[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Steighilfe für eine Tourenskibindung eines
Skis, eine Tourenskibindung sowie eine Skiausrüstung.
[0002] Im Tourenskisport kommen spezialisierte Skibindungen zum Einsatz, welche zumindest
zwischen zwei Betriebszuständen verstellbar sind: einem Aufstiegszustand, in welchem
der Skischuh oder eine den Skischuh tragende Schuhplatte nur im Bereich der Schuhspitze
schwenkbar mit dem Ski verbunden ist, während der Skischuh im Fersenbereich vom Ski
abheben kann, sowie einem Abfahrtszustand, in welchem der Skischuh oder eine den Skischuh
tragende Schuhplatte sowohl im Bereich der Schuhspitze als auch im Fersenbereich des
Skischuhs am Ski fixiert ist. Für die Verwendung bei stärker ansteigendem Gelände
haben sich Tourenskibindungen mit einer Steighilfe bewährt, welche eine Auflagefläche
für den Fersenabschnitt des Skischuhs oder für die Schuhplatte aufweist, wobei die
Auflagefläche in einem bestimmten Abstand über dem Ski angeordnet ist, so dass sich
der Skiläufer im Fersenbereich auf der Auflagefläche der Steighilfe abstützen kann.
[0003] In bekannten Tourenskibindungen ist ein im Fersenbereich angeordnetes Bindungsteil
verschiebbar oder verdrehbar zwischen einer ersten Position, in der der Skischuh am
Ski fixiert ist (Abfahrtszustand), einer zweiten Position, in welcher der Skischuh
im Fersenbereich freigegeben ist (Aufstiegszustand für flaches Gelände) und einer
dritten Position, in welcher das Bindungsteil in eine Position unterhalb des Fersenabschnitts
des Skischuhs oder der Schuhplatte verschoben ist, um eine Steighilfe bereitzustellen
(Aufstiegszustand für steileres Gelände). Als Beispiel für eine solche Steighilfe
kann auf die
EP 0 724 899 A2 verwiesen werden.
[0004] Ein Nachteil der bekannten Steighilfen liegt darin, dass die Höhe der Steighilfe
auf wenige und konstruktionsbedingt vorgegebene verschiedene Stufen beschränkt ist.
Ferner ist eine Verstellung der Steighilfe bzw. der Höhe der Steighilfe relativ mühsam
und erfordert ein Anhalten des Skiläufers sowie eine relativ unbequeme Bewegung des
Skiläufers, um den im Fersenbereich angeordneten Mechanismus zu erreichen und zu betätigen.
Dies kann in schwierigem Gelände unter Umständen gefährlich sein und zu unerwünschtem
Zeitverlust führen.
[0005] Als Vorschlag zur Lösung dieses Problems stellt die
WO 2007/079604 A1 eine automatische Steighilfe bereit, welche mit einer Einrichtung zur Erfassung eines
Neigungswinkels zwischen dem Ski und einer Horizontalen ausgestattet ist, sowie mit
einem Regelungsmechanismus, der die Höhe der Steighilfe automatisch an die erfasste
Hangneigung anpasst. Auf diese Weise kann zwar ein Zeitverlust sowie eine unbequeme
Bewegung für die Verstellung der Höhe der Steighilfe vermieden werden, jedoch ist
die ständige selbsttätige Veränderung der Höhe der Steighilfe für den Skiläufer oft
unerwartet und kann ein gewisses Gefühl der Unsicherheit hervorrufen. Ferner besteht
insbesondere bei fortgeschrittenen Skiläufern der Wunsch, eine definierte, ggf. von
der horizontalen Einstellung abweichende Steighilfenhöhe in einer besonderen Situation
während des Anstiegs festzulegen, insbesondere um zuverlässigen Eingriff von Harscheisen
sicherzustellen, und sich in unerwartet eintretenden Situationen auf eine definierte
und zuverlässige Einstellung der Tourenskibindung verlassen zu können.
[0006] Unter diesen Umständen ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Steighilfe,
eine Tourenskibindung sowie eine Skiausrüstung bereitzustellen, welche es dem Skifahrer
ermöglicht, die Tourenskibindung einfacher und sicherer an eine bestimmte Geländeneigung
oder Fahrsituation anzupassen. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, eine Steighilfe
mit verstellbarer Höhe bereitzustellen, welche einerseits einfach und komfortabel
und andererseits zuverlässig nach dem Willen des Skifahrers eingestellt werden kann.
[0007] Nach einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Erfindungsaufgabe gelöst durch eine
Steighilfe für eine Tourenskibindung eines Skis, umfassend einen Auflageabschnitt,
welcher eine dem Ski abgewandte Auflagefläche für den Fersenabschnitt eines Skischuhs
oder eine Schuhplatte aufweist, ein Stellelement mit einem am Ski oder an der Skibindung
zu befestigenden Basisteil und einem relativ dazu beweglichen Bewegungsteil, und eine
Bewegungsumwandlungsanordnung, welche die Bewegung des Bewegungsteils des Stellelements
in eine (andersartige bzw. anders gerichtete) Bewegung des Auflageabschnitts umwandelt,
so dass sich die Höhe der Auflagefläche über dem Ski ändert oder/und eine Arretieranordnung,
welche die Bewegung des Bewegungsteils des Stellelements in eine Arretierung oder
Dearretierung der Steighilfe umsetzt, so dass eine eingestellte Höhe der Auflagefläche
(20) über dem Ski (16) arretiert oder dearretiert ist.
[0008] Das Stellelement ermöglicht eine besonders komfortable Verstellung der Höhe der Steighilfe,
ohne dass der Skiläufer sich mit der konkreten Mechanik der Steighilfe auseinander
setzen muss. Stellelemente (z.B. elektrische, pneumatische oder hydraulische Stellelemente
können in einfacher Weise extern angesteuert und somit z.B. durch einen Tastschalter
bequem vom Benutzer bedient werden.
[0009] Die Begriffe "Basisteil" und "Bewegungsteil" für die Komponenten des Stellelements
sind funktionelle Bezeichnungen, welche lediglich angeben, dass das Basisteil am Ski
oder an der Skibindung befestigt und das Bewegungsteil relativ zum Basisteil beweglich
ist. Die meisten Stellelemente können unter diesem Verständnis in mindestens zwei
kinematisch äquivalenten Positionen montiert werden. So kann eine hydraulische oder
pneumatische Kolben-Zylinder-Anordnung aus einem Zylinder und einem verschiebbar darin
geführten Kolben einerseits mit am Ski oder an der Skibindung befestigtem Zylinder
und an der Bewegungsumwandlungsanordnung gekoppeltem Bewegungsteil oder, alternativ,
mit am Ski oder an der Skibindung gekoppeltem Kolben und an der Bewegungsumwandlungsanordnung
gekoppeltem Zylinder verwendet werden.
[0010] Darüber hinaus ermöglicht die erfindungsgemäße Bewegungsumwandlungsanordnung die
Umwandlung der Bewegung des Stellelements in eine Auf- und Abbewegung der Auflagefläche,
so dass das elektrische oder hydraulische Stellelement nicht vom Ski aus aufwärts
ragen muss, sondern in geeigneter Weise platzsparend am Ski angeordnet werden kann.
Somit ergibt sich eine besondere Freiheit für die Konstruktion und Anordnung des Stellelements.
[0011] Alternativ oder zusätzlich zur Bewegungsumwandlungsanordnung umfasst die Steighilfe
nach dem ersten Aspekt der Erfindung die Arretieranordnung, welche auf Grundlage der
Bewegung des Stellelements die Höhenverstellbarkeit der Steighilfe arretiert oder
dearretiert (die Arretierung löst, so dass die Höhe verstellbar ist). Auch die Arretieranordnung
wirkt vergleichbar mit der Bewegungsumwandlungsanordnung derart, dass eine Auf- und
Abbewegung der Auflagefläche ermöglicht wird, ohne dass das Stellelement vom Ski aus
aufwärts ragen muss, sondern stattdessen in geeigneter Weise platzsparend am Ski angeordnet
werden kann. Die eigentliche Verstellung der Höhe der Steighilfe erfolgt entweder
manuell, unterstützt durch ein Vorspannmittel, oder unter Verwendung eines elektrischen,
pneumatischen oder hydraulischen Stellelements (insbesondere in Kombination mit der
Bewegungsumwandlungsanordnung).
[0012] Bewegungsumwandlungsanordnung und Arretieranordnung sind somit durch das gemeinsame
erfinderische Konzept verbunden, dass sie funktionell zwischen dem Stellelement und
dem Auflageabschnitt angeordnet sind, so dass die Notwendigkeit entfällt, das Stellelement
derart zu konstruieren und anzuordnen, dass es den Auflageabschnitt direkt in die
gewünschte Position bewegt.
[0013] Vorzugsweise ist das Stellelement ein Linearstellglied, wobei die Richtung der linearen
Bewegung des Bewegungsglieds im Wesentlichen parallel zur Skiebene, vorzugsweise im
Wesentlichen parallel zur Skilängsrichtung, verläuft. Auf diese Weise kann das Stellelement
relativ unauffällig und mit ausreichendem Bewegungshub so am Ski angeordnet werden,
dass es in keiner seiner Bewegungsstellungen in irgendeiner Richtung störend vom Ski
aus absteht. Insbesondere ermöglicht die erfindungsgemäße Bewegungsumwandlungsvorrichtung
auch, dass die Auflagefläche sich sehr weit nach unten zum Ski hin absenken kann,
um auch für flacheres Gelände eine geeignete Steighilfenhöhe bereitzustellen, da das
Stellelement insbesondere nicht zwischen Auflagefläche und Ski angeordnet werden muss.
[0014] Der Betriebskomfort für den Skiläufer wird weiter erhöht, wenn die Steighilfe ferner
ein durch den Skiläufer betätigbares Betätigungselement zum Betätigen des Stellelements
aufweist, wobei bei einer vorbestimmten Betätigung des Betätigungselements durch den
Skiläufer das Stellelement eine vorbestimmte Bewegung des Bewegungsglieds bewirkt.
Darüber hinaus wird ein zuverlässiger Betrieb der Steighilfe erreicht und Überraschungen
oder unerwartete Verstelloperationen der Steighilfe werden vermieden, wenn die Steighilfe
ferner derart eingerichtet ist, dass sich die Höhe der Auflagefläche über dem Ski
bei einer Betätigung des Betätigungselements durch den Skiläufer im Wesentlichen ohne
zeitliche Verzögerung ändert. Dem Skiläufer ist es dann möglich in einer bestimmten
Situation, insbesondere unter Zeitdruck bei einem Skitourenrennen, das Betätigungselement
in einer bestimmten Weise zu betätigen und erreicht auf diese Weise im Wesentlichen
sofort eine gewünschte und definierte Verstellung der Steighilfe auf die erwartete
Höhe. Diese Zuverlässigkeit erhöht die Sicherheit und spart Zeit für den Verstellvorgang.
[0015] Eine erfindungsgemäße Steighilfe mit Stellelement kann vorteilhaft durch das Stellelement
auch in eine Abfahrtsposition gestellt werden, in welcher der Skischuh oder die Schuhplatte
in der untersten Position am Ski sicher festgehalten ist, so dass eine Talabfahrt
möglich ist. Vorzugsweise kann dann beim Einsteigen des Skiläufers in die Skibindung
das Stellelement automatisch in die Abfahrtsposition schalten, um z.B. nach dem Tragen
der Skier am Rücken oder auf der Schulter an einem Steilstück sofort die anschließende
Talabfahrt zu ermöglichen.
[0016] In einer Ausführungsform der Steighilfe des ersten Aspekts ist vorgesehen, dass das
Stellelement eine elektrische Gewindespindel-Anordnung ist, wobei die Gewindespindel-Anordnung
umfasst: eine Gewindespindel, eine Mutter, welche mit der Gewindespindel in Gewindeeingriff
ist, einen Antrieb, welcher die Gewindespindel oder die Mutter drehend antreibt, und
einen Energiespeicher, welcher den Antrieb mit Energie versorgt. Eine Gewindespindel
ermöglicht mit einfachen und damit kostengünstigen und gewichtsreduzierten Mitteln
ein sich linear bewegendes Stellelement, welches durch Drehbewegung einerseits leicht
verstellbar ist und andererseits bei Einwirken einer Gegenkraft vom Skischuh her die
Kräfte in das Gewinde einleitet ohne dass sich die Gewindespindel wieder verstellt.
