[0001] Die Erfindung betrifft einen Hörerschlauch zur Anbindung eines Hörers eines Hörhilfeapparates
sowie einen Hörhilfeapparat mit einem solchen Hörerschlauch.
[0002] Hörhilfeapparate weisen im Allgemeinen ein Gehäuse auf, in dem ein Mikrofon, ein
Verstärker sowie ein Hörer (sog. Receiver) angeordnet sind. Zudem ist eine Energieversorgung
erforderlich, normalerweise in Form einer Batterie, die wiederaufladbar sein kann.
Der Hörer ist mit einem akustischen Ausgang des Gehäuses verbunden, um akustische
Ausgangssignale des Hörers nach außen zum Ohr eines Hörhilfe-Benutzers leiten zu können.
Bei einem im dem-Ohr-Hörhilfeapparat (IDO) gelangen die akustischen Ausgangssignale
vom Ausgang unmittelbar zu dem Ohr, in dem das IDO-Gerät eingesetzt ist. Bei einem
Hinter-dem-Ohr-Gerät (HDO) ist das Gehäuse üblicherweise mit einem Traghaken verbunden,
durch den es an die Ohrmuschel gehängt werden kann. Der Traghaken weist einen akustischen
Kanal auf, der die Ausgangssignale des Hörers zum Ohr des Hörhilfe-Trägers leitet.
Der Hörer ist zu diesem Zweck mit dem akustischen Kanal verbunden.
[0003] Im Betrieb einer Hörhilfe kann störendes Feedback (oder Rückkopplung) auftreten,
wenn akustische Ausgangssignale vom Hörer zum Mikrofon gelangen. Denn die im Mikrofon
aufgenommenen akustischen Signale werden anschließend verstärkt und erneut durch den
Hörer wiedergegeben. Um die Feedback-Neigung zu verringern, ist es bekannt, den Hörer
möglichst schalldicht mit dem Ausgang des Gehäuses bzw. mit dem akustischen Kanal
des Traghakens zu verbinden. Durch die Schalldichte-Verbindung wird verhindert, dass
akustische Ausgangssignale innerhalb des Gehäuses auf direktem Weg zum Mikrofon gelangen
können. Zum Beispiel kann der Hörer mit einem zum Ausgang oder Traghaken führenden
Hörerschlauch verklebt werden. KlebeVerbindungen weisen jedoch den Nachteil auf, dass
sie nur bedingt lösbar und wieder herstellbar sind, was zum Beispiel beim Austausch
des Hörers erforderlich wird. Zudem sind Klebe-Verbindungen häufig nicht ausreichend
stoß- bzw. schlagfest und nehmen beim versehentlichen Herunterfallen der Hörhilfe
Schaden. Nicht zuletzt ist das Herstellen einer Klebe-Verbindung ein verhältnismäßig
aufwändiger und zeitintensiver Herstellungs-Prozess-Schritt, da der Kleber in geeigneter
Menge dosiert, sorgsam verteilt und nach Zusammenfügen der Verbindungs-Partner hinreichend
lange ausgehärtet werden muss.
[0004] Aus der Druckschrift
US 2008/000 2848 A1 ist eine Hörhilfe bekannt, die als HDO-Gerät ausgeführt ist. Zur Verbindung des Hörers
mit dem akustischen Kanal im Traghaken ist ein Hörerschlauch vorgesehen. Um eine schalldichte
Verbindung zwischen dem Hörerschlauch und dem Hörer zu gewährleisten, ist eine mit
umlaufenden Nuten oder Geraten versehene Steckverbindung vorgesehen. Die umlaufenden
Nuten oder Gerate können entweder nur auf einer Seite der Steckverbindung vorgesehen
sein, also entweder auf dem Stecker oder in der Dose, so dass sich eine kraftschlüssige
Verbindung ergibt. Oder sie können auf beiden Seiten vorgesehen, so dass eine mindestens
teilweise formschlüssige Verbindung bewerkstelligt wird.
[0005] Aus der Druckschrift
WO 2009/016 671 A1 ist eine Hörhilfe vorbekannt, bei der zwischen dem Gehäuse und dem Mikrofon ein Schlauch
vorgesehen ist, der jeweils mit einer reversiblen Schnappverbindung verbunden ist.
