(19)
(11) EP 2 281 478 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.02.2011  Patentblatt  2011/06

(21) Anmeldenummer: 10002711.9

(22) Anmeldetag:  15.03.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A46B 9/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA ME RS

(30) Priorität: 30.07.2009 DE 102009035390

(71) Anmelder: GEKA GmbH
91572 Bechhofen (DE)

(72) Erfinder:
  • Kulik, Daniela
    91555 Feuchtwangen (DE)

(74) Vertreter: nospat Patent- und Rechtsanwälte Naefe Oberdorfer Schmidt 
Isartorplatz 5
80331 München
80331 München (DE)

   


(54) Mascara-Bürste mit Wimpernrückhalteorgan


(57) Die Erfindung betrifft eine Mascara-Bürste mit einem Trägerabschnitt und einem Borstenbesatz aus jeweils entlang ihrer Borstenlängsachse L von dem Trägerabschnitt nach außen abstehenden Borsten, wobei der Borstenbesatz (5) Borsten (4) aufweist, die aus einem Borstenstamm und einem sich daran anschließenden Wimpernrückhalteorgan (7) bestehen, welches als Haltevorsprung ausgestaltet ist, der die in Richtung der Borstenlängsachse gesehen proximal-unterhalb von ihm liegende Oberfläche des Borstenstamms in einer Richtung quer zur Richtung der Borsten-Längsachse überragt, oder welches als zum distalen Ende der Borste hin offene Haltenut (11) in der Stirnfläche des distalen Endes einer Borste ausgebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Mascara-Bürste zum Auftragen von Mascara auf die Wimpern.

[0002] Solche Bürsten sind vielfältigen Anforderungen ausgesetzt. Sie sollen nicht nur dazu in der Lage sein Mascara möglichst effizient aufzutragen, das heißt möglichst in einem Zug, ohne die Mascara-Bürste mehrfach eintauchen zu müssen. Vielmehr sollen sie es auch ermöglichen den Wimpern einen Schwung zu verleihen, im Sinne einer Krümmung nach oben (am Oberlied) oder nach unten (am Unterlied) - eine Behandlung der Wimpern, die als "Curling" bezeichnet wird.

[0003] Darüber hinaus sollen sie möglichst auch in der Lage sein gewisse Zugkräfte auf die Wimpern auszuüben, so dass diese optisch verlängert werden, was auch mit dem Begriff "Extending/Lengthening" bezeichnet wird.

[0004] Es sind im Stand der Technik bereits unzählige Varianten von Mascara-Bürsten vorgeschlagen worden, die diese Anforderungen mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung erfüllen. Dabei wurde das Augenmerk bislang vor allem darauf gerichtet einen Borstenbesatz zu finden, dessen Borsten in Abhängigkeit von ihrem konkreten Durchmesser und ihrer konkreten Härte genau diejenige unterschiedliche Länge aufweisen, die optimal ist, um einen guten Kompromiss bei der Erfüllung der oben genannten Anforderungen zu erreichen.

[0005] Darüber hinaus wurde in dem Bemühen einen guten Kompromiss bei der Erfüllung der oben genannten Anforderungen zu erreichen von jeher auch schon mit den unterschiedlichsten Borstenabständen experimentiert.

[0006] Darüber hinaus wurde auch schon in Erwägung gezogen mit scheibenförmigen, rippenförmigen oder finnenförmigen Körpern anstelle konventioneller Borsten zu arbeiten, die einen Durchmesser aufweisen, der wesentlich kleiner als ihre Länge ist. Der Einsatz derart massiver Körper, deren Volumen jeweils um ein Vielfaches des Volumens einer einzelnen konventionellen Borste hinausgeht, hat jedoch auch keine entscheidende Verbesserungen gebracht, insbesondere auch deshalb, weil sich die Wimpern zwischen diesen wenigen großen Körpern, die dann das Borstenfeld darstellen, nur schlecht verteilen, so dass keine ausreichende Separation stattfindet.

[0007] Schließlich ist in der Praxis auch schon vorgeschlagen worden von den Borsten separate, zusätzliche Klemmorgane zu verwenden, die die Wimpern von außen gegen bzw. auf die Borsten drücken und es auf diese Art und Weise ermöglichen die Wimpern zum Zwecke des Curling oder des Extending/Lengthening zangenartig zu greifen, um Ihnen den gewünschten Schwung zu verleihen oder sie tendenziell zu verlängern.

[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Mascara-Bürstchen zu schaffen, dass sich in besonderem Maß für das Curling und Extending/Lengthening eignet.

[0009] Diese Aufgabe wird mit Hilfe der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

[0010] Die Erfindung besteht also darin, dass der Borstenbesatz Borsten umfasst, die aus einem Borstenstamm und einem sich innerhalb der Borste daran anschließenden Wimpernrückhalteorgan bestehen, so dass eine Borste mit im integralem (und zumeist einstückig angeformtem) Wimpernrückhalteorgan gegeben ist. Dieses Wimpernrückhalteorgan ist als Haltevorsprung ausgestaltet, der die - in Richtung der durch den Borstenstamm vorgegeben Borstenlängsachse gesehen - proximal-unterhalb von ihm liegende Oberfläche des Borstenstamms in zumindest einer Richtung quer zur Richtung der Borstenlängsachse überragt, vorzugsweise auf der ganzen Länge des Borstenstamms von seinem Fußpunkt bis zu der Stelle, an der das Wimpernrückhalteorgan beginnt. Als erfindungsgemäßes Äquivalent kommt eine in das distale Ende der Borste eingearbeitete zum distalen Ende und zu den Flanken der Borste hin offene Haltenut zum Einsatz.

[0011] In andere Worte gefasst kann man sagen, dass das Wimpernrückhalteorgan in Gestalt des Haltevorsprungs als eine Verdickung an einer ansonsten im Regelfall konventionellen, schlanken Borste ausgeführt ist, d. h. einer Borste, die eine im Wesentlichen stabförmige Gestalt aufweist. Diese Verdickung befindet sich vorzugsweise unmittelbar am distalen Ende der Borste oder im obersten Drittel der Borste, das sich an das distale Ende der Borste anschließt. Dabei wird, wie bereits angedeutet, unter einer konventionellen, schlanken Borste ein von seiner Geometrie her längliches, stabartiges Gebilde verstanden, dessen größter mittlerer Durchmesser vorzugsweise um mindestens den Faktor 10 kleiner ist als dessen Länge.

[0012] Die Funktion des Wimpernrückhalteorgans kann man sich wie folgt vorstellen:

[0013] Bei der Anwendung der Mascarabürste dringen die einzelnen Wimpern in den Borstenbesatz ein, kommen also in den Freiräumen des Borstenbesatzes zwischen einzelnen Borsten zu liegen.

[0014] Dreht man nun an der Bürste, etwa um ein Curling zu erzielen, dann werden die Wimpern gebogen, da sie zunächst schon durch die Haftwirkung der Mascara-Masse in gewisser Weise in den Zwischenräumen zwischen den Borsten gehalten werden. Um so stärker die Biegung ist, die den Wimpern aufgezwungen wird, desto stärker zeigen die Wimpern die Tendenz die Haftwirkung der Mascara-Masse zu überwinden und an dem Borsten abzurutschen, also an den Borsten entlang zu gleiten, hin zu deren distalen Ende. Dort angekommen "schnappen" die Wimpern aus dem Borstenfeld heraus und können nicht länger einem Curling unterzogen werden.

[0015] Dieser Tendenz wirken die erfindungsgemäßen Wimpernrückhalteorgane entgegen. Der entscheidende Punkt ist, dass die Wimpernrückhalteorgane eine Art Vorsprung bilden, den eine den Borstenstamm entlang gleitende Wimper nur dadurch überwinden kann, dass sie ihre Bewegungsrichtung mehr als nur unwesentlich ändert, wodurch jedoch das weitere Abrutschen der Wimper an der Borste behindert wird. Idealerweise ist das Wimpernrückhalteorgan so gestaltet, dass es für eine an ihm zur Anlage gekommenen Wimper ein echtes formschlüssiges Hindernis bildet, in dem Sinne, dass die Wimper an einer Fläche des Wimpernrückhalteorgans zur Anlage kommt, die zumindest wesentlichen senkrecht zur Längsachse der Borste ausgerichtet ist oder die sogar in Richtung der (potenziellen) Bewegung der Wimper gesehen eine lokale Senke bildet, in die sich die Wimper einlegt, und die daher durch die Kräfte, die momentan an der Wimper angreifen und sie bislang in etwa parallel zur Längsachse der Borste bewegt haben, praktisch nicht überwunden werden kann.

