[0001] Die Erfindung betrifft ein Überspannungsschutzelement mit einem Gehäuse, mit mindestens
einem in dem Gehäuse angeordneten überspannungsbegrenzenden Bauelement, insbesondere
einem Varistor, mit zwei Anschlusslaschen die jeweils mit einem Pol des überspannungsbegrenzenden
Bauelements elektrisch leitend verbunden, insbesondere verlötet oder verschweißt sind
und mit zwei Anschlusselementen zum elektrischen Anschluss des Überspannungsschutzelements
an den zu schützenden Strom- oder Signalpfad, wobei im Normalzustand des Überspannungsschutzelements
die Anschlusselemente jeweils mit einer Anschlusslasche in elektrisch leitendem Kontakt
stehen.
[0002] Die bekannten Überspannungsschutzelemente sind in der Regel als "Schutzstecker" ausgebildet,
die zusammen mit einem Geräteunterteil ein Überspannungsschutzgerät bilden. Zur Installation
eines derartigen Überspannungsschutzgeräts, welches beispielsweise die phasenführenden
Leiter L1, L2, L3 sowie den Neutralleiter N und gegebenenfalls auch den Erdleiter
PE schützen soll, sind bei den bekannten Überspannungsschutzgeräten am Geräteunterteil
entsprechende Anschlussklemmen für die einzelnen Leiter vorgesehen. Zur einfachen
mechanischen und elektrischen Kontaktierung des Geräteunterteils mit dem jeweiligen
Überspannungsschutzelement sind bei dem Überspannungsschutzelement die Anschlusselemente
als Steckerstifte ausgebildet, zu denen im Geräteunterteil korrespondierende, mit
den Anschlussklemmen verbundene Steckerbuchsen angeordnet sind, so dass das Überspannungsschutzelement
einfach auf das Geräteunterteil aufsteckbar ist. Dadurch besteht die Möglichkeit,
ein defektes Überspannungsschutzelement einfach auszutauschen, ohne dass die an den
Anschlussklemmen des Geräteunterteils angeschlossenen Leiter abgetrennt werden müssen.
[0003] Bei derartigen Überspannungsschutzgeräten ist die Installation und Montage durch
die Steckbarkeit der Überspannungsschutzelemente sehr einfach und zeitsparend durchführbar.
Zusätzlich weisen derartige Überspannungsschutzgeräte teilweise noch einen Wechselkontakt
als Signalgeber zur Fernmeldung des Zustands mindestens eines Überspannungsschutzelements
sowie eine optische Zustandsanzeige in den einzelnen Überspannungsschutzelementen
auf.
[0004] Über die Zustandsanzeige wird angezeigt, ob das in dem Überspannungsschutzelement
angeordnete überspannungsbegrenzende Bauelement noch funktionstüchtig ist oder nicht.
Als überspannungsbegrenzendes Bauelement werden dabei insbesondere Varistoren verwendet,
wobei jedoch je nach Einsatzzweck des Überspannungsschutzelements auch gasgefüllte
Überspannungsableiter, Funkenstrecken oder Dioden eingesetzt werden können.
[0005] Aus der
DE 42 41 311 C2 ist ein eingangs beschriebenes Überspannungsschutzelement bekannt. Bei dem als Schutzstecker
ausgebildeten Überspannungsschutzelement ist das erste Anschlusselement über ein erstes
flexibles Kupferband direkt mit der ersten Anschlusslasche am Varistor verbunden,
während das zweite Anschlusselement über ein zweites flexible Kupferband mit einem
starren Trennelement verbunden ist, dessen dem flexiblen Kupferband abgewandtes Ende
über eine Lötstelle mit der zweiten Anschlusslasche des Varistors verbunden ist. Das
Trennelement wird von einem Federsystem mit einer Kraft beaufschlagt, die dazu führt,
dass das Trennelement beim Auftrennen der Lötverbindung von der Anschlusslasche linear
wegbewegt wird, so dass der Varistor bei thermischer Überlastung elektrisch abgetrennt
wird. Bei dem bekannten Überspannungsschutzelement ist somit zur Überwachung des Zustands
des Varistors eine thermische Abtrennvorrichtung vorgesehen. Über ein Federsystem
wird beim Auftrennen der Lötverbindung ein Fernmeldekontakt betätigt, so dass auch
eine Fernüberwachung des Zustandes des Überspannungsschutzelements möglich ist.
