[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Leitung mit mindestens zwei Adern,
die miteinander verseilt sind und jeweils aus einem von einer Isolierung umgebenen
elektrischen Leiter bestehen, bei welcher in den Zwickeln zwischen den Adern aus Isoliermaterial
bestehende, mit den Adern verseilte Füllelemente angeordnet sind und bei welcher Adern
und Füllelemente gemeinsam von einem Mantel aus Isoliermaterial umgeben sind (
DE 201 09 974 U1).
[0002] Derartige Leitungen sind beispielsweise Installationsleitungen, mehradrige Mantelleitungen
oder Anschlußleitungen für elektrische Geräte. Die Füllelemente dienen im wesentlichen
dazu, für den beispielsweise durch Extrusion erzeugten Mantel eine möglichst gleichmäßige
Unterlage zu schaffen. Die Füllelemente sind in dem eingangs erwähnten
DE 201 09 974 U1 als Füller bezeichnet, deren Durchmesser kleiner oder größer als der Durchmesser
der Adern sein kann. Ein Problem bei derartigen Leitungen besteht darin, daß die Füllelemente
für eine elektrische Kontaktierung der Leiter der Adern nach dem Entfernen des Mantels
ebenfalls zu entfernen sind, bevor die Leiter selbst zur weiteren Konfektionierung
von ihrer Isolierung befreit werden können. Das Entfernen der Füllelemente ist nicht
nur ein zusätzlicher Arbeitsgang, sondern es besteht dabei auch die Gefahr, daß die
Adern beschädigt werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderte Leitung so zu
gestalten, daß sie einfacher und sicherer abgemantelt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Füllelemente aus einem
elastischen Material bestehen und in gedehntem Zustand zwischen Adern und Mantel gehalten
sind.
[0005] Die Füllelemente dieser Leitung können ebenso wie bekannte Füllelemente bei der Herstellung
der Leitung kontinuierlich mit den Adern verseilt werden. Sie werden dabei durch Zugbelastung
gedehnt und durch den beispielsweise mittels Extrusion aufgebrachten Mantel in ihrem
gedehnten Zustand gehalten. Das ist durch die Verseilung mit den Adern und die Pressung
des Mantels sichergestellt, der Adern und Füllelemente fest umgibt und gegeneinander
drückt. Dieser Effekt wird durch die große Länge einer entsprechenden Leitung und
durch die Verseilung von Adern und Füllelementen unterstützt.
[0006] Die Haftung der Füllelemente an den Adern und am umgebenden Mantel kann weiter verbessert
werden, wenn um dieselben vor ihrer Verarbeitung mindestens ein textiler Faden herumgewickelt
wird. Zweckmäßig werden mindestens zwei textile Fäden oder ganze Faserverbunde um
jedes Füllelement herumgesponnen.
[0007] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen dargestellt.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine elektrische Leitung nach der Erfindung.
Fig. 2 eine Einzelheit der Leitung nach Fig. 1.
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine gegenüber Fig. 1 abgewandelte Ausführungsform
der elektrischen Leitung.
[0009] In Fig. 1 ist eine zweiadrige elektrische Leitung im Querschnitt dargestellt, die
zwei elektrische Adern 1 und 2 und zwei aus elastischem Material bestehende Füllelemente
3 und 4 aufweist. Die Adern 1 und 2 sowie die Füllelemente 3 und 4 sind miteinander
verseilt. Sie sind gemeinsam von einem aus Isoliermaterial bestehenden Mantel 5 umgeben.
Der Mantel 5 kann beispielsweise aus Polyvinylchlorid, Polyethylen oder Polyurethan
bestehen.
[0010] Jede der Adern 1 und 2 hat einen elektrischen Leiter 6, der beispielsweise als aus
einer Vielzahl von Kupferdrähten bestehender Litzenleiter ausgeführt ist. Jeder Leiter
6 ist von einer Isolierung 7 umgeben. Geeignete Materialien für die Isolierung 7 sind
beispielsweise Polyvinylchlorid oder Polyethylen. Die Füllelemente 3 und 4 können
aus Gummi bestehen. Sie bestehen mit Vorteil aus einem elastomerem Kunststoff.
[0011] Um jedes der Füllelemente 3 und 4 kann gemäß Fig. 2 ein dünner textiler Faden 8 herumgewickelt
sein, der im Sinne einer aufgerauhten Oberfläche der Füllelemente 3 und 4 wirkt und
dadurch eine bessere Anlage bzw. Haftung derselben an den Adern 1 und 2 einerseits
sowie am Mantel 5 andererseits sicherstellt. Mit Vorteil werden mindestens zwei textile
Fäden um jedes der Füllelemente 3 und 4 herumgesponnen. Es können aber auch ganze
Faserbunde eingesetzt werden. Der Faden 8 bzw. die Fäden besteht bzw. bestehen mit
Vorteil aus Baumwolle oder Kunststoff. Ihre Dicke kann im µm-Bereich liegen, aber
auch mehrere Zehntel-mm betragen.
