[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung des Verschmutzungszustandes
eines Wärmetauschers gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein Verfahren zur Überwachung des Verschmutzungszustandes eines Wärmetauschers zur
Warmwasserbereitung an einem Heizgerät ist nach der
DE 43 09 313 A1 bekannt. Bei diesem Verfahren werden eine Reihe von an der Heizungsanlage vorgesehenen
Temperaturfühlern und ein Pumpendrehzahlsensor verwendet, um einen Verschmutzungszustand
(zum Beispiel Verkalkung) des Wärmetauschers festzustellen. Dazu ist es allerdings
erforderlich, dass bei Erstinbetriebnahme der Heizungsanlage Ursprungs-Betriebsdaten
ermittelt und abgespeichert werden, die später turnusmäßig mit Folge-Betriebsdaten
verglichen werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu verbessern, und zwar insbesondere dahingehend, dass keine Ursprungs-Betriebsdaten
erfasst werden müssen.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Verfahren der eingangs genannten Art durch die im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
[0005] Nach der Erfindung ist also vorgesehen, dass die Überwachung während und ab einer
vorgegebenen Mindestdauer der Warmwasserbereitung stattfindet und dass ein Verschmutzungszustand
erkannt wird, wenn die Leistung des Heizgerätes über ein vorgegebenes Maß hinaus schwankt
und gleichzeitig die Warmwasser-Isttemperatur am Wärmetauscher kleiner als eine vorgegebene
Warmwasser-Solltemperatur ist.
[0006] Mit anderen Worten ist es gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, auch ohne
vorherige Erfassung von Ursprungs-Betriebsdaten allein auf Basis der aktuellen Betriebsdaten
den Verschmutzungszustand des Wärmetauschers sicher zu erkennen.
[0007] Dies geschieht auf Basis zweier Voraussetzungen, nämlich, dass im Moment der Überwachung
tatsächlich eine Warmwasserbereitung und diese dann auch noch für eine vorgegebene
Mindestdauer stattfindet. Findet keine oder nur eine kurze (unterhalb der vorgegebenen
Mindestdauer liegende) Warmwasserbereitung statt, soll auch keine Überwachung erfolgen.
Sind aber die beiden Voraussetzungen erfüllt, ist die Erkennung eines Verschmutzungszustandes
erfindungsgemäß schon dann möglich, wenn zwei weitere Bedingungen erfüllt sind, nämlich
erstens, wenn die Leistung des Heizgerätes über ein vorgegebenes Maß hinaus schwankt,
und zweitens, wenn die Warmwasser-Isttemperatur am Wärmetauscher kleiner als eine
vorgegebene Warmwasser-Solltemperatur ist, also die eigentlich angestrebte Auslauftemperatur
nicht erreicht wird.
[0008] Andere vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus den abhängigen Ansprüchen.
[0009] Der Vollständigkeit halber wird noch auf die
DE 197 35 558 A1 hingewiesen, bei der aber ebenfalls Referenzdaten als Ausgangsbasis für die weitere
Überwachung ermittelt werden müs-sen (siehe Spalte 1, Zeile 39 ff.).
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren einschließlich seiner vorteilhaften Weiterbildungen
gemäß der abhängigen Patentansprüche wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0011] Es zeigt
- Figur 1
- schematisch ein Heizgerät mit einem Wärmetauscher zur Warmwasserbereitung;
- Figur 2
- einen Temperaturverlauf am Warmwasserauslaufan- schluss über der Zeit bei ordnungsgemäßem
Wärmetau- scher;
- Figur 3
- einen Leistungsverlauf des Brenners über der Zeit bei ordnungsgemäßem Wärmetauscher;
- Figur 4
- einen Temperaturverlauf am Warmwasserauslaufan- schluss über der Zeit bei verschmutztem
Wärmetau- scher und
- Figur 5
- einen Leistungsverlauf des Brenners über der Zeit bei verschmutztem Wärmetauscher.
[0012] In Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines Heizgerätes 2 dargestellt, bei dem das
erfindungsgemäße Verfahren zur Überwachung des Verschmutzungszustandes eines Wärmetauschers
1 zur Warmwasserbereitung durchführbar ist. Beim dargestellten Heizgerät 2 handelt
es sich um ein wandhängendes Heizgerät, bei dem der zu überwachende Wärmetauscher
1 als Plattenwärmetauscher ausgebildet ist. Darüber hinaus weist das Heizgerät 2 einen
mit einem Gasanschluss 9 versehenen Brenner 3 auf, dem in bekannter Weise ein weiterer
Wärmetauscher 6 zugeordnet ist. Dieser Wärmetauscher 6 ist unter Zwischenschaltung
des Plattenwärmetauschers einerseits mit dem Rücklauf 7 und andererseits mit dem Vorlauf
8 eines nicht weiter dargestellten Heizkreises verbunden. Weiterhin weist der Plattenwärmetauscher
einen Kaltwasserzulaufanschluss 5 und einen Warmwasserauslaufanschluss 4 auf.
[0013] Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren ist nun, dass die Überwachung während
und ab einer vorgegebenen Mindestdauer der Warmwasserbereitung stattfindet und dass
ein Verschmutzungszustand erkannt und in geeigneter Weise dem Betreiber der Heizungsanlage
signalisiert wird, wenn die Leistung des Heizgerätes 2 über ein vorgegebenes Maß hinaus
schwankt und gleichzeitig die Warmwasser-Isttemperatur am Wärmetauscher 1 kleiner
als eine vorgegebene Warmwasser-Solltemperatur ist.
