[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Garofens sowie einen Garofen.
[0002] Bei einem bekannten Garofen gemäß
DE 38 04 678 C2, der wahlweise mit Mikrowellenenergie oder elektrischer Widerstandsheizung, vorzugsweise
mit umgewälzter Warmluft betreibbar ist, wird die Drehzahl eines in einem Wrasenabzugskanal
angeordneten Gebläses in Abhängigkeit von der gewählten Betriebsart und den im Wrasenabzugskanal
gemessenen Feuchte- und Temperaturwerten gesteuert. Dies wirkt zwar energiesparend
und geräuschreduzierend, berücksichtigt aber nur unzureichend das gewünschte Garergebnis.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei geringem Energieverbrauch und niedrigem
Geräuschpegel das Garergebnis zu verbessern.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch Merkmale der Ansprüche 1 und 4 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Garofens wird die Intensität
seiner Belüftung in Abhängigkeit von vorbestimmten Prozeßdaten eines ausgewählten
Rezeptes gesteuert.
[0006] Hierbei kann die Intensität der Belüftung aus einem vorbestimmten Temperatur-Zeit-Verlauf
des Rezeptes und/oder einem vorbestimmten Feuchte-Zeit-Verlauf des Rezeptes abgeleitet
werden. Es ist aber auch möglich, dem Rezept einen vorbestimmten Belüftungs-Zeit-Verlauf
zuzuordnen. Dabei läßt sich die Intensität der Belüftung über den Öffnungsgrad einer
in einem Wrasenabzugskanal angeordneten Klappe oder Blende und/oder über die Drehzahl
eines Wrasenabsauggebläses steuern.
[0007] Der erfindungsgemäße Garofen, insbesondere zur Durchführung des angegebenen Verfahrens,
besitzt
- Speichermittel zur Speicherung vorbestimmter Prozeßdaten von Rezepten,
- Auswahlmittel zur Auswahl von Rezepten und
- Steuermittel, die auf die Auswahlmittel und die Speichermittel ansprechen, um die
Intensität der Belüftung in Abhängigkeit von den gespeicherten Prozeßdaten des ausgewählten
Rezeptes zu steuern.
[0008] Hierbei sind die vorbestimmten Prozeßdaten vorzugsweise ein Temperatur-Zeit-Verlauf
und/oder ein Feuchte-Zeit-Verlauf und/oder ein Belüftungs-Zeit-Verlauf. Die Intensität
der Belüftung ist insbeondere durch den Öffnungsgrad einer im Wrasenabsaugkanal befindlichen
Klappe oder Blende und/oder durch die Drehzahl eines im Wrasenabsaugkanal befindlichen
Gebläses steuerbar.
[0009] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild mit ausgewählten Funktionselementen eines Garofens,
Fig. 2 den vorbestimmten zeitlichen Verlauf der Feuchtigkeit beim Backen eines Kuchens
und
Fig. 3 den vorbestimmten zeitlichen Verlauf der Feuchtigkeit beim Zubereiten eines
Schweinebratens.
[0010] Der ansonsten nicht dargestellte Garofen weist eine Steuerung 2 auf, die eingangsseitig
u. a. mit Auswahlmitteln 4 und Speichern 6 und 8 zusammenwirkt und ausgangsseitig
u. a. auf wenigstens ein Heizelement 10, wenigstens ein Gebläse 12 und wenigstens
eine Öffnungsklappe bzw. -blende 14 arbeitet.
[0011] Die Auswahlmittel 2 dienen der Auswahl eines von mehreren Rezepten.
[0012] Der Speicher 6 enthält je Rezept wenigstens einen vorbestimmten Prozeßverlauf wie
einen Temperatur-Zeit-Verlauf und gegebenenfalls einen Feuchte-Zeit-Verlauf und/oder
einen Belüftungsintensitäts-Zeit-Verlauf. Im Speicher 8 sind Ableitungsregeln abgelegt,
um aus einem Prozeßverlauf, beispielsweise einem Temperatur-Zeit-Verlauf und/oder
einem Feuchte-Zeit-Verlauf, einen Belüftungsintensitäts-Zeit-Verlauf abzuleiten.
[0013] Mit dem wenigstens einen Heizelement 10 ist die Temperatur des Garofens einstellbar.
