[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Schalter mit einem in einem Gehäuse
gelagerten, durch Druck und Drehung beaufschlagbaren Betätigungselement, das über
eine Drehachse mit einer stirnseitig angeordneten Erfassungseinrichtung für die Drehbewegung
in Verbindung steht.
[0002] Aus der Praxis ist ein elektrischer Schalter bekannt, der zur Leuchweitenregulierung
von Frontscheinwerfern eines Kraftfahrzeuges dient und dessen walzenförmiges Betätigungselement
um seine Längsachse drehbar gelagert ist. Die Drehung des Betätigungselementes ist
bei diesem Schalter beschränkt, da die Frontscheinwerfer nur um einen bestimmten Winkel
verschwenkt werden dürfen. Eine Druckbeaufschlagung des Betätigungselementes zur Realisierung
weiterer Schaltfunktionen ist nicht vorgesehen.
[0003] Im Weiteren ist ein Schalter der eingangs genannten Art durch seine Verwendung in
einer Computer-Maus bekannt. Das radförmige Betätigungselement, ein so genanntes Scroll-Rad,
dient zur Bildschirmsteuerung und ist durch Drehung oder Druck beaufschlagbar. Hierzu
ist das Betätigungselement jeweils stirnseitig in einem Gehäuse der Computer-Maus
sowohl drehbar als auch in Druckrichtung vertikal verschiebbar gelagert. Das Betätigungselement
befindet sich in einer Stützvorrichtung, unter der ein Mikroschalter angeordnet ist.
Aufgrund der übereinander liegenden Anordnung von Betätigungselement, Stützvorrichtung
und Mikroschalter weist dieser Schalter einen relativ hohen Aufbau auf.
[0004] Darüber hinaus offenbart die
EP 0 901 262 A2 einen elektrischen Schalter mit einem schwenk- und drehbar in einem Gehäuse gelagerten,
durch Druck und Drehung beaufschlagbaren Betätigungselement, das in einem schwenkbaren
Schaltrahmen drehbar gelagert ist.
[0005] Ferner ist aus der
DE 600 06 426 T2 ein elektrischer Schalter mit einem schwenk- und drehbar in einem Gehäuse gelagerten,
durch Druck und Drehung beaufschlagbaren Betätigungselement bekannt, das mittels einer
flexiblen Achse drehbar gelagert ist.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Schalter der eingangs genannten Art zu schaffen,
der einen konstruktiv einfachen Aufbau aufweist.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Drehachse drehfest und
schwenkbar jeweils einer Stirnseite des Betätigungselementes und der Erfassungseinrichtung
zugeordnet ist.
[0008] Die Drehachse ist nach Art eines Kugelgelenkes mit mindestens einer umfangsseitige
Fläche zur Übertragung einer Drehbewegung mit dem Betätigungselement verbunden und
in der Lage die Drehbewegungen des Betätigungselementes verlustfrei sowohl in einer
durch Druck beaufschlagten als auch in einer unbeaufschlagten Lage auf die Erfassungseinrichtung
zu übertragen. Hierbei kann die Erfssungseinrichtung fixiert sein und muss nicht den
Bewegungen des Betätigungselementes folgen, wodurch auch der elektrische Anschluss
der Erfassungseinrichtung einfach und zuverlässig zu bewerkstelligen ist.
[0009] Bevorzugt ist die Drehachse jeweils endseitig mit einem polygonalen Gelenkkopf, insbesondere
einem hexagonalen Gelenkkopf, versehen. In seiner Längserstreckung ist der Gelenkkopf
und damit auch seine umfangsseitigen Flächen abgerundet, um entsprechende Bewegungen
des Betätigungselementes ausgleichen zu können, und im Querschnitt ist der Gelenkkopf
als ein Polygon, insbesondere ein Haxagon, ausgebildet, damit die Drehbewegungen des
Betätigungselementes zuverlässig übertragbar sind.
