(19)
(11) EP 2 277 803 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.01.2011  Patentblatt  2011/04

(21) Anmeldenummer: 09009394.9

(22) Anmeldetag:  20.07.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 83/04(2006.01)
B65D 71/72(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(71) Anmelder: Fughe, Michael
67319 Wattenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Fughe, Michael
    67319 Wattenheim (DE)

(74) Vertreter: Wagner, Jutta et al
Patentanwälte Zellentin & Partner Rubensstrasse 30
67061 Ludwigshafen
67061 Ludwigshafen (DE)

   


(54) Darreichungsset für Medikamenten-Blister-Schläuche


(57) Die erfindungsgemäße Vorrichtung bezieht sich auf ein Darreichungsset für Medikamenten-Blisterschläuche, in denen eine Vielzahl einzelverpackter Medikamente in dem Blisterschlauch vorliegt. Das Darreichungsset umfasst eine Kartonage-Umverpackung (3) für einen Blisterschlauch und ein Kartonage-Falttablett (2). Das Kartonage-Falttablett (2) weist zumindest zwei Aufnahmevertiefungen (21) zur Aufnahme für eine oder mehrere der Aufnahmevertiefungen benachbart zueinander anordenbare Kartonage-Umverpackungen (3) auf, und eine Fläche (21') und eine Geometrie einer Öffnung der Aufnahmevertiefung (21) des Kartonage-Falttabletts (2) entspricht einer Standfläche (31) der einen oder der mehreren benachbart zueinander angeordneten Kartonage-Faltumverpackungen (3). Die Aufnahmevertiefung (21) weist zumindest zwei Berandungen (23,23') auf, diese stellen eine Klemmpassung für einen unteren Abschnitt (32) der Kartonagen-Faltumverpackung (3) bereit.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Darreichungsset für Medikamenten-Blisterschläuche.

[0002] Die Herstellung von individuellen Tabletten- oder anderen Feststoff-Medikamenten-Blisterverpackungen ist seit langem bekannt und kommt neben dem privaten Verbrauch vielfach auch in Pflege- oder Krankenpflegeinstitutionen wie Heimen oder Krankenhäusern zum Einsatz.

[0003] Dabei kann zur Fertigung einer individualisierten Blisterverpackung der Blisterschlauch nach einer Rezepterstellung, die durch einen Arzt oder Heilkundigen erfolgt ist, entsprechend dem Rezept befüllt werden. Blisterverpackungen werden dabei zumeist für längerfristige Medikamentierungen eingesetzt und die Verpackung der Medikamente in den Blisterschlauch erfolgt durch entsprechend fachkundige Unternehmen, zumeist über den Weg der Apotheke: Von dort wird das Rezept, üblicherweise mit einem begleitenden Medikamentenblatt, an eine spezielle Verpackungsfirma übermittelt, die entsprechend der auf dem Medikamentenblatt angegebenen Medikamentieranweisungen die Medikamente in Blisterschläuche verschweißt, so dass diese chronologisch und zeitgenau entnommen werden können.

[0004] Der Blisterschlauch wird nunmehr üblicherweise als Rolle gewickelt und in eine Umverpackung gesteckt. Die Umverpackungen können nun auf ein Tablett gelegt und dem Anwender bereit gestellt werden, wobei es aus hygienischen Gründen erforderlich ist, die Tabletts, die zumeist aus Kunststoff sind, regelmäßig gründlich zu reinigen oder auszutauschen.

[0005] Darüber hinaus steht die Umverpackung der Blisterschläuche meist locker auf dem Tablett, so dass zur Entnahme des gewünschten Blisterelements zumeist, gerade bei schwächeren Personen, helfende Hände erforderlich sind.

[0006] Daraus ergibt sich die die Aufgabe, Blisterschläuche der genannten Art auf eine verbesserte Weise darreichen zu können.

[0007] Diese Aufgabe wird durch das Darreichungsset für Medikamenten-Blisterschläuche mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0008] Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen ausgeführt.

