Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft das Gebiet der Abdichtung von Fahrbahnen auf einer Tragstruktur.
Stand der Technik
[0002] Fahrbahnen, welche auf einer Tragstruktur, insbesondere auf einer Betontragstruktur,
aufgebracht sind, sind häufig anzutreffen, insbesondere als Brücken. Derartige Betontragstrukturen
werden typischerweise durch Bitumenbahnen abgedichtet. Aufgrund des thermoplastischen
Verhaltens sind Bitumenbahnen jedoch anfällig auf Temperaturschwankungen. Elastische
Kunststoffbahnen hingegen, weisen ein über einen breiten Temperaturbereich konstantes
elastisches Verhalten auf und erfüllen somit ihre Funktion als Abdichtung auch unter
extremen Temperaturbedingungen. Als oberste Schicht wird im Strassenbau üblicherweise
eine Tragschicht auf Bitumenbasis aufgebracht. Es stellt sich jedoch hierbei das Problem,
dass ein guter Haftverbund zwischen der Tragschicht und dem Material der Tragstruktur,
insbesondere dem Beton, vorhanden sein muss, was natürlich die Haftungen aller Zwischenschichten
mit umfasst. Insbesondere die Haftung zwischen Kunststofffolie und bituminöser Tragschicht
stellt hierbei ein aufgrund der beteiligten Materialien ein sehr schwierig zu lösendes
Problem dar.
[0003] Ein Ansatzpunkt zur Lösung dieses Problems liegt in der Verwendung von Gussasphalt
als Haftmittel zwischen Kunststoffschicht und bituminöser Tragschicht. Diese Systeme
wiesen jedoch den grossen Nachteil auf, dass zuerst der Gussasphalt bei hoher Temperatur
aufgetragen werden muss und die bituminöse Tragschicht erst nach dem Erkalten aufgetragen
werden kann, was einerseits aufgrund dieses zusätzlichen Schrittes die Erstellung
des Abdichtungs- beziehungsweise Erstellungsprozess der Fahrbahn verlängert und verteuert.
Andererseits hat sich gezeigt, dass derartige Fahrbahnen aufgrund der hohen Achslasten
der die Fahrbahn benutzenden Fahrzeuge sich die Fahrbahnen verformen und innert kurzer
Zeiten zu ungewollten Schädigungen des Fahrbahnbelages führen.
[0004] WO 2008/095215 umgeht das Problem, indem sie eine Betonfahrbahn verwendet. Sie offenbart eine Betonfahrbahn
auf einer Betontragstruktur mit einer dazwischen liegenden Kunststofffolie sowie einer
Haftschicht zwischen Kunststofffolie und Betonfahrbahn. Um die Haftung der Betonfahrbahn
mit der Haftschicht zu gewährleisten wird hierbei das Einstreuen von Quarzsand in
die Haftschicht vor dessen Erhärtung vorgeschlagen.
[0005] AT 413 990 B schlägt zur Verbesserung des Verbundes zwischen Kunststofffolie und bituminöser Tragschicht
die Verwendung eines Klebeprimers auf Polyurethanbasis vor, auf welche ein loses Granulat
von synthetischem Harz aufgestreut wird. Einerseits ist das Aufstreuen von Granulat
jedoch mit einigen Problemen verbunden, insbesondere kann es beim oder nach dem Ausstreuen
des Granulates, insbesondere auf windexponierten Betontragstrukturen, beispielsweise
dazu führen, dass grosse Mengen an Granulat weggewindet werden, was zu ungewollten
Materialverlusten oder zu unkontrollierter Haftverlusten führt. Zudem hat sich gezeigt,
dass derartige Systeme bei Schubbeanspruchung stark zu adhäsivem Bruch zwischen Granulat
und Asphalt neigen. Das Auftreten von adhäsivem Bruch ist stets ein Zeichen für mangelnde
Haftung und kann insbesondere nach längerer Umwelt-Exposition zu Delamination bzw.
zu Undichtigkeiten führen.
Darstellung der Erfindung
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Fahrbahnaufbau zur Verfügung
zustellen, welcher einfach und rationell erstellt werden kann und zu einer hohen Haftung
zwischen Kunststofffolie und bituminöser Tragschicht zu einem gutem Haftverbund führt
und bei der Haftprüfung bei Schubbeanspruchung zu hohem Anteil an kohäsivem Bruch
im Asphalt führt.
[0007] Überraschenderweise zeigte sich, dass mit einem Verfahren gemäss Anspruch 1 und einem
Fahrbahnaufbau gemäss Anspruch 13 dieses Problem gelöst werden kann. Ein derartiger
Fahrbahnaufbau weist zudem ein günstiges Langzeitverhalten auch unter hohen Achslasten
von Fahrzeugen auf. Dieses Verfahren erlaubt es, auf schnelle und kosteneffiziente
Art und Weise eine Fahrbahn auf einer Tragstruktur, insbesondere auf einer Betontragstruktur,
abzudichten.
[0008] Kernpunkt der vorliegenden Erfindung ist die Kombination eines Epoxid-Festharzes
und eines bei Raumtemperatur festen thermoplastischen Polymers als wesentliche Bestandeile
der hierfür notwendigen Haftzusammensetzung.
[0009] Es zeigte sich weiterhin, dass mit den bevorzugten Ausführungsformen ein wesentliches
Problem des Standes der Technik, nämlich das unerwünschte Wegwinden von Haftmittel,
einfach verhindert werden kann, und so die Qualitätssicherung beim Erstellen eines
Fahrbahnaufbaues einfach gesteigert werden kann.
[0010] Es konnte mittels Haftprüfungen nachgewiesen werden, dass es dank der vorliegenden
Erfindung ermöglicht wird, den Anteil des kohäsiven Bruches im Asphalt massiv zu erhöhen.
Somit ist für die Schubfestigkeit der kritische Punkt die Eigenfestigkeit des Asphalts
und nicht mehr die Haftung. Somit kann auch gewährleistet werden, dass der Klebverbund
auch längerfristig erhalten bleibt und sich die Bildung von Delamination der Tragschicht
auf Bitumenbasis, und damit die Bildung von Rissen und Undichtigkeiten, massiv reduziert
werden kann.
[0011] Insbesondere ist es vorteilhaft, dass auf die Verwendung eines Gussasphaltes verzichtet
werden kann.
[0012] Weitere Aspekte der Erfindung sind Gegenstand weiterer unabhängiger Ansprüche. Besonders
bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0013] Die vorliegende Erfindung betrifft in einem ersten Aspekt ein Verfahren zur Herstellung
eines Fahrbahnaufbaus umfassend die Schritte
( i) Aufbringen eines Primers auf eine Tragstruktur, insbesondere Aufbringen eines
Betonprimers auf eine Betonstruktur;
( ii) Aufbringen einer Kunststofffolie auf die nach Schritt (i) geprimerte Tragstruktur;
sowie anschliessend
( iii) Aufbringen einer Haftzusammensetzung enthaltend
- a) mindestens ein Epoxid-Festharz
- b) mindestens ein bei Raumtemperatur festes thermoplastisches Polymer
und
( iv) Aufbringen einer Tragschicht auf Bitumenbasis.
[0014] Eine derartige Tragstruktur ist vorzugsweise ein Gebilde des Hoch-oder Tiefbaus.