[0006] Auch aus der
DE 699 04 274 T2 ist ein Überspannungsschutzelement mit einem thermischen Abtrennmechanismus bekannt.
Bei diesem Überspannungsschutzelement ist ein Ende eines starren federbelasteten Schiebers
im Normalzustand des Überspannungsschutzelements sowohl mit dem ersten Anschlusselement
als auch mit einer mit dem Varistor verbundenen Anschlusslasche verlötet. Eine unzulässige
Erwärmung des Varistors führt auch hier zu einer Erwärmung der Lötstelle, so dass
der Schieber aufgrund der an ihm angreifenden Kraft einer Feder aus der Verbindungsstelle
zwischen dem ersten Anschlusselement und der Anschlusslasche gezogen wird, was zu
einer elektrischen Abtrennung des Varistors führt.
[0007] Die steckbaren Verbindungselemente, die von den im Geräteunterteil angeordneten Steckerbuchsen
und den am Überspannungsschutzelement ausgebildeten Steckerstiften gebildet werden,
müssen in der Lage sein, relativ hohe Impulsströme und Kurzschlussströme zu übertragen.
Darüber hinaus werden die Steckkontakte, d. h. die Steckerstifte und die Steckerbuchsen,
beim Stecken und Ziehen des Überspannungsschutzelements mechanisch belastet, so dass
bei den bekannten Überspannungsschutzelementen entsprechend stabile Anschlusselemente
verwendet werden, die über Löt- oder Schweißverbindungen mit den Anschlusslaschen
verbunden sind.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs beschriebenes
Überspannungsschutzelement zur Verfügung zu stellen, welches einfacher und damit kostengünstiger
hergestellt werden kann. Dabei sollen die Überspannungsschutzelemente dieselben elektrischen
und mechanischen Eigenschaften aufweisen, wie die bisherigen Überspannungsschutzelemente.
[0009] Diese Aufgabe ist bei dem eingangs beschriebenen Überspannungsschutzelement dadurch
gelöst, dass die erste Anschlusslasche und das erste Anschlusselement einstückig miteinander
verbunden sind, wobei das dem überspannungsbegrenzenden Bauelement abgewandte, freie
Ende des ersten Anschlusselements als Steckkontakt ausgebildet ist. Erfindungsgemäß
ist somit die erste Anschlusslasche des überspannungsbegrenzenden Bauelements so ausgebildet,
dass deren freies Ende selber als Anschlusselement dient. Dadurch, dass die erste
Anschlusslasche und das erste Anschlusselement einstückig ausgebildet sind, entfällt
der im Stand der Technik bisher erforderliche zusätzliche Produktionsschritt, bei
dem die Anschlusslasche mit dem Anschlusselement durch Löten oder Schweißen verbunden
wird. Neben der Vereinfachung des Herstellungsprozesses des Überspannungsschutzelements
ist bei der erfindungsgemäßen einstückigen Ausbildung von Anschlusslasche und Anschlusselement
auch gewährleistet, dass der "Übergangswiderstand" zwischen der Anschlusslasche und
dem Anschlusselement minimal ist.