[0009] Das erfindungsgemäße Darreichungsset für Medikamenten-Blisterschläuche umfasst eine Kartonagen-Faltumverpackung, in der ein Blisterschlauch untergebracht werden kann. Derartige Blisterschläuche dienen dazu, eine Vielzahl einzelverpackter Medikamente aufzunehmen. Die Einzelverpackung wird geschaffen, indem zwischen den einzelnen Medikamenten der Schlauch durch eine Schweißnaht verschlossen wird.

[0010] Weiter umfasst das Darreichungsset gemäß der Erfindung ein Kartonagen-Falttablett, das wenigstens zwei Aufnahmevertiefungen hat, in die Kartonagen-Faltumverpackungen mit den Blisterschläuchen eingestellt werden können. Die Fläche und die Geometrie der Öffnung der Aufnahmevertiefung entsprechen dabei gerade einer Standfläche einer Kartonagen-Faltumverpackung oder mehreren Kartonage-Faltumverpackungen, die nebeneinander in der Aufnahmevertiefung untergebracht werden können. Durch eine Berandung der Aufnahmevertiefung ergibt sich, dass der untere Abschnitt der Kartonagen-Faltumverpackung in der Aufnahmevertiefung vorteilhaft klemmt und damit sicher steht. Durch eine Öffnung, die in der oberen Seite der Kartonagen-Faltumverpackung vorliegt, kann daher der Blisterschlauch Stück für Stück aus der Kartonagen-Faltumverpackung herausgezogen werden, ohne dass die Kartonagen-Faltumverpackung aus dem Tablett heraus fällt. Vorteilhaft kann ein derartiges Falttablett, in dem mehrere Kartonagen-Faltumverpackungen mit Blisterschläuchen stehen, geschickt transportiert werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Kartonagen-Faltumverpackungen herausfallen.

[0011] Das Material, aus dem die Kartonagen-Faltumverpackungen gefertigt sind und das Kartonagen-Falttablett-Material sind gleich, die Faltelemente bestehen aus stabilem Karton. Damit ist es möglich, aus demselben Material auf simple und ökonomisch günstige Weise Grundschnitte für die Faltumverpackung und die Falttabletts zu fertigen, wobei vorteilhaft lediglich eine Materialsorte beschafft werden muss, aus der die Zuschnitte für die vorgenannten Komponenten des Darreichungssets ausgeschnitten werden.

[0012] Damit ergibt sich, dass wenig Abfallmaterial entsteht und ein umweltfreundliches Tablett hergestellt wird, das, genau wie die Blister-Umverpackung, mehrfach benutzt werden kann, so lange es sauber ist. Wenn es entsprechend verschmutzt ist, muss es nicht aufwändig gereinigt werden, sondern kann entsorgt werden. Insofern, als einfache und ökologisch herstellbare Materialien verwendet werden können, die sich nach der Entsorgung leicht zersetzen, ist dieser Aspekt auch unter Gesichtspunkten des Umweltschutzes relevant.

[0013] Damit die Kartonage-Faltumverpackungen in den Aufnahmevertiefungen sicher stehen, kann der Grundschnitt des Kartonagen-Falttabletts derart gestaltet sein, dass sich beim Falten zwischen den vorliegenden Aufnahmevertiefungen Stabilisierungsstege bilden. Derartige Stabilisierungen können auch in den Randbereichen des Falttabletts hergestellt werden, indem der Grundschnitt hier einen Randsteg vorsieht.

[0014] Weitere Sicherungselemente zur Stabilisierung der Kartonagen-Umverpackungen ergeben sich aus Federelementen, die geschickt vorgesehen werden können, indem an den Grundschnitt entsprechende Laschen angeschnitten werden, die in die Aufnahmevertiefung hereinragen. Durch das Falten ergibt sich eine gewisse Rückstellkraft, die bewirkt, dass der Federelementabschnitt gegen die Wandung einer eingestellten Kartonagen-Faltumverpackung drückt und diese stabilisiert. Die maximale Stabilisierungswirkung wird erzielt, wenn zwei einander gegenüberliegende Federelementabschnitte in die Aufnahmevertiefung hineinragen.

