[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Druck- oder Prägewerk mit den Merkmalen des Oberbegriffes
des Anspruches 1, sowie auf einen Arbeitszylinder mit den Oberbegriffsmerkmalen des
Anspruches 9.
[0002] Ein derartiges Druck- oder Prägewerk ist beispielsweise aus der
EP-A-1 393 904 bekannt geworden. Dabei sind mehrere Matrizen in Achsrichtung und in Umfangsrichtung
versetzt an einem Arbeitszylinder mittels Stiften oder Schrauben sowie mittels an
schrägen Umfangsrändern der Matrize angreifenden Keilen befestigt. Diese Art der Befestigung
ist nicht immer zuverlässig und ausserdem relativ mühsam zu erstellen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einfacheres Befestigungssystem
für in Umfangsrichtung unterteilte Matrizen zu finden und dies gelingt durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1. Erfindungsgemäss braucht also lediglich der Spannring über
den Umfangsrand gezogen werden, wobei zweckmässig zwei an einander gegenüberliegenden
Umfangsrändern der Druck- oder Prägematrize angreifende Spannringe vorgesehen sind.
[0004] Beim Stand der Technik war es notwendig, die jeweilige Matrize relativ starr mit
dem Arbeitszylinder zu verbinden. Angesichts der Tatsache, dass dieser Zylinder aber
beheizt wird und sich daher Wärmeausdehnungen ergeben, ist es vorteilhafter, wenn
erfindungsgemäss die Befestigungseinrichtung Löcher der jeweiligen Druck- oder Prägematrize
durchsetzende Stifte aufweist, vorzugsweise je einen in Umfangsrichtung gegenüber
dem anderen versetzten Stift, wobei mindestens eines der Löcher in Umfangsrichtung
grösser als der Querschnitt des dieses Loch durchsetzenden Stiftes ist.
[0005] Wenn im Rahmen dieser Erfindung von einem "Spannring" die Rede ist, so kann dieser
auf die verschiedenste Weise, beispielsweise auch mit einem eine Federung ermöglichenden,
etwa parallel zur Achse des Arbeitszylinders oder schräg dazu verlaufenden Schlitz,
ausgebildet sein. Bevorzugt ist es jedoch, wenn für das Spannen die Wärmeausdehnung
selbst ausgenützt wird, und zu diesem Zweck ist es vorteilhaft, wenn mindestens einer
der vom Spannring umspannten Teile, das ist der Arbeitszylinder und/oder die Druck-
oder Prägematrize, aus einem Material mit einem grösseren, z.B. um wenigstens 25%
grösseren, Wärmeausdehnungskoeffizienten als das Material des Spannringes besteht.
[0006] Damit ergibt sich eine Automatik, welche Spannung an die Teile nur dann anlegt, wenn
der Arbeitszylinder bzw. das Druck- oder Prägewerk in Betrieb und beheizt ist, während
im anderen Fall die Spannung automatisch gelöst wird.
[0007] Dies kann so realisiert werden, dass der Spannring aus einem Stahl, insbesondere
einem Werkzeugstahl, besteht, dagegen die Druck- oder Prägematrize aus einem Buntmetall,
insbesondere aus Messing und/oder so, dass der Spannring aus einem Werkzeugstahl besteht,
dagegen der Arbeitszylinder aus Chromstahl. Hier sei erwähnt, dass die genannte Paarung
von Materialien unterschiedlicher Wärmeausdehnungskoeffizienten auch mit anderen Materialien
erzielbar ist, beispielsweise durch Verwendung von Aluminium. Allerdings ist der bevorzugte
Chromstahl für den Arbeitszylinder von grösserer Festigkeit und daher für die vorliegenden
Zwecke besser geeignet.
[0008] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich an Hand der nachfolgenden Beschreibung
eines in der Zeichnung schematisch dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispieles.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines Druck- bzw. Prägewerks;
- Fig. 2
- eine vergrösserte Perspektivansicht von Arbeitszylinder und Gegendruckzylinder;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch eine Druck- oder Prägematrize in Anlage an der Oberfläche des
Arbeitszylinders und festgehalten von zwei Spannringen; und
- Fig. 4
- eine Perspektivansicht einer Druck- oder Prägematrize mit Befestigungslöchern bzw.
Stiften.
