[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Gasturbinenbrennkammer mit Starterfilm zur Kühlung
der Brennkammerwand gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Die Brennkammer stellt die Wandung eines Raumes dar, in dem Brennstoff mit der vom
Verdichter komprimierten Luft verbrannt wird, bevor diese in der Turbine entspannt
wird und dabei Arbeit leistet. Da die Gastemperaturen in der Brennkammer üblicherweise
oberhalb der Schmelztemperatur des Wandungsmaterials liegen, muss diese Wandung gekühlt
werden. Zur Erreichung einer langen Lebensdauer müssen weit niedrigere Temperaturlimits
eingehalten werden. Die Brennkammer kann zum Beispiel mit Kühlringen (
US 4,566,280), Effusionsbohrungen (
US 5,181,379), bestifteten Schindeln (
EP 1 098 141 A) oder prall- und effusionsgekühlten Schindeln (
US 5,435,139) ausgestattet sein.
[0003] Unabhängig von der Kühlmethode besteht das Problem, die Wand stromauf des ersten
Kühllufteinlasses zu schützen, da eine rückseitige Kühlung alleine nicht ausreicht,
um unterhalb des jeweiligen Temperaturlimits zu bleiben. Daher wird üblicherweise
am Anfang der Brennkammerwand ein sog. Starterfilm aufgebracht. Dieser Starterfilm
schützt die Wand, bis die eigentliche Kühlmethode für die Brennkammerwand genügend
Wirkung zeigt. Die Luft für diesen Starterfilm kann von innerhalb eines von einer
Abdeckung und einer Grundplatte gebildeten Raumes oder aus einem Annulus zwischen
einer Brennkammerwand und einem Brennkammergehäuse kommen. Die Durchströmöffnungen
durch die Brennkammerwand sind meistens kreisrunde, regelmäßig verteilte, senkrecht
zur Oberfläche stehende Bohrungen. Der Starterfilm wird hauptsächlich parallel zur
Brennkammerwand an dieser entlang eingeblasen. Der Spalt, aus dem der gleichförmig
am Umfang verteilte Kühlfilm austritt, wird durch einen Kühlring gebildet. Ein solcher
Starterfilm für eine effusionsgekühlte Wand ist in der
US 5,279,127 dargestellt.
[0004] In einer anderen Bauart wird die Luft nur auf einer Seite durch ein zur Brennkammerwand
gehörendes Bauelement geführt, auf der anderen Seite von einer Strömungsfläche eines
Hitzeschildes. Zwischen dem Hitzeschild und dem Anfangsteil der Brennkammerwand wird
der Starterfilm ausgeblasen (siehe Fig. 1), um diesen Teil der Brennkammer vor den
heißen Gasen der Verbrennung zu schützen. Dies geschieht üblicherweise durch eine
Anzahl an kreisrunden Bohrungen auf einem bestimmten Teilkreis. Zur Vergleichmäßigung
der einzelnen Strahlen zu einem Kühlfilm wird die Luft zuerst auf die Rückseite des
Hitzeschildes geblasen. Beim Aufprall der Strahlen kühlen diese das Hitzschild und
vereinigen sich zu einem homogenen Film, der dann in einem bestimmten Abstand parallel
der Brennkammerwand strömt. Die Größe der Bohrungen, deren Abstand auf einem Teilkreis
oder die Anzahl der Teilkreise wird hierbei der lokal notwendigen Kühlleistung angepasst.
Ein solcher Starterfilm ist aus
DE 102 14 573 A1 bekannt.
[0005] Zur Erhöhung der Stabilität des Hitzeschildes und zur Verstärkung der Kühlwirkung
auf dem Hitzeschild, können auf dem Teil des Hitzeschildes, der die Luft für den Starterfilm
führt, Rippen aufgebracht sein, wie z.B. aus
DE 44 27 222 A1 oder
DE 195 08 111 A1 bekannt. Die dort gezeigten Rippen ragen nicht radial über die Lippe des Hitzeschildes
hinaus. Insbesondere bei Effusionskühlung der Wand, die einwandig oder mit zusätzlich
prallgekühlten Schindeln ausgeführt sein kann, wird von der durch die Wand bzw. die
Schindel strömenden Luft erst eine gewisse Strecke stromab ein schützender Kühlfilm
aufgebaut. Ohne einen Starterfilm wäre der Anfangsteil der Wand nicht genügend geschützt.