[0015] Vorteilhaft weist sowohl das Kartonagen-Falttablett, als auch die Kartonagen-Faltumverpackung in der Gebrauchsanordnung eine Quader-Grundform auf. Damit ergeben sich stabile Standflächen, einerseits des Falttabletts und andererseits der Faltumverpackung, die entsprechend rechteckig oder quadratisch sind.

[0016] Damit die Kartonagen-Faltumverpackung wiederverschließbar verschlossen werden kann, so dass sie mehrfach mit Blisterschläuchen befüllbar ist, und diese zugleich auf geeignete Weise aus der Umverpackung entnehmbar sind, kann an der Oberseite des Kartonagen-Umverpackungsquaders eine Öffnung mit zwei ineinander eingreifenden Laschen geschlossen werden, die den dem Fachmann bekannten Ohrenverschluss bilden. Diese können ebenfalls an den einstückigen Grundschnitt der zu faltenden Fläche angeschnitten werden.

[0017] Vorteilhaft ergibt sich weiter, dass eine Berandung dieser miteinander in Eingriff bringbaren und einen Verschluss bereitstellenden Laschen seitlich beschnitten werden kann, so dass die Laschen schmaler sind und in verschlossenem Zustand die Öffnungsseite des Quaders nicht vollständig abdecken, verbleibt vielmehr ein Entnahmeschlitz, durch den Blisterschläuche herausgezogen werden können. Abhängig von der Größe des Entnahmeschlitzes ergibt sich dabei ein angenehmer Widerstand, so dass gerade auch schwächere Menschen an dem Ende des Blisterschlauchs ziehen können, um die entsprechend benötigte Medikamentenmenge für einen Medikamentierungsvorgang herauszuziehen, ohne dass der Blisterschlauch in zu weitem Maße herausgezogen würde und wieder in die Umverpackung zurückgeführt werden müsste.

[0018] Schließlich ist es möglich, an der Öffnungsseite der Kartonagen-Faltumverpackung eine weitere Lasche an der Durchtrittsöffnung anzuschneiden, die dazu dient, eine Aufhängung bereitzustellen. So kann temporär, falls erforderlich, die Blisterschlauch-Umverpackung hängend, auch in Patientennähe bzw. am Pflegebett positioniert werden.

[0019] Diese und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung und die Figuren verdeutlicht. Gegenstände oder Teile derselben, die im Wesentlichen gleich oder sehr ähnlich sind, können mit denselben Bezugszeichen versehen sein.
Es zeigt:

[0020] Fig. 1 eine Draufsicht auf den Zuschnitt des Kartonagen-Falttabletts,

[0021] Fig. 2 eine Draufsicht auf den Grundzuschnitt der Kartonagen-Faltumverpackung,

[0022] Fig. 3 eine perspektivische Draufsicht auf das erfindungsgemäße Darreichungsset mit einer Kartonagen-Faltumverpackung, die in einer Aufnahmeöffnung des Kartonagen-Falttabletts angeordnet ist.

[0023] Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung bezieht sich grundsätzlich auf ein Darreichungsset für Medikamenten-Blisterschläuche, das eine Kartonagen-Faltumverpackung 3 und ein Kartonagen-Falttablett 2 umfasst, wie in Fig. 3 gezeigt.

[0024] Ein Grundzuschnitt 2' des erfindungsgemäßen Kartonagen-Falttabletts 2 ist in Fig. 1 gezeigt, und Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den Grundschnitt 3' einer erfindungsgemäßen Kartonagen-Faltumverpackung 3, wobei darauf hinzuweisen ist, dass diese Grundschnitte 2',3' lediglich beispielhaft zu verstehen sind: Vorliegend bildet der Grundzuschnitt 2' eine Grundlage zum Falten eines Kartonagen-Falttabletts 2 mit zwei Aufnahmevertiefungen 21, wie sie aus Fig. 3 deutlich werden, auf. Diese sind zur Aufnahme für jeweils zwei in der Aufnahmevertiefung 21 benachbart zueinander anordenbare Kartonagen-Faltumverpackungen 3 geeignet. Dabei entspricht die Fläche 21' und die Geometrie der Öffnung der Aufnahmevertiefung 21 des Kartonagen-Falttabletts gerade der Standfläche 31 von zwei benachbart zueinander angeordneten Kartonagen-Faltumverpackungen 3, die in die Aufnahmevertiefung 21 stabil eingestellt werden können. Vorliegend gezeigt ist nur eine in die Aufnahmevertiefung 21 eingestellte Kartonagen-Faltumverpackung 3.