[0014] Gemäß den Figuren 2 und 3, die einen Betrieb bei nicht verschmutztem Wärmetauscher
1 zeigen, wird eine vorgegebene Warmwasser-Solltemperatur von etwa 43 °C zuverlässig
erreicht, wobei die Leistung des Heizgerätes 2 bzw. des Brenners 3 dabei recht gleichmäßig
durchschnittlich etwa 18 kW beträgt.
[0015] Hiervon weicht das Betriebsverhalten gemäß den Figuren 4 und 5 deutlich ab: Die Warmwasser-Isttemperatur
verläuft erstens nicht gleichmäßig und zweitens erreicht sie auch im Durchschnitt,
der hier bei etwa 37 °C liegt, nicht die vorgegebene Warmwasser-Solltemperatur von
etwa 43 °C. Darüber hinaus ist zu erkennen, dass das Heizgerät 2 bzw. der Brenner
3 im so genannten Taktbetrieb läuft, d. h. die Regelung versucht, die vorgegebene
Warmwasser-Solltemperatur zu erreichen, wobei der Brenner 3 aber von einer entsprechenden
Regelung immer wieder abgeschaltet werden muss, da seine Maximalleistung erreicht
wird.
[0016] Zur Gewährleistung einer dauerhaften Funktionstüchtigkeit des Heizgerätes 2 ist vorgesehen,
dass die Überwachung des Verschmutzungszustandes wahlweise betriebsbegleitend (also
dauernd), von Zeit zu Zeit, in regelmäßigen Intervallen oder im Abstand von weniger
als 2 Tagen (sofern überhaupt eine Warmwasserbereitung in dieser Zeit stattfindet)
durchgeführt wird.
[0017] Da weiterhin eine kurze Warmwasserbereitung bzw. ein kurzes Warmwasserzapfen letztlich
nicht zu einem stationären Betrieb des Wärmetauschers führt und auf dieser Basis keine
eindeutigen Aussagen getroffen werden könnten, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
die Überwachung ab einer Mindestdauer der Warmwasserbereitung von mehr als zwei Minuten
stattfindet (je nach Geräteleistung bzw. Auslegung des Plattenwärmetauschers).
[0018] Ferner ist vorgesehen, dass ein Verschmutzungszustand erkannt wird, wenn die Leistung
während der Überwachung mehr als 30% der maximalen Leistung des Heizgerätes 2 schwankt
(in Abhängigkeit der Geräteauslegung bzw. des Modulationsbereichs). Ergänzend kann
darüber hinaus vorgesehen sein, dass ein Verschmutzungszustand erkannt wird, wenn
während der Überwachung die Leistung des Heizgerätes 2 so stark ansteigt, dass ein
Überwachungssensor wie Temperaturwächter den Brenner 3 des Heizgerätes 2 ausschaltet.
[0019] Schließlich ist vorgesehen, dass ein Verschmutzungszustand erkannt wird, wenn die
durchschnittliche Warmwasser-Isttemperatur während der Überwachung mehr als 3 °C die
vorgegebene Warmwasser-Solltemperatur am Wärmetauscher 1 unterschreitet (je nach Gerätetyp),
wobei die Warmwasser-Isttemperatur an einem Warmwasserauslaufanschluss 4 des Wärmetauschers
1 überwacht wird.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Wärmetauscher
- 2
- Heizgerät
- 3
- Brenner
- 4
- Warmwasserauslaufanschluss
- 5
- Kaltwasserzulaufanschluss
- 6
- Wärmetauscher
- 7
- Rücklauf
- 8
- Vorlauf
- 9
- Gasanschluss
1. Verfahren zur Überwachung des Verschmutzungszustandes eines Wärmetauschers (1) zur
Warmwasserbereitung an einem Heizgerät (2),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überwachung während und ab einer vorgegebenen Mindestdauer der Warmwasserbereitung
stattfindet und
dass ein Verschmutzungszustand erkannt wird, wenn die Leistung des Heizgerätes (2) über
ein vorgegebenes Maß hinaus schwankt und gleichzeitig die Warmwasser-Isttemperatur
am Wärmetauscher (1) kleiner als eine vorgegebene Warmwasser-Solltemperatur ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überwachung des Verschmutzungszustandes wahlweise betriebsbegleitend, von Zeit
zu Zeit, in regelmäßigen Intervallen oder im Abstand von weniger als 2 Tagen durchgeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überwachung ab einer Mindestdauer der Warmwasserbereitung von mehr als zwei Minuten
stattfindet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Verschmutzungszustand erkannt wird, wenn die Leistung während der Überwachung
mehr als 30% der maximalen Leistung des Heizgerätes (2) schwankt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Verschmutzungszustand erkannt wird, wenn während der Überwachung die Leistung
des Heizgerätes (2) so stark ansteigt, dass ein Überwachungssensor wie Temperaturwächter
einen Brenner (3) des Heizgerätes (2) ausschaltet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Verschmutzungszustand erkannt wird, wenn die durchschnittliche Warmwasser-Isttemperatur
während der Überwachung mehr als 3 °C die vorgegebene Warmwasser-Solltemperatur am
Wärmetauscher (1) unterschreitet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Warmwasser-Isttemperatur an einem Warmwasserauslaufanschluss (4) des Wärmetauschers
(1) überwacht wird.