[0009] Gemäss Fig. 1 ist schematisch ein einfaches Druck- oder Prägewerk mit einem Arbeitszylinder
1 und einem Gegendruckzylinder 2 hinter einem Lagerschild 3 mit einem (in Fig. 2 angedeuteten)
vom Lagerschild 3 getragenen Lagerbock dargestellt. Der Lagerschild 3 ruht auf einer
etwa T-förmigen Konsole 4. Ein zu bedruckendes oder zu prägendes Band 5 wird, bezogen
auf Fig. 1, von links von einer nicht dargestellten Vorratsrolle abgezogen, läuft
über eine Umlenkrolle 6 zwischen Arbeitszylinder 1 und Gegendruckzylinder 2 und wird
an der rechten Seite über eine weitere Umlenkrolle 7 zu einem Aufnahmewickel (nicht
dargestellt), wie bekannt, abgezogen. Es ist klar, dass die Bahn 5 nur ein Beispiel
ist und dass bei Vorhandensein entsprechender Fördereinrichtungen gegebenenfalls auch
einzelne Bögen geprägt oder bedruckt werden können, wobei der Ausdruck "Bahn" von
Flachmaterial auch solche Bögen umfasst.
[0010] Der Druck bzw. die Prägung erfolgt in bekannter Weise mittels einer am Arbeitszylinder
befestigten, in Fig. 2 deutlicher gezeigten, Druck- oder Prägematrize über eine Druck
oder Prägefolie 8, welche in gleicher Richtung von einer Vorratsrolle 9 abläuft und
beispielsweise ein auf das Band 5 zu druckendes Muster, eine zu übertragende Folie
oder dergleichen trägt, welches Muster oder dergleichen beim Durchlauf zwischen den
Zylindern 1 und 2 heiss auf das Band 5 übertragen wird, worauf die leere Druck- oder
Prägefolie 8 nach oben abgezogen, beispielsweise in einen Sammelbehälter 10 abgesaugt
und dabei gegebenenfalls zerkleinert wird.
[0011] Fig. 2 zeigt die Verhältnisse von Arbeitszylinder 1 und Gegendruckzylinder 2 in einer
Perspektivansicht. Dabei wird der Arbeitszylinder in einer hier nicht dargestellten,
an sich aber bekannten Weise beheizt, was bevorzugt in der Weise geschieht, wie dies
in Anspruch 22 der deutschen Offenlegungsschrift Nr.
10 2005 054766 beschrieben ist, nämlich durch eine stationäre, im wesentlichen als Achse dienende
Heizpatrone, die eine Öffnung 11 des Arbeitszylinders 1 durchsetzt.
[0012] Der Arbeitszylinder 1 weist, z.B. für den Druck von Etiketten, an seinem Umfang eine
Reihe von erhabenen Druck- oder Prägematrizen 14 auf, die in Fig. 2 teilweise als
gesonderte Teile dargestellt sind. Jede dieser Druck- oder Prägematrizen 14 weist
das Druckmuster - hier die Buchstaben PGS - erheben, d.h. aus dem Matrizenmaterial
hervortretend auf - auf. Da jede dieser Matrizen 14 nur über einen Teil des Umfanges
des Arbeitszylinders 1 verlaufen, ist es notwendig, sie in ihrer Lage relativ zum
Arbeitszylinder 1 zu fixieren. Zu diesem Zweck sind vorzugsweise zwei Massnahmen vorgesehen.
Zum einen weist jede dieser nur über einen Teilbereich des Umfanges des Arbeitszylinders
1 reichende Druck- oder Prägematrize Fixierlöcher 12 auf, in die Fixierstifte 13 eingreifen.
Fig. 4 zeigt diese Ausbildung in grösserem Massstab. Danach ist ersichtlich, dass
die Fixierlöcher 12 etwas grösser sind als der Durchmesser der Stifte 13. Zweckmässig
ist nur eines der Fixierlöcher 12a grösser, nämlich als Langloch, ausgebildet, um
so Wärmeausdehnungen ausgleichen zu können. Diese Fixierloch-/Fixierstift-Anordnung
dient ja nur der Befestigung der Matrize 14 in Umfangsrichtung. Dagegen wird sie in
Axialrichtung jeweils durch einen Spannring 15 festgehalten, der zweckmässig an einem
verdünnten Randstück 16 der Matrize angreift. Anderseits ist klar, dass an Stelle
der Befestigungseinrichtung 12, 13, bzw. statt des Stiftes 13, auch nur ein Haken
vorgesehen sein kann, wogegen die Paarung 12a, 13 die Beweglichkeit infolge Wärmeausdehnung
entlang des Umfanges des Arbeitszylinders 1 sichert.
