[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließblech- oder Schließleistenanordnung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Schließblech- bzw. Schließleistenanordnung ist bereits aus der
DE 19937331 A1 bekannt und offenbart dort eine rahmenseitig angebrachte Schließleiste, welche Eintrittsöffnungen
für Fallen eines Haupt- und Nebenschlosses aufweisen. In der verriegelten Schaltstellung
des Schlosses greifen die federbelasteten Fallen in die Eintrittsöffnungen der Schließleiste
ein und verhindern dadurch ein Öffnen des Flügels. Die Schließleiste hat eine Treibstange
die sich über einen elektrischen Antrieb bewegen lässt. An der Treibstange sind Fallenrückdrückorgane
in Form von mit Schrägflächen versehenen Schiebern vorgesehen. Diese lassen sich durch
die Treibstange so in die Eintrittsöffnungen der Fallen verlagern, dass die Fallen
aus den Öffnungen herausgedrückt werden.
[0003] Nachteilig dabei ist, dass diese Lösung ausschließlich für Schlösser verwendbar ist,
die nur mit federbelasteten Fallen als Riegelelementen wirksam sind.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schließleiste bereitzustellen,
die auch für Schlösser mit Riegeln geeignet sind, welche Sperrstege hintergreifen
und nicht federbelastet sind.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass die Eintrittsöffnung mit einem Sperrsteg
versehen ist, den der Riegel in der Verschlussposition hintergreift, welcher bei Betätigung
der Öffnungsfunktion aus der Verschlussposition in eine Freigabeposition verlagert
wird, so dass der Riegel quer zum Falz bewegbar ist. Dadurch wird der Sperrsteg an
sich bewegt, so dass auch einem feststehenden Riegel in der Verschlussposition in
Öffnungsrichtung ein Sperrsteg zugeordnet ist, der in Öffnungsstellung so verlagert
wird, dass der Riegel nicht mehr festgelegt ist.
[0006] Wenn der Riegel ein längs des Falzes des Flügels verschiebbarer Bolzen ist, dann
lässt sich das der Schließleiste zugeordnete Schloss besonders einfach auslegen. Gleichwohl
kann der Riegel auch als schwenkbarer Haken ausgebildet sein.
[0007] Eine einfache Ausgestaltung der Schließleiste sieht vor, dass der Sperrsteg eine
hakenartige Nase einer randoffenen Öffnung einer Stange ist.
[0008] Um mehrere Riegel des Schlosses freigeben zu können, ist vorgesehen, dass die Stange
in einer Schiene geführt ist. Durch die Schiene ist dabei gleichzeitig eine Abdeckung
der Stange gegeben.
[0009] Um eine Türöffnerfunktion auch für solche Schlösser zu erhalten und einen elektrischen
Antrieb des Schlosses zu vermeiden, ist vorgesehen, dass die Öffnungsfunktion durch
einen elektrischen Antrieb erfolgt.
[0010] Vorteilhaft ist dabei eine Ausgestaltung, bei der die Stange zumindest ein Fallenrückdrückorgan
aufweist, so dass das Schloss auch mit einer Falle ausgestattet sein kann und dennoch
über die Öffnungsfunktion alle Riegel des Schlosses freigebbar sind.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Figuren. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Tür mit einem Schloss,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Tür gemäß Fig. 1, von der Stirnseite her,
- Fig. 3
- einen vergrößerten Ausschnitt der Tür mit einer dieser rahmenseitig zugeordneten Schließleiste
in einer Öffnungsstellung und einer angedeuteten Verriegelungsstellung, und
- Fig. 4
- eine Schließleiste nach Fig. 3 in einer Verriegelungsstellung in einem Schnitt entlang
der Linie IV-IV in Fig. 3.
[0012] Das Schloss 1 ist in bekannter Weise in dem Flügel 2 der Tür eingebaut. Eine Falle
3 ist federbelastet und kann mit dem Innendrücker 4 zurückgezogen werden. An der Außenseite
5 des Flügels 2 befindet sich ein Außenknopf 6. Das Schloss 1 ist mit einem Schließzylinder
versehen, so dass eine Betätigung des Schlosses 1 über einen Schlüssel 7 erfolgen
kann. Das Schloss 1 verfügt neben der Falle 3 über Riegel in Form von Schließzapfen
8, die entlang des Doppelpfeils 9 verschiebbar sind und die eine Stulpschiene 10 entlang
des Flügelfalzes in Langlöchern 11 (Fig. 3) durchdringen. Die Schließleiste 12 besteht
im Wesentlichen aus einer Schiene 13 die vorzugsweise einen profilierten Querschnitt,
z.B. in U-Form aufweist und einer darunter verschiebbar geführten Stange 14. In der
Schiene 13 sind randoffene Öffnungen 15 vorgesehen, so dass die Schließleiste 12 in
Öffnungsrichtung 16 einen Durchgriff 17 aufweist. In diesen Durchgriff 17, der sich
über eine Länge 18 erstreckt ragt eine Nase 19 einer Öffnung 20 der Stange 14. Die
Öffnung 20 der Stange 14 ist so angeordnet und bemessen, dass diese in der in Fig.
