[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum seitlichen Ausrichten von Produkten mit
ebener Grundfläche, insbesondere von Druckprodukten, an einer Seitenführung einer
Transportvorrichtung, auf welcher die Produkte nacheinander auf ihrer Grundfläche
liegend gefördert werden sowie eine Transportvorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
[0002] Druckprodukte, die beispielsweise in einem Sammelhefter hergestellt werden, müssen
in der Regel vor dem Schneiden in einer Schneidmaschine sehr genau ausgerichtet werden.
Sind alle Druckprodukte im Wesentlichen gleich breit, so können diese in einfacher
Weise zwischen zwei vertikalen Bändern zentriert werden. Werden jedoch nacheinander
Druckprodukte unterschiedlicher Breite bearbeitet, so müssen diese seitlich ausgerichtet,
d.h. auf eine Seite der Transportvorrichtung geschoben werden. Zum seitlichen Ausrichten
von Druckprodukten gibt es im Stand der Technik mehrere Vorschläge.
[0003] Durch die
DE 10115906 A1 ist eine Transportvorrichtung offenbart, die ein verdrilltes Transportband aufweist,
an dem in Abständen Rollenscheiben angebracht sind. Zum seitlichen Ausrichten der
Gegenstände werden diese aufgrund der Verdrillung des Transportbandes durch die Rollenscheiben
quer zur Transportrichtung auf dem Transportband bewegt.
[0004] Mit der
DE 202005010981 U1 ist eine Seitenziehvorrichtung bekannt geworden, bei der die in einem Bogenstrom
geförderten Druckbogen zum seitlichen Ausrichten mit einem Saugschlitten seitlich
an einen Seitenanschlag geführt werden. Die auszurichtenden Druckbogen werden jeweils
im Takt erfasst und gegen den Seitenanschlag gezogen.
[0005] Die
DE 19824835 A1 offenbart eine Vorrichtung zum seitlichen Ausrichten von Druckbogen, die zum Erfassen
und seitlichen Bewegen der Druckbogen ebenfalls eine Saugvorrichtung aufweist.
[0006] Die
EP 1620210 B1 betrifft ein Verfahren zum Ausrichten von flachen Sendungen auf einer Schmalseite.
Diese Sendungen werden stehend gefördert und aufgrund ihrer Schwerkraft auf einer
unteren Schmalseite ausgerichtet.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der genannten Art zu schaffen,
das ein noch einfacheres und sichereres seitliches Ausrichten von horizontal geförderten
Produkten mit ebener Grundfläche ermöglicht. Der Erfindung liegt zudem die Aufgabe
zugrunde, eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorzuschlagen.
[0008] Die Aufgabe ist bei einem gattungsgemässen Verfahren dadurch gelöst, dass die Produkte
in einem ersten Schritt in einer im Wesentlichen horizontalen Ebene bezüglich einer
Transportrichtung der Transportvorrichtung schräg gestellt und in einem zweiten Schritt
bezüglich der Transportrichtung wieder gerade gestellt werden und die Produkte dabei
jeweils seitlich gegen die Seitenführung verschoben und an dieser ausgerichtet werden.
[0009] Das Ausrichten der Produkte kann dann besonders einfach und sicher durchgeführt werden,
wenn gemäss einer Weiterbildung der Erfindung die Transportvorrichtung wenigstens
zwei quer zur Transportrichtung im Abstand zueinander angeordnete Transportelemente
aufweist, die sich in Transportrichtung erstrecken und die zum Schrägstellen der Produkte
mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten angetrieben sind. Solche Transportmittel können
gemäss einer Weiterbildung der Erfindung besonders kostengünstig durch Bänder realisiert
werden. Die Transportelemente können aber auch andere geeignete Elemente, beispielsweise
Ketten, Rollen oder dergleichen sein.
[0010] Das Schrägstellen der Produkte ist dann besonders einfach und sicher, wenn gemäss
einer Weiterbildung der Erfindung die Transportvorrichtung mitlaufende Anschläge aufweist
und die Produkte jeweils beim Schrägstellen mit einer Vorderkante an einem ersten
dieser Anschläge angelegt werden.
[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Produkte beim Geradestellen
mit der Vorderkante an einen zweiten Anschlag angelegt werden. Dies ermöglicht ein
besonders sicheres und exaktes Ausrichten der Produkte. Der erste und der zweite Anschlag
sind hierbei vorzugsweise auf einer quer zur Transportrichtung verlaufenden, gedachten
Linie und im Abstand zueinander angeordnet. Solche Anschläge können besonders einfach
an einer Transportkette angeordnet werden.
