[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter aus Kunststoff zum Aufbewahren einer oder mehrerer
insbesondere einen Kompaktpuder oder dergleichen beinhaltenden Schalen aus Kunststoff,
mit einem von einem Behälteroberteil verschließbaren Behälterunterteil welches einen
Boden ausbildet, an dem die Schalen durch Magnetkraft gehalten sind.
[0002] Derartige Behälter sind im Stand der Technik bekannt. Sie bestehen aus Kunststoff.
Das Behälteroberteil ist als Klappdeckel ausgebildet. Der Boden des Behälterunterteils
trägt eine ebene, lackierte Eisen- oder Stahlplatte. Die in dem Behälter bevorrateten
Schalen sind aus Kunststoff gefertigt und tragen unter ihrem Boden einen Permanentmagneten,
der mit dem Schalenboden verklebt ist. Die Schalen dienen zur Aufnahme eines Kosmetikums,
insbesondere in Form eines Puders und insbesondere eines Lidschattens.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Behälter fertigungstechnisch
und gebrauchsvorteilhaft weiterzubilden.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung, wobei zunächst
und im Wesentlichen vorgesehen ist, dass die Kunststoffe, aus denen die ein oder mehreren
Schalen und das Behälterunterteil gefertigt sind, magnetische Eigenschaften aufweisen.
Die beiden Kunststoffe können dadurch eine anziehende Kraft gegeneinander entfalten.
Die im Stand der Technik erforderliche Stahlplatte und der unter den Boden der Schalen
geklebte Magnet ist dadurch entbehrlich. Bei dem Kunststoff handelt es sich um ein
übliches organisches Kunststoffmaterial, dem ein magnetisches Material beigemischt
worden ist. Bevorzugt besitzt der die Schale ausbildende Kunststoff permanentmagnetische
Eigenschaften und der das Behälterunterteil ausbildende Kunststoff weicheisenartige
Eigenschaften. Dies kann durch Beimischen entsprechender Metall- oder insbesondere
Eisenpartikel in die Kunststoffrohmasse erfolgen. Gehäuseunterteil und Schalen werden
im Spritzgussverfahren gefertigt, wobei die Schalen unmittelbar nach ihrer Fertigung
mittels eines Magnetfeldes permanentmagnetisiert werden, so dass sie mit ihren flachen
Böden auf dem ebenen Boden des Behälterteils anhaften. Das Behälterunterteil kann
einen von vier Wänden gerahmten Boden aufweisen. Das Behälterunterteil kann das Behälteroberteil
als Klappdeckel verschließen. Das Behälteroberteil ist hierzu bevorzugt an einer Wand
eines einen rechteckigen Grundriss aufweisenden Behälterunterteils angelenkt. Die
Schalen können einen rechteckigen Grundriss aufweisen. Sie können aber, wie der Behälter
auch, eine andersgestaltete Geometrie aufweisen. Darüber hinaus ist es möglich, in
die Behälteröffnung einen Einsatzkörper, bspw. in Form einer Lochplatte einzusetzen.
Die Löcher dieser Lochplatte entsprechen dem Grundriss der Schalen, so dass diese
Schalen an vorpositionierte Stellen, nämlich in die Löcher des Einsatzes eingesetzt
werden können.
[0005] Zufolge der erfindungsgemäßen Weiterbildung kann auf die Stahlplatte und auf die
unterhalb der Schalen angeordneten Magnete verzichtet werden. Dies reduziert die Bauhöhe
sowohl der Schalen als auch des Behälters. Die Schalen und der Behälter können insgesamt
flach ausgebildet sein und dabei das gleiche Volumen an Inhalt aufnehmen. Die Schalen
werden bevorzugt mit einem Kompaktpuder gefüllt, bei dem es sich um ein Kosmetikum
handelt. Bevorzugt enthalten die Schalen einen Lidschatten. Der Behälter kann somit
Schalen mit unterschiedlich getönten Lidschatten aufnehmen. Die Schalen sind auswechselbar.
Das Sortiment der im Behälter aufgenommenen Schalen ist individuell auswählbar. Ein
Nachfüllen einer leeren Schale ist wie beim Stand der Technik in einfacher Weise möglich
durch Ersatz gegen eine neue, befüllte Schale.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines mit acht Schalen zur Aufnahme jeweils eines
Pulvers bestückten Behälters,
- Fig. 2
- den Behälter gem. Fig. 1 in der Draufsicht und
- Fig. 3
- einen Schnitt gemäß der Linie III-III.
