[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lautsprecherbox für elektronisch verstärkte
Musikinstrumente (E-Gitarre, Bass etc.) und elektronisch verstärkte Mikrophonsignale
(zum Beispiel Gesang) mit einem im Wesentlichen kubischen Gehäuse aus Holz, einem
an der Vorderseite des Gehäuses mit diesem verbundenen Chassis, das im Gehäuseinneren
einen Magneten trägt und auf dessen der Vorderseite der Lautsprecherbox zugewandten
Seite eine Membran angeordnet ist, die von einer im Feld des Magneten angeordneten
Schwingspule in Schwingungen versetzbar ist.
[0002] Derartige Lautsprecher werden typischerweise bei Live-Auftritten und Musikveranstaltungen
verwendet, um zum Beispiel elektronische Gitarren, Bässe oder Gesang verstärkt wiederzugeben.
Die Tonqualität solcher Lautsprecherboxen ist oft unbefriedigend, da Resonanzen und
andere Schwingungsphänomene zu unerwünschten akustischen Effekten und zu einer erhöhten
mechanischen Belastung der Lautsprecherboxen führen.
[0003] Aus
DE 196 21 191 A1 ist eine Lautsprecherbox mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Patentanspruch 1
bekannt. Ferner ist eine Haltestange vorgesehen, die einerseits an einer Bodenplatte
des Magneten und an der gegenüberliegenden Seite mit der Rückwand des Lautsprechergehäuses
verschraubt ist.
[0004] Aus
DE 2930069 A1 ist ebenfalls eine Lautsprecherbox mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Patentanspruch
1 bekannt. Im Bereich der Öffnungen an der Vorderseite der Lautsprecherbox sind Membrankörbe
befestigt, die in der Mitte jeweils einen Haltering aufweisen.
[0005] Aus
DE 38 18 552 A1 ist ein Lautsprechergehäuse bekannt, bei der zur Schwingungsdämpfung in einer Ausführungsform
zwei senkrecht zueinander stehende Verbindungsstangen vorgesehen sind, die jeweils
mit Muttern außen an zwei gegenüberliegenden Gehäuseseitenwänden befestigt sind, wodurch
eine anziehende Kraft auf die jeweils zwei gegenüberliegenden Gehäuseseiten aufgebracht
und diese zur Schwingungsdämpfung gekoppelt werden. Es ist auch die Möglichkeit erwähnt,
dass die Verbindungsstange durch innenliegende Muttern oder Schrauben Druck von innen
auf die gegenüberliegenden Gehäuseseitenwände ausüben könnte.
[0006] Aus
DE 198 15 751 A1 ist ein Lautsprechergehäuse bekannt, bei dem gegenüberliegende Seitenwände durch
Spannstangen verbunden sind. Jede Spannstange weist an ihren Enden jeweils ein Innengewinde
auf, in die Schrauben einschraubbar sind, die von außen gegen die Gehäusewände geschraubt
werden, um so eine anziehende Kraft auf jeweils gegenüberliegende Gehäuseseiten aufzubringen,
um die Gehäuseseitenwände, die untereinander durch zwischen ihnen liegende Dichtungsteile
getrennt sind, zusammenzuhalten.
[0007] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lautsprecherbox anzugeben,
mit der verstärkte elektrische Instrumentensignale und verstärkte Mikrophonsignale
mit besserer Qualität wiedergegeben werden können.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe dient die Lautsprecherbox mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
[0009] Erfindungsgemäß ist ein Spannkreuz vorgesehen, das in der Mitte einen Einfassring
mit einer an die Außenfläche des Magneten angepassten Innenkontur aufweist, um den
Magneten einzufassen. Von dem Einfassring gehen vier längenverstellbare Stützbeine
aus, die sich jeweils an einer Seitenfläche der Lautsprecherbox abstützen, wobei sich
ihr Andruck durch Längeneinstellung der Stützbeine einstellen lässt, wodurch der Magnet
eingespannt im Gehäuseinneren gehalten wird. Dadurch wird der Magnet mechanisch mit
dem Gehäuse gekoppelt wodurch unabhängige Schwingungen von Magnet und Gehäuseteile
unterdrückt werden.