[0010] In der Praxis weisen die Anschlusslaschen des überspannungsbegrenzenden Bauelements
in der Regel eine relativ geringe Materialstärke auf, so dass die mechanische Festigkeit
des als Anschlusselement fungierenden freien Endes der Anschlusslasche nicht ausreichend
sein kann, um den beim Stecken und Ziehen des Überspannungselements wirkenden Kräften
dauerhaft Stand zu halten, ohne dass es zu einer Beschädigung des Anschlusselements
und damit zu einer Verschlechterung der steckbaren elektrischen Verbindung zwischen
dem Überspannungsschutzelement und einem Geräteunterteil kommt. Gemäß einer bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung ist daher das erste Anschlusselement derart gefaltet,
dass es im Kontaktbereich mehrere Lagen aufweist. Der Kontaktbereich bezeichnet denjenigen
Bereich des Anschlusselements, in dem das Anschlusselement im gesteckten Zustand des
Überspannungsschutzelements von der korrespondierenden Steckerbuchse des Geräteunterteils
kontaktiert wird. Die Faltung des Anschlusselements erfolgt vorzugsweise quer zur
Längsrichtung des Anschlusselements bzw. der Anschlusslasche. Ausreichend ist dabei
in der Regel eine Einfach- oder Zweifachfaltung, so dass das Anschlusselement im Kontaktbereich
zwei oder drei Lagen aufweist.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die mechanische
Festigkeit des gefalteten Anschlusselements dadurch erhöht, dass deren einzelnen Lagen
miteinander kraft-, form- oder stoffschlüssig miteinander verbunden sind. Dabei liegt
der Verbindungsbereich außerhalb des Kontaktbereichs, so dass sich die Kontakteigenschaften
des Anschlusselements durch die realisierte Verbindung der einzelnen Lagen miteinander
nicht verändern.
[0011] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelements
ist zwischen dem ersten Anschlusselement bzw. der ersten Anschlusslasche und dem Gehäuse
eine formschlüssige Verbindung ausgebildet. Während des Steck- und Ziehvorgangs des
Überspannungsschutzelements wirkt eine Kraft auf das im Gehäuse angeordnete überspannungsbegrenzende
Bauelement, die der Haftreibung proportional ist, die überwunden werden muss, um das
als Steckkontakt ausgebildete Anschlusselement in die korrespondierende Steckerbuchse
des Geräteunterteils einzustecken bzw. aus der Steckerbuchse herauszuziehen. Durch
die Realisierung einer formschlüssigen Verbindung zwischen dem ersten Anschlusselement
und dem Gehäuse werden die Steck- und Ziehkräfte direkt vom Gehäuse auf den Steckkontakt
übertragen, bzw. die an dem Steckkontakt angreifenden Kräfte von dem Gehäuse aufgenommen,
so dass die auf das überspannungsbegrenzende Bauelement wirkenden Kräfte beim Steck-
oder Ziehvorgang wesentlich reduziert oder sogar ganz vermieden werden.
[0012] Gemäß einer ersten Ausführungsvariante weist dabei das freie Ende des ersten Anschlusselements
eine Abkantung auf, die in eine korrespondierende Aufnahme in der Gehäusewandung des
Gehäuses eingreift. Alternativ zu einer Abkantung können an dem ersten Anschlusselement
auch ein oder zwei seitlich vorstehende Nasen ausgebildet sein, die ebenfalls in entsprechende
Aufnahmen in der Gehäusewandung des Gehäuses eintauchen und darin gehalten werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist in dem ersten Anschlusselement mindestens ein
Loch ausgebildet, in das ein korrespondierender Vorsprung hineinragt, der an der Gehäusewandung,
durch die das Anschlusselement aus dem Gehäuse herausragt, angeordnet ist.
[0013] Die kraftschlüssige Verbindung zwischen den als Steckkontakt ausgebildeten Anschlusselementen
des Überspannungsschutzelements und den korrespondierenden Steckerbuchsen des Geräteunterteils
wird in der Regel durch die Federeigenschaften der Steckerbuchsen realisiert. Hierzu
können die Steckerbuchsen beispielsweise tulpenförmig ausgebildet sein. Gemäß einer
alternativen Ausgestaltung erfolgt die kraftschlüssige Verbindung zwischen den Anschlusselementen
und den Steckerbuchsen des Geräteunterteils dadurch, dass nicht die Steckerbuchsen
sondern die Anschlusselemente federnd ausgebildet sind. Hierzu können mindestens zwei
Lagen des Anschlusselements derart zueinander abgebogen sein, dass das Anschlusselement
senkrecht zu seiner Längserstreckung federnd ausgebildet ist. Das Anschlusselement
kann dazu etwa V-förmig ausgebildet sein.
