[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Sonde zur enteralen Ernährung eines Patienten
mit einem jejunalen Sondenschlauch zur Platzierung in Jejunum, der ein proximales
und ein distales Ende und ein Lumen zwischen dem proximalen und distalen Ende aufweist.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Sondensystem mit einer enteralen Ernährungssonde
und einer Magensonde zur gastralen Dekompression oder Drainage.
[0002] Es ist bekannt, dem Patienten eine Nährlösung über einen Sondenschlauch zuzuführen,
der im Gastrointestinaltrakt platziert ist. Mit der Nährlösung kann der Patient vollbilanziert
ernährt werden.
[0003] Zur Dekompression des Magens kann es erforderlich sein, neben der Ernährungssonde
eine Magensonde zu legen. Für den Fall, dass die Magensonde in Verbindung mit einer
Ernährungssonde gelegt wird, ist es bekannt, die Magensonde koaxial über die Ernährungssonde
zu platzieren. Hierzu sollte die Magensonde einen möglichst großen Innendurchmesser
und/oder die Ernährungssonde einen möglichst kleinen Außendurchmesser haben. Denn
der Ringraum zwischen Magensonde und Ernährungssonde sollte möglichst groß sein, um
den Magen entleeren zu können.
[0004] Ein Sondensystem mit einer Ernährungssonde und einer Magensonde, ist aus der
DE 101 52 788 A1 bekannt. Zunächst wird die Ernährungssonde unter Zuhilfenahme eines Endoskopes gelegt.
Hierzu wird die Ernährungssonde in den Arbeitskanal des Endoskops eingeführt, bis
das distale Ende des jejunalen Sondenschlauchs im Jejunum platziert ist. Nach dem
Entfernen des Endoskops wird die Magensonde auf die Ernährungssonde aufgeschoben,
bis das distale Ende der Magensonde im Gastrointestinaltrakt platziert ist.
[0005] Um den sicheren Vorschub und die sichere Lage der Ernährungssonde zu gewährleisten,
ist es bekannt, einen Führungsdraht für die Ernährungssonde vorzusehen. Dieser Führungsdraht
soll der Ernährungssonde die erforderliche Steifigkeit verleihen. Als Führungsdraht
ist ein sogenannter "Zebra-Draht" aus einer NiTi-Legierung mit PTFE-Hülle bekannt.
Die endoskopische Verlegung der Ernährungssonde in Verbindung mit einer Magensonde
unter Verwendung eines Führungsdrahtes ist aber insofern problematisch, als das gegenseitige
Verschieben der Instrumente und Schläuche nicht zu einer Positionsveränderung (Dislokation)
der Ernährungssonde im Gastrointestinaltrakt führen darf.
[0006] Weitere Sonden sind aus der
EP 1 266 646 A2 und der
EP 0 354 695 A2 bekannt. Die
EP 1 266 646 A2 beschreibt ein Sondensystem mit einer Ernährungs- und Magensonde. Die Magensonde
weist einen zweischichtigen Aufbau mit einer Außenschicht aus einem weichen flexiblen
Kunststoff und einer Innenschicht aus einem in Bezug auf den Kunststoff der Außenschicht
härteren Kunststoff auf. Die für sich allein instabile Außenschicht der Magensonde
soll durch die Innenschicht aus härterem Kunststoff stabilisiert werden. Weiterhin
schlägt die
EP 1 266 646 A2 vor, die Oberfläche der Ernährungssonde zur Verbesserung der Gleitfähigkeit mikrorau
auszubilden.
