[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern und/oder Regeln einer Lage eines
eine Walzstraße durchlaufenden Metallbands, wobei die Lage des Metallbands relativ
zu einem von der Walzstraße umfassten, zum Transport des Bands vorgesehenen Transportbereich
erfasst wird, wobei das Metallband mittels einer Arbeitswalze während des Durchlaufens
der Walzstraße beeinflusst wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Steuer- und/oder
Regeleinrichtung für eine Walzstraße sowie eine Walzstraße mit wenigstens einem Walzgerüst,
wobei das wenigstens eine Walzgerüst ein Paar Arbeitswalzen umfasst, mit einer Einrichtung
zum Schmieren der Arbeitswalzen, mit einer Einrichtung zur Erfassung einer Lage des
Bandes relativ zu einem von der Walzstraße umfassten Transportbereich für das Metallband.
[0002] Beim Walzen von Metallband ist es für eine hochwertige Prozessierung erforderlich,
dass das Band möglichst mittig durch eine Walzstraße läuft. Gewisse Abweichungen von
einer mittigen Lage in der Walzstraße können verkraftet werden. Es werden jedoch in
der Regel Anstrengungen unternommen, um eine möglichst mittige Bandlage eines Metallbands
beim Durchlaufen einer Walzstraße sicherzustellen.
[0003] Hierzu ist beispielsweise aus der Patentschrift
DE 31 16 278 C2 bekannt, die Lage eines Bandes beim Walzen, insbesondere bei Fertigstraßen von Warmbreitbandwalzwerken,
zu steuern. Dazu wird die Bandlage mittels Bandkantengebern erfasst und die Bandlage
durch starre Seitenführungen in Kombination mit einer Balkenbiegung beeinflusst. Nachteilig
hierbei ist, dass zusätzliche mechanische Einrichtungen erforderlich sind, um eine
Bandlagenkorrektur zu erreichen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Mittel bereitzustellen, mittels derer eine
Bandlage in einer Walzstraße möglichst unaufwendig und einfach steuerbar bzw. regelbar
ist.
[0005] Der verfahrensmäßige Teil der Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass zur Steuerung und/oder Regelung der Bandlagen
ein Schmiermittel in Abhängigkeit von der erfassten Bandlage auf die Arbeitswalze
aufgebracht wird. Zur Einstellung der Reibungsverhältnisse im Walzspalt ist in der
Regel ohnehin stets eine Schmiereinrichtung zum Schmieren der Arbeitswalzen vorhanden.
Durch gezielte Einstellung der Reibungswerte in Längsrichtung der Arbeitswalzen, d.h.
in Breitenrichtung des Metallbands, können im Walzspalt unterschiedliche Geschwindigkeiten
des Metallbands realisiert werden. Dadurch kann ein gezieltes Verlaufen des Bandes
in eine gewünschte Richtung realisiert werden, d.h. eine Bandlage eingestellt werden.
Diese Lösung ist unaufwendig und bedarf keiner zusätzlichen mechanischen Komponenten,
wie etwa Seitenführungen und/oder zusätzliche Biegerollen. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann für den gesamten Walzprozess eingesetzt werden, d.h. beim Einfädeln, beim Walzen
sowie beim Ausfädeln des Metallbands.
[0006] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird das Schmiermittel
derart auf die Arbeitswalze aufgebracht, dass die Bandmitte des Metallbands einer
Transportmittenachse des Transportbereichs angenähert wird. Die Transportmittenachse
ist in der Regel die Symmetrieachse der Walzstraße in Transportrichtung des Metallbands.
Es kann also durch das Aufbringen von Schmiermittel die Bandlage derart korrigierend
beeinflusst werden, dass das Metallband für einen Walzprozess möglichst optimal positioniert
ist.
[0007] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird das Schmiermittel
in Längsrichtung der Arbeitswalzen mit variabler Menge auf die Arbeitswalze aufgebracht.
Hierdurch können in besonders einfacher Weise über die Breitenrichtung des Metallbands
verschiedene Reibungsverhältnisse eingestellt werden, die ein Steuern und/oder Regeln
des Bandlaufs ermöglichen.
