[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lagerung und Dosierung einer Mehrzahl
von Komponenten, die unmittelbar vor Gebrauch miteinander vermischt und im vermischten
Zustand einer Verwendung zugeführt werden sollen. Derartige Vorrichtungen werden beispielsweise
zur Lagerung der einzelnen Komponenten eines Mehrkomponentenklebstoffs verwendet.
Eine weitere Anwendung finden sie in der Lebensmittelindustrie oder zur Verpackung
von medizinischen Präparaten. Allen diesen Vorrichtungen ist gemein, dass die einzelnen
Komponenten bis zum Verbrauch in getrennten Vorratsbereichen, die verschliessbar sind,
gelagert werden.
[0002] Werden derartige Vorrichtungen zum einmaligen Gebrauch konzipiert, werden sie auch
als Blisterverpackungen bezeichnet. Eine Kammer einer Blisterverpackung für eine flüssige
oder pulverförmige Füllmasse besteht in der Regel aus einer Tiefformfolie und einer
Siegelfolie, welche die Füllmasse im Lagerzustand dichtend von der Umgebung abschliesst.
[0003] In verschiedenen Anwendungen für Nahrungsmittel, Kosmetika, pharmazeutische Produkte,
Dentalprodukte, Dichtungsmassen oder Klebstoffe werden mehrere Komponenten separat
gelagert, bevor sie ihrer bestimmungsgemässen Verwendung zugeführt werden. Die Komponenten
kommen aber gemeinsam, meist in gemischtem Zustand zur Anwendung. Hierzu werden Vorrichtungen
eingesetzt, wie sie beispielsweise in der
EP1947028 A2 gezeigt sind.
[0004] Die Vorrichtung gemäss
EP1947028 A2 umfasst einen ersten Vorratsbereich zur Aufnahme einer ersten Komponente und einen
zweiten Vorratsbereich zur Aufnahme einer zweiten Komponente, wobei die beiden Vorratsbereiche
im wesentlichen übereinander angeordnet sind. Jeder Vorratsbereich umfasst eine Ausbuchtung,
die mit einer Abdeckung dicht verschliessbar ist. Die Abdeckung ist mit der Ausbuchtung
unter Ausbildung einer Naht versiegelbar und die Vorratsbereiche sind ausserhalb der
Naht durch ein Verbindungselement verbindbar, wobei es sich insbesondere um eine Schweissverbindung
handelt. Die Abdeckungen bestehen aus dem gleichen Material, welches als Folie, die
insbesondere als Tiefformfolie ausgestaltet ist. Um die chemischen oder physikalischen
Eigenschaften, wie z.B. Chemikalienbeständigkeit zu verbessern, können auch Mehrschichtfolien
wie z.B. Aluminiumverbundfolien eingesetzt werden, bei denen die zu verschweissende
Oberfläche aus einem gut verschweissbaren Kunststoff besteht.
[0005] An die beiden Vorratsbereiche kann ein Mischelement anschliessen, wie es beispielsweise
für einen aus der
DE 20 2005 001 203 U1 bekannten Mehrkomponentenfolienbehälter gezeigt ist. Die Vorratsbereiche münden einseitig
in einen Mischbereich, der von den Vorratsbereichen derart abgetrennt ist, sodass
jede Komponente separat in dem für sie vorgesehenen Vorratsbereich aufbewahrt wird,
solange sie gelagert wird.
[0006] In dem ersten, in der
DE 20 2005 001 203 U1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind Trennstege zwischen den Vorratsbereichen angeordnet.
Jeder Vorratsbereich ist als einer mit einer Komponente befüllten Halbschale ausgebildet,
an welche eine rinnenförmigen Vertiefung anschliesst, in welche ein Mischelement eingesetzt
werden kann. Die Trennstege werden durch die austretenden Komponenten an einer vorgegebenen
Stelle auseinander gedrückt, um einen Durchgang zu der rinnenförmigen Vertiefung,
die den Austragskanal bildet, zu öffnen. Hierzu muss eine Druckkraft auf das Mischelement
ausgeübt werden. Ein Benutzer fasst hierzu das Gehäuse, welches das Mischelement enthält
und drückt es in Richtung der Vorratsbereiche.
[0007] Nach anderen Ausführungsbeispielen der
DE 20 2005 001 203 U1 ist am Mischer ein Öffnungsdorn angebracht, um eine Verbindung zwischen den Vorratsbereichen
und dem Mischelement durch Durchtrennen einer Trennwand herzustellen, welche den Austrag
der Komponenten ermöglicht.
[0008] Hierzu wird das Mischelement mittels eines Stössels relativ zu dem Gehäuse verschoben.
Auch nach diesem Ausführungsbeispiel muss der Benutzer der Vorrichtung das Gehäuse
des Mischelements mit einer Hand halten und den Stössel am Austrittsende des Mischelements
anbringen um eine Druckkraft auf das Mischelement in Richtung der Vorratsbereiche
auszuüben.
[0009] Diese Lösung bringt es mit sich, dass das Gehäuse des Mischelements formstabil ist
und den Druckkräften, die zum Festhalten des Gehäuses benötigt werden, stand hält.
[0010] Die zum Auseinanderdrücken der Trennstege oder zum Durchtrennen der Trennwand auf
den Stössel auszuübende Kraft ist verhältnismässig gross, da die Trennstege oder Trennwand
eine genügend grosse Wandstärke haben muss, um die Füllmasse vor Stössen und Beschädigungen
bei Transport und Lagerung zu schützen und deren Austritt zu verhindern. Der Stössel
ist für eine zu einmaligem Gebrauch bestimmte Vorrichtung dementsprechend klein, sodass
es einiges Geschick sowie Kraft erfordert, den Durchgang zu den Vorratsbereichen sicher
zu öffnen, wenn die Komponenten der Füllmasse gemischt und ausgetragen werden sollen.
[0011] Daher ist es Aufgabe der Erfindung, eine einfach zu bedienende, kostengünstige Vorrichtung
vorzusehen, die mittels eines einfachen Handgriffs unter Anwendung geringer Öffnungskräfte
sicher geöffnet werden kann. Des weiteren ist es Aufgabe der Erfindung die Herstellung
der Vorrichtung zu vereinfachen sowie die Anzahl der Fertigungsschritte zu reduzieren.
[0012] Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtung zur Lagerung einer Mehrzahl von Komponenten,
die zum gemeinsamen Verbrauch bestimmt sind, gelöst. Die Vorrichtung umfasst einen
ersten Vorratsbereich zur Aufnahme einer ersten Komponente und einen zweiten Vorratsbereich
zur Aufnahme einer zweiten Komponente. Der erste Vorratsbereich ist gegenüberliegend
zum zweiten Vorratsbereich angeordnet. Das heisst, der erste Vorratsbereich befindet
sich über oder unter dem zweiten Vorratsbereich.