[0016] Indessen muss das Wimpernrückhalteorgan nicht zwingend so gestaltet sein, dass es die besagte senkrechte Fläche oder Senke aufweist - berücksichtigt man die Haltewirkung der sich im Bereich des Wimpernrückhalteorgans ansammelnden Mascara-Masse, dann stellt man fest, dass durchaus auch ein weniger schroffes Hindernis ausreicht. Dies deshalb, weil es primär von Bedeutung ist, dass der Wimper eine spürbare Richtungsänderung aufgezwungen wird, die zusammen mit der Haltewirkung der Mascara-Masse ausreicht, um ein weiteres Abrutschen der Wimper an der Borste zu verhindern.

[0017] In diesem Zusammenhang ist festzuhalten, dass eine lediglich lokale Einschnürung oder Nut in einer Borste kein geeignetes Wimpernrückhalteorgan darstellt, da eine solche Einschnürung oder Nut während der Applikation mit Mascara-Masse aufgefüllt wird und daher von einer die Borste entlang nach außen, hin zu deren distale Ende gleitenden Wimper leicht überwunden werden kann. Im Regelfall stellen auch solche Borsten, die im Bereich ihres distalen Endes lediglich gekrümmt oder abgewinkelt sind, ohne dass eine stabilisierende Verdickung vorgesehen ist (oder bei denen zumindest davon Abstand genommen wird, dass sich der Durchmesser der Borste zu ihrem distalen Ende hin immer mehr verringert), keine Borste mit einem Wimpernrückhalteorgan im Sinne der Erfindung dar. Das Gleiche gilt für Borsten, die an ihrem distalen Ende in ein Büschel einzelner Filamente aufgespalten sind. Ein solches Büschel ist derart weich, dass von ihm keine Haltewirkung ausgeht.

[0018] Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das jeweilige Wimpernrückhalteorgan aus zumindest einem hakenartigen Fortsatz besteht, der vom Borstenstamm absteht. Es leuchtet ein, dass ein solcher hakenartiger Fortsatz, in den sich eine den Borstenstamm nach außen entlang gleitende Wimper sozusagen "hinein legt", ein besonders effektives Wimpernrückhalteorgan darstellt.

[0019] Dies verallgemeinernd lässt sich sagen, dass das bevorzugte Wimpernrückhalteorgan proximal eine Oberfläche aufweist, die zumindest örtlich zur Borstenmitte hin geneigt ist, derart, dass sie die Tendenz aufweist zum distalen Ende der Borste hin strebende Wimpern in seitlicher Richtung zur Borstenmitte hin gleiten zu lassen und damit einzufangen, was der Wimper die Tendenz nimmt das Wimpernrückhalteorgan seitlich zu umgehen.

[0020] Im Rahmen einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das jeweilige Wimpernrückhalteorgan aus einer kugeligen, linsenförmigen, scheibenförmigen oder pilzkappenförmigen Verdickung besteht und vorzugsweise rotationssymmetrisch zur Längsachse der Borste ist. Solche Verdickungen lassen sich, beispielsweise bei Herstellung der Borste im Spritzgussverfahren, leicht herstellen.

[0021] Insbesondere die Ausführungsform der kugeligen Verdickung ist ein Beispiel für die bereits oben angesprochene Tatsache, dass - jedenfalls im Verbund mit der Haltewirkung der Mascara-Masse - zum "Abstoppen" einer Wimper auch eine weniger schroffe Fläche ausreichen kann, als eine im Wesentlichen zur Borstenlängsachse senkrechte Fläche.

[0022] Vorzugsweise weist das Wimpernrückhalteorgan distal eine Oberfläche auf, die von dem über der Borstenmitte liegenden Bereich des Wimpernrückhalteorgans zu den Rändern des Wimpernrückhalteorgans einwärts, hin zum Zentrum der Mascarabürste geneigt ist, derart, dass diese Oberfläche die Tendenz aufweist auf ihr aufliegende Wimpern in dem mit der oder den benachbarten Borsten gebildeten Zwischenraum abgleiten zu lassen. Die zur Außenseite hin gewandte Oberfläche des Wimpernrückhalteorgans ist also so gestaltet, dass sie die Wimpern beim ersten Ansetzen der Mascarabürste an den Wimpernbogen in die Zwischenräume zwischen den Borsten leitet.

[0023] Im Rahmen einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Positionierung und der Rapport der nebeneinander stehenden Borstenreihen aus in Längsrichtung hintereinander angeordneten Borsten so gewählt sind, dass jeweils eine Borste einer ersten Borstenreihe auf der Höhe eines Meridians positioniert ist, der (vorzugsweise in Längsrichtung gesehen mittig) durch den Freiraum geht, den die Wimpernhalteorgane zweier nebeneinander stehender Borsten der benachbarten Borstenreihe zwischen sich freilassen.

[0024] Dabei weisen die Wimpernrückhalteorgane in Richtung quer zur Umfangsrichtung eine derart große Maximalerstreckung auf, dass die Wimpernhalteorgane der Borsten der besagten ersten Borstenreihe - projiziert in Umfangsrichtung - mit den Wimpernrückhalteorganen der beiden ihnen nächstliegenden Borsten der besagten zweiten Borstenreihe überlappen. Auf diese Art und Weise wird dafür gesorgt, dass zwischen zwei Borstenreihen - von außen her gesehen - kein in radialer Richtung vollständig durchgängiger, entlang der Umfangsrichtung kreisförmiger Freiraum verbleibt. Stattdessen verbleibt ein solcher Freiraum im Regelfall nur zwischen den Borstenstämmen, unterhalb der sich im Wesentlichen als Labyrinth darstellenden Oberfläche der Bürste.

[0025] Dies erschwert es den Wimpern, die erst einmal in den verbliebenen Freiraum zwischen zwei Borstenreihen eingedrungen sind, wieder aus diesem Freiraum herauszugleiten.

[0026] Weitere ggf. zum Gegenstand von Unteransprüchen zu machende Ausgestaltungsmöglichkeiten, Vorteile und Wirkungsweisen werden anhand der nachfolgenden Figurenbeschreibung für die verschiedenen Ausführungsbeispiele erkennbar.

[0027] Die Figuren 1 a bis 1 d zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung bei dem die Wimpernrückhalteorgane in Gestalt von pfeilförmigen Widerhaken ausgeführt sind,
die Figuren 2a bis 2e zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung bei dem die Wimpernrückhalteorgane in Gestalt von pfeilförmigen Widerhaken ausgeführt, aber anders positioniert sind,
die Figuren 3a bis 3d zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung bei dem die Wimpernrückhalteorgane in Gestalt von ankerförmigen Widerhaken ausgeführt sind,
die Figuren 4a bis 4d zeigen ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung bei dem die Wimpernrückhalteorgane in Gestalt von ankerförmigen Widerhaken ausgeführt, aber anders positioniert und leicht modifiziert sind,
die Figuren 5a bis 5d zeigen ein fünftes Ausführungsbeispiel der Erfindung bei dem die Wimpernrückhalteorgane in Gestalt von kugeligen Verdickungen ausgeführt sind,
die Figuren 6a bis 6d zeigen ein sechstes Ausführungsbeispiel der Erfindung bei dem die Wimpernrückhalteorgane in Gestalt von kugeligen Verdickungen ausgeführt, aber anders positioniert sind,
die Figuren 7a bis 7e zeigen ein siebtes Ausführungsbeispiel der Erfindung bei dem die Wimpernrückhalteorgane in Gestalt von borstenstirnseitigen Haltenuten ausgeführt sind,
die Figuren 8a bis 8e zeigen ein achtes Ausführungsbeispiel der Erfindung bei dem die Wimpernrückhalteorgane in Gestalt von borstenstirnseitigen Haltenuten ausgeführt, aber anders positioniert und leicht modifiziert sind
die Figuren 9a bis 9d zeigen ein neuntes Ausführungsbeispiel der Erfindung bei dem die Wimpernrückhalteorgane in nadelöhrförmiger bzw. torförmiger Gestalt ausgeführt sind,
die Figuren 10a bis 10d zeigen ein zehntes Ausführungsbeispiel der Erfindung bei dem die Wimpernrückhalteorgane in nadelöhrförmiger bzw. torförmiger Gestalt ausgeführt, aber durch einen Spalt modifiziert sind,
die Figuren 11a bis 11d zeigen ein elftes Ausführungsbeispiel der Erfindung bei dem die Wimpernrückhalteorgane in nadelöhrförmiger bzw. torförmiger Gestalt ausgeführt sind, aber anders positioniert.