[0006] In der
US 3,420,058 wird durch Verformung der abgestuften Brennkammerwand mit Hilfe eines Werkzeuges
nach dem Erzeugen der Kühlluftbohrungen die Richtung der Kühlluft so verändert, dass
sie in Richtung der stromabliegenden Brennkammerwand geblasen wird. Hierbei können
die Kühlluftbohrungen rein axial oder auch mit einer Umfangskomponente ausgeführt
sein. Ein vorteilhafter Winkelbereich wird allerdings nicht genannt. Im Übrigen beschreibt
diese US-Schrift nicht die Starterfilmausbildung, sondern die Kühlung der Brennkammerwand
selbst.
[0007] In der
EP 0 434 361 B1 wird ein Kühlfilm in einer Stufe in der Brennkammerwand dadurch erzeugt, dass radial
zugeführte Luft auf eine Platte prallt, dabei um im wesentlichen 90 Grad ungelenkt
wird und als Film im wesentlichen parallel zur Brennkammerwand ausgeblasen wird. Je
nach Strömungsrichtung der Flamme bzw. der Abgase in der Brennkammer wird die Kühlluft
hierzu durch eine Art Rippen oder Schaufeln entsprechend tangential zu diesen Heißgases
ausgerichtet. Gemäß dieser Druckschrift wird die Kühlluft somit radial eingeblasen
und um 90 Grad umgelenkt. Zusätzlich wird ihr eine Umfangskompohente auferlegt, so
dass die Strömung sehr stark verlangsamt wird. Auch bei dieser Druckschrift wird im
Übrigen nur die Wandkühlung beschrieben, nicht jedoch die Starterfilmausbildung.
[0008] Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen wird der Starterfilm durch eine
Vergleichmäßigung einer durch viele einzelnen Bohrungen gebildeten Strömung mittels
Aufprallen und Umlenken in einem Kühlring (
US 5,279,127) oder am Hitzeschild (
DE 102 14 573 A1) gebildet.
[0009] Bei dieser Art der Vergleichmäßigung verliert der Starterfilm gewollt einen Großteil
seiner Geschwindigkeit, genauer seines Impulses. Da allerdings die Abströmung eines
Brenners keine solche Verzögerung erfährt, hat die aus dem Brenner abströmende Luft
einen größeren Impuls als die Starterfilmluft und kann diese an der Brennkammerwand
seitlich in die Bereiche zwischen den Brennern verdrängen. Die sich stromab des Brenners
stabilisierende Flamme brennt somit sehr nahe an der Brennkammerwand. Durch die starke
Umlenkung auf der Rückseite des Hitzeschildes bzw. innerhalb des Kühlringes werden
Längswirbel erzeugt, die zu einer schnellen Einmischung von Heißgas in den Starterfilm
führen. Somit wird sich dessen Temperatur schnell erhöhen, also die Schutzwirkung
entsprechend nachlassen.
[0010] Desweiteren sammelt sich die Starterfilmluft in dem Bereich zwischen den Brennern.
Der Wärmeeintrag in die Brennkammerwand steigt somit räumlich periodisch mit jedem
Brenner an und fällt in den Zwischenräumen wieder ab, wodurch zwangsläufig eine Temperaturvariation
in Umfangsrichtung in der Brennkammerwand entsteht. Außerdem darf auch an der Stelle
der höchsten Belastung der Brennkammerwand das Temperaturlimit des Materials nicht
überschritten werden. Somit wird die notwendige Luftmenge des Starterfilms von der
höchstbelasteten Stelle am Umfang bestimmt. Die Folge ist eine unnötig starke Kühlung
der Brennkammerwand im Bereich zwischen den Brennern durch kalte Strähnen von Luft,
die für die heiße Brennkammerwand auf der Brennerachse gedacht war. Durch die unangepasste
Kühlung entsteht eine deutliche Temperaturschwankung der Brennkammerwand in Umfangsrichtung
mit der Folge der Erzeugung starker mechanischer Spannungen in der Brennkammerwand.