[0025] Die Aufnahmevertiefung 21 hat ferner zwei Berandungen 23, 23', die, wie sich insbesondere aus Fig. 3 ergibt, eine Klemmpassung für einen unteren Abschnitt 32 der Kartonagen-Faltumverpackung 3 bereitstellen. Das gezeigte Ausführungsbeispiel stellt dar, wie eine Kartonagen-Faltumverpackung 3 in das Kartonagen-Falttablett eingestellt ist.

[0026] Das gezeigte Kartonagen-Falttablett 2 ist jedoch so gestaltet, dass es grundsätzlich vier Kartonagen-Faltumverpackungen für Blisterschläuche aufnehmen könnte, jeweils zwei Kartonagen-Faltumverpackungen würden zueinander benachbart in eine Aufnahmevertiefung 21 eingestellt werden können und würden sich dabei in der Aufnahmevertiefung 21 stabilisieren. Es ist auch möglich, statt einer Kartonagen-Faltumverpackung an einer hierfür vorgesehenen Position einen separaten Stanzzuschnitt dort einzulegen um ein Ablagefach für Zettel, Schere oder andere Hilfsmittel zu schaffen.

[0027] Selbstverständlich weiß der Fachmann, dass der erfindungsgemäße Grundschnitt sowohl der Kartonagen-Faltumverpackung, als auch des Kartonagen-Falttabletts, abgewandelt werden kann, so dass das Kartonagen-Falttablett geeigneter Weise lediglich für insgesamt zwei, oder aber auch für sechs, acht oder noch mehr Kartonagen-Faltumverpackungen geschaffen sein kann. Dabei können jeweils mehrere Kartonagen-Faltumverpackungen nebeneinander in eine Aufnahmevertiefung gestellt werden.

[0028] Die Gesamtgröße des erfindungsgemäßen Darreichungssets bestimmt sich insofern aus zweierlei: Insofern, als das Material, aus den Kartonagen-Faltumverpackungen gefaltet werden, und das Material, aus dem die Kartonagen-Falttabletts gefaltet werden, die gleichen Materialien sind und aus Karton bestehen, ist durch das Material die Dimension des Darreichungssets begrenzt, seine Stabilität wird nur bis zu einer gewissen Größe hin erreicht. Außerdem muss das Tablett von einer Person tragbar sein, so dass auch hier ein determinierender Parameter durch die Handhabbarkeit gegeben ist.

[0029] Dadurch, dass das erfindungsgemäße Darreichungsset aus Kartonagen bereitgestellt ist, ergibt sich, das den Hygieneanforderungen gerade im Pflegebereich, in dem derartige Blisterschläuche zum Einsatz kommen, auf einfachste Weise genügt werden kann: Die Kartonagenelemente können verwendet werden, so lange sie sauber sind, sobald jedoch ein gewisser Verschmutzungsgrad erreicht ist, können diese entsorgt werden. Dies stellt sich auch aus Kostengesichtspunkten günstig dar, da das Kartonagematerial günstig herstellbar, auf einfachste Weise verarbeitbar, ökonomisch zuschneidbar und anschließend kompostierbar ist.

[0030] Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kartonage mit einfachen Stiften beschriftet werden kann, so dass eine Individualisierung vorgenommen werden kann, wenn entsprechend gerade im Pflegebereich etwa mehrere Patienten durch eine Pflegekraft versorgt werden und insofern eine Beschriftung hilfreich ist. Durch die Beschriftung kann gesetzlichen Kennzeichnungsbestimmungen genügt werden. Ferner können Etiketten mit erforderlichen Angaben wie etwa der Wochendosierung auf dem Karton angebracht werden.