Insbesondere kann dies eine Brücke, eine Galerie, ein Tunnel, eine Auffahr- oder Abfahrrampe
oder ein Parkdeck sein. Als bevorzugtes Beispiel einer derartigen Tragstruktur gilt
eine Brücke. Diese für die Fahrbahn notwenige Tragstruktur ist eine Struktur aus einem
Material, welche eine tragende Funktion aufweisen kann. Insbesondere ist dieses Material
ein Metall oder eine Metalllegierung oder ein Beton, insbesondere ein armierter Beton,
bevorzugt ein Stahlbeton.
[0015] Als meist bevorzugtes Beispiel einer derartigen Tragstruktur gilt eine Brücke aus
Beton.
[0016] Auf der Tragstruktur wird in Schritt (i) ein Primer, insbesondere ein Betonprimer,
aufgebracht. Unter einem "Primer" wird in diesem Dokument generell eine dünne Schicht
eines auf einem Substrat aufgebrachten Polymers verstanden, welche die Haftung zwischen
diesem Substrat und einem weiteren Substrat verbessert. Ein Primer weist bei Raumtemperatur
fliessfähige Konsistenz auf und wird durch Aufstreichen, Anstreichen, Aufrollen, Aufsprühen,
Giessen oder Aufpinseln auf das Substrat aufgebracht. Es ist zu bemerken, dass hierbei
mit dem Term "fliessfähig" nicht nur flüssige, sondern auch höher viskose honigartige
bis pastöse Materialen bezeichnen werden, deren Form unter dem Einfluss der Erdanziehungskraft
angepasst wird.
[0017] Als "Raumtemperatur" wird in diesem Dokument eine Temperatur von 23°C verstanden.
[0018] Als "Betonprimer" wird in diesem Dokument eine dünne Schicht eines auf dem Beton
aufgebrachten Polymers verstanden, welche die Haftung von Beton zu einem weiteren
Substrat verbessert. Insbesondere als Betonprimer gelten Primer auf Epoxidharzbasis.
Insbesondere sind dies zweikomponentige Epoxidharzharz-Primer, deren eine (d.h. erste)
Komponente ein Epoxidharz, insbesondere eine Epoxidharz auf Basis von Bisphenol-A-Diglycidylether,
enthält und die andere (d.h. zweite) Komponente einen Härter, insbesondere ein Polyamin
oder ein Polymercaptan, enthält. Als besonders bevorzugt gelten Epoxidharz-Primer,
welche keine Füllstoffe aufweisen. Weiterhin vorteilhaft sind die Betonprimer dünnflüssig,
insbesondere mit einer Viskosität von unter 10'000 mPas, bevorzugt zwischen 10 und
1'000 mPas, so dass sie in die Betonoberfläche eindringen können. Besonders bevorzugt
als Betonprimer gelten zweikomponentige, dünnflüssige, Epoxydharzprimer, wie sie unter
den Handelsreihennamen Sikafloor® oder Sikagard® von Sika Deutschland GmbH, beziehungsweise
Sika Schweiz AG, vertrieben werden. Als Betonprimer besonders bevorzugt sind Sikafloor®-156
Grundierung und Sikagard®-186.
[0019] Für andere Materialien gibt jeweils es adäquate Primer, für Stahl Stahlprimer, wie
sie dem Fachmann bekannt sind.
[0020] Als "Kunststoffprimer" wird in diesem Dokument eine dünne Schicht eines auf der Kunststofffolie
aufgebrachten Polymers verstanden, welche die Haftung von Kunststofffolie zu einem
weiteren Substrat verbessert. Insbesondere als Kunststoffprimer gelten Primer auf
Epoxidharzbasis.
[0021] Weiterhin ist es bevorzugt, wenn zwischen Schritt (i) und Schritt (ii) in den Primer,
bevorzugt in den Betonprimer, anorganische Einstreumittel, insbesondere Sand, bevorzugt
Quarzsand, eingestreut werden. Um einen guten Verbund zwischen Einstreumittel und
Primer, insbesondere Betonprimer, zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, wenn dieses
Einstreumittel vor dem Erhärten des Primers eingestreut wird.
[0022] Es ist bevorzugt, wenn dieses anorganische Einstreumittel eine maximale Korngrösse
von kleiner als 1 mm, insbesondere zwischen 0.1 und 1 mm, bevorzugt zwischen 0.3 und
0.8 mm, aufweist.
[0023] Die Menge derartiger Einstreumittel ist jedoch so zu bemessen, dass der Primer nicht
vollflächig bedeckt wird, sondern dass im Aufbau stets Stellen vorhanden sind, wo
der Primer in direktem Kontakt mit der Kunststofffolie ist.
[0024] Es wurde gefunden, dass die Verwendung von Einstreumittel vorteilhaft für den Verbund
zwischen Kunststofffolie und Primer, beziehungsweise der Tragstruktur, ist. Mögliche,
jedoch nicht die Erfindung limitierende, Erklärungen hierfür sind, dass der Primer
die Kornoberfläche zumindest partiell umfliesst und so eine grössere Kontaktfläche
zwischen Kunststofffolie und Primer geschaffen wird, und/oder dass durch die anorganischen
Einstreumittel, die Primerschicht lokal stark verstärkt wird, so dass grösserer Kräfte
zwischen Kunststofffolie und Tragstruktur übermittelt, beziehungsweise aufgenommen,
werden können und/oder dass durch die Einstreumittel eine rein mechanische Verankerung
zwischen Kunststofffolie und Primer erfolgt, indem die in die Matrix des Primers eingebunden
Körner zu einer aufgerauhten PrimerOberfläche führen und sich diese Körner in die
Oberfläche der vorzugsweise elastischen Kunststofffolie einbetten. Im Falle einer
vor Ort hergestellten Kunststofffolie, insbesondere durch ein Spritzverfahren hergestellt,
erhält die Kunststofffolie eine bedeutend grössere Kontaktoberfläche, da sie auf eine
Primeroberfläche appliziert wird, welche aufgrund der durch die Einstreumittel bedingten
Aufrauhung eine bedeutend grössere Oberfläche aufweist.
[0025] In Bezug auf die Schichtdicke des Primers ist es dem Fachmann klar, dass diese natürlich
auch stark von der Oberflächenrauhigkeit der Tragstrukturabhängig ist als auch ob
Einstreumittel verwendet werden oder nicht. Die mittlere Schichtdicke des Primers
beträgt typischerweise zwischen 100 Mikrometern und 10 Millimetern, vorteilhaft ist
die mittlere Schichtdicke der Primerschicht unter 3 mm, bevorzugt zwischen 0.3 und
2 mm.
[0026] Anschliessend wird in Schritt (ii) eine Kunststofffolie auf die nach Schritt (i)
geprimerte Tragstruktur aufgebracht.
[0027] Um als Kunststofffolie möglichst geeignet zu sein, sollte die Kunststofffolie möglichst
wasserdicht sein und sich auch unter längerem Einfluss von Wasser, beziehungsweise
Feuchtigkeit, nicht zersetzen oder mechanisch beschädigt werden. Als Kunststofffolien
sind insbesondere derartige Folien geeignet, wie sie für Abdichtungszwecke, insbesondere
für den Dachbau oder für den Brückenabdichtungszweck bereits im Stand der Technik
eingesetzt werden. Um unter dem durch das Aufbringen der Tragschicht auf Bitumenbasis
Temperatureinfluss möglichst wenig geschädigt oder verändert zu werfen, ist es besonderes
vorteilhaft, wenn die Kunststofffolien aus einem Material mit einem Erweichungspunkt
von über 140°C, bevorzugt zwischen 160 °C und 300°C, gefertigt sind. Die Kunststofffolie
sollte vorteilhaft ein zumindest geringes Ausmass an Elastizität aufweisen, beispielsweise
durch Temperaturen verursachte Ausdehnungsunterschiede zwischen Asphalt und Tragstruktur
oder durch Risse in der Tragstruktur oder der Tragschicht verursachte Spannungen überbrücken
können, ohne dass die Kunststofffolie beschädigt wird oder reisst und die Dichtfunktion
der Kunststofffolie beieinträchtigen würde. Besonders bevorzugt werden Kunststofffolien
auf Basis von Polyurethanen oder Polyharnstoffen oder Poly(meth)acrylaten oder Epoxidharzen.