[0017] Als Energiespeicher könnte eine Batterie zum Einsatz kommen. Alternativ könnte der
Energiespeicher jedoch auch durch eine Torsionsfeder gebildet sein, welche mechanisch
(z.B. durch das Niedertreten der Steighilfe durch den Skiläufer) gespannt und somit
geladen werden kann und bei Betätigung eines Betätigungselements seine Energie an
die Gewindespindel oder die Mutter abgibt, um das Stellelement bis zu einer gewünschten
Höhe der Steighilfe zu verstellen.
[0018] Anstelle einer Gewindespindel ist in einer alternativen Ausführungsform vorgesehen,
dass das Stellelement eine hydraulische oder mit Gas arbeitende Kolben-Zylinder-Anordnung
ist, wobei die Kolben-Zylinder-Anordnung umfasst: wenigstens einen Zylinder, einen
Kolben, welcher in den Zylinder eingeschoben ist, sodass er einen Innenraum des Zylinders
in zwei Kammern unterteilt, eine Verbindungsleitung, welche die beiden Kammern verbindet,
und ein Ventil, welches in der Verbindungsleitung angeordnet ist, um den Durchtritt
von Fluid durch die Verbindungsleitung zu sperren oder zuzulassen. Mit einer solchen
Kolben-Zylinder-Anordnung kann ein Linearstellglied ebenfalls mit technisch einfachen
Mitteln bereitgestellt werden, welches einerseits relativ komfortabel in linearer
Richtung einstellbar ist und andererseits durch Betätigung des Ventils eine einfache
Möglichkeit bietet, die Linearverschiebung zu blockieren und auch hohen Gegenkräften,
wie sie beispielsweise vom Skischuh her einwirken, sicher zu widerstehen.
[0019] Bei einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Anordnung wird eine geeignete Hydraulikflüssigkeit,
z.B. ein Öl, als Fluid verwendet, dass sich zwischen den Kammern des Zylinders bewegt.
Die Kolben-Zylinder-Anordnung kann alternativ eine Gasfeder, insbesondere eine Luftfeder,
sein, bei welcher das in den Kammern des Zylinders enthaltene Fluid ein Gas, insbesondere
Luft ist. Eine Gasfeder bietet den Vorteil geringeren Gewichts und geringerer Anschaffungs-
und Wartungskosten, da technische Mittel zur Vermeidung eines Verlusts von Hydraulikflüssigkeit
sowie die Bereitstellung eines Ausgleichsbehälters bzw. Hydraulikflüssigkeit-Reservoirs
eingespart werden können.
[0020] Vorteilhaft wird im Falle der Verwendung einer Kolben-Zylinder-Anordnung ein vom
Nutzer zu bedienendes Betätigungselement das Ventil betätigen. Somit kann bei betätigtem
Ventil eine Verstellung der Höhe der Steighilfe auf den gewünschten Wert vorgenommen
werden, während bei unbetätigtem Ventil die Verbindungsleitung durch das Ventil gesperrt
ist, so dass eine Verstellung der Höhe der Steighilfe nicht mehr möglich ist und die
Auflagefläche der Druckkraft des Skischuhs widerstehen kann.
[0021] Wenn in der genannten Ausführungsform mit Kolben-Zylinder-Anordnung ferner eine Feder
vorgesehen ist, welche den Kolben in Einfahr-Richtung oder in Ausfahr-Richtung vorspannt,
so kann die Steighilfe in einfacher Weise derart eingerichtet werden, dass bei betätigtem
Ventil die Höhe der Steighilfe durch Ausübung einer Druckkraft mit dem Skischuh auf
die Steighilfe reduziert werden kann und durch Abheben des Skischuhs von der Steighilfe
aufgrund der Wirkung der Feder erhöht werden kann. Nach Einstellung der gewünschten
Höhe der Steighilfe kann dann durch Freigeben des Betätigungselements das Ventil geschlossen
werden.
[0022] Eine Steighilfe des ersten Aspekts der Erfindung kann in einer einfachen Variante
dazu eingerichtet sein, in einer Dearretierstellung eine Verstellung der Höhe der
Steighilfe in beiden Richtungen zu ermöglichen, d.h. in einer Richtung einer Erhöhung
der Höhe der Steighilfe sowie in einer Richtung einer Verringerung der Höhe der Steighilfe.
Eine solche Steighilfe kann mit nur einem einzigen Betätigungstaster auskommen, mit
welchem sie in die Dearretieranstellung gebracht wird, wobei die Steighilfe nach dem
Loslassen des Tasters oder nach einer vorbestimmten Zeit nach Betätigung des Tasters
in die Arretierstellung zurückkehrt.
[0023] In einer besonders komfortablen Variante ist dagegen vorgesehen, dass die Steighilfe
durch ein Federmittel in Richtung einer Erhöhung der Auflagefläche vorgespannt ist,
und dass das Stellelement oder die Arretieranordnung verstellbar ist zwischen einer
Arretierstellung, in welcher eine Verstellung der Höhe der Steighilfe blockiert ist,
und mindestens einer gerichteten Dearretierstellung, in welcher eine Veränderung der
Höhe der Steighilfe entweder nur in Richtung einer Erhöhung der Höhe der Steighilfe
oder nur in einer Richtung einer Verringerung der Höhe der Steighilfe freigegeben
ist und in der jeweils anderen Richtung blockiert ist. Eine solche gerichtete Dearretierung
erhöht die Zuverlässigkeit und Sicherheit des Einstellvorgangs, da der Skifahrer,
wenn er beispielsweise eine Betätigung zur Erhöhung der Höhe der Steighilfe auslöst,
sich darauf verlassen kann, dass sich die Höhe der Steighilfe jedenfalls nicht verringert,
insbesondere auch dann nicht, wenn er sich mit seinem Gewicht auf der Steighilfe abstützt.
Im anderen Fall, könnte der Skiläufer durch ein entsprechendes Betätigungselement
eine Verringerung der Höhe der Steighilfe anfordern, woraufhin die Steighilfe in die
entsprechend gerichtete Dearretierstellung schaltet, die es dem Skifahrer erlaubt,
die Steighilfe durch Ausübung einer Druckkraft abwärts zu drücken, während ein unbabsichtigtes
Aufwärtsstellen bei Entlastung der Steighilfe verhindert wird. Unter Verwendung eines
entsprechend komfortablen Betätigungsgeräts (z.B. durch eine später detaillierter
zu beschreibende Drahtlosfernsteuerung), kann dann eine schnelle und sichere Verstellung
der Höhe der Steighilfe z.B. auch während des Laufens aus der Bewegung heraus erfolgen.
[0024] Anzumerken ist, dass in Ausführungsformen der Erfindung, die eine durch das Stellelement
betätigte Arretieranordnung umfassen, die genannte Arretierung, Dearretierung bzw.
gerichtete Dearretierung durch entsprechende Stellbewegung der Arretieranordnung realisiert
werden kann. Alternativ oder zusätzlich zum Betrieb der Arretieranordnung (insbesondere
in Ausführungsformen ohne gesonderte Arretieranordnung) kann das Stellelement selbst
eine Funktionalität zur Arretierung, Dearretierung bzw. gerichteten Dearretierung
aufweisen, d.h. das Stellelement selbst kann arretierbar, dearretierbar bzw. gerichtet
dearretierbar sein.
[0025] In einer einfachen und zuverlässigen mechanischen Variante kann eine gerichtete Dearretierung
der Steighilfe dadurch realisiert werden, dass die Steighilfe eine Rastverzahnung
mit zwei Rastelementen umfasst, welche in einer Richtung aneinander abgleiten, während
sie in der anderen Richtung durch den Rasteingriff aneinander blockiert sind. Dabei
wird insbesondere an die Verwendung von Rastklinken gedacht, welche schwenkbar in
der Nähe eines mit Rastausnehmungen versehenen Raststabs (z.B. einer Zahnstange) angeordnet
sind, wobei eine Bewegung des Raststabs einer Bewegung der Auflagefläche der Steighilfe
entspricht und wobei die miteinander in Eingriff gelangten Flanken eines Zahns der
Rastklinke sowie der Rastausnehmungen des Raststabs so ausgerichtet sind, dass der
Raststab in einer Bewegungsrichtung an der Rastklinke abgleiten kann, während eine
Bewegung in anderer Richtung durch den Eingriff mit der Rastklinke blockiert ist.
[0026] Wird als Stellelement eine Kolben-Zylinder-Anordnung eingesetzt, so könnte zur Ermöglichung
einer gerichteten Dearretierstellung daran gedacht werden, die beiden Kammern durch
ein Ventilsystem miteinander zu verbinden, welches umschaltbar ist, zwischen einem
Sperrzustand, in welchem eine Fluidkommunikation zwischen den Kammern gesperrt ist,
und mindestens einem gerichteten Strömungszustand in welchem eine Strömung von Fluid
nur von einer der beiden Kammern in die andere Kammer freigegeben ist, während eine
Strömung in der entgegengesetzten Richtung blockiert ist.
[0027] Eine Steighilfe des ersten Aspekts der Erfindung kann ferner durch eine Notentriegelung
weitergebildet sein, welche im Falle eines Fehlbetriebs des Stellelements eine Kopplung
zwischen Stellelement und Auflageabschnitt durch manuellen Eingriff entriegelt, so
dass der Auflageabschnitt manuell verstellbar ist. Eine solche Notentriegelung erlaubt
auch im Falle einer Störung des Stellelements die Verstellung der Höhe der Steighilfe,
so dass auch im Störungsfall die Skitour fortgesetzt werden kann, wenngleich mit Komforteinbußen.
[0028] Prinzipiell erlauben Steighilfen des ersten Aspekts der Erfindung eine stufenlose
Verstellung der Höhe der Steighilfe durch Verstellung des ersten und zweiten Stützelements
oder/und durch entsprechende Verstellung des Stellelements und der Bewegungsumwandlungseinrichtung,
so dass die Höhe der Steighilfe optimal an eine bestimmte Situation angepasst werden
kann. Im praktischen Einsatz hat es sich jedoch als besonders vorteilhaft herausgestellt,
wenn die Höhe der Auflagefläche in mehreren Stufen verstellbar ist. Eine stufenweise
Verstellung der Höhe der Steighilfe erlaubt es dem Skiläufer schneller eine definierte
Einstellung der Steighilfe zu finden und insbesondere sowohl für den linken als auch
für den rechten Fuß die Steighilfe auf die gleiche Höhe einzustellen. Besonders bevorzugt
werden zwei bis zehn Stufen verwendet, da für nur eine Stufe die Höhenverstellung
der Steighilfe entfällt und für mehr als zehn Stufen die Stufen schwerer für den Skiläufer
erfassbar sind und sich die Verstellung einer kontinuierlichen Verstellung annähert.
Besonders bevorzugt wird eine Verstellung in ungefähr vier bis fünf Stufen. Diese
Werte haben sich in praktischen Tests als die beste Balance zwischen einer individuellen
Einstellbarkeit und einer übersichtlichen Stufeneinstellung für den Skiläufer erwiesen.
[0029] In einer weiteren Ausführungsform ist eine Steighilfe des ersten Aspekts ferner weitergebildet
durch ein Neigungserfassungselement, welches eine Neigung des Skis oder eines Skibindungsteils
gegenüber der Horizontalen erfasst, wobei die Steighilfe die Höhe der Auflagefläche
auf Grundlage eines Erfassungszustands des Neigungserfassungselements verstellt. Die
Einstellung der Steighilfe auf Grundlage des Erfassungszustands kann entweder eine
vollautomatische Einstellung der Steighilfe ohne jeden Eingriff durch den Skiläufer
bedeuten, oder eine Unterstützung der vom Skiläufer angewiesenen Einstellung darstellen,
z.B. in Form eines Vorschlags für die einzustellende Höhe, welche letztendlich dann
durch den Skiläufer angewiesen wird.
[0030] Im Falle einer vollautomatischen Verstellung der Höhe der Steighilfe wird vorgeschlagen,
dass das Neigungserfassungselement Teil einer Verstellautomatik ist, welche die Höhe
der Auflagefläche auf Grundlage eines Erfassungszustands des Neigungserfassungselements
derart verstellt, dass in Bezug auf die Horizontale ein auf der Steighilfe aufliegender
Skischuh oder eine an der Steighilfe abgestützte Schuhplatte bei verschiedenen Neigungswinkeln
des Skis im Wesentlichen in gleicher Orientierung gehalten ist.