Diese Spannungen führen zu einer deutlich verminderten Lebensdauer der Brennkammerwand.
[0011] Die kurzen Rippen wie z. B. aus
DE 4427222 A1 oder
DE 19508111 A2, lassen einen nennenswerten radialen Spalt zur Brennkammerwand, in dem sich Ausgleichsströmungen
in Umfangsrichtung ausbilden können, die zu einer Verschiebung der durch die Starterfilmbohrungen
vorgesehenen Massenstromverteilung führen. Somit ist nicht mehr durch die Konstruktion
alleine, sondern auch durch das Strömungsfeld bestimmt, wie viel Starterfilmluft an
welcher Umfangsposition austritt.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gasturbinenbrennkammer mit Starterfilm
zur Kühlung der Brennkammerwand der eingangs genannten Art zu schaffen, welche bei
einfachem Aufbau und kostengünstiger Herstellbarkeit eine zuverlässige Starterfilmausbildung
und eine optimierte Temperaturverteilung sicherstellt.
[0013] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 gelöst,
die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0014] Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, dass die Mittelachsen der Öffnungen zur Durchführung
der Kühlluft in einem flachen Winkel zur Brennkammerwand geneigt ausgebildet sind.
[0015] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Querschnittsansicht einer Gasturbinenbrennkammer gemäß dem Stand
der Technik,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung, gemäß Detail A von Fig. 1, eines ersten erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels,
- Fig.3
- eine Darstellung, analog Fig. 2, eines weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels,
- Fig. 4
- eine radiale Ansicht in rein axialer Ausrichtung gemäß Ansicht B-B von Fig. 2,
- Fig. 5
- eine radiale Ansicht mit Winkel in Umfangrichtung, gemäß Ansicht C-C von Fig. 3,
- Fig. 6
- ein weiteres Ausführungsbeispiel, analog den Fig. 2 und 3,
- Fig. 7
- ein weiteres Ausführungsbeispiel, analog den Fig. 2 und 3, und
- Fig. 8
- eine weitere Ausführungsvariante, analog der Darstellung der Fig. 4 und 5.
[0016] Die Luft, welche für die Bildung des Starterfilms vorgesehen ist, wird erfindungsgemäß
nach Durchströmen der engsten Stelle, also der Öffnung 6 in der Grundplatte 2, in
welcher sie auf die dem Druckabfall entsprechende Geschwindigkeit beschleunigt wurde,
nicht mehr stark umgelenkt. Diese schwache Umlenkung wird erfindungsgemäß durch die
Existenz eines Schnittpunktes zwischen der Mittelachse 17 der Starterfilmöffnung 6
und der Brennkammerwand 4 (Fig. 2 und 3) und durch einen Winkel α kleiner 30 Grad
beschrieben. Die stärkste Umlenkung muss auf dem Bauteil erfolgen, auf dem die größte
Filmkühlwirkung erzeugt werden soll, also der Heißseite der Brennkammerwandung 4,
wo die auf die Wand zuströmende Luft wandparallel umgelenkt wird.
[0017] Die Strömung kommt in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung vor Erreichen der
Heißseite der Brennkammerwand 4 mit einer anderen Oberfläche in Kontakt, siehe Fig.
2, zum Beispiel der Rückseite des Hitzeschildes 5 oder innerhalb des Startfilmbildenden
Kühlringes. Dort ist der Winkel der Umlenkung β bevorzugt kleiner oder maximal gleich
der Umlenkung auf der Brennkammerwand 4, welche durch den Winkel α beschrieben wird.