[0013] Diese gegenüberliegende Anordnung ist besonders vorteilhaft, da die Füllmassen aus
beiden Vorratsbereichen gleichzeitig ausgebracht werden können. Hierzu kann manuell
Druck auf die beiden Vorratsbereiche ausgeübt werden, indem sie mit einer Hand zusammengedrückt
werden. Alternativ dazu kann die Vorrichtung in ein Austraghilfsmittel eingespannt
werden, mittels welchem ein Druck auf die Vorratsbereiche aufbringbar ist. Unter diesem
Druck gibt die flexible Hülle der Vorratsbereiche nach. Das Volumen des Vorratsbereichs
nimmt mit fortscheitendem Austrag kontinuierlich ab bis die Füllmasse die Vorratsbereiche
vollständig verlassen hat.
[0014] Der erste Vorratsbereich ist vom zweiten Vorratsbereich durch eine Trennfolie getrennt,
sodass sich der erste Vorratsbereich auf einer ersten Seite der Trennfolie erstreckt
und sich der zweite Vorratsbereich auf einer zweiten Seite der Trennfolie erstreckt.
Der erste Vorratsbereich ist mit einem ersten Austrittskanal verbindbar. Der zweite
Vorratsbereich ist mit einem zweiten Austrittskanal verbindbar. Der erste Austrittskanal
und der zweite Austrittskanal münden in einen gemeinsamen Mischkanal. Der Mischkanal
enthält ein Mischelement, welches von einer Hüllfolie umgeben ist. Die Hüllfolie bildet
somit die Wand des Mischelements aus. Somit kann das Vorsehen eines Rohrs zur Aufnahme
des Mischelements entfallen. Hierdurch erübrigt sich der Fertigungsschritt der Verbindung
von Rohr und Mischelement. Das Mischelement kann insbesondere als statisches Mischelement
ausgebildet sein. Das Mischelement umfasst eine Ausstülpung, auf welcher zumindest
eine der ersten und zweiten Folie aufliegt.
[0015] Das Öffnen der Vorratsbereiche zum Austrag der beiden Komponenten erfolgt durch eine
einfache Knickbewegung. Durch die Knickbewegung durchtrennt ein am Mischelement angeordnetes
Trennelement die Trennfolie, welche zumindest einen der Vorratsbereiche verschliesst.
Durch die Knickbewegung werden vom Benutzer nur geringe Kräfte auf die Vorratsbereiche
sowie auf das Mischelement aufgebracht. Hieraus folgt, dass die Gefahr nicht mehr
gegeben ist, dass das Mischelement versehentlich durch den Benutzer verformt würde.
Der Benutzer ist gehalten, das Mischelement möglichst nahe an dessen Austrittsende
anzugreifen, wodurch er die Wirkung des Hebels ausnützen kann und die Trennfolie unter
Ausnutzung des Hebelprinzips durchtrennen kann.
[0016] Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst die Hüllfolie eine erste Folie
und eine zweite Folie, sodass das Mischelement zwischen der ersten und zweiten Folie
gehalten ist. Diese Variante ist vorteilhaft, da die erste Folie zur Aufnahme des
ersten Vorratsbereichs dient sowie zur Aufnahme des ersten Austrittskanals und einer
Hälfte des Mischkanals. Die zweite Folie dient zur Aufnahme des zweiten Vorratsbereichs
sowie zur Aufnahme des zweiten Austrittskanals sowie der anderen Hälfte des Mischkanals.
Die ersten und zweiten Folien bilden dabei die Wände der entsprechenden Vorratsbereiche
sowie einen Teil der Wände der entsprechenden Austrittskanäle aus. In gleicher Weise
wird die Wand des Mischelements durch die ersten und zweiten Folien gebildet.
[0017] Die erste Folie liegt an einer Aussenseite des Mischelements auf der zweiten Folie
entlang eines Auflagebereichs auf, wobei die erste Folie mit der zweiten Folie im
Auflagebereich verbunden ist. Unter der Aussenseite soll der Mantel des Mischelements
verstanden werden. Nach herkömmlichen Lösungen ist der Mantel durch ein Rohr gebildet.
Der Auflagebereich ist vorteilhafterweise eben, was das Positionieren eines Werkzeugs
zum Verschweissen oder Versiegeln der beiden Folien entlang des Auflagebereichs ein
einfacher Weise ermöglicht.
[0018] Der erste Austrittskanal ist in der ersten Folie aufgenommen und der zweite Austrittskanal
ist in der zweiten Folie aufgenommen. Der erste Vorratsbereich ist in der ersten Folie
aufgenommen und der zweite Vorratsbereich in der zweiten Folie aufgenommen. Mit dieser
Lösung können die entsprechenden Vorratsbereiche, Austrittskanäle und die zugehörige
Hälfte des Mischkanals von je einer Folie gebildet werden.
[0019] Alternativ kann die erste Folie und die zweite Folie je als ein Teil einer Hüllfolie
ausgebildet sein. Eine derartige Hüllfolie kann ein Werkzeug eingelegt werden, welches
die den Vorratsbereichen, den Austrittskanälen sowie dem Mischkanal entsprechenden
Ausnehmungen aufweist. Die Hüllfolie wird derart in die Ausnehmungen eingelegt oder
auch in flüssiger Form in die Ausnehmungen eingespritzt, dass sie eine dünne Schicht
ausbildet, die an den Wänden der entsprechenden Ausnehmungen aufliegt. Die Ausnehmungen
der Vorratsbereiche werden mit den entsprechenden Komponenten befüllt, gegebenenfalls
durch eine Trennfolie verschlossen sowie das Mischelement in den Mischkanal eingelegt.
Das Mischelement enthält vorzugsweise auch die Austrittskanäle, sodass nach Einlegen
des Mischelements die beiden Teile der Hüllfolie zusammengeklappt werden können und
in den Auflagebereichen miteinander verbunden werden. Die Komponenten sowie das Mischelement
mit den Austrittskanälen sind bereits in die Hüllfolie integriert, sodass hiermit
die Herstellung der Vorrichtung bereits abgeschlossen ist.
[0020] An den beiden Seitenkanten des Mischelements liegen die erste Folie und die zweite
Folie aufeinander auf und bilden einen Auflagebereich aus. Hier berühren sich die
erste Folie und die zweite Folie und können an dieser Stelle miteinander verbunden
sein, sodass der Mischkanal fluiddicht in der ersten Folie und zweiten Folie bzw.
der Hüllfolie aufgenommen ist. Die Verbindung kann vorteilhafterweise durch Schweissen
erfolgen.
