[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Dekontamination von außenseitig an einem
Fahrzeug anordbaren Einrichtungen, insbesondere von außenseitig an dem Fahrzeug anordbaren
Werkzeugen.
[0002] Bekannt sind Spürfahrzeuge für das Aufspüren von nuklear, biologisch und / oder chemisch
kontaminierter Luft oder Boden. Diese Spezialfahrzeuge werden von speziell ausgebildeten
Personen bedient, Ein mit dem Namen "Fuchs" bekannter Spürpanzer ist der Internetseite
http://www.rheinmetall.com/Index.php?lang=2&fid=1581 entnehmbar. Die gesammelten Messproben (Luftsammler) der kontaminierten Luft werden mittels
eines Bedienerarmes mit Handschuhschlauch einem Messgerät zugeführt.
[0003] Eine Sondenhalterung für ein derartiges ABC - Fahrzeug bzw. Objekt beschreibt die
nicht vor veröffentlithte
DE 10 2009 010 082.2. Eine fernsteuerbare Spürradabwurf- und -wechselvorrichtung sowie deren Verwendung
an einem ABC - Fahrzeug ist der gleichfalls nicht vor veröffentlichten
DE 10 2009 010 083.0 entnehmbar.
[0004] Bei Fahrzeugen, insbesondere bei gepanzerten Aufklärungsfahrzeugen, die mit diversen
Einrichtungen, wie Manipulatoren, an denen Werkzeuge befestigt sind, im Freien arbeiten,
besteht die Gefahr, dass die Werkzeuge beispielsweise bei Probenentnahmen des Erdbodens
etwa durch radioaktive, biologische und/oder chemische Kampfstoffe kontaminiert werden.
Da ein sofortiges Auswechsein der Werkzeuge in der Regel nicht möglich ist, müssen
sie noch während des Einsetzfalles dekontaminiert werden, um sie für weitere Probenentnahmen
verwenden zu können.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten
Art zu offenbaren, mittels der auf einfache Welse an einem Fahrzeug außenseitig angeordnete
Einrichtungen - auch im Einsatzfalle des Fahrzeuges - dekontaminiert werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere,
besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
[0007] Die Erfindung beruht im Wesentlichen auf dem Gedanken, zur Dekontamination der außenseitig
an einem Fahrzeug angeordneten Einrichtungen eine Impulsrelnlgungsanlage zu verwenden,
die einen vorzugsweise Innerhalb des Fahrzeuges mit einem Dekontaminationsmittel befüllbaren
Flossigkehsbehälter sowie eine mit dem Flüssigkeitabehälter verbundene und mittels
einer Steuereinrichtung steuerbare Druckpumpe umfasst. Dabei ist die Druckpumpe ausgangsseitig
über eine Leitung mit mindestens einer Ventilanordnung verbunden. Diese Ventilanordnung
umfasst ein bei einem vorgebbaren Druck sich automatisch öffnendes Druckventil und
mindestens einen mit dem Druckventil verbundenen Düsenkörper, der bei Erreichen des
Öffnungsdruckes des Druckventils Dekontaminationsmittel impulsartig in Richtung auf
die zu dekontaminierende Einrichtung versprüht.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist den Vortell auf, dass das Dekontaminationsmittel
bei Verwendung eines entsprechend hohen Druckes fein verstäubt auf die zu dekontaminierende
Einrichtung aufgetragen werden kann, sodass das Dekontaminationsmittel an alle Stellen
der Einrichtung gelangt.
[0009] Der Sprühvorgang kann aus mehreren impulsen von einstellbarer Dauer sowle in wählbaren
Intervallen erfolgen, wobei dieser Vorgang manuell oder programmgesteuert mit Hilfe
der Steuereinrichtung durchgeführt wird.
