[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung zur Anordnung an einem Verkehrsweg
umfassend zumindest ein Wandelement, ein Wandelement für eine Schutzvorrichtung zur
Anordnung an einem Verkehrswege, umfassend zumindest ein Flächenelement, ein Schutzwandsystems,
umfassend mehrere Schutzvorrichtungen mit Wandelementen, sowie die Verwendung der
Schutzvorrichtung bzw. des Wandelementes.
[0002] Schutzvorrichtungen in Form von Wandelementen werden an bzw. auf Verkehrswegen aus
unterschiedlichen Gründen aufgebaut. Einerseits dienen diese Schutzvorrichtungen dem
Lärmschutz, andererseits können über diese Schutzvorrichtungen auch Fahrbahnen voneinander
abgetrennt werden, beispielsweise in einem Baustellenbereich, bzw. werden diese Schutzvorrichtungen
auch dazu verwendet, um Arbeitsbereiche an Verkehrswegen vor dem vorbeirollenden Verkehr
besser schützten zu können. Üblicherweise, insbesondere im Bereich der Lärmschutzwände,
sind diese Schutzvorrichtungen fix auf dem bzw. neben dem Verkehrsweg aufgestellt
und wird dazu ein entsprechendes Fundament hergestellt, auf dem bzw. in dem die Ständer
für die Lärmschutzwände selbst, die normalerweise als I- bzw. H-Träger aus Stahl hergestellt
sind, verankert werden. Daneben gibt es auch noch mobile Schutzwandsysteme, insbesondere
für Baustellenbereiche bzw. auf Autobahnen, um die beiden Verkehrsrichtungen voneinander
zu trennen. Diese letzteren Schutzvorrichtungen sind normalerweise aus Beton hergestellt
und werden entweder direkt vor Ort betoniert oder mit dem Untergrund verbunden.
[0003] Neben Lärmschutzwänden und Trennwänden sind aus dem Stand der Technik weiters so
genannte Leitschienen bekannt, die seitlich neben Straßen aufgebaut werden. Es soll
damit verhindert werden, dass Fahrzeuge bei Unfällen von der Fahrbahn geschleudert
werden. Diese Leitschienen können auch mit einem so genannten Unterfahrschutz ausgerührt
sein, um das Durchgleiten unter der Leitschiene selbst zu verhindern, beispielsweise
von Motorradfahrern. Auch diese Leitschienen sind mit dem Boden verankert, in dem
nämlich die Ständer, an denen die Leitschienen montiert werden, in den Boden getrieben
werden. Damit sind auch diese Schutzvorrichtungen ortsstabil montiert.
[0004] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, eine verbesserte Schutzvorrichtung für Verkehrswege
zur Verfügung zu stellen.
[0005] Diese Aufgabe der Erfindung wird jeweils unabhängig dadurch gelöst, dass bei der
eingangs genannten Schutzvorrichtung das Wandelement an zumindest einem Sockelelement
angeordnet ist, das fundamentlos auf dem bzw. benachbart zu dem Verkehrsweg anordenbar
ist, weiters durch das eingangs genannte Wandelement, bei dem das Flächenelement zumindest
teilweise aus einem Gummigranulat besteht, sowie durch das Schutzwandsystem, bei dem
die Schutzvorrichtungen bzw. die Wandelemente erfindungsgemäß ausgebildet sind, und
weiters durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung und des erfindungsgemä-Ben
Wandelements zur Reduzierung des Lärmpegels von fahrenden Schienenfahrzeugen oder
als Begrenzungswand auf Straßen.
[0006] Durch die fundamentlose Ausführung der Schutzvorrichtung wird insbesondere deren
Mobilität verbessert, wobei von Vorteil ist, dass das Wandelement und das Sockelelement
getrennt ausgeführt sind, sodass einerseits der Aufbau und der Abbau dieser Schutzvorrichtung
vereinfacht ist, indem nämlich eine Ausrichtung der Schutzvorrichtung selbst einfacher
durch die Sockelelemente erfolgen kann, die insbesondere auch ein geringeres Gewicht
gegenüber herkömmlichen Betontrennwänden aufweisen können, und erst wenn diese Ausrichtung
erfolgt ist, die Wandelemente an dem Sockelelement angeordnet werden. Andererseits
ist damit auch die Lagerhaltung derartiger Schutzvorrichtungen vereinfacht, da nämlich
diese weniger sperrig ausgeführt sein können und somit eine verbesserte Stapelbarkeit
aufweisen können, insbesondere wenn die Wandelemente flächig ausgeführt sind, also
im Vergleich zu sich nach unten verbreiternden Schutzvorrichtungen, wie diese aus
dem Stand der Technik bekannt sind, einen geringeren Platzbedarf in der Lagerhaltung
erfordern. Die fundamentlose Ausführung der Schutzvorrichtung hat insbesondere auch
bei deren Verwendung im Bereich von Schienenstrecken, insbesondere als Lärmschutzvorrichtung,
den Vorteil, dass im Schotterbett kein derartiges Fundament vorgesehen werden muss
und damit die Wasserabführung im Schotterbett durch das Fundament nicht beeinträchtigt
werden kann. Darüber hinaus ist wegen des fehlenden Fundaments auch die Schotterreinigung
einfacher. Durch die zumindest teilweise Ausführung des Wandelementes mit einem Gummigranulat,
das heißt des Flächenelementes des Wandelementes, wird der Vorteil erreicht, dass
dieses im Vergleich zu massiven Betonwänden ein geringeres Gewicht aufweisen kann.
Darüber hinaus kann damit das Lärmschutzverhalten, das heißt die Schallabsorption
bzw. die Schallreflexion über die Granulatgröße positiv beeinflusst werden und kann
gegebenenfalls über das Gummigranulat diesem Flächenelement eine gewisse Elastizität
verliehen werden, sodass der Aufprall eines Fahrzeuges entsprechend gedämpft werden
kann bzw. die Aufprallenergie besser abgebaut werden kann. Nicht zuletzt wird durch
die Verwendung von Gummigranulat auch ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet, indem
nämlich zum Beispiel Altreifen, die entsprechend geschreddert werden, wiederverwertet
werden können, wodurch weniger Deponievolumen für diese Altreifen benötigt wird.
[0007] Gemäß einer Ausführungsvariante ist bei der Schutzvorrichtung vorgesehen, dass im
Bereich zweier einander gegenüberliegender Stirnseiten des Wandelementes und/oder
des Sockelelementes jeweils zumindest ein Teil einer Verbindungseinrichtung zum Verbinden
von jeweils zwei Wandelementen und/oder zwei Sockelelementen angeordnet ist. Es wird
damit ein besserer Verbund der einzelnen Schutzvorrichtungen im Gesamtsystem eines
erfindungsgemäßen Schutzwandsystems erreicht, wobei die stirnseitige Anordnung den
Vorteil hat, dass die Variabilität der Schutzvorrichtung hinsichtlich von Kurvenradien
etc. erhalten bleibt. Darüber hinaus kann durch die stirnseitige Anordnung besser
erreicht werden, dass die einzelnen Schutzvorrichtungen des Schutzwandsystems unter
einer Zugspannung aufgestellt werden können.
[0008] Durch die Ausbildung des Teils der Verbindungseinrichtung als Verbindungslasche,
die in das Wandelement oder das Sockelelement eingeformt oder eingesetzt, insbesondere
mit diesem verbunden ist, wird die Stabilität des Verbundes weiter verbessert. Insbesondere
kann dadurch die Ausreißfestigkeit dieses Verbindungseinrichtungsteils aus der Schutzvorrichtung
verbessert werden, wodurch entsprechende Vorteile im Hinblick auf einen Aufprall eines
Fahrzeuges erhalten werden. Mit der Einformung des Verbindungseinrichtungsteils in
das Wandelement oder das Sockelelement ist deren Herstellung einfacher durchführbar,
indem keine gesonderten Vorkehrungen getroffen werden müssen, um dieses Verbindungseinrichtungsteil
später einzusetzen bzw. mit dem Wandelement oder dem Sockelelement zu verbinden. Durch
die Einformung selbst kann wiederum die Haftfestigkeit dieses Verbindungseinrichtungsteils
in dem Wandelement bzw. Sockelelement verbessert werden.
[0009] Bevorzugt ist die Verbindungslasche aus Stahl gefertigt, sodass insbesondere im Hinblick
auf die Verwendung von Beton für das Sockelelement eine verbesserte Haftfestigkeit
der Verbindungslasche im Beton erreicht wird. Darüber hinaus wird über die Stahllasche
eine Schutzvorrichtung zur Verfügung gestellt, welche höheren Belastungen ausgesetzt
werden kann.