[0008] Alternativ könnten auch für unterschiedliche Abschnitte der Arbeitswalze in Längsrichtung
unterschiedliche Schmiermittel eingesetzt werden, welche wiederum unterschiedliche
Reibungsverhältnisse im Walzspalt bedingen könnten. Diese könnten dann gegebenenfalls
in konstanter Menge über die Arbeitswalze in Längsrichtung aufgebracht werden. Dies
ist jedoch technisch aufwendig und schwieriger in der Handhabung. Zudem bedarf es
einer Mehrzahl an zu verwendenden Schmiermitteln.
[0009] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden verschiedene Mengen an Schmiermittel auf eine antriebseitige Hälfte der Arbeitswalze
und auf eine bedienseitige Hälfte der Arbeitswalze aufgebracht. Durch diesen effektiven
Unterschied in der Schmiermittelmenge für antriebsseitige Hälfte der Arbeitswalze
und bedienseitige Hälfte der Arbeitswalze, kann ein effektiver Verlauf des Bandes
- je nach Einstellung der Schmiermittelmenge - in Richtung Antriebseite oder Bedienseite
realisiert werden.
[0010] Vorteilhaft ist es auch, dass zum Steuern und/oder Regeln der Bandlage zusätzlich
ein Stelleingriff einer Einrichtung zur Beeinflussung der Bandlage, insbesondere eines
Walzgerüsts, verwendet wird. Durch Kombination der verschiedenen Möglichkeiten zur
Beeinflussung der Bandlage kann die Bandlage in der Walzstraße mittels verschiedener
technischer Beiträge eingestellt werden. Hierdurch wird die Flexibilität des Verfahrens
erhöht, da durch die kombinierte Beeinflussung der Bandlage die Grenzen der Beeinflussung
der Bandlage weiter ausgedehnt werden können. Als Einrichtung zur Beeinflussung der
Bandlage kann jegliche Einrichtung Verwendung finden, welche hierzu geeignet ist.
Insbesondere sind hier Walzgerüste zu nennen.
[0011] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als zusätzlicher
Stelleingriff die Schräglage und/oder die Biegung der Arbeitswalzen des Walzgerüsts
verwendet. Die Verwendung der Schräglage und/oder der Biegung der Arbeitswalzen kann
besonders vorteilhaft mit der Schmierung der Arbeitswalzen zur Einstellung der Bandlage
kombiniert werden, da sich hierdurch ein kombinatorischer Effekt von Anstellung der
Walzen, im Sinne von Schräglage und/oder Biegung, und Schmieren der Walzen ergibt.
Durch Anwendung der Walzenschmierung zur Einstellung der Bandlage und zusätzlich der
Schräglage und/oder Biegung der Arbeitswalzen können die Reibungsverhältnisse im Walzspalt
zusätzlich variiert werden und für eine Korrektur der Bandlage eingesetzt werden.
[0012] Der vorrichtungsmäßige Teil der Aufgabe wird gelöst, durch eine Steuer- und/oder
Regeleinrichtung für eine Walzstraße, mit einem maschinenlesbaren Programmcode, welcher
Steuerbefehle aufweist, die bei deren Ausführung die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 veranlassen.
[0013] Ferner wird der vorrichtungsmäßige Teil der Aufgabe gelöst durch eine gattungsgemäße
Walzstraße, bei der eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung nach Anspruch 7 vorgesehen
ist, wobei die Einrichtung zum Schmieren und die Einrichtung zur Banderfassung und
gegebenenfalls eine zusätzliche Einrichtung zur Beeinflussung der Bandlage, insbesondere
ein Walzgerüst, mit der Steuer- und/oder Regeleinrichtung wirkverbunden sind. Das
Wirkverbinden der zusätzlichen Einrichtung zur Beeinflussung der Bandlage mit der
Steuer- und/oder Regeleinrichtung ist davon abhängig, ob zusätzlich ein Stelleingriff
zur Einstellung der Bandlage mittels dieser zusätzlichen Einrichtung vorgesehen werden
soll. Falls nicht, ist es auch nicht erforderlich diese mit der Steuereinrichtung
nach Anspruch 7 derart wirkzuverbinden, dass diese im Hinblick auf die Einstellung
der Bandlage des Metallbands steuerbar und/oder regelbar ist. Übernimmt jedoch die
Steuer- und/oder Regeleinrichtung nach Anspruch 7 noch weitere Aufgaben, z.B. die
Umsetzung des Stichplans mittels der Walzgerüste, so sind die Walzgerüste bereits
aus diesen Gründen mit der Steuer- und/oder Regeleinrichtung wirkzuverbinden.
