[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung eines defekten Membranausdehnungsgefäßes
in einem Heizkreis mit einem Brenner gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein Verfahren zur Erkennung eines defekten Membranausdehnungsgefäßes in einem Heizkreis
mit einem Brenner ist nach der
DE 101 60 327 A1 bekannt. Wie üblich, wird dieser Brenner während des Betriebs der Anlage ein- und
ausgeschaltet. Dabei steigt und fällt der Druck im Heizkreis, wobei mittels eines
entsprechenden Drucksensors die aktuellen Druckdaten ermittelbar sind. Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass zur Erkennung eines Defekts (zum Beispiel gasseitige Entleerung)
am Membranausdehnungsgefäß dieses vollständig entleert werden muss.
[0003] Der Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Verfahren der eingangs genannten Art durch die im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
[0005] Nach der Erfindung ist also vorgesehen, dass aus den bei eingeschaltetem Brenner
3 ermittelten Druckdaten ein Druckmit-telwert gebildet und dieser mit einem Druckreferenzwert
verglichen wird.
[0006] Im Unterschied zum vorgenannten Stand der Technik kann somit die einwandfreie Funktion
des Membranausdehnungsgefäßes bei laufender Anlage, was unten noch ausführlich erläutert
wird, kontinuierlich überwacht werden. Eine Kontrollentleerung des Membranausdehnungsgefäßes
ist entbehrlich.
[0007] Andere vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0008] Der Vollständigkeit halber wird noch auf die
DE 103 35 310 B3 hingewiesen, bei der die Funktionsfähigkeit des Membranausdehnungsgefäßes aber nicht
unter Berücksichtigung des Betriebszustandes des Brenners überwacht wird.
[0009] Das erfindungsgemäßen Verfahren einschließlich seiner vorteilhaften Weiterbildungen
gemäß der abhängigen Patentansprüche wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0010] Es zeigt schematisch
- Figur 1
- eine Heizungsanlage mit einem Heizkessel und einem Heizkreis mit Membranausdehnungsgefäß
und Drucksen- sor;
- Figur 2
- einen Brennerlauf aufgetragen über der Zeit t [s] bei intaktem und bei defektem Membranausdehnungs-
gefäß (MAG); und
- Figur 3
- einen Druckverlauf p [zum Beispiel in bar] aufge- tragen über der Zeit t [s] bei intaktem
und bei de- fektem Membranausdehnungsgefäß (MAG).
[0011] Die in Figur 1 dargestellte Heizungsanlage besteht aus einem Heizkessel 5 mit Brenner
3 und einer Regeleinheit 6. An den Heizkessel 5 ist ein Heizkreis 2 angeschlossen,
der in bekannter Weise mit einem Membranausdehnungsgefäß 1 und einem Drucksensor 4
versehen ist. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb dieser Heizungsanlage,
und zwar insbesondere ein Verfahren zur Erkennung eines Defekts am Membranausdehnungsgefäß
1.
[0012] Ein solches Membranausdehnungsgefäß 1 dient dazu, Druckschwankungen im Heizkreis
2 auszugleichen. Diese entstehen zum Beispiel beim Ein- bzw. Ausschalten des Brenners
3, da eine Temperaturänderung des Heizkreismediums unmittelbar zu einer Druckänderung
im geschlossenen Heizkreis 2 führt. Das Membranausdehnungsgefäß 1 besteht in bekannter
Weise aus zwei Volumina, zwischen denen eine elastische Membran angeordnet ist. Das
eine, mit dem Heizkreis 2 verbundene Volumen ist mit Heizkreiswasser gefüllt, das
andere mit Gas, wobei das zweite Volumen nach außen abgedichtet ist und zusammen mit
der Membran wie eine Gasfeder für das Wasservolumen wirkt.
[0013] Für das erfindungsgemäße Verfahren ist nun wesentlich, dass aus den bei eingeschaltetem
Brenner 3 ermittelten Druckdaten ein Druckmittelwert p
M gebildet und dieser mit einem Druckreferenzwert p
R verglichen wird.
[0014] Dieses Verfahren basiert auf der Erkenntnis, dass ungewöhnliche hohe Druckdifferenz
im Heizkreis 2 beim Ein- und Ausschalten des Brenners 3 ein Zeichen für ein defektes
Membranausdehnungsgefäß 1 sind, und zwar weil ein Defekt des Membranausdehnungsgefäßes
1 vor allem darin besteht, dass gasseitig ein Leck (am Gehäuse des Gefäßes oder auch
der Membran) auftritt und damit die Federwirkung des Gasvolumens aufgehoben wird.
[0015] Die Figuren 2 und 3 verdeutlichen diesen Zusammenhang. Figur 2 zeigt zwei Brennerläufe
(0: Brenner aus, 1: Brenner an), wobei das Membranausdehnungsgefäß 1 (MAG) im ersten
Brennerlauf intakt und im zweiten Brennerlauf defekt ist, was sich allerdings erst
aus der Analyse der Figur 3 ergibt: Diese zeigt links einen ersten Druckverlauf, bei
dem der Druck, sobald der Brenner eingeschaltet wird, erwartungsgemäß ansteigt, und
zwar so lange, wie der Brenner läuft. Nach dem Abschalten fällt der Druck wieder ab.