[0031] Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Erfindungsaufgabe gelöst durch eine
Tourenskibindung umfassend ein vorderes Bindungsteil zur Kopplung mit einem Fußspitzenabschnitt
eines Skischuhs oder einem vorderen Abschnitt einer Schuhplatte, und ein hinteres
Bindungsteil zur Kopplung mit einem Fersenabschnitt eines Skischuhs oder einem hinteren
Abschnitt einer Schuhplatte, wobei der hintere Bindungsteil eine Steighilfe nach dem
ersten Aspekt der Erfindung umfasst.
[0032] Wenn eine solchen Tourenskibindung ein Betätigungselement der vorstehend beschriebenen
Art für ein Stellelement der Steighilfe umfasst, so kann in einer bevorzugten Ausführungsform
das Betätigungselement am vorderen Bindungsteil vorgesehen sein, insbesondere an einer
Position vor dem vorderen Bindungsteil. Somit kann der Skiläufer das Betätigungselement
betätigen und damit die Höhe der Steighilfe verändern, ohne sich in unbequemer und
verrenkender Bewegung der Steighilfe selbst zuwenden zu müssen, welche am hinteren
Bindungsteil angeordnet ist. Zu dem ist ein am vorderen Bindungsteil angeordnetes
Betätigungselement für den Skiläufer besser sichtbar.
[0033] Das Betätigungselement könnte dann mittels eines geeigneten Verbindungselements (einer
elektrischen Leitung, einer mechanischen Kopplung, einer Fluidleitung, einer Drahtlosverbindung
oder dergleichen) mit dem Stellelement der Steighilfe verbunden sein. Ferner könnte
das Stellelement sich zwischen vorderem Bindungsteil und hinterem Bindungsteil erstrecken,
so dass das Betätigungselement direkt am Stellelement und gleichzeitig am vorderen
Bindungsteil angeordnet sein kann und eine Übertragung der Betätigungsinformation
zum hinteren Bindungsteil entfallen kann.
[0034] Zur Lösung der Erfindungsaufgabe wird nach einem dritten Aspekt der Erfindung eine
Steighilfe für eine Tourenskibindung eines Skis bereitgestellt, umfassend ein erstes
Stützelement, welches schwenkbar an einem Gelenkabschnitt gehalten ist, wobei der
Gelenkabschnitt zur Befestigung am Ski oder an einem skifesten Bindungselement eingerichtet
ist, ein zweites Stützelement, welches einen Stützabschnitt aufweist, um sich an einem
Gegenstützabschnitt der Steighilfe oder des Skis abzustützen, eine Verbindungsgelenkeinheit,
welche das erste Stützelement und das zweite Stützelement schwenkbar miteinander verbindet,
und einen Auflageabschnitt, welcher eine dem Ski abgewandte Auflagefläche für den
Fersenabschnitt eines Skischuhs oder eine Schuhplatte aufweist, wobei der Auflageabschnitt
am ersten Stützelement, am zweiten Stützelement oder an der Verbindungsgelenkeinheit
vorgesehen ist.
[0035] Nach dem dritten Aspekt der Erfindung wird somit der funktionell wesentliche Abschnitt
der Steighilfe durch zwei schwenkbar miteinander gekoppelte Stützelemente gebildet,
von denen ein Stützelement am Ski schwenkbar gekoppelt ist und das andere Stützelement
sich an einem Gegenstützabschnitt abstützt. Der Gegenstützabschnitt kann eine Anlagefläche
eines skifesten Bindungselements sein oder kann dadurch eine beliebige andere, die
Einleitung von Stützkräften erlaubende Kopplung (z.B. ein weiteres Schwenklager, ein
Bewegungselement eines Stellelements usw.) oder durch die Oberfläche des Skis oder
der Skibindung, gebildet sein. Wesentlich ist dabei nur, dass sich das Stützelement
relativ zum Ski so abstützen kann, dass im Aufstiegszustand das zweite Stützelement
eine vom Skischuh her einwirkende Druckkraft zusammen mit dem ersten Stützelement
aufnehmen kann.
[0036] Auf diese Weise wird ein Kräftedreieck zwischen der Verbindungsgelenkeinheit, dem
Gelenkabschnitt des ersten Stützelements und dem Stützabschnitt des zweiten Stützelements
bereitgestellt, welcher die vom Schuh auf die Steighilfe wirkenden Kräfte stabil in
die Skibindung und den Ski einleitet, wobei das Kräftedreieck durch entsprechende
Schwenkbewegung der beiden Stützelemente in einfacher Weise verstellbar ist, um die
Höhe der Steighilfe in mehrere Zustände einfach einstellen zu können.
[0037] Der dritte Aspekt der Erfindung kann unabhängig vom ersten und zweiten Aspekt der
Erfindung verwirklicht werden. Z.B. kann die Bewegungsumwandlungsanordnung nur ein
einziges Stützelement umfassen, welches einerseits schwenkbar am Ski oder einem skifesten
Bindungselement gehalten ist und andererseits einen Auflageabschnitt für den Schuh
bzw. die Schuhplatte aufweist, oder kann durch eine Gelenkanordnung mit mehr als zwei
Stützelementen oder mehr als drei Gelenkpunkten gebildet sein. Im Falle einer Kombination
des ersten bzw. zweiten Aspekts der Erfindung und des dritten Aspekts der Erfindung
könnte auch die Bewegungsumwandlungsanordnung das erste und zweite Stützelement umfassen.
[0038] Vorzugsweise ist durch das erste und das zweite Stützelement eine im Wesentlichen
umgekehrt Y-förmige oder im wesentlichen umgekehrt V-förmige Hebelanordnung gebildet,
so dass durch die beiden im Winkel zueinander verlaufenden Stützelemente die Kräfte
vom Skischuh stabil und gegen ein Verkippen nach vorn oder hinten gesichert in die
Skibindung oder den Ski eingeleitet werden können.
[0039] Um eine möglichst große maximale Höhe der Steighilfe zu ermöglichen, jedoch gleichzeitig
die Größe des durch die beiden Stützelemente gebildeten Kräftedreiecks nicht mehr
als aus Stabilitätsgründen notwendig zu vergrößern, wird ferner vorgeschlagen, dass
der Gelenkabschnitt an einem dem Ski zugewandten Ende des ersten Stützelements angeordnet
ist, der Auflageabschnitt an einem dem Ski abgewandten Ende des ersten Stützelements
angeordnet ist und die Verbindungsgelenkeinheit zwischen diesen beiden Enden angeordnet
ist. Durch entsprechende Wahl der Position der Verbindungsgelenkeinheit zwischen den
beiden Enden des ersten Stützelements kann dann die Größe des Kräftedreiecks unabhängig
von der Position des Auflageabschnitts frei gewählt werden.
[0040] Zur Verstellung der Höhe der Steighilfe ist vorzugsweise der zwischen dem ersten
Stützelement und dem zweiten Stützelement eingeschlossene Winkel verstellbar. Eine
solche Verstellung kann manuell oder mittels eines geeigneten Antriebs erfolgen. Alternativ
oder zusätzlich dazu wird auch daran gedacht, die Länge des ersten oder/und des zweiten
Stützelements verstellbar zu gestalten, etwa durch eine manuell zu betätigende Spindel
oder durch ein anderes Linearbewegungsstellglied, so dass der effektive Abstand zwischen
den Gelenkpunkten der Stützelemente veränderbar ist.
[0041] Um die Stabilität der Steighilfe gegen ein Verkippen auch in einer Richtung orthogonal
zur Skilängsrichtung zu erhöhen, wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
vorgeschlagen, dass die Verbindungsgelenkeinheit eine im Wesentlichen orthogonal zur
Skilängsrichtung und parallel zur Skiebene verlaufende Verbindungsachse aufweist,
und dass an der Verbindungsachse eines der beiden Stützelemente gabelartig ausgebildet
ist und das andere Stützelement zwischen seinen Gabelabschnitten aufnimmt.
[0042] Nach einem vierten Aspekt der Erfindung wird die Erfindungsaufgabe gelöst durch eine
Skiausrüstung, umfassend eine auf einem Ski montierbare Skibindung, ein an der Skibindung
vorgesehenes Stellelement zu Bewirken einer Verstellung der Skibindung, einen an der
Skibindung vorgesehenen Drahtlosempfänger zum Empfang einer Drahtlosinformation, und
einen Drahtlossender zur Abgabe der Drahtlosinformation, wobei das Stellelement die
Skibindung auf Grundlage der empfangenen Drahtlosinformation verstellt.
[0043] Durch die erfindungsgemäße Drahtlosverbindung zwischen Drahtlossender und Skibindung
wird eine höchst komfortable Möglichkeit zur Ausführung einer Verstellung der Skibindung
geschaffen. Eine Drahtlosverbindung ermöglicht eine möglichst flexible Wahl der Position
des Drahtlossenders und des Drahtlosempfängers und bietet vielfältige Möglichkeiten
für die Übertragung einer spezifischen Drahtlosinformation zur Ausführung einer bestimmten
Verstellung. Diese Vorteile bestehen unabhängig von den speziellen Elementen einer
Tourenskibindung, so dass für eine derartige Skiausrüstung unabhängiger Schutz, insbesondere
unabhängig von einer Steighilfe nach dem ersten oder zweiten Aspekt der Erfindung
oder einer Tourenskibindung nach dem dritten Aspekt der Erfindung, beansprucht wird.
[0044] So könnte die Verstellung der Skibindung auch eine Verstellung der Auslösecharakteristiken
(z.B. Auslösekraft) einer reinen Abfahrtsbindung oder die Freigabe oder Fixierung
des Fersenbereichs des Skischuhs in einer Tourenskibindung oder einer Langlaufbindung
betreffen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Skiausrüstung des vierten Aspekts
umfasst die Skibindung jedoch eine Steighilfe, insbesondere eine Steighilfe des ersten
oder zweiten Aspekts der Erfindung, und das Stellelement ist dafür eingerichtet, auf
Grundlage der empfangen Drahtlosinformation die Höhe der Steighilfe über dem Ski zu
verstellen oder/und eine eingestellte Höhe zu arretieren bzw. zu dearretieren. Auf
diese Weise kann der Skiläufer die Höhe der Steighilfe bei sich ändernden äußeren
Bedingungen bzw. Geländeneigung komfortabel über Betätigung des Drahtlossenders auf
einen gewünschten Wert verstellen. Der Skiläufer muss dazu weder anhalten noch eine
unbequeme Bewegung ausführen.
[0045] Unabhängig vom Typ der verwendeten Skibindung weist der Drahtlossender einer Skiausrüstung
des vierten Aspekts der Erfindung vorzugsweise ein Betätigungselement auf, welches
bei einer Betätigung durch den Skiläufer den Drahtlossender veranlasst eine Drahtlosinformation
auszusenden. Somit verstellt die erfindungsgemäße Skiausrüstung die Skibindung entsprechend
dem Willen des Skiläufers auf einen vorbestimmten Wert.
[0046] Der Drahtlossender kann in einer weiteren Ausführungsform ein Anzeigeelement aufweisen,
welches eine Information über einen Einstellzustand oder eine Bewegungszustand der
Skibindung oder über einen Betriebszustand des Drahtlossenders anzeigt. Auch ein solches
Anzeigeelement unterstützt das vom Skiläufer der Skiausrüstung entgegengebrachte Vertrauen
in eine zuverlässigen und nach dem Willen des Skiläufers eingestellte Betriebsposition
durch Ermöglichung einer visuellen Rückkopplung. Der Skiläufer muss insbesondere nicht
auf die gefühlte Höhe der Steighilfe vertrauen oder versuchen, die Höhe der Steighilfe
durch eine unbequeme Bewegung direkt zu erkennen.
[0047] In einer besonders komfortablen und bevorzugten Ausführungsform ist der Drahtlossender
an einem Skistock angeordnet. Auf diese Weise ist der Drahtlossender einerseits verliersicher
als Teil eines üblichen Aufrüstungselements gehalten und kann andererseits auch kostengünstig
im Skistock integriert sein, so dass ein zusätzliches Gehäuse für den Drahtlossender
nicht erforderlich ist.
[0048] Besonders wird die Anordnung des Betätigungselements oder/und des Anzeigeelements
an einem Griffabschnitt des Skistocks ins Auge gefasst, welche darüber hinaus eine
komfortable Betätigung des Betätigungselements bzw. gute Sichtbarkeit des Anzeigeelements
ermöglicht, ohne dass der Skiläufer seine Hände vom Skistock lösen muss. Der Skiläufer
kann insbesondere während des Laufens einen sicheren Griff des Skistocks beibehalten
und gleichzeitig, beispielsweise mit einem Finger, das Betätigungselement betätigen,
um die Skibindung zu verstellen, insbesondere um die Höhe der Steighilfe einzustellen.
