[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Gruppieren
und Verbinden von mindestens zwei Artikeln durch Aufbringen eines ersten Verpackungsmittels
zur Bildung einer Gebindeeinheit, wonach die Gebindeeinheiten mittels eines zweiten
Verpackungsmittels zu einer größeren Einheit zusammengefasst werden.
[0002] Es sind bereits Maschinen und Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Gebinden
bekannt. Dies wurde bereits realisiert durch die Verpackungslinien TLM der Firma Schubert.
Bei dieser Verpackungsmaschine wird zunächst ein inneres Gebinde (4er Clusterpack)
erzeugt und anschließend mehrere dieser inneren Gebinde zu einem äußeren Gebinde (Tray)
zusammengestellt. Hierzu sind allerdings getaktete Arbeitsschritte notwenig, damit
die Artikel zu einem inneren Gebinde zusammengefasst und anschließend zu einem äußeren
Gebinde zusammengestellt werden können.
[0003] Bei Verpackungsmaschinen kommen häufig separate, vorgeschaltete Maschinen zum Einsatz,
welche bei einem Behälterstrom eine kontinuierliche, an die jeweiligen Behälter angepasste
Kunststofffolie über die Behälter zieht und diesen Verbund dann anschließend in das
gewünschte Format oder Gebinde bringt. Dies geschieht, indem die Kunststofffolie an
vorgesehenen Verbindungsstegen geschnitten wird. Die so geformten Gebinde werden dann
in die weitere Verpackungsmaschine gefahren, wo diese so genannten HiCone-Gebinde
dann weiter gruppiert und verschoben werden und eine äußere Verpackung erhalten, bspw.
eine Unterlage in Form eines Tray oder eine Umverpackung, auch Wrap-around genannt.
[0004] In der
WO 2000/46102 A1 wird eine modulare Verpackungsmaschine beschrieben. Zielrichtung ist hierbei das
Verwenden von unabhängig voneinander steuerbaren Einzelmodulen, die jeweils eine bestimmte
Aufgabe zur Herstellung einer Verpackung bewältigen. Diese Module sind in einer Linie
und Ebene angeordnet. In diesem Dokument wird jedoch davon ausgegangen, dass am Ende
nur ein Gebinde erzeugt wird. Die Erzeugung zweier oder mehr unabhängiger Gebinde
in der Maschine ist nicht vorgesehen.
[0005] In der
DE 10 2007 017 646 A1 ist eine modulare Verpackungsmaschine offenbart, bei der in jedem Modul einzelne
Arbeitsschritte durchgeführt werden. Der zentrale Aspekt dieser Schrift ist der modulare
Aufbau der Maschine. Zu den Herstellverfahren des Produktes ist keine detaillierte
Aussage getroffen.
[0006] Die
DE 10 2006 045 292 A1 betrifft eine Maschine zum Verpacken von Gegenständen in Blisterpackungen. Sie gliedert
sich in einzelne, voneinander abtrennbare Module. Um die Herstellung, Aufstellung
und Inbetriebnahme der Maschine zu verkürzen, wird vorgeschlagen, dass jedes Modul
unabhängig voneinander betreibbare Antriebe für den Transport und die Bearbeitung
des Blisterpackbandes aufweist.
[0007] Weiterhin ist in der
US 57 65 336 A eine Verpackungsmaschine offenbart, in der ein ankommender Artikelstrom in Gruppen
von Artikel zusammenführt wird und auf sog. Trays (in der Regel aus Karton bestehende
Transportverpackung) gestellt wird. So können die Artikel bspw. zu 6x4-Gebinden zusammengefügt
und auf die Trays gestellt werden. Anschließend können die auf den Trays zusammengestellten
Artikelgruppen mittels einer Schrumpffolie umhüllt werden. Diese Maschine kann ein-
oder zweibahnig ausgeführt sein und ist als getaktete Maschine ausgebildet.
[0008] Es gibt bereits mehrere Maschinen, welche nacheinander mehrere unterschiedliche Gebinde
erzeugen. Jedoch handelt es sich dabei meist um sog. Pickerstraßen. Diese haben jedoch
den Nachteil, dass es sich um Taktmaschinen handelt und sich somit die Leistung hierbei
nur durch Hinzufügen von mehreren parallelen Arbeitsschritten erhöhen lässt, bspw.
durch mehrere Taktlinien und Schritte.