[0006] Aus der
US 6,522,764 B1 ist eine Hörhilfe bekannt, die als HDO-Gerät ausgeführt ist. Das Gerät ist insoweit
modular aufgebaut, als sämtliche Einzelkomponenten mit SchnappVerbindungen zusammengesetzt
werden.
[0007] Aus der
US 4,418,787 ist eine Hörhilfe vorbekannt, die als HDO-Gerät ausgeführt. Gehäuse und Traghaken
sind durch eine Schlauchverbindung mit gewindeförmiger Außenwand verbunden, die eine
möglichst sichere Verbindung gewährleisten soll.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anbindung eines Hörers an einen Hörerschlauch
zu schaffen, die eine gute akustische Stabilität sowie geringe Feedback-Neigung gewährleistet,
dabei unaufwändig herstellbar ist, und eine hohe Stoß- bzw. Schlag-Festigkeit aufweist.
Unter dem Begriff Hörerschlauch soll dabei ein Verbindungsstück zwischen dem akustischen
Ausgang des Hörers sowie einer akustischen Ausgangsöffnung des Gehäuses einer Hörhilfe
verstanden werden. Dabei kann es sich um einen unmittelbar zu einer Gehäuseöffnung
führenden Schlauch handeln, oder um einen zum akustischen Kanal eines Traghakens führenden
Schlauch oder um einen den akustischen Kanal bildenden Schlauch. Der Schlauch kann
rund sein oder beliebige Querschnitte aufweisen, zudem kann er länglich oder ausgesprochen
kurz sein.
[0009] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch einen Hörerschlauch mit den Merkmalen des
unabhängigen Anspruchs 1 sowie durch einen Hörhilfeapparat mit den Merkmalen des Anspruchs
12 sowie durch einen Hörer mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 11.
[0010] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht in einem Hörerschlauch für einen Hörhilfeapparat
zur Anbindung eines Hörers umfassend einen Hörer-Anschluss, der zum Anschließen des
Hörers ausgebildet ist, wobei der Hörer-Anschluss als Becher ausgeführt ist, der an
einen Hörer, wenn dieser an den Hörer-Anschluss angeschlossen ist, wenigstens teilweise
aufnimmt, wobei der Hörer-Anschluss eine Arretierung umfasst, durch die ein Hörer,
wenn dieser an den Hörer-Anschluss angeschlossen ist, formschlüssig arretiert wird,
und wobei der Hörer-Anschluss ein flexibles der Arretierung des Hörers dienendes Element
umfasst.
[0011] Durch die formschlüssige Verbindung zwischen Hörer- und Hörer-Anschluss wird eine
Vereinfachung der Installation des Hörers beim Herstellungsprozess oder beim Austauschen
erreicht, da weder eine Kraft, wie beispielsweise beim Vorspannen oder Aufweiten einer
kraftschlüssigen Verbindung, aufgebracht werden muss, noch eine Klebe-Verbindung hergestellt
werden muss. Die Verwendung eines flexiblen der Arretierung dienenden Elements kann
dabei in der Weise ausgeführt sein, dass die Arretierung durch ihre Flexibilität geöffnet
und geschlossen werden kann. Die Arretierung erfolgt dahingehend, dass der Hörer in
der durch Formschluss hergestellten Verbindung arretiert wird. Denkbar ist dabei auch
eine Verstärkung der formschlüssigen Verbindung durch eine elastische Kraft des flexiblen
Elements. Dadurch kann die Verbindung zwischen Hörer und Hörer-Anschluss sicherer
gemacht werden, indem durch die flexible Arretierung eine Stoß- oder Schlag-Belastung
bei unbeabsichtigtem Herunterfallen aufgrund der flexiblen Nachgiebigkeit der Arretierung
bewirkt werden. Die becher-förmige Ausführung des Hörer-Anschlusses trägt zum einen
zur Erhöhung der Festigkeit und Zuverlässigkeit der formschlüssigen Verbindung zum
Hörer bei. Zum anderen stellt der Becher, zumindest soweit er den Hörer in sich aufnimmt,
eine akustische Abschirmung dar, die akustische Ausgangssignale des Hörers in ungewünschte
Richtungen abschirmen kann. Dies trägt zur Unterdrückung der Feedback-Neigung aufgrund
von innerhalb eines Hörhilfe-Gehäuses unerwünscht zum Mikrofon gelangenden akustischen
Signalen bei.