[0007] Ein Katheter mit einer härteren Innenschicht und einer weicheren Außenschicht ist
aus der
EP 0 354 695 A2 bekannt.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ernährungssonde bereitzustellen, die
ohne Verwendung eines Führungsdrahtes insbesondere in Verbindung mit einer Magensonde
gelegt werden kann. Darüber hinaus ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Sondensystem
mit einer Ernährungs- und Magensonde zu schaffen, die ohne Verwendung eines Führungsdrahtes
zu verlegen sind.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und des Patentanspruchs 10. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0010] Die erfindungsgemäße Sonde zur enteralen Ernährung weist einen Sondenschlauch mit
einem mindestens zweischichtigen Aufbau auf. Die äußere erste Schicht und die an die
äußere Schicht angrenzende zweite Schicht unterschieden sich in der Härte des Materials.
Das Material der ersten Schicht weist eine größere Härte als das Material der zweiten
Schicht auf. Es hat sich gezeigt, dass die härtere Außenschicht eine ausreichende
Stabilität gewährleistet, um die Sonde ohne weitere Hilfsmittel platzieren zu können.
Gleichzeitig verringert die äußere härtere Schicht die Gleitreibung, so dass sich
die Magensonde leichter über die Ernährungssonde aufschieben lässt. Auf der anderen
Seite stellt die an die äußere Schicht angrenzende innere Schicht die notwendige Flexibilität
sicher. Mit der Kombination der beiden Schichten unterschiedlicher Härte wird einerseits
eine verbesserte Flexibilität und andererseits ein verbessertes Vorschubverhalten
bei verbesserter Knickfestigkeit erreicht.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Sondenschlauch einen dreischichtigen
Aufbau mit einer äußeren ersten Schicht, einer an die äußere Schicht angrenzenden
innenliegenden zweiten Schicht und einer an die innenliegende Schicht angrenzenden
inneren dritten Schicht auf. Die innere Schicht besteht aus einem Material, das eine
größere Härte als das Material der innenliegenden Schicht aufweist. Vorzugsweise haben
die Materialien der inneren und äußeren Schicht die gleiche Härte. Es hat sich gezeigt,
dass sich diese Ausführungsform durch weiter verbesserte Gleit- und Vorschubeigenschaften
auszeichnet.
[0012] Das Material der äußeren Schicht weist vorzugsweise eine Shore-Härte gemäß ASTM D
2240 auf, die größer als 40 und kleiner als 70 D, vorzugsweise größer als 50 und kleiner
als 60 D, insbesondere 55 D ist, während das Material der innenliegenden Schicht vorzugsweise
eine Shore-Härte aufweist, die größer als 70 und kleiner als 100 D, vorzugsweise größer
als 80 und kleiner als 90 D, insbesondere 85 D ist.
[0013] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Oberfläche der äußeren Schicht
mikrorau ausgebildet. Mit der mattierten oder leicht rauen Oberfläche kann die Reibung
weiter verringert werden.
[0014] Vorzugsweise ist das proximale Ende des Sondenschlauchs mit einem Anschlussstück
zum Anschluss der Schlauchleitung eines Überleitsystems zum Zuführen einer Nährlösung
verbunden ist.
[0015] Vorzugsweise sind im Bereich des distalen Endes des Sondenschlauchs Austrittsöffnungen
ausgebildet sind.
[0016] Vorzugsweise ist das distale Ende des Sondenschlauchs abgerundet.
[0017] Aufgrund der verbesserten Stabilität kann die Stärke des jejunalen Sondenschlauchs
verringert werden. Daraus ergibt sich ein kleinerer Außendurchmesser, so dass der
Sondenschlauch in den Arbeitskanal der standardmäßigen Endoskope passt.
[0018] Das erfindungsgemäße Sondensystem sieht neben der Ernährungssonde eine Magensonde
zur gastralen Dekompression oder Drainage vor. Die Magensonde weist einen gastralen
Sondenschlauch auf, der eine geringere Länge und einen größeren Durchmesser als der
jejunale Schlauch der Ernährungssonde hat. Dadurch ist es möglich den gastralen Sondenschlauch
im Gastrointestinaltrakt und den jejunalen Sondenschlauch im Jejunum zu platzieren
und den jejunalen Sondenschlauch in den gastralen Sondenschlauch einzuführen. Vorzugsweise
sollte der jejunale Sondenschlauch mehr als die doppelte Länge des gastralen Sondenschlauchs
haben.