Die Kunststofffolie kann als vorgefertigte Bahn verwendet werden. In diesem Fall wird
die Kunststofffolie vorzugsweise durch einen industriellen Prozess in einem Folienwerk
gefertigt und gelangt auf der Baustelle vorzugsweise in Form von Kunststofffolie ab
einer Rolle zum Einsatz. Es ist vorteilhaft, wenn in diesem Falle die Kunststofffolie
in den Primer vor dessen vollständiger Aus- oder Erhärtung in Kontakt gebracht wird.
[0028] Die Kunststofffolie kann jedoch auch vor Ort hergestellt werden, beispielsweise durch
eine Vernetzungsreaktion von reaktiven Komponenten, welche vor Ort gemischt und appliziert
werden. Besonders vorteilhaft haben sich gespritzte Kunststofffolien erwiesen.
[0029] Die Kunststofffolie weist vorteilhaft eine Schichtdicke im Millimeterbereich auf,
typischerweise zwischen 0.5 und 15 mm, bevorzugt zwischen 1 und 4 mm.
[0030] Am meisten bevorzugt als Kunststofffolie sind Polyurethanfolien, insbesondere gespritzte
Folien aus zweikomponentigen Polyurethanen.
[0031] Es ist vorteilhaft, wenn auf die in Schritt (ii) aufgebrachte Kunststofffolie vor
dem Aufbringen der Haftzusammensetzung in Schritt (iii) in einem Schritt (ii a) ein
Kunststoffprimer aufgebracht wird. Als Kunststoffprimer werden insbesondere Primer
auf zweikomponentigen Polyurethanen oder Epoxiden, bevorzugt Epoxiden, verwendet.
[0032] Kern der vorliegenden Erfindung ist die Gewährleistung des Verbundes zwischen Kunststofffolie
und Tragschicht auf Bitumenbasis mittels des Aufbringens einer spezifischen Haftzusammensetzung.
[0033] Diese Haftzusammensetzung enthält als wesentliche Bestandteile
- a) mindestens ein Epoxid-Festharz
sowie
- b) mindestens ein bei Raumtemperatur festes thermoplastisches Polymer
[0034] Der Begriff "Epoxid-Festharz" ist dem Epoxid-Fachmann bestens bekannt und wird im
Gegensatz zu "Epoxid-Flüssigharzen" verwendet. Die Glastemperatur von Festharzen liegt
über Raumtemperatur, d.h. sie lassen sich bei Raumtemperatur zu schüttfähigen Pulvern
zerkleinern.
[0035] Bevorzugte Epoxid-Festharze weisen die Formel (I) auf

[0036] Hierbei stehen die Substituenten R' und R" unabhängig voneinander entweder für H
oder CH
3. Weiterhin steht der Index s für einen Wert von > 1.5, insbesondere von 2 bis 12.
[0037] Derartige Epoxid-Festharze sind kommerziell erhältlich beispielsweise unter der Handelsreihennamen
D.E.R.™ bzw. Araldite® bzw. Epikote von Dow bzw. Huntsman bzw. Hexion und dementsprechend
dem Fachmann bestens bekannt.
[0038] Verbindungen der Formel (I) mit einem Index s zwischen 1 und 1.5 werden vom Fachmann
als Semisolid-Epoxidharze bezeichnet. Für die hier vorliegende Erfindung werden sie
ebenfalls als Festharze betrachtet. Bevorzugt sind jedoch Epoxidharze im engeren Sinn,
d.h. wo der Index s einen Wert von > 1.5 aufweist.
[0039] Es konnte unter anderem auch gezeigt werden, dass, wenn anstelle des Epoxid-Festharzes
ein Epoxid-Flüssigharz verwendet wird, die Vorteile der vorliegenden Erfindung nicht
auftreten. Somit ist es für das Wesen der vorliegenden Erfindung wesentlich, dass
ein Epoxid-Festharz in der Haftzusammensetzung vorhanden ist.
[0040] Das bei Raumtemperatur feste thermoplastische Polymer ist ein bei Raumtemperatur
polymerer Werkstoff, welcher bei einer Temperatur oberhalb einer der Erweichungstemperatur
erweicht und schliesslich fliessfähig wird.
[0041] In diesem Dokument werden Erweichungstemperaturen oder Erweichungspunkte (Softening
point) insbesondere als nach der Ring & Kugel-Methode gemäss DIN ISO 4625 gemessen
verstanden.
[0042] Es ist sehr vorteilhaft, wenn das bei Raumtemperatur feste thermoplastische Polymer
einen Erweichungspunkt im Bereich von 80°C bis 150 °C, insbesondere von 90°C bis 130°C,
aufweist. Besonders bevorzugt sind thermoplastische Polymere, welche einen Erweichungspunkt
aufweisen, welcher mindestens 25°C unterhalb der im Schritt (iv) beim Auftragen gemessenen
Temperatur der Tragschicht auf Bitumenbasis liegt.
[0043] Als bei Raumtemperatur feste thermoplastische Polymere sind insbesondere Homopolymere
oder Copolymere von mindestens einem olefinisch ungesättigten Monomeren, insbesondere
von Monomeren, welche ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Ethylen, Propylen,
Butylen, Butadien, Isopren, Acrylonitril, Vinylester, insbesondere Vinylacetat, Vinylether,
Allylether, (Meth)acrylsäure, (Meth)acrylsäureester, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid,
Maleinsäureester, Fumarsäure, Fumarsäureester und Styrol, verstanden.
[0044] Besonders geeignet sind Copolymere, welche lediglich aus den Monomeren der soeben
aufgeführten Gruppe hergestellt werden.
[0045] Weiterhin besonders geeignet sind durch Pfropfungsreaktion modifizierte Copolymere
von olefinisch ungesättigten Monomeren, insbesondere die durch Pfropfungsreaktion
modifizierte Copolymere des vorgehenden Abschnitts.
[0046] Als bei Raumtemperatur feste Thermoplaste gelten beispielsweise Polyolefine, insbesondere
Poly-α-olefine. Meist bevorzugt derartige Polyolefine sind ataktische Poly-α-olefine
(APAO).
[0047] Als meist bevorzugte thermoplastische Polymere gelten Ethylen/Vinylacetat-Copolymere
(EVA), insbesondere solche mit einem Vinylacetat-Anteil von unter 50 Gew.-%, insbesondere
mit einem Vinylacetat-Anteil zwischen 10 und 40 Gew.-%, bevorzugt zwischen 20 und
35 Gew.-%, meist bevorzugt zwischen 27 und 32 Gew.-%.
[0048] Es hat sich als besonders bevorzugt erwiesen, wenn mindestens zwei verschiedene bei
Raumtemperatur feste thermoplastische Polymere verwendet werden, welche bevorzugt
eine unterschiedliche chemische Zusammensetzung aufweisen. Meist bevorzugt ist eines
dieser zwei verschiedenen thermoplastischen Polymere ein Ethylen/Vinylacetat-Copolymer.