[0010] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Ventllanordnung auf
der Außenseite des Fahrzeuges befestigt, und die zu dekontaminierende Einrichtung
ist derart beweglich an dem Fahrzeug angeordnet, dass sie zur Dekontaminierung In
den Sprühbereich des Düsenkörpers der Ventilanordnung bewegbar und in dieser Position
fixierbar ist. Vorzugsweise kann die Ventilanordnung ein verschließbares Gehäuse umfassen,
innerhalb dessen sich das Druckventil befindet, wobei der Düsenkörper über einen axial
verschiebbaren Düsenträger mit dem Druckventil verbunden ist, derart, dass der Düsenkörper
von einer Ruheposition, bei der er sich innerhalb des zunächst vorderseitlg verschlossenen
Gehäuses befindet, in eine Arbeitsposition, bei welcher er außenseitig aus dem Gehäuse
herausragt, betätigbar ist.
[0011] Die Verschiebung des Düsenkörpers von seiner Ruheposition in seine Arbeitsposition
kann beispielsweise automatisch während des Druckaufbaues an dem Druckventil erfolgen.
[0012] Zur Überwachung des Dekontaminierungsvorganges kann an der Außenseite des Fahrzeuges
eine Kamera oder ein Sichtblock angeordnet sein.
[0013] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden, anhand
einer Figur erläuterten Ausführungsbeispiel.
[0014] In der Figur ist eine mit 1 bezeichnete heckseitige Wand eines gepanzerten Fahrzeuges
zur Kampfstoffdetektion dargestellt, wobei das Fahrzeug über einen nur schematisch
angedeuteten Manipulator 2 zur Entnahme von Bodenproben verfügt. Zur Dekontamination
des Greifers 3 des Manipulators 2 kann dieser nach der jeweiligen Entnahme einer Bodenprobe
mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 4 dekontaminiert werden.
[0015] Die Vorrichtung 4 umfasst einen vorzugsweise Im Innenraum 5 des Fahrzeuges mit einem
Dekontaminationsmittel 6 befüllten Flüssigkeitsbehältar 7 sowie eine mit dem Flüssigkeitsbehälter
7 verbundene und mittels einer Steuereinrichtung 8 steuerbare Druckpumpe 9. Diese
ist ausgangsseitig über eine Leitung 10 mit einer außenseitig an der Wand 1 vorgesehenen
Ventilanordnung 11 verbunden. Alternativ kann der Behälter 7 auch außen am Fahrzeug
angebracht sein, wobei eine Möglichkeit vorzusehen ist, die eine Bedienung der Vorrichtung
aus dem Fahrzeug heraus gewährleistet.
[0016] Die Ventilanordnung 11 besteht im Wesentlichen aus einem mit der Wand 1 des Fahrzeuges
befestigtes Gehäuse 12, innerhalb dessen sich ein Druckventil 13 befindet. Dieses
Druckventil 13 ist über einen axial verschiebbaren Düsenträger 14 mit einem Düsenkörper
15 verbunden, sodass der Düsenkörper 15 von einer Ruheposition, bei der er sich innerhalb
des vorderseitig verschließbaren Gehäuses 12 befindet, in eine in der Figur dargestellte
Arbeitsposition, bei welcher er außenseltlg aus dem Gehäuse 12 herausragt, betätigbar
ist.
[0017] Zur Überwachung des Dekontaminierungsvorganges ist an der Außenseite der Wand 1 des
Fahrzeuges eine Kamera 16 angeordnet.
[0018] Soll nun nach Entnahme einer Bodenprobe eine Dekontamination des Greifers 3 des Manipulators
2 erfolgen, so wird zunächst der Greifer 3 in den Sprühbereich 17 des Düsenkörpers
15 der Ventilanordnung 11 geschwenkt und in dieser Position fixiert.
[0019] Anschließend aktiviert die Steuerelnrichtung 8 die Druckpumpe 9, sodass das Dekontaminationsmittet
6 durch die Leitung 10 zu dem Druckventil 13 gelangt, welches zunächst noch geschlossen
bleibt. Der Druckaufbau an dem Druckventil 13 bewirkt eine Verschiebung des Düsenträgers
14 (beispielsweise durch einen in dem Druckventil 13 angeordneten Kolben) und damit
auch eine Verschiebung des Düsenkörpers 15 von seiner Ruheposition in seine in der
Figur dargestellte Arbeitsposition.
[0020] Sobald sich der Düsenkörper 15 in seiner Arbeitsposition befindet und ein vorgegebener
Druck erreicht ist, öffnet sich das Druckventil 13 und das Dekontaminationsmittel
wird impulsartig in Richtung auf den zu dekontaminierenden Greifer 3 versprüht.
[0021] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. So können mit der Druckpumpe beispielsweise auch mehrere Ventilanordnungen
verbunden sein oder die jeweilige Ventilanordnung kann mehrere Düsenkörper umfassen.
[0022] Außerdem kann die Ventilanordnung statt an der Außenseite der Wand 1 des Fahrzeuges
auch an dem Manipulatoram befestigt sein, sodass zur Dekontamination des Greifers
oder eines anderen Werkzeuges der Manipulator nicht zwingend eine vorgegebene feste
Position einnehmen muss.
[0023] Bezugszelchenliste
- 1
- Wand, Außenwand
- 2
- Manipulator
- 3
- Einrichtung, Greifer
- 4
- Vorrichtung
- 5
- Innenraum
- 6
- Dekontaminationsmittel
- 7
- Flüssigkeitsbehälter
- 8
- Steuereinrichtung
- 9
- Druckpumpe
- 10
- Leitung
- 11
- Ventilanordnung
- 12
- Gehäuse
- 13
- Druckventil
- 14
- Düsenträger
- 15
- Düsenkörper
- 16
- Kamera
- 17
- Sprühbereich
1. Vorrichtung zur Dekontamination von außenseitlg an einem Fahrzeug anordbaren Einrichtungen
(3) mit den Merkmalen:
a) die Vorrichtung (4) umfasst einen mit einem Dekontaminationsmittel befüllbaren
Flüssigkeitsbehälter (7) sowie eine mit dem Flüssigkeitsbehälter (7) verbundene und
mittels einer Steuereinrichtung (8) steuerbare Druckpumpe (9);
b) die Druckpumpe (9) ist ausgangsseitig über eine Leitung (10) mit mindestens einer
Ventilanordnung (11) verbunden;
c) die Ventilanordnung (11) umfasst ein bei einem vorgebbaren Druck sich automatisch
öffnendes Druckventil (13) und mindestens einen mit dem Druckventil (13) verbundenen
Düsenkörper (15), der bei Erreichen des Öffnungsdruckes des Druckventils (13) Dekontaminationsmittel
(6) impulsartig in Richtung auf die zu dekontaminierende Einrichtung (3) versprüht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung (11) an der Außenseite des Fahrzeuges befestigt ist, und dass
die zu dekontaminlerende Einrichtung (3) beweglich an dem Fahrzeug angeordnet ist,
derart, dass sie zur Dekontaminierung in den Sprünberelch (17) des Düsenkörpers (15)
der Ventilanordnung (11) bewegbar und in dieser Position fixierbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung (11) ein Gehäuse (12) umfasst, innerhalb dessen sich das Druckventil
(13) befindet, und dass der Düsenkörper (15) über einen axial verschiebbaren Düsenträger
(14) mit dem Druckventil (13) verbunden ist, derart, dass der Düsenkörper (15) von
einer Ruheposition, bei der er sich innerhalb des vorderseitig verschließbaren Gehäuses
(12) befindet, In eine Arbeitsposition, bei welcher er außenseitig aus dem Gehäuse
(12) herausragt, betätigbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckventil (13) und der Düsenträger (14) derart miteinander in Wirkverbindung
stehen, dass die Verschiebung des Düsenkörpers (15) von seiner Ruheposition in seine
Arbeitsposition automatisch während des Druckaufbaues an dem Druckventil (13) erfolgt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Überwachung des Dekontaminlerungsvorganges an der Außenseite des Fahrzeuges eine
Kamera (16) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (4) im Innenraum (5) das Fahrzeuges angebracht ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (4) außen am Fahrzeug angebracht ist.