[0019] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sondensystems weist auch
der gastrale Sondenschlauch einen mindestens zweischichtigen Aufbau auf. Die innere
Schicht des gastralen Sondenschlauchs besteht vorzugsweise aus einem Material, das
eine größere Härte als das Material der äußeren Schicht hat. Da die Außenschicht weicher
als die Innenschicht ist, zeichnet sich der Sondenschlauch einerseits durch ausreichende
Stabilität und andererseits durch ausreichende Geschmeidigkeit aus, um Verletzungen
der Schleimhaut beim Einführen der Magensonde zu vermeiden. Die Gleitfähigkeit der
Magensonde wird bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform wieder durch einen
mikroraue Oberfläche verbessert.
[0020] Vorzugsweise sind im Bereich des distalen Endes des gastralen Sondenschlauchs Öffnungen
ausgebildet.
[0021] Vorzugsweise ist das distale Ende des gastralen Sondenschlauchs mit einer endständig
offenen Olive abgeschlossen ist.
[0022] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Sondensystems mit
einer Ernährungssonde und einer Magensonde unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher
erläutert.
[0023] Es zeigen:
- Figur 1
- die erfindungsgemäße Sonde zur enteralen Ernährung in teilweiser geschnittener Darstellung,
- Figur 2
- einen Schnitt durch die Ernährungssonde von Figur 1 entlang der Linie A-A,
- Figur 3
- die erfindungsgemäße Magensonde in teilweiser geschnittener Darstellung,
- Figur 4
- einen Schnitt durch die Magensonde von Figur 3 entlang der Linie B-B und
- Figur 5
- das erfindungsgemäße Sondensystem mit der Ernährungssonde und Magensonde in teilweiser
geschnittener Darstellung,
[0024] Das erfindungsgemäße Sondensystem umfasst eine Ernährungssonde und eine Magensonde.
Die Figuren 1 und 2 zeigen die Ernährungssonde, während die Figuren 3 und 4 die Magensonde
zeigen.
[0025] Die Ernährungssonde 1 weist einen Sondenschlauch 2 in einer Länge von beispielsweise
2700 mm auf, der ein offenes proximales Ende 3 und ein offenes distales Ende 4 hat.
Zwischen dem proximalen und distalen Ende 3, 4 verläuft das Lumen 5 des Sondenschlauchs.
Der Sondenschlauch hat einen Außendurchmesser von beispielsweise 2,6 mm und einen
Innendurchmesser (Lumen) von beispielsweise 1,8 mm.
[0026] Mit dem proximalen Ende 3 des Sondenschlauchs 1 ist ein Anschlussstück 6 zum Anschluss
eines nicht dargestellten Überleitsystems zum Zuführen einer Nährlösung verbunden.
Die Schlauchleitungen der bekannten Überleitsysteme verfügen über ein komplementäres
Anschlussstück, das an das Anschlussstück 6 der Ernährungssonde angeschlossen wird.
[0027] Das Anschlussstück 6 der Ernährungssonde 1 weist einen Basiskörper 7 mit einem Luer-Lock-Konnektor
8 auf. Positive und negative Luer-Lock-Konnektoren gehören zum Stand der Technik.
Zum Verschluß des Luer-Lock-Konnektors 8 weist das Anschlussstück 6 eine Verschlusskappe
9 auf, die den Konnektor 8 dicht verschließt. Die Verschlusskappe 9 ist mit dem Basiskörper
7 des Anschlussstücks 6 über einen flexiblen Steg 10 verbunden.
[0028] Das Anschlussstück 6 wird auf dem Sondenschlauch 2 der Ernährungssonde klemmend gehalten,
so dass das Anschlussstück abgenommen werden kann. Hierzu weist der Basiskörper 7
des Anschlussstücks ein Klemmstück 7a auf, dass auf das proximale Ende des Sondenschlauchs
aufgesetzt ist.