[0049] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Skiausrüstung nach einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung;
- Figur 2
- eine Funktionsansicht einer Steighilfe der in Figur 1 dargestellten Skiausrüstung;
- Figuren 3a bis 3c
- Seitenansichten der in Figur 2 dargestellten Steighilfe;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht eines Griffabschnitts eines Skistocks der in Figur 1
dargestellten Skiausrüstung;
- Figur 5
- eine Längsschnittansicht des in Figur 4 dargestellten Griffabschnitts;
- Figur 6
- eine Längsschnittansicht entsprechend Figur 5, jedoch für ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
- Figuren 7a bis 7c
- Seitenansichten einer Steighilfe nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Figur 8
- eine schematische Seitenansicht eines Tourenskis mit Skibindung gemäß einem vierten
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Figuren 9 und 10
- Funktionsansichten einer Steighilfe nach einem fünften Ausführungsbeispiel der Erfindung
für zwei verschiedene Verstellstufen; und
- Figuren 11 und 12
- Funktionsansichten weiterer Steighilfen nach einem sechsten bzw. siebten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
[0050] Eine in Figur 1 allgemein mit 10 bezeichnete Skiausrüstung nach einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung umfasst eine Steighilfe 12 sowie einen Skistock 14. Die Steighilfe 12
ist Element eines hinteren Bindungsteils einer auf einem Ski 16 montierten Tourenskibindung.
Aus illustrativen Gründen ist in Figur 1 nur ein Abschnitt des Skis 16 dargestellt,
wobei ein in Figur 1 rechtes Ende des Abschnitts der Skispitze zugewandt ist, während
ein in Figur 1 linkes Ende des Abschnitts dem Skiende zugewandt ist. Die Steighilfe
12 ließe sich jedoch gleichermaßen in umgekehrter Richtung auf dem Ski montieren,
so dass bezüglich Figur 1 die Skispitze links und das Skiende rechts angeordnet ist.
Bevorzugt ist jedoch die Konfiguration mit Skispitze rechts in Figur 1, insbesondere
um bei kleinen Steigungen Drehmomentbelastungen der Hebelelemente der Steighilfe klein
zu halten.
[0051] Die Steighilfe 12 des ersten Ausführungsbeispiels wird im folgenden unter Bezugnahme
auf Figuren 1 bis 3 näher erläutert. Ein erstes Stützelement 18 weist an seinem oberen
Ende eine Auflagefläche 20 für den Fersenabschnitt eines Skischuhs oder eine den Skischuh
haltende Stützplatte auf, und ist am entgegengesetzten unteren Ende an einer parallel
zur Oberfläche 22 des Skis 16 und senkrecht zur Längsachse L des Skis 16 verlaufenden
Schwenkachse 24 schwenkbar gelagert. Das Stützelement 18 ist gabelartig ausgebildet
mit einem oberen Plattenabschnitt 26 und zwei unteren im Abstand voneinander parallel
sich von dem Plattenabschnitt 26 aus erstreckenden Stegen 28, welche an Endabschnitten
der Schwenkachse 24 jeweils schwenkbar mit dieser gekoppelt sind.
[0052] Ein zweites Stützelement 30 umfasst zwei parallele Stege 32, 32, welche an ihren
oberen Enden mit den jeweiligen Enden einer Verbindungsachse 34 gekoppelt sind. An
der Verbindungsachse 34 ist das zweite Stützelement 30 schwenkbar mit dem ersten Stützelement
18 verbunden. Die Verbindungsachse 34 ist in einem mittleren Übergangsabschnitt des
ersten Stützelements 18 angeordnet, in welchem der Plattenabschnitt 26 in die beiden
parallelen Stege 28 übergeht. Auf diese Weise bilden das erste Stützelement 18 und
das zweite Stützelement 30 miteinander eine umgekehrt-Y-förmige Hebelanordnung (siehe
auch Figuren 3a bis 3c).
[0053] Durch die Länge des oberen Plattenabschnitts 26 kann ein fester Abstand zwischen
der Verbindungsachse 34 und der Auflagefläche 20 konstruktiv vorgegeben werden, ohne
dass dies Einfluss auf die relative Lage der Gelenkpunkte der Stützelemente 18, 30
zueinander hat. In einer Variante könnte der obere Plattenabschnitt 26 auch ganz entfallen,
so dass die Auflagefläche 20 im Bereich der Verbindungsachse 34 angeordnet ist. Das
erste Stützelement 18 und das zweite Stützelement 30 bilden dann miteinander eine
umgekehrt-V-förmige Hebelanordnung.
[0054] Am zur Verbindungsachse 34 entgegengesetzten Ende sind die Stege 32, 32 miteinander
über einen Quersteg 36 verbunden, so dass das zweite Stützelement 30 im Wesentlichen
U-förmig ausgebildet ist. Der Quersteg 36 verläuft orthogonal zur Skilängsrichtung
L und parallel zur Skilängsoberfläche 22. Mit dem Quersteg 36 sowie mit den unteren
Enden der Stege 32, 32 stützt sich das zweite Stützelement 30 auf einem Gegenstützabschnitt
38 einer am Ski 16 befestigten Platte 40 ab.
[0055] Die Verbindungsachse 34, die Schwenkachse 24 und der Gegenstützabschnitt 38 bzw.
der Quersteg 36 beschreiben ein Kräftedreieck, über welches eine auf die Auflagefläche
20 einwirkende Druckkraft von einem Skischuh oder einer Schuhplatte stabil in den
Ski 16 eingeleitet wird. Durch das Kräftedreieck ist die Steighilfe gegen Verkippen
entlang der Skilängsrichtung L gesichert, wobei durch den Quersteg 36 des zweiten
Stützelements 30 und die im Abstand voneinander angeordneten Stege 28, 28 des ersten
Stützelements 18 ein stabiler Halt gegenüber einer Kippbewegung senkrecht zur Skilängsrichtung
L gewährleistet wird.
[0056] Wie in Figuren 3a bis 3c gut zuerkennen ist, lässt sich die Höhe h der Auflagefläche
20 über der Oberfläche 22 des Skis 16 und damit die Höhe h der Steighilfe 12 an sich
durch eine Änderung des Abstands zwischen der Schwenkachse 24 und dem Quersteg 36,
genauer gesagt durch eine Bewegung des Querstegs 36 auf die skifest positionierte
Schwenkachse 24 zu oder von dieser weg bewirken. Auf diese Weise ändert sich der Winkel
α zwischen dem ersten Stützelement 18 und dem zweiten Stützelement 30, so dass sich
das erste Stützelement 18 und mit diesem die Auflagefläche 20 an den Ski 16 anlegt
oder sich von diesem abhebt. Im Ausführungsbeispiel lässt sich auf diese Weise die
Höhe der Steighilfe von einem Minimalwert von ungefähr 14 mm bis zum einem Maximalwert
von üngefähr 76 mm verstellen.
[0057] Für die Verstellung der Höhe der Steighilfe wird ein hydraulisches Stellelement 42
verwendet, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 3c näher erläutert
wird. Das hydraulische Stellelement 42 weist ein Gehäuse 43 auf, dessen obere Hälfte
in den Figuren 1 bis 3b aus illustrativen Gründen abgeschnitten ist, so dass das Innere
des Stellelements 42 sichtbar ist. Nur in Figur 3c ist mit gestrichelter Linie der
Verlauf des vollständigen Gehäuses angedeutet.
[0058] Das hydraulische Stellelement 42 umfasst eine Kolben-Zylinder-Anordnung 44 mit einem
als Hohlraum im Gehäuse 43 ausgebildeten Zylinder 46 und einem in den Zylinder 46
eingeschobenen Kolben 48. Der Kolben 48 ist an einer Kolbenstange 50 gehalten, welche
an dem gegenüberliegenden, aus dem Zylinder 46 austretenden Ende mit dem Quersteg
36 des zweiten Stützelements 30 verbunden ist. Da das Gehäuse 43 in Figuren 1 bis
3b entlang einer die Kolbenstange 50 enthaltenden Ebene geschnitten dargestellt ist
und die obere Gehäusehälfte nicht dargestellt ist, ist in den Figuren 1 bis 3b auch
die obere Hälfte des Zylinders nicht zu erkennen, sodass der Kolben 48 und die Kolbenstange
50 frei liegen.
[0059] Durch den Kolben 48 wird ein Innenraum des Zylinders 46 in eine erste Hydraulikkammer
52 und eine zweite Hydraulikkammer 54 unterteilt. Die Hydraulikkammern 52, 54 stehen
über Hydraulikleitungen 56a, 56b, 56c, 56d, 56e miteinander in Verbindung, wobei in
dieser Verbindung (im Ausführungsbeispiel in Hydraulikleitung 56c) ein Ventil 58 angeordnet
ist, welches die Hydraulikleitung 56c sperren oder in Hydraulikkommunikationsverbindung
schalten kann.
[0060] Das Innere des Zylinders 46 sowie der Hydraulikleitungen 56a...56e ist mit Hydraulikflüssigkeit
gefüllt. Bei geöffnetem Ventil 58 kann Hydraulikflüssigkeit bei einer Bewegung des
Kolbens 48 im Zylinder 46 von einer Hydraulikkammer in die andere Hydraulikkammer
über die Hydraulikleitungen 56a...56e und das Ventil 58 strömen, so dass sich der
Kolben 48 und damit der Quersteg 36 zur Verstellung der Höhe der Steighilfe 12 bewegen
können. Im Sperrzustand des Ventils 58 ist die Verbindung zwischen den Hydraulikkammern
52, 54 unterbrochen und aufgrund der Unkomprimirbarkeit der Hydraulikflüssigkeit und
der flüssigkeitsdichten Anlage des Kolbens 48 an der Innenwandung des Zylinders 46
wird eine Verschiebung des Kolbens 48 und damit eine Bewegung des Querstegs 36 blockiert,
so dass die Höhe der Steighilfe 12 auch bei Druckausübung durch den Skischuh oder
die Schuhplatte auf die Anlagefläche 20 nicht verändert werden kann und stabil bleibt.
[0061] Um das durch die Kolbenstange 50 eingenommene Flüssigkeitsvolumen im Inneren des
Zylinders 46 zu kompensieren, ist die zweite Hydraulikkammer 54 ferner über eine Hydraulikleitung
56f an einen Ausgleichsbehälter 60 angeschlossen, welcher einen veränderlichen Vorrat
an Hydraulikflüssigkeit aufnimmt. Zum Ausgleich des veränderlichen Volumens des Ausgleichsbehälters
60 ist ein durch eine Feder 61 vorgespannter Kolben 62 vorgesehen.
[0062] Im Inneren des Zylinders 46 ist eine Schraubenfeder 64 angeordnet, welche um die
Kolbenstange 50 herum gewunden ist, und sich einerseits am Kolben 48 und andererseits
an dem Quersteg 36 zugewandten inneren Ende des Zylinders 46 abstützt. Die Feder 64
spannt den Kolben 48 in Einfahrrichtung vor, d.h. in Richtung einer Verkürzung eines
Abstands zwischen Quersteg 36 und Achse 24 und damit in Richtung einer Erhöhung der
Auflagefläche 20 der Steighilfe 12. Die Feder 64 und die Feder 61 sind so aufeinander
abgestimmt, dass die Feder 61 des Ausgleichsbehälters 60 nicht die Kraft der Feder
64 überwindet und den Kolben 48 in Ausfahrrichtung bewegt.
[0063] Da das Gehäuse 43 in Figuren 1 bis 3b entlang einer die Kolbenstange 50 und den Kolben
62 enthaltenden Ebene geschnitten dargestellt ist und die obere Gehäusehälfte nicht
dargestellt ist (nur in Figur 3c angedeutet), liegen in den Figuren 1 bis 3b auch
die Schraubenfeder 64 sowie der federvorgespannte Kolben 62 frei.
