[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufteilen einer großformatigen Platte.
[0002] In entsprechenden Vorrichtungen, wie sie zum Beispiel aus
DE 10 2006 055 232 A1 bekannt sind, werden großformatige Platten aus Holz oder auch Holzaustauschstoffen,
ggf. auch aus anderen Materialien, zu Kommissionen verarbeitet, d.h. zu Plattenstücken
gleicher oder unterschiedlicher Größe, die typischerweise als Bausatz konfektioniert
oder sofort zu einem Möbelkorpus zusammengesetzt werden.
[0003] Zunächst werden dabei am führenden Ende der Platte Rückschnitte durchgeführt, so
dass die in einer Vorschubrichtung vorderen Kanten entsprechend der vorgegebenen Abmessungen
der zu fertigenden Plattenstücke auf das vorgegebene Längenmaß durch einen Rückschnitt
zugeschnitten werden. Das führende Ende der Platte wird so stufenartig profiliert.
Auf der dieser Profilierung abgewandten Seite erfolgt ein sich über die gesamte Breite
der Platte erstreckender Trennschnitt quer zur Vorschubrichtung. In einer weiteren
in Vorschubrichtung angeordneten Bearbeitungsstation werden Trennschnitte in Vorschubrichtung
der Platte zur Vereinzelung in Plattenstücke durchgeführt. Hierzu sind in der bekannten
Vorrichtung eine der Anzahl der erforderlichen Trennschnitte entsprechenden Mehrzahl
von Sägeaggregaten vorgesehen, die bei weiterem Vorschub der Platte durch die Vorrichtung
die Trennschnitte durchführen. Bei dieser Vorgehensweise sind speziell auf diesen
Anwendungsfall ausgelegte Maschinen erforderlich, welche ausschließlich Rück- und
Trennschnitte durchführen. Andere Bearbeitungsschritte können damit nicht ausgeführt
werden. Zudem ist bei den bekannten Einrichtungen in der Regel eine bestimmte Menge
an Säge-aggregaten erforderlich.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Aufteilen einer
großformatigen Platte anzugeben, bei welcher die verwendeten Aggregate wirtschaftlicher
genutzt werden können.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1, vorteilhafte Ausführungsformen
finden sich in den Unteransprüchen.
[0006] Erfindungsgemäß sind zwei getrennte Bearbeitungsstationen vorgesehen, die eine für
die Rück- und Trennschnitte quer zur Vorschubrichtung der Platte, die andere für die
übrigen Trennschnitte. Das Bearbeitungsaggregat der zweiten Station ist in zwei Richtungen
verfahrbar und ermöglicht so zum Einen eine freie Positionierung des Werkzeugs mit
nur einem Sägeaggregat und zum Anderen können an der entsprechenden Verfahreinrichtung
auch andere Werkzeuge für weitere Bearbeitungsschritte vorgesehen werden. Der erfindungsgemäße
Aufbau erlaubt es daher, auch gängige Bearbeitungszentren einzusetzen, so dass Spezialmaschinen
für diesen Anwendungsfall nicht erforderlich sind, was die Kosten reduziert.
[0007] Die Erfindung wird anhand des Ausführungsbeispiels in den Figuren 1 bis 7 schematisch
näher erläutert.
Figur 1 zeigt beispielhaft eine großformatige Platte, die durch Schnitte in Einzelstücke
verschiedener Größen unterteilt ist.
Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung bei der Durchführung
eines Rückschnitts.
Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung bei der Durchführung
eines Trennschnitts in X-Richtung.
Figur 4 zeigt eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung bei der Durchführung
der weiteren Trennschnitte in Y-Richtung.
Figur 5 zeigt eine Vorderansicht längs der zweiten Bearbeitungsstation nach erfolgtem
Trennschnitt in Y-Richtung.
Figur 6 zeigt die Ansicht aus Figur 5, bei der vereinzelte Werkstücke durch eine Aufnahmeeinrichtung
erfasst werden.
Figur 7 zeigt die Ansicht aus Figur 6 nach Ablage der vereinzelten Werkstücke auf
einem Transportband.
[0008] Die Figur 1 zeigt, wie aus einer großformatigen Platte 1 Werkstücke unterschiedlicher
Größe hergestellt werden können. Die großformatige Platte 1 wird zunächst durch Rückschnitte
entlang der Pfeile 16 an der in Y-Richtung vorauslaufenden Kante stufenförmig ausgebildet.
