[0001] Die Erfindung betrifft ein Gaskochgerät mit mindestens einem Gasbrenner, einer zu
dem Gasbrenner führenden Gasversorgungsleitung und einem in der Gasversorgungsleitung
angeordneten, mittels eines elektrischen Stellglieds betätigbaren Gasventil mit einem
variablen Öffnungsquerschnitt, und mit einer Stromversorgung zur Versorgung des elektrische
Stellglieds mit elektrischer Energie.
[0002] Gaskochgeräte der genannten Art können beispielsweise als Gaskochmulden, die zum
Einbau in eine Küchenarbeitsplatte vorgesehen sind, als Gaskochfeld eines Standherds
oder als Gasbackofen ausgeführt sein. In der Regel besitzt das Gaskochgerät mehrere
Gasbrenner, denen jeweils über eine Gasversorgungsleitung Gas zugeführt wird. Die
Gasversorgungsleitung umfasst einen Hauptleitungsabschnitt, über den der gesamte in
dem Gaskochgerät verbrauchte Gasstrom geführt wird. Von dem Hauptleitungsabschnitt
ausgehende Zweigleitungsabschnitte der Gasversorgungsleitung führen dann zu jedem
einzelnen Gasbrenner. Das dem Gasbrenner zugeführte Gas wird am Gasbrenner verbrannt.
Bei dem Gas handelt es sich üblicherweise um Erdgas, Flüssiggas (Propan und/oder Butan)
oder um Stadtgas. In jedem Zweigleitungsabschnitt der Gasversorgungsleitung ist ein
Gasventil angeordnet. Mit diesem kann die Heizleistung des Gasbrenners an demselben
Zweigleitungsabschnitt zwischen einer Minimalleistung und einer Maximalleistung gesteuert
werden. Weiter kann die Gasversorgung des Gasbrenners mittels des Gasventils vollständig
unterbrochen werden, sodass am Gasbrenner keine Verbrennung stattfindet und aus dem
Gasbrenner auch kein unverbranntes Gas ausströmt.
[0003] Bei gattungsgemäßen Gaskochgeräten wird das Gasventil mittels eines elektrischen
Stellglieds, beispielsweise eines Elektromotors betätigt, der von einer elektronischen
Steuereinheit angesteuert wird. Die Ansteuerung erfolgt dabei nach Vorgabe einer Bedienperson
über ein mit der Steuereinheit verbundenes Bedienelement. Zusätzlich werden bei der
Ansteuerung des Gasventils Betriebsparameter des Gaskochgeräts, wie beispielsweise
das Vorhandensein einer Flamme am Gasbrenner, berücksichtigt. Für die Stromversorgung
der elektrischen Komponenten, insbesondere des elektrischen Stellglieds und der elektronischen
Steuereinheit, weist das Gaskochgerät eine geeignete Stromversorgungseinheit auf,
welche in der Regel an ein Haushaltsstromnetz angeschlossen wird und einen Spannungswandler
und einen Gleichrichter umfasst.
[0004] Um die Betriebssicherheit des Gaskochgeräts zu gewährleisten, ist sicher zu stellen,
dass es in jeder denkbaren Betriebssituation möglich ist, die Gaszufuhr zu dem Gasbrenner
zu unterbrechen. Zu diesem Zweck ist es gemäß einer im Hause der Patentanmelderin
verwendeten Lösung bekannt, zusätzlich zu einem regelbaren Gasventil mit variablem
Öffnungsquerschnitt jedem Gasbrenner zwei Sicherheitsventile zuzuordnen. Hierbei befindet
sich ein erstes, zentrales Sicherheitsventil in einem Hauptleitungsabschnitt der Gasversorgungsleitung,
während sich in jedem Zweigleitungsabschnitt ein zweites Sicherheitsventil befindet.
Jedem Gasbrenner sind damit zwei Sicherheitsventile - eines im Hauptleitungsabschnitt
und eines im Zweigleitungsabschnitt - zugeordnet. Mit jedem dieser Sicherheitsventile
kann die Gaszufuhr zu dem Gasbrenner unabhängig von dem regelbaren Gasventil unterbrochen
werden. Durch die Zuordnung von zwei Sicherheitsventilen zu jedem Gasbrenner ist die
Sicherheit des Gaskochfelds auch im Falle eines fälschlichen Offenstehens des regelbaren
Gasventils und eines gleichzeitigen Defekts eines der Sicherheitsventile gewährleistet.