[0012] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Anschläge in Transportrichtung
mit einer Geschwindigkeit bewegt werden, die kleiner als die Geschwindigkeit der Transportelemente
ist.
[0013] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Seitenführung ein
im Wesentlichen vertikal stehendes, mitlaufendes Seitenband aufweist, an dem die jeweils
gerade gestellten Produkte mit einer Seitenkante ausgerichtet werden. Eine besonders
sicheres Ausrichten ist dann gewährleistet, wenn die Transportvorrichtung gemäss einer
Weiterbildung der Erfindung wenigstens ein im Abstand zur Seitenführung und im Wesentlichen
parallel zu dieser sowie zur Transportrichtung verlaufendes Transportelement aufweist,
welches in einem stromabwärtigen Bereich der Transportvorrichtung zur Seitenführung
hin geneigt ist. Dadurch wird auf die mit jeweils einer Seitenkante auf diesem Transportelement
aufliegenden, in diesem Bereich bereits gerade gestellten Produkte eine gegen die
Seitenführung gerichtete Kraft ausgeübt.
[0014] Die Aufgabe ist ebenfalls durch die Transportvorrichtung gemäss Anspruch 10 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Transportvorrichtung ergeben sich aus den Ansprüchen
11 bis 15. Die erfindungsgemässe Transportvorrichtung bildet insbesondere einen Einlauf
für eine Schneidmaschine, insbesondere einen Dreischneider. Die transportierten Produkte
können Druckprodukte, d.h. einzelne Druckbogen, Broschüren, Zeitschriften, Zeitungen
oder Buchblöcke sein. Es sind hier aber auch andere Produkte mit ebener Grundfläche,
wie beispielsweise unbedruckte Papierbogen, Produkte aus anderen Werkstoffen, Kartons,
Kästen, Paletten oder andere Verpackungsmittel mit und ohne darin oder darauf befindlichen
Produkten, aber auch Stapel solcher Produkte denkbar.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Trans- portvorrichtung, mit
welcher Druckprodukte von einer Heftmaschine zu einer Schneidmaschine transportiert
werden,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die erfindungsgemässe Transportvorrichtung, mit auf dieser aufliegenden
Druckprodukten in einzelnen Phasen des seitlichen Ausrichtens,
- Fig. 3
- eine räumliche Ansicht der Transportvorrichtung gemäss Figur 2 und
- Fig. 4
- einen Schnitt entlang der Linie IV - IV der Figur 2.
[0016] Die Figur 1 zeigt schematisch einen Teil einer Weiterverarbeitungsvorrichtung 1 mit
einer Heftmaschine 2, die beispielsweise nach einem hier nicht gezeigten Sammelhefter
angeordnet ist, einer Schneidmaschine 3 und einer dazwischen angeordneten Transportvorrichtung
4. In der Heftmaschine 2 werden die im Sammelhefter gesammelten Druckbogen geheftet,
d.h. zu einem Produkt 5 (Fig. 2), in diesem Fall zu einem Druckprodukt, beispielsweise
einem Heft, weiterverarbeitet. Danach werden die eine ebene Grundfläche 6 aufweisenden,
gehefteten Produkte 5 an die Transportvorrichtung 4 übergeben, welche die Produkte
5 der Schneidmaschine 3 zuführt. Die Transportvorrichtung 4 bildet somit einen Einlauf
für die Schneidmaschine 3. Letztere ist beispielsweise als ein bekannter Dreischneider
ausgebildet, mit dem die gehefteten Produkte 5 an drei Seiten beschnitten werden können.
Zur Weiterverarbeitung werden die Produkte 5 dann beispielsweise zu einem nicht dargestellten
Kreuzleger transportiert.
[0017] In der Transportvorrichtung 4 werden die Produkte 5 in einer durch einen Pfeil dargestellten
Transportrichtung 7 auf ihrer Grundfläche 6 aufliegend gefördert und dabei seitlich
ausgerichtet. Durch dieses nachfolgend näher erläuterte seitliche Ausrichten wird
gewährleistet, dass die Produkte 5 im Wesentlichen unabhängig von ihrer Breite B in
der nachgeordneten Schneidmaschine 3 exakt geschnitten oder alternativ in einer definierten
Lage an eine andere Weiterverarbeitungsvorrichtung weitergeleitet werden können.