[0012] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Grundgedankens ist die Arretierung als Bügel
ausgebildet, der den angeschlossenen Hörer umgreift. Das flexible der Arretierung
dienende Element kann in den Bügel integriert sein, z.B. kann der gesamte Bügel flexibel
ausgeführt sein. Damit ergibt sich eine stabile, konstruktiv einfache und beim Installieren
des Hörers besonders einfach handhabbare Ausführung der Arretierung und des flexiblen
der Arretierung dienenden Elements.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist der Hörer-Anschluss einstückig
mit dem Hörerschlauch ausgeführt. Die einstückige Ausführung hilft Verbindungs- bzw.
Naht-Stellen zu vermeiden und erhöht damit die Schaldichtigkeit und vermindert somit
die Feedback-Neigung. Zudem reduziert die einstückige Ausführung die Anzahl der Fertigungsschritte
bei Montage des Hörer-Schlauchs und -Anschlusses. Weiter wird durch die Reduzierung
der Anzahl der Einzelteile der logistische Fertigungsaufwand reduziert. Der einstückig
ausgeführte Hörerschlauch mit Hörer-Anschluss kann dabei vom Hörer direkt zum akustischen
Ausgang eines Hörhilfe-Gehäuses führen, und er kann in dieser Ausführung außerordentlich
kurz gestaltet sein. Bei solcher Art geringer Länge gleicht der Hörerschlauch einer
Aufnahme zur Montage des Hörers.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist das flexible der Arretierung dienende
Element als separate Manschette ausgebildet, die wenigstens teilweise über den angeschlossenen
Hörer oder den Hörer-Anschluss geschoben ist.
[0015] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche
sowie der Figurenbeschreibung. Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand von Figuren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Hdo-Hörhilfe gemäß Stand der Technik,
Fig. 2,3 Höreranschluss in verschiedenen Perspektiven,
Fig. 4, 5 Höreranschluss mit Hörer und Manschette, und
Fig. 6 Hdo-Traghaken mit Höreranschluss und Hörer
[0016] In
Figur 1 ist ein Abschnitt einer Hdo-Hörhilfe schematisch mit geöffnetem Gehäuse dargestellt.
Die Hdo-Hörhilfe 2 umfasst einen Traghaken 6, mit dem sie hinter der Ohrmuschel eines
Hörhilfe-Trägers eingehängt werden kann. Die Hörhilfe 2 umfasst ein Gehäuse 4, das
mit dem Traghaken 6 verbunden ist. Die Verbindung kann dauerhaft oder lösbar ausgeführt
sein. Der Traghaken 6 weist einen durch Linien angedeuteten Schallkanal auf, durch
den akustische Signale vom Innern des Gehäuses 4 zum Ende des Traghakens 6 geleitet
werden. Bei bestimmungsgemäßer Benutzung der Hörhilfe 2 ist am aufgewölbten, von dem
Gehäuse 4 abgewandten Ende des Traghakens ein nicht dargestellter Hörschlauch (ein
sog. Tube) angeschlossen, das die akustischen Signale weiter zum Gehörgang des Hörhilfe-Trägers
leitet.
[0017] In dem Gehäuse 4 ist eine Mikrofoneinrichtung 5 angeordnet, das der Aufnahme akustischer
Umgebungssignale dient. Die Mikrofoneinrichtung 5 kann unidirektional, das heißt im
Wesentlichen richtungsunabhängig arbeiten, oder sie kann im Wesentlichen richtungsabhängig
arbeiten, z. B. bidirektional oder nach Art eines Richtmikrofons. Insbesondere für
bidirektional bzw. gerichtet arbeitende Mikrofoneinrichtungen sind häufig statt eines
einzigen mehrere Mikrofone vorgesehen.
