[0001] Die Erfindung betrifft einen Rotor einer Zerkleinerungsmaschine zur Zerkleinerung
von Abfällen oder zur Herstellung von Hackschnitzeln gemäß dem Oberbegriff des ersten
Patentanspruches.
[0002] Es ist eine Einrichtung zur Erzeugung von thermisch verwertbaren Hackschnitzeln bekannt,
DE 198 48 354 B4, die einen Rotor aufweist, an dem Schlagwerkzeuge dreh- und schwenkbar gelagert sind.
Es ist ebenfalls bekannt, eine solche Lagerung so zu gestalten, dass alle in einer
Reihe angeordneten Schlagwerkzeuge von einer durch diese und die Rotorscheiben mit
ihren Aufnahmebuchsen gemeinsam durchtretenden Schlägerstange gehalten werden.
[0003] Nachteilig an einer solchen Konstruktion ist jedoch, dass bei der Montage der Werkzeuge
jedes Werkzeug von einer ersten Bedienperson manuell in der entsprechenden Montageposition
gehalten werden und die Schlägerstange gemäß der jeweiligen Werkzeugbreite von einer
zweiten Bedienperson schrittweise in den Rotor eingetrieben werden muss. Neben der
nicht unerheblichen körperlichen Belastung durch das einzelne Werkzeuggewicht sind
deswegen immer zwei Bedienpersonen bei der Werkzeugmontage erforderlich. Eine Bedienperson
hält dabei das jeweilige Werkzeug in der entsprechenden Montageposition, so dass die
Schlägerstange für dieses Werkzeug von einer zweiten Bedienperson in den Rotor entsprechend
der Werkzeugbreite eingeführt werden kann. Dies ist zum einen sehr kräftezehrend und
sehr verletzungsrelevant und zum anderen sehr kostenintensiv, da stets zwei Bedienpersonen
benötigt werden, die zudem noch stark aufeinander abgestimmt arbeiten müssen, um den
gewünschten Montage- oder Demontageerfolg in einer vertretbaren Zeit zu erzielen.
[0004] Bekannt ist auch eine Befestigung von Verschleißelementen an Rotoren von Zerkleinerungsmaschinen,
DE 37 44 241 C1, die radial geschlitzte Lageraugen aufweisen, um seitlich auf eine im Rotor befindliche
Schlägerstange aufgesetzt werden zu können, die ihrerseits mit zu den Schlitzen passenden
Schmalbereichen ausgestattet ist. Nachteilig hieran ist, dass die Lageraugen den extremen
Flieh- und Betriebskräften nicht lange standhalten und aufgeweitet werden können,
ebenso wie die Schlägerstange durch die Schmalbereiche geschwächt und die wirksame
Lagerungslänge in den Rotorscheiben zu stark reduziert werden, um eine hohe Standzeit
der gesamten Vorrichtung und der einzelnen Bauteile zu erreichen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen wirtschaftlich herstellbaren und betreibbaren
sowie universell verwendbaren Rotor einer Zerkleinerungsmaschine zur Verfügung zu
stellen, bei dem die Häufigkeit kompletter Werkzeugwechsel wesentlich reduziert wird,
die erforderlichen Werkzeugwechsel einfach und schnell möglich sind und die Verletzungsrisiken
weitgehend eliminiert und der benötigten Personal- und Hilfsmittelaufwand auf ein
Minimum verringert werden.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt in Verbindung mit den technischen Merkmalen des
Oberbegriffes erfindungsgemäß im Zusammenhang mit den erfinderischen Merkmalen des
kennzeichnenden Teils des Hauptanspruches. Dadurch, dass die Schlagwerkzeuge mit axial
zu den Aufnahmebuchsen gerichteten Aufnahmen versehen sind, die diese teilweise umgreifen
und zumindest in einer Montageposition der Schlagwerkzeuge an den Rotor ein Auflager
für die Schlagwerkzeuge auf den Aufnahmebuchsen bilden, wird ein vorläufiges Einhängen
der Werkzeuge in den Rotor möglich, ohne gleichzeitig die Schlägerstange in den Rotor
einführen zu müssen. Die seitlichen Aufnahmen der Schlagwerkzeuge legen sich auf die
Aufnahmebuchsen der Schlägerstange, so dass sich die Werkzeuge bei der Montage ohne
diese Unterstützung der Schlägerstange in den Rotor einhängen lassen. Erst nachdem
alle einer Schlägerstange zugehörigen Schlagwerkzeuge in den Rotor eingehängt sind,
kann diese anschließend von der gleichen Bedienperson in den Rotor eingeführt und
dort festgelegt werden.