[0049] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das weitere thermoplastische Polymer ein Copolymer
ist, bei dessen Herstellung Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid als Monomer oder
als Pfropfungsreagenz eingesetzt wurde.
[0050] Das Gewichts-Verhältnis von Epoxid-Festharz zu bei Raumtemperatur festem thermoplastischen
Polymer liegt vorzugsweise zwischen 1:2 und 1:10, bevorzugt zwischen 1:4 und 1:8,
liegt.
[0051] Weiterhin hat sich als bevorzugt erwiesen, wenn die Haftzusammensetzung einen Klebrigmacher-Harz
(Tackifier resin) aufweist, insbesondere auf Basis von Kohlenwasserstoffharzen, bevorzugt
von aliphatischen Kohlenwasserstoffharzen, insbesondere wie sie beispielsweise von
der Firma Exxon Mobil unter dem Handelsnamen Escorez™ vertrieben werden.
[0052] Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn die Haftzusammensetzung, dass weiterhin
ein chemisches oder physikalisches Treibmittel enthält.
[0053] Es kann sich hierbei um exotherme Treibmittel handeln, wie beispielsweise Azoverbindungungen,
Hydrazinderivate, Semicarbazide oder Tetrazole handeln. Bevorzugt sind Azodicarbonamid
und Oxy-bis (Benzenesulfonyl-hydrazid), die bei der Zersetzung Energie freisetzen.
Weiterhin geeignet sind auch endotherme Treibmittel, wie beispielsweise Natriumbicarbonat/Zitronensäure
- Mischungen. Derartige chemische Treibmittel sind beispielsweise unter dem Namen
Celogen™ der Firma Chemtura erhältlich. Ebenfalls geeignet sind physikalische Treibmittel,
wie sie unter dem Handelsnamen Expancel™ der Firma Akzo Nobel vertrieben werden.
[0054] Besonders geeignete Treibmittel sind solche, wie sie unter dem Handelsnamen Expancel™
der Firma Akzo Nobel oder Celogen™ der Firma Chemtura erhältlich sind.
[0055] Bevorzugte Treibmittel sind chemische Treibmittel, welche beim Erhitzen, insbesondere
auf eine Temperatur von 100 bis 160 °C, ein Gas freisetzen.
[0056] Die Menge des physikalischen oder chemischen Treibmittels liegt insbesondere im Bereich
von 0.1 - 3 Gewichts-%, bezogen auf das Gewicht der Haftzusammensetzung.
[0057] Weiterhin kann die Haftzusammensetzung insbesondere Epoxid-Vernetzungskatalysatoren
und/oder Härter für Epoxidharze, welcher durch erhöhte Temperatur aktiviert wird,
enthalten. Insbesondere sind diese ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Dicyandiamid,
Guanamine, Guanidine, Aminoguanidine und deren Derivate; substituierte Harnstoffe,
insbesondere 3-(3-Chlor-4-methylphenyl)-1,1-dimethylharnstoff (Chlortoluron), oder
Phenyl-Dimethylharnstoffe, insbesondere p-Chlorphenyl-N,N-dimethylharnstoff (Monuron),
3-Phenyl-1,1-dimethylharnstoff (Fenuron), 3,4-Dichlorphenyl-N,N-dimethylharnstoff
(Diuron), N,N-Dimethylharnstoff, N-iso-Butyl-N',N'-dimethylharnstoff, 1,1'-(Hexan-1,6-diyl)bis(3,3'-dimethylharnstoff)
sowie Imidazole, Imidazol-Salze, Imidazoline und Amin-Komplexe. Diese wärmeaktivierbare
Härter sind vorzugsweise bei einer Temperatur von 80 - 160 °C, insbesondere von 85°C
bis 150°C, bevorzugt von 90 - 140°C, aktivierbar. Insbesondere wird Dicyandiamid in
Kombination mit einem substituierten Harnstoff eingesetzt.
[0058] Die Haftzusammensetzung kann zusätzlich bereits zu den erwähnten Bestandteilen auch
noch weitere Bestandteile enthalten, beispielsweise Biozide, Stabilisatoren, insbesondere
Wärmestabilisatoren, Weichmacher, Pigmente, Haftvermittler, insbesondere Organosilane,
reaktive Bindemittel, Lösungsmittel, Rheologiemodifikatoren, Füllstoffe oder Fasern,
insbesondere Glas-, Kohlenstoff-, Zellulose-, Baumwoll- oder synthetische Kunststofffasern,
bevorzugt Fasern aus Polyester oder aus einem Homo- oder Copolymeren von Ethylen und/oder
Propylen oder aus Viskose. Je nach Ausgestaltungsform der Haftzusammensetzung können
die Fasern als Kurzfasern oder Langfasern, oder in Form von gesponnenen, gewobenen
oder ungewobenen Faserwerkstoffen zum Einsatz kommen. Die Verwendung von Fasern ist
insbesondere zur Verbesserung der mechanischen Verstärkung von Vorteil, insbesondere
dann, wenn zumindest ein Teil der Fasern aus zugfesten oder hochzugfesten Fasern,
insbesondere aus Glas, Kohlenstoff oder Aramide, bestehen.
[0059] Die Haftzusammensetzung wird vorteilhaft in Form eines Granulates, vorzugsweise mit
einem Granulat-Durchmesser von 1 bis 10 mm, insbesondere von 3 bis 6 mm, eingesetzt.
[0060] In einer bevorzugten Ausführungsform wird diese Haftzusammensetzung in Kombination
mit einer, wie vorgängig beschrieben, vor Ort hergestellten Kunststofffolie verwendet,
und innerhalb der Offenzeit dieser beispielsweise durch eine Vernetzungsreaktion von
reaktiven Komponenten hergestellten Kunststofffolie aufgebracht. Das Aufbringen der
Haftzusammensetzung erfolgt vorzugsweise durch ein Aufstreuen in die noch nicht ausreagierte
und zumindest leicht klebrige Kunststofffolie. Dies hat den grossen Vorteil, dass
die aufgestreute Haftzusammensetzung auf der Oberfläche der Kunststofffolie kleben
bleibt und eine ungewollte Entfernung, beispielsweise durch Wind, der Haftzusammensetzung
weitgehend verhindert werden kann.
[0061] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird auf die in Schritt (ii) aufgebrachte
Kunststofffolie im Schritt (ii a) ein Kunststoffprimer aufgebracht, in welchen innerhalb
der Offenzeit des Kunststoffprimers die Haftzusammensetzung aufgebracht wird. Das
Aufbringen der Haftzusammensetzung erfolgt vorzugsweise durch ein Aufstreuen in den
noch nicht ausreagierten und zumindest leicht klebrigen Kunststoffprimer. Dies hat
den grossen Vorteil, dass die aufgestreute Haftzusammensetzung auf der Oberfläche
des auf der Kunststofffolie haftenden Kunststoffprimers kleben bleibt und eine ungewollte
Entfernung, beispielsweise durch Wind, der Haftzusammensetzung weitgehend verhindert
werden kann.