[0028] Generell ist zu den Figuren festzuhalten, dass jeweils die mit dem Buchstaben b bezeichnete Figur einen vergrößerten Detailausschnitt aus der mit dem Buchstaben c bezeichneten Figur mit der gleichen Nummer zeigt.

Erstes Ausführungsbeispiel



[0029] Die Figur 1 zeigt einen erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung.

[0030] Zu erkennen ist der eigentliche Borstenkörper 1 einer Mascara-Bürste. Der Borstenkörper besteht aus einem Ansatz 2 zur Verbindung des Borstenkörpers mit dem Handgriff sowie aus dem stabförmigen Borstenträger 3. Erst zusammen mit dem an dem Ansatz 2 zu befestigenden Stiel bildet der Borstenkörper eine vollständige Mascarabürste. Die Mascarabürste dieses Ausführungsbeispiels hat eine ausgeprägte Längsachse L, die zugleich auch die Längsachse des Borstenfeldes darstellt. Man kann das Borstenfeld als zylindrisch bzw. walzenförmig/kegelförmig bezeichnen (letzteres hier nicht gezeigt).

[0031] Die einzelnen Borsten 4 stehen im Wesentlichen in senkrechter Richtung von dem Borstenträger 3 nach außen ab und bilden gemeinsam den Borstenbesatz bzw. das Borstenfeld 5. Ihr äußerstes, maximal von dem Borstenträger 3 entferntes Ende wird als distales Ende bezeichnet. Ihr den Fußbereich bildendes Ende, mit dem sie an dem Borstenträger 3 befestigt sind, wird als proximales Ende bezeichnet.

[0032] Wie man anhand der Figur 1a gut erkennen kann weist jede Borste einen Borstenstamm 6 auf, dessen Kontur weitgehend der Kontur einer herkömmlichen Borste entspricht, der jedoch vorzugsweise einen zylindrischen Querschnitt mit einem über die Länge hinweg konstant bleibenden Durchmesser aufweist. Der Querschnitt dieses Stamms ist bei den vorliegenden Ausführungsbeispielen rund, kann aber z. B. auch elliptisch oder polygonförmig sein. Der Stammdurchmesser ist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels mindestens acht Mal kleiner als die Länge des Stamms.

[0033] Wie ebenfalls am besten an Hand der Figur 1a zu erkennen ist, weist das Borstenfeld 5 eine Anzahl von in Längsrichtung nebeneinander liegenden Borstenreihen auf. Diese bestehen aus Borsten, bei denen der Borstenstamm 6 an seinem distalen Ende ein Wimpernrückhalteorgan 7 trägt. Dieses Wimpernrückhalteorgan 7 besteht hier aus einem nach Art eines Widerhakens ausgestalteten Fortsatz, dessen Längsachse am äußersten Ende des Widerhakens einen Winkel α von kleiner 70°, besser noch kleiner 50° mit der Längsachse des Borstenstamms einschließt, vgl. Figuren 1 b und insbesondere 1e. Die Gestalt des Wimpernrückhalteorgans für das vorliegende Ausführungsbeispiel lässt sich so beschreiben, dass das Wimpernrückhalteorgan 7 aus zwei sich gegenüberliegenden hakenartigen Fortsätzen 8 der beschriebenen Art besteht, die lateral vom Borstenstamm 6 abstehen.

[0034] Nicht zuletzt deswegen hat das Wimpernrückhalteorgan 7 im vorliegenden Fall die Gestalt eines Pfeils, dessen Pfeilspitze in einer Linie mit der Längsachse der Borste liegt und das distale Ende der Borste bildet, während die "Breitseite" des Pfeils proximal orientiert ist, das heißt dem Borstenstamm zugewandt ist.

[0035] Auf diese Art und Weise ergibt sich eine bemerkenswert biegesteife und gut mit der Mascara-Masse zu befrachtende Struktur, die hervorragend als Wimpernrückhalteorgan 7 dienen kann.

[0036] Eine Wimper, die sich, beispielsweise weil die Mascara-Bürste zum Zwecke des Curling gedreht wird, in der Nähe des Borstenstamms 6 in Richtung auf dessen distales Ende zu bewegt, rutscht unter den entsprechenden hakenartigen Fortsatz 8 und wird von diesem daran gehindert aus dem Borstenfeld 5 herauszugleiten.

[0037] Wie man gut anhand der Figur 1b sieht, weist jedes nach Art eines Widerhakens ausgestaltete Wimpernrückhalteorgan 7 distal, also auf seiner nach außen weisenden Seite, eine Oberfläche auf, die im Wesentlichen von dem über der Borstenmitte liegenden Bereich des Wimpernrückhalteorgans 7 zu den Rändern des Wimpernrückhalteorgans einwärts geneigt ist. Diese Neigung ist so ausgeführt, dass sie die Tendenz aufweist aufliegende Wimpern in den zusammen mit der benachbarten Borste bzw. deren Wimpernrückhalteorgan gebildeten Zwischenraum abgleiten zu lassen.

[0038] Anhand einer Zusammenschau der Figuren 1b und 1d lässt sich am besten erkennen, nach welchem Muster die mit den Wimpernrückhalteorganen 7 ausgestatteten Borsten innerhalb des Borstenfeldes aufgestellt sind:

[0039] Die Borsten sind so angeordnet, dass sich jeweils Reihen von in Längsrichtung hintereinander stehenden Borsten ergeben und zugleich Reihen von in Umfangsrichtung hintereinander stehenden Borsten.

[0040] Dabei sind, in Längsrichtung gesehen, eine Borstenreihe und ihre zu beiden Seiten benachbarten Borstenreihen unter Ausbildung eines entsprechenden Rapports so angeordnet, dass die Reihen den gleichen Rapport aufweisen und im Wesentlichen jeweils um einen halben Rapport zueinander versetzt sind. Auf diese Art und Weise stehen die Borsten der beiden benachbarten Borstenreihen jeweils vor dem Spalt, den die Wimpernrückhalteorgane benachbarter Borsten der mittleren Borstenreihe zwischen einander freilassen, das heißt die Borsten der beiden benachbarten Borstenreihen sind (bezogen auf die Borstenlängsachse) jeweils auf der Höhe eines Meridian positioniert, der mittig durch den Freiraum zwischen den Wimpernrückhalteorganen nebeneinander stehender Borsten der mittleren Borstenreihe geht.

[0041] Zugleich ist die Maximalerstreckung der Wimpernrückhalteorgane in der durch den Pfeil Q symbolisierten Längsrichtung so groß, dass jeweils ein Wimpernrückhalteorgan die beiden ihm am nächsten liegenden Rückhalteorgane der benachbarten Reihe überlappt, wenn man sie in Umfangsrichtung aufeinander projiziert.