[0007] Die einzelnen Schlagwerkzeuge können demnach zur Montage einfach von einer einzelnen
Bedienperson aufgenommen und quasi provisorisch in den Rotor eingehängt werden, wobei
das Schlagwerkzeug sofort in einer Montageposition gehalten ist, die das spätere Einführen
der Schlägerstange ermöglicht. Hierdurch entfällt ein langwieriges Halten eines Schlagwerkzeuges
in einer Montageposition, in der eine zweite Bedienposition die Schlägerstange durch
die entsprechende Bohrung des Schlagwerkzeuges hindurch treiben muss. Die Montage
der Schlagwerkzeuge wird dadurch nicht nur erheblich vereinfacht, sondern auch die
Unfallgefahr bei der unsachgemäßen Montage bzw. auftretenden Unachtsamkeit vollständig
ausgeschlossen. Die Schlagwerkzeuge müssen dabei nicht notwendigerweise auf beiden
Seiten mit solchen Aufnahmen versehen, sondern könnten auch nur auf einer Seite mit
entsprechenden Aufnahmen ausgestattet sein.
[0008] Auch die Demontage der Werkzeuge wird wesentlich verbessert und erleichtert, da bei
Herausziehen der Schlägerstange aus dem Rotor die Werkzeuge, die beispielsweise wie
Perlen auf einer Perlenkette auf der Schlägerstange aufgereiht sind, nicht mehr aufgrund
ihrer Masse aus dem Rotor fallen, sondern in der der Montageposition entsprechenden
Demontageposition zunächst an Ort und Stelle verbleiben, um nach dem Herausziehen
der Schlägerstange zunächst mit ihren Aufnahmen wieder auf den Aufnahmebuchsen aufzuliegen,
bis sie von Hand davon abgehoben werden.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich
mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0010] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung
sind die Durchgangsbohrungen in den Schlagwerkzeugen und in den Aufnahmebuchsen der
Rotorscheiben in der Montageposition so in einer Flucht angeordnet, dass die Schlägerstange
in Axialrichtung einführbar oder herausziehbar ist. Die Passungen zwischen dem Außendurchmesser
der Schlägerstange und den Innendurchmessern der Durchgangsbohrungen der Schlagwerkzeuge
sowie die Passungen zwischen den Aufnahmen der Schlagwerkzeuge und den Außendurchmessern
der Aufnahmebuchsen der Rotorscheiben sind dabei bevorzugt so ausgewählt, dass in
Betrieb des Rotors alle Kräfte von den Schlägerstangen aufgenommen werden und die
Auflager der Schlagwerkzeuge auf den Aufnahmebuchsen kräftefrei gehalten sind.
[0011] Von besonderem Vorteil ist des Weiteren eine Ausführungsform, bei denen die Mittelachsen
der Durchgangsbohrungen der Schlagwerkzeuge gegenüber den Mittelachsen der Durchgangsbohrungen
der Aufnahmebuchsen der Rotorscheiben in der Montageposition abweichend von eine exakten
Flucht geringfügig nach unten versetzt angeordnet sind, die Schlägerstange an ihrem
einzuführenden Ende mit einer konischen Ausgestaltung versehen oder angephast ist
und bei deren Einführen der Schlägerstange in die Durchgangsbohrungen der Schlagwerkzeuge
diese von Ihren provisorisch frei auf den Aufnahmebuchsen aufliegenden Auflagern geringfügig
nach oben abhebbar und beim Herausziehen mit Ihren Auflagern auf den Aufnahmebuchsen
ablegbar sind, wodurch sichergestellt wird, dass nicht nur im drehenden Betrieb des
Rotors, sondern in jedem Schwenkzustand der Schlagwerkzeuge, alle Kräfte von den Schlägerstangen
aufgenommen werden und die Auflager der Schlagwerkzeuge auf den Aufnahmebuchsen bei
eingeschobener Schlägerstange permanent kräftefrei gehalten sind.