[0031] Trotz der Beschaffenheit aus Kartonage lässt sich ein stabiles Kartonagen-Falttablett 2 schaffen, wobei die Stabilität verbessert wird, wie sich aus Figuren 2 und 3 ergibt, indem der Grundschnitt 2' des Kartonage-Falttabletts 2 bereits so gestaltet ist, dass bei der Überführung des Grundschnitts 2' in eine Gebrauchsanordnung des Kartonage-Falttabletts 2 ein Steg 24 zwischen den zwei Aufnahmevertiefungen 21 bereitgestellt wird.

[0032] Selbstverständlich würde bei einer Gestaltung mit drei oder mehreren Aufnahmevertiefungen die Anzahl der Stege ebenfalls vergrößert werden können.

[0033] Darüber hinaus wird am Rand des Kartonage-Falttabletts, angrenzend an die Aufnahmevertiefungen, ebenfalls ein geprägter Streifen vorgesehen, der zu einem stabilisierenden Randsteg 24' faltbar ist.

[0034] Um darüber hinaus der in das Kartonage-Falttablett 2 eingestellten Kartonagen-Faltumverpackung 3 zu Stabilität zu verhelfen, wird diese über die durch die Stege 24 und 24' bereitgestellte Klemmpassung hinaus durch Federelement-Abschnitte 28 stabilisiert. Der in Fig. 1 gezeigte Zuschnitt, respektive Grundschnitt 2', des Tabletts zeigt, wie die Federelemente 28 durch einfache Schnitte in der Kartongrundfläche bereitgestellt werden. Durch das Trennen des Materials entlang der gezeigten Linien a ergeben sich die Federelementabschnitte, die bei der Überführung des Grundschnitts in eine Gebrauchsanordnung des Kartonage-Falttabletts 2 in den Bereich der Aufnahmevertiefung 21 hinein ragen und durch das Falten eine gewisse Rückstellkraft erlangen. Diese Rückstellkraft bewirkt, dass die Federelementabschnitte 28 gerade gegen die eingestellte Kartonage-Faltumverpackung drücken und diese stabilisieren.

[0035] Eine zusätzliche Sicherung der gefalteten Anordnung ergibt sich durch Einstecken der Laschen 27', die an der Standfläche 21' vorgesehen sind, in die Schlitze, die durch die durchgezogenen Linienabschnitte b verdeutlicht sind.

[0036] Um möglichst einfache Grundschnitte 2',3' zu erlangen, sind die Kartonagen-Faltumverpackung 3 und das Kartonage-Falttablett 2 von ihrer Grundform her als Quader ausgestaltet. Damit ergeben sich vorteilhaft auch stabile Standflächen 31,21,: so ist die Standfläche 31 der Kartonagen-Faltumverpackung im gezeigten Beispiel rechteckig. Die Standfläche 21' des Falttabletts 2' wird ebenfalls rechteckig oder quadratisch sein.

[0037] Die Kartonage-Faltumverpackung 3 ist ferner so gestaltet, dass der Grundschnitt 3' bei der Überführung in eine Gebrauchsanordnung eine von der Standfläche 31 abgewandt liegende und somit nach oben weisende Öffnung 33 bereitstellt. Diese ist wieder verschließbar gestaltet, indem an zwei Seiten der vorliegenden rechteckigen Öffnung 33 Laschen 34 angeschnitten sind, die miteinander verhakt werden können. Eine derartige Verhakung ist leicht möglich, indem die Laschen, wie in Fig. 2 gezeigt, geschwungen ausgeschnitten werden, so dass ein Hakenelement 34' gebildet wird.

[0038] Selbstverständlich können auch andere oder komplexere Laschenformen einen entsprechenden Eingriff bereitstellen.