[0009] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
zum Gruppieren und Verbinden von Artikel bereit zu stellen, mit dem kontinuierlich
unterschiedliche Gebindegrößen auf einer Maschine hergestellt werden können, wobei
die Artikel zu einem Gebinde und/oder größeren Gebinde zusammengefasst werden können.
Diese Zusammenstellung soll zudem mittels eines kontinuierlichen Durchlaufs erfolgen.
[0010] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gruppieren und Verbinden von mindestens
zwei Artikeln durch Aufbringen eines ersten Verpackungsmittels zur Bildung einer Gebindeeinheit,
wonach die einzelnen Gebindeeinheiten im Verlauf einer kontinuierlichen Förderbewegung
mit oder ohne Umsetzen der Gebindeeinheit mit einem zusätzlichen zweiten Verpackungsmittel
zu einer größeren Einheit verbunden werden.
[0011] Bei den Artikeln handelt es sich beispielsweise um Flaschen aus Kunststoff oder Glas,
um Dosen oder Ähnliches. Die Artikel weisen in ihrem oberen Bereich vorzugsweise eine
Schulter oder eine ähnliche Erweiterung auf, so dass der Querschnitt in diesem Bereich
gegenüber der Oberseite zumindest leicht vergrößert ist. Die Gebindeeinheiten werden
entlang der kontinuierlichen Förderbewegung bewegt, welche durch ein sich horizontal
bewegendes Förderelement erzeugt wird. Das sich horizontal bewegende Förderelement
kann bspw. als Transportband oder Förderband ausgestaltet sein, auf dem sich die Artikel,
Gebindeeinheiten und/oder größeren Einheiten jeweils kontinuierlich durch die Verpackungsmaschine
bewegen.
[0012] Wahlweise kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Gebindeeinheiten umgesetzt und
anschließend mit dem zweiten Verpackungsmittel zur größeren Einheit verbunden werden.
Die Gebindeeinheit können hierbei gegenüber ihrer Förderrichtung insbesondere um einen
Winkel von ca. 90° umgesetzt werden. Hierdurch wird ein universell und sehr vielseitig
anwendbares Verpackungsverfahren geliefert, mit dem eine große Variantenvielfalt von
Artikeln und Gebinden gehandhabt und verpackt werden kann.
[0013] Zur Vorbereitung des Verpackungsprozesses vereinzelt eine Artikelzuführung die Artikel
in Linien auf dem Transportband. Die Artikelzuführung kann bspw. aus Gassenblechen,
Trennblechen jeglicher Art o. dgl. ausgebildet sein, die die ankommenden Artikel in
einzelne Gassen eingruppieren, so dass die Artikel in x-Reihen geordnet auf dem Förderelement
weitertransportiert werden. Die Artikel werden anschließend unter ständiger Weiterführung
auf dem Förderelement gruppiert und mit dem ersten Verpackungsmittel zu einem Gebinde
zusammengeführt.
[0014] Während der kontinuierlichen Förderbewegung der Artikel können somit simultan wenigstens
zwei unterschiedlich konfigurierte Gebindeeinheiten erzeugt werden. Beispielsweise
können 2er-, 4er-, 6er- und/oder 8er-Packs gebildet werden. Auch kann die Verpackungsmaschine
die Artikel zu 9er-Packs, 12er- oder 15er-Packs zusammenführen. Diese Packs können
nacheinander mit oder ohne Umrüsten der Verpackungsmaschine erstellt werden; somit
können auch wenigstens zwei unterschiedlich konfigurierte Gebindeeinheiten erzeugt
werden.
[0015] Für die Konfiguration der Gebindeeinheiten dient ein erstes Verpackungsmittel. Dieses
erste Verpackungsmittel kann auch als innere Verpackung bezeichnet werden. Hierfür
sind alle gängigen Formate mit üblichen Verpackungsmaterialien verwendbar. Bspw. können
Kartonclips und/oder Kunststoffclips und/oder Banderolen und/oder andere Zuschnitte
bspw. einer Kunststofffolie oder vorkonfektionierte Folie als erstes Verpackungsmittel
Verwendung finden.
