[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einleiten von Dampf
in eine Matte bzw. in die Deckschichten einer Matte bestehend aus einem Gemisch von
mit oder ohne Bindemittel versetzten lignozellulose und/oder zellulosehaltigen Teilchen,
wie Späne, Fasern, Kunststoffen oder Schnitzeln bei der Herstellung von Spanplatten.
[0002] Die Anmeldung versteht unter einer "Matte" ein auf ein Formband gestreutes Gemisch
von mit oder ohne Bindemittel versetzten lignozellulose und/oder zellulosehaltigen
Teilchen, wie Späne, Fasern oder Schnitzeln, die in mehreren Lagen bzw. Schichten
und mit verschiedenen Orientierungen gestreut werden kann. Derartige Matten finden
meist Anwendung in kontinuierlichen Herstellungsprozessen für Span- (MDF) oder Schnitzelplatten
(OSB), können aber auch in diskontinuierlichen Prozessen eingesetzt werden. Diese
Matten werden in kontinuierlichen Prozessen meist mit einer kontinuierlich arbeitenden
Doppelbandpresse verpresst und ausgehärtet. Thema dieser Anmeldung ist das Einleiten
von Dampf in die Matte oder jeweils verfahrensbedingt nur in die jeweiligen Deckschichten
einer Matte während der Vorkomprimierung vor einer kontinuierlichen Hauptpresse oder
während der Hauptpressung selbst. Neben der Einleitung des Dampfes in die Matte ist
auch die Bedampfung von unterschiedlich breiten Matten ein Problem das gelöst werden
soll.
[0003] In der
WO 1998 041 372 A1 sowie der
DE 101 61 341 A1 wird ein Verfahren zur Deckschichtbedampfung bei unterschiedlich breiten Matten beschrieben.
Dabei wird während der Bedampfung im Falle einer Breitenverstellung der Matte, der
Bereich der Dampfplatte unter dem keine Matte ist, abgeschaltet. Außerdem wird beschrieben,
dass eine gewisse Abschaltung der Bedampfung vom Rand der Matte Richtung Mattenmitte
(ca. 5 % der Mattenbreite) vorgenommen wird, um Dampfverluste am Rand zu minimieren.
Die Vorrichtung ist so aufgebaut, dass Dampfkanäle senkrecht zur Vorschubrichtung
angeordnet sind aus denen Dampf in Richtung Matte ausströmt. Die Dampfkanäle werden
am Mattenrand durch einfahrende Zylinder im Randbereich geschlossen. Die Bedampfungsbreite
innerhalb eines Kanals wird also entsprechend der Mattenbreite und der Dampfverluste
am Rand eingestellt, wobei prinzipiell nahezu die gesamte Mattenbreite pro Kanal bedampft
wird. In der
WO 1998 041 372 A1 wird weiterhin beschrieben, dass die Länge der Bedampfungszone (in Vorschubrichtung
gesehen) gemäß dem Dichteprofil eingestellt wird. Die Länge der Bedampfungszone wird
über Zuschaltung von einzelnen Kanälen gesteuert. In der
DE 101 61 341 A1 wird eine Vorrichtung beschrieben, die nach dem oben beschriebenen Verfahren eine
Bedampfung ermöglicht, wobei aber die Breitenverstellung und die Randabschaltung durch
Drehen von entsprechend durchgängigen Zylindern erreicht wird.
[0004] In der
DE 44 47 847 A1 wird eine Vorrichtung beschrieben mittels welcher eine Deckschichtbedampfung erfolgen
soll. In der beschriebenen Vorrichtung wird die Mattenschmalfläche mittels Teleskopblechen
abgedichtet, wodurch Dampfaustrittsverluste vermieden werden sollen. Zur Dampfeinleitung
werden Kästen, welche quer zur Vorschubrichtung über die Mattenbreite verlaufen, verwendet.
[0005] Als Nachteil der oben beschriebenen Verfahren und Vorrichtungen hat sich herausgestellt,
dass keine gleichmäßige Bedampfung der Deckschichten über die volle Mattenbreite möglich
ist. Die Matte wird ungleichmäßig durch den Dampf erwärmt woraus auch resultiert,
dass die Mattenmitte über die Breite gesehen weniger erwärmt wird als der Randbereich.