Ein Nachteil dieser Anordnung ist der durch die Anzahl der Sicherheitsventile bedingte
große konstruktive Aufwand.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfacher aufgebautes
sicheres Gaskochgerät zur Verfügung zu stellen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein elektrischer Energiespeicher
vorgesehen ist, der bei einem Wegfall der Stromversorgung das elektrische Stellglied
zumindest vorübergehend mit elektrischer Energie versorgt. Damit ist sichergestellt,
dass das elektrische Stellglied auch dann noch das Gasventil betätigen kann, wenn
die Stromversorgung unterbrochen ist. Durch den Energiespeicher kann das Gasventil
die Funktion eines Sicherheitsventils mit übernehmen, so dass die Anzahl der separaten
Sicherheitsventile reduziert werden kann. Der elektrische Energiespeicher kompensiert
jeden Wegfall der Stromversorgung, beispielsweise bei einem Ausfall des Haushaltsstromnetzes,
bei Betätigung eines elektrischen Hauptschalters oder bei einem Defekt eines der Stromversorgung
dienenden Bauteils des Gaskochgeräts.
[0007] Mit besonderem Vorteil ist die Erfindung einsetzbar, wenn zur Stromversorgung des
elektrischen Stellglieds eine an ein Haushaltsstromnetz anschließbare Stromversorgungseinheit
vorgesehen ist. Die Stromversorgungseinheit umfasst einen Spannungswandler und einen
Gleichrichter und stellt den elektrischen Komponenten des Gaskochgeräts eine niedrige
Gleichspannung zur Verfügung.
[0008] Mit besonderem Vorteil ist der elektrische Energiespeicher austauschbar. Ein Auswechseln
des Energiespeichers ist somit in einfacher Weise durch eine Bedienperson oder durch
einen Kundendiensttechniker möglich. Für einen Austausch des Energiespeichers sind
keine oder nur einfache Werkzeuge erforderlich.
[0009] Gemäß einer ersten Ausführungsform weist der elektrische Energiespeicher mindestens
eine Primärzelle, beispielsweise eine Lithium-Batterie auf. Bei Primärzellen handelt
es sich um nicht wiederaufladbare Batterien, die nach Entladung ausgetauscht werden
müssen. Gleiches gilt, wenn die Primärzelle aufgrund eines Alterungsprozesses an gespeicherter
elektrischer Ladung verliert. Besonders alterungsbeständig erweisen sich in diesem
Zusammenhang Lithium-Batterien, die eine besonders hohe Lebensdauer besitzen.
[0010] Gemäß einer anderen möglichen Ausführungsform ist der elektrische Energiespeicher
aufladbar, vorzugsweise mit einer von der Stromversorgungseinheit bereitgestellten
elektrischen Energie. Der aufladbare Energiespeicher wird während des normalen Betriebs
des Gaskochgeräts fortlaufend in einem optimalen Landungszustand gehalten. Eine Entnahme
von Energie aus dem aufladbaren Energiespeicher erfolgt dann, wenn die Stromversorgung
über die Stromversorgungseinheit ausfällt.
[0011] Gemäß einer möglichen Ausführungsform weist der aufladbare elektrische Energiespeicher
mindestens eine Sekundärzelle auf, beispielsweise einen Nickel-MetallHydrid-Akku.
Derartige Sekundärzellen sind wiederaufladbar, besitzen jedoch eine Lebensdauer, die
geringer ist als die übliche Lebensdauer des Gaskochgeräts. Aus diesem Grund ist es
erforderlich, die Sekundärzelle in regelmäßigen Zeitabschnitten von beispielsweise
mehreren Jahren auszutauschen.
[0012] Alternativ weist der aufladbare elektrische Energiespeicher mindestens einen Kondensator
auf, beispielsweise einen Doppelschicht-Kondensator. Kondensatoren besitzen bei bestimmungsgemäßem
Gebrauch eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer, so dass eine Austauschbarkeit des Kondensators
nicht unbedingt erforderlich ist. Doppelschicht-Kondensatoren, die häufig auch mit
Handelsnamen wie Gold-Cap oder Ultra-Cap bezeichnet werden, besitzen eine besonders
große Speicherkapazität wie sie für eine Notversorgung des elektrischen Stellglieds
am Gasventil erforderlich ist.