[0018] Die Mikrofoneinrichtung 5 ist über eine lediglich angedeutete Signalverarbeitungseinrichtung
mit einer Verstärkereinrichtung 3 verbunden. In der Signalverarbeitungseinrichtung
werden die aufgenommenen akustischen Signale entsprechend einem Hörprogramm verarbeitet.
Das Hörprogramm kann der Verbesserung des Signal-Rausch-Abstands dienen, der Analyse
gerichteter akustischer Information, der Störsignal-Unterdrückung oder Reduzierung,
oder der einem spezifischen, individuellen Hörverlust angepassten Veränderung der
aufgenommenen akustischen Signale. Die Signalverarbeitungseinrichtung kann weitere
Verarbeitungsprozesse ermöglichen sowie auf Eingaben oder Parameter-Einstellungen
durch den Hörgeräte-Träger reagieren. Für manuelle Eingaben ist mindestens ein Schalter
7 vorgesehen, der beispielsweise als Tast-, Wipp- oder Kipp-Schalter ausgeführt sein
kann. Mittels des Schalters 7 kann beispielsweise eine Parameterwahl getroffen oder
die Hörhilfe ein- und ausgeschaltet werden.
[0019] Mit der Signalverarbeitungseinrichtung verbunden ist ein Hörer (sog. Receiver 8),
der durch die Ausgangssignale der Signalverarbeitungseinrichtung bzw. der damit verbundenen
Verstärkereinrichtung 3 angesteuert wird. Der Hörer 8 erzeugt durch die Verstärkereinrichtung
3 verstärkte akustische Signale, beispielsweise von der Mikrofoneinrichtung 5 aufgenommene
Umgebungssignale. Die verstärkten Signale werden an den Hörerschlauch 10 abgegeben,
der mit dem Hörer dauerhaft oder lösbar verbunden ist. Die Verbindung kann z.B. durch
ein Klebemittel gesichert werden oder als kraftschlüssige Steckverbindung ausgeführt
sein. Der Hörerschlauch 10 leitet die akustischen Ausgangssignale des Hörers 8 zum
Anschlussstück 12, das wiederum mit dem Schallkanal des Traghakens 6 in Verbindung
steht.
[0020] Die dargestellte Verbindung zwischen Hörer 8 und Hörerschlauch 10 entspricht dem
Stand der Technik.
[0021] In
Figur 2 ist ein Hörerschlauch 20 dargestellt, der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung bildet.
Er umfasst ein T-Stück 31, das im Wesentlichen durch zwei T-förmig angeordnete Ausformungen
am Schlauchende gebildet wird. Das T-Stück 31 dient der zuverlässigen und festen Verbindung
des Hörerschlauchs 20 mit einem Verbindungsgegenstück. Zum Beispiel kann der Hörerschlauch
20 wie vorangehend beschrieben mit einem Anschluss-Stück oder direkt mit dem Traghaken
einer Hörhilfe verbunden werden. Kommt der Hörerschlauch 20 in anderen Hörhilfe-Bauformen
zur Anwendung, kann er über das T-Stück 31 auch direkt mit dem Hörhilfe-Gehäuse verbunden
werden, oder mit dem Gehäuse eines im Gehörgang anzuordnenden Hörers (sog. RIC-Bauform,
Receiver-in-Canal).
[0022] An dem T-Stück 31 gegenüberliegenden Ende des Hörerschlauchs 20 ist ein Becker 40
einstückig angeformt. Der Becher 40 dient der Aufnahme eines Hörers, der nicht dargestellt
ist. Der Hörer kann in den Becher 40 eingesetzt werden, weswegen sich die Form, d.h.
der Querschnitt sowie die Länge des Bechers 40 hauptsächlich nach der Form des einzusetzenden
Hörers richtet. Der Hörerschlauch 20 weist einen der Hörer inneren in der Darstellung
lediglich angedeutet ist. Der Schallkanal dient dazu, akustische Signale durch den
Hörerschlauch.....kanal. Der Becher weist eine Öffnung zum Schallkanal hin auf, so
dass das Innere des Bechers 40 unmittelbar in den Schallkanal mündet.
