Beschreibung
Düse und Verfahren zur Herstellung einer Düse
[0001] Die Erfindung betrifft eine Düse, welche zum Führen von Brennstoff, insbesondere
Heizöl geeignet ist, mit einer Innen- sowie Außenseite. Weiterhin betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung einer Düse.
[0002] Gasturbinen besitzen bekanntlich folgende Komponenten: einen Verdichter zum Verdichten
von Luft; eine Brennkammer zum Erzeugen heißen Gases durch Verbrennen von Brennstoff
in Anwesenheit der vom Kompressor gelieferten, verdichteten Luft; und eine Turbine,
in der das von der Brennkammer gelieferte heiße Gas entspannt wird. Gasturbinen emittieren
bekanntlich unerwünschte Stickoxide (NOx) und Kohlenmonoxid (CO). Ein bekannter Faktor,
der die NOx-Emissionen beeinflusst, ist die Verbrennungstemperatur. Senkt man die
Verbrennungstemperatur, so sinkt die Menge des abgegebenen NOx. Allerdings sind hohe
Verbrennungstemperaturen wünschenswert, um einen hohen Wirkungsgrad zu erreichen.
Es ist bekannt, dass magerere Brennstoff/Luft-Gemische kühler verbrennen und deshalb
weniger NOx-Emissionen entstehen. Eine bekannte Technik zum Erzeugen eines magereren
Brennstoffgemischs ist es, Turbulenzen zu erzeugen, um Luft und Brennstoff vor der
Verbrennung so gleichmäßig wie möglich zu vermischen, um zu vermeiden, das Zonen mit
fettem Gemisch entstehen, in denen es örtliche Stellen hoher Temperatur gibt (so genannte
Hot Spots).
[0003] Bei Verbrennungsmaschinen, insbesondere solchen, die mit zwei verschiedenen Brennstoffen
betrieben werden, erfolgt beispielsweise eine Eindüsung des Brennstoffes Öl über Drallerzeuger,
in denen das Öl mit Luft vermischt wird. Zur besseren Zerstäubung und Vermischung
von Öl und Luft kann das Öl innerhalb der zur Eindüsung verwendeten Düsen in eine
Drallbewegung versetzt werden.
[0004] Verunreinigungen im Brennstoff gerade im Heizöl führen jedoch im Bereich der Drallkammer
und der Düse zu Auswaschungen. Durch diese Auswaschungen verändert sich die Düsenkennlinien
der Brenner insbesondere Heizölbrenner nach und nach, was den normalen Betrieb, insbesondere
wenn es sich um einen Heizöldiffusionsbetrieb handelt, negativ beeinflusst und wodurch
das Auftreten von Verbrennungsproblemen stark begünstigt wird. Darüber hinaus können
auch Risse in der Düse auftreten. Für die Stabilität der Flame in der Brennkammer
einer Gasturbine ist es jedoch wichtig dass der Brennstoff kontrolliert eingedüst
wird. Durch die im Betrieb auftretenden Verschleißerscheinungen an der Düse insbesondere
der Heizölbrennerdüse ist ein definiertes Eindüsen jedoch nicht immer gewährleistet.
Bisher wurden die defekten Düsen sowie gegebenenfalls die komplette Lanze ausgetauscht.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist die Angabe einer Düse welche eine in Bezug auf die Lebensdauer
der Düse verbesserte definierte Eindüsung zugrunde liegt. Eine weitere Aufgabe ist
die Angabe eines Verfahrens zur Herstellung einer solchen Düse.
[0006] Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Angabe einer Düse,
welche zum Führen von Brennstoff, insbesondere Heizöl geeignet ist, mit einer Innen-
sowie Außenseite wobei die Innenseite der Düse zumindest teilweise eine keramischen
Verschleißschutzschicht umfasst.
[0007] Durch eine keramische Verschleißschutzschicht auf der Innenseite der Düse werden
Auswaschungen durch beispielsweise Verunreinigungen im Heizöl vermieden werden. Die
Aufbringung einer Schutzschicht lediglich auf der Innenseite kann zudem fertigungstechnisch
leicht und auch nachträglich noch zu realisieren sein. Durch den geringen Verschleiß
wird die Lebensdauer der Düse verlängert, sowie die Verfügbarkeit der Anlage erhöht
und somit Kosten gespart. Das Öl kann bezogen auf die Lebensdauer des Bauteils, besser
kontrolliert eingedüst werden. Dadurch wird eine bessere Flammenstabilität gewährleistet.