[0016] Wie bereits oben erwähnt, ist dieses erste Verpackungsmittel für die Größe der Gebindeeinheiten
verantwortlich. So kann bspw. ein Kartonclip mit sechs Aussparungen ein 6er-Pack oder
ein 6er- Gebinde erzeugen. Der Clip, der aus Kunststoff oder Karton bestehen kann,
wird am oberen Bereich der Artikel, bspw. am Flaschenhals aufgebracht, so dass der
Clip auf der Schulter der Artikel oder Flaschen aufliegt. Wird bspw. eine Banderole
als erstes Verpackungsmittel verwendet, so wird diese vorzugsweise um den größten
Umfang der Artikel, bspw. um den Bauch von Flaschen gewickelt. Unabhängig von der
Art und Ausführung des ersten Verpackungsmittels erfolgt das Aufbringen des ersten
Verpackungsmittels auf die Artikel kontinuierlich und vorzugsweise annähernd in Synchronisierung
zur Förderbewegung der Artikel.
[0017] Als erstes Verpackungsmittel kann wahlweise auch eine vorkonfektionierte Folie zum
Einsatz kommen. Hierbei kann vorzugsweise eine Folie mit vorgestanzten Öffnungen verwendet
werden, die über die Artikel bzw. deren Halsbereiche gestülpt und anschließend an
definierten Stellen getrennt werden kann. Diese Kunststofffolie weist elastische Eigenschaften
auf, so dass die Öffnungen beim Überstülpen leicht gedehnt werden und anschließend
so eng an den Artikel anliegen, dass sie nicht mehr verrutschen sowie die Artikel
fest und/oder unter Vorspannung umfassen. Vorzugsweise wird dieses erste Verpackungsmittel
durch die oben beschriebene Erweiterung der Artikel gegen ein Verrutschen nach oben
gesichert. Diese Kunststofffolie kann insbesondere eine Endlosfolie sein, die beim
Verpacken der Artikel von einer Rolle abgewickelt wird. Diese Rolle kann sich während
des Verpackungsvorgangs bspw. oberhalb der Artikel befinden.
[0018] Zum Vereinzeln einer beliebigen Anzahl von Artikeln in Gebindeeinheiten kann insbesondere
eine an sich bekannte Schneidvorrichtung zum Einsatz kommen. Bei den Gebindeeinheiten
sind vorzugsweise immer mindestens zwei Artikel über das erste Verpackungsmittel in
Gestalt der Folie zusammengefasst. Eine solche Schneidvorrichtung umfasst üblicherweise
mindestens eine rotierende Schneidklinge, bspw. in Scheibenform, mit mindestens zwei
Trennmitteln bzw. Klingen.
[0019] Die Kartonclips, Kunststoffclips oder auch andere Zuschnitte werden vorzugsweise
an einer Roboterstation von mindestens einem Roboterarm, insbesondere von einem Knickarmroboter,
der Vakuum-Saugköpfe o. dgl. aufweisen kann, aus mindestens einem Magazin entnommen.
Anschließend wird dieses entnommene erste Verpackungsmittel den Artikeln zugeführt.
Während dieser Zuführung bewegen sich die Artikel mit der vorgegebenen Fördergeschwindigkeit
kontinuierlich auf dem Förderelement weiter.
[0020] Nachdem das erste Verpackungsmittel die Artikel zu einer Gebindeeinheit zusammengefasst
hat, erfolgt über ein zweites Verpackungsmittel die Erzeugung einer größeren Einheit
von Gebinden. Bspw. werden vier mittels des ersten Verpackungsmittels erzeugte 6er-Packs
zu einem 24er-Pack zusammengestellt und durch ein zweites Verpackungsmittel verpackt.
Das zweite Verpackungsmittel wird vorzugsweise aus Karton und/oder Schrumpffolie oder
dergleichen gebildet. Durch eine derartige Rundumverpackung aus Schrumpffolie und/oder
einem Pad und/oder einem Packmittelzuschnitt kann eine größere Gebindeeinheit erzeugt
werden.