[0042] Auf diese Art und Weise wird dafür Sorge getragen, dass es von außen her (in radialer Richtung) gesehen keine in Umfangsrichtung durchgängigen, kreisringförmigen Kanäle in dem durch die Borsten mit den Wimpernrückhalteorganen gebildeten Borstenfeld gibt. Stattdessen verbleibt ein solcher Freiraum nur zwischen den Borstenstämmen. Das so gebildete Borstenfeld stellt also eine Art Labyrinth dar, welches einerseits die Wimpern zu Beginn der Applikation sehr gut separiert (eben weil es keine ohne Weiteres von außen zugänglichen, durchlaufende Kanäle in Umfangsrichtung gibt, in die sich die Wimpern bündelweise einlegen) und welches andererseits die Wimpern, die erst einmal in die Zwischenräume des Borstenfeldes eingedrungen sind, nachhaltig festhält, d.h. jede Wimper, die sich im Freiraum zwischen den Borstenstämmen 6 benachbarter Borstenreihen befindet (so wie das die Strichlinie W andeutet) wird wechselweise von links und von rechts von den hakenartigen Fortsätzen 8 der jeweiligen Wimpernrückhalteorgane übergriffen und auf diese Art und Weise sicher innerhalb des Borstenfeldes 5 zurückgehalten.

[0043] Wimpernrückhalteorgane 7, die funktional so ausgebildet sind, wie die von den Figuren 1a bis 1d gezeigten, entfalten ihre Funktion also durch echten Formschluss.

[0044] Vom Grundsatz her kann es sinnvoll sein sämtliche das Borstenfeld 5 bildende Borsten mit einem erfindungsgemäßen Wimpernrückhalteorgan 7 auszurüsten.

[0045] Ausweislich der Figur 1a und der Figur 1d wurde bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel jedoch nur ein sich über zirka ein Drittel des Umfangs der Bürste erstreckender Teil des Borstenfeldes mit solchen Wimpernrückhalteorganen ausgerüstet, während der Rest des Borstenfeldes durch konventionelle Borsten gebildet wird. Auf diese Art und Weise kann die Mascara-Bürste flexibler eingesetzt werden - je nachdem, ob ein Curling durchgeführt werden soll oder ob die Wimpern beispielsweise lediglich gekämmt werden sollen, dreht die Anwenderin die Mascara-Bürste so, dass entweder die konventionellen Borsten oder die mit den Wimpernrückhalteorganen 7 ausgestatteten Borsten mit den Wimpern in Interaktion treten.

[0046] Gerade Ausführungsbeispiele der hier beschriebenen Art, mit pfeilförmig ausgestalteten Wimpernrückhaltemitteln, haben zusätzlich den großen Vorteil, dass an der pfeilförmigen Struktur eine erhebliche zusätzliche Menge an Mascara-Masse deponiert wird, ohne dass die Gefahr eines unerwünschten Abtropfens der Mascara-Masse besteht, wodurch ein sehr effektives Auftragen der Mascara-Masse ermöglicht wird, ohne dass die Mascara-Bürste mehrfach neu beladen werden muss.

Zweites Ausführungsbeispiel



[0047] Die Figuren 2a bis 2d zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel, das mit Ausnahme des nachfolgend Gesagten dem ersten Ausführungsbeispiel vollkommen entspricht, so dass das eingangs Gesagte hierfür entsprechend gilt.

[0048] Die beiden Ausführungsbeispiele unterscheiden sich durch den Abstand, den die einzelnen Reihen der mit den Wimpernrückhalteorganen 7 bestückten Borsten aufweisen. Während beim ersten Ausführungsbeispiel vier Reihen aus in Längsrichtung hintereinander angeordneten Borsten mit Wimpernrückhalteorganen einen Winkel W von 90° "bedecken", bedecken bei dem zweiten Ausführungsbeispiel vier solcher Reihen nur einen Winkel von 60°. Dafür sind allerdings zwei gegenüberliegende Ausschnitte des Borstenfeldes anstatt mit konventionellen Borsten mit solchen Borsten versehen, die Wimpernrückhalteorgane aufweisen.

Drittes Ausführungsbeispiel



[0049] Die Figuren 3a bis 3d offenbaren ein drittes Ausführungsbeispiel. Von seiner Funktion her entspricht dieses dritte Ausführungsbeispiel im Wesentlichen den beiden erstgenannten Ausführungsbeispielen, so dass das dort Gesagte auch für dieses Ausführungsbeispiel gilt, sofern sich nicht aus der nachfolgenden Schilderung etwas anderes ergibt.

[0050] Der wesentliche Unterschied zu den beiden erstgenannten Ausführungsbeispielen ist der, dass bei diesem Ausführungsbeispiel die beiden hakenartigen Fortsätze 8 so gestaltet sind, dass sie sich relativ leicht in Richtung des lateralen Endes der Borste elastisch verbiegen lassen, während sie einer Biegung in distaler Richtung nach wie vor einen hinreichend großen Widerstand entgegensetzen, so dass ihre Funktion als Wimpernrückhalteorgan 7 nicht in Frage gestellt wird.

[0051] Dabei lassen sich an dieser Stelle keine konkreten Dimensionierungsanweisungen geben, da die Dimensionierung, die erforderlich ist, um den beschriebenen Effekt zu erreichen, sehr stark vom Einzelfall abhängig ist, nämlich von der für den hakenartigen Fortsatz 8 gewählten Geometrie und Krümmung sowie dem gewählten Material. Sobald jedoch das Material und die prinzipielle Kontur des hakenartigen Fortsatzes bekannt sind, lässt sich relativ einfach durch fachübliche Versuche ermitteln, wie die Dimensionierung im Einzelfall vorzunehmen ist, um den gewünschten Effekt zu erreichen.

[0052] Die geschilderte Elastizität in proximaler Richtung macht es für die Wimpern einfacher zu Beginn der Applikation in das Borstenfeld einzudringen, während sie der Rückhaltewirkung der Wimpernrückhalteorgane 7 keinen spürbaren Abbruch tut.

[0053] Ein weiterer Unterschied zu den ersten beiden Ausführungsbeispielen ist die Anordnung der aus konventionellen Borsten und Borsten mit Wimpernrückhalteorganen bestehenden Borstenreihen relativ zueinander und deren Rapport.

[0054] Hier ist es so, dass eine in Längsrichtung verlaufende Reihe von Borsten mit Wimpernrückhalteorganen 7 auf beiden Seiten von einer in Längsrichtung verlaufenden Reihe aus konventionellen Borsten flankiert wird. Bei einer dieser Reihen aus konventionellen Borsten ist der Rapport so gewählt, dass sich je eine Borste in Unfangsrichtung gesehen auf der gleichen Höhe befindet, wie einer der hakenartigen Fortsätze 8. Bei der anderen Reihe aus konventionellen Borsten ist der Rapport so ausgelegt, dass eine Borste in Umfangsrichtung mit dem Borstenstamm 6 (einer der mit den Wimpernrückhalteorganen 7 ausgerüsteten Borsten) fluchtet, also auf dem durch diesen Borstenstamm 6 festgelegten Meridian liegt, während die in Längsrichtung nächste konventionelle Borste in einer Flucht mit dem Freiraum zwischen den Wimpernrückhalteorganen zweier benachbarten Borsten steht. Hierdurch ergibt sich ein Borstenfeld, das die Wimpern gut eindringen lässt und gegenüber den eingedrungen Wimpern eine gute Haltewirkung entfaltet.

[0055] Wie man anhand der Figur 3d sieht, sind am Umfang insgesamt vier in Längsrichtung verlaufende Borstenreihen mit Wimpernrückhalteorganen 7 vorgesehen, die jeweils im "Abstand" von 90° stehen. Auch dies ermöglicht es den Wimpern zu Beginn der Applikation leichter in das Borstenfeld einzudringen.

[0056] Bemerkenswert ist noch, dass die Wimpernrückhalteorgane bei diesem Ausführungsbeispiel so gestaltet sind, dass sie auf ihrer distalen Oberfläche ein Depot für die Mascara-Masse aufweisen.

[0057] Zu diesem Zweck sind die beiden hakenartigen Fortsätze 8 so gestaltet, dass sie dort, wo sie sich treffen, nämlich in der Umgebung der Borstenlängsachse 6, eine vorzugsweise in Umfangsrichtung flankenoffene Kavität 9 ausbilden, in der sich Mascara-Masse anlagern kann ohne beim Herausziehen des Applikators aus dem Vorratsbehälter abgestreift zu werden. Diese ungehinderte Ablagerung der Mascara-Masse wird dabei durch einen distal aus der Kavität 9 herausstehen Zapfen 10 gefördert, der verhindert, dass der Abstreifer unerwünscht weit in die von ihm geschützte Kavität 9 eindringen kann und der der deponierten Mascara-Masse zusätzlichen Halt bietet, also einem unerwünschten Abtropfen der Mascara-Masse unter dem Einfluss der Schwerkraft und der Schleppwirkung der durch das Mascara-Depot gezogenen Wimpern entgegenwirkt. Die optionale flankenoffene Gestaltung erleichtert es den Wimpern, die ja vorzugsweise in Umfangsrichtung orientiert sind, Zugang zu der Kavität und der dort deponierten Mascara-Masse zu finden.