[0010] Es ist weiters möglich, dass ein Teil des Sockelelementes eine vertikale Schwenkachse
für die Verbindungseinrichtung bildet, wodurch der Vorteil erreicht wird, dass durch
die Verschwenkbarkeit einzelner Schutzvorrichtungen zueinander im zusammengebauten
Zustand, also in der Ausführung des Schutzwandsystems, auch engere Kurvenradien nachgeformt
werden können bzw. ist damit auch die Abgrenzung kleinerer Bereiche möglich, da die
Verschenkbarkeit beinahe 360° erreichen kann, sodass also beispielsweise rechteckförmige
Bereiche im Zuge von Straßenbauarbeiten abgetrennt werden können. Begrenzt wird die
Verschwenkbarkeit im Wesentlich lediglich durch die Wandstärke der Wandelemente.
[0011] Das Sockelelement kann durch einen flächigen Betonsockel gebildet werden. Insbesondere
in der Ausführung der Schutzvorrichtung als Lärmschutzwand für Schienenwege hat der
flächige Betonsockel den Vorteil, dass damit auf den darunter befindlichen Schotter
des Schotterbetts eine Flächenpressung ausgeübt wird. Es hat sich dabei gezeigt, dass
die darunter angeordneten Schotterkörner einer geringeren Abnutzung unterliegen, sodass
also das Schotterbett in diesem Bereich weniger häufig ausgetauscht werden muss. Insbesondere
kann damit der Abrieb und der Feinkornanteil des Schotterbetts über einen längeren
Zeitraum vermindert werden. Darüber hinaus bewirkt der flächige Betonsockel dass der
Schmutzeintrag von oben in dem Bereich des Schotterbetts verringert werden kann, wodurch
ebenfalls die Standzeit des Schotterbettes verlängert werden kann. Ein weiterer positiver
Effekt ergibt sich ebenfalls aus der Gleichlast durch den Betonsockel, indem nämlich
das Schotterbett "versteift" wird, und damit wiederum die Haltbarkeit des Schotterbettes
bzw. des Profils des Schotterbettes erhöht werden kann. Durch die massive Ausführung
aus Beton ist dieses Sockelelement insbesondere bevorzugt für Gleisanlagen, da damit
die Schutzvorrichtung der auftretenden Sogwirkung während des Vorbeifahrens eines
Zuges besser standhält.
Bevorzugt ist, dass der Betonsockel eine Längserstreckung aufweist, die zumindest
annähernd der Längserstreckung des Wandelementes entspricht, wodurch die Manipulation
der Schutzvorrichtung vereinfacht werden kann. Es ist damit auch eine Ausführung möglich,
wonach sich die Wandelemente über jeweils die Hälfte zweier benachbarter Sockelelemente
in Längsrichtung erstrecken, wodurch der Gesamtverbund verbessert werden kann.
[0012] Bevorzugt ist, wenn in dem Sockelelement zumindest eine Ankerplatte zur Befestigung
eines Steherelementes für die Aufnahme des Wandelementes angeordnet ist, insbesondere
diese Ankerplatte in das Sockelelement eingeformt bzw. einbetoniert ist, einerseits
um die Aufstellung der Schutzvorrichtung, das heißt des gesamten Schutzwandsystems
zu vereinfachen, andererseits wiederum um die Stabilität der Schutzvorrichtung zu
verbessern, indem nämlich die Kraftübertragung besser in das Sockelelement eingeleitet
werden kann. Es wird zwar damit ein höherer Montageaufwand während der Aufstellung
der Schutzvorrichtung verursacht, indem nämlich die Steherelement erst mit den Ankerplatten
verbunden, insbesondere verschraubt, werden müssen, allerdings überwiegen die Vorteile
die mit dieser Ausführungsvariante erreicht werden, beispielsweise die bessere Stapelbarkeit
der Sockelelemente, diesen Nachteil. Darüber hinaus ist es damit möglich fehlerhafte
bzw. beschädigte Steherelemente einfacher auszutauschen ohne das Sockelelement ebenfalls
austauschen zu müssen.
[0013] Für die bessere Kraftverteilung ist es bevorzugt, wenn die Ankerplatte zumindest
annähernd mittig, bezogen auf die Breitenerstreckung des Sockelelementes, angeordnet
ist. Andererseits kann es von Vorteil sein, wenn diese Ankerplatte in einem der beiden
Längsseitenbereiche der Sockelelemente angeordnet wird, um die Schutzvorrichtung näher
an den Verkehrsweg, das heißt insbesondere das Wandelement der Schutzvorrichtung näher
an der Lärmquelle anordnen zu können.
[0014] Um eine höhere Stabilität der Schutzvorrichtung im Bereich von Schienenstrecken zu
ermöglichen, kann vorgesehen sein, dass das Sockelelement zumindest eine Verbindungseinrichtung
aufweist mit der dieses mit einer Schwelle oder mit einer Schiene eines Gleises verbindbar
ist. Es kann damit auch ein vorbestimmbarer Abstand zur Quelle der Lärmentstehung
im Bereich der Schienen während der Überfahrt eines Zuges und damit ein zumindest
annähernd gleich bleibendes Lärmschutzverhalten der Schutzvorrichtung erreicht werden,
indem nämlich der seitliche Abstand im Wesentlichen konstant gehalten wird, sodass
diese Schutzvorrichtung gegebenenfalls auch mit einer geringeren Höhe der Wandelemente
ausgeführt werden kann. Darüber hinaus ist dabei von Vorteil, dass die Schutzvorrichtung
den während der Vorbeifahrt eines Zuges auftretenden mechanischen Belastungen besser
standhält.
[0015] Zur besseren Verbindung dieser Verbindungseinrichtung mit dem Sockelelement bzw.
zur einfacheren Montage ist es möglich, dass das Sockelelement entlang zumindest einer
Längserstreckung eine Abstufung und/oder Ausnehmung aufweist, in die die Verbindungseinrichtung
eingreift, sodass auf zusätzliche Verbindungselemente, wie zum Beispiel Schrauben
etc., gegebenenfalls verzichtet werden kann, und damit die Montage einfacher wird.
[0016] Insbesondere ist dabei von Vorteil, wenn diese Verbindungseinrichtung ein Bügelelement
bzw. einen bügelförmigen Endbereich aufweist, dass bzw. der das Sockelelement an seiner
Unterseite umgreifend angeordnet ist, wodurch eine bessere Verbindung dieser Verbindungseinrichtung
mit dem Sockelelement erreicht wird.
[0017] Zumindest die Wände des Wandelementes können aus einer Gummipartikel/Beton oder Gummiparrtikkel/Kunststoffpartikel/Kunststoffbindemittel
Mischung bestehen. Es ist damit eine einfachere Herstellbarkeit dieses Wandelementes
mit entsprechender Akustikwirkung bzw. Lärmminderung erreichbar, indem je nach Anforderungen
der Anteil der Gummipartikel an dieser Mischung ausgewählt wird, wobei auch von Vorteil
ist, dass diese Gummipartikel/Beton oder Gummipartikel/Kunststoffpartikel/Kunststoffbindemittel
Mischung selbsttragend ausgeführt werden kann, sodass also keinerlei zusätzliche Maßnahmen
zur Anordnung des Gummigranulats im Wandelement erforderlich sind.
[0018] Insbesondere ist dabei von Vorteil, wenn der Anteil der Gummipartikel an der Gummipartikel/Beton
oder GummipartikevKunststoffpartikel/Kunststoffbindemittel Mischung ausgewählt ist
aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von 10 Vol.-% und einer oberen Grenze von
70 Vol.-% bzw. wenn gemäß einer weiteren Ausführungsvariante Gummipartikel verwendet
werden, die eine mittlere Korngröße aufweisen, die ausgewählt ist aus einem Bereich
mit einer unteren Grenze von 0,4 mm und einer oberen Grenze von 4 mm. Es konnte damit
das Lärmschutzverhalten der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung verbessert werden
bzw. konnte damit auch dem Wandelement, selbst wenn es aus Beton gefertigt ist, eine
gewisse Elastizität verliehen werden. Unterhalb von 10 Vol.% und/oder 0,4 mm ist die
Lärmminderung reduziert, wobei durch die Erhöhung des Anteils an Gummipartikel an
der Gummipartikel/Beton oder Gummipartikel/Kunststoffpartikel/Kunststoffbindemittel
Mischung zwar der Lärmschutzeffekt verbessert werden kann, allerdings diese Verbesserung
zu lasten der Festigkeit der Schutzvorrichtung, das heißt des Wandelementes, geht,
sodass derartige Ausführungen mit höherem Gummipartikelanteil an der Mischung lediglich
für solche Zwecke einsetzbar sind, bei denen die mechanische Belastung der Schutzvorrichtung
geringer ist.