[0021] Hierbei bleibt ein Hohlraum zwischen Mischelement und der ersten Folie und zweiten
Folie bzw. der Hüllfolie bestehen. Wenn der Mischkanal einen kreisförmigen Querschnitt
aufweist und das Mischelement ebenfalls kreisförmigen Querschnitt aufweist, ist dieser
Hohlraum klein, es kann aber dennoch vorkommen, dass es beim Austragen der ersten
und zweiten Komponenten zu Undichtigkeiten kommt. Die Folien oder Hüllfolie kann von
der Wand des Mischelements ablösen, wenn durch die Komponenten ein Druck auf die innere
Oberfläche der Folien oder Hüllfolie ausgeübt wird.
[0022] Zur Erhöhung der mechanischen Stabilität des Mischkanals enthält der Mischkanal zumindest
eine Ausstülpung , sodass die entsprechende Folie auf der Ausstülpung anliegt. Hierdurch
ergibt sich der unerwartete Vorteil, dass die entsprechende Folie oder Hüllfolie eng
am Mischkanal anliegen und auch unter dem Druck der auszutragenden Komponenten ein
Ablösen der Folien oder Hüllfolien vom Mischkanal vermieden werden kann.
[0023] Vorteilhafterweise erstreckt sich die Ausstülpung an der Aussenseite des Mischelement.
Die Ausstülpung erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte Länge des Mischelements,
sodass jede der Folien entlang zumindest eines grossen Teils der Länge des Mischerelements
auf der Ausstülpung aufliegt.
[0024] Wird das Mischelement in eine einzige Hüllfolie eingelegt, kann eine einzige Ausstülpung
vorgesehen sein. Wird das Mischelement in eine erste Folie eingelegt und von einer
zweiten Folie abgedeckt, werden vorteilhafterweise zwei Ausstülpungen vorgesehen.
Diese Ausstülpungen sind in diesem Fall bevorzugt an gegenüberliegenden Seiten des
Mischelements angeordnet.
[0025] Die Ausstülpung kann als ein keilförmiger Körper ausgebildet sein, welcher eine erste
und eine zweite Seitenfläche aufweist, sodass die erste Folie auf der ersten Seitenfläche
aufliegt und die zweite Folie auf der zweiten Seitenfläche aufliegt, sowie eine Stirnfläche.
[0026] Ein Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung zur Lagerung einer Mehrzahl von Komponenten,
die zum gemeinsamen Verbrauch bestimmt sind, umfasst die folgenden Schritte
Bereitstellen einer ersten Folie und Einlegen der ersten Folie in eine Ausnehmung
einer Form
Einlegen eines Mischelements in die Ausnehmung Bereitstellen einer zweiten Folie und
Abdecken des Mischelements mit der zweiten Folie, Verbinden der ersten Folie mit der
zweiten Folie, sodass das Mischelement in der ersten Folie und zweiten Folie aufgenommen
ist, wobei das Mischelement eine Ausstülpung umfasst, auf welcher zumindest eine der
ersten und zweiten Folien aufliegen.
[0027] Insbesondere ist in der Form eine Ausnehmung für einen Mischkanal und/oder einen
ersten Austrittskanal sowie einen ersten und/oder zweiten Vorratsbereich vorgesehen.
[0028] Die zweite Folie wird in eine Ausnehmung eingelegt, wobei die Ausnehmung den zweiten
Vorratsbereich ausbildet, wobei nach dem Einlegen der zweiten Folie in die Ausnehmung
der zweite Vorratsbereich mit einer zweiten Komponente befüllt wird, wobei der zweite
Vorratsbereich nach Abschluss der Befüllung mit der zweiten Komponente mit einer Trennfolie
bedeckt wird und die Trennfolie derart mit dem zweiten Vorratsbereich verbunden wird,
das die zweite Komponente im Vorratsbereich eingeschlossen wird.
[0029] Nach dem Einlegen des Mischelements in die Ausnehmung wird der erste Vorratsbereich
mit einer ersten Komponente befüllt. Nach Befüllung des ersten Vorratsbereichs mit
der ersten Komponente wird die Folie mit dem gefüllten und verschlossenen zweiten
Vorratsbereich in einer Form gehalten und die Form auf der ersten Folie derart positioniert,
dass die Ausnehmung für den Mischkanal das Mischelement einschliesst und im Anschluss
daran die erste und die zweite Folie miteinander verbunden werden, dass die zweite
Komponente in dem zweiten Vorratsbereich eingeschlossen wird und das Mischelement
von der ersten Folie und der zweiten Folie eingeschlossen wird.
[0030] Nach Befüllung des ersten Vorratsbereichs kann eine zusätzliche Trennfolie auf den
ersten Vorratsbereich aufgelegt und die erste Komponente zwischen der Trennfolie und
dem ersten Vorratsbereich eingeschlossen werden, indem die Trennfolie mit dem ersten
Vorratsbereich fluiddicht verbunden wird. Zumindest einer der ersten und zweiten Austrittskanäle
kann einen Boden aufweisen. Dieser Boden ist nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
einteilig mit den Austrittskanälen und kann sogar eine Einheit mit dem an die Austrittskanäle
anschliessenden Mischelement ausbilden. Der Boden weist ein den entsprechenden Vorratsbereichen
zugewendetes Ende auf, wobei eine Knickstelle vom Ende des Bodens gebildet ist. Die
Knickstelle ist die Drehachse für eine Knickbewegung des Mischelements relativ zu
den Vorratsbereichen. Mittels dieser Knickbewegung kann eine Öffnung in dem entsprechenden
Vorratsbereich angebracht werden, um die entsprechende Komponente aus dem Vorratsbereich
auszutragen.
[0031] Vorteilhafterweise weist zumindest einer der Austrittskanäle ein Trennelement auf,
welches sich über die Knickstelle hinaus in Richtung des dem entsprechenden Austrittskanal
zugeordneten Vorratsbereichs erstreckt. Mittels des Trennelements kann die Trennfolie,
welche die erste Komponente im ersten Vorratsbereich dichtend hält und die zweite
Komponente im zweiten Vorratsbereich dichtend hält, durchtrennt werden.
[0032] Das Trennelement enthält vorteilhafterweise eine Ausnehmung. Diese Ausnehmung gewährleistet,
dass die durchtrennte Folie nicht den entsprechenden Austrittskanal blockiert.
[0033] Vorteilhafterweise weist das Trennelement einen ersten und zweiten Arm auf, der sich
über die Knickstelle hinaus in Richtung des dem Austrittskanal zugeordneten Vorratsbereichs
erstreckt. Alternativ dazu kann auch der Vorratsbereich einen Arm aufweisen, der sich
über die Knickstelle hinaus in Richtung des entsprechenden Austrittskanals erstreckt.
Dieser Arm ist für den Fall, dass er vom Austrittskanal ausgeht derart mit dem Austrittskanal
verbunden, dass er bei einer Bewegung des Austrittskanals dessen Bewegung mitmacht.