[0014] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Walzstraße umfasst die
Schmiereinrichtung eine Mehrzahl an in Längsrichtung der Arbeitswalzen angeordneten
Schmiersegmente, mittels derer Schmiermittel auf die Arbeitswalze aufbringbar ist,
wobei die Abgabe von Schmiermittel mittels der einzelnen Schmiersegmente für jedes
Schmiersegment einzeln steuerbar und/oder regelbar ist. Dadurch kann individuell in
Breitenrichtung des Metallbands Schmiermittel auf die Arbeitswalze gegeben werden,
und damit individuell in Breitenrichtung des Metallbands die Reibungsverhältnisse
im Walzspalt bereitgestellt werden.
[0015] Die Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch maschinenlesbaren Programmcode für eine Steuer-
und/oder Regeleinrichtung für eine Walzstraße, wobei der Programmcode Steuerbefehle
umfasst, welche bei deren Ausführung die Steuer- und/oder Regeleinrichtung zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 veranlassen.
[0016] Schließlich wird die Aufgabe gelöst durch ein Speichermedium mit einem darauf gespeicherten
maschinenlesbaren Programmcode gemäß Anspruch 10.
[0017] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus einem Ausführungsbeispiel, welches
anhand der nachfolgenden, schematisch dargestellten Figuren genauer erläutert wird.
Es zeigen:
- FIG 1
- eine schematische Draufsicht auf eine Walzstraße im idealen Betrieb,
- FIG 2
- eine schematische Draufsicht auf eine Walzstraße mit einem zu korrigierenden Bandlauf,
und
- FIG 3
- eine schematische Seitenansicht der Walzstraße.
[0018] FIG 1 zeigt eine Draufsicht auf einen Ausschnitt einer Walzstraße 1. Dieser Ausschnitt
zeigt zwei Walzgerüste G1 und G2, wobei durch die Walzgerüste G1 und G2 Metallband
B hindurchläuft und dabei gewalzt wird.
[0019] Die Walzgerüste G1 bzw. G2 umfassen jeweils ein paar Arbeitswalzen 3, wobei jeweils
nur die obere Arbeitswalze 3 des jeweiligen Walzgerüsts G1 bzw. G2 in der Darstellung
der FIG 1 sichtbar ist. Etwaige Stützwalzen, Walzgerüstständer, Anstellsysteme usw.
sind in FIG 1 nicht dargestellt, jedoch für die Bearbeitung des Metallbands vorhanden.
[0020] Das Metallband B wird entlang eines Transportbereichs 2 durch die Walzstraße transportiert.
Die Transportbereich 2 kann beispielsweise für den Bereich des Warmwalzens einen Rollengang
oder einen Schlingenheber umfassen. Die Transportbereich 2 weist eine Mittenachse
M auf. Diese verläuft in der Regel mittig durch die Walzgerüste in Massenflussrichtung.
Idealerweise stimmt während des Bearbeitens des Metallbands B die Mitte BM des Metallbands
B in Breitenrichtung mit der Transportmittenachse M überein. Weichen die Bandmitte
BM und die Transportmittenachse M an irgendeiner Stelle der Walzstraße voneinander
ab, so ist die Bandlage für den Walzprozess nicht mehr optimal.
[0021] Zur Beeinflussung der Lage BM des Bandes B bzw. der Bandmitte BM relativ zur Transportmittenachse
M, ist jeweils in Massenflussrichtung vor dem jeweiligen Walzgerüst G1 und G2 eine
Schmiereinrichtung 4 vorgesehen.
[0022] Diese dient dem Schmieren der Arbeitswalzen 3 mit Schmiermittel S und damit der Einstellung
gewünschter Reibungsverhältnisse im Walzspalt des jeweiligen Walzgerüsts G1 bzw. G2.