[0062] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Haftzusammensetzung in Form
einer Folie eingesetzt. Dies erfolgt in Form des Aufbringens der Haftzusammensetzung
in Form einer dünnen Folie. Eine derartige Haftzusammensetzungs-Folie kann beispielsweise
in einem Folienwerk durch ein zumindest teilweises Aufschmelzen der Haftzusammensetzung
und anschliessendes Extrudieren oder Kalandrieren hergestellt werden. Allenfalls kann
es auch von Vorteil sein, wenn diese Haftzusammensetzungs-Folie ein Fasergewebe oder
-vlies enthält oder mit einem ein Fasergewebe oder -vlies verbunden, z. B. an-extruidert,
wird. Nach dem Abkühlen kann diese Folie einfach gerollt und somit einfach gelagert,
beziehungsweise transportiert, werden. So gelangt die Haftzusammensetzung einfach
auf die Baustelle und kann dort abgerollt und auf die benötigten Dimensionen abgeschnitten
werden. Dies ist ein sehr kosten- und zeiteffizienter Arbeitsschritt. Grundsätzlich
ist die Oberfläche einer derartigen Haftzusammensetzungs-Folie klebfrei. Es kann aber
dennoch von Vorteil sein, die Oberfläche der Haftzusammensetzungs-Folie mit einem
Trennpapier, beispielsweise einem silikonisierten Papier, zu schützen, um das allfällige
Risiko, dass während der Lagerzeit die einzelnen Schichten einer Rolle miteinander
verkleben, ausschliessen zu können. Die Verwendung einer Haftzusammensetzungs-Folie
hat den grossen Vorteil, dass die Haftzusammensetzung grossflächig und homogen verteilt
ist und dass die ungewollte Entfernung, beispielsweise durch Wind, der Haftzusammensetzung
weitgehend verhindert werden kann. Es kann unter Umständen auch hilfreich sein, wenn
auf der einen Oberfläche einer derartigen Haftzusammensetzungs-Folie ein Haftklebstoff
(Pressure Sensitive Adhesive) angebracht wird, um eine bessere Fixierung der Haftzusammensetzungs-Folie
auf der Kunststofffolie während dem Fahrbahnaufbau-Herstellung zu erreichen. In diesem
Fall ist die Verwendung eines Trennpapiers besonders zu empfehlen, um eine ungewolltes
Verkleben der einzelnen Lagen untereinander zu verhindern, insbesondere wenn sie gerollt
werden.
[0063] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird auf die in Schritt (ii) aufgebrachte
Kunststofffolie die Haftzusammensetzung in geschmolzenem Zustand aufgetragen. Dies
erfolgt typischerweise, indem die Haftzusammensetzung vor Ort mittels einer Aufwärmvorrichtung
aufgeschmolzen wird und beispielsweise in geschmolzenem Zustand aufgesprüht oder aufgerekelt
wird. Durch das Abkühlen verfestigt sich die Haftzusammensetzung zu einem dünnen auf
der Kunststofffolie haftenden Film.
[0064] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform schliesslich stellt die Haftzusammensetzung
einen Dispersion dar, in welcher zumindest Epoxid-Festharz und thermoplastisches Polymer
als Festkörperphase in einer Flüssigphase vorhanden sind. In diesem Fall wird die
Haftzusammensetzung in Schritt (iii) direkt auf die Kunststofffolie aufgetragen. Die
Flüssigphase wird insbesondere durch ein flüssiges reaktives Bindemittel, vorzugsweise
ein Bindemittel auf Basis von zweikomponentigen Epoxiden, welche allenfalls noch Lösungsmittel
oder Weichmacher aufweisen, gebildet. Am Ende der Offenzeit dieser Dispersion wird
ein Film gebildet, welcher die festen Teile der Dispersion bindet. Dies hat den grossen
Vorteil, dass diese Festkörperanteile der Haftzusammensetzung auf der Oberfläche auf
der Kunststofffolie kleben bleiben und eine ungewollte Entfernung, beispielsweise
durch Wind, der Haftzusammensetzung weitgehend verhindert werden kann.
[0065] Im Schritt (iv) schliesslich wird eine Tragschicht auf Bitumenbasis aufgebracht.
[0066] Es ist besonders vorteilhaft, wenn diese Tragschicht auf Bitumenbasis unmittelbar
auf die Haftzusammensetzung aufgebracht wird.
[0067] Diese Tragschicht stellt die Fahrbahn dar, welche in direktem Kontakt mit Fahrzeugen
ist. Die bituminöse Tragschicht wird vor der Applikation auf eine Temperatur von typischerweise
140°C bis 160°C aufgeheizt und vorzugsweise mittels Walze aufgewalzt. Das Aufbringen
der bituminösen Tragschicht ist dem Fachmann bestens bekannt und wird deshalb hier
nicht weiter erörtert. Neben Bitumen kann die Tragschicht die dem Fachmann bekannten
weiteren möglichen Bestandteile aufweisen. Der Fachmann kennt die Art und Menge der
Bestandteile von Bitumen basierenden Zusammensetzungen, welche für die Erstellung
von Fahrbahnen verwendet werden, bestens. Besonders wichtig hierbei ist die Tatsache,
dass die Tragschicht üblicherweise in wesentlichem Umfang mineralische Füllstoffe,
insbesondere Sand oder Splitt, aufweisen.
[0068] Die grundsätzliche Schwierigkeit der Gewährleistung eines guten Haftverbundes zwischen
Kunststofffolie und Tragschicht lassen sich wohl auf diese Mischung aus mineralischen
Bestandteilen und Bitumen zurückzuführen und lassen sich als Folge deren stark unterschiedlichen
Hydrophilie, respektive Hydrophobie, und der damit zusammenhängenden unterschiedlichen
Benetzungseigenschaften erklären.
[0069] Beim Kontaktieren des aufgeschmolzenen Bitumens mit der Haftzusammensetzung schmilzt
das bei Raumtemperatur feste thermoplastische Polymer und allenfalls andere schmelzbaren
Komponenten der Haftzusammensetzung je nach deren Schmelzpunkt an oder auf. Falls
sie aufschmilzt, können sie eine weitgehend homogene Thermoplastschicht ausbilden
oder sich auch im Bitumen oberflächennah lösen und eine Thermoplast-enhaltende Grenzphasenschicht
ausbilden. Somit ist es durchaus im Wesen der vorliegenden Erfindung, dass die Haftzusammensetzung
nicht eine zwangsläufig eine diskrete und individuelle Schicht ausbilden muss. Falls
die Haftzusammensetzung ein chemisches oder physikalisches Treibmittel aufweist, wird
beim Kontaktieren des aufgeschmolzenen Bitumens mit der Haftzusammensetzung das Treibmittel
aktiviert und es wird insbesondere ein Gas freigesetzt. Es zeigte sich, dass die Haftverbesserung
hierdurch noch verbessert wird, indem beim Testen der Anteil des kohäsiven Bruches
als beobachtet wurde. Der Grund für diese Haftverbesserung ist noch nicht ganz geklärt.
Es wird angenommen, dass durch die Gasentwicklung die Bitumenstruktur an der Grenzfläche
modifiziert wird, wodurch insbesondere eine bessere mechanische Verkralllung von Bitumen
und Haftzusammensetzung erreicht wird.
[0070] Es wird auch als vorteilhaft angesehen, dass das Epoxid-Festharz bei erhöhter Temperatur,
bereits alleine, vor allem aber unter dem Einfluss von Epoxid-Vernetzungskatalysatoren
und/oder Härter für Epoxidharze, welcher durch erhöhte Temperatur aktiviert werden,
und/oder Anhydridgruppenaufweisende Verbindungen vernetzen kann. Dies wird als einer
der Gründe für die Erhöhung der Haftung angesehen. Es zeigte sich aber auch, dass
die vorteilhaften Eigenschaften der vorliegenden Erfindung bei Abwesenheit des bei
Raumtemperatur festen thermoplastischen Polymers nicht erreicht werden.