[0014] Wie bei den eingangs beschriebenen bekannten Überspannungsschutzelementen weist auch
das erfindungsgemäße Überspannungsschutzelement vorzugsweise eine thermische Abtrennvorrichtung
zur Überwachung des Zustands des überspannungsbegrenzenden Bauelements auf. Hierzu
ist im Normalzustand des Überspannungsschutzelements die zweite Anschlusslasche über
eine Lötstelle mit dem zweiten Anschlusselement verbunden, wobei die an der Lötstelle
realisierte Lötverbindung zwischen der zweiten Anschlusslasche und dem zweiten Anschlusselement
dann auftrennt, wenn die Temperatur des überspanungsbegrenzenden Bauelements eine
vorgegebene Grenztemperatur überschreitet. Damit beim Erreichen der Grenztemperatur
die Lötstelle auftrennt, d. h. das der Anschlusslasche zugewandte Ende des Anschlusselements
von der Anschlusslasche weg bewegt wird, kann entweder das Anschlusselement selber
federnd ausgebildet oder mit der Kraft einer separaten Feder beaufschlagt sein.
[0015] Das erfindungsgemäße Überspannungsschutzelement ist vorzugsweise als "Schutzstecker"
ausgebildet ist, so dass es zusammen mit einem korrespondierenden Geräteunterteil
ein Überspannungsschutzgerät bildet. Dabei können in dem Gehäuse des Überspannungsschutzelements
auch mehrere parallel geschaltete überspannungsbegrenzende Bauelemente, insbesondere
mehrere parallel geschaltete Varistoren angeordnet sein. Weist das Überspannungsschutzelement
einen Doppelvaristor auf, so kann insbesondere die mittlere, innen liegende Anschlusslasche
des Doppelvaristors einstückig mit dem ersten Anschlusselement des Überspannungsschutzelements
verbunden sein.
[0016] Im Einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das erfindungsgemäße Überspannungsschutzelement
auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen sowohl auf die dem Patentanspruch
1 nachgeordneten Patentansprüche als auch auf die nachfolgende Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels ei- nes Überspannungsschutzelements,
- Fig. 2
- eine vereinfachte Darstellung eines Varistors mit einer ersten Ausgestaltung einer
Anschlusslasche, eingesteckt in eine Ste- ckerbuchse eines Geräteunterteils,
- Fig. 3
- eine vereinfachte Darstellung eines Varistors mit einer zweiten Ausgestaltung einer
Anschlusslasche, eingesteckt in eine Ste- ckerbuchse,
- Fig. 4
- zwei separate Darstellungen der Anschlusslaschen gemäß Fig. 2 und Fig. 3, jeweils
eingesteckt in eine Steckerbuchse,
- Fig. 5
- eine Variante einer Anschlusslasche gemäß Fig. 4, eingesteckt in eine Steckerbuchse,
- Fig. 6
- eine vereinfachte Darstellung eines Varistors mit einer An- schlusslasche, ähnlich
der Darstellung gemäß Fig. 3,
- Fig. 7
- zwei Prinzipdarstellungen der Befestigung des ersten Anschluss- elements des Varistors
im Gehäuse,
- Fig. 8
- eine vereinfachte Darstellung einer alternativen Kontaktierung von Anschlusselement
und Steckeraufnahme eines Geräteunter- teils, und
- Fig. 9
- eine Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemä- ßen Anschlusslasche mit
Anschlusselement.
