[0001] Die Erfindung betrifft eine Matratze.
[0002] Moderne Matratzen weisen häufig einen komplexen Kern auf. Ein solcher kann aus einer
Vielzahl unterschiedlicher Schaumstofflagen aufgebaut sein, und unter Umständen auch
Hohlräume und Kammersysteme mit federartigen Einlagen aufweisen. Derartige Matratzen
können eine große Bauhöhe und ein größeres Gewicht aufweisen. Hierdurch wird die Handhabung
der Matratze eingeschränkt, so dass bereits ein Wenden der Matratze nur mit erheblichem
Kraftaufwand möglich ist. Da der Bezug einer Matratze in der Regel vollständig geschlossen
und auch oberflächlich glatt ist, sind weiterhin Hilfsmittel erforderlich, um einer
Person das Ergreifen der Matratze zu ermöglich.
[0003] Aus der
DE 10 2008 003 104 A1 ist eine Matratze mit Halteschlaufen bekannt. Dabei weist der umhüllende Bezug eine
Vielzahl von aneinander gereihten Halteschlaufen zur Handhabung der Matratze auf.
Die Halteschlaufen können durch ein Schlaufenband gebildet sein, welches auf einem
Trägerband aufgenäht ist. Das Trägerband kann durch einen Reißverschluss mit einem
Teil des Bezuges verbunden sein und aus einem gut luftdurchlässigen Material bestehen.
Eine derartige Ausführung ist aufwendig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Matratze anzugeben, die in einer weniger
aufwendigen Weise mit Mitteln zum Ergreifen und zur Erleichterung der Handhabung der
Matratze ausgestattet ist.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst mit der in Anspruch 1 angegebenen Matratze. Vorteilhafte
weitere Ausführungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Gemäß der Erfindung ist die Matratze mit zumindest einem Griffnetz ausgestattet,
welches auf den Bezug der Matratze aufgesetzt und/oder in diesen eingesetzt ist.
[0007] Eine derartige Ausführung weist eine Vielzahl von Vorteilen auf. So können einerseits
vorgefertigte Griffnetzmaterialien, die z.B. als Rollenware verfügbar sind, verwendet
werden. Diese können bei der Herstellung einer Matratze zugeschnitten und z.B. auf
den Bezug aufgenäht oder z.B. in Ausschnitte bzw. Fenster in den Bezug eingenäht werden.
Auf diese Weise können Felder mit Griffnetzen in unterschiedlichen Formen, Anzahlen
und Abmessungen an auswählbaren Stellen am oder im Bezug einer Matratze angebracht
werden. Diese Auswahlen können besondere abhängig vom Gewicht, den Abmessungen und
dem jeweiligen Einsatzzweck einer Matratze vorgenommen werden.
[0008] So können Matratzen, die z.B. im Krankenhausbereich eingesetzt werden und häufiger
Hantierungen durch das Krankenhauspersonal ausgesetzt sind, mit erweiterten Mustern
von Griffnetzen ausgestattet sein. Demgegenüber können Matratzen, die für den privaten
Gebrauch vorgesehen sind, im einfachsten Falle mit einem einzigen Griffnetz z.B. an
einer Längsseite der Matratze ausgestattet sein. Andererseits können Matratzen, die
z.B. für den Katastrophenfall bzw. militärische Einsätze vorgesehen sind, auch mit
umfangreichen Griffnetzsystemen ausgestattet werden, um eine schnelle Handhabung einer
solchen Matratze auch unter ungünstigen Bedingungen zu ermöglichen.
[0009] Auch die Auswahl der jeweils verwendeten Griffnetzmaterialien kann abhängig von Randbedingungen
der oben dargestellten Art vorgenommen werden. So können z.B. bei Matratzen, die vorrangig
für den privaten Gebrauch vorgesehen sind, leichtere Griffnetze z.B. aus stoffartigen
Materialien eingesetzt werden, da eine nur gelegentliche Handhabung einer solchen
Matratze durch Einzelpersonen angenommen werden kann. Andererseits können für gewerbliche
Matratzen, z.B. im Krankenhaus- bzw. Altenheimbereich, auch robustere und ergonomischere
Griffnetze eingesetzt werden, welche eine häufige und auch finger- und handschonende
Nutzung durch Personen zulassen.