[0010] Es hat sich herausgestellt, dass sich der Klang der Lautsprecherbox auf diese Weise
erheblich verbessern lässt. Die Lautsprecherbox stellt ein schwingfähiges System mit
Komponenten mit unterschiedlichen Schwingungseigenschaften dar. Durch den Einsatz
des erfindungsgemäß vorgesehenen Einspannkreuzes werden Resonanzen und Schwingungseffekte
in der Lautsprecherbox auf diese Weise einerseits möglichst gering gehalten und andererseits
im gesamten System Lautsprecherbox an jedem Punkt im Wesentlichen gleich gehalten.
[0011] Das erfindungsgemäß vorgesehene und ausgebildete Spannkreuz schafft gewissermaßen
einen "akustischen Kurzschluss" zwischen den schwingfähigen Komponenten und dem Gehäuse
und unterbindet daher unterschiedliche Schwingungen, insbesondere eigenständige Resonanzschwingungen
von einzelnen Komponenten der Lautsprecherbox.
[0012] Durch das Einstellen der längenverstellbaren Stützbeine lässt sich der Andruck, der
auf die Gehäusewände ausgeübt wird einstellen und so die Ankopplung an die Gehäusewände
sozusagen "stimmen", um so den gewünschten optimalen Klang zu erhalten.
[0013] In einer bevorzugen Ausführungsform besteht das Spannkreuz aus Holz und ist damit
in seinem mechanischen Eigenschaften auf das Material des Gehäuses der Lautsprecherbox
abgestimmt. Besonders bevorzugt ist die vollständige Ausbildung des Spannkreuzes aus
Holz, was zum Beispiel durch einen Einfassring aus Holz mit vier um seinen Umfang
jeweils in 90° Abstand verteilten Außengewinden realisiert werden kann, in die die
mit Innengewinden versehenen Enden der Stützbeine eingeschraubt sind. Durch Drehen
der Stützbeine wird deren Länge eingestellt und schließlich der Andruck, mit dem sie
an die Gehäusewände andrücken sollen, eingestellt.
[0014] Der Einfassring hat eine Innenkontur, die an die Außenkontur des magnetischen Treibers
des Lautsprechers angepasst ist. Im Regelfall hat der Magnet eine im Wesentlichen
zylindrische Form, so dass der Einfassring kreisförmig mit einem auf die Zylinderform
des Magneten abgestimmten Innendurchmesser ist. Es genügt, Einfassringe mit bestimmten
Innendurchmessern bereitzuhalten, da es nur eine gewisse Anzahl von Standardgrößen
für die typischen Magneten in Lautsprecherboxen gibt.
[0015] Der Einsatz des erfindungsgemäß vorgesehenen Spannkreuzes für den Magneten im Gehäuse
der Lautsprecherbox führt zu einer deutlich hörbaren Verbesserung des gesamten Klangverhaltens
im Hinblick auf Transparenz und Signaldruck, sowie zu einer Verringerung der mechanischen
Belastung des Lautsprechers. Außerdem kommt es zu einer Verminderung des störenden
Mitschwingens anderer im Raum befindlicher Gegenstände und technischer Komponenten.
Spiel- und Hörvergleichtests ergaben die Bestätigung eines eindeutig verbesserten
Klangs der Lautsprecherbox.
[0016] Die über die Längeneinstellung der Stützbeine erfolgende Abstimmung des Andruckes
der Stützbeine an den Gehäusewänden beeinflusst hörbar das Resonanzverhalten und schafft
eine akustische Kopplung der schwingenden Gehäusewände in den kritischen Frequenzbereichen.