[0017] Die Fig. 1 zeigt ein Überspannungsschutzelement 1 mit einem Gehäuse 2, wobei in dem
Gehäuse 2 ein überspannungsbegrenzendes Bauelement angeordnet ist. Bei den dargestellten
Ausführungsbeispielen ist das überspannungsbegrenzende Bauelement ein Varistor 3;
alternativ dazu kann das überspannungsbegrenzende Bauelement auch von mehreren parallel
geschalteten Varistoren, insbesondere einem Doppelvaristor gebildet werden. Ebenso
kann als überspannungsbegrenzendes Bauelement auch ein gasgefüllter Überspannungsableiter
verwendet werden.
[0018] Die beiden Pole des Varistors 3 sind jeweils mit einer Anschlusslasche 4, 5 elektrisch
leitend verbunden, insbesondere verlötet oder verschweißt. Das als Schutzstecker ausgebildete
Schutzelement 1 weist darüber hinaus zwei als Steckkontakte ausgebildete Anschlusselemente
6, 7 auf, die auf der Unterseite des Überspannungsschutzelements 1 durch entsprechende
Öffnungen aus dem Gehäuse 2 herausragen. Die steckerförmigen Anschlusselemente 6,
7 können in korrespondiere Steckerbuchsen 8 eines hier nicht dargestellten Geräteunterteils
eingesteckt werden, wobei in den Fig. 2 bis 8 jeweils nur eine Steckerbuchse 8 - schematisch
- dargestellt ist.
[0019] Im Unterschied zu den aus dem Stand der Technik bekannten Überspannungsschutzelementen,
bei denen die Anschlusslaschen 4, 5 und die Anschlusselemente 6, 7 als separate Bauteile
ausgebildet sind, ist bei dem erfindungsgemäßen Schutzelement 1 die erste Anschlusslasche
4 einstückig mit dem ersten Anschlusselement 6 verbunden, d. h. das vom Varistor 3
weg weisende Ende der Anschlusslasche 4 ist als Anschlusselement 6 ausgebildet.
[0020] Während bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 die Dicke des Anschlusselements
6 der Dicke der Anschlusslasche 4 entspricht, ist bei dem in Fig. 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel das Anschlusselement 6 derart gefaltet, dass es im Kontaktbereich
9 zwei im wesentlichen parallel zueinander verlaufende Lagen 61, 62 aufweist; das
Anschlusselement 6 ist somit doppellagig ausgebildet, so dass sich die Materialstärke
des Anschlusselements 6 im Kontaktbereich 9 ebenfalls verdoppelt. Durch eine derartige
Faltung des Anschlusselements 6 kann dessen Festigkeit und Stabilität auf einfache
Art und Weise erhöht werden, so dass das Anschlusselement 6 - trotz der relativ geringen
Materialstärke der Anschlusslasche 4 - auch bei mehrfachem Stecken in die Steckerbuchse
8 eines Geräteunterteils nicht beschädigt wird. Anstelle einer einfachen, in Fig.
3 und Fig. 4a dargestellten Faltung kann das Anschlusselement 6 gemäß Fig. 4b auch
zweifach gefaltet sein, so dass das Anschlusselement 6 im Kontaktbereich 9 drei Lagen
61, 62, 63 aufweist.
[0021] Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, kann die mechanische Festigkeit des Anschlusselements
6 dadurch weiter erhöht werden, dass die einzelnen Lagen 61, 62 mechanisch miteinander
verbunden sind, wobei der Verbindungsbereich 10 außerhalb - nämlich oberhalb - des
Kontaktbereichs 9 angeordnet ist, so dass die Kontakteigenschaften zwischen dem Anschlusselement
6 und der Steckerbuchse 8 nicht beeinträchtigt werden.
