(19)
(11) EP 2 277 407 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.01.2011  Patentblatt  2011/04

(21) Anmeldenummer: 10170063.1

(22) Anmeldetag:  20.07.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A45D 33/00(2006.01)
A45D 40/24(2006.01)
A45D 40/22(2006.01)
B65D 25/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME RS

(30) Priorität: 20.07.2009 DE 102009026206

(71) Anmelder: Louvrette GmbH design & packaging
58566 Kierspe (DE)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Grundmann, Dirk et al
RIEDER & PARTNER Patentanwälte - Rechtsanwalt Corneliusstrasse 45
42329 Wuppertal
42329 Wuppertal (DE)

   


(54) Aufbewahrungsbehälter für insbesondere mit einem Kompaktpuder gefüllte Schalen aus Kunststoff


(57) Die Erfindung betrifft einen Behälter aus Kunststoff zum Aufbewahren einer oder mehrerer insbesondere einen Kompaktpuder oder dergleichen beinhaltenden Schalen (7) aus Kunststoff, mit einem von einem Behälteroberteil (2) verschließbaren Behälterunterteil (1) welches einen Boden (3) ausbildet, an dem die Schalen (7) durch Magnetkraft gehalten sind. Zur gebrauchsvorteilhaften Weiterbildung, wird vorgeschlagen, dass die eine oder mehreren Schalen (7) und das Behälterunterteil (1) aus Kunststoffen gefertigt sind, die derartige magnetische Eigenschaften aufweisen, dass sie sich gegenseitig anziehen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter aus Kunststoff zum Aufbewahren einer oder mehrerer insbesondere einen Kompaktpuder oder dergleichen beinhaltenden Schalen aus Kunststoff, mit einem von einem Behälteroberteil verschließbaren Behälterunterteil welches einen Boden ausbildet, an dem die Schalen durch Magnetkraft gehalten sind.

[0002] Derartige Behälter sind im Stand der Technik bekannt. Sie bestehen aus Kunststoff. Das Behälteroberteil ist als Klappdeckel ausgebildet. Der Boden des Behälterunterteils trägt eine ebene, lackierte Eisen- oder Stahlplatte. Die in dem Behälter bevorrateten Schalen sind aus Kunststoff gefertigt und tragen unter ihrem Boden einen Permanentmagneten, der mit dem Schalenboden verklebt ist. Die Schalen dienen zur Aufnahme eines Kosmetikums, insbesondere in Form eines Puders und insbesondere eines Lidschattens.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Behälter fertigungstechnisch und gebrauchsvorteilhaft weiterzubilden.

[0004] Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung, wobei zunächst und im Wesentlichen vorgesehen ist, dass die Kunststoffe, aus denen die ein oder mehreren Schalen und das Behälterunterteil gefertigt sind, magnetische Eigenschaften aufweisen. Die beiden Kunststoffe können dadurch eine anziehende Kraft gegeneinander entfalten. Die im Stand der Technik erforderliche Stahlplatte und der unter den Boden der Schalen geklebte Magnet ist dadurch entbehrlich. Bei dem Kunststoff handelt es sich um ein übliches organisches Kunststoffmaterial, dem ein magnetisches Material beigemischt worden ist. Bevorzugt besitzt der die Schale ausbildende Kunststoff permanentmagnetische Eigenschaften und der das Behälterunterteil ausbildende Kunststoff weicheisenartige Eigenschaften. Dies kann durch Beimischen entsprechender Metall- oder insbesondere Eisenpartikel in die Kunststoffrohmasse erfolgen. Gehäuseunterteil und Schalen werden im Spritzgussverfahren gefertigt, wobei die Schalen unmittelbar nach ihrer Fertigung mittels eines Magnetfeldes permanentmagnetisiert werden, so dass sie mit ihren flachen Böden auf dem ebenen Boden des Behälterteils anhaften. Das Behälterunterteil kann einen von vier Wänden gerahmten Boden aufweisen. Das Behälterunterteil kann das Behälteroberteil als Klappdeckel verschließen. Das Behälteroberteil ist hierzu bevorzugt an einer Wand eines einen rechteckigen Grundriss aufweisenden Behälterunterteils angelenkt. Die Schalen können einen rechteckigen Grundriss aufweisen. Sie können aber, wie der Behälter auch, eine andersgestaltete Geometrie aufweisen. Darüber hinaus ist es möglich, in die Behälteröffnung einen Einsatzkörper, bspw. in Form einer Lochplatte einzusetzen. Die Löcher dieser Lochplatte entsprechen dem Grundriss der Schalen, so dass diese Schalen an vorpositionierte Stellen, nämlich in die Löcher des Einsatzes eingesetzt werden können.