[0013] Vorzugsweise beträgt die Speicherkapazität des Energiespeichers zwischen 20 F und
500 F, besonders bevorzugt zwischen 30 F und 130 F.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist das elektrische Stellglied
als Elektromotor, insbesondere als Schrittmotor ausgeführt. Schrittmotoren besitzen
definierte Rotationsstellungen, die gezielt angesteuert werden können. Jeder Rotationsstellung
des Schrittmotors ist ein bestimmter Öffnungsquerschnitt des Gasventils zugeordnet.
Möglich ist auch eine Ausführung des elektrischen Stellglieds als Gleichstrommotor.
[0015] Zweckmäßigerweise ist das elektrische Stellglied mittels einer elektronischen Steuereinheit
ansteuerbar.
[0016] Mit besonderem Vorteil ist die Steuereinheit derart ausgeführt, dass bei einem Wegfall
der Stromversorgung das elektrische Stellglied das Gasventil mittels der im elektrischen
Energiespeicher gespeicherten Energie schließt. Dies bedeutet, dass bei einem Wegfall
der Stromversorgung das Gaskochgerät automatisch in einen sicheren Zustand gebracht
wird. Hierfür wird die in dem elektrischen Energiespeicher gespeicherte Energie verwendet.
Die Speicherkapazität des Energiespeichers ist so ausgelegt, dass die gespeicherte
Energie ein Schließen des Gasventils sicher ermöglicht. Hierfür ist ein Sicherheitsfaktor
von ca. 3 bis 5 vorgesehen, d.h. die im Energiespeicher gespeicherte Energiemenge
ist 3- bis 5-mal so groß wie die zum Schließen des Gasventils erforderliche Energiemenge.
Die Logik, wonach ein Ausfall der Stromversorgung automatisch zu einem Schließen des
Gasventils führt, ist in der Steuereinheit hinterlegt.
[0017] Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Steuereinheit zweiteilig
ausgeführt ist, derart, dass bei einem Wegfall der Stromversorgung der elektrische
Energiespeicher einen ersten Teil der Steuereinheit, mit dem das elektrische Stellglied
zum Zweck des Schließens des Gasventils ansteuerbar ist, mit elektrischer Energie
versorgt, während ein zweiter Teil der Steuereinheit, mit dem andere Funktionen des
Gaskochgeräts steuerbar sind, nicht mit elektrischer Energie vorsorgt wird. Mit dieser
Zweiteilung der Steuereinheit ist gewährleistet, dass die im Energiespeicher gespeicherte
Energie nicht für nicht-sicherheitsrelevante Funktionen verwendet wird. Stattdessen
wird nur der Teil der Steuereinheit von dem Energiespeicher mit Energie versorgt,
der zu einem Überführen des Gaskochgeräts in einen sicheren Zustand benötigt wird.
Der Energiespeicher kann bei dieser Ausführung mit einer besonders geringen Speicherkapazität
ausgeführt werden.
[0018] Weiter ist die Steuereinheit derart ausgeführt, dass ein Öffnen des Gasventils verhindert
ist, wenn die in dem Energiespeicher gespeicherte elektrische Ladungsmenge einen voreingestellten
Wert unterschreitet. Gleichermaßen ist es möglich, dass die Steuereinheit derart ausgeführt
ist, dass das Gasventil automatisch geschlossen wird, wenn die in dem Energiespeicher
gespeicherte elektrische Ladungsmenge einen voreingestellten Wert unterschreitet.
Beide Maßnahmen dienen dazu, einen Betrieb des Gaskochgeräts zu verhindern, wenn die
momentan gespeicherte Energiemenge nicht ausreicht, um im Falle eines Wegfalls der
Stromversorgung das Gasventil zu schließen. Der voreingestellte Wert für die elektrische
Ladungsmenge entspricht dabei der zum Schließen des Gasventils erforderlichen elektrischen
Energie, multipliziert mit einem angemessenen Sicherheitsfaktor.
[0019] Zusätzlich zu dem mit dem elektrischen Stellglied betätigbaren Gasventil ist in der
Gasversorgungsleitung ein Sicherheitsventil angeordnet, das vorzugsweise als Auf-Zu-Ventil
ausgeführt ist. Ein Auf-Zu-Ventil besitzt lediglich zwei definierte Schaltstellungen
und ist entweder vollständig geöffnet oder vollständig geschlossen. Das Sicherheitsventil
bietet die erforderliche Redundanz, die erforderlich ist, um beispielsweise auch im
Falle eines Defekts des Gasventils ein Schließen der Gasversorgungsleitung zu ermöglichen.