[0010] Die Erfindung und beispielhafte Ausführungen derselben werden nachfolgend am Beispiel
der Figuren weiter näher erläutert werden. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Seitenansicht auf eine erste beispielhafte Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Matratze, wobei das Griffnetz in Form eines Bandes zwischen den
Ober- und Untersei- ten des Bezuges eingesetzt ist und die Seiten der Matratze voll-
ständig umläuft,
- Fig. 2
- ein mit Fig. 1 vergleichbares weiteres Ausführungsbeispiel der Er- findung, wobei
das Griffnetz in Form eines Bandes die Seiten der Matratze in der gesamten Höhe vollständig
umschließt,
- Fig. 3
- eine perspektivische Seitenansicht auf eine dritte beispielhafte Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Matratze, wobei ein erstes Griffnetz in Form einer Matte auf einen
Bereich des Ober- teils des Bezugs aufgesetzt ist, und ein zweites Griffnetz in Form
einer Tasche an einer Längsseite in den Bezug eingesetzt ist,
- Fig. 4
- eine perspektivische Seitenansicht einer vierten beispielhaften Ausführungsform der
Erfindung, wobei Griffnetze in Form von Streifen an den Längsseiten der Matratze auf
Kantstreifen des Ober- und Unterteils des Bezuges aufgesetzt sind, und
- Fig. 5
- eine perspektivische Seitenansicht auf eine weitere beispielhafte Ausführungsform
der Erfindung, wobei das Griffnetz als ein sepa- rater Überzug ausgebildet und an
allen Seiten der Matratze um- laufend über den Bezug gezogen ist.
[0011] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Seitenansicht auf eine erste beispielhafte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Matratze 1 mit Liegeflächen 12, 13, z.B. auf einer Ober- bzw.
Unterseite, kurzen Seiten 14, 15, z.B. an einem Kopf- bzw. Fußende, und langen Seiten
16, 17 längsseits der Liegeflächen. Die Matratze 1 weist im Inneren einen Kern auf,
der mit einem Bezug 2 überzogen ist. Ein Ober- bzw. Unterteil 21, 23 des Bezuges 2
ist insbesondere im Bereich der Liegeflächen 12, 13 abhängig von der beabsichtigten
Verwendung der jeweiligen Matratze mit entsprechenden Füllungen, Absteppungen und
dergleichen versehen.
[0012] Bei der in Fig. 1 dargestellten, beispielhaften Ausführung sind das Ober- und Unterteil
21, 23 des Bezugs 2 jeweils mit Kantstreifen 22, 24 versehen, welche um die Kanten
des Matratzenkerns vollständig umlaufend herumgezogen sind. Üblicherweise stoßen diese
Kantstreifen an den Seiten 14 bis 17 der Matratze aneinander und können dort über
einem umlaufenden Reißverschluss 25 zusammengehalten sein. Über diesen können die
beiden Teile des Bezuges 2 auf einfache Weise getrennt und z.B. zum Zwecke der Reinigung
vom Matratzenkern abgenommen werden.
[0013] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist gemäß der Erfindung ein Griffnetz
3 zwischen den am Ober- und Unterteil 21, 23 des Bezuges 2 befindlichen Kantstreifen
22, 24 eingenäht. Vorteilhaft umläuft das Griffnetz 3 alle Seiten 14 bis 17 der Matratze
vollständig, so dass ein Ergreifen der Matratze jeder Seite aus beliebig möglich ist.
Vorteilhaft weist das Griffnetz eine Wabenstruktur auf. Je nach Ausführung kann das
Griffnetzband 3 auch auf das Material des Bezuges 1 aufgesetzt sein. Bei der in Fig.