[0023] Erfindungsgemäß wird die Schmiereinrichtung 4 zum Steuern bzw. Regeln der Lage des
Metallbandes innerhalb des Transportbereichs 2 verwendet.
[0024] Gemäß FIG 1 ist die Schmiereinrichtung 4 in einer Vielzahl von Schmiersegmenten 5
unterteilt. Ein derartiges Schmiersegment 5 kann bspw. als einzelne Schmiermitteldüse
oder als Gruppe von Schmiermitteldüsen ausgebildet sein.
[0025] Jedes Schmiersegment 5 kann unabhängig von den anderen Schmiersegmenten 5 der Schmiereinrichtung
4 betrieben werden. Insbesondere kann die Menge des Schmiermittels S, welches durch
dieses auf die Arbeitswalze 3 aufgebracht werden soll, individuell eingestellt werden.
Dies geschieht gesteuert bzw. geregelt durch die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
7 mit der die Schmiereinrichtung 4, insbesondere die einzelnen Schmiersegmente 5,
wirkverbunden ist bzw. sind.
[0026] Mittels einer Einrichtung 6 zur Erfassung der Bandlage BM relativ zu einem gewünschten
Transportbereich 2 des Bandes, beispielsweise mittels Bandkantensensoren oder mittels
einer Videokamera, wird eine Bandlage BM, insbesondere eine Abweichung einer Ist-Bandlage
BM von einer gewünschten Soll-Bandlage, erfasst.
[0027] Anhand einer dieser Abweichung von Ist-Bandlage BM zur Soll-Bandlage ermittelt die
Steuer- und/oder Regeleinrichtung 7 Stellsignale für die Schmiereinrichtung 4, insbesondere
für die Schmiersegmente 5, und beaufschlagt die Arbeitswalzen 3 derart mit Schmiermittel
S, dass der Bandlauf durch die im Walzspalt wirkende Reibung derart verändert wird,
dass sich die Ist-Bandlage BM einem gewünschten Soll-Bandlage für einen in Massenflussrichtung
nachfolgenden Transportabschnitt auf dem Transportbereich 2 annähert.
[0028] Zusätzlich kann die Menge und/oder Verteilung des Schmiermittels S in Längsrichtung
der Arbeitswalzen 3 in Abhängigkeit von der antriebsseitigen und bedienseitigen Walzkraft
und/oder Anstellung sowie der Walzgeschwindigkeit mit diesem Gerüst erfolgen. Aus
diesem Grund werden daher vorzugsweise diese Informationen an die Steuer- und/oder
Regeleinrichtung 7 übermittelt, welche diese zur Steuerung der Schmiereinrichtung
4 bzw. der Schmiersegmente 5 heranzieht, bspw. im Rahmen einer Verwendung eines Materialflussmodells
zur Beschreibung des Materialflusses im Walzspalt zur Berechnung entsprechender Stellgrößen
für die Schmiereinrichtung 4 bzw. der Schmiersegmente 5.
[0029] Die Ermittlung der Schmiermittelmengen zum Steuern und/oder Regeln des Bandlaufs
kann bspw. mittels eines Modells erfolgen oder aber auch anhand historischer Daten.
[0030] Vorzugsweise ist in der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 7 ein Modell hinterlegt,
welches die Reibungsverhältnisse in Verbindung mit den in Querrichtung wirkenden Kräften
auf das Band B beschreibt. Ferner berücksichtigt das Modell den Materialfluss im Walzspalt,
welcher durch Keiligkeiten und Säbelbildung ebenfalls Einfluss auf den Bandlauf bzw.
die Bandlage nimmt.
[0031] Damit ist es möglich, ausgehend von einer erfassten Ist-Bandlage Stellsignale für
die Schmiereinrichtung 4, insbesondere für die Stellsegmente 5, derart einzustellen,
dass die Bandlage gezielt hin zu einer Sollbandlage verändert wird.