Dieser Umlenkwinkel β wird gemessen als Winkel zwischen der Mittelachse 17 des Strahls
einer Starterfilmöffnung 6 zur Oberfläche des Bauteils 5 an dem Punkt, an dem die
Projektion der Starterfilmöffnung 6 dieses Bauteil 5 trifft. Desweiteren ist bevorzugt
der Drehsinn der beiden Umlenkungen, also auf dem Hitzeschild 5 und auf der Heißseite
der Brennkammerwand 4, entgegengerichtet. Der Winkel der Umlenkung des Starterfilmstrahls
auf der Brennkammerwand (gemessen als der Winkel zwischen der Mittelachse 17 der Starterfilmöffnung
6 und der heißseitigen Oberfläche der Brennkammerwand 4) soll erfindungsgemäß 30 Grad
nicht überschreiten, und wird bevorzugt auf unter 20 Grad beschränkt, in günstiger
Ausgestaltung sind 5-15 Grad vorgesehen.
[0018] Als Variante der Erfindung berührt die Projektion der Wand der Starterfilmöffnung
in Richtung Brennkammerwand 4 das Hitzeschild 5 nur in einem Punkt, oder die Projektion
verläuft als Tangente zur Hitzeschildkontur. In beiden Fällen entsteht kein echter
Schnittpunkt der Projektion mit der Hitzeschildkontur (siehe Fig. 3), so dass dort
im eigentlichen Sinne keine Umlenkung stattfindet. Der Winkel α der Umlenkung des
Starterfilms 3 auf der Brennkammerwand 4 (gemessen als der Winkel zwischen der Achse
der Starterfilmöffnung 6 und der heißseitigen Oberfläche der Brennkammerwand 4) soll
erfindungsgemäß 30 Grad nicht überschreiten, und wird bevorzugt auf unter 20 Grad
beschränkt, in günstiger Ausgestaltung sind 5-15 Grad vorgesehen.
[0019] Auf dem Teil des Hitzeschildes 5, auf dem die Luft für den Starterfilm 3 geführt
wird, sind in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung Rippen 14 vorgesehen, welche
sich im Wesentlichen an der vorgesehenen Strömungsrichtung ausrichten und radial über
die Starterfilmlippe nach innen und außen hinausreichen, siehe Fig. 2 und 3, sowie
4, 5, 6 und 7. Die Strömungsrichtung wird von der Projektionsrichtung der Starterfilmöffnungen
6 in Richtung Brennkammerwand 4 vorgegeben. Und daher lenken die Rippen die Luft in
Umfangsrichtung nicht wesentlich um.
[0020] Zur weiteren Erhöhung der Kühlwirkung werden die Öffnungen 6, welche den engsten
Querschnitt bilden, nicht nur in radialer Richtung, sondern auch in Umfangsrichtung
angestellt, siehe Fig. 5. Der Winkel γ zwischen der axialen Richtung des Triebwerkes
und der Achse der Öffnung ist erfindungsgemäß kleiner 60 Grad, vorzugsweise 30-45
Grad. Zur Unterstützung dieser Umfangskomponente sind die Rippen 14 auf dem Teil des
Hitzeschildes 5 angeordnet, welcher die Luft für den Starterfilm führt. Diese lenken
allerdings die Luft erfindungsgemäß nicht in Umfangrichtung um, sondern die Umfangskomponente
wird im Wesentlichen durch die Kühlungsöffnungen 6 erzeugt und durch die Rippen 14
nur bewahrt.