[0005] Zufolge der erfindungsgemäßen Weiterbildung kann auf die Stahlplatte und auf die unterhalb der Schalen angeordneten Magnete verzichtet werden. Dies reduziert die Bauhöhe sowohl der Schalen als auch des Behälters. Die Schalen und der Behälter können insgesamt flach ausgebildet sein und dabei das gleiche Volumen an Inhalt aufnehmen. Die Schalen werden bevorzugt mit einem Kompaktpuder gefüllt, bei dem es sich um ein Kosmetikum handelt. Bevorzugt enthalten die Schalen einen Lidschatten. Der Behälter kann somit Schalen mit unterschiedlich getönten Lidschatten aufnehmen. Die Schalen sind auswechselbar. Das Sortiment der im Behälter aufgenommenen Schalen ist individuell auswählbar. Ein Nachfüllen einer leeren Schale ist wie beim Stand der Technik in einfacher Weise möglich durch Ersatz gegen eine neue, befüllte Schale.

[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Darstellung eines mit acht Schalen zur Aufnahme jeweils eines Pulvers bestückten Behälters,
Fig. 2
den Behälter gem. Fig. 1 in der Draufsicht und
Fig. 3
einen Schnitt gemäß der Linie III-III.


[0007] Der in den Zeichnungen dargestellte Behälter besitzt ein Behälterunterteil 1 aus einem Kunststoff, der Weicheisenpartikel beinhaltet. Dieser Kunststoff hat somit magnetische Eigenschaften und ist in der Lage, von einem Permanentmagneten angezogen zu werden. Das Behälterunterteil besitzt einen rechteckigen Grundriss und einen ebenen Boden 3. Der ebene Boden 3 wird von vier Wänden 4, 5, 6 umrahmt. Zwei Längswände 4 verlaufen parallel zueinander. Eine Schmalwand 6 bildet voneinander beabstandete Scharniervorsprünge 13 aus, zwischen denen ein Scharnierbalken 12 eines Behälteroberteiles 2 angeordnet ist.

[0008] Der Scharnierbalken 12 ist mittels einer Scharnierachse 14 mit den Scharniervorsprüngen 13 verstiftet, so dass der Behälteroberteil 2 einen Klappdeckel ausbildet, zum Verschließen des Behälterunterteils 1. Das Behälteroberteil 2 besitzt somit ebenfalls einen rechteckigen Grundriss und einen umlaufenden Deckelrand 16.

[0009] Die der das Scharnier ausbildenden Schmalwand 6 gegenüberliegende Schmalwand 5 bildet eine Hakeneingriffsöffnung 11 für einen am Deckel angeordneten Verschlusshaken 10.

[0010] Der Behälter dient zur Aufnahme einer Vielzahl von Schalen 7, die in den Zeichnungen unbefüllt dargestellt sind, und die mit einem Kompaktpuder, bspw. einem Lidschatten, befüllbar sind. Die Schalen 7 sind derart bemaßt, dass eine Mehrzahl von Schalen 7 nebeneinander und hintereinander im Behälterunterteil 1 Platz finden. Im Ausführungsbeispiel können insgesamt vier Schalen 7 nebeneinander und zwei Reihen hintereinander angeordnet sein. Die Schalen 7 besitzen einen ebenen Boden 8, dessen flache Außenseite flächig auf dem Boden 3 des Behälterunterteiles 1 aufliegen kann. Zur Innenseite der Schale 7 hin besitzt der Schalenboden 8 sich kreuzende Rippen. Die Wände 9 der Schale 7 umrahmen den Boden 8 unter Ausbildung eines langgestreckten Rechtecks. Die obere Randkante der Wand 9 bildet einen nach außen weisenden Wulst aus.

[0011] Die Schalen 7 werden wie auch das Behälterunterteil 1 und das Behälteroberteil 2 aus einem Kunststoff gespritzt. Dem Kunststoff, mit dem die Schalen 7 gespritzt werden, sind Eisenpartikel oder andere magnetisch aktive Partikel beigemischt, die permanentmagnetische Eigenschaften aufweisen. Diese Eisenpartikel können in einem Magnetfeld polarisiert werden, so dass die Schalen 7 selbst zu Permanentmagneten werden.

[0012] Unmittelbar nach dem Spritzgussfertigungsschritt der Schalen 7, werden die Schalen 7 bspw. durch ein Magnetfeld permanentmagnetisiert, so dass sie die Eigenschaften eines Permanentmagneten aufweisen. Sie werden dann durch eine Magnetkraft am Boden 3 des Behälterunterteils 1 gehalten.