[0032] Insbesondere erfolgt die Schmiermittelverteilung im Hinblick auf die Transportmittenachse
vorzugsweise asymmetrisch für antriebsseitige Hälfte AH und bedienseitige Hälfte BH
der Arbeitswalze 3 bzw. des Walzgerüsts G1 bzw. G2, je nachdem in welche Richtung
der Bandlauf beeinflusst werden soll.
[0033] Die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 7 ist mittels eines maschinenlesbaren Programmcodes
9 dazu ertüchtigt, obiges Verfahren zu veranlassen. Insbesondere kann dieser maschinenlesbare
Programmcode 9 mittels eines Speichermediums 8 auf der Steuer- und/oder Regeleinrichtung
7 hinterlegt werden.
[0034] Zusätzlich zu den Stelleingriffen an der Schmiereinrichtung 4 kann mittels der Steuer-
und/oder Regeleinrichtung 7 zusätzlich ein Stelleingriff an dem Walzgerüst G1 oder
G2 vorgesehen werden. Insbesondere kann hierzu die Schräglage der Arbeitswalzen 3
und/oder die Walzenbiegung der Arbeitswalzen genutzt werden. Kann bspw. mit der Schmiereinrichtung
4 alleine kein ausreichend mittiger konstanter Bandlauf hergestellt werden, so können
diese zusätzlichen Stellglieder unterstützend eingreifen.
[0035] Ferner wird mittels eines Walzmodells 10 sichergestellt, dass der gewünschte Stichplan
trotz der veränderten Reibungsverhältnisse im Walzspalt zur Korrektur des Bandlaufs
des Metallbands B eingehalten werden kann.
[0036] In FIG 1 ist keine asymmetrische Schmierung der Walzen erforderlich, da das Band
eine Soll-Bandlage in der Walzstraße 1 einnimmt.
[0037] In FIG 2 hingegen ist ein Bandverlauf gezeigt, der in dieser Art und Weise unerwünscht
ist. In diesem Fall liegt die Bandmitte BM des Bandes B nicht auf der Transportmittenachse
M.
[0038] Vielmehr ändert sich die Relativlage der Bandmitte BM von der Transportmittenachse
M zwischen den beiden Walzgerüsten G1 und G2 kontinuierlich. Dies kann zu Problemen
führen, beispielsweise durch Kollision des Metallbands mit Seitenführungen, welche
zumindest abschnittsweise längs des Transportbereichs 2 ggf. vorgesehen sind. Darüber
hinaus führt ein derartiges variables Auswandern des Bandes zu nicht unerheblichen
Problemen beim Einfädeln, Walzen und Ausfädeln des Metallbands.
[0039] Mittels des oben beschriebenen Verfahrens, d.h. durch gezielten Einsatz der Schmiereinrichtungen
4, welche dem jeweiligen Walzgerüst G1 und G2 vorgeordnet sind, kann eine derartige
Bandlage in eine Soll-Bandlage überführt werden, bei der die Bandmitte BM und die
Transportmittenachse M im Wesentlichen übereinstimmen. Dadurch treten dann beispielsweise
in dem Walzgerüst G2 nachgeordneten weiteren Walzgerüsten nur geringe Probleme auf.
Auch treten keine durch den Bandlauf bedingten Probleme beim Aufhaspeln des Bandes
B auf.
[0040] FIG 3 zeigt eine schematische Seitenansicht der Walzstraße 1 aus FIG 1 und 2. Aus
dieser Ansicht ist ersichtlich, dass für die jeweilige Arbeitswalze 3 oberhalb und
unterhalb des Transportniveaus des Metallbands B eine Schmiereinrichtung 4 existiert,
mittels derer die Reibverhältnisse für Ober- und Unterseite des Metallbands B im Walzspalt
individuell eingestellt werden können. Dadurch wird ein größtmögliches Maß an Flexibilität
für die Einstellung der Reibbedingungen im Walzspalt erreicht.
[0041] Im Übrigen unterscheidet sich FIG 3 nicht wesentlich von den in FIG 1 und FIG 2 dargestellten
Ausführungen, wobei jedoch in FIG 3 nicht alle vorhandenen Einheiten dargestellt sind.
In FIG 3 wurde lediglich die Einrichtung 6 zur Erfassung der Bandlage als Kamera konkretisiert.