Das heisst, dass durch Bewegung des Austrittskanals eine Bewegung des Arms erfolgt.
Wird der Austrittkanal um die Knickstelle relativ zu den Vorratsbereichen mittels
einer Drehbewegung bewegt, kommt der entsprechende Arm des Trennelements mit der Folie
in Berührung und beginnt eine Druckkraft auf die Folie auszuüben. Durch diese Druckkraft
kann die Folie geschwächt oder geritzt werden, sodass der Weg für die entsprechende
Komponente in Richtung des Austrittskanals freigegeben wird.
[0034] Der Arm nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele kann hierzu insbesondere
eine der Trennfolie zugewandte Schneidkante aufweisen. Die Schneidkante ist insbesondere
derart ausgestaltet, dass nach Berührung der Schneidkante mit der Trennfolie unter
Anwendung einer geringen Druckkraft eine schlitzförmige Öffnung in die Trennfolie
einbringbar ist. Die Schneidkante ist insbesondere an oder in der Nähe der Spitze
des Trennelements angeordnet, an der Stelle also, an welcher die beiden Arme zusammenkommen.
[0035] Zumindest je einer der ersten und zweiten Arme, die benachbart zueinander angeordnet
sind, bilden eine Spitze aus, an welcher eine der Trennfolie zugewandte Schneidkante
angeordnet ist. Erstreckt sich die Schneidkante über zumindest einen Teil der der
Trennfolie zugewandten Seite des Arms und läuft diese Schneidkante in der Spitze insbesondere
punktförmig zusammen, ist eine besonders geringe Druckkraft erforderlich, um die Trennfolie
zu durchtrennen, da die gesamte Druckkraft auf einen Punkt konzentriert werden kann
und somit eine geringe Auslenkung des Kanals erforderlich ist, um ein Durchstossen
der Trennfolie zu bewirken.
[0036] Nach einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Ausnehmung von der Spitze,
dem entsprechenden ersten und zweiten Arm, sowie dem Boden des entsprechenden Austrittskanals
umgeben. Hierdurch ergibt sich die grösstmögliche Öffnung, sodass mit Sicherheit vermieden
werden kann, dass ein Teil der durchtrennten Trennfolie diese Öffnung wieder verschliesst
und der Austrag einer der Komponenten sich auf Kosten der anderen Komponente verzögert
und demzufolge das Mischungsverhältnis der beiden Komponenten in unzulässiger Weise
verändert werden würde.
[0037] Der Austrittskanal umfasst einen Boden, sowie eine erste Wand und eine zweite Wand,
die sich vom Boden aus erstreckt. Die Wand am Austrittskanal verhindert, dass eine
der ersten oder zweiten Folien, welche den Austrittskanal verschliesst, am Boden aufliegt.
[0038] Zumindest einer der Arme kann an die entsprechende erste oder zweite Wand anschliessen.
Insbesondere kann der Arm durch mindestens eine der ersten und zweiten Wände gebildet
werden. Arm und Wände können Bestandteil eines einstückig gefertigten Mischelements
sein. Ein derartiges Mischelement kann insbesondere als Kunststoffbauteil im Spritzgiessverfahren
hergestellt sein.
[0039] Die der Spitze gegenüberliegende Fläche kann eine Rundung aufweisen. Eine derartige
Rundung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Trennelement von der ersten oder
zweiten Folie umgeben ist, die bei der Lagerung der Vorrichtung nicht verletzt werden
darf. Da die Vorratsbereiche von derselben ersten bzw. zweiten Folie die eine Hüllfolie
ausbildet, umgeben sind, ist es möglich, auch die Austrittskanäle sowie das Mischelement
mit dieser Hüllfolie in einem Arbeitsgang zu umhüllen. Diese Hüllfolie muss sich allerdings
unter Fingerdruck verformen können. Gelangt diese Hüllfolie auf eine Kante, so wird
sie durchtrennt, wie das bei Berührung des Trennelements mit der Trennfolie zwischen
den Vorratsbereichen erwünscht ist, aber im Fall der Hüllfolie in keinem Fall erwünscht
ist, da die entsprechende Komponente durch das entstandene Leck austreten kann.
[0040] Ein Verfahren zum Austrag einer ersten und einer zweiten Komponente aus der Vorrichtung
nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele umfasst die Schritte:
Halten des ersten Vorratsbereichs und zweiten Vorratsbereichs mit einem ersten Halteelement
Halten des ersten und zweiten Austrittskanals mit einem zweiten Halteelement,
Bewegen des ersten Halteelements relativ zum zweiten Halteelement entlang einer ersten
Drehrichtung, sodass eine Drehbewegung des ersten und zweiten Vorratsbereichs um die
Knickstelle erfolgt wobei die Trennfolie auf dem Trennelement zu liegen kommt
Durchtrennen der Trennfolie mittels des Trennelements sodass der entsprechende Vorratsbereich
mit dem entsprechenden Austrittskanal verbunden wird,
Ausüben einer Druckkraft auf den ersten Vorratsbereich und den zweiten Vorratsbereich
Austragen der ersten Komponente aus dem ersten Vorratsbereich in den ersten Austrittskanal
und gleichzeitiges Austragen der zweiten Komponente aus dem zweiten Vorratsbereich
in den zweiten Austrittskanal,
Vermischen der ersten Komponente mit der zweiten Komponente im Mischkanal zur Ausbildung
eines Gemischs und Austragen des Gemischs aus dem Mischkanal.
[0041] Im Anschluss an das Bewegen des ersten und zweiten Vorratsbereichs um die Knickstelle
kann ein Bewegen des ersten Halteelements relativ zum zweiten Halteelement entlang
einer der ersten Drehrichtung entgegengesetzten Drehrichtung erfolgen, sodass eine
Drehbewegung des ersten und zweiten Vorratsbereichs um die Knickstelle derart erfolgt,
dass die Trennfolie auf dem Trennelement zu liegen kommt und die Trennfolie mittels
des Trennelements durchtrennt wird.
[0042] Das Halteelement kann eine Hand eines Benutzers umfassen oder ein Austraghilfsmittel.
Das Austraghilfsmittel dient der Aufnahme der Vorrichtung. Die Vorrichtung wird im
Inneren des Austraghilfsmittels gehalten und durch Manipulation des Austraghilfsmittels
werden die Komponenten aus der Vorrichtung ausgetragen.
[0043] Die beiden Folien bevorzugt durch thermisches Schweissen, Ultraschallschweissen oder
Laserschweissen dicht miteinander verbunden werden. Als besonders einfaches und sicheres
Verfahren hat sich das thermische Schweissen herausgestellt. Hierzu werden gut schweissbare
Tiefziehfolien, die insbesondere Polypropylen oder Polyethylen enthalten, durch das
Zusammenpressen von zwei gegenüberliegenden beheizten Stempeln eines Schweisswerkzeugs
zusammengeschweisst.