[0010] Zweckmäßigerweise durchragt die Drehachse das Betätigungselement. In Ausgestaltung
weist das Betätigungselement in der der Erfassungseinrichtung benachbarten Stirnseite
eine Freimachung für die Drehachse und in der gegenüberliegenden Stirnseite eine Aufnahme
für den zugeordneten Gelenkkopf der Drehachse auf. Demnach bewegt sich die Drehachse
aufgrund ihrer Länge bei einer relativ großen linearen Hubbewegung des Betätigungselementes
nur um einen verhältnismäßig kleinen Winkel relativ zur Längsachse des Betätigungselementes.
[0011] Um die Drehachse axial zu positionieren, ist bevorzugt die Drehachse in einer sich
zwischen der Erfassungseinrichtung und dem Betätigungselement erstreckenden Gehäusewand
geführt. Die Drehachse kann sich demnach korrespondierend zur Bewegung des Betätigungselementes,
die durch die Druckbeaufschlagung ausgeführt wird, verlagern und drehen, ist jedoch
in weiteren Bewegungen gehindert. Zweckmäßigerweise weist die Drehachse zur Führung
in der Gehäusewand eine Scheibe auf, die im Bereich des der Erfassungseinrichtung
zugeordneten Gelenkkopfes angeformt und in einer entsprechenden Nut in der Gehäusewand
dreh- und verschiebbar aufgenommen ist.
[0012] Um das Betätigungsement innerhalb des Schalters zu positionieren, ist vorteilhafterweise
das Betätigungselement in einem durch Druckbeaufschlagung linear verschiebbaren Lagergehäuse
drehbar gelagert. Zur Realisierung einer exakten Drehbewegung weist das Betätigungselement
an seinen Stirnseiten zylindrische Ansätze auf, die in korrespondierende Lagerausnehmungen
des Lagergehäuses eingreifen. Zur Bewerkstelligung einer einfachen Lagerung für die
durch die Druckbeaufschlagung des Betätigungselementes verursachte Verschiebung des
Lagergehäuses ist vorzugsweise das Lagergehäuse mit Führungsstegen versehen, die sich
senkrecht zur Längsachse der Drehachse erstrecken und in Führungsnuten von Gehäusewänden
eingreifen.
[0013] Zur Verwirklichung eines Schaltvorgangs beaufschlagt das Lagergehäuse bei einer Druckbetätigung
des Betätigungselementes ein auf einer Leiterplatte angeordnetes Schaltelement, wobei
sich die Leiterplatte zwischen einem Sockel des Gehäuses und dem Lagergehäuse erstreckt.
Um kostengünstige und robuste Schalter bereitzustellen, die eine Rückstellbewegung
des Betätigungselementes ohne zusätzliche Bauteile sicherstellen, sind als Schaltelemente
in Domen einer elastischen Schaltmatte angeordnete Kontaktblättchen oder Mikroschalter
vorgesehen.
[0014] Nach einer Weiterbildung ist die Erfassungseinrichtung fest innerhalb des Gehäuses
angeordnet. Diese einfach und zuverlässige Art der Befestigung ist durch die schwenkbare
Lagerung der Drehachse möglich. Durch die feste Anordnung entfallen flexible Kabel
zur elektrischen Kopplung der Erfassungseinrichtung mit dem Bordnetz, wie es aus dem
Stand der Technik bekannt ist. Bevorzugt ist die Erfassungseinrichtung als eine Codiereinrichtung
ausgebildet. Zweckmäßigerweise umfasst die Codiereinrichtung ein Potentiometer, ein
Codierrad mit einer zugeordneten Erfassungseinrichtung oder einen Kodierer mit einem
zugeordneten Dekodierer
[0015] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche
definiert.
[0016] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme
auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- Fig.1
- einen Teilquerschnitt durch ein Lenkrad eines Kraftfahrzeuges mit einem erfindungsgemäßen
Schal- ter,
- Fig.2
- eine Schnittdarstellung des Schalters nach Fig. 1 von oben,
- Fig.3
- eine weitere Schnittdarstellung des Schalters nach Fig. 1 und
- Fig.4
- eine perspektivische Darstellung einer Drehachse des Schalters nach Fig. 1.