[0019] Es ist im Rahmen der Erfindung auch möglich, dass der Anteil der Gummipartikel an
der Gummipartikel/Beton oder Gummipartikel/Kunststoffpartikel/Kunststoffbindemittel
Mischung ausgewählt ist aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von 20 Vol.-% und
einer oberen Grenze von 65 Vol.% bzw. aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von
25 Vol.-% und einer oberen Grenze von 55 Vol.-%.
[0020] Daneben ist es weiters möglich, dass die Gummipartikel eine mittlere Korngröße aufweisen,
die ausgewählt ist aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von 1 mm und einer oberen
Grenze von 3,5 mm bzw. aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von 1,5 mm und einer
oberen Grenze von 3 mm.
[0021] Neben der Verwendung einer Gummipartikel/Beton oder Gummipartikel/Kunststoffpartikel/Kunststoffbindemittel
Mischung für das Wandelement besteht im Rahmen der Erfindung auch die Möglichkeit,
dass das Wandelement mit einem Gummigranulat gefüllt ist bzw. zumindest teilweise
aus diesem besteht, sodass es besser ermöglicht wird, die Schutzvorrichtung einfacher
auf einen gewünschten Grad der Lärmminderung einzustellen. Darüber hinaus ist dieses
System insofern flexibler als unterschiedliche Wandstärken für das Wandelement verwendet
werden können, wobei die beiden äußeren Deckschichten gleich bleibend ausgeführt werden
und lediglich die Schichtstärke des Gummigranulates in Richtung der Breite des Wandelementes
verändert wird.
[0022] Bevorzugt ist dabei, wenn das Gummigranulat eine Korngröße zwischen 0,5 mm und 4
mm aufweist, sodass also unterschiedliche Korngrößen vorhanden sind und damit unterschiedliche
Frequenzbereiche im Zuge der Lärmminderung bedient werden können. Darüber hinaus kann
über die Verwendung von unterschiedlichen Korngrößen das Füllverhalten des Wandelementes
mit Gummigranulat positiv beeinflusst werden. Gegebenfalls können damit beispielsweise
Hohlräume im Wandelement zwischen den einzelnen Gummigranulatkörnern erzeugt werden
die positiv in Bezug auf die Lärmminderung wirken.
[0023] Die Korngröße des Gummigranulates kann auch ausgewählt sein aus einem Bereich mit
einer unteren Grenze von 0,7 mm und einer oberen Grenze von 2 mm.
[0024] Es kann dabei auch vorgesehen sein, dass das Gummigranulat mit einem Bindemittel
gebunden ist, sodass wiederum ein selbsttragendes Wandelement erhalten wird und damit
gegebenenfalls auf seitliche stützende Wandelementteile verzichtet werden kann.
[0025] Insbesondere kann dabei als Bindemittel Zement oder Beton verwendet werden, wodurch
die Witterungsbeständigkeit sowie die mechanische Festigkeit der Schutzvorrichtung
verbessert wird.
[0026] Zur weiteren Reduzierung des Lärmpegels kann an zumindest einer Oberfläche der Gummigranulatfüllung
ein Akustikvlies angeordnet, insbesondere aufgeklebt werden. Hierbei erweist sich
die selbsttragende Ausführung der GummigranulatBindemittel Mischung von Vorteil, da
damit das Akustikvlies keine tragende Funktion erfüllen muss.
[0027] Wie bereits erwähnt kann vorgesehen sein, dass das Gummigranulat derart eingefüllt
ist bzw. aus mit einander verbundenen Partikeln besteht, dass zwischen den einzelnen
Partikeln Hohlräume ausgebildet sind.
[0028] Von Vorteil ist dabei wiederum im Hinblick auf eine Verbesserung des Lärmschutzverhaltens,
wenn der Hohlraumanteil zwischen 5 Vol.-% und 30 Vol.% beträgt, bezogen auf das gesamte
von dem Gummigranulat eingenommene Volumen.
[0029] Es ist dabei im Rahmen der Erfindung aber auch möglich, dass der Hohlraumanteil zwischen
10 Vol.-% und 27,5 Vol.% bzw. zwischen 15 Vol.% und 25 Vol.-% beträgt.
[0030] Um der Schutzvorrichtung eine höhere Seitenstabilität zu verleihen, kann vorgesehen
sein, dass an einer im eingebauten Zustand dem Verkehrsweg abgewandten Rückseite des
Wandelementes zumindest ein Stützelement für das Wandelement angeordnet ist. Insbesondere
von Vorteil ist diese Ausführungsvariante, wenn das Wandelement nicht mittig auf dem
Sockelelement angeordnet ist, sondern im Bereich einer Längskante des Sockelelementes.
Darüber hinaus erweist sich diese Ausftlhrtungsvariante von Vorteil, wenn Wandelemente
mit einer höheren Bauhöhe, beispielsweise ab 3 m, verwendet werden.
[0031] Bezüglich der Ausführungsvarianten des Wandelementes selbst, sind die entsprechenden
Vorteile, welche zur Schutzvorrichtung genannt wurden, übertragbar.
[0032] Gemäß einer Ausführungsvariante des Schutzwandsystems ist vorgesehen, dass die Schutzvorrichtungen
bzw. die Wandelemente gelenkig miteinander verbunden werden um damit, wie bereits
voran stehend ausgeführt, engere Kurvenradien besser nachbilden zu können.
[0033] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0034] Es zeigen jeweils in schematisch vereinfachter Darstellung:
- Fig. 1 und 2
- eine erste Ausführungsvariante eines Schutzwandsystems mit mehreren Schutzvorrichtungen,
die miteinander verbunden sind in verschiedenen An- sichten;
- Fig. 3
- die Ausbildung der Schutzvorrichtung als Lärmschutzwand zur Anordnung an Schienenverkehrswegen
in Frontansicht in Richtung des Schienenver- kehrswegs;
- Fig. 4
- ein erfindungsgemäßes Sockelelement einer Ausführungsvariante nach Fig. 3 in Schrägansicht;
- Fig. 5
- das Sockelelement nach Fig. 4 in Ansicht von vorne;
- Fig. 6
- das Sockelelement nach Fig. 4 in Ansicht von oben;
- Fig. 7
- die Anbindung eines Sockelelementes an eine Schwelle bzw. eine Schiene eines Schienenverkehrsweges;
- Fig. 8
- einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schutzwandsystem mit im Bereich der Längsseiten
angeordneten Wandelementen;
- Fig. 9
- das Schutzwandsystem nach Fig. 8 in Ansicht von vorne;
- Fig. 10
- das Schutzwandsystem nach Fig. 8 in Ansicht von oben;
- Fig. 11
- eine Ausführungsvariante des Schutzwandsystems in Schrägansicht auf ein Element;
- Fig. 12
- das Element nach Fig. 11 in Seitenansicht;
- Fig. 13
- eine weitere Ausführungsvariante des Schutzwandsystems in Seitenansicht.
[0035] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsibrmen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiters
können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder
erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
[0036] Sämtliche Angaben zu Wertebereichen in gegenständlicher Beschreibung sind so zu verstehen,
dass diese beliebige und alle Teilbereiche daraus mit umfassen, z.B. ist die Angabe
1 bis 10 so zu verstehen, dass sämtliche Teilbereiche, ausgehend von der unteren Grenze
1 und der oberen Grenze 10 mit umfasst sind, d.h. sämtliche Teilbereiche beginnen
mit einer unteren Grenze von 1 oder größer und enden bei einer oberen Grenze von 10
oder weniger, z.B. 1 bis 1,7, oder 3,2 bis 8,1 oder 5,5 bis 10.
[0037] Die Fig. 1 und 2 zeigen eine erste Ausführungsvariante einer Schutzvorrichtung 1
zur Anordnung an einem nicht dargestellten Verkehrsweg, wie zum Beispiel einer Straße
oder entlang eines Gleises. Diese Schutzvorrichtung 1 ist Teil eines Schutzwandsystems
2, wobei dieses Schutzwandsystem 2 nach den Fig. 1 und 2 aus jeweils drei Schutzvorrichtungen
1 aufgebaut ist, wobei diese Anzahl selbstverständlich nicht beschränkend ist, sondern
sich nach der Länge der Wegstrecke richtet, an der das Schutzwandsystem 2 angeordnet
werden soll.
[0038] Die Schutzvorrichtung 1 umfasst ein Sockelelement 3 sowie ein Wandelement 4.
[0039] Das Sockelelement 3 ist in diesem Fall tellerförmig ausgebildet und im Bereich einer
Stirnseite 5 des Wandelementes 4 - in Längsrichtung des Wandelementes 4 betrachtet
- angeordnet.
[0040] Obwohl dieses Sockelelement 3 nach den Fig. 1 und 2 tellerförmig mit kreisrundem
Querschnitt - von oben betrachtet - ausgeführt ist, besteht im Rahmen der Erfindung
selbstverständlich die Möglichkeit, dass andere Formen für das Sockelelement 3 ausgebildet
werden, beispielsweise rechteckförmige oder quadratische Querschnitte. Ebenso sind
polygonale Querschnitte, wie zum Beispiel sechseckförmige, achteckförmige, etc. möglich.