[0023] Der Hörer kann in den Becher 40 so eingesetzt werden, dass der Signalausgang des
Hörers direkt mit dem Schallkanal in Verbindung steht. Dadurch können akustische Ausgangssignale
des Hörers in den Schallkanal abgegeben und durch diesen geleitet werden.
[0024] Um eine möglichst schalldichte Verbindung von Hörer und Schallkanal zu gewährleisten,
umfasst der Becher 40 einen Hörer, sobald dieser in den Becher 40 eingesetzt ist,
möglichst dicht. Die Innenwand des Bechers 40 bzw. die Außenwand eines einzusetzenden
Hörers kann zu diesem Zweck aus flexiblem, schalldichtendem Material bestehen. Ein
möglichst spielfreier, dichter Sitz des Hörers im Becher 40 wird durch möglichst gut
übereinstimmende Querschnitte und geringe Toleranzen erreicht.
[0025] Ein in den Becher 40 eingesetzter Hörer wird durch den Bügel 41 fixiert. Der Bügel
41 sorgt dafür, dass ein eingesetzter Hörer nicht aus dem Becher 40 herausrutschen
kann. Daher umfasst er einen eingesetzten Hörer möglichst eng und spielfrei. Um eine
lösbare Verbindung zu erhalten, die beispielsweise zum Austausch des Hörers von Vorteil
ist, ist der Bügel 41 solcherart flexibel, dass er zum Einsetzen oder Entnehmen eines
Hörers elastisch zur Seite gebogen oder in Richtung vom Becher weg gedehnt werden
kann. Der gesamte Bügel 41 oder Teile davon, beispielsweise die Seitenstreben, sind
zu diesem Zweck aus einem geeigneten, elastischen Material gefertigt. Der Bügel 41
presst so einen in den Becher 40 eingesetzten Hörer in Richtung des Becherbodens,
so dass der akustische Ausgang des Hörers mit dem Schallkanal im Hörerschlauch 20
möglichst fest und dicht, gleichzeitig jedoch reversibel verbunden ist. Diese Verbindung
erfordert keinerlei zusätzliche Sicherung durch Klebemittel und ist zum einen kraftschlüssig,
da der Bügel 41 den Hörer in den Becher 40 presst, zum anderen jedoch formschlüssig,
indem der Bügel 41 sowie der Becher 40 in der jeweiligen Form so an den einzusetzenden
Hörer angeglichen sind, dass dieser möglichst spielfrei und exakt umfasst wird. Die
nach Ausführung kann dabei auch auf den Kraftschluss verzichtet werden und eine Verbindung
allein formschlüssig hergestellt werden.
[0026] In
Figur 3 ist der vorangehend beschriebene Hörerschlauch 20 in anderer Perspektive dargestellt.
Er weist die vorangehend beschriebenen Bestandteile auf, für die dieselben Bezugszeichen
verwendet sind. Im Gegensatz zur vorangehenden Darstellung ist das offene Ende des
innerhalb angeordneten Schallkanals an dem mit dem T-Stück 31 versehenen Ende des
Hörerschlauchs 20 zu erkennen.
[0027] In
Figur 4 ist wiederum der vorangehend beschriebene Hörerschlauch 20 unter Verwendung derselben
Bezugszeichen für dieselben Komponenten in veränderter Perspektive dargestellt. Im
Gegensatz zur vorangehenden Darstellung ist der Hörerschlauch 20 an dem mit dem T-Stück
31 versehenen Ende mit einem Anschluss-Stück 22 verbunden. Das Anschluss-Stück 22
umfasst eine Befestigungsöse 30, mit der es zum Beispiel am Gehäuse einer Hörhilfe
oder an einem tragenden Rahmen befestigt werden kann. Ein Verbindungsgegenstück zum
Befestigen des Hörerschlauchs 20 mittels des T-Stücks 31 ist nicht dargestellt.