[0058] Es leuchtet ohne Weiteres ein, dass die anhand dieses speziellen Ausführungsbeispiels geschilderte Kavität generell zweckmäßig ist, also nicht nur für das hier konkret geschilderte Ausführungsbeispiel seine Bedeutung hat, sondern auch für andersartig gestaltete Wimpernrückhalteorgane Verwendung finden kann.

Viertes Ausführungsbeispiel



[0059] Die Figuren 4a bis 4d zeigen ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung, das dem dritten Ausführungsbeispiel nahezu vollständig entspricht, so dass das dort Gesagte auch hier gilt.

[0060] Das dritte und das vierte Ausführungsbeispiel unterscheiden sich allein im Hinblick auf ihren Rapport, die Anzahl der in Längsrichtung verlaufenden Reihen von Borsten mit Wimpernrückhalteorganen und deren Verteilung über den Umfang hinweg. Darüber hinaus fehlt dem vierten Ausführungsbeispiel das nützliche Extra eines Zapfens 10.

[0061] Auch beim vierten Ausführungsbeispiel ist es so, dass eine in Längsrichtung verlaufende Reihe von Borsten mit Wimpernrückhalteorganen auf beiden Seiten von einer in Längsrichtung verlaufenden Reihe aus konventionellen Borsten flankiert wird.

[0062] Allerdings sind bei diesem Ausführungsbeispiel bei den rein aus konventionellen Borsten bestehenden Borstenreihen der Rapport und die Anordnung so gewählt, das sich je eine Borste in Umfangsrichtung gesehen auf der gleichen Höhe befindet wie einer der hakenartigen Fortsätze 8, also auf einem Meridian der durch diesen hakenartigen Fortsatz 8 geht.

[0063] Anders als bei dem dritten Ausführungsbeispiel, gibt es bei diesem Ausführungsbeispiel also auch von außen her entlang radialer Richtung gesehen in Umfangsrichtung durchgängige Kanäle in dem Borstenfeld aus Borsten mit Wimpernrückhalteorganen 7.

[0064] Dafür wechseln sich bei diesem vierten Ausführungsbeispiel in Umfangsrichtung gesehen immer eine Reihe in Längsrichtung hintereinander stehender Borsten mit Wimpernrückhalteorganen und einer Reihe von in Längsrichtung hintereinander stehender konventioneller Borsten ab, so wie man das am besten anhand der Figur 4d sieht.

Fünftes Ausführungsbeispiel



[0065] Die Figuren 5a bis 5d zeigen ein fünftes Ausführungsbeispiel. Das fünfte Ausführungsbeispiel entspricht streckenweise den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen. Aufgrund dessen gilt das für die vorherigen Ausführungsbeispiele Gesagte für dieses fünfte Ausführungsbeispiel entsprechend, sofern nachfolgend nichts anderes gesagt ist oder sich aus der Funktion des fünften Ausführungsbeispiels eindeutig etwas anderes ergibt.

[0066] Bei diesem fünften Ausführungsbeispiel ist das Wimpernrückhalteorgan 7 als kugelartige Verdickung am distalen Borstenende ausgebildet. Das Wimpernrückhalteorgan 7 bildet hier eine Art Vorsprung. Im Unterschied zu den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen entfaltet dieser Vorsprung allerdings keine wirklich formschlüssige Haltekraft im gemeinhin verstandenen Sinne. Auch hier bildet das Wimpernrückhalteorgan jedoch einen Vorsprung, den eine den Borstenstamm entlang zum distalen Ende der Borste gleitende Wimper nur dadurch überwinden kann, dass sie ihre Richtung ändert. Da sich an der kugelartigen Verdickung, die jetzt als Wimpernrückhalteorgan 7 dient, auch nach dem Abstreifen noch eine erhöhte Menge an Mascara-Masse befindet, die eine nicht unbeachtliche Haftwirkung hat, vermag die Wimper die kugelartige Verdickung nicht ohne Weiteres zu überwinden, obwohl es an einem echten Formschluss fehlt.

[0067] Wie insbesondere die Figur 5b zeigt, ist die Positionierung und der Rapport der einzelnen Borstenreihen aus in Längsrichtung hintereinander stehenden Borsten hier so gewählt, dass die Wimpernrückhalteorgane 7 der Borsten einer ersten Reihe mit ihrer Mitte genau auf dem Meridian liegen, der durch die Mitte des Freiraums geht, den die Wimpernrückhalteorgane zweier nebeneinander stehender Borsten der benachbarten Reihe zwischen einander freilassen.

[0068] Gleichzeitig ist der Durchmesser der kugeligen Verdickungen, und damit die Maximalerstreckung der kugeligen Verdickungen in einer Richtung quer zur Umfangsrichtung, so groß gewählt, dass dieses Wimpernrückhalteorgan der besagten ersten Borstenreihe, in Umfangsrichtung projiziert, den Spalt vollständig abdeckt, den die beiden nebeneinander befindlichen Wimpernrückhalteorgane der benachbarten, zweiten Borstenreihe zwischen sich freilassen.

[0069] Wie am besten anhand der Figur 5d zu erkennen ist, erstreckt sich das Feld aus den Borsten mit den Wimpernrückhalteorganen 7 über ein Viertel des Umfangs der Bürste. Wie bereits oben dargestellt kann also die Anwenderin auch hier wählen, ob sie momentan mit dem Feld aus konventionellen Borsten oder dem Feld aus den Borsten mit den erfindungsgemäßen Wimpernrückhalteorganen arbeiten möchte.

[0070] Im Rahmen dieses fünften Ausführungsbeispiels sind der Vollständigkeit halber noch verschiedene Varianten dieses Ausführungsbeispiels anzusprechen, die zeichnerisch nicht dargestellt worden sind, weil sich hinreichend genau rein verbal beschreiben lassen. Das bei diesem fünften Ausführungsbeispiel kugelig ausgestaltete Wimpernrückhalteorgan kann alternativ auch aus einer linsen-, scheiben- oder pilzkappenförmigen Verdickung bestehen. Auch solche Verdickungen erfüllen, sofern ihr Radius groß genug ist, so dass die Verdickung hinreichend weit gegenüber dem sie tragenden Borstenstamm auskragt, die erfindungsgemäße Wimpernhaltefunktion. Für alle Varianten dieses fünften Ausführungsbeispiels einschließlich des figürlich gezeigten gilt, dass der maximale Durchmesser der Verdickung vorzugsweise zumindest 1,5-mal besser doppelt so groß wie der Durchmesser des angrenzenden Borstenstamms sein sollte.

[0071] Schließlich ist mit Blick auf die Fig. 5 d eine weitere Variante der an dieser Stelle beschriebenen fünften Ausführungsbeispiels und seiner Varianten zu beschreiben. Je nach Anwendungsfall kann es vorteilhaft sein, wenn man zwischen dem Teil des Borstenfeldes, das aus Borsten 4 mit Wimpernrückhaltemitteln besteht und dem Teil des Borstenfeldes, das aus konventionellen Borsten 13 besteht, einen borstenfreien oder nur mit sehr verkürzten Borsten versehenen Freiraum lässt, über einen Winkel von vorzugsweise 20 bis 50 Grad hinweg - so dass beispielsweise einer Bürste des von Fig. 5 d gezeigten Typs bei dieser Variante die in Fig. 5 d mit der Bezugsziffer 13 markierten Borsten bzw. die zugehörigen Borstenreihen fehlen. Damit wird es den Wimpern ermöglicht, von der Seite her in den Teil des Borstenfeldes einzudringen, das aus Borsten mit Wimpernrückhaltemitteln besteht, was das Eindringen und anschließende "Dortgehaltenwerden" der Wimpern erleichtert.