[0013] Das Behälterunterteil 1 wird ebenfalls aus einem Kunststoff gespritzt. Während der Kunststoffrohmasse, mit der die Schalen 7 gespritzt werden, permanentmagnetisierbare Partikel beigemischt werden, werden der Kunststoffrohmasse, aus der das Behälterunterteil 1 gespritzt wird, derartige Partikel beigemischt, die nach einer temporären Magnetisierung wieder in einen endmagnetisierten Zustand zurückfallen.

[0014] Der Werkstoff, aus dem die Schalen 7 und das Behälterunterteil gespritzt wird, kann ein entsprechend vorbereitetes Granulat sein, welches in einen Spritzgießautomaten eingefüllt wird. Das Granulat besteht bereits aus Kunststoffkörnern, die die entsprechenden magnetischen Eigenschaften aufweisen.

[0015] Erfindungsgemäß besitzen die Schalen 7 und das Behälterunterteil 1 insgesamt jeweils magnetische Eigenschaften, so dass sich die Schalen 7 an den Behälterboden 1 anziehen. Es handelt sich hier um integrale Eigenschaften der jeweiligen Formkörper 1, 7, die aus dem verwendeten Werkstoffen herrühren. Schalen 7 und Behälterunterteil 1 besitzen somit materialeinheitlich magnetische Eigenschaften.

[0016] Im Ausführungsbeispiel liegen die Schalen 7 frei im Behälterunterteil 1 ein. Sie können dort beliebig angeordnet werden. Sie können auch individuell ausgetauscht werden.

[0017] In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist in das Behälterunterteil 1 ein Einsatz einsetzbar, der im Wesentlichen die Form einer Aussparungen aufweisenden Platte besitzt. Die Aussparungen haben die Größe der Schale. Dies Schalen dieses Ausführungsbeispiels können etwas kleiner gestaltet werden, so dass anders als bei dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem sich die Schalen gegenseitig berühren, ein Spalt zwischen den Schalen verbleibt. Die Schalen können dann in die voneinander getrennten Aussparungen der Einsatzplatte eingesetzt werden. Auch hier ist vorgesehen, dass die Böden 8 der Schalen 7 flächig auf dem Boden 3 des Behälterunterteils 1 aufliegen.

[0018] In die Innenseite des Behälteroberteils 2 kann ein Spiegel eingeklebt sein.

[0019] In den Zeichnungen sind die Schalen 7 als rechteckige Pfannen dargestellt. Es ist aber auch möglich, die auf dem Boden 3 des Behälterunterteils 1 platzierbaren Schalen 7 als kreisrunde oder ovale Pfännchen auszugestalten.

[0020] Die Grundrisskontur des Behälters 1 ist im Ausführungsbeispiel rechteckig. Es ist auch möglich, den Behälter mit einem kreisrunden Querschnitt zu fertigen. Im Ausführungsbeispiel besitzt der Behälter lediglich einen Boden. Zur Erhöhung der Kapazität können mehrere Gehäuseunterteile übereinandergestapelt werden, so dass ein oben liegendes Gehäuseunterteil jeweils einen Deckel zu einem darunter liegenden Gehäuseunterteil ausbildet. Die Anordnung der Schalen 7 in dem Behälter erfolgt dann in mehreren übereinanderliegenden Etagen.

[0021] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige erfinderische Weiterbildung des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.


Ansprüche

1. Behälter aus Kunststoff zum Aufbewahren einer oder mehrerer insbesondere einen Kompaktpuder oder dergleichen beinhaltenden Schalen (7) aus Kunststoff, mit einem von einem Behälteroberteil (2) verschließbaren Behälterunterteil (1) welches einen Boden (3) ausbildet, an dem die Schalen (7) durch Magnetkraft gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, dass die eine oder mehreren Schalen (7) und das Behälterunterteil (1) aus Kunststoffen gefertigt sind, die derartige magnetische Eigenschaften aufweisen, dass sie sich gegenseitig anziehen.
 
2. Behälter nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Behälterunterteil einen insbesondere von vier Wänden (4, 5, 6) eingerahmten ebenen Boden (3) ausbildet.
 
3. Behälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Behälteroberteil (2) an einer Wand (6) des im Wesentlichen einen rechteckigen Grundriss aufweisenden Behälterunterteil (1) schwenkbar angelenkt ist.
 
4. Behälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff, aus dem das Behälterunterteil (1) gefertigt ist, weicheisenartige magnetische Eigenschaften aufweist.
 
5. Behälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff, aus dem die eine oder mehreren Schalen (7) gefertigt sind, permanentmagnetische Eigenschaften aufweist.
 
6. Behälter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die im Spritzgussverfahren gefertigten Schalen (7) unmittelbar nach dem Spritzgießen permanentmagnetisiert werden.
 




Zeichnung













Recherchenbericht