[0044] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen Vorrichtung
- Fig. 2
- eine Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 1, wobei die Wände der Vorratsbereiche, der
Mischkanal und ein Teil der Abdeckung der Austrittskanäle entfernt worden sind.
- Fig. 3
- die Ansicht gemäss Fig. 2 mit dem zweiten Vorratsbereich
- Fig. 4a
- eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen Vorrichtung
- Fig. 4b
- eine Ansicht der Vorrichtung gemäss Fig. 4a von oben
- Fig. 5
- einen ersten Verfahrensschritt zur Herstellung einer Vorrichtung gemäss Fig. 1 bis
Fig. 4b
- Fig. 6
- einen zweiten Verfahrensschritt
- Fig. 7
- einen dritten Verfahrensschritt
- Fig. 8
- einen vierten Verfahrensschritt
- Fig. 9
- einen fünften Verfahrensschritt
- Fig. 10
- einen sechsten Verfahrensschritt
- Fig. 11
- einen siebenten Verfahrenschritt
- Fig. 12
- den siebenten Verfahrensschritt wobei die Form weggelassen ist
- Fig. 13
- eine Ansicht eines Ausführungsbeispiels für ein Mischelement
- Fig. 14
- einen Schnitt durch einen Mischkanal nach einer ersten Variante
- Fig. 15
- einen Schnitt durch einen Mischkanal nach einer zweiten Variante
[0045] Mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung zur Lagerung einer Mehrzahl von Komponenten,
die zum gemeinsamen Verbrauch bestimmt sind, wie sie in den Fig. 1, 2 und 3 gemäss
eines ersten Ausführungsbeispiels in drei Ansichten dargestellt ist, können zwei Komponenten
getrennt gelagert und bei Bedarf gemeinsam ausgetragen werden. Fig. 1 zeigt eine Ansicht
der Vorrichtung 1 von oben, wobei der zum ersten Vorratsbereich 2 gehörige Teil der
Vorrichtung 1, der zur Aufnahme der ersten Komponente bestimmt ist, gezeigt ist.
[0046] Die Vorrichtung umfasst einen ersten Vorratsbereich 2 zur Aufnahme einer ersten Komponente
5 und einen zweiten Vorratsbereich 3 zur Aufnahme einer zweiten Komponente 6. In Fig.
1 ist ein Ausbruch in der Wand des Vorratsbereichs 2 gezeigt, um den Blick auf die
darunter verborgene Komponente 5 freizugeben. Jeder der Vorratsbereiche 2, 3 kann
insbesondere als Halbschale ausgebildet sein. Der erste Vorratsbereich 2 ist von dem
zweiten Vorratsbereich 3 durch eine Folie 4 getrennt, sodass sich zwischen jedem der
beiden Vorratsbereiche und der Folie eine geschlossene Kammer ausbildet. Jeder der
beiden Vorratsbereiche 2, 3 weist ein Auflageelement 31, 32 auf. Das Auflageelement
31, 32 schliesst an die geschlossene Kammer an. Entlang des Auflageelements sind der
erste Vorratsbereich 2 und der zweite Vorratsbereich 3 unter Ausbildung einer Naht
33 versiegelbar sowie ausserhalb der Naht 33 gegebenenfalls zusätzlich durch ein Verbindungselement
34 verbindbar oder verschweissbar. Das Auflageelement 31 sowie der Vorratsbereich
2 können aus einer ersten Folie 38 bestehen. Das Auflageelement 32 sowie der Vorratsbereich
3 können aus einer zweiten Folie 39 bestehen. Die ersten und zweiten Folien 38, 39
können als Teil einer Hüllfolie ausgebildet sein.
[0047] Für besonders reaktive Komponenten kann es notwendig sein, eine spezielle Auskleidung
oder Beschichtung an der Innenwand des entsprechenden Vorratsbereichs 2,3 vorzusehen.
Insbesondere kann die entsprechende Hüllfolie aus mehreren Schichten aufgebaut sein,
die unterschiedliche Funktionen erfüllen.
[0048] Fig. 2 zeigt eine Ansicht der Vorrichtung, für welche die Wände der Vorratsbereiche
2,3, der Mischkanal 9 und ein Teil der ersten und zweiten Austrittskanäle 7, 8 entfernt
worden sind. In dieser Ansicht ist die Folie 4 teilweise weggelassen, sodass der Verlauf
des zweiten Austrittskanals 9 bis zum Eintritt in den Mischkanal 9 sichtbar wird,
der stromabwärts der Austrittskanäle 7,8 vorgesehen ist. Der Mischkanal 9 enthält
ein Mischelement 35. Zwischen dem ersten und zweiten Vorratsbereich 2,3 und dem ersten
und zweiten Austrittskanal 7, 8 ist eine Knickstelle 10 angeordnet.
[0049] Der erste Vorratsbereich 2 und der erste Austrittskanal 7 sind auf ersten Seite 11
der Folie 4 angeordnet, der zweite Vorratsbereich 3 und der zweite Austrittskanal
8 sind auf der zweiten Seite 12 der Folie 4 angeordnet. Die erste Seite 11 ist gegenüberliegend
zur zweiten Seite 12 angeordnet.
[0050] Zumindest einer der Austrittskanäle 7, 8 weist einen Arm 13, 14, 15, 16 auf, der
sich über die Knickstelle 10 hinaus in Richtung des dem entsprechenden Austrittskanal
7, 8 zugeordneten Vorratsbereichs 2, 3 erstreckt. Je zwei benachbarte Arme, die zu
einem Austrittskanal gehörig sind, sind miteinander verbunden, Gemäss Fig. 2 ist der
Arm 13 mit dem Arm 14 verbunden, wobei die beiden Arme 13 und 14 zum Austrittskanal
7 gehören. Des weiteren ist der Arm 15 mit dem Arm 16 verbunden, wobei die beiden
Arme 15 und 16 zum Austrittskanal 8 gehören. Je zwei Arme bilden ein Trennelement
24, 44 aus.
[0051] Fig. 3 zeigt die Ansicht des zweiten Vorratsbereichs 3, wobei der erste Vorratsbereich
2 wie in Fig. 2 weggelassen ist. Fig. 3 zeigt somit den Teil der Vorrichtung 1, der
sich auf der Seite 12 befindet sowie zusätzlich den ersten Austrittskanal 7. Die Folie
4 ist in Fig. 3 weggelassen, sodass der zweite Vorratsbereich 3 besser sichtbar ist.