[0012] Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung
lassen sich freischwingende Schlagwerkzeuge oder feststehende Schlagwerkzeuge mit
ein und derselben Schlägerstange zwischen den Rotorscheiben des Rotors befestigen,
wobei die freischwingenden Schlagwerkzeuge im Rotor der Zerkleinerungsmaschine sich
bei der Rotation des Rotors aufgrund der Fliegkraft nach außen stellen. Durch die
schnell umlaufende Bewegung der massiv und schwer ausgeführten Schlagwerkzeuge und
der damit verbundenen kinetischen Energie wird bei Kontakt mit dem zugeführten Material
dieses sehr wirkungsvoll zerkleinert. Die feststehenden Schlagwerkzeuge können auf
Basis ihrer geometrischen Gestaltung keine Drehung auf der Schlägerstange vollziehen,
wobei diese Eigenschaft abhängig von dem zu zerkleinernden Material auch so beabsichtigt
ist.
[0013] Da die Schlagwerkzeuge abhängig vom eingesetzten Zerkleinerungsmaterial einem hohen
Verschleiß unterworfen sind, müssen sie in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden,
wobei auch die Befestigung der feststehenden Schlagwerkzeuge im Rotor analog zu den
freischwingenden Schlagwerkzeugen einfachst mittels der Schlägerstangen erzeugt wird,
wodurch sich ein Werkzeugwechsel auch bei den feststehenden Schlagwerkzeugen erheblich
beschleunigen und vereinfachen lässt. Um nicht immer sofort das gesamte Schlagwerkzeug
austauschen zu müssen, kann der Körper des Schlagwerkzeuges vorteilhafterweise und
bevorzugt im Bereich erhöhten Verschleißes an exponierten Stellen, wie etwa an der
Außenseite seines Kopfes, geteilt ausgeführt sein, wodurch sich besonders stark beanspruchte
Bauteile, wie etwa radiale Stirnteile mittels lösbarer Befestigungsmittel schnell
und einfach einzeln gegen intakte Bauteile austauschen lassen, wodurch sich die Wirtschaftlichkeit
der gesamten Vorrichtung wesentlich verbessert. Eine solche geteilte Ausführung des
Kopfes eines Schlagwerkzeuges lässt sich natürlich auch bei anderen bekannten Rotoren
von Zerkleinerungsmaschinen mit herkömmlicher Befestigungsvorrichtung verwenden.
[0014] Vorteilhaft ist des Weiteren, dass sich durch die erfinderische Ausgestaltung des
Rotors bzw. der Schlagwerkzeuge deren wirksame Gesamtbreite vergrößern lässt, beispielsweise
von 80 mm auf 100 mm, wodurch sich zum einen eine wesentlich vergrößerte Schnittlänge
einstellt und zum anderen die Standzeit der Schlagwerkzeuge deutlich verlängert. Die
Aufnahmen sind dabei einseitig oder vorteilhafterweise beidseitig als seitliche und
in Montageposition nach unten offene u-förmig ausgeführte Ausnehmungen im Schlagwerkzeug
ausgebildet und die Aufnahmebuchsen teilweise davon überdeckt, so dass sich des Weiteren
ein vorteilhafter mechanischer Schutz der Aufnahmebuchse in der Rotorscheibe einstellt,
da die Schlägerstangenbuchsen im Rotor durch die seitlichen Aufnahmen vor dem Zerkleinerungsmaterial
geschützt werden. Des Weiteren wird damit eine Art Labyrinthspaltdichtung erzeugt,
die Staub und andere feine Verunreinigungen von den Lagern fern hält, wodurch sich
deren Lebensdauer wesentlich verlängert. Somit findet eine gezielte Verlagerung des
Verschleißes von den im Rotor befindlichen Schlägerstangenbuchsen zu den austauschbaren
Werkzeugen hin statt, die sich wesentlich einfacher und kostengünstiger ersetzen lassen,
als ein ansonsten erforderlicher Austausch der Schlägerstangenbuchsen im Rotor, der
nur mit erhöhtem Aufwand möglich ist.
[0015] Die Verbreiterung der Schlagwerkzeuge gegenüber den möglichen Breitenabmessungen
bekannter Schlagwerkzeuge bringt den weiteren Vorteil mit, dass die Masse jedes einzelnen
Schlagwerkzeuges erhöht werden kann, wodurch sich bei gleicher Anzahl von Schlagwerkzeugen
die kinetische Energie des sich drehenden Rotors wesentlich vergrößert und sich eine
deutliche Verbesserung des Zerkleinerungsvermögens erzielten lässt.