[0041] Das Sockelelement 3 weist eine Verbindungseinrichtung 6 bzw. einen Teil einer Verbindungseinrichtung
6 auf, welches zumindest annähernd vertikal - in Einbaulage des Sockelelementes 3
- ausgerichtet ist und im vorliegenden Fall bolzenförmig ausgebildet ist. Diese Verbindungseinrichtung
6 kann einstückig mit dem Sockelelement 3 hergestellt sein bzw. besteht auch die Möglichkeit,
dass die Verbindungseinrichtung 6 mit dem Sockelelement 3 anderwärtig verbunden wird,
beispielsweise verschweißt oder verschraubt oder geklemmt wird.
[0042] Insbesondere besteht das Sockelelement 3 aus einem Metall oder einer Metalllegierung,
wobei auch andere Werkstoffe, wie zum Beispiel Beton oder dergleichen, möglich sind.
Das Wandelement 4 weist an seiner Stirnseite 5 eine Verbindungslasche 7 auf, die wiederum
insbesondere einstückig mit dem Wandelement 4 ausgebildet ist. Diese Verbindungslasche
7 umfasst eine Ausnehmung 8, durch welche bzw. in welche der bolzenförmige Teil der
Verbindungseinrichtung 6 hinein bzw. hindurch ragt. Es wird damit eine gelenkige Verbindungen
der einzelnen Schutzvorrichtungen 1 des Schutzwandsystems 2 erreicht, sodass die einzelnen
Wandelemente 4 im Schutzwandsystem 2 nicht fluchtend zueinander angeordnet sein müssen,
sondern auch winkelig zueinander stehen können, wie dies in den Fig. 1 und 2 dargestellt
ist.
[0043] Vorzugsweise sind die Wandelemente 4 mit jeweils zwei dieser Verbindungslaschen 7
ausgeführt, die in bzw. an den einander gegenüberliegenden Stirnseiten 5 des Wandelementes
4 angeordnet sind. Von Vorteil ist dabei, wenn, in Längsrichtung des Wandelementes
4 betrachtet, diese Verbindungslaschen 7 alternierend unten und oben - in Einbaulage
der Schutzvorrichtung 1 gesehen - angeordnet sind, sodass also die Verbindungslaschen
7 wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, im eingebauten Zustand übereinander angeordnet
werden können und somit mit einem bolzenförmige Teil der Verbindungseinrichtung 6
jeweils benachbarte Schutzvorrichtungen 1 miteinander verbunden werden können.
[0044] Es sei darauf hingewiesen, dass in den Fig. 1 und 2 im linken Teil eine Verbindungslasche
7 einer nicht mehr dargestellten links anschließenden Schutzvorrichtung 1 dargestellt
ist. Ebenso ist diese Verbindungslasche 7 auch im rechten Teil des Schutzwandsystems
2 dargestellt.
[0045] Sofern diese beiden Enden die tatsächlichen Enden des Schutzwandsystems 2 bilden,
besteht auch die Möglichkeit, dass anstelle der Verbindungslaschen 7 Endstücke verwendet
werden, die insbesondere zylinderförmig ausgebildet sind, und an den Querschnitt der
Verbindungslaschen 7 und deren Höhe angepasst sein können, sodass diese Endbereiche
ebenflächig im oberen Teil der Wandelemente 4, das heißt im Bereich der nach oben
gerichteten Stimwandseiten 9, ausgebildet sind.
[0046] Im vorliegenden Fall werden also über jeweils eine Verbindungseinrichtung 6 und somit
auch ein Sockelelement 3 zwei Wandelemente 4 des Schutzwandsystems 2 aufgestellt.
[0047] Die Anordnung der Wandelemente 4 kann dabei derart erfolgen, dass sie distanziert
zu einer nicht dargestellten Bodenfläche angeordnet sind. Ebenso besteht die Möglichkeit,
dass diese Wandelemente 4 im Bereich der Verbindungslaschen wie dargestellt eine Aussparung
bzw. Absetzung 10 aufweisen, in der das Sockelelement 3 zumindest teilweise angeordnet
werden kann, sodass ein Großteil der unteren Stirnfläche 11 des Wandelementes 4 auf
der Straße, das heißt dem Verkehrsweg aufliegend angeordnet werden kann, um damit
dem Schutzwandsystem 2 eine höhere Stabilität zu verleihen. Aus demselben Grund besteht
die Möglichkeit, dass das Sockelelement 3 eine größere Breite bzw. einen größeren
Durchmesser aufweist als die Breite des Wandelementes 4, sodass in Richtung der Breitenerstreckung
das Sockelelement 3 über das Wandelement 4 vorragt.
[0048] Für die Ausfilhrungsvarlante mit auf dem Verkehrsweg aufstehenden Wandelementen 4
erweist es sich als Vorteil, wenn an der unteren Stirnfläche 11 Aussparungen 12 vorgesehen
sind, die sich über die gesamte Breite des Wandelementes 4 in Richtung auf den Verkehrsweg
erstrecken, um damit eine bessere Entwässerung über diese Aussparungen 12, das heißt
die Wasserabfuhr in einen Bereich neben dem Verkehrsweg, zu ermöglichen. Es können
wie im dargestellten Beispiel zwei Aussparungen 12 pro Wandelement 4 vorgesehen sein,
wobei diese Anzahl nicht beschränkend anzusehen ist, sondern es durchaus möglich ist,
dass nur eine, insbesondere größere, Aussparung 12 oder mehrere, wie beispielsweise
drei, vier, fünft, etc., Aussparungen 12 vorgesehen werden.
[0049] Durch die Anordnung der Sockelelemente 3 ist es möglich, dass diese Schutzvorrichtungen
1 im Schutzwandsystem 2 fundamentlos aufgebaut werden und somit ein mobiles Schutzwandsystem
2 vorliegt Die Anordnung kann dabei direkt auf dem Verkehrsweg selbst oder unmittelbar
benachbart zum Verkehrsweg erfolgen.
[0050] Die Verbindungslasche 7 kann aus dem Material des Wandelementes 4 gefertigt sein.
Ebenso besteht die Möglichkeit hierfür einen anderen Werkstoff zu verwenden, beispielsweise
Stahl, um der Verbindung selbst eine höhere Ausreißfestigkeit zu verleihen, sofern
dies erforderlich ist.
[0051] Es sei darauf hingewiesen, dass in den Fig. 1 und 2 nur das Grundprinzip eines erfindungsgemäßen
Schutzwandsystems 2 bzw. einer Schutzvorrichtung 1 dargestellt ist, insbesondere ist
die dargestellte Höhe dieser Schutzvorrichtungen 1 nicht limitierend für die Erfindung
zu verstehen, sondern kann diese auch eine größere Höhe, beispielsweise bis 3 m bzw.
bis 10 m, aufweisen. Dementsprechend angepasst an die Höhe ist in der Folge auch der
Teil der bzw. die Verbindungseinrichtung 6.
[0052] Für höhere Ausführungen kann es sich von Vorteil erweisen, wenn pro Wandelement 4,
das heißt pro Stirnseite 5 des Wandelementes 4, mehrere Verbindungslaschen 7 übereinander
und zueinander beabstandet angeordnet werden, sodass eine Art Verzinkung über die
Verbindungslaschen 7 von zwei Wandelementen 4 ausgebildet werden kann. In diesem Fall
kann das Verbindungselement 6 von oben durch diese miteinander verzinkten Wandelemente
4 hindurch geschoben werden und beispielsweise mit dem Sockelelement 3 verschraubt
werden.
[0053] Um dem Sockelelement 3 eine bessere Haftung am Boden zu verleihen, sodass die Schutzvorrichtung
1 schwerer verschoben werden kann, wenn diese aufgestellt ist, besteht die Möglichkeit,
dass die Unterseite der Sockelelemente 3 mit einer haftungserhöhenden Beschichtung
versehen sind, beispielsweise mit einer Gummibeschichtung oder einer Gummimatte.
[0054] Das Wandelement 4 selbst kann aus Beton, einer GummigranulatBeton Mischung oder einem
Verbundelement aus zwei seitlichen Deckwänden mit dazwischen angeordneten Gummigranulat
oder aus mit einem Bindemittel verbundenen Gummigranulat gebildet sein. Es besteht
weiters die Möglichkeit, dass zur Verbesserung der Akustikwirkung an den Seitenflächen,
insbesondere jenen Flächen, welche dem Verkehrsweg zugewandt sind, handelsübliche
Akustikvliese angeordnet werden.
[0055] Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, dass das Wandelement 4 zur Gänze
aus einem Kunststoff oder einem Hartelastomer oder dergleichen gebildet ist.