Anschließend wird ein Format 25, bestehend aus den noch zusammenhängenden Teilen 2,
3, 4, über einen in X-Richtung verlaufenden Trennschnitt 26 von der übrigen großformatigen
Platte 1 abgetrennt. Anschließend werden die in Vorschubrichtung Y vorgesehenen Trennschnitte
22 durchgeführt, wodurch eine Vereinzelung der Werkstücke 2, 3, 4 erfolgt. Der Rest
der Platte 1 wird wie oben beschrieben weiter verarbeitet, wobei eine andere Aufteilung
gewählt werden kann, wie in Figur 1 für das Format 35 dargestellt, welches nach dem
Rückschnitt und einem weiteren Trennschnitt in X-Richtung entlang der Trennlinien
22 zur Bildung der Werkstücke 5, 6, 7 vereinzelt wird.
[0009] Die hierfür erfindungsgemäß vorgesehene Vorrichtung ist in der Figur 2 in Draufsicht
dargestellt. Vorgesehen ist dazu eine erste Bearbeitungsstation, welche einen Auflagetisch
8 umfasst, auf den eine großformatige Platte 1 aufgelegt wird und im gezeigten Beispiel
durch bevorzugt aber nicht notwendigerweise als Spannklauen 9, 10 ausgebildete Haltemittel
in Y-Richtung zu einer Bearbeitungseinrichtung, im gezeigten Beispiel einer portalen
Frässtation 12, transportiert wird. Durch ein Bearbeitungsaggregat 13, welches an
dem Portal angebracht ist und in X- Richtung (quer zur Vorschubrichtung Y der Platte
1) am Portal verfahrbar ausgebildet ist und durch die Verfahrbewegung Y der Platte
1 mittels der mit den Spannklauen 9, 10 erfolgen die Rückschnitte (Pos. 16 in Figur
1).
[0010] Des Weiteren ist eine zweite Bearbeitungsstation 17 vorgesehen, welche sich an den
Auflagetisch 8 anschließt und mit unterschiedlich voneinander positionierbaren Fixierelementen
18, die als Saugspanner ausgebildet sein können, anschließt. Die zweite Bearbeitungsstation
17 ist etwa rechtwinklig zur ersten Bearbeitungsstation angeordnet, so dass der Abtransport
der fertigen Werkstücke in X-Richtung erfolgen kann. Weiterhin befindet sich in dieser
Bearbeitungsstation 17 eine bevorzugt als Bearbeitungsausleger ausgebildete Bearbeitungseinrichtung
19, welche ein oder mehrere Bearbeitungsaggregate 20, 21 aufweist. Die Bearbeitungseinrichtung
19 ist entlang der Längserstreckung X der zweiten Bearbeitungsstation verfahrbar,
die Bearbeitungsaggregate wiederum sind entlang der Bearbeitungseinrichtung 19 in
Y-Richtung verfahrbar und bevorzugt mit der Bearbeitungseinrichtung 19 verschieblich,
so dass die Bearbeitungsaggregate Bewegungen in X- und Y-Richtung ausführen können.
Bevorzugt sind als Bearbeitungsaggregate ein Winkelsägeaggregat oder Fräsaggregat
20 und eine Trennsäge 21 vorgesehen, mit der die Trennschnitte 22 und 23 (vgl. Figur
1) erfolgen.
[0011] Jenseits der Bearbeitungsaggregate 20, 21 befindet sich eine Einrichtung zum Abtransport
der vereinzelten Plattenstücke, die bevorzugt als Saugtraverse 24 ausgebildet ist.
[0012] In Figur 2 ist die Situation gezeigt, in der das Aggregat 13 die Rückschnitte vornimmt.
In Figur 3 ist die Situation nach erfolgtem Rückschnitt dargestellt. Nach dem Rückschnitt
der ersten Werkstückfolge (vgl. Format 25 in Figur 1) wird der Auflagetisch 8 mit
dem Werkstück 1 über einen Verstellantrieb 15 in die zweite Bearbeitungsstation 17
überführt und durch die Fixiereinrichtung 18 aufgenommen. In dieser Position erfolgt
dann durch das Aggregat 13 in X-Richtung der Trennschnitt 26 (vgl. Figur 1).