[0052] Für das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 und 3 ist an dem Ende des Vorratsbereichs,
welches dem Mischkanal 9 gegenüberliegt, ein Steg 37 angeordnet. Dieser Steg 37 kann
in einem Austraghilfsmittel von einem ersten Halteelement gehalten werden. Das Austraghilfsmittel
ist hier nicht dargestellt. Ein Beispiel für ein derartiges Austraghilfsmittel findet
sich in der
W02006/079413.
[0053] Fig. 4a zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung.
Gleich wirkende Teile tragen die selben Bezugszeichen wie in Fig. 1 bis 3 und werden
nicht mehr im Detail beschrieben, soweit ihre Funktion sich nicht von dem ersten Ausführungsbeispiel
unterscheidet. Beispielsweise fehlt in diesem Ausführungsbeispiel der Steg 37, sodass
sich diese Variante insbesondere für den manuellen Austrag der Füllmasse eignet, die
sich innerhalb der ersten bzw. zweiten Vorratsbereiche befindet.
[0054] In Fig. 4b ist gezeigt, dass der Mischkanal 9 sowie die beiden Vorratsbereiche 2,
3 von einer ersten und einer zweiten Folie 38, 39 umgeben sind, welche zur Aufnahme
der Komponenten sowie zur Aufnahme des Mischelements 35 dient. Selbstverständlich
kann die nachfolgende Beschreibung auch für das erste Ausführungsbeispiel gelten.
[0055] Die Herstellung einer Vorrichtung gemäss eines der vorhergehenden Ausführungsbeispiele
soll anhand der nachfolgenden Fig. 5 bis 12 im Detail erläutert werden.
[0056] Fig. 5 zeigt einen ersten Verfahrensschritt zur Herstellung einer Vorrichtung gemäss
Fig. 1 bis Fig. 4b wobei die zweite Folie 39 in die Ausnehmung eingelegt wird, welche
den zweiten Vorratsbereich 3 ausbildet. Zusätzlich ist eine Ausnehmung für den zweiten
Austrittskanal 8 sowie den Mischkanal 9 gezeigt. Die zweite Folie ist vorzugsweise
aus flexiblem Material, sodass sie auf einer in Fig. 5 nicht gezeigten Form oder Unterlage
aufliegt. Diese Form enthält die entsprechenden Ausnehmungen.
[0057] In Fig. 6 ist gezeigt, dass im Anschluss an das Einlegen der zweiten Folie 39 in
die Ausnehmung der zweite Vorratsbereich 3 mit einer zweiten Komponente 6 befüllt
wird. Hierzu wird ein die zweite Komponente enthaltender Behälter 53 über dem Vorratsbereich
3 positioniert und dieser Vorratsbereich mit der zweiten Komponente 6 befüllt.
[0058] Fig. 7 zeigt, dass der zweite Vorratsbereich 3 nach Abschluss der Befüllung mit der
zweiten Komponente 6 mit einer Trennfolie 4 bedeckt wird und die Trennfolie 4 derart
mit dem zweiten Vorratsbereich 3 verbunden wird, das die zweite Komponente 6 im Vorratsbereich
3 eingeschlossen wird. Die Verbindung kann durch eines der Verfahren, das auch in
Zusammenhang mit der Verbindung der ersten und zweiten Folien 38, 39 genannt worden
ist, erfolgen.
[0059] Anschliessend oder in einem zu den Verfahrensschritten gemäss Fig. 5 bis 7 parallel
laufenden Verfahrensschritt wird gemäss Fig. 8 eine erste Folie 38 auf eine Unterlage,
die Teil einer Form sein kann, gelegt, die eine Ausnehmung in der Form des ersten
Vorratsbereichs 2 sowie eine Ausnehmung für den ersten Austrittskanal 7 sowie für
den Mischkanal 9 aufweist. Die erste Folie 38 wird derart auf die Unterlage gelegt,
dass sie in allen Ausnehmungen auf der Unterlage aufliegt. Die Ausnehmung für den
Vorratsbereich 2 ist nicht mit der Ausnehmung für den ersten Austrittskanal 7 oder
den Mischkanal 9 verbunden, was im übrigen auch für Fig. 5 bis 7 gilt.
[0060] Daher kann gemäss Fig. 9 die Ausnehmung des Vorratsbereichs 2 mit der ersten Komponente
5 befüllt werden. Hierzu wird wiederum ein Behälter 52 verwendet, der die erste Komponente
5 enthält und mittels dessen die Komponente in der gewünschten Menge am gewünschten
Ort, dem ersten Vorratsbereich 2 dosiert werden kann.
[0061] Ist der Vorratsbereich 2 mit der ersten Komponente 5 gefüllt, kann auch der erste
Vorratsbereich 2 mit einer Trennfolie 40 abgedeckt und fluiddicht verschlossen werden.
Dieser Schritt ist optional, da sie nicht mit der ersten Komponente in Kontakt kommen
kann. Für dünnflüssige Komponenten, welche in den Austrittskanal gelangen können,
ist das Vorsehen einer zweiten Trennfolie 40 (siehe Fig. 2) vorteilhaft. Die Komponente
5 ist in diesem Fall im Vorratsbereich 2 eingeschlossen. Diese Variante ist auch vorteilhaft,
wenn es beim Zusammenbau der Vorrichtung zu Verzögerungen kommt und/oder die zweite
Komponente nicht der Luft ausgesetzt werden darf oder lichtempfindlich ist.
[0062] In Fig. 10 ist hingegen für den nachfolgenden Schritt des Einlegen des Mischelements
35 in den Mischkanal 9 für den ersten Vorratsbereich 2 keine eigene Trennfolie 40
vorgesehen. Das Mischelement 35 enthält einen Teil der ersten und zweiten Austrittkanäle,
die als offene Kanäle ausgebildet sind. Das Mischelement 35 ist im Detail in Fig.
13 dargestellt, daher soll an dieser Stelle auf die Beschreibung zu Fig. 13 verwiesen
werden.
[0063] Fig. 11 zeigt die Verbindung der beiden Hälften des Mischkanals miteinander sowie
die Positionierung der beiden Vorratsbereiche 2, 3 sowie der zugehörigen Austrittskanäle
7,8. In Fig. 11 ist zusätzlich auch ein Teil einer Form 25 gezeigt. Hier wurde der
Vorratsbereich 3 aufgeschnitten, sodass das Aufliegen der Folie 39 in den entsprechenden
Ausnehmungen deutlich sichtbar ist. Des weiteren ist die Trennfolie 4 im Schnitt gezeigt,
welche den Vorratsbereich 3, welcher die zweite Komponente 6 enthält, verschliesst.
[0064] Die erste Folie 38 und die zweite Folie 39 werden entlang der Flächen, die keine
Ausnehmung aufweisen, miteinander verbunden, sodass einerseits die zweite Komponente
3 in ihrem Vorratsbereich 3 eingeschlossen wird, sowie auch das Mischelement 35 samt
den ersten und zweiten Austrittskanälen 7, 8 in der ersten und zweiten Folie eingeschlossen
ist, wie es in Fig. 4a oder Fig. 4b gezeigt ist.