Das Dichteprofil über den vertikalen Plattenquerschnitt unterscheidet sich am Rand
und von der Plattenmitte. So weist der Bereich vom Rand bis 30 % zur Mattenmitte bei
einer Deckschichtbedampfung breitere Deckschichten (Bereiche mit höherer Dichte) und
größere Dichtemaxima als im gleichen Bereich von der Mitte aus auf. Zusätzlich weist
die Mattenmitte im hinteren Pressenbereich einen langsameren Temperaturanstieg als
der Mattenrand auf, wodurch nur ein geringer Gewinn an Pressgeschwindigkeit erreicht
werden kann. Dieser langsamere Temperaturanstieg ist ein Zeichen, dass weniger Dampf
in der Mitte eingeleitet wird.
[0006] In der
DE 39 14 106 A1 wird ein Verfahren zur völligen Durchströmung bzw. vollständigen Erwärmung der Matte
mittels Wasserdampf beschrieben, wobei der Dampf von einer Seite eingeleitet und auf
der gegenüberliegenden Seite ein Vakuum angelegt wird oder Dampf von beiden Seiten
gleichzeitig eingeleitet wird. Dabei soll über die gesamte Mattenbreite mittels Dampfkästen
bedampft werden. Es hat sich aber herausgestellt, dass eine gleichzeitige Einleitung
von Dampf von oben und unten nicht zu einer gleichmäßigen Erwärmung der Matte über
die volle Breite und Tiefe führt und damit nur eine unzureichende Steigerung der Pressgeschwindigkeit
erreicht werden kann.
[0007] Die Ursache für die ungleichmäßige Bedampfung über die volle Mattenbreite und Mattentiefe
der oben beschriebenen Verfahren ist, dass die in der Matte vorhandene Luft, welche
einen Strömungswiderstand gegen den eindringenden Dampf darstellt, nicht gleichmäßig
während der Bedampfung entweichen kann. Dem eintretenden Dampf steht also ein hoher
Gegendruck in der Mattenmitte entgegen, der am Mattenrand nicht so ausgeprägt ist,
da hier die offene Schmalseite der Matte offen ist und die Luft entweichen kann. Daher
dringt der Dampf bei gleichem Druck über den Querschnitt am Rand tiefer ein als in
der Mattenmitte. Im Ergebnis ist also das Verfahren der Bedampfung bzw. der Deckschichtbedampfung
mit den beschriebenen Vorrichtungen nicht zufrieden stellend möglich.
[0008] Auch ist ein Nachteil, dass der verwendete und in die Matte einzudüsende Dampf in
den Dampfkammern oberhalb der Matte kondensiert und dort zu Wasseransammlungen führt.
Das kondensierte Wasser kann auf die Matte tropfen und zu Wasserflecken erst auf dem
Pressgut und damit auf der produzierten Holzwerkstoffplatte selbst führen. Diese Holzwerkstoffplatte
ist Ausschuss und muss bei der Sichtkontrolle ausgesondert werden. Da aber kleine
Wasserflecken bei der Sichtkontrolle einer mehreren Quadratmeter großen Holzwerkstoffplatte
durchaus übersehen werden können, kann dies zu Auslieferung mangelhafter Ware und
dementsprechendem Imageverlust des Produzenten führen.
[0009] Ziel und Aufgabe der Erfindung ist das Verfahren und eine Vorrichtung zur Bedampfung
so weiter zu entwickeln, dass der Dampfdruck und/oder die Dampfmenge entsprechend
den Anforderungen, insbesondere bei differenzierten Flächengewichten in einer Matte,
eingestellt werden kann.
[0010] In einer Erweiterung der Aufgabe soll die Bedampfung abhängig vom Flächengewicht
der Matte einstellbar sein.
[0011] Neben der Möglichkeit ein gleichmäßiges Dichteprofil über die gesamte Plattenbreite
zur Steigerung der Pressgeschwindigkeit einzustellen, kann das
[0012] Verfahren der gleichzeitigen Dampfeinleitung von oben und unten zur Erwärmung des
vollen Mattenquerschnitts so verbessert werden, dass eine gleichmäßige Erwärmung der
gesamten Matte bzw. der Deckschichten sowohl über die Breite als auch die Dicke möglich
wird. Insbesondere bei unterschiedlich auftretenden Flächengewichten in der Matte.