[0071] Der so hergestellte Fahrbahnaufbau weist den wesentlichen Vorteil auf, dass ein lang
andauernder Verbund unter den einzelnen Schichten untereinander gewährleistet ist,
dass er auch unter grossen Achslasten langzeitig formstabil. Zudem ist der Verbund
zwischen Kunststofffolie und des Bitumen äusserst stark gegenüber dem Stand der Technik
verbessert worden. Es entstehen somit bedeutend weniger schnell Ermüdungsrisse, welche
die Abdichtfunktion des Fahrbahnaufbaus beeinträchtigen könnten. Dieses hier vorgestellte
Verfahren bietet somit nicht nur Zeitersparnis beim Herstellen des Fahrbahnaufbaus,
sondern bringt weitere Ersparnisse beim Unterhalt mit sich, da die Reparatur oder
Erneuerungsintervalle bedeutet verlängert werden können.
[0072] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung der vorgängig
im Detail beschriebenen Haftzusammensetzung zur Erhöhung der Haftung von Bitumen auf
Kunststoff.
[0073] In einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung einen Fahrbahnaufbau
aufweisend eine Tragstruktur, insbesondere eine Betontragstruktur, deren Oberfläche
mit einem Primer, insbesondere mit einem Betonprimer beschichtet ist, auf welchem
eine Kunststofffolie angebracht ist, sowie eine Tragschicht auf Bitumenbasis und
- entweder eine zwischen Kunststofffolie und Tragschicht befindliche Haftschicht;
- oder einen modifizieren Bereich der Kunststofffolie und/oder Tragschicht im Grenzflächenbereich
zwischen der Kunststofffolie und Tragschicht.
[0074] Die Haftschicht ist hierbei auf Basis mindestens eines Epoxid-Festharzes und mindestens
eines bei Raumtemperatur festen thermoplastischen Polymers aufgebaut.
[0075] Der modifizierte Bereich der Kunststofffolie und/oder Tragschicht im Grenzflächenbereich
zwischen der Kunststofffolie und Tragschicht ist hierbei mit mindestens einem Epoxid-Festharz
und mindestens einem bei Raumtemperatur festen thermoplastischen Polymers modifiziert.
[0076] Details zu den einzelnen Schichten und Materialien wurden bereits vorgängig beim
Verfahren zur Herstellung des Fahrbahnaufbaus diskutiert.
[0077] Wie ebenfalls bereits besprochen, entsteht bei der Herstellung entweder eine diskrete
Zwischenschicht der Haftzusammensetzung und bildet die Haftschicht aus oder Kunststofffolie
und/oder Tragschicht werden durch die Haftzusammensetzung modifiziert, so dass sich
die Zusammensetzung des grenzflächennahen Bereichs von Kunststofffolie und/oder Tragschicht
chemisch von der Zusammensetzung des grenzflächenfernen Bereich Kunststofffolie und/oder
Tragschicht unterscheidet. Die Dicke des modifizieren Bereiches ist stark abhängig
von der Migrationsfähigkeit der in der Haftzusammensetzung enthaltenden Bestandteile
und der Temperatur des Bitumens bei der Applikation sowie dessen Abkühlverhalten dauer.
Die Migrationsfähigkeit ist beispielsweise auch abhängig von Molekulargewicht und
Polarität dieser Bestandteile. Üblicherweise ist die Grenze dieses modifizierten Bereiches
nicht scharf sondern graduell ausgebildet.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0078] Im Folgenden werden anhand der Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert. Gleiche Elemente sind in den verschiedenen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen. Bewegungen sind mit Pfeilen angegeben.
[0079] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine Tragstruktur mit aufgebrachtem Primer und Kunststofffolie
(Situation während bzw. nach Schritt (ii));
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch eine Tragstruktur mit aufgebrachtem Primer und aufgebrachter
Haftzusammensetzung (Situation nach Schritt (iii)) in einer ersten bevorzugten Ausführungsform;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch eine Tragstruktur mit aufgebrachtem Primer und aufgebrachter
Haftzusammensetzung (Situation nach Schritt (iii)) in einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch eine Tragstruktur mit aufgebrachtem Primer und aufgebrachter
Haftzusammensetzung (Situation nach Schritt (iii)) in einer dritten bevorzugten Ausführungsform
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch eine Tragstruktur mit aufgebrachtem Primer und aufgebrachter
Haftzusammensetzung (Situation nach Schritt (iii)) in einer vierten bevorzugten Ausführungsform
- Fig. 6
- einen Querschnitt durch einen Fahrbahnaufbau mit Haftschicht
- Fig.7
- einen Querschnitt durch einen Fahrbahnaufbau mit modifizierten Bereich der Tragschicht
und der Kunststofffolie.
[0080] Die Zeichnungen sind schematisch. Es sind nur die für das unmittelbare Verständnis
der Erfindung wesentlichen Elemente gezeigt.
[0081] Figur 1 zeigt einen schematischen Querschnitt durch eine Betontragstruktur 2 mit
aufgebrachtem Betonprimer 3 und Kunststofffolie 4. Hierfür wurde in einem ersten Schritt
(i) ein zweikomponentiger Epoxidharzharz-Betonprimer 3 auf die Betontragstruktur 2
aufgetragen. Daraufhin wurde vor dem Aushärten ein Quarzsand (in Fig. 1 nicht dargestellt)
mit der Korngrösse 0.4 mm in den Primer eingestreut. Anschliessend wurde in Schritt
(ii) eine zweikomponentige Polyurethan-Kunststofffolie 4 in einer Schichtdicke von
4 mm aufgespritzt. Figur 1 zeigt die Situation des Fahrbahnaufbaus nach Schritt (ii).
[0082] Figur 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des Aufbringens der Haftzusammensetzung
5. In diesem Falle wurde die Kunststofffolie 4 vor Ort, insbesondere als spritzbare
2-Komponenten-Polyurethanfolie, hergestellt. Die Haftzusammensetzung 5 wird als Form
eines Granulates 5' innerhalb, insbesondere gegen das Ende, der Offenzeit der Kunststofffolie
5 auf deren Oberfläche eingestreut. Da die Kunststofffolie noch nicht vollständig
ausreagiert ist, bleiben sie auf der Oberfläche der noch klebrigen Kunststofffolie
haften, bzw. die Granulate 5' sinken leicht in die Kunststofffolien ein und werden
so während dem Ausreagieren der Kunststofffolie in die Kunststofffolienoberfläche
eingebunden und fixiert.
[0083] Figur 3 zeigt eine andere bevorzugte Ausführungsform des Aufbringens der Haftzusammensetzung
5. In diesem Falle wird auf die Kunststofffolie 4 ein Kunststoffprimer 6 aufgebracht.
Der Kunststoffprimer weist in diesem Falle vorzugsweise ein reaktives Bindemittel
auf, so dass durch eine chemische Reaktion eine Vernetzungsreaktion auftritt. Die
Haftzusammensetzung 5 wird als Form eines Granulates 5' innerhalb, insbesondere gegen
das Ende, der Offenzeit Kunststoffprimers 6 auf dessen Oberfläche eingestreut. Da
der Kunststoffprimer noch nicht vollständig ausreagiert ist, bleiben auf der Oberfläche
des noch klebrigen Kunststoffprimers haften, bzw. die Granulate 5' sinken leicht in
den Kunststoffprimer ein und werden so während dem Ausreagieren der Kunststoffprimers
in die Kunststoffprimeroberfläche eingebunden und fixiert.