[0017] Der elektrische Schalter ist in einer Speiche 1 eines Lenkrades 2 in der Nähe eines
Lenkradkranzes installiert, um durch ein Drücken gemäß Pfeil 3 eines walzenförmigen
Betätigungselementes 4, das abschittsweise von einer Blende 5 überdeckt ist, eine
Steuerung eines Bordcomputers des Kraftfahrzeuges zu aktivieren und eine Navigation
durch ein Menü des Bordcomputers durch ein anschließendes Drehen gemäß Pfeil 6 des
Betätigungselementes 4 in die eine oder andere Richtung vorzunehmen, wobei eine Bestätigung
eines ausgewählten Menüpunktes durch ein erneutes Drücken des Betätigungselementes
4 vorgenommen wird. Selbstverständlich ist auch eine Verwendung des Schalters im Zusammenhang
mit einer Audio- oder Klimaanlage oder einem Mobiltelefon, inbesondere mit dessen
Telefonbuch, denkbar.
[0018] Zur drehbaren Lagerung weist das Betätigungselement 4 an jeder seiner Stirnseiten
7 einen zylindrischen Ansatz 10 auf, der in eine korrespondierende Lagerausnehmung
8 eines Lagergehäuses 9 eingreift, das bei einer Druckbeaufschlagung des Betätigungselementes
4 linear verschiebbar gelagert ist. Zur Sicherstellung der Verschiebbarkeit des Lagergehäuses
9 ist das Lagergehäuse 9 mit Führungsstegen 11 versehen, die sich senkrecht zur Längsachse
des Betätigungselementes 4 erstrecken und in Führungsnuten 12 von Gehäusewänden 13
eingreifen.
[0019] An der sich parallel zur rechtsseitigen Stirnseite 7 des Betätigungselementes 4 erstreckenden
Gehäusewand 13 ist eine mit dem Betätigungselement 4 zur Erfassung von Drehbewegungen
zusammenwirkende Erfassungseinrichtung 14 festgelegt, die elektrisch eine unterhalb
des Lagergehäuses 9 angeordnete Leiterplatte 24 kontaktiert. In ein Drehteil 16 der
Erfassungseinrichtung 14 greift ein Ende 15 einer das Betätigungselement 4 einseitig
durchragenden Drehachse 17 ein, die in eine koaxial zur Längsachse des Betätigungselementes
4 verlaufende Sackbohrung 18 eingesetzt ist. Im Bereich der der Erfassungseinrichtung
14 gegenüberliegenden Stirnseite 7 ist innerhalb des Betätigungselementes 4 eine sich
koaxial zur Längsachse des Betätigungselementes 4 in dessen Sackbohrung 18 hineinerstreckende
Aufnahme 19 für das andere Ende 15 der Drehachse 17 vorgesehen.
[0020] Um sowohl die Drehbewegung als auch die lineare Auf- und Abbewegung des Betätigungselementes
4 bei gleichzeitiger Verbindung des Betätigungselementes 4 mit der Erfassungseinrichtung
14 über die starre Drehachse 17 zu ermöglichen, ist jedes Ende 15 der Drehachse 17
als hexagonaler Gelenkkopf 20 ausgebildet, wobei die Einzelflächen 21 jedes Gelenkkopfes
20 eine konvexe Wölbung vom freien Ende des Gelenkkopfes 20 zu einer Einschnürung
22 beschreiben. Um die Drehachse in axialer Richtung zu haltern, ist eine scheibenförmige
Anformung 23 einstückig mit der Drehachse 17 ausgebildet, die in der die Erfassungseinrichtung
14 tragenden Gehäusewand 13 verschiebbar und drehbar gelagert ist.