[0013] Diese Aufgabe der Erfindung wird für das Verfahren nach dadurch gelöst, dass der
Dampfdruck und/oder die Dampfmenge quer zur Arbeitsrichtung über die Matte unterschiedlich
eingesteuert werden.
[0014] Für eine Vorrichtung, geeignet zur Durchführung für das Verfahren, aber auch eigenständig
betreibbar, wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass eine durchgehende Bedampfungsfläche
in verschiedene Bedampfungsfelder unterteilt ist, wobei sowohl in quer- als auch in
Längsrichtung zur Arbeitsrichtung mehrere Felder angeordnet sind und die einzelnen
Bedampfungsfelder sowohl einzeln, als auch in Gruppen ansteuerbar und jedes Feld bzw.
jede Gruppe in der Dampfmenge bzw. im Dampfdruck regelbar angeordnet ist.
[0015] Mit dieser Lösung kann der Dampfdruck in den einzelnen Kammern unterschiedlich eingestellt
werden und durch die variable Abschaltung und regelbare Ansteuerung hinsichtlich des
Dampfdruckes bzw. der Dampfmenge dieser Felder einzeln oder in Gruppen lassen sich
verschiedene Bedampfungszonen hinsichtlich des Bedampfungsdruckes oder die Bedampfungsmenge
quer über die Matte einsteuern.
[0016] Dabei ist von Vorteil, dass die Bedampfungsfläche in verschiedene Dampfungsfelder
unterteilt, wobei sowohl in quer als auch in Längsrichtung mehrere Felder "schachbrettartig"
vorhanden sein können. Durch die variable und regelbare Ansteuerung dieser Felder
einzeln oder in Gruppen lassen sich verschiedene Bedampfungsmodi für die gesamte Mattentiefe
oder nur die Deckschichten einsteuern. Besonders vorteilhaft ist dabei die keilförmige
Bedampfung oder auch eine alternierende Bedampfung.
[0017] Mit diesen Maßnahmen ist eine gleichmäßige Erwärmung sowohl der Deckschichten über
die Breite als auch eine völlige Erwärmung möglich. Als weiteren Punkt lässt sich
auch gezielt in der Mattenmitte (über die Breite gesehen) mehr Dampf (tiefer zur Mattenmitte
liegende Kondensationsfront) einbringen, wobei sich hier das bekannte Problem der
niedrigen Querzüge in der Plattenmitte lösen lässt.
[0018] Weitere vorteilhafte Maßnahmen und Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung
gehen aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung mit der Zeichnung hervor.
[0019] Es zeigen:
- Figur 1
- Mögliche Einteilung der Dampfkammern in einer Draufsicht der Pressgutmatte über die
Arbeitsrichtung,
- Figur 2
- Keilförmige Einleitung (schraffierte Fläche) des Dampfes über die Druckkammern gemäß
Figur 1 und
- Figur 3
- Alternierende Einleitung des Dampfes nur über die Druckkammern in Reihe b, d und f
gemäß Figur 1 und
- Figur 4
- eine schematische Seitenansicht mit Darstellung der Druckkammern mit einer Heizeinrichtung.
[0020] Figur 1 zeigt die Draufsicht auf die oberhalb einer Pressgutmatte angeordneten Druckkammerfelder
in Arbeitsrichtung (AR) der Pressenherstellungsanlage ohne Bedampfung. Der Pfeil der
Arbeitsrichtung zeigt auf die Einlaufseite der Bedampfungsstrecke G. Die Pressgutmatte
kann dabei zum Beispiel bei Verwendung des Verfahrens in einer Vorpresse oder Hauptpresse
zusätzlich in Arbeitsrichtung verdichtet werden. Nach Figur 2 wird nun eine keilförmige
Bedampfung in Arbeitsrichtung zugeschaltet, die dazu führt, dass die Luft sukzessiv
aus der Mattenmitte I-I an die Mattenseite II-II und III-III gedrängt und durch Dampf
ersetzt wird. Je nach aufgebrachtem Druck in den Druckkammern kann eine vollständige
Durchflutung mit Verdrängung der Luft durchgeführt werden, oder eine reine Deckschichtbedampfung
mit entsprechender Deckschichtvorwärmung.