3 dargestellten Schließstellung der Schließleiste 12 mit Ausnahme der Nase 19 deckungsgleich
ist. Dadurch hintergreift der in seiner Verriegelungsstellung gestrichelt dargestellte
Schließzapfen 8 die Nase 19, welche einen Sperrsteg bildet und sperrt diesen so in
Öffnungsrichtung 16. Zum Öffnen des Flügels 2 muss daher der Hintergriff des Schließzapfens
8 aufgehoben werden, was durch Verlagerung des Schließzapfens 8 entlang des Langlochs
11, z.B. durch Betätigung des Schlosses 1 oder durch eine Verlagerung der Stange 14
in Richtung des Pfeils 21 erfolgen kann, so dass der Schließzapfen 8 aus der Verschlussposition
in eine Freigabeposition gelangt und quer zum Falz in Öffnungsrichtung 16 bewegbar
ist.
[0013] Vorzugsweise erfolgt der Antrieb der Stange 14 über einen elektrischen Antrieb, der
entsprechend der
DE 19937331 A1 ausgebildet ist auf die diesbezüglich vollinhaltlich Bezug genommen wird. Dadurch
kann eine Ansteuerung mittels eines Türöffnermoduls erfolgen, so dass die Verriegelung
der Tür ferngesteuert aufgehoben werden kann. Dazu ist es aber auch zweckmäßig, das
an der Stange zumindest ein Fallenrückdrückorgan entsprechend der
DE 19937331 A1 vorgesehen ist, um auch die Falle 3 zurückzudrücken. Alternativ oder ergänzend dazu
kann natürlich eine manuelle Betätigung vorgesehen werden, die beispielsweise über
einen rahmenseitig angebrachten Hebel o.ä. erfolgt.
[0014] Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass die Form des Riegels auch vom Ausführungsbeispiel
abweichen kann. Letztlich sperrt auch ein schwenkbarer Haken nur gegen einen Sperrsteg
und an der Stange 14 kann eine Kante vorgesehen werden, die von den Haken hintergriffen
werden kann. Schließlich ist es noch denkbar, dass über eine spezielle Ansteuerung
die Stange 14 in der Verschlussposition in eine besonders gesicherte Stellung verlagert
wird, in der die Nase 19 den gesamten Durchgriff 17 schließt. Dazu ist die Öffnung
20 entsprechend zu bemessen.
Bezugszeichenliste
[0015]
- 1
- Schloss
- 2
- Flügel
- 3
- Falle
- 4
- Innendrücker
- 5
- Außenseite
- 6
- Außenknopf
- 7
- Schlüssel
- 8
- Schließzapfen
- 9
- Doppelpfeil
- 10
- Stulpschiene
- 11
- Langloch
- 12
- Schließleiste
- 13
- Schiene
- 14
- Stange
- 15
- Öffnung
- 16
- Öffnungsrichtung
- 17
- Durchgriff
- 18
- Länge
- 19
- Nase
- 20
- Öffnung
- 21
- Pfeil
1. Schließblech- oder Schließleistenanordnung mit einer Eintrittsöffnung für einen Riegel
(8) eines Schlosses (1), mit einer elektrischen Öffnungsfunktion, gekennzeichnet durch mindestens eine Eintrittsöffnung (15) mit einem Sperrsteg (19) , den der Riegel (8)
in der Verschlussposition hintergreift, welcher bei Betätigung der Öffnungsfunktion
aus der Verschlussposition in eine Freigabeposition verlagert wird, so dass der Riegel
(8) quer zum Falz bewegbar ist.
2. Schließblech- oder Schließleistenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (8) ein längs des Falzes des Flügels (2) verschiebbarer Bolzen ist.
3. Schließblech- oder Schließleistenanordnung nach den Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrsteg eine hakenartige Nase (19) einer randoffenen Öffnung (20) einer Stange
(14) ist.
4. Schließblech- oder Schließleistenanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (14) in einer Schiene geführt ist.
5. Schließblech- oder Schließleistenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungsfunktion durch einen elektrischen Antrieb erfolgt.
6. Schließblech- oder Schließleistenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (14) zumindest ein Fallenrückdrückorgan aufweist.
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