[0028] In den Becher 40 des Hörerschlauchs 20 ist ein Hörer 8 eingesetzt, der lediglich
teilweise sichtbar dargestellt ist. Der Hörer 8 wird wie vorangehend beschrieben vom
Becher 40 und dem Bügel 41 formschlüssig und dicht umfasst. Zur zusätzlichen Sicherung
der Verbindung ist eine Manschette 44 aufgeschoben. Die Manschette 44 fixiert den
Hörer 8 zusätzlich zum Bügel 41 im Becher 40. Die Manschette 44 kann elastisch ausgeführt
sein, so dass sie eine Spannkraft ausübt, die den Hörer zusätzlich fixiert.
[0029] Durch die möglichst enge und spielfreie Verbindung zwischen Becher 40 und Hörer 8
wird wie oben erläutert, die Schalldichtigkeit der Verbindung erhöht. Es liegt auf
der Hand, dass mit zunehmender Länge des Bechers 40 die Dichtfläche wächst und somit
die Verbindung an Schalldichtigkeit zunimmt. Die Manschette 44 kann so ausgeführt
sein, dass sie, anders als dargestellt, bis auf den Becherrand aufgeschoben wird,
um die Schalldichtigkeit zusätzlich zu erhöhen.
[0030] In
Figur 5 sind die vorangehenden Bestandteile der Erläuterung halber separiert unter Verwendung
derselben Bezugszeichen dargestellt. Der Hörer 8 weist an seinem akustischen Ausgang
einen Kragen 9 auf, mit dem er in den Schallkanal im Hörerschlauch 20 eingeführt werden
kann. Dadurch ergibt sich eine zusätzliche Erhöhung der Stabilität der gegenseitigen
Verbindung sowie eine Verbesserung des Sitzes und der Schalldichtigkeit.
[0031] In
Figur 6 ist der Traghaken 16 einer Hdo-Hörhilfe separat dargestellt. Die Hörhilfe ist nicht
dargestellt, lediglich die vorangehend beschriebenen Komponenten zum Anschließen des
Hörers 8 an den Traghaken 16 bzw. den darin angeordneten Schallkanal. Mit dem Traghaken
16 wird zunächst das Anschluss-Stück 22 unmittelbar verbunden. Zu diesem Zweck weist
es einen Anschluss-Stutzen 17 auf, der an den Traghaken 16 angesetzt oder, mindestens
teilweise, darin eingeführt werden kann. Durch den Anschluss-Stutzen 17 wird ein im
AnschlussStück 22 angeordneter und nicht dargestellter Schallkanal mit dem Schallkanal
des Traghakens 16 unmittelbar verbunden. Das Anschluss-Stück 22 weist zudem die vorangehend
erläuterte Befestigungsöse 30 auf, mit der es beispielsweise in einem tragenden Rahmen
einer Hörhilfe befestigt werden kann. Ein weiterer Anschluss-Stutzen 18 dient der
Verbindung mit dem Hörerschlauch 20 und weist eine mit flexiblem umlaufenden Profilen
versehenen Umfang auf. Die umlaufenden Profile dienen der Erhöhung der Schalldichtigkeit
sowie der Flexibilität der Verbindung zum Hörerschlauch 20.
[0032] Wie vorangehend erläutert und unter Verwendung derselben Bezugszeichen wird der Hörerschlauch
20 mit dem Anschluss-Stück 22 verbunden. In den Becher des Hörerschlauchs 40 ist ein
Hörer 8 eingesetzt, dessen Kragen 9 ebenfalls mit umlaufenden flexiblen Profilen versehen
ist. Wie vorangehend erläutert, ist der Hörer lösbar in den Hörerschlauch 20 eingesetzt,
wozu der Bügel 41 flexibel ausgeführt ist. Die vorangehend erläuterte Manschette ist
nicht dargestellt, kann jedoch zusätzlich ebenfalls vorgesehen werden.