[0008] In bevorzugter Ausgestaltung umfasst die keramische Verschleißschutzschicht eine
Oxidkeramik. Diese ist besonders Vorteilhaft da sie eine hohe Härte und Warmfestigkeit
aufweist, sowie eine hohe chemische und thermische Beständigkeit. Oxidkeramik sind
hoch korrosionsbeständig auch bei hohen Temperaturen im Einsatzbereich bis > 1000
°C, weshalb sie sich für den Einsatz zum Düsen, insbesondere Düsen in einem Brenner
welche Brennstoff einer Brennkammer zuführen, geeignet sind.
[0009] Bevorzugt umfasst die keramische Verschleißschutzschicht zumindest Bornitrid (BN).
Bornitrid gibt beispielsweise unter Temperatureinwirkung keinen Kohlenstoff ab. Weiterhin
nimmt bei Bornitrid die Härte bei steigender Temperatur nicht so schnell ab. Deshalb
eignet sich Bornitrid deshalb als Verschleißschutzschicht bei Bauteilen die hohen
Temperaturen ausgesetzt sind.
[0010] In bevorzugter Ausgestaltung umfasst die keramische Verschleißschutzschicht zumindest
Aluminiumoxid (Al
2O
3). Dabei kann es sich beispielsweise um gesintertes α-Al
2O
3 (Sinterkorund) handeln, da dies als ein feuerfestes Material gilt.
[0011] Bevorzugt umfasst die keramische Verschleißschutzschicht zumindest Zirconiumdioxid
(ZrO
2). Zirconiumdioxid ZrO
2 ist eine Hochleistungskeramik und besitzt eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen chemische,
thermische und mechanische Einflüsse. Daher eignet es sich besonders gut als Verschleißschutzschicht.
[0012] In bevorzugter Ausgestaltung umfasst die keramische Verschleißschutzschicht zumindest
Spinell (MgAl
2O
4 =Magnesiumspinell). Spinell ist dabei vorteilhaft, da es eine hohe Härte aufweist.
[0013] Bevorzugt sind Tangentialöffnungen, insbesondere Tangentialbohrungen angebracht.
Durch diese kann der Brennstoff radial gezielt austreten. Die Tangentialbohrungen
können nachträglich in das Bauteil z.B. mittels Laser eingebracht werden.
[0014] Bevorzugt wird ein Brenner mit einer solchen Düse ausgestaltet. Dies ist besonders
vorteilhaft da eine solche Düse gegen hohe Temperaturen beständig ist, welche in einem
Brenner vorkommen. Zudem ist eine solche Düse stark gegen Verschleiß geschützt, wie
sie ebenfalls in einem Brenner durch hohe Temperaturen /oder und Verunreinigen des
Brennstoffs vorkommen.
[0015] Die auf das Verfahren bezogene Aufgabe wird durch die Angabe eines Verfahrens zum
Herstellen einer Brennstoffdüse mit einer Innen- bzw. Außenseite gelöst, wobei die
Innenseite mit einem oxidkeramischen Material mittels chemischer Gasphasenabscheidung
beschichtet wird.
[0016] Die chemische Gasphasenabscheidung zeichnet sich durch die konforme Schichtabscheidung
aus. Es ermöglicht auch die Beschichtung von komplex dreidimensional geformten Oberflächen.
So können z. B. Hohlkörper auf ihrer Innenseite gleichmäßig beschichtet werden. Somit
eignet es sich besonders gut auch bereits gefertigte und/oder sich im Einsatz befindliche
Düsen zu beschichten.
[0017] Bevorzugt werden nach der Beschichtung mit oxidkeramischen Material mittels Laser
Tangentialöffnungen, insbesondere Tangentialbohrungen in die Düse eingebracht. Durch
die Laserbearbeitungen können gezielt Öffnungen eingebracht werden die einen definierten
Durchmesser aufweisen. Auch wird die Verschleißschutzschicht nicht beschädigt durch
z.B. Grate/Kanten, welche durch z.B. Bohrungen mittels eines Bohrers entstehen, und
welche abgefeilt werden müssen, oder aber Abplatzungen. Die Einbringung von Tangentialöffnungen
mittels Laser ist zudem fertigungstechnisch einfach zu realisieren. Weitere Merkmale,
Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren beschrieben.
[0018] Dabei zeigen:
- FIG 1
- eine Düse nach dem Stand der Technik,
- FIG 2
- eine erfindungsgemäße Düse.
[0019] FIG 1 zeigt eine Düse 1 nach dem Stand der Technik. Diese umfasst dabei einen Brennstoffkanal
6 sowie ein Rücklaufrohr 3. Die Düse ist in einem Ölbrennergehäuse 5 angeordnet. Die
Düse 1 kann dabei Tangentialbohrungen 4 umfassen. Verunreinigungen im Heizöl führen
jedoch im Bereich der Drallkammer zu Auswaschungen. Diese Auswaschungen verändert
die Düsenkennlinie der Heizölbrenner nach und nach was den normalen Heizöldiffusionsbetrieb
negativ beeinflusst und wodurch Verbrennungsprobleme auftreten können. Auch können
Risse in der Düse 1 auftreten. Für die Stabilität der Flamme in der Brennkammer einer
Gasturbine ist es jedoch wichtig, dass der Brennstoff kontrolliert eingedüst wird.