[0021] Als besonders günstig für eine Deckschichtvorwärmung hat sich eine Zuschaltung der
Bedampfung mit folgendem Breitenraster herausgestellt: Zu Beginn der Vorwärmung (etwa
20 % der Bedampfungslänge) eine Bedampfung von 20 % der Mattenbreite g in Mattenmitte
I-I über die Breite gesehen, anschließend 40 % (wieder 20 % der Bedampfungslänge),
dann 80 % (wieder 20 % der Bedampfungslänge), und schließlich die volle Mattenbreite
g. Mit dieser Breiteneinstellung des Dampfdruckes über die Länge der Bedampfungszone
G weist die Matte nach Durchlaufen der Vorwärmvorrichtung eine gleichmäßige Erwärmung
der Deckschichten von beispielsweise je 15 % der Masse von oben und unten über die
gesamte Mattenbreite g auf; und die restlichen 35% der möglichen Eindringtiefe des
Dampfes (pro Deckschichtseite) werden nicht erwärmt. Damit bleiben 70% des Mattenkerns
ohne Dampfeinbringung. Die hergestellten Platten, die mittels dieser Methode vorgewärmt
wurden, weisen sowohl am Rand als auch in der Mattenmitte I-I gleichmäßige vertikale
Dichteprofile auf. Die mit dem Dichteprofil korrelierten Platteneigenschaften wie
die Biegefestigkeit ist an den Rändern II-II und III-III genauso groß wie in Mattenmitte
I-I. Die Pressgeschwindigkeit kann deutlich gegenüber den oben genannten Verfahren
gesteigert werden, da die Erwärmung der Mittelschicht auf die Aushärttemperatur des
Klebstoffs von ca. 100 °C in der Heißpresse in Mattenmitte I-I zu dem gleichen Zeitpunkt
erfolgt wie am Mattenrand II-II und III-III.
[0022] Die Luftverdrängung und damit die gleichmäßige Bedampfung lassen sich noch dadurch
unterstützen, dass in der Mattenmitte I-I ein höherer Dampfdruck eingestellt wird
als am Mattenrand II-II und III-III. Weiterhin kann noch über die Bedampfungsstrecke
G der Bedampfung ein unterschiedlicher Dampfdruck eingestellt werden. So wird für
die Deckschichtbedampfung im hinteren Bereich der Bedampfungsstrecke G (etwa ab d
oder e) vorzugsweise mit einem niedrigeren Dampfdruck in Mattenmitte I-I gearbeitet,
damit die Dampffront nicht tiefer als am Mattenrand II und III eindringt.
[0023] Um entweder bei dicken Matten, bei hoher Pressgeschwindigkeit oder bei größerer gewünschter
Bedampfungstiefe eine große Dampfmenge auf kurzer Bedampfungslänge einzubringen, muss
ein hoher Dampfdruck auf die Matte aufgebracht werden. Dies kann trotz beidseitig
auf der Matte aufliegenden Dampfplatten zu seitlichen Ausbläsern von Partikel führen.
Im Mattenrandbereich II-II und III-III können deshalb zur Vermeidung dieser Probleme
auf der gesamten Bedampfungsstrecke G niedrigere Dampfdrücke eingestellt werden als
in Mattenmitte I-I. Damit lassen sich seitliche Ausbläser von Holzpartikeln wie Spänen
oder Fasern vermeiden. Diese Einstellung kann mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
ebenfalls wieder in der hinteren Bedampfungsstrecke G probeweise wieder angepasst
werden, wenn sich die entweichenden Gase ihren Weg durch die Mattenränder gesucht
haben und eine Erhöhung der Ausströmungsgeschwindigkeit keine Ausbläser mehr verursacht.