[0033] Ein Grundgedanke der Erfindung lässt sich wie folgt zusammenfassen: Die Erfindung
betrifft einen Hörerschlauch zur Anbindung eines Hörers eines Hörhilfeapparates sowie
einen Hörhilfeapparat mit einem solchen Hörerschlauch. Die Anbindung soll eine gute
akustische Stabilität sowie geringe Feedback-Neigung gewährleisten, dabei unaufwändig
herstellbar sein, und eine hohe Stoß- bzw. Schlag-Festigkeit aufweisen. Die Erfindung
löst diese Aufgabe durch einen Hörerschlauch (20) zur Anbindung eines Hörers (8) umfassend
einen Hörer-Anschluss, der zum Anschließen des Hörers (8) ausgebildet ist, wobei der
Hörer-Anschluss als Becher (40) ausgeführt ist, der einen Hörer (8), wenn dieser an
den Hörer-Anschluss angeschlossen ist, wenigstens teilweise aufnimmt, der Hörer-Anschluss
eine Arretierung umfasst, durch die ein Hörer (8), wenn dieser an den Hörer-Anschluss
angeschlossen ist, formschlüssig arretiert wird, und der Hörer-Anschluss ein flexibles
der Arretierung des Hörers dienendes Element umfasst. Durch die formschlüssige Verbindung
zwischen Hörer- und Hörer-Anschluss wird eine Vereinfachung der Installation des Hörers
beim Herstellungsprozess oder beim Austauschen erreicht, da weder eine Kraft, wie
beispielsweise beim Vorspannen oder Aufweiten einer kraftschlüssigen Verbindung, aufgebracht
werden muss, noch eine Klebe-Verbindung hergestellt werden muss. Durch das flexible
Element kann die Arretierung geöffnet und geschlossen werden. Die becherförmige Ausführung
des Hörer-Anschlusses trägt zum einen zur Erhöhung der Festigkeit und Zuverlässigkeit
der formschlüssigen Verbindung zum Hörer bei. Zum anderen stellt der Becher eine akustische
Abschirmung dar.
1. Hörerschlauch (20) für einen Hörhilfeapparat (2) zur Anbindung eines Hörers (8)
umfassend einen Hörer-Anschluss, der zum Anschließen des Hörers (8) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Hörer-Anschluss als Becher (40) ausgeführt ist, der einen Hörer (8), wenn dieser
an den Hörer-Anschluss angeschlossen ist, wenigstens teilweise aufnimmt,
- der Hörer-Anschluss eine Arretierung umfasst, durch die ein Hörer (8), wenn dieser
an den Hörer-Anschluss angeschlossen ist, formschlüssig arretiert wird, und
- der Hörer-Anschluss ein flexibles der Arretierung des Hörers dienendes Element umfasst.
2. Hörerschlauch (20) nach Anschluss 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung als Bügel (41) ausgebildet ist, der den angeschlossenen Hörer (8)
umgreift.
3. Hörerschlauch (20) nach Anschluss 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung als Haken oder Winkel ausgeführt ist.
4. Hörerschlauch (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Hörer-Anschluss einstückig mit dem Hörerschlauch (20) ausgeführt ist.
5. Hörerschlauch (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass dass das flexible der Arretierung dienende Element einstückig mit dem Hörer-Anschluss
ausgeführt ist.
6. Hörerschlauch (20) nach Anschluss 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das flexible der Arretierung dienende Element in die Arretierung integriert ist.
7. Hörerschlauch (20) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das flexible der Arretierung dienende Element durch die Arretierung selbst gebildet
ist.
8. Hörerschlauch (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible der Arretierung dienende Element als separate Manschette (44) ausgebildet
ist, die wenigstens teilweise über den angeschlossenen Hörer (8) und/oder den HörerAnschluss
geschoben ist.
9. Hörerschlauch (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass er einen Anschlussstück-Anschluss umfasst, der zum Anschließen eines Anschlussstücks
ausgebildet ist, und dass der Anschlussstück-Anschluss ein T-förmig ausgebildetes
Verriegelungselement (31) umfasst.
10. Hörerschlauch (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das der Hörer-Anschluss mit dem angeschlossenen Hörer (8) wenigstens teilweise eine
schalldämpfende oder schalldichte Verbindung bildet.
11. Hörer (8) für einen Hörhilfeapparat (2), wobei der Hörer (8) dazu ausgebildet ist,
an einen Hörerschlauch (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 angeschlossen zu werden.
12. Hörhilfeapparat (2) umfassend einen Hörer (8) nach Anspruch 11 und einen Hörerschlauch
(20) nach einem der Ansprüche 1 bis 10.