[0056] Sofern eine Gummipartikel/Beton oder Gummipartikel/Kunststoffpartikel/Kunststoffbindemittel
Mischung verwendet wird, kann der Anteil der Gummipartikel an dieser Mischung ausgewählt
sein aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von 10 Vol.% und einer oberen Grenze
von 70 Vol.% bzw. aus den voran stehend genannten Bereichen hierfür.
[0057] Der Gummipartikel/Beton Mischung kann gegebenenfalls auch ein Bindemittel für Kunststoffe
oder ähnliches zugesetzt werden. Der Anteil des Kunststoffbindemittels kann bei beiden
Varianten im Bereich zwischen 5 Gew.% und 25 Gew.-%, insbesondere zwischen 10 Gew.-%
und 15 Gew.% betragen. Als Kunststoffpartikel können z.B. Partikel aus PE, PP, PTFE,
PVC, etc., insbesondere Recyclingmaterialien, verwendet werden. Gegebenenfalls kann
die Gummipartikel/Kunststoffpartikel/Kunststoflbindemittel Mischung auch ein hydraulisches
Bindemittel, wie z.B. Zement, enthalten.
[0058] Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass eine mittlere Korngröße dieser Gummipartikel
ausgewählt ist aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von 0,4 mm und einer oberen
Grenze von 4 mm bzw. einem der voran stehend genannten Bereiche hierfür.
[0059] Im Falle eines mit Gummigranulat gefüllten Wandelementes 4 kann dieses Gummigranulat
eine Korngröße zwischen 0,5 mm und 4 mm aufweisen. Dabei erweist es sich von Vorteil,
wenn unterschiedliche Korngrößen an Gummigranulat in einem Wandelement 4 angeordnet
werden, beispielsweise Korngrößen von 0,5 mm und 2,5 mm und 4 mm, um unterschiedliche
Füllgrade und ein unterschiedliches Aknstikverhalten zu erreichen. Dabei ist es möglich,
dass zwischen den einzelnen Gummipartikeln Hohlräume ausgebildet werden, wobei ein
Hohlraumanteil zwischen 5 Vol.-%, und 30 Vol.%, bezogen auf das gesamte von dem Gummigranulat
eingenommenen Volumen, betragen kann. Über diese Hohlräume wird ebenfalls eine Verminderung
der Schallbelastung der dem Verkehrsweg abgewandten Seite erreicht.
[0060] Generell können die Gummipartikel im Rahmen der Erfindung mit einem üblichen Kunststoffbinder
versehen werden, wobei dessen Anteil zwischen 5 Gew.-% und 15 Gew.-% betragen kann.
[0061] Als Bindemittel kann wiederum Zement oder Beton verwendet werden, wobei auch andere
Bindemittel möglich sind, um ein selbsttragendes aus einem Gummigranulat hergestelltes
Wandelement 4 zu erhalten.
[0062] Bezüglich der Partikelgrößen des Gummigranulates ist es von Vorteil, wenn diese auch
in der GummipartikelBeton Mischung eingesetzt werden.
[0063] Obwohl die voranstehend genannten Ausführungen die bevorzugten Ausführungsvarianten
sind, besteht im Rahmen der Erfindung selbstverständlich die Möglichkeit, dass das
Wandelement 4 andersartig aufgebaut ist, also beispielsweise aus Holzwerkstoffen im
Falle von Lärmschutzwänden, wobei diese Holzwerkstoffe auch wiederum als Verbundwerkstoffe
ausgeführt sein können, beispielsweise mit einer Holzlattung an den beiden Seitenwänden,
das heißt jenen Wänden die dem Verkehrsweg zu- und abgewandt sind, und kann dazwischen
eine Akustikfüllung bzw. eine lärmschutzvermindemde Füllung aus einem Dämmstoff oder
dergleichen angeordnet werden.
[0064] Im Hinblick auf die wechselseitige obere und untere Ausführung der Verbindungslaschen
7 sei angemerkt, dass es im Rahmen der Erfindung selbstverständlich möglich ist, dass
ein Wandelement 4 diese Verbindungslaschen 7 nur im unteren Teil aufweist und dass
das im Schutzwandsystem 2 daran anschließende Wandelement 4 diese Verbindungslaschen
7 jeweils im oberen Bereich aufweist. Allerdings bietet die dargestellte alternierende
Ausführung den Vorteil, dass damit dem Schutzwandsystem 2 eine bessere Stabilität
verliehen wird und zudem für die Wandelemente 4 nur eine Form bereitgestellt werden
muss, wenn gegossene Wandelemente 4 verwendet werden, beispielsweise aus Beton oder
einer Beton/Gummigranulat Mischung, sodass die Herstellung selbst kostengünstiger
ist. Darüber hinaus ist auch der Zusammenbau mit der alternierenden Ausführung vorteilhaft,
da nicht auf wechselnde Wandelemente 4 aufgepasst werden muss.
[0065] Im Falle von mit Gummigranulat gefüllten Wandelementen 4 besteht die Möglichkeit,
dass diese ebenfalls gegossen werden, beispielsweise aus einem Elastomer, insbesondere
einem Hartelastomer, oder aus Beton, wobei in diesem Fall zwischen den beiden Seitenwänden
eine entsprechende Aussparung vorgesehen wird, die nachträglich mit Gummigranulat
aufgefüllt wird.
[0066] In Fig. 3 sind zwei weitere Ausführungsvarianten der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung
1 dargestellt die zueinander sehr ähnlich sind und die in den Fig. 4 bis 7 bzw. 8
bis 10 detaillierter dargestellt sind. Insbesondere dienen diese Schutzvorrichtungen
1 als Lärmschutzwände im Bereich von Gleisanlagen, wobei wie dies Fig. 3 zeigt, die
erfindungsgemäße Schutzvorrichtung 1 den Vorteil hat, dass diese sehr nahe an die
Gleisstränge herangebracht werden kann, sodass der im Bereich der Räder von Schienenfahrzeugen
bzw. der Gleisstränge entstehende Lärm auch bei geringer Bauhöhe der Schutzvorrichtung
1 wirkungsvoll gedämmt werden kann bzw. in einen nicht mehr störenden Bereich umgelenkt
werden kann. Es ist dazu in Fig. 3 im linken und rechten Teil eine Skalierung dargestellt.
Strichliert ist weiters dargestellt in welcher Höhe der Schallpegel annähernd unverändert
empfunden wird, wobei eine Ablenkung bzw. ein wirksam lärmgeschützter Bereich durch
die beiden seitlich angeordneten Schutzvorrichtungen 1 bis ca. 1,75 m und durch die
mittig angeordnete Schutzvorrichtung 1 bis ca. 4 m erreicht wird, wobei dies selbstverständlich
abhängig ist von einer wirksamen Bauhöhe 13 ab einer Sockeloberkante 14 der Schutzvorrichtung
1. Diese wirksame Bauhöhe 13 kann beispielsweise ausgewählt sein aus einem Bereich
zwischen 0,5 m und 1,5 m, wobei auch andere Bauhöhen selbstverständlich im Rahmen
der Erfindung möglich sind.
[0067] Selbstverständlich sind diese beiden Schutzvorrichtungen 1 nach Fig. 3 so angeordnet,
dass ein ungehinderter Betrieb von Schienenfahrzeugen ermöglicht wird, das heißt,
dass sie in genügendem Abstand zu den fahrenden Schienenfahrzeugen angeordnet sind.
Beispielsweise kann dieser Abstand zu den beiden seitlichen Schutzvorrichtungen 1
ca. 0,3 m und zu der mittig zwischen zwei Gleisen angeordnete Abstand ca. 0,5 m betragen,
wobei diesen Angaben keine Einschränkung der Erfindung zukommt.
[0068] In den Fig. 4 bis 7 ist nun die erste Ausführungsvariante der Schutzvorrichtung 1
nach Fig. 3 dargestellt, welche zwischen zwei Gleisen mittig angeordnet wird.
[0069] Wie bei der voranstehend beschriebenen Ausführungsvariante umfasst die Schutzvorrichtung
1 wiederum ein Sockelelement 3 sowie zumindest ein Wandelement 4, wobei auch mehrere
Wandelemente 4 verwendet werden können, beispielsweise zwei übereinander, wie dies
in Fig. 7 dargestellt ist. Selbstverständlich kann auch eine dazu unterschiedliche
Anzahl an Wandelementen 4, die übereinander angeordnet werden, in der Schutzvorrichtung
1 vorgesehen werden.
[0070] Ein derartiges Wandelement 4 kann beispielsweise eine Länge von ca. 3 m, eine Breite
von 12 cm und eine Höhe von 40 cm aufweisen, wobei auch diese Angaben nicht limitierend
zu verstehen sind.
[0071] Auch diese Schutzvorrichtung 1 besteht daher aus mehreren Teilen, ist also nicht
einstückig hergestellt, wobei insbesondere das Sockelelement 3 und die Wandelemente
4 gesonderte Bauteile der Schutzvorrichtung 1 darstellen.