[0020] Das Sicherheitsventil ist vorzugsweise mittels Federkraft in Schließstellung vorgespannt.
Weiter ist das Sicherheitsventil mittels eines Elektromagnets in Öffnungsrichtung
betätigbar. Mit dieser Anordnung ist auch das Sicherheitsventil so ausgeführt, dass
ein Wegfall der Stromversorgung automatisch zu einem Schließen des Sicherheitsventils
führt.
[0021] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in der schematischen
Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0022] Die Figur zeigt schematisch den Aufbau eines erfindungsgemäßen, als Gaskochmulde
ausgeführten Gaskochgeräts. Das Gaskochgerät umfasst eine Kochfeldplatte 1, die beispielsweise
aus Metallblech, Glas oder Glaskeramik ausgeführt sein kann. Auf der Kochfeldplatte
1 befinden sich mehrere Gasbrenner 2, von denen beispielhaft ein einziger Gasbrenner
2 dargestellt ist. Ein Brennerkopf des Gasbrenners 2, aus dem während des Betriebs
Gasflammen 10 austreten, befindet sich hierbei oberhalb der Ebene der Kochfeldplatte
1. Ein User-Interface 3, welches Bedienelemente zum Betätigen der Gaskochmulde durch
eine Bedienperson sowie ggf. Anzeigeelemente enthält, befindet sich ebenfalls im Bereich
der Kochfeldplatte 1. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel enthält das User-Interface
3 elektrische Bedienelemente, wie beispielsweise Touch-Sensoren, mit denen elektrische
Steuersignale erzeugt werden.
[0023] Das zu verbrennende Gas wird dem Gasbrenner 2 über eine Gasversorgungsleitung 4 zugeführt.
Der Volumenstrom des zu verbrennenden Gases wird dabei über ein Gasventil 5 eingestellt,
das in der Gasversorgungsleitung 4 angeordnet ist. Ein Öffnungsquerschnitt des Gasventils
5 wird über ein elektrisches Stellglied 6, das als Elektromotor, vorzugsweise als
Schrittmotor ausgeführt ist, stufenlos oder mehrstufig eingestellt. Darüber hinaus
kann das Gasventil 5 mittels des Elektromotors 6 auch vollständig geschlossen werden,
so dass dem Gasbrenner 2 kein Gas zugeführt wird. Gasventil 5 und elektrisches Stellglied
6 bilden zusammen eine Ventileinheit 7, die als zusammengehörende Baueinheit mit der
Gasversorgungsleitung 4 verbunden ist.
[0024] Stromauf des Gasventils 5 ist in der Gasversorgungsleitung 4 zusätzlich ein Sicherheitsventil
8 angeordnet, das von einem Elektromagnet 9 betätigbar ist. Das Sicherheitsventil
8 ist als Auf-Zu-Ventil ausgeführt und ist in Schließrichtung mittels einer Feder
vorgespannt. Entgegen der Kraft der Feder kann das Sicherheitsventil 8 mit der Magnetkraft
des Elektromagnets 9 geöffnet werden.
[0025] Der Elektromagnet 9 des Sicherheitsventils 8 und das elektrische Stellglied 6 des
Gasventils 5 werden jeweils direkt oder indirekt von einer elektronischen Steuereinheit
11, 12 angesteuert. Hierbei erfolgt die Ansteuerung des elektrischen Stellglieds 6
durch die elektronische Steuereinheit 11, 12 über eine separate Treiberelektronikeinheit
15. Die elektronische Steuereinheit 11, 12 steht in Verbindung mit den übrigen elektrischen
Komponenten des Gaskochfelds, insbesondere mit dem User-Interface 3, einem Flammenerkennungssensor
13 und einer Zündkerze 14. Die von einer Bedienperson mittels des User-Interface 3
erzeugten Bediensignale werden in der elektronischen Steuereinheit 11, 12 verarbeitet.
Die elektronische Steuereinheit 11, 12 steuert daraufhin das elektrische Stellglied
6 des Gasventils 5 und den Elektromagnet 9 des Sicherheitsventils 8 an, so dass die
dem Gasbrenner 2 zugeführte Gasmenge entsprechend der Benutzervorgabe eingestellt
wird. Darüber hinaus beaufschlagt die elektronische Steuereinheit 11, 12 eine Zündkerze
14 bei Bedarf mit elektrischer Energie, um das am Gasbrenner 2 ausströmende Gas zu
zünden. Der vorzugsweise als Thermoelement ausgeführte Flammenerkennungssensor 13
liefert der elektronischen Steuereinheit 11, 12 ein Signal darüber, ob am Gasbrenner
2 tatsächlich eine Flamme brennt. Wenn dies trotz ausströmenden Gases nicht der Fall
ist, wird zunächst versucht, das Gas mittels der Zündkerze 14 erneut zu zünden. Falls
dies wiederholt fehlschlägt, wird die Gaszufuhr zu dem Gasbrenner 2 automatisch unterbrochen.