[0021] Die Artikel, die mit einem ersten Verpackungsmittel zu einer Gebindeeinheit zusammengeführt
worden sind, werden entlang der Transportrichtung weiter transportiert. Um eine größere
Einheit der Gebinde zu bilden, gibt es unterschiedliche Varianten. Bspw. können die
Gebindeeinheiten auf ein Tray geschoben werden. Dieses Tray, Pad oder ein derartiger
Zuschnitt wird gewöhnlich von unten aus einem Magazin auf das Transportband geschoben.
Zeitgleich werden die Gebindeeinheiten auf dieses zweite Verpackungsmittel gebracht.
Wie bereits oben erwähnt, kann es ggf. von Vorteil sein, die zuvor erzeugten kleineren
Gebindeeinheiten vor ihrer Zusammenfassung zu größeren Einheiten umzusetzen, bspw.
durch Drehen um ca. 90° zur Transportrichtung, was wahlweise durch einen Greifarm,
einen sog. Pusher, durch einen geeigneten Drehtisch im Verlauf einer Horizontalförderung
oder durch andere geeignete Maßnahmen bzw. Einrichtungen erfolgen kann. Bei der Bildung
der größeren Verpackungseinheit können die Gebinde bspw. mit einer Schrumpffolie umhüllt
und auf diese Weise zu einer größeren Verpackungseinheit zusammengefasst werden.
[0022] Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren und eine Verpackungsmaschine zur
Durchführung dieses Verfahrens, die es ermöglichen, Gebinde mit einem ersten und einem
zweiten Verpackungsmittel in einem kontinuierlichen Prozess herzustellen. Die Verpackungsmaschine
dient dem Gruppieren und Verbinden von mindestens zwei Artikeln durch Aufbringen eines
ersten Verpackungsmittels zur Bildung einer Gebindeeinheit, und zum Verbinden der
einzelnen Gebindeeinheiten entlang einer unterbrechungslosen Fördereinrichtung mit
einem zusätzlichen zweiten Verpackungsmittel zu einer größeren Einheit.
[0023] Die unterbrechungslose Fördereinrichtung kann bspw. durch ein sich kontinuierlich
bewegendes Transportband oder Förderband o. dgl. gebildet sein. Auf diesem Band stehen
die Artikel und werden mit der Fördergeschwindigkeit des Bandes in Förderrichtung
bewegt. Die unterbrechungslose Fördereinrichtung bildet eine Produktflusslinie in
einer Ebene. Zudem ist diese Verpackungsmaschine eine kontinuierlich arbeitende Maschine.
Wenn in diesem Zusammenhang von einer unterbrechungslosen Fördereinrichtung die Rede
ist, so ist damit jedoch gleichermaßen eine Fördereinrichtung umfasst, die für einen
weitgehend unterbrechungsfreien Artikelstrom sorgen kann. Im Verlauf des Artikelstroms
können die Gebinde ggf. gedreht werden, um sie für die Verpackung zur größeren Verpackungseinheit
in eine günstigere Position zu bringen. Da diese optionale Drehung jedoch nicht mit
einer Unterbrechung des Artikelstroms verbunden sein muss, bildet auch eine solche
Variante einen kontinuierlichen Förderstrom von Artikeln und/oder Gebinden.
[0024] Die Artikel können zusammengefasst und in ein gewünschtes, gängiges Format zu einer
größeren Gebindeeinheit gebracht werden, beispielsweise in 1 x2 Gebinde, 1 x3 Gebinde,
2x2 Gebinde, 2x3 Gebinde, n x m Gebinde usw. Dies geschieht unabhängig vom gewünschten
Format bzw. von den Behältermaßen. Die Umstellung auf ein anderes Format bzw. andere
Behältermaße kann bspw. durch eine neue Anweisung durch eine geeignete Steuereinrichtung
erfolgen, bspw. durch eine Breitenverstellung und/oder eine Umstellung definierter
Parameter im Steuerprogramm der Steuereinheit.
[0025] Der Flächenbedarf einer derartigen Verpackungsmaschine wird durch den kontinuierlichen
Ablauf innerhalb einer Produktflusslinie gegenüber bekannten Verpackungsmaschine deutlich
verringert. Auch sind die Prozesse besser regelbar, da nahezu keine Stau-, Puffer-
und/oder Gebindetransportstrecken zwischen den Maschinen bzw. den einzelnen Modulen
liegen. Durch den kontinuierlichen Durchlauf wird zudem der Gesamtwirkungsgrad erhöht.
[0026] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Fig.1 zeigt eine erste Ausführungsvariante einer Verpackungsmaschine zum Gruppieren
und Verbinden von Artikeln.
Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Verpackungsmaschine zum Gruppieren
und Verbinden von Artikeln mittels eines ersten Verpackungsmittels aus Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Verpackungsmaschine zum Aufbringen eines
ersten Verpackungsmittels auf die Artikel.
Fig. 4 zeigt mehrere Artikel, die zu einer Gebindeeinheit durch das erste Verpackungsmittel
verbunden sind.
Fig. 5 zeigt die Gebindeeinheiten, die zu einer größeren Gebindeeinheit durch ein
zweites Verpackungsmittel verbunden sind.
Fig. 6 zeigt weitere Ausführungsformen von größeren Gebindeeinheiten.
[0027] Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass für gleiche oder gleich wirkende
Elemente der Erfindung vorzugsweise identische Bezugszeichen verwendet werden. Ferner
werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt,
die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten
Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Verpackungsvorrichtung
oder deren Einzelteile sowie die Gebinde und die entsprechenden Verfahren ausgestaltet
sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
[0028] Die schematische Darstellung der Fig. 1 zeigt eine Ausführungsvariante einer Verpackungsmaschine
10 zum Gruppieren und Verbinden von Artikeln 12. Die zu verpackenden Artikel 12 werden
mit Hilfe von einer Artikelzuführung (nicht dargestellt) in entsprechende Gassen 16
gelenkt. Die Artikelzuführung kann bspw. als vorgeschaltetes Transportband (nicht
dargestellt) ausgebildet sein. Mit Hilfe von Gassenblechen 14 werden die Artikel 12
in Reihen geordnet und auf einem Transportband 18 durch die Verpackungsmaschine 10
bewegt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind sechs Reihen zur Führung der Artikel
12 vorgesehen.
[0029] Die Verpackungsmaschine 10 kann in mehrere unterschiedliche Arbeitssektionen unterteilt
werden, wobei die Artikel 12 normalerweise nicht umgesetzt werden. Sobald die Artikel
12 in die Gassen 16 gelenkt worden sind, bewegen sich die Artikel 12 zu einer Roboterstation
50. Dort werden die Artikel 12 mit Hilfe von mindestens einem Knickarmroboter 51 mit
einem ersten Verpackungsmittel 20 (vgl. Fig. 2) versehen. In der dargestellten Ausführungsform
sind vier derartige Knickarmroboter 51 dargestellt, die die in Reihe ankommenden Artikel
12 mittels eines ersten Verpackungsmittels 20 zu einer Gebindeeinheit 22 (vgl. Fig.
2) zusammenfassen. Das erste Verpackungsmittel 20 dient somit zur Bildung einer oder
mehrerer Gebindeeinheiten 22, wobei auch gleichzeitig mehrere Gebindeeinheiten 22
gebildet werden können.
[0030] Die auf diese Weise gebildeten Gebindeeinheiten 22 werden anschließend an eine Überschubeinrichtung
53 übergeben. In dieser Überschubeinrichtung 53 werden die Gebindeeinheiten 22 zu
einer größeren Gebindeeinheit 26 (vgl. Fig. 5) zusammengeführt. Für diese Zusammenfassung
der Gebindeeinheiten 22 zu einer größeren Gebindeeinheit 22 ist ein zweites Verpackungsmittel
40 (vgl. Fig. 5) erforderlich. In der Überschubeinrichtung 53 kann entweder eine Umhüllung
der Gebindeeinheiten 22 zu einer größeren Gebindeeinheit 26 mit einer Schrumpffolie
46 (vgl. Fig. 6) erfolgen, oder die größeren Gebindeeinheiten 26 werden auf ein Tray
42 (vgl. Fig. 5) geschoben. Dieses Tray 42 wird bspw. von unten über eine Fördereinrichtung
44 nach oben auf das Transportband 18 bewegt. Auch kann die Schrumpffolie 46 oder
dergleichen von unten nach oben transportiert werden und die Gebindeeinheit 26 umhüllen.