[0020] Erfindungsgemäß ist nun eine keramische Verschleißschutzschicht 60 auf der Innenseite
30 der Düse 10 angebracht (FIG 2). Durch die Anbringung der keramischen Verschleißschutzschicht
60 werden Auswaschungen gerade im Bereich der Tangetialbohrungen vermieden. Erfindungsgemäß
wird somit ein definierter Durchfluss des Öls und damit eine bessere Flammenstabilität
gewährleistet. Somit wird durch geringen Verschließ die Lebensdauer des Bauteils verlängert.
Zudem wird die Verfügbarkeit der Anlage erhöht und Kosten gespart. Auch wirkt sich
diese Verbesserte Flammenstabilität günstig auf entstehende NOx-Werte aus.
[0021] Die Verschleiß-Schutzschicht wird mit einer chemischen Gasphasenabschneidung (CVD
chemical vapor deposition) vorgenommen. An der erhitzten Oberfläche eines Substrates
wird dabei aufgrund einer chemischen Reaktion aus der Gasphase eine Feststoffkomponente
abgeschieden.
[0022] Hierfür müssen flüchtige Verbindungen der Schichtkomponenten existieren, die bei
einer bestimmten Reaktionstemperatur die feste Schicht abscheiden.
[0023] Das Verfahren der chemischen Gasphasenabscheidung zeichnet sich durch mindestens
eine Reaktion an der Oberfläche des zu beschichtenden Werkstücks aus. An dieser Reaktion
muss mindestens eine gasförmige Ausgangsverbindung und mindestens zwei Reaktionsprodukte
- davon mindestens eines in der festen Phase - beteiligt sein.
[0024] Eine besondere Eigenschaft des Verfahrens ist die konforme Schichtabscheidung. Gegenüber
physikalischen Verfahren ermöglicht die chemische Gasphasenabscheidung auch die Beschichtung
von komplex dreidimensional geformten Oberflächen.
[0025] Als oxidkeramisches Material bietet sich beispielsweise Bornitrid (BN) an, welches
sich durch besondere Härte auszeichnet. Als Material bietet sich aber auch Aluminiumoxid
(Al
2O
3), Zirconiumdioxid (ZrO
2) oder aber auch Spinell (MgAl
2O
4) an.
[0026] Die Düse 10 kann vor Einbau beschichtet werden, wobei die Tangentialbohrungen 4 beispielsweise
nach der Beschichtung in das beschichtete Bauteil eingebracht werden können. Diese
können beispielsweise dann mit Laser angebracht werden. Auch eine nachträgliche Beschichtung
der Düse ist jedoch möglich.
[0027] Durch die erfindungsgemäße Düse werden die Auswaschungen in der Düse im Bereich der
Tangentialbohrungen somit vermieden. Es wird ein gleichmäßiger definierter Durchfluss
des Öls und damit eine bessere Flammstabilität gewährleistet.
1. Düse (10), welche zum Führen von Brennstoff, insbesondere Heizöl geeignet ist, mit
einer Innen (30)- sowie Außenseite, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseite (30) der Düse (10) zumindest teilweise eine keramische Verschleißschutzschicht
(60) umfasst.
2. Düse (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die keramische Verschleißschutzschicht (60) eine Oxidkeramik umfasst.
3. Düse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die keramische Verschleißschutzschicht (60) zumindest Bornitrid (BN) umfasst.
4. Düse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die keramische Verschleißschutzschicht (60) zumindest Aluminiumoxid (Al2O3) umfasst.
5. Düse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die keramische Verschleißschutzschicht (60) zumindest Zirconiumdioxid (ZrO2) umfasst.
6. Düse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die keramische Verschleißschutzschicht (60) zumindest Spinell (MgAl2O4) umfasst.
7. Düse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Tangentialöffnungen (4), insbesondere Tangentialbohrungen angebracht sind.
8. Brenner mit einer Düse (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
9. Gasturbine mit einem Brenner nach Anspruch 8.
10. Verfahren zum Herstellen einer Brennstoffdüse (10) mit einer Innen (30)- bzw. Außenseite
dadurch gekenn zeichnet, dass die Innenseite (30) mit einem oxidkeramischen Material mittels chemischer Gasphasenabscheidung
beschichtet wird.
11. Verfahren zum Herstellen einer Brennstoffdüse (10) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass nach der Beschichtung mit oxidkeramischen Material mittels Laser Tangentialöffnungen
(4), insbesondere Tangentialbohrungen in die Düse (10) eingebracht werden.