Das Gebläse 12 dient der Wrasenabsaugung. Es kann in einem Wrasenabsaugkanal angeordnet
sein. Seine Drehzahl beeinflußt die Absaugmenge. Eine alternative oder zusätzliche
Möglichkeit der Beeinflussung der Absaugmenge bietet die Öffnungsklappe bzw. -blende
14, welche in einem Wrasenabsaugkanal angeordnet ist, um dessen Querschnitt zu beeinflussen.
[0014] Wählt ein Nutzer an den Auswahlmitteln 4 als Rezept einen Kuchen, liest die Steuerung
aus dem Speicher 6 neben einem nichtdargestellten Temperatur-Zeit-Verlauf beispielsweise
einen in Fig. 2 dargestellten Feuchte-Zeit-Verlauf aus, um zum einen das Heizelement
10 anzusteuern und zum anderen aus dem Temperatur-Zeit-Verlauf und/oder dem Feuchte-Zeit-Verlauf
über die im Speicher 8 abgelegten Ableitregeln einen Belüftungsintensitäts-Zeit-Verlauf
abzuleiten, nach dem sie die Drehzahl des Wrasenabsauggebläses 12 und/oder den Öffnungsgrad
der Klappe bzw. Blende 14 steuert.
[0015] Im Speicher 6 können jedoch auch von vornherein rezeptbezogene Belüftungsintensitäts-Zeit-Verläufe
abgelegt sein, so daß deren Ableitung nicht erforderlich ist und der Speicher 8 entfallen
kann.
[0016] Auf einen vorbestimmten Feuchte-Zeit-Verlauf bezogen, können die Ableitregeln darin
bestehen, den Feuchtewerten über einen Faktor Belüftungsintensitäts-Werte zuzuordnen
und/oder den Belüftungsintensitäts-Verlauf gegenüber dem Feuchte-Verlauf zeitlich
zu verschieben. Statt der Umsetzung der gesamten Feuchtekurve in eine proportionale
Belüftungsintensitätskurve ist es auch möglich, der Feuchtekurve Schwellwerte zuzuordnen,
deren Überschreitung einer ersten konstanten Belüftungsintensität und deren Unterschreiten
einer zweiten konstanten Belüftungsintensität entspricht. So könnte (beispielsweise
gemäß Fig. 2) während der ersten 10 Minuten eines Backvorgangs die Wrasenabsaugung
ausgeschaltet bleiben, danach für den eigentlichen Backvorgang auf 100% Leistung hochgeschaltet
und schließlich nach insgesamt 40 Minuten auf 50% Leistung zurückgeschaltet werden,
so daß gegebenenfalls der Lüfternachlauf nach dem Backen bei einer noch geringeren
Leistung und damit auch geringerem Geräuschpegel möglich ist.
[0017] Wählt der Nutzer an den Auswahlmitteln statt eines Kuchens einen Schweinebraten aus,
liest die Steuerung 2 aus dem Speicher 6 u. a. den in Fig. 3 gezeigten Feuchte-Zeit-Verlauf
aus, um hieraus (unter Nutzung des Speichers 8) einen Belüftungs-Zeit-Verlauf abzuleiten
und u. a. das Gebläse 12 und/oder die Klappe bzw. Blende 14 entsprechend zu steuern.
[0018] In beiden Fällen ist gesichert, daß das Gargut unter optimalem Klima gart und der
Energieverbrauch und der Geräuschpegel das notwenige Maß nicht übersteigen.
[0019] Der gewünschte Feuchte-Zeit-Verlauf läßt sich annähern, indem man den Feuchtigkeitsanfall
beim Garen mittels Feuchtesensor meßtechnisch erfaßt und entsprechend nachregelt und/oder
gezielt Feuchtigkeit zuführt. Insoweit reicht die Anwendungsbreite von klassischen
Garöfen bis zu Multifunktionsgeräten, die eine stufenlose Regelung von Heißluft bis
zur Dampffunktion ermöglichen.