Diese Vorrichtung ist nicht dargestellt, da dieser Vorgang bereits aus dem Stand der
Technik bekannt ist. Unabhängig von den konstruktiven und Verfahrensdetails werden
in der Überschubeinrichtung 53 die Gebindeeinheiten 22 in einer gewünschten Größe
und Form zu einer größeren Gebindeeinheit 26 zusammengefasst. Somit lassen sich mit
dieser Verpackungsmaschine 10 unterschiedliche Behälterformationen zu Gebindeeinheiten
22 zusammenstellen.
[0031] Der vergrößerte Ausschnitt der Fig. 2 zeigt ein Detail der Verpackungsmaschine 10
gemäß Fig. 1 zum Gruppieren und Verbinden von Artikeln 12. Die zu verpackenden Artikel
12 werden mit Hilfe von Gassenblechen 14 (vgl. Fig. 3) oder ähnlichen Mitteln in die
entsprechenden Gassen 16 gelenkt. Das Verbinden der Artikel 12 durch das erste Verpackungsmittel
20 erfolgt in der Roboterstation 50 über einen Knickarmroboter 51. Als erstes Verpackungsmittel
20 kann bspw. ein Kunststoffclip 28 oder Kartonclip 30 (vgl. Fig. 4) verwendet werden.
Die in der Fig. 2 dargestellten vier Knickarmroboter 51 entnehmen zu unterschiedlichen
Zeitpunkten das jeweilige erste Verpackungsmittel 20 aus einem Magazin 54 und bringen
dieses erste Verpackungsmittel 20 über die Artikel 12. Diese Knickarmroboter 51 weisen
jeweils einen Vakuum-Saugkopf 52 auf, der das erste Verpackungsmittel 20 aus dem Magazin
54 entnimmt. Die Anzahl der Knickarmroboter 51 in einer Verpackungsmaschine 10 ist
leistungsabhängig und kann beliebig erweitert oder reduziert werden.
[0032] Das erste Verpackungsmittel 20 bestimmt zudem die Größe der zu erzeugenden Gebindeeinheiten
22. Während die Artikel 12 zu einer Gebindeeinheit 22 zusammengefügt werden, bewegen
sich diese Artikel 12 bzw. die Gebindeeinheiten 22 auf dem Transportband 18 in Transportrichtung
T mit einer weitgehend konstanten Fördergeschwindigkeit weiter, damit die erzeugten
Gebindeeinheiten 22 bzw. sog. Packs 24 zu einer größeren Einheit 26 zusammengefasst
werden können (vgl. Fig. 5 oder Fig. 6). Diese Zusammenführung von mehreren Gebindeeinheiten
22 zu einer größeren Einheit 26 erfolgt mittels eines zweiten Verpackungsmittels 40
(vgl. Figuren 5 und 6). In diesem Zusammenhang ist nochmals zu erwähnen, dass sich
die Artikel 12 während des Aufbringens des ersten Verpackungsmittels 20 mit kontinuierlicher
Fördergeschwindigkeit des Transportbandes 18 in Transportrichtung T weiterbewegen.
Die schematische Darstellung der Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Verpackungsmaschine
10 zum Aufbringen eines ersten Verpackungsmittels 20 auf die Artikel 12. Die zu verpackenden
Artikel 12 werden auch bei dieser Ausführungsform mit Hilfe von Gassenblechen 14 in
die entsprechenden Gassen 16 gelenkt, um die Artikel 12 mittels des ersten Verpackungsmittels
20 zu einer Gebindeeinheit 22 (vgl. Fig. 4) zusammenfassen zu können. Hierzu wird
eine vorkonfektionierte Folie 32, die vorgestanzte Öffnungen 34 aufweist, den Artikeln
12 übergestülpt und anschtießend an definierten Stellen (nicht dargestellt) getrennt.
Diese Kunststofffolie 32 weist elastische Eigenschaften auf, so dass die vorgestanzten
Öffnungen 34 beim Überstülpen über die Artikel 12 leicht gedehnt werden und anschließend
so eng und/oder unter leichter Vorspannung an den Artikel 12 anliegen, dass sie nicht
mehr verrutschen. Durch die vorgestanzten Öffnungen 34 weisen die Flaschenhälse 60
(vgl. Fig. 4) nach oben.