Diese und ggf. weitere automatische Funktionen des Gaskochfelds sind in der elektronischen
Steuereinheit 11, 12 hinterlegt und werden von dieser entsprechend ausgeführt.
[0026] Die elektronische Steuereinheit 11, 12, das elektrische Stellglied 6, der Elektromagnet
9 und die übrigen elektrischen Komponenten des Gaskochgeräts werden während des normalen
Betriebs des Gaskochgeräts von einer Stromversorgungseinheit 16 mit elektrischer Energie
versorgt. Die Stromversorgungseinheit 16 ist über eine Netzanschlussleitung 17 an
ein Haushaltsstromnetz angeschlossen und wandelt die Netzspannung in eine niedrige
Gleichspannung um.
[0027] Erfindungsgemäß weist das Gaskochgerät einen Energiespeicher 18 auf, der eine Notstromversorgung
zumindest eines Teils der elektrischen Komponenten des Gaskochgeräts sicherstellt.
Damit kann das Gaskochgerät bei einem Wegfall der Stromversorgung in einen sicheren
Zustand gebracht werden. Konkret wird die in dem Energiespeicher 18 gespeicherte elektrische
Energie dazu verwendet, um bei einem Wegfall der Stromversorgung das Gasventil 5 zu
schließen. Hierzu versorgt der Energiespeicher 18 zumindest einen Teil der elektronischen
Steuereinheit 11, 12, die Treiberelektronikeinheit 15 und das elektrische Stellglied
6 mit elektrischer Energie, zumindest solange, bis das Gasventil 5 vollständig geschlossen
ist. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass bei einem Wegfall der Stromversorgung,
beispielsweise bei einem Ausfall des Stromnetzes oder bei einem Defekt der Stromversorgungseinheit
16, der Gasstrom zum Gasbrenner 2 unterbrochen wird. Redundant hierzu schließt auch
das Sicherheitsventil 8 selbsttätig, sobald die Stromzufuhr zu dem Elektromagnet 9
unterbrochen ist, was bei einem Wegfall der Stromversorgung zwangsläufig der Fall
ist.
[0028] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Energiespeicher 18 als Doppelschicht-Kondensator
mit einer Kapazität von ca. 50 F ausgeführt. Diese Kapazität des Energiespeichers
18 reicht mit einem Sicherheitsfaktor von ca. 5 aus, um das Gasventil 5 zu schließen.
Während des normalen Betriebs des Gaskochgeräts wird der Energiespeicher 18 mittels
der Stromversorgungseinheit 16 in vollständig geladenem Zustand gehalten.
[0029] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die elektronische Steuereinheit 11, 12 zweiteilig
ausgeführt, wobei ein erster Teil 11 die zum Schließen des Gasventils 5 im Falle eines
Stromausfalls erforderlichen Komponenten enthält. Nur dieser vergleichsweise kleine
erste Teil 11 der elektronischen Steuereinheit 11, 12 muss im Falle eines Wegfalls
der Stromversorgung von dem Energiespeicher 18 mit Strom versorgt werden. Der zweite
Teil 12 der elektronischen Steuereinheit 11, 12 dient zur Ausführung der übrigen Funktionen
des Gaskochgeräts, beispielsweise zur Kommunikation mit dem User-Interface 3, zur
Auswertung des Signals des Flammenerkennungssensors 13 und zum Zünden der Gasflamme
mittels der Zündkerze 14. Während des normalen Betriebs des Gaskochgeräts werden auch
Steuersignale zum Öffnen oder Schließen des Gasventils 5 von dem zweiten Teil 12 der
elektronischen Steuereinheit 11, 12 erzeugt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden
diese Steuersignale über den ersten Teil 11 der elektronischen Steuereinheit 11, 12
auf die Treiberelektronikeinheit 15 gegeben.