1 dargestellten Ausführung ist das Griffnetz 3 in der Art einer Füllung in eine umlaufende
schlitzförmige Aussparung zwischen den Enden der Kantstreifen 22, 24 eingelegt und
liegt damit unmittelbar auf dem Material des dahinter befindlichen Kerns auf. Dies
ermöglicht eine direkte Be- und Entlüftung des Matratzenkerns. Zum Zwecke einer Entnahme
des Bezugs 2 kann auch hier ein umlaufender Reisverschluss 25 vorgesehen sein, der
im Beispiel der Fig. 1 an der Nahtstelle zwischen dem Kantstreifen 24 und dem Griffnetz
3 eingenäht ist.
[0014] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführung erstreckt sich das Griffnetz 3 über die
gesamte Höhe der Seiten 14 bis 17 der Matratze 1. Dies hat den Vorteil, dass die herumgezogenen
Kantstreifen 24, 25 entfallen und der Bezug 2 aus den drei Bestandteilen Griffnetz
3, Ober- und Unterteil 21, 23 besteht. Eine solche Matratze ist sowohl bezüglich der
eingesetzten Materialien als auch der erforderlichen Fertigungsschritte schnell und
kostengünstig herzustellen. Zudem ermöglicht diese über die Öffnungen des Griffnetzes
3 eine optimale Be- und Entlüftbarkeit des Matratzenkerns und größtmögliche Freiheitsgrade
in der Handhabbarkeit, da die Matratze 1 an allen Seiten 14 bis 17 ohne Einschränkungen
von einer oder mehreren Personen ergriffen werden kann.
[0015] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Seitenansicht auf eine dritte beispielhafte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Matratze 1.
[0016] Diese ist zum einen ausgestattet mit einem ersten Griffnetz 5, das in Form einer
Matte auf einen Bereich des Oberteils 21 des Bezugs 2 aufgesetzt ist. Vorzugsweise
ist das Griffnetz 5 quer über die Liegefläche 12 verlaufend bevorzugt im Bereich der
kurzen Seite 14 am Kopfende der Matratze 1 auf das Oberteil 21 des Bezuges 2 aufgenäht.
Vorteilhaft ist eine entsprechende, ebenfalls quer verlaufende Griffnetzmatte auch
auf der unteren Liegefläche 13 gegenüber liegend aufgenäht. Zudem weist das dabei
verwendete Griffnetz eine vorteilhafte Gitterstruktur auf.
[0017] Die in Fig. 3 dargestellte Matratze ist zum anderen ausgestattet mit einem zweiten
Griffnetz 4 in Form einer Tasche an der Längsseite 16. Je nach Ausführung kann das
Griffnetz 4 in mit Gitterstruktur im Bereich einer Seite der Matratze auf den Bezug
aufgenäht oder in ein dort im Bezug befindliches Fenster eingesetzt sein. Auch dabei
ist es vorteilhaft, wenn eine entsprechende Griffnetztasche auf der gegenüberliegenden
Längsseite 17 angebracht ist. Zusammen mit quer verlaufenden Griffnetzmatten 5 auf
Ober- und Unterteil 21, 23 würde sich dann eine ringförmig geschlossene Banderole
ergeben, welche eine allseitige Ergreifbarkeit durch Personen ermöglicht.
[0018] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Seitenansicht einer vierten beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung. Dabei sind Griffnetze 6 in Form von Streifen mit Gitterstruktur an
den Längs- und Querseiten 14 bis 17 der Matratze 1 vorzugsweise segmentartig an griffgünstigen
Stellen aufgenäht. Bei dem dargestellten Beispiel sind die Griffnetze 6 in Form von
Streifen auf den Kantstreifen 22, 24 des Ober- und Unterteils 21, 23 des Bezuges 2
aufgesetzt. Dazwischen verläuft wiederum ein Reißverschluss 25, um Ober- und Unterteil
komplett mit dazugehörigen Kantsteifen und aufgesetzten Griffnetzen teilen und vom
Kern der Matratze abziehen zu können.