[0033] Die vorkonfektionierte Folie 32 kann bspw. von einem Vorrat (nicht dargestellt) abgezogen
und über eine Rolle 36 geleitet werden. Dieser Rolle 36 ist die notwendige Technik
zugeordnet, um die Folie 32 über die Artikel 12 zu stülpen, wodurch zunächst ein Artikel-Folien-Verbund
38 entsteht. Anschließend wird die Folie 32 mittels einer Schneidvorrichtung 56 geschnitten.
Die Schneidvorrichtung 56 kann z.B. aus mehreren nebeneinander angeordneten Schneidscheiben
58 bestehen, die nicht näher beschrieben werden. Durch das Trennen des Artikel-Folien-Verbunds
38 mittels der Schneidvorrichtung 56 entstehen Gebindeeinheiten 22 in der gewünschten
Größe bzw. Form.
[0034] Die Darstellung der Fig. 4 zeigt mehrere Artikel 12, die mit dem ersten Verpackungsmittel
20 zu einer Gebindeeinheit 22 verbunden sind. Es sind mehrere Varianten von unterschiedlich
großen und unterschiedlich geformten Gebindeeinheiten 22 dargestellt. So sind die
Artikel 12 der linken Gebindeeinheiten 22 mit einer Banderole 31 versehen. Die Banderole
31 hält die einzelnen Artikel 12 zu einer Gebindeeinheit 22 zusammen. In der gezeigten
Ausführungsform sind wahlweise drei Artikel 12 oder vier Artikel 12 zu einer Gebindereinheit
22 mit einer Banderole 31 verbunden. Die Artikel 12 der mittig dargestellten Gebindeeinheiten
22 sind über eine vorkonfektionierte Folie 32 zusammengehalten. Wie eine derartige
Gebindeeinheit 22 entsteht, ist bereits unter Bezugnahme auf die Fig. 3 kurz beschriebenen.
Die Artikel 12 der rechts dargestellten Gebindeeinheiten 22 sind über einen Clip 28
aus Kunststoff oder Karton zusammengehalten.
[0035] Die Darstellung der Fig. 5 zeigt die Gebindeeinheiten 22, die mit einem zweiten Verpackungsmittel
40 zu einer größeren Einheit 26 verbunden sind. Mit der Verpackungsmaschine 10 (vgl.
Fig. 1 und 2) wird es ermöglicht, dass bspw. vier Gebindeeinheiten 22 oder vier Packs
24 zu je sechs Artikeln 12 zu einer größeren Einheit 26, bspw. zu einem 24er Tray,
zusammengefasst werden können (siehe linke Abbildung der Fig. 5).
[0036] Ebenso ist aus der rechten Abbildung der Fig. 5 ersichtlich, dass anstelle von Kartonclipsen
30 eine vorkonfektionierte Folie 32 (sogenannte "HiCones") aufgetragen werden kann.
Diese Gebindeeinheiten 22 werden mit der Vorrichtung aus Fig. 3 erstellt. Auch sind
diese Gebindeeinheiten 22 zu einer größeren Einheit 26 zusammengestellt worden, indem
sie in der Verpackungsmaschine 10 auf ein Tray 42 geschoben worden sind.
[0037] Die Fig. 6 zeigt weitere Ausführungsformen von größeren Gebindeeinheiten 26. Die
beiden linken Reihen der größeren Gebindeeinheiten der Fig. 6 werden durch ein Tray
42 gebildet. Die beiden rechten Abbildungen zeigen größere Gebindeeinheiten 26, die
mittels einer Schrumpffolie 46 (obere Abbildung) oder einem Karton 48 (untere Abbildung)
gebildet sind. Aus jeder Abbildung der Fig. 6 ist ersichtlich, wie die einzelnen Gebindeeinheiten
22 zu einer größeren Gebindeeinheit 26 durch ein zweites Verpackungsmittel 40 verbunden
sind.