Sechstes Ausführungsbeispiel



[0072] Die Figuren 6a bis 6d zeigen ein sechstes Ausführungsbeispiel. Das sechste Ausführungsbeispiel entspricht vollumfänglich dem fünften Ausführungsbeispiel, unterscheidet sich von diesem nur durch die Verteilung der verschiedenen Borsten am Umfang des Borstenträgers 3. Daher gilt das für das fünfte Ausführungsbeispiel Gesagte sinngemäß auch für das sechste Ausführungsbeispiel, soweit nachfolgend nichts anderes dargelegt wird.

[0073] Bei diesem sechsten Ausführungsbeispiel wird eine Reihe von Borsten mit Wimpernrückhalteorganen, die in Längsrichtung hintereinander stehen, auf beiden Seiten von einer Reihe konventioneller Borsten flankiert. Die Anordnung und der Rapport sind so gewählt, dass die Borsten der konventionellen Borstenreihe auf einem Meridian angeordnet sind, der mittig durch den Freiraum geht, den die Wimpernrückhalteorgane zweier nebeneinander stehender Borsten der benachbarten Reihe zwischen sich freilassen.

[0074] Vorzugsweise wird des Weiteren eine Anordnung gewählt, wie sie die Figur 6d zeigt - es wechseln sich immer eine Reihe aus Borsten mit Wimpernrückhalteorganen und eine Reihe aus konventionellen Borsten über den Umfang oder zumindest einen Teil des Umfangs hinweg ab.

Siebtes Ausführungsbeispiel



[0075] Die Figuren 7a bis 7d zeigen ein siebtes Ausführungsbeispiel. Das siebte Ausführungsbeispiel verfolgt ein gegenüber dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel etwas abweichendes Konzept.

[0076] Die Figuren 7a und 7c bis 7e zeigen wiederum den eigentlichen Borstenkörper 1 einer Mascara-Bürste. Auch hier besteht der Borstenkörper aus einem Ansatz 2 zur Verbindung des Borstenkörpers mit dem Handgriff sowie aus dem stabförmigen Borstenträger 3. Erst zusammen mit dem am Ansatz 2 zu befestigen Stiel bildet der Borstenkörper eine vollständige Mascara-Bürste.

[0077] Auch hier stehen die einzelnen Borsten 4 im Wesentlichen in senkrechter Richtung vom Borstenträger 3 nach außen ab und bilden gemeinsam den Borstenbesatz 5.

[0078] Wie man gut anhand der Figur 7a erkennen kann, weist jede Borste einen Borstenstamm 6 auf, der hier vorzugsweise einen rechteckigen Querschnitt hat, theoretisch aber auch rund oder elliptisch sein kann, wenn seine Gestalt nicht ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der Fertigungskosten für das Werkzeug optimiert wird. Vorzugsweise wird die Querschnittsfläche des Borstenstamms 6 zum distalen Ende hin größer, so dass die Borste in Längsrichtung breiter wird. Am distalen Ende der Borste ist eine zum distalen Ende und zu den Seiten der Borste hin offene Haltenut 11 in die Stirnfläche des distalen Endes der Borste ausgebildet.

[0079] Dabei ist die Haltenut 11 so gestaltet, dass sich ihre in Längsrichtung gesehene Breite vom distal äußersten Ende her in proximaler Richtung vergrößert. Auf diese Art und Weise erhält die Haltenut 11 ein klammerartiges bzw. schwalbenschwanzartiges Profil, das eine Haltewirkung auf Wimpern ausübt, die sich in die Haltenut 11 eingelegt haben.

[0080] Die Haltenut dient gleichzeitig als großzügiges Reservoir, auf das der Abstreifer keinen Einfluss hat und in dem daher auch nach dem Abstreifen der Mascarabürste eine erhebliche Menge an Mascara-Masse gespeichert bleibt. Dabei vermittelt die Haltenut 11 der in ihr gespeicherten, weichen Mascara-Masse gleichzeitig so viel Halt, dass trotzdem keine Tropfgefahr besteht - denn die Breite der Haltenut 11 (bzw. die gesamte Dimension der Haltenut 11) ist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels entsprechend ausgelegt. Die gespeicherte Mascara-Masse unterstützt die Haltewirkung der Haltenut 11 erheblich, macht aber gleichzeitig auch das Auftragen der Mascara-Masse auf die Wimpern effektiver, da die Wimpern durch das erhebliche Mascara-Volumen, das in der Haltenut 11 gespeichert ist, geführt hindurchgezogen und so gezielt beschichtet werden.

[0081] In der Haltenut, vorzugsweise in deren Nutgrund, ist eine Schikane 12 vorgesehen, die vom Nutgrund bzw. der die Haltenut innenseitig berandenden Fläche aus in die Haltenut hineinragt und hier in Gestalt eines zylindrischen Zapfens ausgeführt ist. Diese Schikane kann zu verschiedenen Zwecken vorgesehen sein. Im Regelfall dient sie dazu der im Bereich des Nutgrundes gespeicherten Mascara-Masse besseren Halt zu verleihen, so dass die Gefahr geringer ist, dass die Mascara-Masse aus dem Nutgrund herausläuft und in unerwünschter Weise abtropft - insbesondere unter dem Einfluss der Schleppwirkung, die eine durch die Nut hindurchgezogene Wimper ausübt. Dementsprechend ist die Haltenut unter Berücksichtigung der Eigenschaften der Mascara-Masse dimensioniert, die konkrete Dimensionierung im Einzelfall durch fachübliche Versuche zu ermitteln, stellt für den Fachmann kein Problem dar.

[0082] Recht gut zu erkennen ist anhand der Figuren 7a bis 7e wie die einzelnen Reihen aus in Längsrichtung hintereinander stehenden Borsten angeordnet sind und welchen Rapport sie aufweisen.

[0083] Wie man am besten anhand der Figur 7c sieht, sind Rapport und Ausrichtung so aufeinander abgestimmt, dass die Borsten einer ersten konventionellen Borstenreihe, die neben einer Borstenreihe mit Wimpernrückhalteorganen liegt, auf einem Meridian liegen, der mittig durch den Freiraum zwischen zwei nebeneinander liegenden Borsten mit Wimpernrückhalteorganen geht.

[0084] Eine nächste, zweite Reihe mit konventionellen Borsten, die sich ihrerseits an die erste Reihe mit konventionellen Borsten anschließt, ist hingegen so gestaltet, dass ihre Borsten jeweils auf einem Meridian liegen, der durch die Längsachse der Borsten mit den Wimpernrückhalteorganen geht.

[0085] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Borstenträger nur über ein Viertel seines Umfangs hinweg überhaupt mit einem Borstenfeld besetzt. Dabei sind es die beiden Reihen aus hintereinander stehenden Borsten mit Wimpernrückhalteorganen, welche das Borstenfeld beranden, sodass sich auf dessen einen Seite keine weiteren Borstenreihen anschließen. Auf diese Art und Weise ist es für die Benutzerin einfacher die Wimpern mehr als nur zufällig in die Haltenuten 11 einzufädeln, in denen sie zum Zwecke des Curling gehalten und zugleich besonders effektiv mit der dort gespeicherten Mascara-Masse beschichtet werden - was nicht zuletzt das Extending/Lengthening erleichtert.

Achtes Ausführungsbeispiel



[0086] Die Figuren 8a bis 8d zeigen ein achtes Ausführungsbeispiel. Das achte Ausführungsbeispiel ist im Wesentlichen mit dem siebten Ausführungsbeispiel identisch, so dass das dort Gesagte auch für das achte Ausführungsbeispiel gilt, mit Ausnahme der nachfolgend geschilderten Unterschiede.

[0087] Wie man recht schön anhand der Figur 8b sieht, ist die Schikane 12 bei diesem Ausführungsbeispiel etwas großzügiger dimensioniert, was beispielsweise sinnvoll sein kann, wenn die Mascara-Masse eine deutlich flüssigere Konsistenz hat.