[0072] Bei dieser Ausfiihrungsvariante ist das Sockelelement 3 bevorzugt als Betonsockel
ausgebildet in form eines flächigen Elementes wie aus den Fig. 4 bis 6 hervorgeht
Beispielsweise kann ein derartiges Sockelelement 3 eine Breite von ca. 0,84 m, eine
Länge von ca. 3 m und eine Höhe von ca. 0,12 m aufweisen, wobei auch diese Ausführungen
nur beispielhaften Charakter haben.
[0073] Im Querschnitt betrachtet (Fig. 5) ist dieses Sockelelement 3 so ausgebildet, dass
in einem Mittenbereich 15 eine zumindest annähernd ebenflächige Fläche 16 ausgebildet
ist, auf der die Wandelemente 4 angeordnet werden, wobei die Breite dieser Fläche
16 in Richtung auf die Gleise zumindest annähernd der Breite der Wandelemente 4 entspricht
oder größer sein kann.
Seitenbereiche 17 des Sockelelementes 3 sind an ihrer Oberseite leicht abfallend ausgebildet
um ein Abfließen von Wasser zu erleichtern. Die Unterseite des Sockelelementes 3 ist
eben ausgeführt, um eine größere Aufstandsfläche und damit eine höhere Stabilität
der Schutzvorrichtung zu erreichen.
[0074] Nachdem das Sockelelement 3 bei dieser Ausführungsvariante auf einem Schotterbett
eines Gleises angeordnet wird, kann es von Vorteil sein, wenn an der Unterseite des
Sockelelementes 3 ein Elastomerelement, beispielsweise eine Gummimatte, oder ein Vlies
angeordnet wird, in das die Schotterkörner teilweise eingepresst werden können. Dieses
Elastomerelement bzw. Vlies kann auf die Unterseite des Sockelelementes 3 aufgeklebt
sein, ebenso besteht die Möglichkeit, dass es in die Schalung zur Herstellung des
Betonelementes eingelegt wird und damit bereits während der Herstellung mit dem Betonsockel
verbunden wird.
[0075] Auch bei dieser Ausführungsvariante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die
Sockelelemente 3 benachbarter Schutzvorrichtung 1 miteinander verbunden werden. Dazu
können in dem Sockelelement 3 wiederum Verbindungslaschen 7 vorgesehen sein, insbesondere
im Mittebereich 15 an den Stirnseiten 5, in Längsrichtung des Sockelelementes 3 betrachtet.
Bevorzugt sind diese Verbindungslaschen 7 wiederum aus Stahl und in das Sockelelement
3, welches aus Beton besteht, eingegossen, das heißt dass es bereits während der Herstellung
des Sockelelementes 3 in die entsprechende Form eingelegt worden ist, wodurch eine
bessere Ausreißfestigkeit und eine höhere Haftverbindung erreicht wird. Über diese
Verbindungslaschen 7 wird ein besserer Zugverbund der aneinander gereihten und miteinander
verbundenen Sockelelemente 3 erreicht. Die Verbindung kann beispielsweise mit entsprechenden
Klammem erfolgen, die in diese Verbindungslaschen 7 zwei Sockelelemente 3 miteinander
verbindend eingesetzt werden.
[0076] Wie insbesondere aus Fig. 6 ersichtlich ist, ist das Sockelelement 3 an den Stirnseiten
5 leicht bombiert ausgeführt. Es wird damit erreicht, dass in Längsrichtung des Sockelelementes
3 eine gewisse Beweglichkeit, das heißt Verschwenkbarkeit zweier aneinander gereihter
Sockelelemente 3 erreicht wird, sodass insbesondere im Kurvebereich von Schienen eine
entsprechende Nachbildung des Kurvenradius ermöglicht wird.
[0077] Selbstverständlich besteht aber auch die Möglichkeit, dass das Sockelelement 3 in
Draufsicht betrachtet zumindest annähernd rechteckförmig ausgebildet ist.
[0078] Zur Anordnung der Wandelemente 4 auf dem Sockelelement 3 sind bei dieser Ausfithrungsvariante
zwei Ankerplatten 18 vorgesehen, die außermittig und beabstandet zu den beiden Stirnseiten
5 angeordnet sind. Diese Ankerplatten 18 können Gewindebolzen aufweisen, die zumindest
annähernd vertikal nach oben vorragen um damit Steherelemente 19, beispielsweise H-Träger
oder I-Träger, wie dies aus Fig. 8 ersichtlich ist, mit dem Sockelelement 3 verbinden
zu können, insbesondere über Schraubverbindungen. Bevorzugt sind diese Ankerplatten
18 wiederum in das Sockelelement 3 eingegossen, das heißt einstückig mit diesem verbunden.
Die Ausführung der Steherelemente 19 selbst kann dem Stand der Technik für Lärmschutzwände
entsprechen und werden bekanntlich die Wandelemente 4 von oben in diese I-bzw. H-Träger
eingesetzt und von diesen gehaltert.
[0079] Wie aus Fig. 7 ersichtlich ist, besteht im Rahmen der Erfindung auch die Möglichkeit,
dass das Sockelelement 3 mit einer Schwelle 20 und/oder einer Schiene 21 der Gleisanlage
verbunden bzw. an diese angebunden wird.
[0080] Bevorzugt ist diese Verbindung so ausgeführt, dass eine gewisse Relativbewegung zwischen
Sockelelement 3 und Schwelle 20 bzw. Schiene 21 ermöglicht wird, also keine Verschraubung
des Sockelelementes 3 oder dergleichen erfolgt, wenn gleich diese selbstverständlich
möglich sind.
[0081] Für die Anbindung des Sockelelementes 3 an die Schwelle 20 und/oder Schiene 21 kann
das Sockelelement 3 ein Verbindungselement 22 aufweisen, welches insbesondere aus
einem Metall, beispielsweise Stahl, gefertigt ist und das beispielsweise eine Breite
- in Längserstreckung der Schiene 21 betrachtet - aufweisen kann von maximal der Breite
der Schwelle 20 oder darunter.
[0082] Dieses Verbindungselement 22 ist an der Unterseite des Sockelelementes 3 angeordnet
und zwar bevorzugt derart, dass es das Sockelelement 3 an der der Schiene 21 abgewandten
Seite umgreift, wozu dieses Verbindungselement 22 in einem Endbereich 23 bügelförmig
ausgebildet ist. An der der Schiene 21 zugewandten Seite des Sockelelementes 3 wird
ein weiteres Bügelelement 24 angeordnet, sodass also das Sockelelement 3 zwischen
diesen beiden Bügeln angeordnet ist. Dieses Bügelelement 24 weist zwei in entgegengesetzter
von einer Basis 25 abstehende Schenkeln 26, 27 auf, wobei der Schenkel 26 in Richtung
auf den bügelförmigen Endbereich 23 des Verbindungselementes 22 weist und der weitere
Schenkel 27 in Richtung auf die Schiene 21 und wobei dieser weitere Schenkel 27 mit
dem Verbindungselement 22 über eine entsprechende Vorrichtung verschraubt sein kann.
Es besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit einer anderen Verbindungstechnik,
beispielsweise eine Verschweißung dieses Bügelelementes 24 mit dem Verbindungselement
22, wobei letztere den Nachteil hat, dass diese nicht lösbar ist
[0083] Das Verbindungselement 22 kann mit der Schwelle 20 verschraubt sein.
[0084] Es besteht aber auch die Möglichkeit wie dies in Fig. 7 dargestellt ist, dass die
Schiene 21 auf einem weiteren Verbindungselement 28 angeordnet wird, welche an ihrer
dem Sockelelement abgewandten Seite wiederum bügelförmig ausgebildet ist und damit
einen Schienenfuß 29 an einer Seite umgreift. Auf der dem Sockelelement 3 zugewandten
Seite der Schiene 21 ist das Verbindungselement 22 aufgebogen mit zwei in einem stumpfen
Winkel zueinander stehenden Schenkeln 30, 31, wobei diese beiden Schenkel 30, 31 eine
"Federkraft" auf die Schiene 21 ausüben, sodass einerseits die Schiene 21 in daran
anliegt und andererseits wiederum eine gewisse Relativbewegung der Schiene 21 zum
Sockelelement 3 ermöglicht wird.
[0085] Das Verbindungselement 22 ist insbesondere mit dem weitern Verbindungselement 28
verschraubt, wobei dieses weitere Verbindungselement 28 mit der Schwelle 20 verschraubbar
sein kann, gegebenenfalls über dieselbe Schraubverbindung mit der auch das Verbindungselement
22 mit dem weiteren Verbindungselement 28 verschraubt wird. Ebenso besteht die Möglichkeit,
dass das weitere Verbindungselement 28 für den Fall, dass die Schwelle 20 aus einem
Betonkörper hergestellt ist, in diesen eingegossen wird.