[0007] Der in den Zeichnungen dargestellte Behälter besitzt ein Behälterunterteil 1 aus
einem Kunststoff, der Weicheisenpartikel beinhaltet. Dieser Kunststoff hat somit magnetische
Eigenschaften und ist in der Lage, von einem Permanentmagneten angezogen zu werden.
Das Behälterunterteil besitzt einen rechteckigen Grundriss und einen ebenen Boden
3. Der ebene Boden 3 wird von vier Wänden 4, 5, 6 umrahmt. Zwei Längswände 4 verlaufen
parallel zueinander. Eine Schmalwand 6 bildet voneinander beabstandete Scharniervorsprünge
13 aus, zwischen denen ein Scharnierbalken 12 eines Behälteroberteiles 2 angeordnet
ist.
[0008] Der Scharnierbalken 12 ist mittels einer Scharnierachse 14 mit den Scharniervorsprüngen
13 verstiftet, so dass der Behälteroberteil 2 einen Klappdeckel ausbildet, zum Verschließen
des Behälterunterteils 1. Das Behälteroberteil 2 besitzt somit ebenfalls einen rechteckigen
Grundriss und einen umlaufenden Deckelrand 16.
[0009] Die der das Scharnier ausbildenden Schmalwand 6 gegenüberliegende Schmalwand 5 bildet
eine Hakeneingriffsöffnung 11 für einen am Deckel angeordneten Verschlusshaken 10.
[0010] Der Behälter dient zur Aufnahme einer Vielzahl von Schalen 7, die in den Zeichnungen
unbefüllt dargestellt sind, und die mit einem Kompaktpuder, bspw. einem Lidschatten,
befüllbar sind. Die Schalen 7 sind derart bemaßt, dass eine Mehrzahl von Schalen 7
nebeneinander und hintereinander im Behälterunterteil 1 Platz finden. Im Ausführungsbeispiel
können insgesamt vier Schalen 7 nebeneinander und zwei Reihen hintereinander angeordnet
sein. Die Schalen 7 besitzen einen ebenen Boden 8, dessen flache Außenseite flächig
auf dem Boden 3 des Behälterunterteiles 1 aufliegen kann. Zur Innenseite der Schale
7 hin besitzt der Schalenboden 8 sich kreuzende Rippen. Die Wände 9 der Schale 7 umrahmen
den Boden 8 unter Ausbildung eines langgestreckten Rechtecks. Die obere Randkante
der Wand 9 bildet einen nach außen weisenden Wulst aus.
[0011] Die Schalen 7 werden wie auch das Behälterunterteil 1 und das Behälteroberteil 2
aus einem Kunststoff gespritzt. Dem Kunststoff, mit dem die Schalen 7 gespritzt werden,
sind Eisenpartikel oder andere magnetisch aktive Partikel beigemischt, die permanentmagnetische
Eigenschaften aufweisen. Diese Eisenpartikel können in einem Magnetfeld polarisiert
werden, so dass die Schalen 7 selbst zu Permanentmagneten werden.
[0012] Unmittelbar nach dem Spritzgussfertigungsschritt der Schalen 7, werden die Schalen
7 bspw. durch ein Magnetfeld permanentmagnetisiert, so dass sie die Eigenschaften
eines Permanentmagneten aufweisen. Sie werden dann durch eine Magnetkraft am Boden
3 des Behälterunterteils 1 gehalten.
[0013] Das Behälterunterteil 1 wird ebenfalls aus einem Kunststoff gespritzt. Während der
Kunststoffrohmasse, mit der die Schalen 7 gespritzt werden, permanentmagnetisierbare
Partikel beigemischt werden, werden der Kunststoffrohmasse, aus der das Behälterunterteil
1 gespritzt wird, derartige Partikel beigemischt, die nach einer temporären Magnetisierung
wieder in einen endmagnetisierten Zustand zurückfallen.