[0084] Figur 4 zeigt eine andere bevorzugte Ausführungsform des Aufbringens der Haftzusammensetzung
5. In diesem Falle wird die Haftzusammensetzung in Form einer Folie 5" aufgetragen.
Die Folie wurde durch Aufschmelzen und Extrusion der Haftzusammensetzung in einem
Folienwerk hergestellt. Auf der einen Seite der Folie 5" wurde dort anschliessend
ein Haftklebstoff 9 (pressure sensitive adhesive) aufgetragen und mit einer Trennfolie
10 abgedeckt und anschliessend aufgerollt. Eine derartige Rolle wird nun bei Bedarf
auf die Baustelle gebracht, die Folie abgerollt und in der richtigen Länge und Breite
abgeschnitten und auf die Kunststofffolie 4 aufgelegt. Beim diesem Verlegen wird nun
die Trennfolie 10 abgezogen. In der Figur 4 ist die Abzugsrichtung durch einen grauen
Pfeil angedeutet. Durch das Entfernen der Folie kommt der Haftklebstoff 9 mit der
Kunststofffolie 4 in Kontakt, wodurch die Folie 5" mit der Kunststofffolie 4 zumindest
temporär fixiert wird, und das ungewollte Entfernen Haftzusammensetzung 5 auch bei
grösseren Windbewegungen weitgehendst verhindert wird.
[0085] Figur 5 zeigt eine andere bevorzugte Ausführungsform des Aufbringens der Haftzusammensetzung
5. In diesem Falle wird die Haftzusammensetzung 5 in Form einer Dispersion 5'" aufgetragen.
Die Dispersion 5'" weist Festkörperphasen aus Epoxid-Festharz und thermoplastischen
Polymer auf und eine kontinuierliche Flüssigphase, welche durch ein flüssiges Bindemittel
auf Basis von zweikomponentigen Epoxiden und Lösungsmittel bzw. Weichmacher gebildet
wird, auf. Die Dispersion 5'" wird beispielsweise mittels Pinsel homogen auf die Oberfläche
der Kunststofffolie 4 aufgetragen. Durch die Aushärtungsreaktion des flüssigen Bindemittels
bedingt, verfestigt sich diese flüssige Phase und bindet die Festkörperphase ein,
so dass die Haftzusammensetzung 5 auf der Oberfläche der Kunststofffolie 4 fixiert
wird.
[0086] Figur 6 zeigt einen schematischen Querschnitt durch eine Ausführungsform eines Fahrbahnaufbaus
1. Auf die Zwischenstufe des Fahrbahnaufbaus, wie er beispielsweise in Figur 2 beschreiben
wurde, wurde hiernach eine Tragschicht 8 auf Bitumenbasis in Schritt (iv) aufgetragen.
Die Haftzusammensetzung 5, insbesondere in der Form von eingestreutem Granulat 5'
wurden durch den Kontakt mit dem aufgeschmolzenen Bitumen erwärmt und sind aufgeschmolzen
so sass sich eine Haftschicht 7' bildet. Der Einfachheit halber wurde in der hier
gezeigten Darstellung der Haftzusammensetzung 5 als vollflächige Schicht dargestellt.
Nach dem Erkalten der applizierten Bitumenschicht ist die Tragschicht 8 tragfähig
und fest mit der Kunststofffolie 4 verbunden.
[0087] Figur 6 zeigt einen schematischen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform
eines Fahrbahnaufbaus 1. Auf die Zwischenstufe des Fahrbahnaufbaus, wie er beispielsweise
in Figur 2 beschreiben wurde, wurde hiernach eine Tragschicht 8 auf Bitumenbasis in
Schritt (iv) aufgetragen. Die Haftzusammensetzung 5, insbesondere in der Form von
eingestreutem Granulat 5' wurden durch den Kontakt mit dem aufgeschmolzenen Bitumen
erwärmt und sind aufgeschmolzen. In dem hier gezeigten dringt die Haftzusammensetzung
5 sowohl in die Kunststofffolie 4 und Tragschicht 8 ein. Es bildet sich somit im Grenzflächenbereich
zwischen der Kunststofffolie 4 und Tragschicht 8 grenzflächennah je ein modifizierter
Bereich, nämlich ein modifizierter Bereich 7" in der Kunststofffolie 4, bzw. ein modifizierter
Bereich 7'" in der Tragschicht 8. Durch das Eindringen der Haftzusammensetzung 5 in
die Kunststofffolie 4, bzw. Tragschicht 8, ist die chemische Zusammensetzung an den
Orten, schematisch in Figur 6 durch * bzw. *' angedeutet, nahe der Grenzfläche Kunststofffolie/Tragschicht
verschieden von der Zusammensetzung der Kunststofffolie 4, bzw. Tragschicht 8, an
einem Ort, schematisch in Figur 6 durch ** bzw. **' angedeutet, entfernt von der Grenzfläche
Kunststofffolie/Tragschicht. Nach dem Erkalten der applizierten Bitumenschicht ist
die Tragschicht 8 tragfähig und fest mit der Kunststofffolie 4 verbunden.
Bezugszeichenliste
[0088]
- 1
- Fahrbahnaufbau
- 2
- Tragstruktur, Betontragstruktur
- 3
- Primer, Betonprimer
- 4
- Kunststofffolie
- 5
- Haftzusammensetzung
- 5'
- Haftzusammensetzung 5 in Form eines Granulates
- 5"
- Haftzusammensetzung 5 in Form einer Folie
- 5'"
- Haftzusammensetzung 5 in Form einer Dispersion
- 6
- Kunststoffprimer
- 7'
- Haftschicht
- 7"
- mit Haftzusammensetzung modifizierten Grenzflächenbereich der Kunststofffolie 4
- 7'"
- mit Haftzusammensetzung modifizierten Grenzflächenbereich der Tragschicht 8
- 8
- Tragschicht auf Bitumenbasis
- 9
- Haftklebstoff
- 10
- Trennfolie
Beispiele
[0089] Es wurden die Zusammensetzungen gemäss Gewichtsteilen in Tabelle 1 hergestellt, in
dem die Bestandteile in einem Doppelschneckenextruder bei einer Temperatur von 80°C
miteinander vermischt wurden. Durch anschliessende Stranggranulierung wurde ein Granulat
mit einem Granualtdurchmesser von 1 bis 3 mm erhalten.