[0086] Für das Einhängen des bügelförmigen Endbereiches 23 des Verbindungselementes 22 bzw.
des Schenkels 26 des Bügelelementes 24 in das Sockelelement 3 kann letzteres im Bereich
der beiden Längsseitenkanten 32, 33 mit einer Absetzung 34, 35 versehen sein.
[0087] Ebenso besteht die Möglichkeit, dass in diesem Bereich der Längsseitenkanten 32,
33 Ausnehmungen vorgesehen sind in die einerseits der bügelförmige Endbereich 23 und
andererseits der Schenkel 26 des Bügelelementes 24 eingehängt werden können, wobei
diese entsprechende hackenförmige Endbereiche aufweisen können.
[0088] In den Fig. 8 bis 10 ist jene Ausführungsvariante der Schutzvorrichtung 1 nach Fig.
3 dargestellt, welche in den Seitenbereichen eines Gleises, also nicht zwischen zwei
Gleisen, angeordnet wird.
[0089] Im Wesentlichen entspricht das Sockelelement 3 jenem der voran stehend beschriebenen
Ausführungsvariante und ist wiederum insbesondere aus Beton gegossen und als flächiges
Element ausgeführt, kann jedoch eine geringere Breite aufweisen, beispielsweise eine
Breite von 0,5 m. Auch dieses Sockelelement 3 weist wiederum die Verbindungslaschen
7 sowie die Ankerplatten 18, wie voran stehend beschrieben, auf, wobei letztere nicht
in einem Mittenbereich angeordnet sind, sondern im Bereich einer der Längsseitenkanten
32, 33.
[0090] Auch bei dieser Ausführungsvariante ist die Anbindung des Sockelelementes 3 an die
Schiene 21 und/oder die Schwelle 20 möglich und kann das Sockelelement 3 im Querschnitt
mit den Absetzungen 34, 35 entsprechend ausgeformt sein, wie dies aus Fig. 9 ersichtlich
ist.
[0091] Bezüglich der Wandelemente 4 sei hinsichtlich deren Aufbaus auf voran stehende Ausführungen
zur ersten Ausführungsvariante der Erfindung verwiesen. Ebenso besteht aber auch die
Möglichkeit, dass herkömmliche, aus dem Stand der Technik bekannte Lärmschutzwandelemente
in die Trägerelemente 19 eingesetzt werden.
[0092] Durch die beschriebene Anordnung der Ankerplatten 18 wird erreicht, dass die Wandelemente
4 zwei aneinander angrenzender Sockelelemente 3 übergreifend angeordnet werden können,
wodurch der Verbund innerhalb des Schutzwandsystems 2 verbessert werden kann. Es besteht
aber auch die Möglichkeit, dass das Sockelelement 3 eine Länge in Richtung der Gleiserstreckung
aufweist, welche zumindest annähernd der Länge der Wandelemente in gleicher Richtung
entspricht In diesem Fall können die Ankerplatten 18 und somit auch die Trägerelemente
19 im Bereich der Stirnseiten 5 des Sockelelements 3 angeordnet werden.
[0093] Wie aus der Draufsicht ersichtlich ist, können auch diese Stirnseiten 5 leicht gerundet
ausgeführt sein. Es besteht generell bei dem Sockelelement 3 aber auch die Möglichkeit
anstelle einer Rundung eine gerade, schräge Fläche vorzusehen.
[0094] Für höhere Ausführungen der Wandelemente 4, insbesondere wenn mehrere Wandelemente
4 übereinander angeordnet werden, beispielsweise ab Höhen von 2 m, kann es von Vorteil
sein, wenn an einer, im eingebauten Zustand vom Verkehrsweg abgewandten Rückseite
des Wandelementes, also beispielsweise der linken Seite des Wandelementes in Fig.
9, zumindest ein Stützelement angeordnet ist, wobei dieses Stützelement mit dem Sockelelement
3 verbunden werden kann. Es können auch hierzu wiederum entsprechende Ankerplatten
vorgesehen werden.
[0095] Bei Bedarf besteht auch die Möglichkeit, dass das Wandelement 4 mechanisch mit dem
Sockelelement 3 verbunden wird.
[0096] Das Sockelelement 3 wird bevorzugt nicht im Boden verankert.
[0097] Die Fig. 11 und 12 zeigen eine Ausführungsvariante der Schutzvorrichtung 1, wobei
in diesen Darstellungen jeweils ein Element dargestellt ist Dieses Element umfasst
wiederum das Sockelelement 3 und das Wandelement 4, die jedoch vorzugsweise einstückig
miteinander zu einem Bauelement 36 verbunden sind, und insbesondere aus Beton als
einteiliger Formteil hergestellt sind.
[0098] Wie insbesondere aus dem in Fig. 12 dargestellten Querschnitt ersichtlich ist, weist
dieses Bauelement 36 eine mehrfache, in der dargestellten Variante zweifache, Abstufung
auf, wobei das Sockelelement 3 die größte Breite des Bauelementes 36 aufweist. Im
Bereich der in der Einbaulage des Bauelementes nach außen weisenden Längsseitenkante
33 schließt das Wandelement 4 sich nach oben erstreckend an. In einem Mittenbereich
37 ist das Bauelement 36 mit einer kleineren Breite als das Sockelelement 3 und mit
einer größeren Breite als das Wandelement im oberen Bereich ausgebildet, sodass das
Bauelement 36 ein Stufenprofil aufweist. An in Einbaulage des Bauelementes 36 auf
die Lärmquelle, also insbesondere einem Schienenfahrzeug, weisenden Oberflächen 37,
38 sind Dämpfungselemente 39, 40 angeordnet, insbesondere mit dem Betonelement verbunden,
beispielsweise damit verklebt, verschraubt, durch Formschluss verbunden, an dem Beton
angegossen, etc. Diese Dämpfungselemente 39, 40 weisen einen zumindest annähernd trapezoiden
Querschnitt auf, können aber auch eine andere Querschnittsform haben, z.B. rechteckig,
etc. Obwohl an dem Sockelelement 3 kein derartiges Dämpfungselement in den Fig.11
und 12 gezeigt ist, kann selbstverständlich an diesem auch ein Dämpfungselement in
Richtung auf die Lärmquelle weisend angebracht sein.
[0099] Die Dämpfungselemente 39, 40 können aus Gummi gefertigt sein, insbesondere aus einem
Gummigranulat, vorzugsweise aus Altreifen, wobei die Granulatkörner mit einem entsprechenden
Bindemittel miteinander verbunden sein können, beispielsweise einem Kleber, vorzugsweise
einem Leichtbeton.
[0100] Die Dämpfungselemente 39, 40 können aber auch zur Gänze aus Gummi bestehen.
[0101] Wie besser aus Fig.11 ersichtlich ist, kann eine der Lärmquelle zugewandte Oberfläche
41 bzw. 42 mit einer Oberflächenshvkturierung versehen sein, beispielsweise in Art
einer Welle wie dargestellt, wobei auch andere Formen der Oberflächenstrukturierung
möglich sind.
[0102] Die Anbindung des Bauelementes an den Gleisoberbau eines Schienenweges kann wie beschrieben
über nicht dargestellte Verbindungselemente 22, so genannte Schienenbügel, erfolgen,
die einerseits mit dem Sockelelement 3 verbunden werden, beispielsweise mit der auf
die Lärmquelle weisenden Oberfläche des Sockelelementes 3 verschraubt werden, und
andererseits mit dem Schienenelement verbunden oder an diesem anliegend sein können.
[0103] Im Bereich der vertikalen Stirnflächen des Bauelementes 36 sind die bereits beschriebenen
Verbindungslaschen 7 angeordnet, über die nebeneinander stehende Bauelemente 36 miteinander
verbunden werden können.
[0104] Das Bauelement 36 kann ebenfalls frei stehend, ohne Fundamentierung, aufgestellt
werden.
[0105] Selbstverständlich kann das in Fig. 7 gezeigte Schallschutzelement dieser Ausführungsvariante
nach den Fig. 11 und 12 entsprechend ausgebildet sein, d.h. mit einem einstückigen
Bauelement 36, das in diesem Fall einen T-förmigen Querschnitt aufweist, an dem gegebenenfalls
ein Stufenprofil ausgebildet ist und an dem gegebenenfalls, wie beschrieben, zusätzliche
Dämpfungselemente 39, 40 angeordnet werden können.