[0022] Eingangs ist ausgeführt worden, dass der Varistor 3 innerhalb eines Gehäuses 2 angeordnet
ist, wobei an der Unterseite des Gehäuses 2 Öffnungen ausgebildet sind, durch die
die Anschlusselemente 6, 7 aus dem Gehäuse 2 herausragen. Aufgrund der Reibkraft zwischen
den Anschlusselementen 6, 7 und den Steckerbuchsen 8 im Geräteunterteil wirkt beim
Aufstecken auf das Geräteunterteil sowie beim Abziehen des Überspannungsschutzelements
1 von dem Geräteunterteil eine Kraft auf den über die Anschlusslasche 4 mit dem Anschlusselement
6 verbundenen Varistor 3. Zur Reduzierung dieser auf den Varistor 3 wirkenden Kraft
ist zwischen dem ersten Anschlusselement 6 und dem Gehäuse 2 eine formschlüssige Verbindung
ausgebildet. Gemäß Fig. 6 weist dabei das freie Ende des Anschlusselements 6 eine
Abkantung 11 auf, die in einer in der Gehäusewandung 12 des Gehäuses 2 ausgebildeten
Aufnahme 13 eingreift, so dass die Abkantung 11 in der Gehäusewandung 12 gehalten
wird.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7a sind an dem ersten Anschlusselement 6 zwei
seitlich überstehende Nasen 14 ausgebildet, die in zwei korrespondierenden Aufnahmen
15 in der Gehäusewandung 12 gehalten sind. Bei dem in Fig. 7b dargestellten Ausführungsbeispiel
wird die formschlüssige Verbindung zwischen dem ersten Anschlusselement 6 und dem
Gehäuse 2 dadurch realisiert, dass in dem Anschlusselement 6 zwei Löcher 16 ausgebildet
sind und die Gehäusewandung 12 zu den Löchern 16 korrespondierend zwei Vorsprünge
17 aufweist, die in die Löcher 16 eingreifen. Wird das Überspannungsschutzelement
1 von dem Geräteunterteil getrennt, wozu ein Benutzer das Überspannungsschutzelement
1 am Gehäuse 2 anfasst und von dem Geräteunterteil abzieht, so werden die Ziehkräfte
direkt vom Gehäuse 2 auf das Anschlusselement 6 übertragen, so dass auf den im Gehäuse
2 angeordneten Varistor 3 keine - oder nur eine deutlich reduzierte - Kraft wirkt.
[0024] Bei den in den Fig. 1 bis 6 dargestellten Ausfiihrungsbeispielen des erfindungsgemäßen
Überspannungsschutzelements 1 wird die zur Gewährleistung eines guten elektrischen
Kontakts zwischen den Anschlusselementen 6, 7 und den Steckerbuchsen 8 erforderliche
Kontaktkraft durch die Federeigenschaften der Steckerbuchsen 8 gewährleistet, d. h.
die Steckerbuchsen 8 sind federnd ausgebildet, während die Anschlusselemente 6, 7
im wesentlichen starr ausgebildet sind. In Fig. 8 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt,
bei dem im Unterschied dazu die Steckerbuchse 8 starr und das Anschlusselement 6 federnd
ausgebildet ist, so dass die Kontaktkraft zwischen dem Anschlusselement 6 und der
Steckerbuchse 8 durch die Federeigenschaften des Anschlusselements 6 realisiert wird.
Hierzu sind die beiden Lagen 61, 62 des Anschlusselements 6 derart zueinander abgebogen,
dass das Anschlusselement 6 in etwa V-förmig ausgebildet ist, wodurch das Anschlusselement
6 senkrecht zu seiner Längserstreckung federnd ausgebildet ist.
[0025] Fig. 9 zeigt eine Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer Anschlusslasche
4 mit einem einstückig damit verbundenen Anschlusselement 6, wobei das Anschlusselement
6 gemäß Fig. 3 derart gefaltet ist, dass es parallel zueinander verlaufende Lagen
61, 62 aufweist. Wie bei der Darstellung gemäß Fig. 7a sind zwei seitlich überstehende
Nasen 14 am Anschlusselement 6, nämlich an der Lage 62, ausgebildet, die zur Fixierung
des Anschlusselements 6 im Gehäuse dienen. Zur Erhöhung der Stabilität des Anschlusselements
6 sind die beiden Lagen 61, 62 an den beiden Punkten 18 miteinander durch Nieten fest
verbunden.