[0088] Darüber hinaus ist die Anordnung der unterschiedlichen Borstenreihen etwas anders gewählt. Als benachbarte Reihe zu einer Borstenreihe aus Borsten mit Wimpernrückhalteorganen ist hier eine erste Reihe aus konventionellen Borsten vorgesehen, die jeweils so angeordnet sind, dass sie auf einem Meridian liegen, der durch die Längsachse einer benachbarten Borste mit einem Wimpernrückhalteorgan geht. Die sich an diese erste Reihe aus konventionellen Borsten anschließende zweite Reihe, die ebenfalls aus konventionellen Borsten besteht, ist so gestaltet, dass deren Borsten jeweils auf einem Meridian liegen, der mittig durch den Freiraum zwischen zwei nebeneinander stehenden Borsten mit einem Wimpernrückhalteorgan geht.

[0089] Verallgemeinernd und damit zugleich auch im Sinne des beanspruchten Schutzes lässt sich zum siebten und achten Ausführungsbeispiel sagen, dass die Wimpernrückhalteorgane hier als Haltevorrichtung an der Stirnseite des distalen Endes einer Borste ausgebildet sind, in die die betreffende Wimper bei Bedarf durch eine Rotationsbewegung eingeführt werden kann, die die Wimper schräg zur Borstenlängsachse von außerhalb hierher kommend in die Haltevorrichtung hinein führt.

[0090] Des Weiteren ist festzuhalten, dass die die Haltenut 11 lateral berandenden Bereiche der Borste selbstverständlich so fest ausgeführt werden müssen, dass sie stark genug sind, um die Haltewirkung und/oder die Speicherwirkung für die Mascara-Masse zu gewährleisten.

Neuntes Ausführungsbeispiel



[0091] Die Figuren 9a bis 9d zeigen ein neuntes Ausführungsbeispiel. Das neunte Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, dass jeweils zwei Borsten ein gemeinsames Wimpernrückhalteorgan 7 aufweisen, das derart ausgestaltet ist, dass es mit den betreffenden Borsten eine in einer Ebene im Wesentlichen rundum geschlossene Öffnung bildet, in die mindestens eine Wimper eingefädelt werden kann. Man könnte das Wimpernrückhalteorgan hier plakativ auch so beschreiben, dass es zumindest im Wesentlichen ein zum Einfädeln einer Wimper bestimmtes Nadelöhr bildet. Die Wimpern können mehr oder minder in das Nadelöhr hineingleiten und werden dann allseitig mit Mascara überzogen, man hat sozusagen eine "umarmende" Borste bzw. Borstenanordnung. Vorzugsweise besitzt das Wimpernrückhalteorgan hier eine stabförmige Gestalt mit idealerweise kreisförmigem Querschnitt.

[0092] Aufgrund dessen ist die Mascarabürste hier vorzugsweise so ausgeführt, dass sie nicht rundum mit einem Borstenfeld besetzt ist sondern lediglich über einen Teil ihres Umfangs hinweg, so dass das Borstenfeld einen gut zugänglichen Rand aufweist, so wie das die Figur 9d zeigt.

[0093] Die Borstenreihe, die mit dem hier in Rede stehenden Wimpernrückhalteorgan 7 ausgestattet ist, bildet zumindest eine das Borstenfeld berandende Borstenreihe. Zugleich besteht diese Borstenreihe mit den Wimpernrückhalteorganen aus Borsten, die eine größere Länge als die übrigen oder zumindest die angrenzenden Borsten des Borstenfeldes besitzen. Auf diese Art und Weise wird es der Benutzerin erleichtert die Wimpern vom Rand her in die im Wesentlichen ein Nadelöhr bildende Öffnung des Wimpernrückhalteorgans 7 einzufädeln und so beispielsweise recht effektiv einem Curling oder einem Extending/Lengthening zu unterziehen.

[0094] Im Regelfall verbessert auch das hier in Rede stehende Wimpernrückhalteorgan 7 zugleich die Benetzung der Wimpern mit der Mascara-Masse, da es auch hier so ist, dass sich an dem Wimpernrückhalteorgan eine zusätzliche Menge an Mascara-Masse absetzen kann ohne beim Herausziehen der Mascarabürste durch den Abstreifer entfernt zu werden.

[0095] Festzuhalten ist, dass das hier durch das Wimpernrückhalteorgan gebildete Nadelöhr (im weiteren Sinne) nur vorzugsweise auf der distalen Seite völlig geschlossen ist - im Prinzip wäre auch denkbar, dass der stabförmige Körper, der das Wimpernrückhalteorgan 7 bildet, an irgendeiner Stelle einen Spalt aufweist, der so klein ist, dass er die beschriebene Funktion nicht wesentlich gefährdet, sondern es bei Bedarf ermöglicht, dass Wimpern von der distalen Seite her eingefädelt werden und nicht nur durch eine Bewegung in Umfangsrichtung.

Zehntes Ausführungsbeispiel



[0096] Die Figuren 10a bis 10d zeigen ein zehntes Ausführungsbeispiel, welches sich dadurch auszeichnet, dass sich das bei diesem Ausführungsbeispiel verwendete Wimpernrückhalteorgan zwischen zwei benachbarten Borsten erstreckt, jedoch mit einem Spalt versehen ist, also im Grunde genommen aus zwei stabförmigen Körpern besteht, die jeweils von einer der benachbarten Borsten auskragen und sich im Zwischenraum zwischen diesen beiden Borsten treffen. Der Spalt kann so beschaffen sein, dass er sich erst unter dem Einfluss der bei der Applikation wirkenden Kräfte öffnet, oder so, dass er von vorneherein offen steht, wobei er dann vorzugsweise eine Breite aufweisen sollte, die kleiner als 15 Durchmesser einer durchschnittlichen Wimper ist

[0097] Ansonsten entspricht das zehnte Ausführungsbeispiel jedoch dem neunten Ausführungsbeispiel, so dass das für Letzteres Gesagte auch für das zehnte Ausführungsbeispiel gilt, sofern nachfolgend nichts anderes gesagt wird.

[0098] Der besagte Spalt wird so gefertigt, dass an der Stelle, wo im Gebrauch der Spalt zur Verfügung stehen soll, eine Sollbruchstelle gefertigt wird, die dann während des Gebrauchs der Mascara-Bürste aufreißt und somit den Spalt bildet. Wie bereits oben angeklungen ist, erhält man auf diese Art und Weise ein Wimpernrückhalteorgan, in das die Wimpern nicht nur aus tangentialer Richtung eingefädelt werden können, sondern auch durch eine Bewegung in im Wesentlichen distaler Richtung.

Elftes Ausführungsbeispiel



[0099] Die Fig. 11a bis 11d zeigen ein elftes Ausführungsbeispiel. Dieses elfte Ausführungsbeispiel entspricht dem neunten und dem zehnten Ausführungsbeispiel und unterscheidet sich insbesondere von dem neunten Ausführungsbeispiel nur dadurch, dass hier auch mitten in dem Borstenfeld eine Borstenreihe vorgesehen ist, die die für das neunte Ausführungsbeispiel beschriebenen Wimpernrückhalteorgane 7 aufweist. Aufgrund dessen ist es bei dem elften Ausführungsbeispiel so, dass in Umfangsrichtung immer eine in Längsrichtung verlaufende Borstenreihe mit Wimpernhalteorganen und eine in Längsrichtung verlaufende Borstenreihe mit konventionellen Borsten im Wechsel vorgesehen sind. Dabei sind die konventionellen Borsten so angeordnet, dass sie sich auf einem Meridian befinden, der (vorzugsweise mittig) durch das Nadelöhr zwischen zwei benachbarten Borsten mit einem gemeinsamen Wimpernrückhalteorgan geht.

[0100] Generell ist zu sagen, dass die erfindungsgemäßen Wimpernrückhaltemittel in allen hier dargestellten Varianten zusätzlich den großen Vorteil haben, dass an ihnen eine erhebliche zusätzliche Menge an Mascara-Masse deponiert wird, ohne dass die Gefahr eines unerwünschten Abtropfens der Mascara-Masse besteht, wodurch ein sehr effektiver Auftrag möglich wird, ohne dass die Mascara-Bürste mehrfach neu beladen werden muss.