[0039] Weiter können die Laschen 34 an ihren Seiten 36 in der Breite geringfügig beschnitten sein, so dass sich ein Blisterschlauchentnahmeschlitz 33 an der Öffnung 33 ergibt, beziehungsweise das ein solcher Entnahmeschlitz verbleibt. Damit bildet der Verschluss der gefalteten Laschen 34 der verschlossenen Umverpackungskartonage 3 eine Ausnehmung, die sich leicht nach oben dehnen kann und daher dem bei der Entnahme gefüllten Blisterschlauch Platz lässt für die durch die Medikamente in dem Blisterschlauch hervorgerufenen Verdickungen.

[0040] Weiter kann eine der beiden verbliebenen Seiten der Kartonagen-Faltumverpackung 3 eine Aufhängevorrichtung bereitstellen, indem an den Grundschnitt 3' an dieser Seite der Öffnung 33 eine Lasche 35 angeschnitten ist, die über eine Durchtrittsöffnung 35' verfügt.

[0041] So kann die Blisterumverpackungskartonage 3 jederzeit an einen Haken, beispielsweise in einem Pflegezimmer, gehängt werden, etwa wenn durch das Verschütten von Tee oder einem Getränk auf dem Nachttisch, auf dem das Falttablett stand, dieses entsorgt und durch ein neues ersetzt werden soll und in dieser Zeit der Blisterschlauch samt seiner Kartonagen-Faltumverpackung vor Feuchtigkeit geschützt werden soll.

[0042] Damit bietet das erfindungsgemäße Darreichungsset einfache und geschickte Möglichkeiten, um für die Pflege und Gesundung zu medikamentierender Menschen Blisterschläuche individualisiert zur Verfügung zu stellen, wobei nur geringe Kosten anfallen. Das Set ist auf geschickte Weise handhabbar und die Kartonagen können mehrfach wieder verwendet werden, bis möglicherweise auf Grund von Verschmutzung ein Ersetzen notwendig ist. Dies bleibt bei dem gewählten Material kostengünstig und auch ein Entsorgen des Materials ist unproblematisch, da die Kartonage kompostierbar gefertigt sein kann. Ferner ist die Arzneimittelsicherheit durch den Einsatz der beschriebenen Kartonagen in hohem Maße gewährleistet, da die Materialien blickdicht, bedingt feuchtigkeitsregulierend und lichtundurchlässig sind und einen Verwechslungsschutz bieten.

[0043] Viele Kriterien einer ordnungsgemäßen und ökologisch zu befürwortenden Bereitstellung und Darreichung von Medikamente werden hier gesetzlichen Anforderungen unter einfachsten und kostenextensiven Bedingungen erfüllt. Bereits im Herstellungsverfahren der Kartonagen wird mehr Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz der am Arbeitsprozess beteiligten Personen sicher gestellt als bei zahlreichen bisher marktüblichen Blisterumverpackungen. Meistens können bekannte Blisterumverpackungen nicht so viele Pflichtvorgaben erfüllen, wie die hier vorgestellte Variante. Sicherheit und Multifunktionalität und ökologische Aspekte zeichnen dieses System aus.


Ansprüche

1. Darreichungsset für Medikamenten-Blisterschläuche,
wobei eine Vielzahl einzelverpackter Medikamente in dem Blisterschlauch vorliegt,
dadurch gekennzeichnet, dass das Darreichungsset (1)

- eine Kartonage-Faltumverpackung (3) für einen Blisterschlauch, und

- ein Kartonage-Falttablett (2) umfasst,

wobei das Kartonage-Falttablett (2) zumindest zwei Aufnahme-Vertiefungen (21) zur Aufnahme für eine oder mehrere in der Aufnahme-Vertiefungen (21) benachbart zueinander anordenbare Kartonage-Faltumverpackungen (3) aufweist, und
wobei eine Fläche (21') und eine Geometrie einer Öffnung der Aufnahme-Vertiefung (21) des Kartonage-Falttabletts (2) einer Standfläche (31) der einen oder der mehreren, benachbart zu einander angeordneten, Kartonage-Faltumverpackungen (3) entspricht, und wobei die Aufnahme-Vertiefung (21) zumindest zwei Berandungen (23,23') aufweist, die eine Klemmpassung für einen unteren Abschnitt (32) der Kartonagen-Faltumverpackung (3) bereitstellen.
 