[0014] Der Werkstoff, aus dem die Schalen 7 und das Behälterunterteil gespritzt wird, kann
ein entsprechend vorbereitetes Granulat sein, welches in einen Spritzgießautomaten
eingefüllt wird. Das Granulat besteht bereits aus Kunststoffkörnern, die die entsprechenden
magnetischen Eigenschaften aufweisen.
[0015] Erfindungsgemäß besitzen die Schalen 7 und das Behälterunterteil 1 insgesamt jeweils
magnetische Eigenschaften, so dass sich die Schalen 7 an den Behälterboden 1 anziehen.
Es handelt sich hier um integrale Eigenschaften der jeweiligen Formkörper 1, 7, die
aus dem verwendeten Werkstoffen herrühren. Schalen 7 und Behälterunterteil 1 besitzen
somit materialeinheitlich magnetische Eigenschaften.
[0016] Im Ausführungsbeispiel liegen die Schalen 7 frei im Behälterunterteil 1 ein. Sie
können dort beliebig angeordnet werden. Sie können auch individuell ausgetauscht werden.
[0017] In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist in das Behälterunterteil 1 ein
Einsatz einsetzbar, der im Wesentlichen die Form einer Aussparungen aufweisenden Platte
besitzt. Die Aussparungen haben die Größe der Schale. Dies Schalen dieses Ausführungsbeispiels
können etwas kleiner gestaltet werden, so dass anders als bei dem in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem sich die Schalen gegenseitig berühren,
ein Spalt zwischen den Schalen verbleibt. Die Schalen können dann in die voneinander
getrennten Aussparungen der Einsatzplatte eingesetzt werden. Auch hier ist vorgesehen,
dass die Böden 8 der Schalen 7 flächig auf dem Boden 3 des Behälterunterteils 1 aufliegen.
[0018] In die Innenseite des Behälteroberteils 2 kann ein Spiegel eingeklebt sein.
[0019] In den Zeichnungen sind die Schalen 7 als rechteckige Pfannen dargestellt. Es ist
aber auch möglich, die auf dem Boden 3 des Behälterunterteils 1 platzierbaren Schalen
7 als kreisrunde oder ovale Pfännchen auszugestalten.
[0020] Die Grundrisskontur des Behälters 1 ist im Ausführungsbeispiel rechteckig. Es ist
auch möglich, den Behälter mit einem kreisrunden Querschnitt zu fertigen. Im Ausführungsbeispiel
besitzt der Behälter lediglich einen Boden. Zur Erhöhung der Kapazität können mehrere
Gehäuseunterteile übereinandergestapelt werden, so dass ein oben liegendes Gehäuseunterteil
jeweils einen Deckel zu einem darunter liegenden Gehäuseunterteil ausbildet. Die Anordnung
der Schalen 7 in dem Behälter erfolgt dann in mehreren übereinanderliegenden Etagen.
[0021] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
Die Unteransprüche charakterisieren in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige
erfinderische Weiterbildung des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser
Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
1. Behälter aus Kunststoff zum Aufbewahren einer oder mehrerer insbesondere einen Kompaktpuder
oder dergleichen beinhaltenden Schalen (7) aus Kunststoff, mit einem von einem Behälteroberteil
(2) verschließbaren Behälterunterteil (1) welches einen Boden (3) ausbildet, an dem
die Schalen (7) durch Magnetkraft gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, dass die eine oder mehreren Schalen (7) und das Behälterunterteil (1) aus Kunststoffen
gefertigt sind, die derartige magnetische Eigenschaften aufweisen, dass sie sich gegenseitig
anziehen.
2. Behälter nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Behälterunterteil einen insbesondere von vier Wänden (4, 5, 6) eingerahmten ebenen
Boden (3) ausbildet.
3. Behälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass das Behälteroberteil (2) an einer Wand (6) des im Wesentlichen einen rechteckigen
Grundriss aufweisenden Behälterunterteil (1) schwenkbar angelenkt ist.
4. Behälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff, aus dem das Behälterunterteil (1) gefertigt ist, weicheisenartige
magnetische Eigenschaften aufweist.
5. Behälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff, aus dem die eine oder mehreren Schalen (7) gefertigt sind, permanentmagnetische
Eigenschaften aufweist.
6. Behälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass die im Spritzgussverfahren gefertigten Schalen (7) unmittelbar nach dem Spritzgießen
permanentmagnetisiert werden.