[0029] Im Bereich des distalen Endes 4 weist der Sondenschlauch 2 vier seitliche Austrittsöffnungen
11 zum Austritt der Nährlösung auf. Zur Vermeidung von Verletzungen ist das distale
Ende 4 der Schlauchleitung abgerundet.
[0030] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Ernährungssonde 1. Der Sondenschlauch 2 hat
einen dreischichtigen Aufbau. Er besteht aus einer äußeren Schicht 2a aus einem härteren
Material, einer innenliegenden Schicht 2b aus einem weicheren Material und einer inneren
Schicht 2c aus einem härteren Material. Die Oberfläche der äußeren Schicht 2a ist
mikrorau ausgebildet.
[0031] Das Material der äußeren Schicht 2a hat eine Shore-Härte gemäß ASTM D 2240, die vorzugsweise
größer als 50 und kleiner als 60 D, insbesondere 55 D ist. Die innere Schicht 2c besteht
aus einem Material mit der gleichen Shore-Härte wie die äußere Schicht 2a. Die innenliegende
Schicht 2b besteht aus einem Material mit einer Shore-Härte gemäß ASTM D 2240 die
größer als 80 und kleiner als 90 D, insbesondere 85 D ist. Die innere und äußere Schicht
2a, 2c haben beispielsweise eine Schichtdicke von 0,1 mm.
[0032] Zur Kontrolle der Positionierung der Ernährungssonde ist mindestens eine der drei
Schichten röntgenkontrastfähig. Der Sondenschlauch 2 kann beispielsweise aus elastischen
Polymeren, beispielsweise thermoplastischen Elastomeren, Polyurethan, modifizierte
Polyamide oder Polyolefine, Styrolpolymere, Fluorpolymere oder PVC mit Weichmacher
bestehen. Entscheidend ist, dass einerseits die erforderliche Shore-Härte und andererseits
die Biokompatibilität der Materialien gegeben ist.
[0033] Der dreischichtige Aufbau der erfindungsgemäßen Ernährungssonde führt zu einem verbesserten
Vorschubverhalten und größerer Knickfestigkeit bei verbesserter Flexibilität. Da die
Ernährungssonde von einem Führungsdraht keinen Gebrauch macht, sind weniger Arbeitsschritte
beim Legen der Ernährungssonde in Verbindung mit der Magensonde erforderlich. Auch
sind die Herstellungskosten ohne den teuren Führungsdraht geringer. Darüber hinaus
wird das Risiko einer Dislokation der Ernährungssonde weiter verringert. Mit dem dreischichtigen
Aufbau kann der Außendurchmesser des jejunalen Sondenschlauchs so gewählt werden,
dass er durch den Arbeitskanal eines Standardendoskops passt und trotzdem einen ausreichenden
Innendurchmesser zur Applikation von Nährlösung in den Dünndarm erlaubt. Vorzugsweise
sollte der Außendurchmesser kleiner als 2,8 mm sein.
[0034] Im Folgenden wird die Magensonde des erfindungsgemäßen Sondensystems beschrieben.
Die Magensonde 20 weist einen gastralen Sondenschlauch 21 in einer Länge von 1200
mm mit einem offenen proximalen Ende 22 und einem offenen distalen Ende 23 auf. Zwischen
dem proximalen und distalen Ende 22, 23 erstreckt sich das Lumen 24 des Sondenschlauchs
21. Das distale Ende 23 des Sondenschlauchs ist mit einer endständig offenen Olive
25 abgeschlossen, die röntgenkontrastfähig ist. Seitliche Öffnungen 26 sind im Bereich
des distalen Ende 23 des Sondenschlauchs 21 umfangsmäßig verteilt angeordnet.