[0013] Fig. 3 zeigt die Verhältnisse in grösserem Massstab. Während die Matrize 14 an der
Oberfläche des Arbeitszylinders 1 anliegt und mittels der aus Fig. 4 ersichtlichen
Befestigungsanordnung 12, 13 in Umfangsrichtung fixiert ist, werden an mindestens
einer Seite, vorzugsweise an beiden, je ein Spannring 15 über ihre Ränder 16 geschoben.
Dies wird besonders dadurch erleichtert, dass im unbeheizten Zustand des Arbeitszylinders
1 zwischen dem Innendurchmesser des Spannringes und dem Aussendurchmesser des Arbeitszylinders
1 bevorzugt ein Spalt s besteht. Ein kleiner, hier nicht dargestellter, Spalt kann
auch zwischen dem Aussendurchmesser des jeweiligen Randes 16 und dem Innendurchmesser
des an diesem Rand 16 angreifenden Abschnittes des Spannringes 15 bestehen.
[0014] Nun kann eine "automatische" Befestigung der Spannringe 15 am Arbeitszylinder 1 und/oder
an der Matrize 14 dadurch erhalten werden, dass der Wärmeausdehnungskoeffizient der
Spannringe geringer gewählt wird als der des Arbeitszylinders 1 und/oder der Matrize
14, z.B. um wenigstens 25% geringer. Wenn etwa der Spannring 15 aus einem Stahl, insbesondere
einem Werkzeugstahl, besteht, dagegen die Druck- oder Prägematrize 14 aus einem Buntmetall,
insbesondere aus Messing, dann wird sich die letztere unter der Wirkung der Beheizung
des Arbeitszylinders 1 und der Wärmeübertragung auf die Matrize 14 stärker dehnen
als der Spannring, so dass dieser die Ränder 16 richtig festklemmt. Anderseits ergibt
sich bei einer Materialpaarung von Spannring 15 aus Werkzeugstahl und Arbeitszylinder
1 aus Chromstahl eine stärkere Dehnung des Arbeitszylinders in radialer Richtung,
wodurch der Spalt s verkleinert wird, bzw. stattdessen der Spannring 15 an der Oberfläche
des Arbeitszylinders 1 festsitzt. Zweckmässig werden beide Massnahmen, nämlich Ausnützung
der grösseren Wärmeausdehnung von Matrize 14 und Arbeitszylinder 1 gegenüber der des
Spannringes 15 gemeinsam ausgenützt.
[0015] An sich könnten auch andere Materialien mit ähnlichen Wärmeausdehnungseigenschaften
benutzt werden, beispielsweise ein Arbeitszylinder 1 aus Aluminium; allerdings ist
aus Fig. 2 ersichtlich, dass in Axialrichtung des Arbeitszylinders 1 mehrere Matrizen
14 vorgesehen werden können, um so nebeneinander mehrere Etiketten durch Übertragung
eines Mediums 17, etwa einer Goldfolie, im Bereiche der erhabenen Buchstaben ("PGS")
auf ein flaches Substrat oder eine Bahn 5 erhalten zu können. Dabei ist jede Umfangsreihe
von Matrizen 14 axial durch einen Abstandring 19 von der benachbarten Matrize 14 getrennt.
Es ist klar, dass der Gegenzylinder 2 entweder zu den Matrizen 14 komplementäre Matrizen
14a besitzt, die also dort Vertiefungen aufweisen, wo die Matrizen 14 Erhebungen aufweisen
(zum Reliefprägen), oder der Gegenzylinder 2 besitzt eine nachgiebige Oberfläche (zum
Drucken bzw. Goldprägen), in die sich die Erhebungen der Matrizen 14 eindrücken.
[0016] Aus dem oben Gesagten wird auch klar, dass nach dem Abschalten des Druck- oder Prägewerks
und nach dem Auskühlen des Arbeitszylinders 1 die Spannringe 15 automatisch die Ränder
der Matrizen 14 und/oder den Arbeitszylinder 1 wieder freigeben und daher leicht wieder
entfernt werden können.