[0026] Aus Fig. 1 ist ersichtlich, dass in der Oberseite des Gehäuses 2 ein Sichtfenster
19 ausgebildet ist, durch das eine optische Zustandsanzeige abgelesen werden kann.
Die optische Zustandsanzeige ist dabei derart mit dem zweiten Anschlusselement 7 verbunden,
dass die Zustandsanzeige beim Öffnen einer zwischen dem zweiten Anschlusselement 7
und der zweiten Anschlusslasche 5 realisierten Lötverbindung ihren Zustand ändert.
Während im Normalzustand des Überspannungsschutzelements 1 bzw. des Varistors 3 beispielsweise
ein grüner Abschnitt der optischen Zustandsanzeige durch das Sichtfenster 19 erkennbar
ist, befindet sich im Fehlerfall des Überspannungsschutzelements 1 ein roter Abschnitt
der Zustandsanzeige unterhalb des Sichtfensters.
1. Überspannungsschutzelement mit einem Gehäuse (2), mit mindestens einem in dem Gehäuse
(2) angeordneten überspannungsbegrenzenden Bauelement, insbesondere einem Varistor
(3), mit zwei Anschlusslaschen (4, 5) die jeweils mit einem Pol des überspannungsbegrenzenden
Bauelements elektrisch leitend verbunden, insbesondere verlötet oder verschweißt,
sind und mit zwei Anschlusselementen (6, 7) zum elektrischen Anschluss des Überspannungsschutzelements
(1) an den zu schützenden Strom- oder Signalpfad, wobei im Normalzustand des Überspannungsschutzelements
(1) die Anschlusselemente (6, 7) jeweils mit einer Anschlusslasche (4, 5) in elektrisch
leitendem Kontakt stehen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Anschlusslasche (4) und das erste Anschlusselement (6) einstückig miteinander
verbunden sind, wobei das dem überspannungsbegrenzenden Bauelement abgewandte, freie
Ende des ersten Anschlusselements (6) als Steckkontakt ausgebildet ist.
2. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Anschlusselement (6) derart gefaltet ist, dass es im Kontaktbereich (9)
mehrere Lagen (61, 62, 63) aufweist.
3. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Lagen (61, 62, 63) des ersten Anschlusselements (6) miteinander verbunden
sind, wobei der Verbindungsbereich (10) außerhalb des Kontaktbereichs (9) liegt.
4. Überspannungsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten Anschlusselement (6) und dem Gehäuse (2) eine formschlüssige
Verbindung ausgebildet ist.
5. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass am ersten Anschlusselement (6) eine Abkantung (11) oder mindestens eine seitlich
vorstehende Nase (14) und in einer Gehäusewandung (12) des Gehäuses (2) eine zur Abkantung
(11) bzw. zur Nase (14) korrespondierende Aufnahme (13, 15) ausgebildet sind.
6. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten Anschlusselement (6) mindestens ein Loch (16) und in einer Gehäusewandung
(12) des Gehäuses (2) mindestens eine zum Loch (16) korrespondierende Vorsprung (17)
ausgebildet sind.
7. Überspannungsschutzelement nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Lagen (61, 62, 63) des ersten Anschlusselements (6) derart zueinander
abgebogen sind, dass das erste Anschlusselement (6) senkrecht zu seiner Längserstreckung
federn ausgebildet ist.
8. Überspannungsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Normalzustand des Überspannungsschutzelements (1) die zweite Anschlusslasche (5)
des überspannungsbegrenzenden Bauelements (3) über eine Lötstelle mit dem zweiten
Anschlusselement (7) verbunden ist, wobei die an der Lötstelle realisierte Lötverbindung
zwischen der zweiten Anschlusslasche (5) und dem zweiten Anschlusselement (7) dann
auftrennt, wenn die Temperatur des überspannungsbegrenzenden Bauelements (3) eine
vorgegebene Grenztemperatur überschreitet.