[0016] Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung
sind die Schlagwerkzeuge mit auswechselbaren Wendeschlagköpfen ausgestattet, die mindestens
zwei oder auch mehrere Funktionsseiten mit Schlagzähnen aufweisen, wobei die Funktionsseiten
mit identischen oder unterschiedlichen Schlagzähnen ausgestattet sein können und beispielsweise
ein viereckiger Wendeschlagkopf mit zwei oder vier Reihen von Schlagzähnen ausgestattet
sein kann und dem entsprechend um 180° oder 90° verdreht auf den Schlagwerkzeug monierbar
ist oder auch drei Reihen von Schlagzähen aufweisen kann und entsprechend um jeweils
120° auf dem Schlagwerkzeug verdreht angeordnet werden kann. Ein solcher Wendeschlagkopf
lässt sich natürlich auch bei anders gelagerten Schlagwerkzeugen von Zerkleinerungsmaschinen
verwirklichen.
[0017] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines teilweise mit frei schwingen könnenden Schlagwerkzeu- gen bestückten
Rotors mit eingesetzter Schlägerstange,
- Fig. 2
- eine räumliche Ansicht eines einzelnen frei schwingen könnenden Schlag- werkzeuges
mit geteiltem Körper,
- Fig. 3
- eine räumliche Ansicht eines teilweise mit feststehenden Schlagwerkzeu- gen versehenden
Rotors in Montagestellung ohne eingeführte Schläger- stange,
- Fig. 4
- eine räumliche Ansicht eines feststehenden Schlagwerkzeuges,
- Fig. 5
- eine Schnittansicht eines Rotors mit eingesetzten feststehenden Schlag- werkzeug,
- Fig. 6
- eine Ansicht eines teilweise mit frei schwingen könnenden Schlagwerkzeu- gen bestückten
Rotors mit eingesetzten Schlägerstangen,
- Fig. 7
- ein Schlagwerkzeug mit einem Wendeschlagkopf.
[0018] Der Rotor 1 der Zerkleinerungsmaschine zur Zerkleinerung von Abfällen oder zur Herstellung
von Hackschnitzel besteht aus einer Mehrzahl von beabstandeten Rotorscheiben 5, die
die Form von Teilscheiben aufweisen und so angeordnet sind, dass im Außenbereich der
Rotorscheiben 5 auf einer Koaxial zur Hauptwelle 16 des Rotors 1 durch diese hindurch
geführte Schlägerstange 8 aufgesetzte Schlagwerkzeuge 2;3;4 axial versetzt zueinander
angeordnet werden können.
[0019] Wie in Fig. 1 dargestellt, lassen sich in einer Montageposition auf der Schlägerstange
8 frei schwingende Schlagwerkzeuge 2;4 aufsetzen oder, wie in Fig. 3 dargestellt,
feststehende Schlagwerkzeuge 3, wobei deren beispielhafte geometrische Gestaltung
eine Drehung um die Längsachse der Schlägerstange 8 verhindert.
[0020] In einer Montageposition ist der Rotor 1, wie in den Figuren 1, 3 und 6 dargestellt,
in einer Winkelposition fixiert, in der sich die Durchgangsbohrungen durch die Aufnahmebuchsen
6 für eine zu montierende Schlägerstange 8 etwa auf der gleichen Höhe befinden wie
seine Hauptwelle 16, wobei die Schlagwerkzeuge 2;3;4 mit ihren austauschbaren Bauteilen,
wie beispielsweise den Klemmblöcken 13 und den Klingen 12, nach außen gerichtet sind.
[0021] Die Schlagwerkzeuge 2;3;4 weisen beidseitig U-förmige Ausnehmungen als Aufnahmen
7 auf, die in Montageposition nach unten geöffnet sind, so dass die Schlagwerkzeuge
2;3;4 auf von den Rotorscheiben 5 axial vorstehenden Aufnahmebuchsen 6 aufgesetzt
werden können, ohne das die Schlagwerkzeuge 2;3;4 sofort von der Schlägerstange 8
festgelegt werden müssten. Eine solche Montageposition ist in den Fig. 3 und 5 für
feststehende Schlagwerkzeuge dargestellt, wohingegen in der Fig. 1 zu Darstellungszwecken
eine Schlägerstange 8 eingeführt und in den äußeren Rotorscheiben 5 verriegelt ist.