[0021] Die Rippen können sowohl auf der kalten Seite des Hitzeschildes (Fig. 2 und 3) als
auch auf der stromabliegenden Seite der Grundplatte 2, siehe Fig. 6, oder der Innenseite
der Brennkammerwand 4 platziert sein. Die Rippen können mit dem Hitzeschild 5, bzw.
der Grundplatte 2 oder Wand 4 als ein integrales Bauteil oder form- oder reibschlüssig
miteinander verbunden sein. Da die Rippen 14 keine Umlenkung der Strömung erzeugen
müssen, treten keine größeren Krafte auf, sodaß sie auch als loses Bauteil zwischen
Hitzeschild 5 und Grundplatte 2 sowie Brennkammerwand 4 platziert werden können, sofern
durch ein geeignetes Verbindungselement zwischen den einzelnen Rippen 14 wie zum Beispiele
ein eingelöteter Draht, siehe Fig. 7, die Richtung und der Abstand der Rippen 14 entsprechend
der Anforderungen eingestellt wird.
[0022] In günstiger Ausgestaltung der Erfindung können die Starterfilmöffnungen 6 variieren,
einzeln oder in Gruppen, in der Größe ihres Umfangswinkels γ, siehe Fig. 8, dann vermitteln
die Rippen durch eine Dickenvariation in Strömungsrichtung zwischen diesen beiden
Richtungen. Zeigen die Starterfilmöffnungen von einander weg, werden die Rippen 14
in Strömungsrichtung dicker bzw. zeigen die Starterfilmöffnungen aufeinander zu, werden
die Rippen 14 in Strömungsrichtung dünner. Auch hierbei bleibt erfindungsgemäß der
Grundsatz erhalten, dass nicht die Rippen 14 die Richtung der Strömung bestimmen,
sondern diese durch die Richtung der Starterfilmöffnungen 6 vorgegeben und durch die
Rippen im Wesentlichen nur erhalten wird.
[0023] Erfindungsgemäß kann von der direkten Relation von Starterfilmöffnungen 3 und Rippen
14 abgewichen werden, um die Kühlung der Brennkammerwand weiter zu verbessern oder
um Fertigungskosten bzw. Gewicht zu sparen, siehe Fig. 8. So können einzelnen oder
mehrere Rippen 14 zwischen zwei Starterfilmöffnungen weggelassen werden.
[0024] Die Geschwindigkeit der Starterfilmluft 3 wird nahe der maximalen Geschwindigkeit
an der Öffnung 6 in der Brennkammerwandung gehalten. Der auf der Heißseite der Brennkammerwand
4 entstehende Kühlfilm behält seinen hohen Impuls bei und kann die Flamme des Brenners
von der Wandung 4 wegdrängen. Außerdem werden durch die Limitierung des Umlenkungswinkels
nur in geringem Umfang Längswirbel erzeugt, was zu einer drastisch verminderten Vermischung
von Heißgas und Starterfilmluft führt.
[0025] Falls zwei Umlenkungen stattfinden, aber ihr Drehsinn entgegengesetzt ist, dann drehen
auch die entstehenden Längswirbel entgegengesetzt und können sich idealerweise auslöschen,
aber nicht verstärken.
[0026] Durch die zusätzliche Geschwindigkeit des Kühlfilms in Umfangrichtung wird der Unterschied
in der Strömungsrichtung zwischen Starterfilm und Abströmung aus dem Brenner bzw.
der Strömungsrichtung in der Flamme vermindert, wodurch sich wiederum eine Verkleinerung
der Vermischung von Flamme und Starterfilm ergibt.