[0106] In Fig. 13 ist eine weitere Ausführungsvariante der Schutzvorrichtung 1 in Seitenansicht
gezeigt. Diese umfasst das Sockelelement 3 und das auf diesem angeordnete Wandelement
4. Zum Unterschied zu den vorangehenden Ausführungsvarianten ist bei dieser Schutzvorrichtung
1 an dem Wandelement 4 ein zusätzliches Schallschutzelement 43 beabstandet zum Wandelement
4 und mit diesem über Verbindungselemente 44, beispielsweise Metallbügel, verbunden
angeordnet. Dieses Schallschutzelement 43 kann beispielsweise als Gummimatte 45, insbesondere
aus Gummigranulat hergestellt, ausgebildet sein, die zumindest teilweise von einem
Hüllelement 46, insbesondere aus einem metallischen Werkstoff beispielsweise Aluminium,
umgeben ist, um der Gummimatte 45 die erforderliche Stabilität zu verleihen. Das Schallschutzelement
43 ist bevorzugt in Einbaulage nach hinten über das Wandelement vorragend angeordnet,
wie dies in Fig. 13 dargestellt ist. Um eine bessere Anbindung des Schallschutzelementes
43 an das Wandelement 4 zu erreichen, können in dem Wandelement Ausnehmungen, insbesondere
Längsnuten, angeordnet sein, in die ein Endbereich der Verbindungselemente 44 wie
in Fig. 13 gezeigt eingreift.
[0107] Derartige Schallschutzelemente 43 können bei Bedarf auch bei den voranstehend beschriebenen
Ausführungen der Schutzvorrichtung 1 angeordnet werden.
[0108] Am Sockelelement 3 kann, wie dies dargestellt ist, das Dämpfungselement 39 angeordnet
sein.
[0109] Die Anbindung an das Gleis kann wie beschrieben über Verbindungselemente 27 erfolgen.
[0110] Bei sämtlichen Ausfilhrungsvarianten können selbstverständlich bei Bedarf Fluchttüren
angeordnet werden, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist, wenngleich dies
in den meisten Fällen aufgrund der geringen Bauhöhe des Schutzwandsystems 2 nicht
erforderlich ist.
[0111] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten der Schutzvorrichtung
1, wobei an dieser Stelle angemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell
dargestellten Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch
diverse Kombinationen der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind
und diese Variationsmöglichkeit aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche
Erfindung im Können des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt.
[0112] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus der Schutzvorrichtung 1 diese bzw. deren Bestandteile teilweise unmaßstäblich
und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
Bezugszeichenaufstellung
[0113]
- 1
- Schutzvorrichtung
- 2
- Schutzwandsystem
- 3
- Sockelelement
- 4
- Wandelement
- 5
- Stirnfläche
- 6
- Verbindungseinrichtung
- 7
- Verbindungslasche
- 8
- Ausnehmung
- 9
- Stirnfläche
- 10
- Absetzung
- 11
- Stirnfläche
- 12
- Aussparung
- 13
- Bauhöhe
- 14
- Sockeleberkante
- 15
- Mittenbereich
- 16
- Fläche
- 17
- Seitenbereich
- 18
- Ankerplatte
- 19
- Steherelement
- 20
- Schwelle
- 21
- Schiene
- 22
- Verbindungselement
- 23
- Endbereich
- 24
- Bügelelement
- 25
- Basis
- 26
- Schenkel
- 27
- Schenkel
- 28
- Verbindungselement
- 29
- Schienenfuß
- 30
- Schenkel
- 31
- Schenkel
- 32
- Längsseitenkante
- 33
- Längsseitenkante
- 34
- Absetzung
- 35
- Absetzung
- 36
- Bauelement
- 37
- Oberfläche
- 38
- Oberfläche
- 39
- Dämpfungselement
- 40
- Dämpfungselement
- 41
- Oberfläche
- 42
- Oberfläche
- 43
- Schallschutzelement
- 44
- Verbindungselement
- 45
- Gummimatte
- 46
- Hüllelement
1. Schutzvorrichtung (1) zur Anordnung an einem Verkehrsweg umfassend zumindest ein Wandelement
(4), dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (4) an zumindest einem Sockelelement (3) angeordnet ist, das fundamentlos
auf dem bzw. benachbart zu dem Verkehrsweg anordenbar ist.
2. Schutzvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich zweier einander gegenüberliegender Stirnseiten (5) des Wandelementes (4)
und/oder des Sockelelementes (3) jeweils zumindest ein Teil einer Verbindungseinrichtung
(6) zum Verbinden von jeweils zwei Wandelementen (4) und/oder zwei Sockelelementen
(3) miteinander angeordnet ist.
3. Schutzvorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Teil der Verbindungseinrichtung (6) eine Verbindungslasche (7), insbesondere
aus Stahl, ist, die in das Wandelement (4) oder das Sockelelemente (3) eingeformt
oder eingesetzt, insbesondere mit diesem verbunden ist.
4. Schutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil des Sockelelementes (3) eine vertikale Schwenkachse für die Verbindungseinrichtung
(6) bildet
5. Schutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Sockelelement (3) durch einen flächigen Betonsockel gebildet ist, der insbesondere
eine Längserstreckung aufweist, die zumindest annähernd der Längserstreckung des Wandelementes
(4) entspricht.
6. Schutzvorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Sockelelement (3) zumindest eine Ankerplatte (18) zur Befestigung eines Steherelementes
(19) für die Aufnahme des Wandelementes (4) angeordnet ist, wobei die Ankerplatte
(18) vorzugsweise zumindest annähernd mittig, bezogen auf die Breitenerstreckung des
Sockelelementes (3), oder in einem der beiden Längsseitenbereiche des Sockelelementes
(3) angeordnet ist.
7. Schutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Sockelelement (3) zumindest ein Verbindungselement (22) aufweist, mit dem das
Sockelelement (3) mit einer Schwelle (20) und/oder einer Schiene (21) eines Gleises
verbindbar ist, vorzugsweise das Sockelelement (3) entlang zumindest einer Längserstreckung
eine Abstufung und/oder Ausnehmung aufweist, in die das Verbindungselement (22) eingreift.
8. Schutzvorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (22) ein Bügelelement (24) und/oder einen bügelförmigen Endbereich
(23) aufweist, das bzw. der das Sockelelement (3) teilweise an seiner Unterseite umgreifend
angeordnet ist.
9. Schutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest Wände des Wandelementes (4) aus einer Gummipartikel/Beton oder Gummipartikel/Kunststoffpartikel/Kunststoffbindemittel
Mischung bestehen, wobei insbesondere ein Anteil der Gummipartikel an der Gummipartikel/Beton
oder Gummipartikel/Kunststoffpartikel/Kunststoffbindemittel Mischung ausgewählt ist
aus einem Bereich mit einer unteren Grenze von 10 Vol.-% und einer oberen Grenze von
70 Vol.-%.
10. Schutzvorrichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gummipartikel eine mittlere Korngröße aufweisen, die ausgewählt ist aus einem
Bereich mit einer unteren Grenze von 0,4 mm und einer oberen Grenze von 4 mm.
11. Schutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (4) mit einem Gummigranulat gefüllt ist bzw. zumindest teilweise
aus diesem besteht, insbesondere mit einem Gummigranulat das eine Korngröße zwischen
0,5 mm und 4 mm aufweist, wobei gegebenenfalls an zumindest einer Oberfläche der Gummigranulatfüllung
ein Akustikvlies angeordnet ist.
12. Schutzvorrichtung (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Gummigranulat mit einem Bindemittel gebunden ist, insbesondere mit Zement oder
Beton als Bindemittel.
13. Schutzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Partikeln des Gummigranulates Hohlräume ausgebildet sind, insbesondere
der Hohlraumanteil zwischen 5 Vol.% und 30 Vol.% beträgt, bezogen auf das gesamte
von dem Gummigranulat eingenommene Volumen.
14. Wandelement (4) für eine Schutzvorrichtung (1) zur Anordnung an einem Verkehrsweg,
umfassend zumindest ein Flächenelement, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächenelement zumindest teilweise aus einem Gummigranulat besteht, insbesondere
aus einem Gummigranulat mit einer Korngröße zwischen 0,5 mm und 4 mm., wobei gegebenenfalls
an zumindest einer Oberfläche des Flächenelementes ein Akustikvlies angeordnet ist.
15. Wandelement (4) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Gummigranulat mit einem Bindemittel gebunden ist, insbesondere mit Zement oder
Beton als Bindemittel.
16. Wandelement (4) nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Partikeln des Gummigranulates Hohlräume ausgebildet sind, insbesondere
der Hohlraumanteil zwischen 5 Vol.-% und 30 Vol.% beträgt, bezogen auf das gesamte
von dem Gummigranulat eingenommene Volumen.
17. Schutzwandsystem (2) umfassend mehrere Schutzvorrichtungen (1) mit Wandelementen (4),
dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzvorrichtungen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 und/oder die Wandelemente
(4) nach einem der Ansprüche 14 bis 16 gebildet sind.
18. Schutzwandsystem (2) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzvorrichtungen (1) bzw. die Wandelemente (4) gelenkig miteinander verbunden
sind.