[0064] Prinzipiell könnte das Ventil 58 direkt betätigt werden. Im Ausführungsbeispiel ist
das Ventil 58 als Magnetventil jedoch über eine Steuerleitung 66 mit einer Steuerelektronik
68 verbunden, welche sich in einem Gehäuse neben dem Stellelement 42 befindet. Die
Steuerelektronik 68 umfasst einen in Figur 2 nur schematisch angedeuteten Drahtlosempfänger
70, welcher in Drahtloskommunikation mit einem im Skistock 14 integrierten Drahtlossender
72 steht, um vom Drahtlossender 72 eine Drahtlosinformation über einen auszulösenden
Verstellvorgang zu empfangen. Auf Grundlage der empfangenen Drahtlosinformation setzt
der Drahtlosempfänger 70 ein Stellsignal ab, welches über die Steuerleitung 66 an
das Ventil 58 übertragen wird, um das Ventil 58 zu schalten. Die Steuerelektronik
68 umfasst zudem die für den Betrieb des Drahtlosempfängers 70 notwendige Energieversorgung,
insbesondere eine Batterie und zugeordnete Elektronik.
[0065] In Figur 2 sind ferner vier Positionssensoren 71 zu erkennen, welche entlang des
Verschiebungswegs des Kolbens 48 in Abständen voneinander verteilt am Zylinder 46
angeordnet sind. Die Positionssensoren 71 erfassen eine Position des Kolbens 48 innerhalb
des Zylinders 46 und registrieren zumindest ein Vorbeifahren des Kolbens 48 an einem
der Positionssensoren 71. Die Positionssensoren 71 übertragen ein Positionssignal
an die Steuerelektronik 68.
[0066] Das Stellelement 42 verfügt über eine Notentriegelungseinrichtung, welche ein Überbrückungsventil
63 sowie Hydraulikleitungen 56g, 56h, 56i umfasst. Die Hydraulikleitungen 56g, 56h,
56i bilden einen Bypass zur Umgehung des Ventils 58. Im Falle einer Fehlfunktion des
Ventils 58 oder der dieses ansteuernden Steuerelektronik 68 und einer dadurch verursachten
Blockierung des Ventils 58 kann das Überbrückungsventil 63, z.B. durch einen manuell
betätigbaren Schalter, geöffnet werden, um eine Verbindung zwischen erster und zweiter
Hydraulikkammer 52, 54 herzustellen. Die Steighilfe 12 kann dann manuell in die gewünschte
Stellung bewegt werden.
[0067] Eine alternative Notentriegelung könnte dadurch bereitgestellt werden, dass das erste
Stützelement 18 oder das zweite Stützelement 30 an einem der drei Punkte des Kräftedreickecks,
d.h. am Gegenstützabschnitt 38, an der Schwenkachse 24, oder an der Verbindungsachse
34, ausgehängt werden kann, so dass die Steighilfe 12 im Falle einer Fehlfunktion
des Stellelements, oder der Elektronik 68 zumindest in die tiefste Stellung geklappt
werden kann.
[0068] Unter Bezugnahme auf Figuren 4 und 5 wird nachfolgend ein Griffabschnitt des Skistocks
14 der Ausrüstung 10 des ersten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0069] Der bereits angesprochene Drahtlossender 72 ist zusammen mit einer Batterie 74 zur
Stromversorgung des Drahtlossenders 72 im Inneren des Griffs 73 integriert, so dass
er gegenüber Kälte und Feuchtigkeit gut geschützt ist. Der Drahtlossender 72 umfasst
eine Drahtlossendeschaltung 75, einen Wippschalter 76 und eine Anzeigeeinrichtung
77. Der Wippschalter 76 ist an einem oberen dem Skiläufer zugewandten Abschnitt des
Griffs 73 angeordnet, so dass er durch einen Daumen des Skiläufers bequem erreichbar
und bedienbar ist. Der Wippschalter 76 weist einen oberen Schaltabschnitt 78 auf,
mit dem eine Erhöhung der Steighilfe 12 um eine Stufe angewiesen wird, und weist einen
unteren Schaltabschnitt 80 auf, mit dem eine Absenkung der Steighilfe 12 um eine Stufe
angewiesen wird. Der Wippschalter 76 ist mit der Drahtlossendeschaltung 75 verbunden,
um nach Maßgabe einer Betätigung des Wippschalters 76 ein entsprechendes Drahtlossignal
abzusetzen.
[0070] Die Anzeigeeinrichtung 77 umfasst vier Leuchtdioden 82, welche an einem oberen vorderen
Abschnitts des Griffs 73 in einer Reihe auf einer gedachten Fortsetzungslinie durch
den unteren Schaltabschnitt 80 und den oberen Schaltabschnitt 78 angeordnet sind.
Die Leuchtdioden 82 werden durch die Batterie 74 mit Energie versorgt und durch eine
nicht dargestellte Elektronik nach Maßgabe der momentan eingestellten Höhe der Steighilfe
12 betrieben. Insbesondere zeigen die vier Leuchtdioden jeweils eine von vier Stufen
an, in welchen die Höhe der Steighilfe 12 durch jeweilige Betätigung des Wippschalter
76 geändert werden kann.
[0071] Im Betrieb der Skiausrüstung 10 betätigt der Skiläufer zur Änderung der Höhe der
Steighilfe 12 den Wippschalter 76. Durch Betätigung des oberen Schaltabschnitts 78
setzt der Drahtlossender 72 ein Drahtlossignal an den Drahtlosempfänger 70 der Steighilfe
12 ab, welcher daraufhin ein entsprechendes Stellsignal an das Ventil 58 übermittelt.
Ferner wird die entsprechende Leuchtdiode 82, die der nun einzustellenden Stufe entspricht,
eingeschaltet. Auf den Empfang des Stellsignals 10 öffnet das Ventil 58, so dass eine
Hydraulikverbindung zwischen erster und zweiter Hydraulikkammer 52, 54 hergestellt
wird (Stellelement 42 dearretiert). Durch die Kraft der Feder 64 wird dann der Kolben
48 weiter in den Zylinder 46 hinein gedrückt, so dass sich der Quersteg 36 weiter
auf die Schwenkachse 24 zu bewegt und dabei das erste Stützelement 18 anstellt und
die Höhe der Auflagefläche 20 vergrößert.
[0072] Um eine Erhöhung der Steighilfe 12 um (nur) eine Stufe zu erreichen, kann das Ventil
58 entweder über einen Zeitschaltmechanismus nur für eine bestimmte Zeit geöffnet
werden oder die Position des Kolbens 48 wird über die Positionssensoren 71 erfasst,
so dass dann sobald der Kolben 48 vom nächsten Positionssensor 71 erfasst wird, die
Steuerelektronik 68 das Ventil 58 wieder in den Sperrzustand schaltet (Stellelement
42 arretiert), woraufhin der Stellvorgang beendet ist.
[0073] In entsprechender Weise wird bei Betätigung des unteren Schalterabschnitts 80 ein
Drahtlossignal zur Reduzierung der Höhe der Steighilfe 12 um eine Stufe abgesetzt
und die Leuchtdiodenanzeige 82 wird entsprechend umgeschaltet. Nach Empfang des Drahtlossignals
durch den Drahtlosempfänger 70 schaltet die Steuerelektronik 68 das Ventil 58 in den
geöffneten Zustand, so dass eine Verschieben des Kolbens 48 und damit eine Verstellung
der Steighilfe 12 ermöglicht wird (Stellelement 42 dearretiert). Die Verschiebung
des Kolbens 48 muss zur Reduzierung der Höhe der Steighilfe 12 jedoch gegen die Wirkung
der Feder 64 erfolgen. Dazu ist es erforderlich, dass der Skiläufer leichte Druckkraft
auf die Auflagefläche 20 ausübt oder auch mit seinem vollen Gewicht auf der Steighilfe
12 steht. Wenn der Kolben 48 den Erfassungsbereich des nächsten Positionssensors 71
erreicht, so schaltet die Steuerelektronik 68 das Ventil 58 wieder in den Sperrzustand,
so dass die Absenkung der Steighilfe 12 um eine Stufe beendet ist. In einer anderen
Ausführungsvariante kann daran gedacht werden, dass die Steighilfe durch die Kraftwirkung
des Skiläufers in Abwärtsrichtung stets bis zur Stellung mit minimaler Höhe heruntergedrückt
wird und anschließend nach Entlastung der Steighilfe 12 eine stufenweise Anhebung
der Steighilfe 12 möglich ist.
[0074] In einer Variante des ersten Ausführungsbeispiels sind sowohl Drahtlosempfänger 70
als auch Drahtlossender 72 als Drahtlossendeempfänger ausgebildet, so dass beide Elemente
Drahtlossignale sowohl senden als auch empfangen können, um eine Drahtloskommunikation
auch in Richtung von der Steighilfe zum Skistock zu ermöglichen. Dies kann dafür ausgenutzt
werden, eine erfolgte Verstellung der Steighilfe oder einen anderen Betriebszustand
der Steighilfe an den Drahtlossendeempfänger des Skistocks zu übermitteln, um die
eingestellte Höhe der Steighilfe bzw. den Betriebszustand der Steighilfe an der Anzeigeeinrichtung
zuverlässig anzuzeigen.
[0075] Figur 6 zeigt einen Griffabschnitt eines Skistocks 14' einer Ausrüstung nach einem
zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der Skistock 14' des zweiten Ausführungsbeispiels
unterscheidet sich vom Skistock 14 des ersten Ausführungsbeispiels nur in Aufbau und
Wirkungsweise des Betätigungsschalters 76' und der Anzeigenrichtung 82'. Der Betätigungsschalter
76' ist als Drehschalter ausgebildet und umfasst einen Betätigungshebel 84', welcher
um eine Achse 86' schwenkbar am Skistock 14' angebracht ist. Der Betätigungshebel
84' kann durch den Skifahrer in verschiedene Winkelpositionen eingestellt werden,
die jeweiligen Verstellstufen der zugeordneten Steighilfe (nicht gezeigt) entsprechen.
Der Skifahrer kann somit den Betätigungshebel 84' auch über mehrere Stufen hinweg
schnell in die gewünschte Stufe einstellen, und somit sofort die gewünschte Änderung
der Höhe der Steighilfe anweisen und ausführen lassen. Insbesondere muss er zur Änderung
der Höhe der Steighilfe um mehr als eine Stufe nicht mehrmals die Betätigungseinrichtung
76' betätigten, wie dies im ersten Ausführungsbeispiel durch die Verwendung des Wippschalters
76 notwendig war.
[0076] Der Betätigungshebel 84' ist mit einem kreissegmentförmigen Anzeigeelement 88' verbunden,
welches sich von dem Betätigungshebel 84' aus nach oben und nach vorn in den Bereich
eines Anzeigefensters 90' erstreckt, so dass ein Ausschnitt des Anzeigeelements 88'
in dem Fenster 90' zu erkennen ist. Das Anzeigeelement 88' trägt den Verstellstufen
der Steighilfe entsprechende Markierungen, so dass bei entsprechenden Einstellwinkeln
des Betätigungshebels 84' die der eingestellten Stufen entsprechende Markierung des
Anzeigeelements 88' durch das Fenster 90' angezeigt wird. Auf diese Weise wird eine
einfache mechanische Anzeigemöglichkeit realisiert und auf eine elektronische Anzeige
kann verzichtet werden.
[0077] Der Drahtlossender 72' des zweiten Ausführungsbeispiels ist dafür eingerichtet, ein
einer bestimmten Winkelstellung entsprechendes Signal des Betätigungshebels 84' in
ein entsprechendes Drahtlossignal umzusetzen, um die Steighilfe dazu zu veranlassen,
die entsprechende Höhe einzustellen. Dazu kann der Drahtlossender 72' entweder die
notwendige Anzahl an Einzeldrahtlossignalen zur Erhöhung oder Absenkung der Steighilfe
um genau eine Stufe absetzen oder kann ein Signal zur Verstellung der Steighilfe um
eine bestimmte Anzahl an Stufen absetzen oder kann ein Signal zur Einstellung der
Steighilfe in eine vorbestimmte Stufe senden.
[0078] Auch der Drahtlosempfänger 70' und der Drahtlossender 72' können jeweils als Drahtlossendeempfänger
für bidirektionale Kommunikation zwischen beiden Elementen ausgebildet sein, so dass
eine eingestellte Stufe der Steighilfe oder ein anderer Betriebszustand dem Skiläufer
geeignet signalisiert werden kann.
[0079] Sowohl im ersten Ausführungsbeispiel als auch im zweiten Ausführungsbeispiel kann
der Drahtlossender 72; 72' als Nachrüstelement bereitgestellt werden, mit welchem
ein herkömmlicher Skistock mit Drahtlossendefunktionalität gemäß der Erfindung nachgerüstet
werden kann, um eine per Drahtloskommunikation verstellbare Skibindung der Erfindung
zu betätigen. Der nachrüstbare Drahtlossender könnte beispielsweise ein geeignetes
universelles Haltemittel zur zeitweiligen oder dauerhaften Montage am Griffabschnitt
eines Skistocks umfassen.