[0042] Mittels des vorliegenden Verfahrens kann somit in einfacher Art und Weise eine Einstellung
der Reibverhältnisse im Walzspalt erfolgen, wodurch eine Einstellung des Bandlaufs
bzw. der Bandlage möglich ist, ohne aufwendige zusätzliche Einrichtung in der Walzstraße
zu installieren.
1. Verfahren zum Steuern und/oder Regeln einer Lage (BM) eines eine Walzstraße (1) durchlaufenden
Metallbands (B), wobei eine Lage (BM) des Metallbandes (B) relativ zu einem von der
Walzstraße umfassten, für den Transport des Metallbands vorgesehenen Transportbereich
(2) erfasst wird, wobei das Metallband (B) mittels einer Arbeitswalze (3) während
des Durchlaufens der Walzstraße (1) beeinflusst wird,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Steuerung und/oder Regelung der Bandlage (BM) Schmiermittel (S) in Abhängigkeit
von der erfassten Bandlage (BM) auf die Arbeitswalze (3) aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass Schmiermittel (S) derart auf die Arbeitswalze (3) aufgebracht wird, dass die Bandmitte
(BM) des Metallbands einer Transportmittenachse (M) des Transportbereichs (2) angenähert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittel (S) in Längsrichtung der Arbeitswalze mit variabler Menge auf die
Arbeitswalze (3) aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass verschiedene Mengen an Schmiermittel (S) auf eine antriebsseitige Hälfte (AH) der
Arbeitswalze und auf eine bedienseitige Hälfte (BH) der Arbeitswalze (3) aufgebracht
werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Steuern und/oder Regeln der Bandlage (BM) zusätzlich ein Stelleingriff einer
Einrichtung (G1, G2) zur Beeinflussung der Bandlage (BM), insbesondere eines Walzgerüsts
(G1, G2), zur Einstellung des Bandlage (BM) verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass als zusätzlicher Stelleingriff die Schräglage und/oder die Biegung der Arbeitswalzen
(3) des Walzgerüsts (G1, G2) verwendet wird.
7. Steuer- und/oder Regeleinrichtung (7) für eine Walzstraße (1), mit einem maschinenlesbaren
Programmcode (9), welcher Steuerbefehle aufweist, die bei deren Ausführung die Steuer-
und/oder Regeleinrichtung (7) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche veranlassen.
8. Walzstraße (2) mit wenigstens einem Walzgerüst (G1, G2), wobei das wenigstens eine
Walzgerüst (G1, G2)ein Paar Arbeitswalzen (3) umfasst, mit einer Einrichtung (4) zum
Schmieren der Arbeitswalzen (3), mit einer Einrichtung (6) zum Erfassen einer Lage
(BM) des Bandes (B) relativ zu einem von der Walzstraße (1) umfassten Transportbereich
(2) für das Metallband (B),
gekennzeichnet durch eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung (7) nach Anspruch 7, wobei die Einrichtung
(4) zum Schmieren und die Einrichtung (6) zur Bandlagenerfassung und ggf. eine zusätzliche
Einrichtung (G1, G2) zur Beeinflussung der Bandlage (BM), insbesondere das Walzgerüst
(G1, G2), mit der Steuer und/oder Regeleinrichtung (7) wirkverbunden sind.
9. Walzstraße nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiereinrichtung (4) eine Mehrzahl an in Längsrichtung der Arbeitswalze (3)
angeordneten Schmiersegmenten (5) umfasst, mittels derer Schmiermittel (S) auf wenigstens
eine der Arbeitswalzen (3) aufbringbar ist, wobei die Abgabe von Schmiermittel (S)
mittels der einzelnen Schmiersegmente (5) für jedes Schmiersegment (5) einzeln steuerbar
und/oder regelbar ist.
10. Maschinenlesbarer Programmcode (9) für eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung (7)
für eine Walzstraße (1), wobei der Programmcode (9) Steuerbefehle umfasst, welche
bei deren Ausführung die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (7) zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 veranlassen.
11. Speichermedium (8) mit einem darauf gespeicherten maschinenlesbaren Programmcode (9)
gemäß Anspruch 10.