[0030] Wie mit gestrichelten Linien angedeutet, können die beiden Teile der elektronischen
Steuereinheit 11, 12, die Stromversorgungseinheit 16 und der Energiespeicher 18 zu
einer Baugruppe 19 zusammengefasst und beispielsweise in einem gemeinsamen Gehäuse
angeordnet sein.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Kochfeldplatte
- 2
- Gasbrenner
- 3
- User-Interface
- 4
- Gasversorgungsleitung
- 5
- Gasventil
- 6
- elektrisches Stellglied
- 7
- Ventileinheit
- 8
- Sicherheitsventil
- 9
- Elektromagnet
- 10
- Gasflammen
- 11
- Elektronische Steuereinheit (erster Teil)
- 12
- Elektronische Steuereinheit (zweiter Teil)
- 13
- Flammenerkennungssensor
- 14
- Zündkerze
- 15
- Treiberelektronikeinheit
- 16
- Stromversorgungseinheit
- 17
- Netzanschlussleitung
- 18
- Energiespeicher
- 19
- Baugruppe
1. Gaskochgerät mit mindestens einem Gasbrenner (2), einer zu dem Gasbrenner (2) führenden
Gasversorgungsleitung (4) und einem in der Gasversorgungsleitung (4) angeordneten,
mittels eines elektrischen Stellglieds (6) betätigbaren Gasventil (5) mit einem variablen
Öffnungsquerschnitt, und mit einer Stromversorgung zur Versorgung des elektrischen
Stellglieds (6) mit elektrischer Energie, dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrischer Energiespeicher (18) vorgesehen ist, der bei einem Wegfall der Stromversorgung
das elektrische Stellglied (6) zumindest vorübergehend mit elektrischer Energie versorgt.
2. Gaskochgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Stromversorgung des elektrischen Stellglieds (6) eine an ein Haushaltsstromnetz
anschließbare Stromversorgungseinheit (16) vorgesehen ist.
3. Gaskochgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Energiespeicher (18) austauschbar ist.
4. Gaskochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Energiespeicher (18) mindestens eine Primärzelle aufweist, beispielsweise
eine Lithium-Batterie.
5. Gaskochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Energiespeicher (18) aufladbar ist, vorzugsweise mit einer von der
Stromversorgungseinheit (16) bereitgestellten elektrischen Energie.
6. Gaskochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Energiespeicher (18) mindestens eine Sekundärzelle aufweist, beispielsweise
einen NiMH-Akku.
7. Gaskochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Energiespeicher (18) mindestens einen Kondensator aufweist, beispielsweise
einen Doppelschicht-Kondensator.
8. Gaskochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Stellglied (6) mittels einer elektronischen Steuereinheit (11, 12)
ansteuerbar ist.
9. Gaskochgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (11, 12) derart ausgeführt ist, dass bei einem Wegfall der Stromversorgung
das elektrische Stellglied (6) das Gasventil (5) mittels der im elektrischen Energiespeicher
(18) gespeicherten Energie schließt.
10. Gaskochgerät nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (11, 12) zweiteilig ausgeführt ist, derart, dass bei einem Wegfall
der Stromversorgung der elektrische Energiespeicher (18) einen ersten Teil der Steuereinheit
(11), mit dem das elektrische Stellglied (6) zum Zweck des Schließens des Gasventils
(5) ansteuerbar ist, mit elektrischer Energie versorgt, während ein zweiter Teil der
Steuereinheit (12), mit dem andere Funktionen des Gaskochgeräts steuerbar sind, nicht
mit elektrischer Energie versorgt wird.
11. Gaskochgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (11, 12) derart ausgeführt ist, dass ein Öffnen des Gasventils
(5) verhindert ist, wenn die in dem Energiespeicher (18) gespeicherte elektrische
Ladungsmenge einen voreingestellten Wert unterschreitet.
12. Gaskochgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (11, 12) derart ausgeführt ist, dass das Gasventil (5) selbsttätig
geschlossen wird, wenn die in dem Energiespeicher (18) gespeicherte elektrische Ladungsmenge
einen voreingestellten Wert unterschreitet.
13. Gaskochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in der Gasversorgungsleitung (4) zusätzlich ein Sicherheitsventil (8) angeordnet
ist, das vorzugsweise als Auf-Zu-Ventil ausgeführt ist.
14. Gaskochgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsventil (8) - vorzugsweise mittels Federkraft - in Schließstellung
vorgespannt ist.
15. Gaskochgerät nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsventil (8) mittels eines Elektromagnets (9) in Öffnungsrichtung betätigbar
ist.