[0038] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste:
[0039]
- 10
- Verpackungsmaschine
- 12
- Artikel
- 14
- Gassenblech
- 16
- Gassen
- 18
- Transportband
- 20
- Erstes Verpackungsmittel
- 22
- Gebindeeinheit
- 24
- Packs
- 26
- Größere Gebindeeinheit
- 28
- Kunststoffclip
- 30
- Kartonclip
- 31
- Banderole
- 32
- Folie
- 34
- vorgestanzte Öffnungen
- 36
- Rolle
- 38
- Artikel-Folien-Verbund
- 40
- Zweites Verpackungsmittel
- 42
- Tray
- 44
- Fördereinrichtung
- 46
- Schrumpffolie
- 48
- Karton
- 50
- Roboterstation
- 51
- Knickarmroboter
- 52
- Vakuum-Saugkopf
- 53
- Überschubeinrichtung
- 54
- Magazin
- 56
- Schneidvorrichtung
- 58
- Schneidscheiben
- T
- Transportrichtung
1. Verfahren zum Gruppieren und Verbinden von mindestens zwei Artikeln (12) durch Aufbringen
eines ersten Verpackungsmittels (20) zur Bildung einer Gebindeeinheit (22), wonach
die einzelnen Gebindeeinheiten (22) im Verlauf einer kontinuierlichen Förderbewegung
mit oder ohne Umsetzen der Gebindeeinheit (22) mit einem zusätzlichen zweiten Verpackungsmittel
(40) zu einer größeren Einheit (26) verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die kontinuierliche Förderbewegung durch ein sich
horizontal bewegendes Förderelement (18) erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Artikel (12), Gebindeeinheiten (22)
und größeren Einheiten (26) jeweils kontinuierlich bewegt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Gebindeeinheiten (22) umgesetzt und
anschließend mit dem zweiten Verpackungsmittel (40) zur größeren Einheit (26) verbunden
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem die Gebindeeinheit (22) gegenüber ihrer Förderrichtung
um einen Winkel von ca. 90° umgesetzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem die geförderten Artikel (12) und
die daraus gebildeten Gebindeeinheiten (22) in einer Ebene bewegt und zur größeren
Einheit (26) zusammengefasst werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem simultan wenigstens zwei unterschiedlich
konfigurierte Gebindeeinheiten (22) erzeugt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem ohne Umrüsten einer Verpackungsmaschine
(10) nacheinander wenigstens zwei unterschiedlich konfigurierte Gebindeeinheiten (22)
erzeugt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem das erste Verpackungsmittel (20)
durch einen Kartonclip (30) und/oder einen Kunststoffclip (28) und/oder Banderole
(31) und/oder Zuschnitte gebildet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem das zweite Verpackungsmittel (40)
durch eine Transportverpackung aus Karton (48) und/oder Schrumpffolie (46) und/oder
einem Packmittelzuschnitt gebildet wird.
11. Verpackungsmaschine (10) zum Gruppieren und Verbinden von mindestens zwei Artikeln
(12) durch Aufbringen eines ersten Verpackungsmittels (20) zur Bildung einer Gebindeeinheit
(22), und zum Verbinden der einzelnen Gebindeeinheiten (22) entlang einer unterbrechungslosen
Fördereinrichtung mit einem zusätzlichen zweiten Verpackungsmittel (40) zu einer größeren
Einheit (26).
12. Verpackungsmaschine nach Anspruch 11, bei der die unterbrechungslose Fördereinrichtung
durch ein sich kontinuierlich bewegendes Transportband (18) gebildet ist.
13. Verpackungsmaschine nach Anspruch 11 oder 12, bei der durch die unterbrechungslose
Fördereinrichtung eine Produktflusslinie in einer Ebene gebildet ist.
14. Verpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 13, die eine kontinuierlich arbeitende
Maschine ist.
15. Verpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 14, die zwischen einer Gruppierstation
zur Bildung der Gebindeeinheiten (22) und einer weiteren Station zum Verbinden der
einzelnen Gebindeeinheiten (22) zur größeren Einheit (26) eine Umsetzeinrichtung zur
Drehung der Gebindeeinheiten (22) gegenüber einer ursprünglichen Förderrichtung um
einen Winkel von vorzugsweise ca. 90° aufweist.