[0018] Die Transportvorrichtung 4 besitzt für den Transport der Produkte 5 fünf als Bänder
ausgebildete Transportelemente 8, 9, 10, 11, 12. Diese Bänder können in üblicher Weise
um hier nicht gezeigte Rollen geführt und angetrieben sein. Sie sind lediglich Beispiele
für Transportelemente und können zumindest teilweise durch Ketten, Rollen oder dergleichen
ersetzt werden.
[0019] Weiter sind ein erstes und ein zweites Ausrichtmittel 13, 14 vorgesehen, welche jeweils
eine parallel zu den Transportelementen 8, 9, 10, 12, 12 sowie parallel zueinander
ausgerichtete Transportkette 13a, 14a aufweisen. Die erste Transportkette 13a besitzt
in gleichen Abständen eine Mehrzahl von ersten Anschlägen 13b, während die zweite
Transportkette 14a zweite Anschläge 14b in gleicher Anordnung aufweist. Die Transportketten
13a, 14a sind ebenfalls in bekannter Weise angetrieben. Die Anschläge 13b, 14b sind
jeweils paarweise gegenüberliegend und im Abstand zueinander angeordnet. Sie liegen
auf einer gedachten Linie 15, die quer zur Transportrichtung 7 verläuft. Sowohl die
Abstände zwischen den Transportelementen 8, 9, 10, 11, 12 als auch zwischen den Ausrichtmitteln
13, 14 können zur Anpassung an unterschiedliche Breiten B der Produkte 5 rechtwinklig
zur Transportrichtung 7 verstellbar ausgebildet sein.
[0020] Die Transportvorrichtung 4 besitzt zudem eine Seitenführung 16, die ein vertikal
verlaufendes Seitenband 16a aufweist, wie insbesondere die Figuren 2 und 3 zeigen.
Dieses Seitenband 16a ist ebenfalls mit einer hier nicht gezeigten Antriebsrolle angetrieben
und kann in Transportrichtung 7 bewegt werden. Das Seitenband 16a ist im Abstand zur
zweiten Transportkette 14a angeordnet und bildet einen Seitenanschlag, an dem die
Produkte 5 positioniert werden.
[0021] Zudem besitzt die Transportvorrichtung 4 ein sich in Transportrichtung 7 erstreckendes,
keilförmiges Positioniermittel 17, welches in einem stromabwärtigen Bereich 18 der
Transportvorrichtung 4 unter dem Transportelement 8 platziert ist. Das Positioniermittel
17 ist im Wesentlichen parallel zu dem am gegenüberliegenden Rand der Transportvorrichtung
4 befindlichen Seitenband 16a angeordnet und zu diesem hin geneigt ausgebildet (Figur
4). Aufgrund der Neigung des Positioniermittels 17 verläuft das auf diesem aufliegende
Transportelement 8 im Bereich 18 ebenfalls entsprechend geneigt. Der Neigungswinkel
zur Horizontalen kann unterschiedlich sein, beträgt aber beispielsweise weniger als
45°.
[0022] Der Abstand zwischen der ersten und der zweiten Transportkette 13a, 14a ist wesentlich
grösser als der Abstand der ersten Transportkette 13a zum Transportelement 8 bzw.
der Abstand der zweiten Transportkette 14a zum Seitenband 16a. Die Transportelemente
9, 10, 11, 12 sind zwischen dem Seitenband 16a und dem Transportelement 8 angeordnet
und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten angetrieben. Dabei ist die Geschwindigkeit
des ersten Transportelements 8 am grössten und die des fünften Transportelements 12
am kleinsten, während die dazwischen angeordneten Transportelemente 9, 10, 11 in Richtung
zum fünften Transportelement 12 jeweils eine geringere Geschwindigkeit aufweisen.
Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Transportelemente 8, 9, 10, 11, 12 werden
beispielsweise durch Verwendung von nicht dargestellten Antriebsrollen mit unterschiedlichen
Durchmessern erreicht. Das erste Transportelement 8 ist somit mit einer Antriebsrolle
angetrieben, welche gegenüber den Antriebsrollen der weiteren Transportelemente 9,
10, 11, 12 den grössten Durchmesser aufweist. Beide Transportketten 13a, 14a sind
jeweils mit der gleichen Geschwindigkeit angetrieben, welche zudem kleiner als die
Geschwindigkeit des fünften Transportelements 12 ist. Die Geschwindigkeit des Seitenbandes
16a kann grösser als die des fünften Transportelements 12 sein, wobei letzteres beispielsweise
20 % langsamer läuft.