Außerdem ist die Resonanzfrequenz in allen Punkten des Systems eher gleichmäßig. Die
spezielle Formgebung des Spannkreuzes dient der Verminderung der akustischen Reflexionen
innerhalb des Gehäuses. Es werden ferner die in der Mitte der Gehäuseseitenwände entstehenden
"Resonanzbäuche" durch die Stützbeine stark vermindert, und es wird eine Harmonisierung
des Schwingungsverhaltens der gesamten Lautsprecherbox erzielt.
[0017] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels in den Zeichnungen
erläutert, in denen:
Fig. 1 eine schematische Rückansicht einer hinten offenen Lautsprecherbox von hinten
zeigt, und
Fig. 2 eine schematische perspektivische Ansicht auf die offene Rückseite der Lautsprecherbox
zeigt.
[0018] Aus Gründen der einfacheren Darstellung ist die Lautsprecherbox in den Fig. 1 und
2 hinten offen dargestellt. Ferner ist in den Figuren der Magnet und das sich zur
Vorderseite erstreckende Chassis zur Vereinfachung der Darstellung fortgelassen. Der
Magnet liegt etwa in der Mitte der Lautsprecherbox und hat hinten eine kreisrunde
Außenfläche, die von dem Einfassring 2 spielfrei umschlossen wird.
[0019] Der Einfassring 2 ist an vier um 90° zueinander versetzten Stellen mit einem Innengewinde
versehen, in die die Stützbeine 4 mit an ihren Enden vorgesehenen Außengewinden 5
einschraubbar sind. Durch Verdrehen der Stützbeine 4 kann deren Länge verstellt werden,
wodurch der Andruck der Stützbeine 4 an die Gehäusewände 1 manuell einstellbar ist.
[0020] In der dargestellten bevorzugten Ausführungsform kann der Einfassring 2 und die daran
längenverstellbaren Stützbeine 4 völlig aus Holz bestehen, wenn die Gewinde 5 direkt
aus den Holzstäben gedrechselt sind und die Innengewinde in den Einfassring 2 ebenfalls
direkt in das Holz des Einfassrings 2 geschnitten sind. Dieser Aufbau ist besonders
vorteilhaft, da dadurch weitere Komponenten mit abweichenden Schwingungsverhalten
überflüssig sind.
1. Lautsprecherbox für elektronisch verstärkte Musikinstrumente und elektrisch verstärkte
Mikrophonsignale mit einem kubischen Gehäuse aus Holz, einem an der Vorderseite des
Gehäuses mit diesem verbundenen Chassis, das im Gehäuseinneren einen Magneten trägt
und auf dessen der Vorderseite der Lautsprecherbox zugewandten Seite eine Membran
angeordnet ist, die von einer im Feld des Magneten angeordneten Schwingspule in Schwingungen
versetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuseinneren ein Spannkreuz angeordnet ist, das mittig einen Einfassring (2)
mit an die Außenfläche des Magneten angepasster Innenkontur sowie von dem Einfassring
ausgehend vier längenverstellbare Stützbeine (4) aufweist, die sich jeweils an einer
Seiteninnenfläche der Lautsprecherbox mit durch Längeneinstellung des Stützbeins einstellbarem
Andruck abstützen, um so den Magneten eingespannt im Gehäuseinneren zu halten.
2. Lautsprecherbox nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannkreuz aus Holz hergestellt ist.
3. Lautsprecherbox nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Längenverstellbarkeit der Stützbeine am Einfassring (2) für jedes Stützbein ein
Innengewinde vorgesehen ist, in das das zugehörige Stützbein (4) mit einem an seinem
dem Einfassring zugewandten Ende vorgesehenen Außengewinde (5) eingeschraubt ist.
4. Lautsprecherbox nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Außengewinde (5) an den Stützbeinen (4) direkt aus dem das Stützbein bildenden
Holzstab gedrechselt ist.