2. Darreichungsset nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material, aus dem die Kartonagen-Faltumverpackung (3) gefertigt ist, und das Material, aus dem das Kartonage-Falttablett (2) gefertigt ist, die gleichen Materialien sind.
 
3. Darreichungsset nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kartonage-Falttablett (2) einen Grundschnitt (2') aufweist, der bei der Überführung des Grundschnittes (2') in eine Gebrauchsanordnung des Kartonage-Falttabletts (2) einen Steg (24) zwischen den zumindest zwei Aufnahme-Vertiefungen (21) bereitstellt.
 
4. Darreichungsset nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kartonage-Falttablett (2) einen Grundschnitt (1') aufweist, der bei der Überführung des Grundschnittes (1') in eine Gebrauchsanordnung des Kartonage-Falttabletts (2) an zumindest einer an einen Rand des Kartonage-Falttabletts (2) angrenzenden Aufnahme-Vertiefungen (21) an deren zu dem Rand weisenden Seite einen Randsteg (24') bereitstellt.
 
5. Darreichungsset nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kartonage-Falttablett (2) einen Grundschnitt (1') aufweist, der bei der Überführung des Grundschnittes (1') in eine Gebrauchsanordnung des Kartonage-Falttabletts (2) an zumindest einem Rand der Aufnahme-Vertiefung (21) eines oder mehrere in die Aufnahme-Vertiefung (21) hineinweisende Federelement-Abschnitte (28) aufweist.
 
6. Darreichungsset nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kartonage-Falttablett (2) einen Grundschnitt (2') aufweist, der bei der Überführung des Grundschnittes (2') in eine Gebrauchsanordnung des Kartonage-Falttabletts (2) eine Quader-Grundform aufweist.
 
7. Darreichungsset nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kartonage-Falttablett (2) einen Grundschnitt (2') aufweist, der bei der Überführung des Grundschnittes (2') in eine Gebrauchsanordnung des Kartonage-Falttabletts (2) eine Quader-Grundform aufweist.
 
8. Darreichungsset nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kartonage-Faltumverpackung (3) einen Grundschnitt (3') aufweist, der bei der Überführung des Grundschnittes (3') in eine Gebrauchsanordnung eine Quader-Grundform aufweist, so dass die Standfläche (31) ein Rechteck, insbesondere ein Quadrat bildet.
 
9. Darreichungsset nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartonage-Faltumverpackung (3) einen Grundschnitt (3') aufweist, der bei der Überführung des Grundschnittes (3') in eine Gebrauchsanordnung eine von der Standfläche (31) abgewandt liegende, wiederverschließbare Öffnung (33) bereitstellt, wobei zwei miteinander in Eingriff bringbare, an den Grundschnitt (3') angeschnittene und sich gegenüber liegende Laschen (34) ein Verschlusselement bereitstellen.
 
10. Darreichungsset nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Eingriff durch ein an jeder der Laschen (34) bereitgestelltes Hakenelement (34') bereitgestellt wird.
 
11. Darreichungsset nach zumindest einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Breite der Laschen (34) an einer Seite (36) jeder Lasche (34) beschnitten ist und einen BlisterschlauchEntnahmeschlitz bereitstellt, so dass ein in der Kartonage-Faltumverpackung (3) befindlicher Medikamenten-Blisterschlauch, bei einer verschlossenen Gebrauchsanordnung der Kartonage-Faltumverpackung (3) entnehmbar ist.
 
12. Darreichungsset nach zumindest einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass an einer dem Blisterschlauch-Entnahmeschlitz (33') gegenüber liegenden Seite der Öffnung (33) eine an den Grundschnitt (2') angeschnittene Lasche (35) mit einer Durchtrittsöffnung (35') eine Aufhängevorrichtung für die Kartonage-Faltumverpackung (3) bereitstellt.
 




Zeichnung













Recherchenbericht