[0013] Figur 4 zeigt die Situation nach dem erfolgten Trennschnitt 26 (vgl. Figur 1), mit
dem ein Format 25 mit der ersten Werkstückfolge 25 in der Bearbeitungsstation 17 platziert
ist und die restliche Platte 1 mit dem Verstellantrieb 15 des Auflagetisches 8 zurückgezogen
wird, damit mit dem Sägeaggregat 20 der Bearbeitungseinrichtung 19, welche in X-Richtung
verfahrbar und entsprechend positionierbar ist, durch Verfahren des Sägeaggregates
20 in Y-Richtung die Trennschnitte 22 (vgl. Figur 1) getätigt werden können.
[0014] Nach den erfolgten Trennschnitten 22 in der zweiten Bearbeitungsstation 17 sind die
Plattenstücke vereinzelt. Ggf. kann mit einem weiteren Bearbeitungsaggregat 21 noch
eine Nachbearbeitung vorgenommen werden. Die zweite Bearbeitungsstation 17 kann daher
als herkömmliches Bearbeitungszentrum ausgebildet sein.
[0015] Nach der Bearbeitung bzw. Vereinzelung der Plattenstücke erfolgt der Abtransport
in X-Richtung. Dieser Vorgang ist in den Figuren 5, 6 und 7 anhand von Längsschnittansichten
der zweiten Bearbeitungsstation 17 gezeigt.
[0016] Die Bearbeitungseinrichtung 19 weist eine Einrichtung zum Abtransport auf, die bevorzugt
als Saugtraverse 24 ausgebildet ist. Nach der Vereinzelung wird die Saugtraverse 24
über den Plattenstücken 2, 3, 4 platziert und von den Saugnäpfen 32 erfasst und anschließend
von den Fixierelementen 18 freigegeben (Figur 6). Anschließend werden die Plattenstücke
2,3,4 auf einem Transportband 34 abgelegt und können so austransportiert werden.
1. Vorrichtung zum Aufteilen einer großformatigen Platte (1), insbesondere aus Holz und/oder
Holzaustauschstoffen, mit einer ersten Bearbeitungsstation (8, 9, 10, 12), in der
die Platte (1) über in einer ersten Richtung (Y) verfahrbare Haltemittel (9, 10) in
der ersten Richtung (Y) verfahrbar ist, wobei die erste Bearbeitungsstation (8, 9,
10, 12) ein erstes, in einer zur ersten Richtung (Y) senkrechten zweiten Richtung
(X) verfahrbares Bearbeitungsaggregat (12) aufweist, welches zum Durchführen von Rückschnitten
(16) und Trennschnitten (26) in der zweiten Richtung (X) ausgelegt ist, und mit einer
zweiten Bearbeitungsstation (17), welche wenigstens ein weiteres Bearbeitungsaggregat
(20, 21) aufweist, welches wenigstens zur Durchführung von weiteren Trennschnitten
(22) in der ersten Richtung zur Vereinzelung von kommissionierbaren Plattenstücken
(2, 3, 4) ausgelegt (Y) ist, wobei das weitere Bearbeitungsaggregat (20, 21) an der
zweiten Bearbeitungsstation in der ersten und in der zweiten Richtung (X, Y) verfahrbar
ist, und wobei sich eine Einrichtung (24) zum Abtransport der vereinzelten Plattenstücke
(2, 3, 4) in der zweiten Richtung (X) an die zweite Bearbeitungsstation anschließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Bearbeitungsstation (17) in der ersten Richtung (Y) bezogen auf die Vorschubrichtung
der Platte (1) hinter der ersten Bearbeitungsstation (8, 9, 10, 12) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Bearbeitungsstation (8, 9, 10, 12) einen Auflagetisch (8) zur Auflage der
Platte (1) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass zum Bewegen der Platte (1) an der ersten Bearbeitungsstation eine Verstelleinrichtung
(15) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das weitere Bearbeitungsaggregat (20, 21) ein Winkelsägeaggregat und/oder Fräsaggregat
(20) und/oder eine Trennsäge (21) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Bearbeitungsstation (17) wenigstens im der ersten Bearbeitungsstation
(8, 9, 10, 12) benachbarten Bereich ein oder eine Mehrzahl Fixierelemente (18) zur
Fixierung einer Platte (1) oder wenigstens eines Plattenstücks aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung zum Abtransport (24) eine Einrichtung zur Aufnahme der vereinzelten
Plattenstücke (2, 3, 4) aufweist.