[0022] Die in den Fig. 2 und 4 dargstellten Schlagwerkzeuge 2;4 sind jeweils mit einer einzelnen
Klingen 12 versehen, die über einen Klemmblock 13 im Kopf des Schlagwerkzeuges 2;3
festgelegt ist. Der Kopf des in der Figur 2 dargestellten Schlagwerkzeuge 2 ist zudem
zweigeteilt ausgebildet und besitzt ein mit Befestigungselementen 15 austauschbar
gestaltetes Stirnteil 14, um auf Grund ihrer exponierten Lage stark erhöhtem Verschleiß
ausgesetzte Bauteile schnell und einfach gegen unverbrauchte Teile austauschen zu
können. Ein Schlagwerkzeug 4, wie es in der Fig. 6 dargestellt ist, ist dagegen mit
einem Wendeschlagkopf 10 ausgestattet, mit in zwei Reihen 9 angeordneten Schlagzähnen
11, so dass nach Verschleiß der aktiven äußeren Reihe 9 von Schlagzähnen 11 der Wendeschlagkopf
10 um 180° gedreht werden kann, wodurch sich die Wirtschaftlichkeit des erfinderischen
Rotors noch weiter verbessert.
[0023] Die Aufnahmen 7 in den Schlagwerkzeugen 2;3;4 bilden radial nach innen gerichtete
Auflagerflächen 17, die im Montagezustand auf den radialen Außenseiten der sich von
den Rotorscheiben 5 zueinander erstrecken Aufnahmebuchsen 6 der Schlägerstange 8 aufliegen
und die auch den radialen Spalt zwischen den Aufnahmebuchsen 6 und den Schlagwerkzeugen
2;3;4 überdecken und so die Lagerbuchse der Schlägerstange 8 vor Zerkleinerungsmaterial
schützen, so dass der Verschleiß auf die Lagerung der austauschbaren Schlagwerkzeuge
2;3;4 verlagert ist.
[0024] Zur Montage der Schlagwerkzeuge 2;3;4 in den Rotor 1 lassen sich so zunächst alle
auf einer Schlägerstange 8 anzuordnenden Schlagwerkzeuge 2;3;4 frei auf die Aufnahmebuchsen
6 aufsetzen und erst anschließend die Schlägerstange 8 axial durch alle Lagerungen
hindurch treiben. Bei einer Demontage der Schlagwerkzeuge 2;3;4 des Rotors 1 lässt
sich zunächst die Schlägerstange 8 axial aus dem Rotor 1 herausziehen, wobei die Schlagwerkzeuge
2;3;4 ihren Sitz von der Schlägerstange 8 auf die Aufnahmebuchsen 6 verändern, aber
im wesentlichen in ihrer Position verharren und anschließend frei von den Aufnahmebuchsen
6 abgenommen werden können.
1. Rotor einer Zerkleinerungsmaschine zur Zerkleinerung von Abfällen oder zur Herstellung
von Hackschnitzeln, mit axial in Reihen und radial über dem Umfang des Rotors (1)
verteilt festgelegten Schlagwerkzeugen (2;3;4) mit radial geschlossenen Lageraugen,
von denen die Schlagwerkzeuge (2;3;4) einer Reihe zwischen Rotorscheiben (5) mit axial
vorstehenden Aufnahmebuchsen (6) von einer die Schlagwerkzeuge (2;3;4) und die Rotorscheiben
(5) mit den Aufnahmebuchsen (6) gemeinsam durchtretenden Schlägerstange (8) gehalten
sind, wobei die Schlagwerkzeuge (2;3;4) mit axial zu den Aufnahmebuchsen (6) gerichteten
Aufnahmen (7) versehen sind, die diese teilweise übergreifen, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmen (7) in einer Montageposition der Schlagwerkzeuge (2;3;4) an den Rotor
(1) und in einer Demontageposition der Schlagwerkzeuge (2;3;4) vom Rotor (1) bei nicht
in den Rotor (1) eingesetzten Schlägerstange (8) ein Auflager (17) für die Schlagwerkzeuge
(2;3;4) auf den Aufnahmebuchsen (6) bilden.
2. Rotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagwerkzeuge (2;3;4) auf einer oder beiden Seiten mit solchen Aufnahmen (7)
versehen sind.
3. Rotor nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Durchgangsbohrungen in den Schlagwerkzeugen (2;3;4) und in den Aufnahmebuchsen (6)
der Rotorscheiben (5) in der Montageposition in einer Flucht angeordnet sind und die
Schlägerstange (8) bei mit ihren Auflagern (17) provisorisch frei auf den Aufnahmebuchsen
(6) aufliegenden Schlagwerkzeugen (2;3;4) in Axialrichtung einführbar oder herausziehbar
ausgebildet ist.
4. Rotor nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Passungen zwischen einem Außendurchmesser der Schlägerstange (8) und den Innendurchmessern
der Durchgangsbohrungen der Schlagwerkzeuge (2;3;4) sowie die Passungen zwischen den
Aufnahmen der Schlagwerkzeuge (2;3;4) und den Außendurchmessern der Aufnahmebuchsen
(6) der Rotorscheiben (5) so ausgewählt sind, dass im drehenden Betrieb des Rotors
(1) mit radial ausgelenkten Schlagwerkzeugen (2;3;4) alle Kräfte von den Schlägerstangen
(8) aufgenommen werden und die Auflager der Schlagwerkzeuge (2;3;4) auf den Aufnahmebuchsen
(6) kräftefrei gehalten sind.
5. Rotor nach einem der vorgenannten Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelachsen der Durchgangsbohrungen der Schlagwerkzeuge (2;3;4) gegenüber den
Mittelachsen der Durchgangsbohrungen der Aufnahmebuchsen (6) der Rotorscheiben (5)
in der Montageposition abweichend von eine exakten Flucht geringfügig nach unten versetzt
angeordnet sind, die Schlägerstange (8) an ihrem einzuführenden Ende mit einer konischen
Ausgestaltung oder Phase versehen ist und dass bei deren Einführen der Schlägerstange
(8) in die Durchgangsbohrungen der Schlagwerkzeuge (2;3;4) diese von Ihren provisorisch
frei auf den Aufnahmebuchsen (6) aufliegenden Auflagern (17) nach oben abhebbar und
beim Herausziehen mit Ihren Auflagern (17) auf den Aufnahmebuchsen (6) ablegbar sind.
6. Rotor nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagwerkzeuge (2;3;4) als frei schwingen könnende Schlagwerkzeuge (2;4) oder
feststehende Schlagwerkzeuge (3) ausgebildet sind, die in Betrieb keine Drehung auf
der Schlägerstange (8) vollziehen.
7. Rotor nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagköpfe der Schlagwerkzeuge (2;3;4) Breitenmaße aufweisen, die den Breitenmaßen
der Schlagwerkzeuge (2;3;4) im Bereich zwischen den Rotorscheiben (5) inklusive der
Breitenmaße der Aufnahmen (7) entsprechen.
8. Rotor nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmen (7) als seitliche und in Montageposition nach unten offene U-förmige
Ausnehmungen in den Schlagwerkzeugen (2;3;4) ausgebildet sind und die Aufnahmebuchsen
(6) teilweise davon überdeckt sind und einen mechanischen Schutz der Aufnahmebuchsen
(6) bilden sowie eine Dichtungsfunktion nach Art einer Labyrinthspaltdichtung erfüllen.
9. Rotor einer Zerkleinerungsmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagwerkzeuge (2;3;4) mit auswechselbaren Wendeschlagköpfen (10) ausgestattet
sind.
10. Rotor nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendeschlagköpfe (10) je Funktionsseite mit identischen oder unterschiedlichen
Schlagzähnen (11) ausgestattet sind.
11. Rotor nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wendeschlagkopf (10) eine beliebige Anzahl an Reihen (9) von Schlagzähnen (11)
aufweist und um einen entsprechenden Winkel verdreht auf dem Schlagwerkzeug (2;3;4)
montierbar ist.
12. Rotor nach einem der vorgenannten Ansprüche oder einer anderen Zerkleinerungsmaschine
mit schwingend gelagerten Schlagwerkzeugen, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper des Schlagwerkzeuges (2) im Bereich seines Kopfes geteilt ausgeführt ist
und stärker beanspruchte Bauteile, wie ein radiales Stirnteil (14), über Befestigungsmittel
(15) austauschbar miteinander verbunden sind.