[0027] Durch die nahe an die Wandung 4 heranreichenden Rippen 14 werden Ausgleichsströmungen
hinter dem Hitzeschild 5 in Umfangrichtung verhindert und es kann die an einer bestimmten
Umfangsposition ausgebrachte Luftmenge genau der dort zur Kühlung notwendigen Menge
angenähert werden. Die Starterfilmluft strömt im Bereich der höchsten Wandwärmebelastung
über die Wand und stellt durch die sehr geringe Vermischung mit dem Heißgas über eine
große Lauflänge eine niedrige Wandtemperatur auf der Brennerachse sicher. Da keine
Starterfilmluft 3 von der Brennerachse verdrängt wird, entstehen keine kalten Luftsträhnen
und keine überkühlten Streifen zwischen den Brennern. Es sinkt der Temperaturgradient
in Umfangsrichtung und damit die thermisch induzierte Spannung in der Brennkammerwand
drastisch ab, somit wird die Lebensdauer bei gegebener Temperatur für ein bestimmtes
Material erhöht. Somit kann aber auch die Betriebstemperatur eines Bauteils bei gleicher
Lebensdauer und vorgegebenen Material erhöht werden oder es kann auf ein schwächeres
und preiswerteres Material bei gleicher Temperatur und Lebensdauer ausgewichen werden.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Abdeckung des Brennkammerkopfes
- 2
- Grundplatte
- 3
- Starterfilm, Starterfilmöffnung, Kühlluftströmung
- 4
- Brennkammerwand
- 5
- Hitzeschild mit Loch für Brenner
- 6
- Öffnung der Grundplatte 2 (Starterfilmöffnung)
- 7
- Brenner mit Brennerarm und Drallerzeuger
- 8
- Turbinenleitschaufel
- 9
- Leitschaufel im Verdichterauslaß
- 10
- Brennkammeraußengehäuse
- 11
- Brennkammerinnengehäuse
- 12
- Wandkühlung
- 13
- Teilkreis des Starterfilms
- 14
- Rippe zwischen Hitzeschild 5 und Grundplatte 2
- 15
- Triebwerksachse
- 16
- Verbindungselement zwischen den Rippen 14
- 17
- Mittelachse der Öffnung 6
- α
- radialer Winkel zwischen der Richtung der Starterfilmbohrung 6 und der Brennkammerwand
4
- β
- radialer Winkel zwischen der Richtung der Starterfilmöffnung 6 und der Richtung der
Oberfläche des Hitzeschildes 5
- γ
- Winkel zwischen der Richtung der Starterfilmöffnung 6 und der Triebwerksachse 15
1. Gasturbinenbrennkammer mit Starterfilm zur Kühlung der Brennkammerwand, mit einem
durch ein Hitzeschild (5) zur Brennkammer hin begrenzten Brennkammerkopf, in welchen
Kühlluft einleitbar ist, wobei beabstandet zu dem Hitzeschild (5) eine Grundplatte
(2) angeordnet ist, welche an ihrem Randbereich mit mehreren Öffnungen (6) zur Durchführung
von Kühlluft versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelachsen (17) der Öffnungen (6) in einem flachen Winkel (α) zur Brennkammerwand
(4) geneigt ausgebildet sind.
2. Gasturbinenbrennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Strömungsrichtung der Kühlluftströmung (3) durch die Öffnung (6) die Kühlluftströmung
(3) auf einen Umlenkbereich geleitet wird, welcher zur Umlenkung der Kühlluft (3)
in einem flachen Winkel (β) zur Zuleitung der Kühlluft (3) mit dem Winkel (α) ausgebildet
ist.
3. Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α) kleiner 30 Grad ist.
4. Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α) kleiner 20 Grad ist.
5. Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α) in einem Bereich zwischen 5 Grad und 15 Grad ausgebildet ist.
6. Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Umlenkbereich durch das Hitzeschild (5) gebildet wird.
7. Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Umlenkbereich durch einen Kühlring gebildet wird.
8. Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelachse (17) der Öffnung (6) radial geneigt angeordnet ist.
9. Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelachse (17) der Öffnung (6) in Umfangsrichtung in einem Winkel (γ) geneigt
angeordnet ist.
10. Gasturbinenbrennkammer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (γ) kleiner 60 Grad ist.
11. Gasturbinenbrennkammer nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (γ) in einem Bereich zwischen 30 Grad und 45 Grad ausgebildet ist.
12. Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Hitzeschild (5) zur Führung der Kühlluftströmung (3) Rippen (14) ausgebildet
sind.
13. Gasturbinenbrennkammer nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen (14) an der Brennkammerwand (4) ausgebildet sind.
14. Gasturbinenbrennkammer nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen an der Grundplatte (2) ausgebildet sind.
15. Gasturbinenbrennkammer nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen längs der Strömung eine nicht-konstante Wandstärke aufweisen.