[0080] Der ggf. auch als Empfänger wirkende Drahtlossender könnte aber auch an der Kleidung
oder sonstiger Ausrüstung des Skifahrers untergebracht werden, wie z.B. im Brustbereich
am Traggurt eines Rucksacks oder am Ski oder an der Skibindung vor der Skibindung
zur Bedienung mittels der Skistockspitze.
[0081] Im ersten und im zweiten Ausführungsbeispiel wurde die Drahtloskommunikation durch
eine Funkkommunikation verwirklicht. Der Drahtlossender 72; 72' und der Drahtlosempfänger
70; 70' waren demnach zum Senden bzw. Empfangen von Funksignalen eingerichtet. Als
alternative Möglichkeit einer Drahtloskommunikation könnten zwischen Sender und Empfänger
Infrarotsignale oder Ultraschallsignale ausgetauscht werden.
[0082] Unter Bezugnahme auf Figuren 7a bis 7c wird im folgenden eine Steighilfe nach einem
dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert.
[0083] Die Steighilfe des dritten Ausführungsbeispiels unterscheidet sich prinzipiell von
der Steighilfe des ersten Ausführungsbeispiels in der Verwendung einer elektrisch
betriebenen Gewindespindel-Anordnung 42" als Stellelement anstelle der hydraulischen
Kolben-Zylinder-Anordnung des ersten Ausführungsbeispiels. Die Gewindespindel 42"
umfasst einen Elektromotor 46", welcher als Ausgangsglied eine Gewindespindel 50"
drehbar antreibt. Elektromotor 46" und Gewindespindel 50" erstrecken sich parallel
zur Skilängsachse L. Der Elektromotor 46" ist am Ski 16 befestigt.
[0084] Auf der Gewindespindel 50" und im Gewindeeingriff mit dem Gewinde der selben läuft
eine Mutter 51" (z.B. eine Kugelumlaufmutter). Die Mutter 51" ist zwischen den Stegen
32 des zweiten Stützelements 30 aufgenommen und an einer Achse 53" schwenkbar mit
den unteren Enden der Stege 32 verbunden. Auf diese Weise bildet die Gewindespindel-Anordnung
42" mit ihren Elementen Elektromotor 46", Gewindespindel 50" und Mutter 51" einen
am Ski 16 befestigten Gegenstützabschnitt, an welchem sich das zweite Stützelement
30 mit der Achse 53" abstützt.
[0085] Der Elektromotor 46" steht mit einer Steuerelektronik 68" in Verbindung, welche unter
anderem einen Drahtlosempfänger (nicht dargestellt) enthält, um Drahtlossignale von
einem zugeordneten Drahtlossender (nicht dargestellt, beispielsweise im Skistock integriert)
empfängt und entsprechende Steuersignale an den Elektromotor 46" absetzt. Steuerelektronik
68" und Elektromotor 46" werden durch eine Batterie 92" mit Energie versorgt. Eine
Änderung einer Höhe h der Auflagefläche über der Oberfläche des Skis 16 erfolgt nach
dem Empfang eines entsprechenden Drahtlossignals durch Ansteuerung des Elektromotors
46", welcher die Gewindespindel 50" in Drehung versetzt. Dementsprechend bewegt sich
die Mutter 51" des zweiten Stützelements 30 in linearer Richtung entlang der Skilängsachse
L auf den Elektromotor 46" zu oder von diesem weg, so dass sich die Steighilfe anlegt
oder aufstellt.
[0086] Figur 8 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer schematischen
Querschnittsansicht. Eine allgemein mit 100 bezeichnete Tourenskibindung umfasst ein
vorderes Bindungsteil 102 und ein hinteres Bindungsteil 104, welche auf einem Ski
16 fest montiert sind. Der vordere Bindungsteil weist ein Schwenklager 106 auf, an
welchem ein Fußspitzenabschnitt 108 eines Skischuhs 110 so gehalten ist, dass der
Skischuh 110 um eine vom Schwenklager 106 gebildete, senkrecht zur Skilängsrichtung
L und parallel zur Oberfläche 22 des Skis 16 verlaufende Schwenkachse verschwenken
kann.
[0087] Das hintere Bindungsteil umfasst eine Steighilfe 12, z.B. eine Steighilfe nach einem
der vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiele, sowie eine Fersenhalterung 112. Die
Fersenhalterung 112 ist in Skilängsrichtung L verschiebbar, um in an sich bekannter
Weise einen fersenseitigen Vorsprung 114 des Skischuhs 110 in Eingriff zu nehmen,
um den Skischuh 110 im Falle einer Talabfahrt im Fersenabschnitt am Ski zu halten.
Für einen Aufstieg, wenn insbesondere an der Unterseite 115 des Skis 16 ein in Figur
8 nicht dargestelltes Steigfell angeklebt ist, ist die Fersenhalterung 112 nach hinten
verschoben und gibt den Fersenvorsprung 114 frei. Der Skischuh 110 kann dann nach
oben abheben und stützt sich in Abwärtsrichtung auf der Auflagefläche 20 der Steighilfe
12 ab.
[0088] Die Steighilfe 12 ist erfindungsgemäß mittels eines Stellelements (z.B. mit der Kolben-Zylinder-Anordnung
42 des ersten Ausführungsbeispiels oder der Gewindespindel-Anordnung 42" des zweiten
Ausführungsbeispiels) in ihrer Höhe verstellbar. Alternativ oder zusätzlich zur vorstehend
beschriebenen Drahtlosbetätigung des Stellelements umfasst die Skibindung 110 des
vierten Ausführungsbeispiels einen Betätigungstaster 116, welcher am vorderen Bindungsteil
102 vorgesehen ist. Genauer gesagt befindet sich der Betätigungstaster 116 zwischen
dem Schwenklager 106 und einer Skispitze 118. Der Betätigungstaster 116 ist daher
für den Skiläufer gut zu erreichen und kann, beispielsweise mittels eines Skistocks,
leicht bedient werden. Wenn sich an vergleichbarer Stelle auch eine Anzeigeeinrichtung
befindet, so ist auch diese für den Skiläufer gut sichtbar.
[0089] Zwischen Betätigungstaster 116 und dem Stellelement der Steighilfe 12 besteht eine
in Figur 8 nicht dargestellte Verbindung, um eine Betätigungsanweisung vom Betätigungstaster
116 an das Stellelement zu übertragen. Eine Betätigung des Betätigungstaster 116 kann
ferner Auswirkungen auf eine andere Bindungseinstellung oder Bindungsverstellung haben,
z.B. auf eine Bewegung des hinteren Fersenhalters 112. Gleichermaßen wird daran gedacht,
ein von einem Drahtlossender (z.B. dem im Skistock integrierten Drahtlossender des
ersten und zweiten Ausführungsbeispiels) ausgesendetes Signal an einem Drahtlosempfänger
der Skibindung 100 zu empfangen und eine Verstellung der Steighilfe 12 oder eine andere
Bindungseinstellung oder Bindungsverstellung durchzuführen, z.B eine Bewegung des
hinteren Fersenhalters 112.
[0090] In einer weiteren alternativen Variante des vierten Ausführungsbeispiels könnte die
Schwenkachse 24 des ersten Stützelements 18 mit der Schwenkachse der Schwenkhalterung
106 zusammenfallen, so dass das erste Stützelement 18 in der Art einer verschwenkbaren
Schuhplatte den Skischuh 110 im Wesentlichen auf seiner gesamten Sohlenlänge unterstützt.
Der Skischuh 110 könnte dann auch fest auf dem ersten Stützelement 18, gehalten montiert
sein.
[0091] Figuren 9 und 10 zeigen ein fünftes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
welches eine weitere Abwandlung des ersten Ausführungsbeispiels ist, so dass im folgenden
nur die vom ersten Ausführungsbeispiel abweichenden Elemente und Funktionen beschrieben
werden und ansonsten ausdrücklich auf die ausführliche Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf Figuren 1 bis 5 verwiesen wird. Auch in Figuren 9 und 10 ist
eine obere Hälfte eines Gehäuses 202 aus illustrativen Gründen abgeschnitten, so dass
das Innere eines Arretiermechanismus 204 sichtbar ist.
[0092] Der Arretiermechanismus 204 umfasst einen Raststab 206, welcher mit einem Ende an
dem Quersteg 36 des zweiten Stützelements 30 gekoppelt ist und mit dem anderen Ende
verschiebbar in eine zylindrische Führung 208 eingeschoben ist. Die zylindrische Führung
208 ist in dem Gehäuse 202 ausgebildet, so dass eine obere Hälfte der zylindrischen
Führung 208 in Figuren 9 und 10 nicht dargestellt ist. In der zylindrischen Führung
208 kann sich der Raststab 206 in Skilängsrichtung L bewegen, um den Quersteg 36 des
zweiten Stützelements 30 auf die Achse 24 des ersten Stützelements 18 zu oder von
dieser weg zu bewegen.
[0093] An dem in die zylindrische Führung 208 eingeschobenen Ende weist der Raststab 206
einen Federanschlag 210 auf, im Ausführungsbeispiel eine sich orthogonal zur Skilängsachse
L erstreckenden Strebe. Zwischen dem Federanschlag 210 und dem Gehäuse 202 wirkt mindestens
eine Feder 212, um den Raststab 206 in Einfahrrichtung in die zylindrische Führung
208 vorzuspannen, so dass sich die Steighilfe aufstellt. Im Ausführungsbeispiel der
Figuren 9 und 10 sind zwei Federn 212 beiderseits der zylindrischen Führung 208 in
topfartigen Federführungen 214 gehalten, so dass sie sich jeweils am Boden 216 der
Federführungen 214 einerseits und am Federanschlag 210 andererseits abstützen und
im komprimierten Zustand gehalten sind.
[0094] Der Raststab 206 weist eine Mehrzahl von Rastnuten 218 auf, welche in Bezug auf die
Skilängsachse L in Abständen voneinander angeordnet sind. Im Ausführungsbeispiel sind
die Rastnuten 218 als Ringnuten ausgeführt. In die Rastnuten greift ein Rastvorsprung
220 ein, welcher Teil eines Stellelements 221 ist. Das Stellelement 221 ist verstellbar
zwischen einer Arretierposition, in welcher der Rastvorsprung 220 mit einer der Rastnuten
218 in Eingriff ist und somit eine Verschiebung des Raststabs 206 in der zylindrischen
Führung 208 blockiert ist (Änderung der Höhe der Steighilfe blockiert), und einer
Dearretierposition, in welcher der Rastvorsprung 220 zurückgezogen ist und mit keiner
der Rastnuten 218 in Eingriff ist, so dass sich der Raststab 206 in der zylindrischen
Führung 208 bewegen kann (Änderung der Höhe der Steighilfe freigegeben).
[0095] Speziell umfasst das Stellelement 221 einen Kolben 222 sowie einen Zylinder 224,
in welchen der Kolben 222 verschiebbar eingesetzt ist. An einem vorderen Ende des
Kolbens 222 ist der Rastvorsprung 220 ausgebildet und steht aus dem Zylinder 224 vor.
Eine zwischen dem Zylinder 224 und dem Kolben 222 wirkende Feder 226 spannt den Kolben
222 zu dem Raststab 206 hin vor, so dass der Rastvorsprung 220 in die Eingriffsstellung
mit einer Rastnut 218 gedrückt wird.
[0096] An dem vom Kolben 222 abgewandten Ende des Zylinders 224 ist ein Elektromagnet 228
angeordnet, welcher bei Erregung den Kolben 222 anzieht und gegen die Kraft der Feder
226 aus dem Rasteingriff zurückzieht. Solange der Elektromagnet 228 erregt ist, wird
der Rastvorsprung 220 in der Rückzugsposition gehalten und das Stellelement 221 bleibt
in der Dearretierposition.
[0097] Im entregten Zustand des Elektromagneten 228 wird der Rastvorsprung 220 dagegen durch
die Kraft der Feder 226 in Richtung des Raststabs 206 gedrückt und gelangt oder bleibt
im Eingriff mit einer an gleicher Position angeordneten Rastnut 218 des Raststabs
206. Der Elektromagnet 228 wird über eine Steuerleitung 230 von der Steuerelektronik
68 versorgt, so dass die Steuerelektronik 68 das Stellelement 221, z.B. auf Grundlage
eines von einem Drahtlosempfänger 70 empfangenen Drahtlossignals, zwischen der Arretierposition
und der Dearretierposition schalten kann.