[0065] Fig. 12 unterscheidet sich von Fig. 11 nur dadurch, dass die Form weggelassen ist.
Die Folie 39 ist hier von der Aussenseite gezeigt, auf welcher die Ausnehmungen für
den zweiten Vorratsbereich 3, den zweiten Austrittskanal sowie den Mischkanal als
Ausbuchtungen erscheinen.
[0066] In Fig. 13 ist das Mischelement 35 und die entsprechenden Austrittskanäle 7, 8 im
Detail dargestellt. Das Mischelement 35 sowie die Austrittskanäle 7, 8 sind als ein
einziges Bauteil ausgeführt, welches vorteilhafterweise im Spritzgiessverfahren hergestellt
ist. Jeder der Austrittskanäle besteht aus einem Boden 18, 19 sowie aus je einer ersten
Seitenwand 20, 22 und einer zweiten Seitenwand 21, 23.
[0067] Der Boden 18, sowie der Boden 19, von welchem nur eine Kante sichtbar ist, können
in ein plattenförmiges Element 41 übergehen. Zumindest einer der ersten und zweiten
Austrittskanäle 7, 8 weist einen Boden 18, 19 auf. Der Boden weist ein den entsprechenden
Vorratsbereichen 2, 3 zugewendetes Ende 29 auf, wobei die Knickstelle 10 vom Ende
29 des Bodens gebildet ist.
[0068] Jeder der Arme 13, 14, 15, 16 kann hierzu eine der Folie 4 zugewandte Schneidkante
17 aufweisen.
[0069] Der Austrittskanal 7,8 umfasst einen Boden 18, 19, auf welchem sich die Folie 4 erstreckt,
sowie eine erste Wand 20 und eine zweite Wand 21, wobei der Arm 13, 14, 15, 16 vom
Boden 18, 19 durch die Folie 4 getrennt ist.
[0070] Jeder der Arme 13, 14, 15, 16 wird durch mindestens eine Fortsetzung der ersten oder
zweiten Wände 20, 21, 22, 23 gebildet. Das Trennelement 24, 44 umfasst je einen ersten
und zweiten Arm 13, 14, 15, 16, der sich von der Knickstelle 10 in Richtung des entsprechenden
Vorratsbereichs 2, 3 erstreckt. Alternativ kann der jeweilige Boden 18, 19 des entsprechenden
Austrittskanals 8,9 kann in ein Trennelement 24, 44 münden, was zeichnerisch nicht
dargestellt ist. Zumindest je einer der ersten und zweiten Arme 13, 14, 15, 16 sind
benachbart zueinander angeordnet, eine Spitze 36 ausbilden, an welcher eine der Folie
4 zugewandte Schneidkante 17 angeordnet ist.
[0071] Das Trennelement 24, welches zum ersten Austrittskanal 7 gehört, enthält eine Ausnehmung
26. Das Trennelement 44, welches zum zweiten Austrittskanal 8 gehört, enthält eine
Ausnehmung 46. Die Ausnehmung 26 ist von der Spitze 36, dem entsprechenden ersten
und zweiten Arm 13, 14, sowie dem Boden 18 des ersten Austrittskanals 7 umgeben. Die
Ausnehmung 46 ist von der Spitze 41, dem entsprechenden ersten und zweiten Arm 15,
16, sowie dem Boden 19 des zweiten Austrittskanals 8 umgeben.
[0072] Der entsprechende Austrittskanal 7, 8 weist je eine erste und zweite Wand 20, 21,
22, 23 auf, die sich vom Boden 18, 19 aus erstreckt, wobei zumindest einer der Arme
13, 14, 15, 16 an die entsprechende erste oder zweite Wand 20, 21, 22, 23 anschliesst.
Je zwei der benachbarten Arme laufen in der entsprechenden Spitze 36, 41 zusammen,
welche auf der Seite, die der Folie 4 zugewendet ist, eine scharfe Kante aufweist.
In Ergänzung hierzu können auch die Arme scharfe Kanten auf der Seite aufweisen, die
der Folie 4 zugewendet ist.
[0073] Die der Spitze 36, 41 gegenüberliegende Fläche weist vorzugsweise eine Rundung auf.
Wenn auf diese Rundung eine der ersten oder zweiten Folien 38, 39 zu liegen kommt,
bleibt die entsprechende Folie intakt, auch wenn eine äussere Druckkraft auf die Folie
wirkt. Durch die Rundung wird somit verhindert, dass die erste oder zweite Folie 38,
39 einen Schaden nimmt, wenn sie von aussen belastet wird, beispielsweise, wenn mehrere
Vorrichtungen übereinander gestapelt werden oder beim Austrag versehentlich Druck
auf den Vorratsbereich in der Nähe des entsprechenden Austrittskanals ausgeübt wird.
[0074] Mittels des Trennelements 24 ist die Folie 4 auf der ersten Seite 11 durchtrennbar,
wenn der Winkel zwischen einer die Vorratsbereiche 2,3 verschliessenden Folie 4 und
dem Boden 18 des ersten Austrittskanals 7 kleiner als 180° ist.
[0075] Mittels des Trennelements 44 ist die Folie 4 auf der zweiten Seite 12 durchtrennbar,
wenn der Winkel zwischen einer die Vorratsbereiche 2,3 verschliessenden Folie 4 und
dem Boden 19 des zweiten Austrittskanals 8 grösser als 180° ist.
[0076] In Fig. 14 ist ein Schnitt durch den Mischkanal 9 einer ersten Variante dargestellt.
Der Mischkanal ist 9 enthält das Mischelement 35, das in den ersten und zweiten Folien
38, 39 aufgenommen ist. Vorteilhafterweise enthält das Mischelement 35 zumindest eine
Ausstülpung 30, sodass die entsprechende Folie 38, 39 auf der Ausstülpung 30 anliegt.
Die Ausstülpung 30 kann an gegenüberliegenden Seiten der Aussenwand des Mischelements
35 angeformt sein. Die Form der Ausstülpung 30 ist derart, dass die ersten und zweiten
Folien 38, 39 jeweils möglichst dicht an der Ausstülpung 30 aufliegen, sodass zwischen
den ersten und zweiten Folien 38, 39 und dem Mischelement 35 keine Hohlräume entstehen.
Hierzu weist die Ausstülpung 30 eine erste Seitenfläche 49 und eine zweite Seitenfläche
50 auf. Gemäss dieses Ausführungsbeispiels weist jede der beiden Seitenflächen je
ein Flächenstück 42, 43 mit konkaver Krümmung auf.