[0023] Soll ein Produkt 5 an die Schneidmaschine 3 oder eine andere geeignete Bearbeitungsmaschine
übergeben werden, so erfolgt dies mittels der Transportvorrichtung 4. Das Produkt
5 liegt dabei mit seiner Grundfläche 6 in gerader Ausrichtung auf den Transportelementen
8, 9, 10, 11, 12 auf und wird in Transportrichtung 7, d.h. gemäss den Figuren 2 und
3 von links nach rechts transportiert. Da die Transportelemente 8, 9, 10, 11, 12 mit
unterschiedlichen Geschwindigkeiten laufen, wird das Produkt 5 während des Transports
schräggestellt. In den Figuren 2 und 3 ist das gegenüber dem Produkt 5 vorlaufende
Produkt 5a bereits schräggestellt. Eine Vorderkante 19 und eine zu dieser parallele
Hinterkante 20 des Produktes 5a verlaufen nun schräg zu der quer zur Transportrichtung
7 verlaufenden, gedachten Linie 15. Eine erste Seitenkante 21 und eine zweite Seitenkante
22 des Produktes 5a verlaufen somit schräg zur Transportrichtung 7. Da die erste Transportkette
13a wesentlich langsamer als das erste Transportelement 8 angetrieben ist, wird das
Produkt 5a im Bereich einer ersten von zwei vorderen Ecken 23, 23a gegen einen der
ersten Anschläge 13b geschoben. Dabei wird diese erste Ecke 23 in Richtung zur Seitenführung
16 und des Seitenbandes 16a verschoben. Das vorlaufende Produkt 5b liegt im Bereich
seiner ersten vorderen Ecke 23 bereits an einem Anschlag 13b an. Aufgrund der geringeren
Geschwindigkeit der ersten Transportkette 13a zieht zumindest das erste Transportelement
8 unter gleitender Reibung am Produkt 5b.
[0024] Da das Produkt 5b im Bereich seiner ersten vorderen Ecke 23 am ersten Anschlag 13b
anliegt, kann diese Ecke 23 jedoch nicht mehr schneller in Transportrichtung 7 bewegt
werden, als dies die Geschwindigkeit der ersten Transportkette 13a zulässt. Aufgrund
der Haftreibung der Transportelemente 9, 10, 11 und 12 am Produkt 5b, wird dieses
um den ersten Anschlag 13b herum gegen den zweiten Anschlag 14b bewegt und damit zunehmend
gerade gestellt. Aufgrund der Haftreibung zwischen dem jeweiligen ersten Anschlag
13b und der Vorderkante 19 der Produkte 5b, und 5c bleibt dabei die erste vordere
Ecke 23 in Richtung zur Seitenführung 16 und zum Seitenband 16a verschoben. Das vorlaufende
Produkt 5c ist somit weniger schräg gestellt als das diesem nachlaufende Produkt 5b.
Schliesslich liegt die Vorderkante 19 des vorlaufenden Produktes 5d an beiden Anschlägen
13b, 14b an und damit auf der quer zur Transportrichtung 7 verlaufenden, gedachten
Linie 15.
[0025] Das Seitenband 16a verläuft gemäss Figur 2 zumindest bereichsweise schräg zur Transportrichtung
7, so dass der Abstand zwischen dem Seitenband 16a und dem Transportelement 8 in Transportrichtung
7 zunehmend kleiner wird. Ist ein vorbestimmter Abstand erreicht, so verläuft das
Seitenband 16a im stromabwärtigen Bereich 18 der Transportvorrichtung 4 parallel zum
Transportelement 8. Spätestens beim Eintreffen in den Bereich 18 liegt die zweite
vordere Ecke 23a des Produkts 5c, 5d bereits am Seitenband 16a an. Beim weiteren Geradestellen
nähern sich die Produkte 5c und 5d jeweils mit einer ersten von zwei hinteren Ecken
23b, 23c immer mehr dem Seitenband 16a, bis sie schliesslich jeweils mit ihrer zweiten
Seitenkante 22 komplett am Seitenband 16a anliegen und somit an diesem ausgerichtet
sind. Dabei liegen die ersten Seitenkanten 21 der Produkte 5d, 5e nach wie vor auf
dem Transportelement 8 auf.