[0098] Zum Einstellen der Höhe der Steighilfe betätigt der Skifahrer das Stellelement 221
durch ein geeignetes Betätigungsmittel, insbesondere durch Drahtlosbetätigung vom
Skistock 14 aus über den Drahtlosempfänger 70 und die Steuerelektronik 68, so dass
das Steuerelement 221 in die Dearretierposition schaltet. Die Bewegung des Raststabs
206 in der zylindrischen Führung 208 ist nun freigegeben, so dass die Höhe der Steighilfe
veränderbar ist. Eine Aufwärtsbewegung der Steighilfe kann durch Verringerung der
Druckkraft durch den Skifahrer auf die Steighilfe erfolgen, so dass die Federn 212
den Raststab 206 in Einfahrrichtung bewegen können und sich die Steighilfe aufstellt.
Eine Verringerung der Höhe der Steighilfe kann durch Erhöhen der Druckkraft vom Skifahrer
auf die Steighilfe erfolgen, so dass die Kraft der Federn 212 überwunden wird und
die Steighilfe niedergedrückt wird.
[0099] Wenn der Skifahrer auf diese Weise eine gewünschte Höhe der Steighilfe eingestellt
hat, so wird das Stellelement 221 von der Dearretierposition in die Arretierposition
geschaltet (Entregen des Elektromagneten 228), so dass der Rastvorsprung 220 zum Raststab
206 hin gedrückt wird. Trifft dabei der Rastvorsprung 220 gerade in eine Rastnut 218,
so wird die Steighilfe sofort arretiert und eine weitere Höhenverstellung wird blockiert.
Befindet sich der Rastvorsprung 220 gerade zwischen zwei Rastnuten 218, so wird sich
je nach Druckkraft des Skiläufers auf die Steighilfe der Rastkolben 206 sich entweder
in Einfahrrichtung oder in Ausfahrrichtung bewegen, wobei der Rastvorsprung 220 an
dem Rastkolben 206 abgleitet, solange bis eine nächste Rastnut 218 dem Rastvorsprung
220 gegenüberliegt und der Rastvorsprung 220 in die Rastnut 218 einrastet. Der Verstellvorgang
der Steighilfe ist dann abgeschlossen.
[0100] Gewünschtenfalls kann das fünfte Ausführungsbeispiel eine Positionserfassungseinrichtung
aufweisen, welche die Position des Raststabs 206 in der zylindrischen Führung 208
erfasst oder welche erkennt, in welcher der Rastnuten 218 der Rastvorsprung 220 in
Eingriff ist, um auf Basis dieses Erfassungsergebnisses die Einstellstufe der Steighilfe
an den Skiläufer zu signalisieren.
[0101] Nachfolgend wird ein sechstes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme
auf Figur 11 erläutert. Das sechste Ausführungsbeispiel kann als Weiterentwicklung
des fünften Ausführungsbeispiels angesehen werden, so dass sich die folgende Beschreibung
nur auf die Unterschiede zum fünften Ausführungsbeispiel beschränkt. Für die detaillierte
Beschreibung gleicher oder entsprechende Elemente, welche gegenüber den Elementen
des fünften Ausführungsbeispiels mit um 100 erhöhten Bezugszeichen gekennzeichnet
sind, wird ausdrücklich auf die Beschreibung des fünften Ausführungsbeispiels verwiesen.
[0102] Im Unterschied zum fünften Ausführungsbeispiel weist ein Dearretiermechanismus 304
des sechsten Ausführungsbeispiels zwei Stellelemente 321 a, 312b auf, welche jeweils
eigenständig durch jeweilige Steuerleitungen 330a, 330b von der Steuerelektronik 68
ansteuerbar sind. Ebenso wie auch das Stellelement 221 des fünften Ausführungsbeispiels
sind die Stellelemente 321 a und 321 b jeweils mit einem in Richtung auf einen Raststab
306 hin vorgespannten Kolben 322a bzw. 322b ausgestattet, welche jeweils einen Rastvorsprung
320a bzw. 320b aufweisen.
[0103] Die Rastvorsprünge 320a, 320b des sechsten Ausführungsbeispiels weisen jedoch einseitige
Ablaufschrägen 323a, 323b auf, die jeweils die Verschiebung des Raststabs in einer
Richtung unter Verdrängung des Kolbens 322a bzw. 322b erlauben, dagegen eine Verschiebung
des Raststabs 306 in entgegengesetzter Richtung sperren. Die Ablaufschrägen 322a,
322b der beiden Stellelemente 321 a, 321 b sind einander entgegengesetzt gerichtet,
so dass dann, wenn beide Stellelemente 321 a, 321 b in der Eingriffsposition sind
(in Richtung des Raststabs 306 verschoben, Elektromagneten 328a, 328b abgeschaltet)
der Raststab 306 in beiden Richtungen blockiert ist.
[0104] Ist in Figur 11 nur das erste Stellelement 321 a in der dargestellten Eingriffsposition,
während das zweite Stellelement 321 b durch Erregung des Elektromagneten 328b in der
Rückzugsposition gehalten wird, so lässt sich der Stab 306 in Figur 11 nach rechts
bewegen, d.h. in einer Richtung einer Aufstellung der Steighilfe und einer Vergrößerung
der Höhe der Steighilfe, indem die Nutwandung der Rastnut 318 an der Ablaufschräge
323a des Rastvorsprungs 320 abgleitet, und dabei den Kolben 322a aus der Eingriffsposition
ein Stück weit in Richtung Rückzugsposition zurückdrängt, so dass der Raststab 306
am Kolben 322a abgleiten kann. In entgegengesetzter Richtung kann dieses Abgleiten
nicht stattfinden und der Vorsprung 320a blockiert in der Eingriffsposition die Verschiebung
des Raststabs 306.
[0105] Im umgekehrten Falle tritt bei Erregen des Elektromagneten 328a und Entregen des
Elektromagneten 328b eine Blockierung der Bewegung des Raststabs 306 durch den Rastvorsprung
320b des zweiten Stellelements 321 b in der Richtung einer Erhöhung der Steighilfe
auf, während in der Richtung der Absenkung der Steighilfe der Raststab 306 an der
Ablaufschräge 323b des zweiten Stellelements 321 b abgleiten kann und somit die Steighilfe
absenkbar ist.
[0106] Im Betrieb der Steighilfe des sechsten Ausführungsbeispiels betätigt der Skifahrer
aus einer bestimmten Rastposition der Steighilfe heraus beispielsweise einen Betätigungsschalter
im Sinne einer Abwärtsbewegung der Steighilfe (z.B. einen Abwärts-Schalter am Skistock),
um die Steighilfe um eine Rastposition niedriger zu stellen. Daraufhin erregt die
Steuerelektronik 68 den Elektromagneten 328a des ersten Stellglieds 321 a während
der Elektromagnet 328b des zweiten Stellglieds 321 b entregt bleibt.
[0107] Wenn die vom Skifahrer auf die Steighilfe ausgeübte Kraft geringer ist als die Federkraft
der Rückstellfedern 312 so verbleibt die Steighilfe in der zuvor eingestellten Höhe,
da das zweite Stellelement 321 b eine Bewegung des Raststabs 306 im Sinne einer Auswärtsbewegung
der Steighilfe verhindert. Übt der Skifahrer ausreichenden Druck auf die Steighilfe
aus, d.h. einen Druck der die Kraft der Federn 312 übersteigt, so rutscht der Raststab
306 über die Ablaufschräge 323b des zweiten Stellelements 321 b, so dass die Höhe
der Steighilfe verringert wird. Diese Bewegung hält solange an, bis der Elektromagnet
328a des ersten Stellglieds 321 a wieder entregt wird, z.B. bei Erreichen der gewünschten
nächsten Raststufe, so dass dann eine Verstellung der Steighilfe wieder in beiden
Richtungen blockiert ist.
[0108] Im umkehrten Fall wird bei einer Betätigung eines Betätigungselements im Sinne einer
Aufwärtsbewegung der Steighilfe (z.B. Drücken eines Aufwärts-Schalters am Skistock)
der in Figur 11 abgebildete Zustand eingestellt, in welchem der Elektromagnet 328a
des ersten Stellelements 321 a entregt bleibt und nur der Elektromagnet 328b des zweiten
Stellelements 321 b erregt wird. Die Höhe der Steighilfe lässt sich dann nur in einer
Richtung, nämlich in der gewünschten Aufwärtsrichtung der Steighilfe verstellen und
ein unbeabsichtigtes Herunterdrücken der Steighilfe durch das Gewicht des Skifahrers
kann vermieden werden.
[0109] Im fünften und im sechsten Ausführungsbeispiel wurde jeweils mindestens ein Rastkolben
verwendet, dessen Rastvorsprung mit einer entsprechenden Nut eines Raststabs in Eingriff
treten kann. Als kostengünstige und gewichtssparende Alternative hierzu wird ferner
eine Rastklinke ins Auge gefasst, welche in der Nähe des Raststabs schwenkbar angebracht
ist, so dass ein Rastzahn der Rastklinke in Eingriff und außer Eingriff mit einer
Rastnut des Raststabs verschwenken kann. Auch die Schwenkbewegung der Rastklinke kann
mittels eines Elektromagneten angesteuert werden, wobei sich hierbei der Zusatzvorteil
ergibt, dass sich durch die schwenkbare Lagerung der Rastklinke eine Hebelanordnung
mit unterschiedlich langen Hebeln schaffen lässt, von denen ein längerer Hebel den
Rastzahn bereitstellt und ein kürzerer Hebel vom Elektromagneten angezogen bzw. freigegeben
wird, so dass ein relativ hoher Stellweg des Rastzahns zwischen Eingriffsstellung
und Außer-Eingriffsstellung bei nur kleinem Anteuerungsweg des von dem Elektromagneten
angezogenen bzw. freigegebenen zweiten Hebels möglich ist.
[0110] Figur 12 zeigt eine Steighilfe gemäß einem siebten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Das siebte Ausführungsbeispiel ist eine Abwandlung des ersten Ausführungsbeispiels,
welches vorstehend ausführlich unter Bezugnahme insbesondere auf Figur 2 beschrieben
wurden. In Figur 12 sind gleiche oder entsprechende Elemente wie im ersten Ausführungsbeispiel
mit um 400 erhöhten Bezugszeichen bezeichnet und auf deren erneute Beschreibung wird
verzichtet. Es wird diesbezüglich ausdrücklich auf die ausführliche Beschreibung des
ersten Ausführungsbeispiels verwiesen.
[0111] Auch im siebten Ausführungsbeispiel wird der im sechsten Ausführungsbeispiel bereits
angesprochene Effekt erreicht, dass eine Verstellrichtung für die Steighilfe vom Skifahrer
vorgegeben werden kann, wobei ein unbeabsichtigtes Verstellen in der nicht angewiesenen
Richtung verhindert wird.
[0112] Dazu sind im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel die erste Hydraulikkammer 452
und die zweite Hydraulikkammer 454 durch zwei zueinander parallel geschaltete Hydraulikzweige
457a und 457b miteinander verbunden. Der erste Hydraulikzweig 457a weist eine Serienschaltung
aus einem Einwegventil 459a und einem schaltbaren Ventil 458a auf. Der zweite Hydraulikzweig
457b weist eine Serienschaltung aus einem Einwegventil 459b sowie einem Schaltventil
458b auf. Das Einwegventil 459a des ersten Hydraulikzweigs 457a ist so gerichtet,
dass es eine Fluidströmung von der zweiten Hydraulikkammer 454 zur ersten Hydraulikkammer
452 erlaubt, jedoch eine Fluidströmung in entgegengesetzter Richtung blockiert. Das
Einwegventil 459b des zweiten Hydraulikzweigs 457b ist gegenüber dem ersten Einwegventil
459a entgegengesetzt gerichtet, d.h. es erlaubt eine Fluidströmung von der ersten
Hydraulikkammer 452 zur zweiten Hydraulikkammer 454 und blockiert eine entgegengerichtete
Fluidströmung.
[0113] Wenn im Betrieb der Skifahrer eine Abwärtsbewegung der Steighilfe anweist, so wird
durch entsprechende Signale der Steuereleketronik 68 das Schaltventil 458a des ersten
Hydraulikzweigs 457a geschlossen und das Schaltventil 458b des zweiten Hydraulikzweigs
457b wird geöffnet. Hydraulikflüssigkeit kann zwischen der ersten Hydraulikkammer
452 und der zweiten Hydraulikkammer 454 dann nur über den zweiten Hydraulikzweig 457b
strömen, der aufgrund des Einwegventils 459b nur eine Strömung von der ersten Hydraulikkammer
452 in die zweite Hydraulikkammer 454 erlaubt, jedoch eine entgegengerichtete Strömung
blockiert. Dementsprechend kann in dieser Schaltstellung der Kolben 448 nur in Ausfahrrichtung
bewegt werden, d.h. die Steighilfe kann nur abwärts gedrückt werden und wird sich
bei Entlastung nicht in unerwünschter Weise aufwärts bewegen.