Tabelle 1: Zusammensetzungen in Gewichtsteilen.
|
Ref.1 |
Ref.2 |
1 |
2 |
3 |
4 |
EVA1 |
100.00 |
|
39.85 |
39.85 |
23.00 |
33.20 |
MAM-EVA2 |
|
|
25.00 |
25.00 |
23.35 |
25.00 |
Araldite® GT 7071 (Huntsman) |
|
98.07 |
6.00 |
6.00 |
6.00 |
6.00 |
Escorez™ 1304 (Exxon Mobil) |
|
|
15.00 |
15.00 |
10.00 |
10.00 |
Kreide |
|
|
14.15 |
13.15 |
36.85 |
25.00 |
Azodicarbonamid |
|
|
|
1.00 |
0.80 |
0.8 |
Dicyandiamid |
|
1.93 |
|
|
|
|
1EVA: Ethylen/Vinylacetat-Copolymer (Vinylacetatgehalt 28 Gew.-%, Erweichungstemperatur
(Ring & Kugel-Methode gemäss DIN ISO 4625): 106°C)
2 MAM-EVA: Maleinsäureanhydrid-gegepfropftes Ethylen/Vinylacetat-Copolymer (Maleinsäureanhydrid-Anteil:
0.27 Gew.-%) |
[0090] Als Modell für einen Fahrbahnaufbau und zum Testen der mechanischen Werte wurden
jeweils Beton-Platten der Grösse 50 x 50 x 6cm mit Sikafloor®-156 (Primer, basierend
auf 2-Komponenten-Epoxidharz, erhältlich bei Sika Schweiz AG) als Betonprimer in einer
Menge von 0.3 bis 0.4 kg/m
2 beschichtet. Der Primer wurde mittels Filzroller aufgetragen. Nach einer Ablüftezeit
von 12 Stunden wurde Sikalastic®-821 LV (2-Komponenten-Polyurethanzusammensetzung)
maschinell mittels einer 2-Komponenten-Hochdruckspritzanlage aufgespritzt, so dass
sich eine Kunststoff-Folie bildete. Anschliessend wurde nach einer Wartezeit von 2
Stunden Sikafloor®-161 (erhältlich bei Sika Schweiz AG) als Kunststoffprimer in einer
Menge von 0.3 bis 0.4 kg/m
2 mittels Filzroller aufgetragen. Es wurden anschliessend jeweils Granulate der Zusammensetzungen
gemäss Tabelle 1 in einer Menge von 0.8 bis 1.0 kg/m
2 auf den noch klebrigen Kunststoffprimer aufgestreut. Nach einer Wartezeit von 24
Stunden wurde in zwei Arbeitsgängen ein auf 160°C aufgeheizter Walz-Asphalt AC T 16
N 70/100 in einer Menge von 0.8 bis 1.0 kg/m
2 aufgetragen, so dass sich jeweils eine Schichtdicke von 4 cm ergab, und eingewalzt.
[0091] Nach dem Erkalten wurde nach einem Tag die Schubfestigkeit ("
SF") gemäss Norm EN-13653 geprüft sowie das erhalten Bruchbild visuell beurteilt. In
allen Fällen zeigten sich stets ein Bruch entweder innerhalb der Asphaltschicht (Grenzflächennah)
oder in der Grenzphase zwischen der jeweiligen Haftzusammensetzung und dem Asphalt.
Die so erhaltenen Resultate sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
Tabelle 2:
|
Ref.1 |
Ref.2 |
1 |
2 |
3 |
4 |
SF [N/mm2] |
0.95 |
0.91 |
1.04 |
1.00 |
1.16 |
1.07 |
Anteil kohäsiver Bruch3 [%] |
0 |
10 |
82 |
88 |
100 |
100 |
Anteil adhäsiver Bruch4 [%] |
100 |
90 |
18 |
12 |
0 |
0 |
Prüfergebnisse.
3Kohäsiver Bruch innerhalb des Asphaltes
4Adhäsiver Bruch zwischen Asphalt und Granulat der jeweiligen Zusammensetzung |
[0092] Die Resultate zeigen, dass die Vergleichsbeispiele
Ref.1 und
Ref.2 eine sehr hohen Anteil an adhäsivem Bruch aufweisen, während die erfindungsgemässen
Bespiele einen sehr hohen Anteil an kohäsivem Bruch aufweisen. Die gemessen Schubfestigkeits-Werte
der erfindungsgemässen Beispiele sind gegenüber den Vergleichsbeispielen merklich
bis zuweilen stark erhöht.
1. Verfahren zur Herstellung eines Fahrbahnaufbaus (1) umfassend die Schritte
(i) Aufbringen eines Primers (3) auf eine Tragstruktur(2), insbesondere Aufbringen
eines Betonprimers (3) auf eine Betonstruktur (2);
(ii) Aufbringen einer Kunststofffolie (4) auf die nach Schritt (i) geprimerte Tragstruktur
(2);
sowie anschliessend
(iii) Aufbringen einer Haftzusammensetzung (5) enthaltend
a) mindestens ein Epoxid-Festharz
b) mindestens ein bei Raumtemperatur festes thermoplastisches Polymer
und
(iv) Aufbringen einer Tragschicht (8) auf Bitumenbasis.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftzusammensetzung (5) weiterhin ein chemisches oder physikalisches Treibmittel
enthält.
3. Verfahren gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das bei Raumtemperatur feste thermoplastische Polymer ein Ethylen/Vinylacetat-Copolymer
ist.
4. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftzusammensetzung (5) in Form eines Granulates (5') eingesetzt wird.
5. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftzusammensetzung (5) in Form einer Folie (5") eingesetzt wird.
6. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschicht (8) auf Bitumenbasis unmittelbar auf die Haftzusammensetzung (5)
aufgebracht wird.
7. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das bei Raumtemperatur feste thermoplastische Polymer einen Erweichungspunkt im Bereich
von 80°C bis 150 °C, insbesondere von 90°C bis 130°C, aufweist
8. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichts-Verhältnis von Epoxid-Festharz zu bei Raumtemperatur festem thermoplastischen
Polymer zwischen 1:2 und 1:10, bevorzugt zwischen 1:4 und 1:8, liegt.
9. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (4) eine Polyurethanfolie, insbesondere eine gespritzte zweikomponentige
Polyurethanfolie, ist.
10. Verwendung einer Haftzusammensetzung (5) enthaltend
a) mindestens ein Epoxid-Festharz
b) mindestens ein bei Raumtemperatur festes thermoplastisches Polymer
zur Erhöhung der Haftung von Bitumen auf Kunststoff.
11. Verwendung gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das bei Raumtemperatur feste thermoplastische Polymer ein Ethylen/Vinylacetat-Copolymer
ist.
12. Verwendung gemäss Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftzusammensetzung (5) weiterhin ein chemisches oder physikalisches Treibmittel
enthält.
13. Fahrbahnaufbau (1) aufweisend
eine Tragstruktur (2), deren Oberfläche mit einem Primer (3) beschichtet ist, auf
welchem eine Kunststofffolie (4) angebracht ist,
sowie eine Tragschicht (8) auf Bitumenbasis und
entweder
eine zwischen Kunststofffolie (4) und Tragschicht (8) befindliche Haftschicht (7');
oder
einen modifizierten Bereich (7", 7'") der Kunststofffolie (4) und/oder Tragschicht
(8) im Grenzflächenbereich zwischen der Kunststofffolie (4) und Tragschicht (8);
dadurch gekennzeichnet, dass
die Haftschicht (7') auf Basis mindestens eines Epoxid-Festharzes und mindestens eines
bei Raumtemperatur festen thermoplastischen Polymers aufgebaut ist oder dass
der modifizierte Bereich (7",7'") mit mindestens einem Epoxid-Festharz und mindestens
einem bei Raumtemperatur festen thermoplastischen Polymers modifiziert ist.
14. Fahrbahnaufbau (1) gemäss Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das bei Raumtemperatur feste thermoplastische Polymer ein Ethylen/Vinylacetat-Copolymer
ist.
15. Fahrbahnaufbau (1) gemäss einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (4) eine Polyurethanfolie, insbesondere eine gespritzte Folie
aus zweikomponentigen Polyurethanen, ist.