Die Leitung nach Fig. 1 wird beispielsweise wie folgt hergestellt:
[0012] Von entsprechend bestückten Spulen werden die Adern 1 und 2 sowie die Füllelemente
3 und 4 abgezogen und einem Verseilpunkt zugeführt, in dem sie in herkömmlicher Technik
miteinander verseilt werden. Auf die Füllelemente 3 und 4 wird dabei eine in Gegenrichtung
zur Abzugsrichtung wirkende Zugkraft ausgeübt, durch welche dieselben gedehnt werden.
Das kann beispielsweise durch Abbremsen der Spulen erreicht werden, von denen die
Füllelemente 3 und 4 abgezogen werden. Durch diese dehnende Kraft werden die Füllelemente
3 und 4 um mindestens 2 % gedehnt, bezogen auf ihre Ursprungslänge im ungedehnten
Zustand.
[0013] Hinter dem Verseilpunkt wird der Verseilverbund aus Adern 1 und 2 sowie Füllelementen
3 und 4 beispielsweise einem Extruder zugeführt, in welchem der Mantel 5 um den Verseilverbund
herumgespritzt wird. Während der Fertigung der Leitung in ihrer vollen Länge von beispielsweise
800 m wird die auf die Füllelemente 3 und 4 wirkende dehnende Kraft dauernd aufrechterhalten.
[0014] Die Füllelemente 3 und 4 werden in der fertigen Leitung durch ihre feste Anlage an
den Adern 1 und 2 sowie am Mantel 5 in ihrem gedehnten Zustand solange gehalten, bis
die Leitung einer Weiterverarbeitung zugeführt wird. Die Leitung wird beispielsweise
zum Kontaktieren der Leiter 6 der Adern 1 und 2 an einem Ende durchtrennt. Bereits
dabei können die Füllelemente 3 und 4 so gelockert werden, daß sie sich etwas verkürzen
und dementsprechend von der Trennstelle entfernen.
[0015] Anschließend wird der Mantel 5 auf einer für die Konfektionierungszwecke ausreichenden
Länge von den Adern 1 und 2 entfernt, die dadurch für weitere Arbeitsgänge freiliegen.
Durch die Entfernung des Mantels 5 am Leitungsende werden gleichzeitig die Füllelemente
3 und 4 entlastet. Sie werden dadurch selbsttätig verkürzt und in den noch vom Mantel
5 umgebenen Teil der Leitung hineingezogen. Neben den Adern 1 und 2 sind dann keine
die weiteren Konfektionierungsarbeiten behindernden Elemente mehr vorhanden. Eine
Gefahr der Beschädigung der Adern 1 und 2, wenn solche Elemente noch entfernt werden
müßten, besteht nicht mehr.
[0016] Die Leitung nach Fig. 3 ist in gleicher Weise wie die Leitung nach Fig. 1 hergestellt.
Sie weist vier Adern 9 und vier elastische Füllelemente 10 auf, die in den Außenzwickeln
zwischen den Adern 9 liegen. Zusätzlich ist hier ein fünftes gummielastisches Füllelement
11 vorgesehen, das zentral zwischen den Adern 9 liegt. Die Adern 9 und die Füllelemente
10 sind miteinander und um das Füllelement 11 herum verseilt. Über dem so geschaffenen
Verseilverbund ist wieder der Mantel 5 aus Isoliermaterial angebracht.
1. Elektrische Leitung mit mindestens zwei Adern, die miteinander verseilt sind und jeweils
aus einem von einer Isolierung umgebenen elektrischen Leiter bestehen, bei welcher
in den Zwickeln zwischen den Adern aus Isoliermaterial bestehende, mit den Adern verseilte
Füllelemente angeordnet sind und bei welcher Adern und Füllelemente gemeinsam von
einem Mantel aus Isoliermaterial umgeben sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllelemente (3,4,10) aus einem elastischen Material bestehen und in gedehntem
Zustand zwischen Adern (1,2,9) und Mantel (5) gehalten sind.
2. Leitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllelemente (3,4,10) aus einem elastomeren Kunststoff bestehen.
3. Leitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß um jedes Füllelement (3,4,10) mindestens ein textiler Faden (8) herumgewickelt ist.
4. Verfahren zur Herstellung der Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllelemente (3,4,10) mit einer Dehnung von mindestens 2 % zusammen mit den Adern
(1,2,9) verseilt und bis zur Fertigstellung der Leitung unter Aufrechterhaltung der
die Dehnung erzeugenden Kraft gehalten werden.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente