Beschreibung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Anschlussvorrichtung für ein mehradriges elektrisches
Kabel, wobei die Anschlussvorrichtung einen Trägerkörper aufweist und mehrere Anschlusseinheiten
umfasst, wobei jede Anschlusseinheit eine in dem Trägerkörper angeordnete Kammer mit
einem Kontaktelement aufweist, wobei das Kontaktelement an mindestens einem Ende mit
einer Schneidklemme versehen ist und wobei jede Anschlusseinheit dafür vorgesehen
ist, eine axial zu der Schneidklemme in die Anschlusseinheit eingeführte Einzelader
des mehradrigen elektrischen Kabels aufzunehmen und zu kontaktieren.
[0002] Ein derartiger Schneidklemmanschluss wird beispielsweise benötigt, um ein mehradriges
Kabel zur Montage auf einer Leiterplatte zu kontaktieren.
Stand der Technik
[0003] Im Stand der Technik ist, beispielsweise aus der Druckschrift
EP0554810B1 ein elektrischer Verbinder zum Anschluss von isolierten elektrischen Leitern bekannt.
Zum Kontaktieren des Verbinders werden sämtliche zu kontaktierende elektrische Leiter
in einem ersten Vorgang jeweils in axialer Ausrichtung zu im Verbinder zu ihrer Kontaktierung
vorhandenen Schneid-Klemm-Anschlüssen in ein gemeinsames Druckteil eingeführt. Dann
werden die e-elektrischen Leiter in einem zweiten Vorgang gemeinsam durch Betätigen
des Druckteils in ihre jeweiligen Schneidklemmen hineingedrückt.
[0004] Nachteilig wirkt sich dabei aus, dass der Kontaktierungsvorgang auf diese Weise nur
mit einem entsprechend hohen Kraftaufwand durchgeführt werden kann und dass zuvor
sämtliche zu kontaktierende Adern in das Druckteil eingeführt und dort gehalten werden
müssen, ohne dass zunächst eine entsprechende Fixierung für jede einzelne Ader vorgesehen
ist. Die bekannte Vorrichtung eignet sich somit im Wesentlichen für eine maschinelle
Kontaktierung. So besteht ein Bedarf für eine entsprechende feldkonfektionierbare
Anschlussvorrichtung, mit der am Einsatzort eine Kontaktierung mehrerer einzelner
Adern manuell mit einfachem Werkzeug und geringem Kraftaufwand durchgeführt werden
kann.
Aufgabenstellung
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine feldkonfektionierbare Anschlussvorrichtung
der eingangs erwähnten Art anzugeben, die mit geringem Aufwand herzustellen ist und
die es ermöglicht, eine Kontaktierung mehrerer Adern mit geringem Kraftaufwand und
einfachem Werkzeug durchzuführen.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass jede Anschlusseinheit einen in die dazugehörige
Kammer zumindest teilweise eingeführten Schlitten mit einer axial zur Schneidklemme
verlaufenden Führungsöffnung aufweist, wobei die Führungsöffnung endseitig in eine
dazugehörige Umlenkschräge oder eine Umlenkrundung übergeht, wodurch der jeweilige
Schlitten dazu geeignet ist, mittels einer entsprechenden Betätigung die zunächst
durch die Führungsöffnung eingeführte und dann quer durch die Kammer geführte Ader
in die dazugehörige Schneidklemme zu drücken.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 - 6 angegeben.
[0008] Bei der Erfindung handelt es sich um eine Anschlusseinheit für axial einführbare
Litzenleiter, die in Printklemmen, Reihenklemmen und Leiterplattensteckverbindern
Anwendung findet und die ein sukzessives Betätigen der einzelnen Anschlussstellen
ermöglicht.
[0009] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass jede einzelne
Ader zunächst in die Führungsöffnung des jeweiligen Schlittens axial zur Schneidklemme
eingeführt, gegebenenfalls entsprechend gekürzt und anschließend sofort durch Betätigen
des jeweiligen Schlittens unabhängig von den anderen Adern kontaktiert und fixiert
wird. Dies erleichtert den manuellen Kontaktierungsvorgang gegenüber einer Anordnung,
in die zunächst sämtliche Kabel eingelegt und dann gemeinsam kontaktiert werden müssen,
erheblich. Weiterhin verringert sich dadurch auch der nötige Kraftaufwand beim Kontaktieren,
da die Kontaktierung der einzelnen Adern nacheinander durchgeführt wird. Die Kontaktierung
kann demnach manuell beispielsweise mit einem Schraubendreher im Freifeld, also am
Einsatzort, beispielsweise direkt beim Kunden mit geringem Aufwand durchgeführt werden.
Dabei kann der Schraubendreher an einer am Schlitten dafür vorgesehenen Ausnehmung
in Bewegungsrichtung des Schlittens angesetzt werden um den Schlitten zur Schneidklemme
herunterzudrücken, oder der Schraubendreher kann den Schlitten durch ein am Trägerkörper
vorhandenes Fenster in die Kammer hinein- oder hinausschieben. Von besonderem Vorteil
ist es dabei, wenn das Hinein- oder Hinausschieben des Schlittens aus der Kammer durch
das Fenster des Trägerkörpers über einen Hebelarm durchgeführt wird, weil dies den
notwendigen Kraftaufwand zusätzlich verringert. Das zumindest teilweise Hinausschieben
des Schlittens ist von besonderem Vorteil, weil dadurch eine Aufhebung einer bestehenden
Kontaktierung ermöglicht wird.
[0010] Die Kontaktierung kann in dieser Weise für eine beliebig große Anzahl von Kontakten
durchgeführt werden. Von besonderem Vorteil ist für viele Anwendungen dabei, dass
die Ader axial zur Schneidklemme einführbar ist. Dadurch verringert sich für viele
Anwendungen auch der Platzbedarf der entsprechenden Anordnung. Somit werden weitere
Einsatzgebiete für Steckverbinder der Eingangs erwähnten Art erschlossen, wie z.B.
der manuelle Anschluss von axial eingeführten Litzenleitern in Printklemmen, Reihenklemmen
und Leiterplattensteckverbindern, insbesondere auch für Anordnungen, für die nur eine
geringe Grundfläche zur Verfügung steht.
[0011] In einer bevorzugten Ausbildungsform weist jede Anschlusseinheit ein Fenster auf.
Durch dieses Fenster kann beispielsweise ein Schraubendreher an einer am Schlitten
vorhandenen Aussparung als Hebel angesetzt werden und kann den Schlitten so über einen
Hebelarm bewegen. Dadurch kann der Schlitten aus der Kammer zumindest teilweise hinausgeschoben
werden. Eine bestehende Kontaktierung wird somit aufgehoben. Umgekehrt kann die Ader
auch kontaktiert werden, indem der Schlitten in dieser Weise über den Hebelarm mit
geringem Kraftaufwand in die Kammer hineingeschoben wird.
[0012] In einer weiteren bevorzugten Ausbildungsform ragt die zu kontaktierende Ader aus
einer am Ende der Umlenkschräge oder Umlenkrundung vorhandenen Ausnehmung des noch
nicht in die Kammer eingeschobenen Schlittens zunächst heraus und kann so beispielsweise
durch Abschneiden auf die gewünschte Länge gekürzt werden.
[0013] In einer weiteren Ausbildungsform ist mindestens eine Schneidklemme zusammen mit
einer Stromschiene in Stanzbiegetechnik einstückig ausgeführt.
Ausführungsbeispiel
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Es zeigt:
- Fig.1
- eine Anschlusseinheit.
[0015] Der Übersichtlichkeit halber ist in der Fig.1 ist nur eine einzige Anschlusseinheit
1 dargestellt. Diese Anschlusseinheit 1 umfasst einen Teil eines Trägerkörpers 11,
eine Kammer 12, einen Schlitten 13 und ein in die Kammer 12 hineinragendes Kontaktelement
14 mit einer Schneidklemme 15.
[0016] Der Schlitten 13 ist zum Teil bereits in die Kammer 12 eingeführt und ist weiterhin
dafür vorgesehen, vollständig in die Kammer 12 eingeschoben zu werden. Der Schlitten
13 weist eine Führungsöffnung 17 auf. Diese Führungsöffnung 17 setzt an einer aus
der Kammer 12 herausragenden Stirnseite des Schlittens 13 an und verläuft zunächst
längs der Bewegungsrichtung des Schlittens 13. Endseitig geht die Führungsöffnung
17 über eine Abrundung 18 in eine Umlenkschräge 19 über und mündet in eine durch die
Schneidklemme 15 davon getrennte Austrittsöffnung 22. Die Führungsöffnung 17 dient
dazu, eine darin eingeschobene Ader in axialer Ausrichtung zur Schneidklemme 15 aufzunehmen.
Die Umlenkschräge 19 des Schlittens 13 dient dazu, die Ader quer durch die Kammer
12 zu führen. Aus der Austrittsöffnung 22 eines noch nicht in die Kammer 12 eingeschobenen
Schlittens 13 kann ein Ende der Ader herausragen und kann dort entsprechend abgeschnitten
werden. Der Schlitten 13 ist dann dazu geeignet, bei entsprechender Betätigung, nämlich
dem tieferen oder gar vollständigen Hineinschieben des Schlittens 13 in die Kammer
12, die Ader, welche in dafür vorteilhaftem Maß über die Schneidklemme 15 hinausragt,
in die Schneidklemme 15 zu drücken.
[0017] Weiterhin weist der Schlitten 13 eine Aussparung 20 auf, die zusammen mit einem durch
den Trägerkörper 11 in die Kammer 12 führenden Fenster 16 dazu geeignet ist, den Schlitten
13 mit einem als Hebelarm eingesetzten Werkzeug, insbesondere mit einem Schraubendreher
in die Kammer 12 hinein- bzw. herauszubewegen. Insbesondere ist es somit möglich,
den Schlitten 13 zumindest teilweise aus der Kammer 12 hinauszuschieben und eine bestehende
Kontaktierung somit aufzuheben. Auch kann die Kontaktierung durch ein Hineinschieben
des Schlittens 13 in die Kammer 12 über den Hebelarm mit einem nur geringen Kraftaufwand
stattfinden.
[0018] Alternativ dazu kann zur Kontaktierung der Ader mit der Schneidklemme 15 ein entsprechendes
Werkzeug, beispielsweise ein Schraubendreher in Bewegungsrichtung des Schlittens 13
an einer aus der Kammer 12 herausragenden Stirnseite des Schlittens 13 dafür vorgesehenen
Ausnehmung 21 angesetzt werden und den Schlitten 13 tiefer oder vollständig in die
Kammer 12 drücken.
Bezugszeichenliste
[0019] Anschlussvorrichtung für ein mehradriges elektrisches Kabel
- Az.:
- P208-06 EP P H
- 1
- Anschlusseinheit
- 11
- Trägerkörper
- 12
- Kammer
- 13
- Schlitten
- 14
- Kontaktelement
- 15
- Schneidklemme
- 16
- Fenster
- 17
- Führungsöffnung
- 18
- Abrundung
- 19
- Umlenkschräge
- 20
- Aussparung
- 21
- Ausnehmung
- 22
- Austrittsöffnung
1. Die Erfindung betrifft eine Anschlussvorrichtung für ein mehradriges elektrisches
Kabel, wobei die Anschlussvorrichtung einen Trägerkörper (11) aufweist und mehrere
Anschlusseinheiten (1) umfasst, wobei jede Anschlusseinheit eine in dem Trägerkörper
angeordnete Kammer (12) mit einem Kontaktelement (14) aufweist, wobei das Kontaktelement
(14) an mindestens einem Ende mit einer Schneidklemme (15) versehen ist und wobei
jede Anschlusseinheit (1) dafür vorgesehen ist, eine axial zur Schneidklemme (15)
in die Anschlusseinheit (1) eingeführte Ader des mehradrigen elektrischen Kabels aufzunehmen
und zu kontaktieren, dadurch gekennzeichnet,
dass jede Anschlusseinheit (1) einen in die dazugehörige Kammer (12) zumindest teilweise
eingeführten Schlitten (13) mit einer axial zur Schneidklemme (15) verlaufenden Führungsöffnung
(17) aufweist, wobei die Führungsöffnung (17) endseitig in eine dazugehörige Umlenkschräge
(19) oder eine Umlenkrundung (18) übergeht, wodurch der jeweilige Schlitten (13) dazu
geeignet ist, mittels einer entsprechenden Betätigung die zunächst durch die Führungsöffnung
(17) eingeführte und dann quer durch die Kammer (12) geführte Ader in die dazugehörige
Schneidklemme (15) zu drücken.
2. Anschlussvorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Anschlusseinheit (1) im Trägerkörper (11) ein Fenster aufweist, wobei das Fenster
zum Hineinschieben des Schlittens (13) in die Kammer (12) und/oder zum Hinausschieben
des Schlittens (13) aus der Kammer (12) vorgesehen ist.
3. Anschlussvorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (13) eine Aussparung (20) aufweist, die dafür vorgesehen ist, den Hebel
durch das Fenster (16) daran anzusetzen.
4. Anschlussvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (13) an einer aus der Kammer (12) herausragenden Stirnseite eine Ausnehmung
(21) aufweist, die dafür vorgesehen ist, ein geeignetes Werkzeug, beispielsweise einen
Schraubendreher, axial zur Bewegungsrichtung des Schlittens (13) daran anzusetzen
um den Schlitten (13) in die Kammer (12) zu drücken.
5. Anschlussvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eins der Kontaktelemente (14) zusammen mit einer Stromschiene einstückig
ausgeführt ist.
6. Anschlussvorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Kontaktelement (14) und die Stromschiene zusammen in Stanzbiegetechnik
ausgeführt sind.