1. Verfahren zum Betreiben eines Garofens, bei dem die Intensität seiner Belüftung in
Abhängigkeit von vorbestimmten Prozeßdaten eines ausgewählten Rezeptes gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem
- die Intensität der Belüftung aus einem vorbestimmten Temperatur-Zeit-Verlauf des
Rezeptes abgeleitet wird und/oder
- die Intensität der Belüftung aus einem vorbestimmten Feuchte-Zeit-Verlauf des Rezeptes
abgeleitet wird und/oder
- jedem Rezept ein vorbestimmter Belüftungs-Zeit-Verlauf zugeordnet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, bei dem
- die Intensität der Belüftung über den Öffnungsgrad einer im Wrasenabsaugkanal befindlichen
Klappe oder Blende gesteuert wird und/oder
- die Intensität der Belüftung über die Drehzahl eines Wrasenabsauggebläses gesteuert
wird.
4. Garofen, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
3, mit
- Speichermitteln (6, 8) zur Speicherung vorbestimmter Prozeßdaten von Rezepten,
- Auswahlmitteln (4) zur Auswahl von Rezepten und
- Steuermitteln (2), die auf die Auswahlmittel (4) und die Speichermittel (6, 8) ansprechen,
um die Intensität der Belüftung in Abhängigkeit von den gespeicherten Prozeßdaten
des ausgewählten Rezeptes zu steuern.
5. Garofen nach Anspruch 4, bei dem
- die gespeicherten Prozeßdaten ein Temperatur-Zeit-Verlauf sind und/oder
- die gespeicherten Prozeßdaten ein Feuchte-Zeit-Verlauf sind und/oder
- die gespeicherten Prozeßdaten ein Belüftungs-Zeit-Verlauf sind.
6. Garofen nach einem der Ansprüche 4 bis 5, bei dem
- die Intensität der Belüftung durch den Öffnungsgrad einer im Wrasenabsaugkanal befindlichen
Klappe oder Blende (14) steuerbar ist und/oder
- die Intensität der Belüftung durch die Drehzahl eines Wrasenabsauggebläses (12)
steuerbar ist.
7. Garofen, insbesondere nach einem der Ansprüche 4 bis 6, der eine Steuerung aufweist,
die eingangsseitig u. a. mit Auswahlmitteln und Speichern zusammenwirkt und ausgangsseitig
u. a. auf wenigstens ein Heizelement, wenigstens ein Gebläse und wenigstens eine Öffnungsklappe
bzw. -blende arbeitet, wobei insbesondere
- die Auswahlmittel der Auswahl eines von mehreren Rezepten dienen und/oder
- der Speicher je Rezept wenigstens einen vorbestimmten Prozeßverlauf wie einen Temperatur-Zeit-Verlauf
und gegebenenfalls einen Feuchte-Zeit-Verlauf und/oder einen Belüftungsintensitäts-Zeit-Verlauf
enthält.
8. Garofen nach einem der Ansprüche 4 bis 7, bei dem im Speicher Ableitungsregeln abgelegt
sind, um aus einem Prozeßverlauf, beispielsweise einem Temperatur-Zeit-Verlauf und/oder
einem Feuchte-Zeit-Verlauf, einen Belüftungsintensitäts-Zeit-Verlauf abzuleiten.
9. Garofen nach einem der Ansprüche 4 bis 8, bei dem
- auf einen vorbestimmten Feuchte-Zeit-Verlauf bezogen, die Ableitregeln darin bestehen
können, den Feuchtewerten über einen Faktor Belüftungsintensitäts-Werte zuzuordnen
und/oder den Belüftungsintensitäts-Verlauf gegenüber dem Feuchte-Verlauf zeitlich
zu verschieben und/oder
- statt der Umsetzung der gesamten Feuchtekurve in eine proportionale Belüftungsintensitätskurve
es auch möglich ist, der Feuchtekurve Schwellwerte zuzuordnen, deren Überschreitung
einer ersten konstanten Belüftungsintensität und deren Unterschreiten einer zweiten
konstanten Belüftungsintensität entspricht.
10. Garofen nach einem der Ansprüche 4 bis 9, bei dem sich der gewünschte Feuchte-Zeit-Verlauf
annähern lässt, indem man den Feuchtigkeitsanfall beim Garen mittels Feuchtesensor
meßtechnisch erfaßt und entsprechend nachregelt und/oder gezielt Feuchtigkeit zuführt.
11. Garofen nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dessen Anwendungsbreite von klassischen
Garöfen bis zu Multifunktionsgeräten reicht, die eine stufenlose Regelung von Heißluft
bis zur Dampffunktion ermöglichen.