[0024] Natürlich besteht die Möglichkeit dass bei speziellen Produktionen (besonders bei
unterschiedlichen Mattendicken) die Mattenmitte I-I über die Mattenbreite g gesehen
niedrigere Querzüge als der Rand II-II oder III-III aufweist. In diesem Fall ist die
Erwärmung in Mattenmitte I-I langsamer erfolgt als am Rand II-II und III-III. Somit
kann es notwendig sein, bei bestimmten Plattendicken die Deckschichtbedampfung so
zu führen, dass in Mattenmitte etwas mehr Dampf, also Feuchtigkeit und Wärme, zugegeben
wird. Die Erwärmung der Matten über den Querschnitt ist dadurch in Mattenmitte I-I
über die Mattenbreite g gesehen etwas tiefer als am Rand. Beispielsweise wird der
Rand 15 % tief der Masse erwärmt und die Mitte 20 %. Mit diesem Verfahren konnten
Platten mit nahezu gleichen Querzügen und Dichteprofilen bei hoher Pressgeschwindigkeit
produziert werden. Zur Umsetzung dieses Möglichkeit wird die Bedampfung keilförmig
so geführt, dass 20 % der Mattenbreite g in Mattenmitte I-I nicht 20 % über die Bedampfungsstrecke
G sondern 40 % über die Bedampfungsstrecke G der Bedampfung geführt werden. Alternativ
kann aber auch die Einteilung aus dem obigen Beispiel verwendet werden, wobei aber
in Mattenmitte I-I ein höherer Dampfdruck als an den Rändern II-II und III-III verwendet
wird.
[0025] Zur Bedampfung einer Matte mit unterschiedlicher Mattenbreite g können die äußeren
Bedampfungsfelder an den Rändern II-II und III-III unter denen sich kein Material
bei einer schmalen Matte befindet, abgeschaltet werden, um unnötigen Dampfverbrauch
zu vermeiden.
[0026] Flächengewichtsschwankungen, welche durch Streuungsungenauigkeiten verursacht werden,
führen zu lokal höherer Mattendichte, welche über eine längerer Produktionszeit in
einem bestimmten Breitenbereich der Matte z.B. 20 % der Breite in der Mattenmitte
vorliegen. Dieses Mattenstück höheren Flächengewichts ist bei einer Flächengewichtsmessung
vor der Bedampfung erkennbar. In den Bereichen mit einem höheren Flächengewicht kann
ein leicht höherer Dampfdruck eingestellt werden, um die gleiche Bedampfungstiefe
zu erreichen bzw. es muss eine längere Strecke in Transportrichtung gesehen bedampft
werden.
[0027] Ebenso ist bei einer vollständigen Durchströmung der Matte bis zur Mitte der Mitteschicht
eine vollständige Erwärmung nicht möglich, wenn in der vollen Mattenbreite Dampf von
beiden Seiten eingeleitet wird und Lufteinschlüsse in der Mattenmitte vorhanden sind.
Die oben beschriebene keilförmige Bedampfung oder die Aufwendung eines höheren Dampfdruckes
über die gesamte Bedampfungslänge löst auch dieses Problem, sodass bei einer vollständigen
Durchströmung der Matte die störenden Bereiche von Lufteinschlüssen bereinigt werden
und eine vollständige gleichmäßige Erwärmung über die Breite und Dicke der Matte gesichert
ist.
[0028] Die Vorrichtung wird so ausgeführt, dass die Bedampfungsfläche in verschiedene Bedampfungsfelder
unterteilt wird, wobei sowohl quer (v, w, x, y, z) als auch längs (a, b, c, d, e,
f) beliebig viele Felder für ein schachbrettartiges Aussehen verteilt werden können.
Durch die variable Abschaltung und regelbare Ansteuerung hinsichtlich des Dampfdruckes
bzw. der Dampfmenge dieser Felder einzeln oder in Gruppen lassen sich verschiedene
Bedampfungszonen hinsichtlich des Bedampfungsdruckes oder die Bedampfungsmenge quer
über die Matte einsteuern.
[0029] Es ist natürlich offensichtlich, dass je nach Stand der Technik auch eine differential
verkleinerte Anordnung der Bedampfungsfelder möglich und anwendbar wäre. So wäre bei
entsprechender Verkleinerung der einzelnen Bedampfungsfelder gegen eine Vielzahl von
Bedampfungsfeldern in Längsrichtung als auch in Querrichtung eine kurvenförmige Bedampfung
quer über die Mattenbreite denkbar.
[0030] In Figur 4 ist eine schematische Seitenansicht gezeigt, in der wie bereits ausreichend
ausgeführt ersichtlich ist, dass eine Matte 2 auf einem Förderband 1 in Arbeitsrichtung
durch eine Anordnung von Druckkammern 3 oben und unten geführt wird. Das Förderband
1 ist in der Regel als Siebband ausgeführt und somit dampfdurchlässig. Eine derartige
Vorrichtung findet üblicherweise in einer Vorpresse zur Vorverdichtung und Einstellung
verschiedenster Parameter vor eine kontinuierlich arbeitenden Doppelbandpresse Anwendung.