[0021] Bei einer Druckbeaufschlagung des Betätigungselementes 4 wird dieses gemeinsam mit
dem Lagergehäuse 9 in Richtung der Leiterplatte 24 bewegt, wobei das Lagergehäuse
9 einen in einem Dom 25 einer elastischen Schaltmatte 26 untergebrachten Schaltkontakt
zum Schließen eines entsprechenden Strommkreises kontaktiert. In dieser Lage des Betätigungselementes
4 befindet sich der in der Aufnahme 19 innerhalb des Betätigungselementes 4 angeordnete
Gelenkkopf 20 relativ unterhalb dem der Erfassungseinrichtung 14 zugeordneten Gelenkkopf
20, wobei aufgrund der vielflächigen Gestalt der Gelenkköpfe 20 Drehbewegungen übertragbar
sind. Nach dem Loslassen des Betätigungselementes 4 erfolgt eine Rückstellbewegung
des Betätigungselementes 4 in seine unbeaufschlagte Ausgangslage aufgrund der Wirkung
der Schaltmatte 26 und der in der Aufnahme 19 innerhalb des Betätigungselementes 4
angeordnete Gelenkkopf 20 nimmt eine Lage relativ oberhalb dem der Erfassungseinrichtung
14 zugeordneten Gelenkkopf 20 ein (Fig. 1, 3). Selbstverständlich ist auch in dieser
Lage eine Drehbewegung des Betätigungselementes 4 über die Drehachse 17 zu der Erfassungseinrichtung
14 übertragbar.
1. Elektrischer Schalter mit einem in einem Gehäuse gelagerten, durch Druck und Drehung
beaufschlagbaren Betätigungselement (4), das über eine Drehachse (17) mit einer stirnseitig
angeordneten Erfassungseinrichtung (14) für die Drehbewegung in Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (17) drehfest und schwenkbar jeweils einer Stirnseite (7) des Betätigungselementes
(4) und der Erfassungseinrichtung (14) zugeordnet ist.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (17) jeweils endseitig mit einem polygonalen Gelenkkopf (20), insbesondere
einem hexagonalen Gelenkkopf (20), versehen ist.
3. Schalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (17) das Betätigungselement (4) durchragt.
4. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (4) in der der Erfassungseinrichtung (14) benachbarten Stirnseite
(7) eine Freimachung für die Drehachse (17) und in der gegenüberliegenden Stirnseite
(7) eine Aufnahme (19) für den zugeordneten Gelenkkopf (20) der Drehachse (17) aufweist.
5. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (17) in einer sich zwischen der Erfassungseinrichtung (14) und dem
Betätigungselement (4) erstreckenden Gehäusewand (13) geführt ist.
6. Schalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (17) zur Führung in der Gehäusewand (13) eine Scheibe aufweist, die
im Bereich des der Erfassungseinrichtung (14) zugeordneten Gelenkkopfes (20) angeformt
und in einer entsprechenden Nut in der Gehäusewand (13) dreh- und verschiebbar aufgenommen
ist.
7. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (4) in einem durch Druckbeaufschlagung linear verschiebbaren
Lagergehäuse (9) drehbar gelagert ist.
8. Schalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (4) an seinen Stirnseiten (7) zylindrische Ansätze (10) aufweist,
die in korrespondierende Lagerausnehmungen (8) des Lagergehäuses (9) eingreifen.
9. Schalter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagergehäuse (9) mit Führungsstegen (11) versehen ist, die sich senkrecht zur
Längsachse der Drehachse (17) erstrecken und in Führungsnuten (12) von Gehäusewänden
(13) eingreifen.
10. Schalter nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagergehäuse (9) bei einer Druckbetätigung des Betätigungselementes (4) mindestens
ein auf einer Leiterplatte (24) angeordnetes Schaltelement beaufschlagt, wobei sich
die Leiterplatte (24) zwischen einem Sockel des Gehäuses und dem Lagergehäuse (9)
erstreckt.
11. Schalter nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Schaltelemente in Domen (25) einer elastischen Schaltmatte (26) angeordnete Kontaktblättchen
oder Mikroschalter vorgesehen sind.
12. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungseinrichtung (14) fest innerhalb des Gehäuses angeordnet ist.
13. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungseinrichtung (14) als eine Codiereinrichtung ausgebildet ist.
14. Schalter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Codiereinrichtung ein Potentiometer, ein Codierrad mit einer zugeordneten Erfassungseinrichtung
oder einen Kodierer mit einem zugeordneten Dekodierer umfasst.