[0035] Der Innendurchmesser des Sondenschlauchs 21 der Magensonde 20 ist größer als der
Außendurchmesser des Sondenschlauchs 2 der Ernährungssonde 1, so dass der Sondenschlauch
der Magensonde 20 unter Ausbildung eines Ringspaltes mit einem ausreichenden Querschnitt
auf den Sondenschlauch der Ernährungssonde 1 aufgeschoben werden kann. In dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist der Außendurchmesser des gastralen Sondenschlauchs 21 5,2
mm und der Innendurchmesser 3,9 mm.
[0036] Mit dem proximalen Ende 22 des gastralen Sondenschlauchs 21 ist ein Anschlussstück
28 verbunden. Das Anschlussstück 28 weist einen ersten Zugang 29 zur Aufnahme des
jejunalen Sondenschlauchs 2 und einen zweiten Zugang 30 zum Anschluss einer nicht
dargestellten Saugleitung auf. Das Anschlussstück 28 der Magensonde 20 ist vorzugsweise
ein Y-Adapter mit einem geraden Anschlussstück 28a und einem von dem geraden Anschlussstück
abzweigenden Anschlussstück 28b. Mit dem geraden Anschlussstück 28a ist ein erster
Konnektor 31 zum Anschluss des Anschlussstücks 6 der Ernährungssonde 1 und mit dem
abzweigenden Anschlussstück 28b ein zweiter Konnektor 32 zum Anschluss der Saugleitung
verbunden. Der Konnektor 32 zum Anschluss der Schlauchleitung ist beispielsweise ein
Luer-Lock-Konnektor. Der Luer-Lock-Konnektor 32 kann mit einer passenden Verschlusskappe
33 dicht verschlossen werden, der über einen flexiblen Steg 34 mit dem abzweigenden
Anschlussteil 28b verbunden ist.
[0037] Das Anschlussstück 6 der Ernährungssonde 1 und das Anschlussstück 28 der Magensonde
20 können passend aufeinander gesetzt werden, wenn die Magensonde auf die Ernährungssonde
aufgeschoben ist. Hierzu weist das Anschlussstück 6 der Ernährungssonde 1 einen zylindrischen
Unterteil 12 auf, der passend auf den Konnektor 31 des Anschlussstücks 28 der Magensonde
20 aufgesetzt werden kann. Der Unterteil 12 und der Konnektor 31 sind derart ausgebildet,
dass das Anschlussstück 6 der Ernährungssonde 1 und der Konnektor 31 des Anschlussstücks
28 der Magensonde 20 eine Schnappverbindung bilden. Hierzu können beispielsweise an
der Außenseite des Konnektors 31 bzw. der Innenseite des Unterteils 12 Nuten bzw.
Rillen vorgesehen sein, die passend ineinander greifen, so dass eine sichere, aber
einfach lösbare Verbindung geschaffen wird.
[0038] Der Sondenschlauch 21 der Magensonde 20 weist einen zweischichtigen Aufbau auf. Figur
4 zeigt einen Schnitt durch den Sondenschlauch 20. Der gastrale Sondenschlauch 21
kann aus dem gleichen Material wie der jejunale Sondenschlauch 2 bestehen. Die äußere
Schicht 21a des gastralen Sondenschlauchs 21 besteht aus einem Material mit einer
Shore-Härte gemäß ASTM D 2240, die vorzugsweise größer als 70 und kleiner als 90 D,
insbesondere 85 D ist. Die innere Schicht besteht aus einem Material mit einer Shore-Härte
vorzugsweise 50 bis 70 D, insbesondere 55 D. Die äußere Schicht 21a hat eine größere
Stärke als die innere Schicht 21b, wobei die innere Schicht beispielsweise 0,1 bis
0,2 mm stark ist. Da die äußere Schicht 21a weicher als die innere Schicht 21b ist,
wirkt die Magensonde wenig traumatisch für die Speiseröhre bei ausreichender Stabilität.