In den Druckkammern 3 ist eine Heizeinrichtung 4 oberhalb der Matte 2 angeordnet.
Damit soll verhindert werden, dass eine Kondensierung in den Druckkammern 3 selbst
stattfinden kann und somit Wassertropfen auf die Matte 2 fallen. Je nach Stärke der
Fluidströmung des Dampfes kann es auch sinnvoll sein eine Erwärmung der Druckkammern
3 unten durchzuführen, damit nicht Kondensat in der Dampfströmung mitgenommen werden
kann und so von unten an die Matte 2 gelangt. Bei der Verwendung von Siebbändern kann
es im übrigen sinnvoll sein das Förderband 1 vor den Bedampfungsfelder a, b, c, d,
e, f in Arbeitsrichtung AR der Matte 2 mit einer Heizeinrichtung 5 zu versehen, damit
das Förderband 1 auf eine annähernd gleiche oder höhere Temperatur gebracht werden
als die Kondensationstemperatur des zur Vorwärmung verwendeten Fluids.
[0031] Es versteht sich für den Fachmann von selbst, dass die Erwärmung der Druckkammern
bzw. des Förderbandes vor der Verwendung der Druckkammern mit Dampf abgeschlossen
sein muss.
Bezugszeichenliste: DP1408EP
[0032]
- I-I, II-II, III-III
- Längslinien der Matte in Arbeitsrichtung
- a, b, c, d, e, f
- Anordnung der Druckkammern in Arbeitsrichtung
- g
- Mattenbreite
- G
- Bedampfungsstrecke in Arbeitsrichtung
- AR
- Arbeitsrichtung
- 1
- Förderband
- 2
- Matte
- 3
- Druckkammern
- 4
- Heizeinrichtung
- 5
- Heizeinrichtung
1. Verfahren zur Bedampfung einer Matte bzw. ihrer Deckschichten bei der Herstellung
von Holzwerkstoffplatten, wie Span-, Faser-, Kunststoff- oder Schnitzelplatten, aus
einem Gemisch von mit oder ohne Bindemittel versetzten lignozellulose und/oder zellulosehaltigen
Teilchen, wie Späne, Fasern oder Schnitzeln, wobei die Matte unter Anwendung von Druck
und Wärme verpresst und ausgehärtet wird, dadurch gekennzeichnet, dass
der Dampfdruck und/oder die Dampfmenge quer zur Arbeitsrichtung über die Matte unterschiedlich
eingesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dampfdruck und/oder die Dampfmenge in Arbeitsrichtung unterschiedlich eingesteuert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedampfungsdruck und/oder die Bedampfungsmenge in Abhängigkeit des Flächengewichts
der Matte eingestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedampfung der Matte in Produktionsrichtung über eine vorgegebene Bedampfungsstrecke
(G) von der Mattenmitte (I-I) zu den Längsrändern (II-II; III-III) hin ein abnehmender
Dampfdruck eingebracht wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Flächengewichtsmessung vor der Bedampfungsfläche zur Bedampfungssteuerung verwendet
wird.
6. Vorrichtung zur Bedampfung einer Matte oder ihrer Deckschichten bei der Herstellung
von Holzwerkstoffplatten, wie Span-, Faser-, Kunststoff- oder Schnitzelplatten, aus
einem Gemisch von mit oder ohne Bindemittel versetzten lignozellulose und/oder zellulosehaltigen
Teilchen, wie Späne, Fasern oder Schnitzeln, dadurch gekennzeichnet, dass eine durchgehende Bedampfungsfläche in verschiedene Bedampfungsfelder unterteilt
ist, wobei sowohl in quer- (v, w, x, y, z) als auch in Längsrichtung (a, b, c, d,
e, f) zur Arbeitsrichtung mehrere Felder angeordnet sind und die einzelnen Bedampfungsfelder
sowohl einzeln, als auch in Gruppen ansteuerbar und jedes Feld bzw. jede Gruppe in
der Dampfmenge bzw. im Dampfdruck regelbar angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung zur Flächengewichtsmessung vor der Bedampfungsfläche mit entsprechender
Rückmeldungsmöglichkeit zur Bedampfungssteuerung angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 oder 7, gekennzeichnet durch die Verwendung der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.