1. Druck- oder Prägewerk mit wenigstens zwei Zylindern (1, 2), von denen ein Arbeitszylinder
(1) an seinem Umfang mindestens eine Druck- oder Prägematrize (14) trägt, um mit deren
Hilfe eine zwischen ihm und einem Gegendruckzylinder (2) geförderte Bahn (5) aus einem
Flachmaterial zu prägen oder zu bedrucken, welche Prägematrize (14) sich jeweils nur
über einen Teil des Umfanges des Arbeitszylinders (1) erstreckt und mit Hilfe einer
Befestigungseinrichtung (12, 13, 15) am Arbeitszylinder (1) gehalten ist, wobei der
Arbeitszylinder (1) in seinem Inneren mit einer Heizeinrichtung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungseinrichtung (12, 13, 15) mindestens einen am Umfangsrand (16) der
Druck- oder Prägematrize (14) angreifenden und gegen den Arbeitszylinder (1) haltenden
Spannring (15) aufweist.
2. Druck- oder Prägewerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungseinrichtung (12, 13, 15) zwei an einander gegenüberliegenden Umfangsrändern
(16) der Druck- oder Prägematrize (14) angreifende Spannringe (15) aufweist.
3. Druck- oder Prägewerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungseinrichtung (12, 13, 15) Fixierlöcher (12, 12A) der jeweiligen Druck-
oder Prägematrize (14) durchsetzende Fixierstifte (13) aufweist, vorzugsweise je einen
in Umfangsrichtung gegenüber dem anderen versetzten Fixierstift (13), wobei mindestens
eines der Fixierlöcher (12A) in Umfangsrichtung grösser als der Querschnitt des dieses
Loch durchsetzenden Stiftes (13) ist.
4. Druck- oder Prägewerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannring im unbeheizten Zustand des Arbeitszylinders (1) gegenüber diesem und/oder
gegenüber der Matrize (14) einen Spalt (s) aufweist.
5. Druck- oder Prägewerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der vom Spannring (15) umspannten Teile, das ist der Arbeitszylinder
(1) und/oder die Druck- oder Prägematrize (14), aus einem Material mit einem grösseren,
z.B. um wenigstens 25% grösseren, Wänneausdehnungskoeffzienten als das Material des
Spannringes (15) besteht.
6. Druck- oder Prägewerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannring (15) aus einem Stahl, insbesondere einem Werkzeugstahl, besteht, dagegen
die Druck- oder Prägematrize (14) aus einem Buntmetall, insbesondere aus Messing.
7. Druck- oder Prägewerk nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannring (15) aus einem Werkzeugstahl besteht, dagegen der Arbeitszylinder (1)
aus Chromstahl.
8. Druck- oder Prägewerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Druck- oder Prägematrizen (14) in Achsrichtung des Arbeitszylinders
(1) versetzt an diesem befestigt sind.
9. Arbeitszylinder für ein Druck- oder Prägewerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit einer Befestigungseinrichtung (12, 13, 15) für mindestens eine sich nur über einen
Teil des Umfangs erstreckende Druck- oder Prägematrize (14), dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungseinrichtung (12, 13, 15) mindestens einen am Umfangsrand (16) der
Druck- oder Prägematrize (14) angreifenden und gegen den Arbeitszylinder (1) haltenden
Spannring (15) aufweist.
10. Arbeitszylinder nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass für die Befestigungseinrichtung (12, 13, 15) wenigstens eines der folgenden Merkmale
zutrifft:
(a) sie weist zwei an einander gegenüberliegenden Umfangsrändern (16) der Druck oder
Prägematrize (14) angreifende Spannringe (15) auf;
(b) der Spannring (15) weist im unbeheizten Zustand des Arbeitszylinders (1) gegenüber
diesem einen Spalt (s) auf;
(c) mindestens einer der vom Spannring (15) umspannten Teile, d.h. der Arbeitszylinder
(1) und/oder die Druck- oder Prägematrize (14), besteht aus einem Material mit einem
grösseren, z.B. um wenigstens 25% grösseren, Wärmedehnungskoeffizienten als das Material
des Spannringes (15), wobei vorzugsweise der Spannring (15) aus einem Stahl, insbesondere
einem Werkzeugstahl, besteht, dagegen die Druck- oder Prägematrize (14) aus einem
Buntmetall, insbesondere aus Messing und/oder der Spannring (15) aus einem Werkzeugstahl
besteht, dagegen der Arbeitszylinder (1) aus Chromstahl.