[0077] Bevorzugt sind zwei Ausstülpungen 30 an gegenüberliegenden Seiten des Mischelements
35 angeordnet, es kann aber auch nur eine einzige Ausstülpung vorgesehen sein oder
weitere Ausstülpungen.
[0078] Das Mischelement gemäss des Ausführungsbeispiels nach Fig. 14 weist vorzugsweise
einen viereckigen, insbesondere quadratischen Querschnitt auf.
[0079] Fig. 15 zeigt einen Schnitt durch einen Mischkanal 9 nach einer zweiten Variante.
Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 14 haben dieser Mischkanal 9
sowie das zugehörige Mischelement 35 kreisförmigen Querschnitt. Die Ausstülpung 30
weist zwei Flächenstücke mit konkaver Krümmung 42, 43 auf und ein zwischen diesen
beiden Flächenstücken angeordnetes Flächenstück mit einer vorzugsweise ebenen Oberfläche
45. Alternativ hierzu könnten die zwei Flächenstücke 42, 43 auch eben sein oder eine
konvexe Krümmung aufweisen. In dem vorliegenden Fall ist die in Fig. 14 dargestellte
Spitze 47 abgeplattet und bildet die ebene Oberfläche 45 aus. Selbstverständlich könnte
die Oberfläche 45 auch eine schwache Krümmung oder Neigung aufweisen. Die beiden Folien
38 und 39 legen sich an die Flächenstücke 42, 43 und die Oberfläche 45 dichtend an
und werden unmittelbar anschliessend an die Oberfläche 45 miteinander verbunden, vorzugsweise
durch eine Versiegelung oder Verschweissung oder eine Kombination dieser Verfahren.
Alternativ oder in Ergänzung hierzu kann eine Naht vorgesehen sein.
[0080] Die Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ausführungsbeispiele eignet sich insbesondere
für die getrennte Lagerung und den gemeinsamen Austrag von Mehrkomponentenklebstoffen
oder Mehrkomponentendichtmassen. Eine weitere Anwendung sind Abformmassen für Anwendungen
im Dentalbereich oder Füllmassen.
1. Vorrichtung (1) zur Lagerung einer Mehrzahl von Komponenten, die zum gemeinsamen Verbrauch
bestimmt sind, umfassend einen ersten Vorratsbereich (2) zur Aufnahme einer ersten
Komponente (5) und einen zweiten Vorratsbereich (3) zur Aufnahme einer zweiten Komponente
(6), wobei der erste Vorratsbereich (2) mit einem ersten Austrittskanal (7) verbindbar
ist, wobei der zweite Vorratsbereich (3) mit einem zweiten Austrittskanal (8) verbindbar
ist, wobei der erste Austrittskanal (7) und der zweite Austrittskanal (8) in einen
gemeinsamen Mischkanal (9) münden, wobei der Mischkanal ein Mischelement (35) enthält,
welches von einer Hüllfolie (38, 39) umgeben ist, wobei das Mischelement (35) eine
Ausstülpung (30) umfasst, auf welcher zumindest eine der ersten und zweiten Folien
(38, 39) aufliegen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Hüllfolie eine erste Folie (38) und eine zweite
Folie (39) umfasst, sodass das Mischelement (35) zwischen der ersten und zweiten Folie
(38, 39) gehalten ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Folie (38) an
einer Aussenseite des Mischelements (35) auf der zweiten Folie entlang eines Auflagebereichs
(48) aufliegt, wobei die erste Folie (38) mit der zweiten Folie (39) im Auflagebereich
(48) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste Austrittskanal
(7) in der ersten Folie (38) aufgenommen ist und der zweite Austrittskanal (8) in
der zweiten Folie (39) aufgenommen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste Vorratsbereich
(2) in der ersten Folie (38) aufgenommen ist und der zweite Vorratsbereich (3) in
der zweiten Folie (39) aufgenommen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ausstülpung (30) sich
an der Aussenseite des Mischelements (35) erstreckt auf welcher die erste und zweite
Folie (38, 39) aufliegen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei die Ausstülpung (30) als ein keilförmiger Körper
ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei der keilförmige Körper eine erste und eine zweite
Seitenfläche (49, 50) aufweist, sodass die erste Folie (38) auf der ersten Seitenfläche
(49) aufliegt und die zweite Folie (39) auf der zweiten Seitenfläche (50) aufliegt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei die Ausstülpung (30) eine Stirnfläche
(51) aufweist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung zur Lagerung einer Mehrzahl von Komponenten,
die zum gemeinsamen Verbrauch bestimmt sind, umfassend die folgenden Schritte Bereitstellen
einer ersten Folie und Einlegen der ersten Folie in eine Ausnehmung einer Form
Einlegen eines Mischelements in die Ausnehmung Bereitstellen einer zweiten Folie und
Abdecken des Mischelements mit der zweiten Folie,
Verbinden der ersten Folie mit der zweiten Folie, sodass das Mischelement in der ersten
Folie und zweiten Folie aufgenommen ist, wobei das Mischelement eine Ausstülpung umfasst,
auf welcher zumindest eine der ersten und zweiten Folien aufliegen.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei in der Form zusätzlich zur Ausnehmung für das Mischelement
eine Ausnehmung für einen ersten und/oder zweiten Austrittskanal sowie einen ersten
und/oder zweiten Vorratsbereich vorgesehen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die zweite Folie in die Ausnehmung eingelegt wird,
welche den zweiten Vorratsbereich ausbildet, wobei nach dem Einlegen der zweiten Folie
in die Ausnehmung der zweite Vorratsbereich mit einer zweiten Komponente befüllt wird,
wobei der zweite Vorratsbereich nach Abschluss der Befüllung mit der zweiten Komponente
mit einer Trennfolie bedeckt wird und die Trennfolie derart mit dem zweiten Vorratsbereich
verbunden wird, das die zweite Komponente im Vorratsbereich eingeschlossen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei nach dem Einlegen des Mischelements in die Ausnehmung
der erste Vorratsbereich mit einer ersten Komponente befüllt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die zweite Folie und der zweite Vorratsbereich nach
Befüllung des ersten Vorratsbereichs mit der ersten Komponente in der Form gehalten
werden und die Form auf der ersten Folie derart positioniert wird, dass die Ausnehmung
für den Mischkanal das Mischelement einschliesst und im Anschluss daran die erste
und die zweite Folie miteinander verbunden werden, dass die zweite Komponente im zweiten
Vorratsbereich eingeschlossen wird und das Mischelement von der ersten Folie und der
zweiten Folie eingeschlossen wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei nach Befüllung des ersten Vorratsbereichs eine Trennfolie
auf den ersten Vorratsbereich aufgelegt wird und die erste Komponente zwischen der
Trennfolie und dem ersten Vorratsbereich eingeschlossen wird, indem die Trennfolie
mit dem ersten Vorratsbereich fluiddicht verbunden wird.