[0026] Um in der Schlussphase des Geradestellens der Produkte 5d, 5e zu verhindern, dass
deren jeweilige zweite vordere Ecke 23a und somit die zweite Seitenkante 22 wieder
vom Seitenband 16a wegrutscht, ist dem Transportelement 8 im Bereich 18 der Transportvorrichtung
4 das Positioniermittel 17 untergelegt. Durch die daraus resultierende Neigung des
Transportelements 8 wird jeweils auf die erste Seitenkante 21 der Produkte 5d, 5e
eine Kraft in Richtung der Seitenführung 16 und des Seitenbandes 16a ausgeübt, wodurch
die Produkte 5d, 5e zwischen dem Seitenband 16a und dem schräggestellten Transportelement
8 definiert positioniert sind. Dies kann alternativ auch mittels entsprechend angeordneten
und ausgebildeten Blasdüsen oder ähnlich wirkenden Elementen erreicht werden. Während
des weiteren Fördervorgangs auf der Transportvorrichtung 4 wird das Produkt 5d, 5e
durch gleitende Reibung der Transportelemente 8, 24, 25, 28 und 32 ständig gegen die
beiden vorauslaufenden Anschläge 13b und 14b geschoben.
[0027] Beim gezeigten Ausführungsbeispiel werden die Produkte 5 in Transportrichtung 7 gesehen
links ausgerichtet. Es ist aber auch eine Ausführung denkbar, bei welcher die Produkte
5 in Transportrichtung 7 nach rechts ausgerichtet werden. Die Transportvorrichtung
4 kann dazu in relativ einfacher Weise umgerüstet werden, indem das Seitenband 16a
und das Transportelement 8, einschliesslich des Positioniermittels 17 entsprechend
vertauscht werden. Die zudem erforderliche Umstellung der Geschwindigkeiten der Transportelemente
8, 9, 10, 11, 12 kann in einfacher Weise durch einen entsprechenden Austausch der
hier nicht gezeigten Antriebsrollen erreicht werden.
[0028] Es ist auch eine Ausführung denkbar, bei der auf beiden Seiten der Transportvorrichtung
4 Seitenbänder 16a vorgesehen sind, wobei jeweils nur das Seitenband 16a zum Einsatz
kommt, welches auf der zum Ausrichten benutzten Seite der Transportvorrichtung 4 angeordnet
ist. Der Abstand zwischen den beiden vertikalen Seitenbändern 16a muss in diesem Fall
so gross gewählt werden, dass genügend Platz für das Schrägstellen der Produkte 5
bleibt.
[0029] Im gezeigten Ausführungsbeispiel werden fünf Transportelemente 8, 9, 10, 11, 12 zum
Fördern der Produkte 5 verwendet. Es ist aber auch eine Ausführung mit mehr oder weniger
Transportelementen denkbar. Die Anzahl der Transportelemente ist insbesondere abhängig
von der Breite B bzw. dem Format der Produkte 5. Die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen
dem schnellsten Transportelement 8 und dem langsamsten Transportelement 12 kann je
nach Produkt 5 unterschiedlich sein. Beispielsweise beträgt der Geschwindigkeitsdifferenz
zwischen benachbarten Transportelementen etwa 2 bis 5 %. Die Schrägstellung der Produkte
5 kann ebenfalls unterschiedlich sein. Beispielsweise beträgt die Schrägstellung 10
bis 30°. Der Weg, der für ein Ausrichten minimal erforderlich ist, hängt vom jeweiligen
Produkt 5 ab.
[0030] Der Breitenunterschied der geförderten Produkte 5, der ohne Umstellung der Transportvorrichtung
4 möglich ist beträgt beispielsweise 10 mm. Mit der Transportvorrichtung 4 können
deshalb auch selektiv hergestellte Produkte und Produkte von unterschiedlichen Druckmaschinen
ausgerichtet werden. Eine exakte Ausrichtung ist selbst bei vergleichsweise hohen
Transportgeschwindigkeiten von beispielsweise 3 m/s und mehr und somit einer Leistung
von etwa 30'000 Exemplaren pro Stunde möglich. Hierbei können die Produkte 5 mit einer
Toleranz von etwa 1 mm seitlich ausgerichtet werden.