[0101] Zudem haben die als Verdickung ausgestalteten Wimpernrückhaltemittel speziell dort, wo ein relativ harter Werkstoff für die Borsten verwendet wird oder die Borsten aus anderen Gründen wenig elastisch sind, den Vorteil, dass sie den haptischen Effekt der Mascara-Bürste verbessern - die Anwenderin empfindet nicht länger den Eindruck, dass die Borsten "pieksen", wenn sie zu nah an das Augenlid herangeführt werden und führt damit die Mascara-Büste unwillkürlich näher an das Auge heran, was den Applikationseffekt verbessert. Gerade auch ungeübten Anwenderinnen wird auf diese Art und Weise die Anwendung erleichtert.

[0102] Die erfindungsgemäßen Borsten und Borstenfelder können mittels verschiedener Verfahren hergestellt werden, zu nennen sind hier insbesondere die Ein- und Zweikomponententechnologie und die sog. Moltrusion, ggf. kommt auch eine Herstellung durch Metall- oder Keramikspritzguss in Frage.

[0103] Abschließend ist festzuhalten, dass auch für die einzelnen Unteransprüche in dem Sinne Schutz beansprucht wird, dass sie auch ohne die zusätzlichen Merkmale, welche sich durch die Rückbeziehung auf vorhergehende Ansprüche ergeben, Schutz nur für die in ihnen selbst enthaltenen Merkmale reklamieren.

Bezugszeichenliste



[0104] 
1
Borstenkörper
2
Ansatz zur Befestigung des Stiels
3
Borstenträger (stabförmig)
4
Einzelne Borste mit Borstenrückhaltemittel
5
Borstenfeld
6
Borstenstamm
7
Wimpernrückhalteorgan
8
Hakenartiger Fortsatz
9
Kavität (Massespeicher)
10
Zapfen
11
Haltenut
12
Schikane
13
Einzelne Borste (konventionell)
Q
Richtung quer zur Umfangrichtung
M
Maximalerstreckung
ME
Meridian
W
Strichlinie zur Andeutung einer Wimper
L
Längsachse
S
Spalt



Ansprüche

1. Mascara-Bürste mit einem Trägerabschnitt und einem Borstenbesatz aus jeweils entlang ihrer Borstenlängsachse L von dem Trägerabschnitt nach außen abstehenden Borsten, dadurch gekennzeichnet, dass der Borstenbesatz Borsten aufweist, die aus einem Borstenstamm und einem sich daran anschließenden Wimpernrückhalteorgan bestehen, welches als Haltevorsprung ausgestaltet ist, der die in Richtung der Borstenlängsachse gesehen proximal-unterhalb von ihm liegende Oberfläche des Borstenstamms in einer Richtung quer zur Richtung der Borsten-Längsachse überragt, oder welches als zum distalen Ende der Borste hin offene Haltenut in der Stirnfläche des distalen Endes einer Borste ausgebildet ist.
 
2. Mascarabürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Borstenbesatz Borsten aufweist, deren Wimpernrückhalteorgan jeweils so gestaltet ist, dass es mindestens eine Wimper formschlüssig übergreifen kann, derart, dass es ein Abgleiten der Wimper von der betreffenden Borste entlang der Mantelfläche der Borste in Richtung ihrer Borstenlängsachse L behindert wird.
 
3. Mascara-Bürste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Wimpernrückhalteorgan aus zumindest einem nach Art eines Widerhakens ausgestalteten Fortsatz besteht.
 
4. Mascara-Bürste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Wimpernrückhalteorgan aus einer kugeligen, linsen-, scheiben- oder pilzkappenförmigen Verdickung besteht.
 
5. Mascara-Bürste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wimpernrückhalteorgan distal eine Oberfläche aufweist, die von dem über der Borstenmitte liegenden Bereich des Wimpernrückhalteorgans zu den Rändern des Wimpernrückhalteorgans einwärts geneigt ist, derart, dass sie die Tendenz aufweist aufliegende Wimpern in den mit der oder den benachbarten Borsten gebildeten Zwischenraum abgleiten zu lassen.
 
6. Mascara-Bürste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wimpernrückhalteorgan proximal eine Oberfläche aufweist, die zur Borstenmitte hin geneigt ist, derart, dass sie die Tendenz aufweist anliegende Wimpern in seitlicher Richtung zur Borstenmitte hin gleiten zu lassen.
 
7. Mascara-Bürste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wimpernrückhalteorgane in Richtung quer zur Umfangsrichtung eine derart große Maximalerstreckung aufweisen, dass sich Wimpernrückhalteorgane einer in Umfangsrichtung hintereinander angeordneten Reihe von Borsten in Umfangsrichtung gesehen mit einer benachbarten Reihe von im Umfangsrichtung gesehen hintereinander angeordneten Borsten bzw. deren Wimpernrückhalteorganen überlappen.
 
8. Mascara-Bürste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierung und der Rapport der nebeneinanderstehenden Borstenreihen aus in Längsrichtung hintereinander angeordneten Borsten so gewählt sind, dass jeweils eine Borste einer ersten Borstenreihe auf der Höhe eines Meridians positioniert ist, der vorzugsweise in Längsrichtung gesehen mittig durch den Freiraum geht, den die Wimpernhalteorgane zweier nebeneinander stehender Borsten der benachbarten Borstenreihe zwischen sich freilassen.
 
9. Mascara-Bürste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wimpernrückhalteorgane in Richtung quer zur Umfangsrichtung eine derart große Maximalerstreckung aufweisen, dass die Wimpernhalteorgane der Borsten der besagten ersten Borstenreihe - projiziert in Umfangsrichtung - mit den Wimpernrückhalteorganen der beiden ihnen nächstliegenden Borsten der besagten zweiten Borstenreihe überlappen.
 
10. Mascara-Bürste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Wimpernrückhalteorgan eine zu zwei Seiten und zum distalen Ende der Borste hin offene Nut ist, die in das distale Ende der betreffenden Borste eingearbeitet und so ausgebildet ist, dass sich die die Nut ausbildenden Wände am distalen Ende der Nut verengen, wobei vorzugsweise zusätzlich eine die Rückhaltewirkung verstärkende Schikane vorgesehen ist, die meist vom Nutgrund aus in die Nut hineinragt.
 
11. Mascara-Bürste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Wimpernrückhalteorgan aus zumindest einem stabförmigen Element besteht, das lateral von der jeweiligen Borste absteht.
 
12. Mascara-Bürste nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das stabförmige Element so lang ausgestaltet ist, dass es unter Bildung eines sich erst unter dem Einfluss der Applikationskräfte auftuenden Spalts oder unter Bildung eines von vorne herein ca. bis zu 15 durchschnittliche Wimperndurchmesser breiten Spalts an eine benachbarte Borste oder an ein stabförmiges Element einer benachbarten Borste heranreicht, wobei der besagte Spalt so ausgebildet ist, dass durch ihn mindestens eine Wimper in den Freiraum zwischen den Borsten unterhalb des stabförmigen Elements eindringen kann.
 
13. Mascara-Bürste nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt durch eine Sollbruchstelle gebildet wird, an der das zunächst spaltlos hergestellte stabförmige Element im Zuge der Benutzung der Bürste bricht oder von einer Borste abreißt.
 
14. Mascara-Bürste nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei Borsten ein gemeinsames Wimpernrückhalteorgan aufweisen, das derart ausgestaltet ist, dass es mit den betreffenden Borsten eine in einer Ebene im Wesentlichen rundum geschlossene Öffnung bildet, in die mindestens eine Wimper eingefädelt werden kann.
 
15. Mascarabürste nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Borsten mit den fensterbildenden Wimpernrückhalteorganen die von einer Seite her frei zugängliche Außenreihe eines Borstenfeldes bilden und die Fensteröffnungen der freien Seite zugewandt sind.
 
16. Borstenträger zur Verwendung in einer Mascara-Bürste nach einem der vorhergehenden Ansprüche;
 
17. Mascara-Produkt bestehend aus einer Mascarabürste, einem Vorratsbehälter mit Verschlusskappe und einer Mascara-Masse, dadurch gekennzeichnet, dass die Mascara-Bürste eine Mascara-Bürste nach einem der Ansprüche 1 bis 15 ist.
 




Zeichnung