[0114] Im umgekehrten Fall, wenn der Skifahrer eine Aufwärtsbewegung der Steighilfe anweist,
wird das Schaltventil 458a des ersten Hydraulikzweigs 457a geöffnet und das Schaltventil
458b des zweiten Hydraulikzweigs 457b wird geschlossen, so dass aufgrund des Einwegventils
459a Hydraulikflüssigkeit nur von der zweiten Hydraulikkammer 454 in die erste Hydraulikkammer
452 strömen kann und somit der Kolben 448 nur in Einfahrrichtung verschiebbar ist.
Die Steighilfe kann dann bei Entlastung aufwärts bewegt werden, wobei jedoch auch
bei großer Belastung ein
[0115] Herunterdrücken der Steighilfe vermieden wird.
[0116] Ist eine gewünschte Höhe der Steighilfe erreicht, so werden beide Schaltventil 458a,
458b geschlossen, so dass jeder Austausch von Hydraulikflüssigkeit zwischen den beiden
Hydraulikkammern 452 und 454 verhindert wird und die eingestellte Höhe der Steighilfe
für den normalen Gebrauch der Steighilfe arretiert ist.
[0117] Die Merkmale der zuvor genannten Ausführungsbeispiele lassen sich im Rahmen des handwerklichen
Könnens des Fachmannes miteinander kombinieren bzw. erweitern. So kann der Raststab
206 des fünften Ausführungsbeispiels durch eine Kolbenstange einer Kolben-Zylinder-Anordnung
nach dem Vorbild des ersten Ausführungsbeispiels gebildet sein, so dass eine solche
Variante insgesamt zwei Stellelemente umfasst, eines zur Änderung der Höhe der Steighilfe
und ein zweites zur Arretierung oder Dearretierung der Höhenverstellung.
[0118] In den Ausführungsbeispielen der Figuren 2 und 12 wurden Stellelemente mit hydraulischer
Kolben-Zylinder-Anordnung verwendet. Alternativ könnte eine Gasfeder zum Einsatz kommen,
welche zusätzliche Vorteile eines geringeren Gewichts und einer geringeren Bauteileanzahl
bieten würde. Insbesondere könnte aufgrund der Kompressivität von Gas auf die Feder
64 oder/und auf den Ausgleichsbehälter 60 verzichtet werden. Auch eine Gasfeder kann
effektiv mittels eines Ventils blockiert bzw. freigegeben werden und erlaubt somit
eine einfache Ansteuerung.
[0119] Ferner ist in den Ausführungsbeispielen der Figuren 2 und 12 die Verbindung zwischen
den beiden Hydraulikkammern durch außerhalb des Hydraulikzylinders verlaufende Hydraulikleitungen
bzw. Hydraulikzweige hergestellt. Eine Verbindungsleitung zwischen den Kammern einer
Kolben-Zylinder-Anordnung kann alternativ jedoch auch innerhalb des die Kammern voneinander
trennenden Kolbens eingerichtet sein, wobei dann auch das Ventil zur Freigabe bzw.
Blockierung der Verbindungsleitung innerhalb des Kolbens angeordnet ist. Insbesondere
für den Fall einer Gasfeder ist eine Anordnung dieser Art beispielsweise für Gasfederelemente
von höhenverstellbaren Stühlen im Stand der Technik an sich bekannt und könnte in
einer erfindungsgemäßen Steighilfe aufgrund seiner besonders kompakten Bauweise vorteilhaft
zum Einsatz kommen.
1. Steighilfe (12) für eine Tourenskibindung (100) eines Skis (16), umfassend
- einen Auflageabschnitt (26), welcher eine dem Ski abgewandte Auflagefläche (20)
für den Fersenabschnitt eines Skischuhs (110) oder eine Schuhplatte aufweist,
- ein Stellelement (42; 42"; 221; 321a, 321b; 442) mit einem am Ski oder an der Skibindung
zu befestigenden Basisteil (46; 46"; 224) und einem relativ dazu beweglichen Bewegungsteil
(48; 51"; 220; 320a, 320b; 448), und
- eine Bewegungsumwandlungsanordnung (18, 30), welche die Bewegung des Bewegungsteils
(48; 51"; 448) des Stellelements (42; 42"; 442) in eine Bewegung des Auflageabschnitts
(26) umwandelt, so dass sich die Höhe der Auflagefläche (20) über dem Ski (16) ändert,
oder/und eine Arretieranordnung (204; 304), welche die Bewegung des Bewegungsteils
(220; 320a, 320b) des Stellelements (221; 321 a, 321 b) in eine Arretierung oder Dearretierung
der Steighilfe umsetzt, so dass eine eingestellte Höhe der Auflagefläche (20) über
dem Ski (16) arretiert oder dearretiert ist.
2. Steighilfe (12) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (42; 42"; 221; 321a, 321b; 442) ein Linearstellglied ist, wobei
die Richtung der linearen Bewegung des Bewegungsteils (48; 51"; 220; 320a, 320b; 448)
im Wesentlichen parallel zur Skiebene (22), vorzugsweise im Wesentlichen parallel
zur Skilängsrichtung (L), verläuft.
3. Steighilfe (12) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, ferner gekennzeichnet, durch ein durch den Skiläufer betätigbares Betätigungselement (76; 76'; 116) zum Betätigen des Stellelements
(42; 42"; 221; 321a, 321b; 442), wobei bei einer vorbestimmten Betätigung des Betätigungselements
(76; 76'; 116) durch den Skiläufer das Stellelement (42; 42"; 221; 321a, 321b; 442) eine vorbestimmte
Bewegung des Bewegungsteils (48; 51"; 220; 320a, 320b; 448) bewirkt.
4. Steighilfe (12) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Höhe der Auflagefläche (70) über dem Ski (16) oder/und der Bewegungszustand
des Stellelements (42; 42"; 221; 321a, 321b; 442) bei einer Betätigung des Betätigungselements
(76; 76"; 116) durch den Skiläufer im Wesentlichen ohne zeitliche Verzögerung ändert/ändern.
5. Steighilfe (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (42") eine elektrische Gewindespindel-Anordnung ist, wobei die Gewindespindel-Anordnung
umfasst:
- eine Gewindespindel (50"),
- eine Mutter (51"), welche mit der Gewindespindel (50") in Gewindeeingriff ist,
- einen Antrieb (46"), welcher die Gewindespindel (50") oder die Mutter drehend antreibt,
und
- einen Energiespeicher (92"), welcher den Antrieb (46") mit Energie versorgt.
6. Steighilfe (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (42; 442) eine Kolben-Zylinder-Anordnung ist, wobei die Kolben-Zylinder-Anordnung
umfasst:
- wenigstens einen Zylinder (46; 446),
- einen Kolben (48; 448), welcher in den Zylinder (46; 446) eingeschoben ist, sodass
er einen Innenraum des Zylinders in zwei Kammern (52, 54; 452, 454) unterteilt,
- eine Verbindungsleitung (56a... 56e; 457a, 457b), welche die beiden Kammern (52,
54; 452, 454) verbindet,
- und ein Ventil (58; 458a, 458b), welches in der Verbindungsleitung (56a... 56e;
457a, 457b) angeordnet ist, um den Durchtritt von Fluid durch die Verbindungsleitung
zu sperren oder zuzulassen.
7. Steighilfe (12) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolben-Zylinder-Anordnung ferner ein Federmittel (64; 412) umfasst, welches den
Kolben (48; 412) in Einfahrrichtung oder in Ausfahrrichtung vorspannt.
8. Steighilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steighilfe durch ein Federmittel (64; 212; 312; 412) in Richtung einer Erhöhung
der Auflagefläche (20) vorgespannt ist, und dass das Stellelement (42; 442) oder die
Arretieranordnung (204; 304) verstellbar ist zwischen einer Arretierstellung, in welcher
eine Verstellung der Höhe der Steighilfe (12) blockiert ist, und mindestens einer
gerichteten Dearretierstellung, in welcher eine Veränderung der Höhe der Steighilfe
(12) entweder nur in Richtung einer Erhöhung der Höhe der Steighilfe oder nur in einer
Richtung einer Verringerung der Höhe der Steighilfe freigegeben ist und in der jeweils
anderen Richtung blockiert ist.
9. Steighilfe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement oder die Arretieranordnung (304) eine Rastverzahnung mit zwei Rastelementen
(320a/320b, 306) umfasst, welche in einer Richtung aneinander abgleiten, während sie
in der anderen Richtung durch den Rasteingriff aneinander blockiert sind.
10. Steighilfe nach Anspruch 6 und Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Kammern (452, 454) durch ein Ventilsystem (457a, 457b) miteinander verbunden
sind, welches umschaltbar ist, zwischen einem Sperrzustand, in welchem eine Fluidkommunikation
zwischen den Kammern (452, 454) gesperrt ist, und mindestens einem gerichteten Strömungszustand
in welchem eine Strömung von Fluid nur von einer der beiden Kammern (452, 454) in
die andere Kammer (452, 454) freigegeben ist, während eine Strömung in der entgegengesetzten
Richtung blockiert ist.
11. Steighilfe (12), insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, für eine Tourenskibindung
(100) eines Skis (16), umfassend
- ein erstes Stützelement (18), welches schwenkbar an einem Gelenkabschnitt (24) gehalten
ist, wobei der Gelenkabschnitt (24) zur Befestigung am Ski (16) oder an einem skifesten
Bindungselement eingerichtet ist,
- ein zweites Stützelement (30), welches einen Stützabschnitt (36; 51") aufweist,
um sich an einem Gegenstützabschnitt (40; 46") der Steighilfe (12) oder des Skis (16)
abzustützen,
- eine Verbindungsgelenkeinheit (34), welche das erste Stützelement (18) und das zweite
Stützelement (30) schwenkbar miteinander verbindet, und
- einen Auflageabschnitt (26), welcher eine dem Ski abgewandte Auflagefläche (20)
für den Fersenabschnitt eines Skischuhs oder eine Schuhplatte aufweist, wobei der
Auflageabschnitt (26) am ersten Stützelement (18), am zweiten Stützelement (30) oder
an der Verbindungsgelenkeinheit (34) vorgesehen ist.
12. Steighilfe (12) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Stützelement (18, 30) im Wesentlichen eine umgekehrt-Y-förmige
oder umgekehrt-V-förmige Hebelanordnung bilden.
13. Steighilfe (12) nach Anspruch 11 oder Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Gelenkabschnitt (24) an einem dem Ski zugewandten Ende des ersten Stützelements
(18) angeordnet ist, der Auflageabschnitt (26) an einem dem Ski abgewandten Ende des
ersten Stützelements (18) angeordnet ist und die Verbindungsgelenkeinheit (34) zwischen
diesen beiden Enden angeordnet ist.
14. Steighilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner gekennzeichnet durch ein Neigungserfassungselement, welches eine Neigung des Skis oder eines Skibindungsteils
gegenüber der Horizontalen erfasst, wobei das Neigungserfassungselement Teil einer
Verstellautomatik ist, welche die Höhe der Auflagefläche auf Grundlage eines Erfassungszustands
des Neigungserfassungselements derart verstellt, dass in Bezug auf die Horizontale
ein auf der Steighilfe aufliegender Skischuh oder eine an der Steighilfe abgestützte
Schuhplatte bei verschiedenen Neigungswinkeln des Skis im Wesentlichen in gleicher
Orientierung gehalten ist.
15. Tourenskibindung (100) umfassend ein vorderes Bindungsteil (102) zur Kopplung mit
einem Fußspitzenabschnitt (108) eines Skischuhs (110) oder einem vorderen Abschnitt
einer Schuhplatte, und ein hinteres Bindungsteil (104) zur Kopplung mit einem Fersenabschnitt
eines Skischuhs oder einem hinteren Abschnitt einer Schuhplatte, wobei der hintere
Bindungsteil eine Steighilfe (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 umfasst und wobei
das gegebenenfalls nach Anspruch 3 bereitgestellte Betätigungselement (116), am vorderen
Bindungsteil (102) vorgesehen ist.