[0019] Fig. 5 zeigt schließlich eine perspektivische Seitenansicht auf eine weitere beispielhafte
Ausführungsform der Erfindung. Dabei ist das Griffnetz 7 in Form eines separaten Überzuges
mit Gitterstruktur ausgeführt, welcher in der Art einer Kanteneinfassung an allen
Seiten 14 bis 17 der gesamten Matratze umlaufend über den Bezug 1 gezogen ist. Eine
derartige Ausführung kann mit einem Spannbetttuch verglichen werden, welches die eigentlichen
Liegeflächen 12, 13 auf der Ober- und Unterseite der Matratze frei lässt. Zur Verspannung
können die inneren Kanten des Griffnetzes 7 im Bereich des Ober- bzw. Unterteils 21,
23 des Bezuges 2 vorteilhaft mit einem Gummizug 71 versehen sein.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Matratze
- 12, 13
- Liegefläche, z.B. auf einer Ober- bzw. Unterseite
- 14, 15
- kurze Seiten, z.B. an einem Kopf- bzw. Fußende
- 16, 17
- lange Seiten
- 2
- Bezug
- 21, 23
- Ober- bzw. Unterteil
- 22, 24
- Kantstreifen am Ober- und/oder Unterteil, umlaufende
- 25
- Reißverschluss, bevorzugt umlaufender
- 3
- Griffnetz in Form eines Bandes mit Wabenstruktur
- 4
- Griffnetz in Form einer Tasche mit Gitterstruktur
- 5
- Griffnetz in Form eines Matte mit Gitterstruktur
- 6
- Griffnetz in Form von Streifen mit Gitterstruktur
- 7
- Griffnetz in Form eines separaten Überzuges
- 71
- Gummizug an den Kanten des Griffnetzes
1. Matratze (1) mit einem Bezug (2), gekennzeichnet durch
zumindest ein Griffnetz (3 - 7), welches auf den Bezug (2) aufgesetzt und/oder in
diesen eingesetzt ist.
2. Matratze (1) nach Anspruch 1, wobei
das Griffnetz in Form eines Bandes (3) entlang zumindest einer kurzen und/oder langen
Seite (14-17) der Matratze (1) verläuft.
3. Matratze (1) nach Anspruch 2, wobei
das Griffnetz (3) die Seiten (14 - 17) der Matratze (1) vollständig umläuft.
4. Matratze (1) nach Anspruch 2 oder 3, wobei
das Griffnetz (3) bandartig zwischen einem Ober- und Unterteil (21, 23) des Bezuges
(2) eingesetzt ist.
5. Matratze (1) nach Anspruch 1, wobei
das Griffnetz (3) eine Wabenstruktur aufweist.
6. Matratze (1) nach Anspruch 1, wobei
das Griffnetz (4 - 7) eine Gitterstruktur aufweist.
7. Matratze (1) nach Anspruch 1, wobei
das Griffnetz in Form einer Matte (5) auf einen Bereich eines Ober- und/oder Unterteils
(21,23) des Bezugs (2) aufgesetzt ist.
8. Matratze (1) nach Anspruch 7, wobei
das Griffnetz (5) quer zu einer Liegerichtung (5) auf der Matratze (1) verläuft.
9. Matratze (1) nach Anspruch 1, wobei
Griffnetze an griffgünstigen Stellen der Matratze (1), besonders an den Seiten (14
- 17), als Taschen (4) in den Bezug (2) eingesetzt oder als Streifen (6) auf den Bezug
(2) aufgesetzt sind.
10. Matratze (1) nach Anspruch 1, wobei
das Griffnetz als ein separater Überzug (7) ausgebildet und zumindest an einer Seite
(14 - 17) der Matratze (1) über den Bezug (2) gezogen ist.