Mit p
M1 ist in Figur 3 der sich aus der ersten, linken Kurve ergebende Druckmittelwert benannt,
der unterhalb des ebenfalls angegebenen Druckreferenzwertes p
R liegt. Dieser Druckmittelwert p
M wird bevorzugt durch entsprechende integrative Mittelwertbildung der Druckkurve von
einer entsprechenden Software rechnerisch ermittelt. Aber auch andere Mittelwertbildungsalgorithmen
kommen in Betracht.
[0016] Betrachtet man im Vergleich dazu die zweite, rechte Kurve in Figur 3, so fällt auf,
dass dort der Druck während des Brennerlaufs deutlich stärker ansteigt als beim ersten
Brennerlauf. Insbesondere ist der sich dabei ergebende Druckmittelwert p
M2 deutlich höher; er liegt auch deutlich oberhalb des Druckreferenzwertes p
R, was erfindungsgemäß auf einen Defekt am Membranausdehnungsgefäß schließen lässt.
[0017] Ist also der Druckmittelwert p
M größer als oder gleich dem Druckreferenzwert p
R wird diese Information (Defekt am Membranausdehnungsgefäß 1 - Sicherheitsrisiko für
die gesamte Heizungsanlage!) vorzugsweise optisch und/oder akustisch signalisiert,
und zwar besonders bevorzugt und wie in Figur 1 dargestellt über eine am Heizkessel
5 vorgesehene Regeleinheit 6. Diese wird darüber hinaus auch zur Hinterlegung des
Druckreferenzwertes p
R verwendet.
[0018] Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der Druckmittelwert p
M wahlweise erst ab einem Temperaturreferenzwert T
R (der auch in der Regeleinheit 5 hinterlegt sein kann) eines an den Heizkreis 2 angeschlossenen,
mit dem Brenner 3 versehenen Heizkessels 5 oder ab einem Laufzeitreferenzwert t
R des Breners 3 mit dem Druckreferenzwert p
R verglichen wird. Die Maßgabe, die aktuelle Temperatur T des Heizkessels 5 mit einem
Temperaturreferenzwert T
R zu vergleichen, berücksichtigt, dass bei einer kurzen Brennerlaufzeit bzw. entsprechend
niedriger Energiezufuhr zum Heizkreis der Druck regelmäßig nur relativ wenig ansteigt
und ein Defekt am Membranausdehnungsgefäß 1 dementsprechend bei einem solchen Betriebszustand
praktisch nicht zu erkennen ist. In vergleichbarer Weise ist ein Defekt am Membranausdehnungsgefäß
1 nur dann zu ermitteln, wenn der Brenner 3 überhaupt eine gewisse Zeit (Laufzeitreferenzwert
t
R) eingeschaltet war, da eine zu kurze Brennerlaufzeit (zum Beispiel, wenn dieser im
Taktbetrieb läuft) nicht zu einem für die Defekterkennung relevanten Druckanstieg
im Heizkreis 2 führt.
[0019] Um die Heizungsanlage flexibel betreiben und an entsprechende Umgebungssituationen
anpassen zu können, ist schließlich bevorzugt vorgesehen, dass wahlweise der Druckreferenzwert
p
R und/oder der Temperaturreferenzwert T
R vorzugsweise an der Regeleinheit 6 einstellbar ist bzw. sind.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Membranausdehnungsgefäß (auch MAG)
- 2
- Heizkreis
- 3
- Brenner
- 4
- Drucksensor
- 5
- Heizkessel
- 6
- Regeleinheit
- pM
- Druckmittelwert
- pM1
- Druckmittelwert (bei intaktem Membranausdehnungsgefäß)
- pM2
- Druckmittelwert (bei defektem Membranausdehnungsgefäß)
- pR
- Druckreferenzwert
- TR
- Temperaturreferenzwert
- tR
- Laufzeitreferenzwert
1. Verfahren zur Erkennung eines defekten Membranausdehnungsgefäßes (1) in einem Heizkreis
(2) mit einem Brenner (3), der geregelt ein- und ausgeschaltet wird, wobei der Heizkreis
(2) zur Erfassung aktueller Druckdaten mit einem Drucksensor (4) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass aus den bei eingeschaltetem Brenner (3) ermittelten Druckdaten ein Druckmittelwert
(pM) gebildet und dieser mit einem Druckreferenzwert (pR) verglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckmittelwert (pM) wahlweise erst ab einem Temperaturreferenzwert (TR) eines an den Heizkreis (2) angeschlossenen, mit dem Brenner (3) versehenen Heizkessels
(5) oder ab einem Laufzeitreferenzwert (tR) des Brenners (3) mit dem Druckreferenzwert (pR) verglichen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Defekt am Membranausdehnungsgefäß (1) vorzugsweise optisch und/oder akustisch
signalisiert wird, wenn der Druckmittelwert (pM) größer als oder gleich dem Druckreferenzwert (pR) ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Defekt am Membranausdehnungsgefäß an einer Regeleinheit (6) eines an den Heizkreis
(2) angeschlossenen, mit dem Brenner (3) versehenen Heizkessels (5) signalisiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Druckmittelwert (pM) ein integrativer Druckmittelwert (pM) verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Regeleinheit (6) zur Hinterlegung wahlweise des Druckreferenzwertes (pR), des Laufzeitreferenzwertes (tR) und/oder des Temperaturreferenzwertes (TR) verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass wahlweise der Druckreferenzwert (pR), der Temperaturreferenzwert (TR) und/oder der Laufzeitreferenzwert (tR) vorzugsweise an der Regeleinheit (6) einstellbar ist bzw. sind.