[0031] Die Transportvorrichtung 4 kann mit einem vergleichsweise einfachen und schnellen
Umbau wieder so betrieben werden, dass die Produkte 5, wie bisher üblich, zwischen
zwei vertikalen Bändern zentriert werden. Dies ist auch dann möglich, wenn die Transportelemente
8, 9, 10, 11, 12 mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten laufen.
1. Verfahren zum seitlichen Ausrichten von Produkten mit ebener Grundfläche, insbesondere
von Druckprodukten, an einer Seitenführung (16) einer Transportvorrichtung (4), auf
welcher die Produkte (5) nacheinander auf ihrer Grundfläche (6) liegend gefördert
werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Produkte (5) in einem ersten Schritt in einer im Wesentlichen horizontalen Ebene
bezüglich einer Transportrichtung (7) der Transportvorrichtung (4) schräg und in einem
zweiten Schritt wieder gerade gestellt, dabei jeweils seitlich gegen die Seitenführung
(16) verschoben und an dieser ausgerichtet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (4) wenigstens zwei quer zur Transportrichtung (7) voneinander
beabstandete Transportelemente (8, 9, 10, 11, 12) aufweist, die sich in Transportrichtung
(7) erstrecken und die zum Schrägstellen der Produkte (5) mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
angetrieben sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (4) quer zur Transportrichtung (7) voneinander beabstandete,
mitlaufende Anschläge (13b, 14b) aufweist und dass die Produkte (5) im ersten Schritt
jeweils mit einer Vorderkante (19) an einen der Anschläge (13b, 14b) angelegt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Produkte (5) im zweiten Schritt jeweils mit ihrer Vorderkante (19) an den anderen
Anschlag (14b, 13b) angelegt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge (13b, 14b) jeweils an einem Ausrichtmittel (13, 14), insbesondere einer
Transportkette (13a, 14a), angeordnet sind und mit diesem in Transportrichtung (7)
bewegt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge (13b, 14b) mit einer ersten Geschwindigkeit und die Transportelemente
(8, 9, 10, 11, 12) mit einer zweiten Geschwindigkeit in Transportrichtung (7) bewegt
werden, wobei die erste Geschwindigkeit kleiner als die zweite Geschwindigkeit ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenführung (16) ein im Wesentlichen vertikal stehendes Seitenband (16a) aufweist,
an dem die wieder gerade gestellten Produkte (5) mit einer Seitenkante (22) ausgerichtet
werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (4) wenigstens ein Transportelement (8) aufweist, das im
Abstand zur Seitenführung (16) angeordnet ist und im Wesentlichen parallel zu dieser
sowie zur Transportrichtung (7) verläuft und auf dem die Produkte (5) jeweils mit
einer Seitenkante (21, 22) aufliegen.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Transportelement (8) in einem stromabwärtigen Bereich (18) der
Transportvorrichtung (4) zur Seitenführung (16) hin geneigt wird.
10. Transportvorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest zwei Transportelemente (8, 9, 10, 11, 12) aufweist, mit denen die Produkte
(5) liegend und nacheinander transportierbar sowie jeweils bezüglich der Transportrichtung
(7) schräg stellbar sind, dass Anschläge (13b, 14b) vorgesehen sind, mit denen die
schräg gestellten Produkte (5) jeweils bezüglich der Transportrichtung (7) wieder
gerade stellbar und hierbei seitlich gegen eine Seitenführung (16) ausrichtbar sind.
11. Transportvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportelemente (8, 9, 10, 11, 12) zum Schrägstellen der Produkte (5) mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten antreibbar sind.
12. Transportvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Anschlag (13b) und ein zweiter Anschlag (14b) im Abstand zueinander auf
einer quer zur Transportrichtung (7) verlaufenden, gedachten Linie (15) angeordnet
sind.
13. Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge (13b, 14b) jeweils an einem Ausrichtmittel (13, 14)), insbesondere
einer Transportkette (13a, 14a), in Transportrichtung (7) bewegbar angeordnet und
die Produkte (5) beim Schrägstellen sowie beim Geradestellen an die Anschläge (13b,
14b) anlegbar sind.
14. Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenführung (16) ein im Wesentlichen vertikal gestelltes Seitenband (16a) aufweist,
das in Transportrichtung (7) bewegbar ist und an dem die Produkte (5) seitlich ausrichtbar
sind.
15. Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportelemente (8, 9, 10, 11, 12) als Bänder ausgebildet sind.