Die innere Oberfläche der inneren Schicht 21b kann wiederum mikrorau ausgebildet sein.
[0039] Figur 5 zeigt die Ernährungssonde 1 in Verbindung mit der Magensonde 20. Zunächst
wird die Ernährungssonde 1 mit Hilfe eines Endoskops gelegt. Dabei ist das Anschlussstück
6 nicht auf den Sondenschlauch 2 aufgesetzt. Dann wird das Endoskop herausgezogen,
was mit aufgesetztem Anschlussstück nicht möglich wäre. Danach wird der Sondenschlauch
21 der Magensonde 20 über den Sondenschlauch 2 der Ernährungssonde 1 geschoben. Anschließend
wird der Sondenschlauch 2 der Ernährungssonde 1 am proximalen Ende auf die richtige
Länge gekürzt, und das Anschlussstück 6 wird auf das proximale Ende des Sondenschlauchs
2 bzw. den ersten Konnektor 31 der Magensonde 20 aufgesetzt.
[0040] Daraufhin können das nicht dargestellte Überleitsystem zum Zuführen der Nährlösung
und die nicht dargestellte Saugleitung zur Dekompression des Magens konnektiert werden.
1. Sonde zur enteralen Ernährung mit einem
jejunalen Sondenschlauch (2) zur Platzierung im Jejunum, der ein proximales Ende (3)
und ein distales Ende (4) und ein Lumen (5) zwischen dem proximalen und distalen Ende
aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass der Sondenschlauch (2) einen mindestens zweischichtigen Aufbau mit einer äußeren
ersten Schicht (2a) und einer an die äußere Schicht angrenzenden zweiten Schicht (2b)
aufweist, wobei die erste Schicht (2a) aus einem Material besteht, dass eine größere
Härte als das Material der zweiten Schicht (2b) hat.
2. Sonde nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sondenschlauch (2) einen dreischichtigen Aufbau mit einer äußeren ersten Schicht
(2a), einer an die äußere Schicht angrenzenden innenliegenden zweiten Schicht (2b)
und einer an die innenliegende Schicht angrenzenden inneren dritten Schicht (2c) aufweist,
wobei die dritte Schicht aus einem Material besteht, das eine größere Härte als das
Material der zweiten Schicht hat.
3. Sonde nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialien der ersten Schicht (2a) und der dritten Schicht (2c) des Sondenschlauch
(2) die gleiche Härte haben.
4. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der ersten Schicht (2a) des Sondenschlauchs (2) eine Shore-Härte gemäß
ASTM D 2240 hat, die größer als 40 und kleiner als 70 D, vorzugsweise größer als 50
und kleiner als 60 D, insbesondere 55 D ist.
5. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der zweiten Schicht (2b) des Sondenschlauchs (2) eine Shore-Härte gemäß
ASTM A 2240 hat, die größer als 70 und kleiner als 100 A, vorzugsweise größer als
80 und kleiner als 90 A, insbesondere 85 A ist.
6. Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Oberfläche der ersten Schicht (2a) des Sondenschlauchs (2) mikrorau ausgebildet
ist.
7. Sondensystem mit einer Sonde zur enteralen Ernährung nach einem der Ansprüche 1 bis
6 und einer Magensonde (20) zur gastralen Dekompression oder Drainage.
8. Sondensystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Magensonde (20) einen gastralen Sondenschlauch (21) aufweist, der ein proximales
Ende (22) und ein distales Ende (23) und ein Lumen (24) zwischen dem proximalen und
distalen Ende aufweist, wobei der jejunale Sondenschlauch (2) der Ernährungssonde
(1) eine größere Länge als der gastrale Sondenschlauch (22) der Magensonde (20) und
der jejunale Sondenschlauch einen kleineren Außendurchmesser als Innendurchmesser
des gastralen Sondenschlauchs aufweist, so dass der jenunale Sondenschlauch in den
gastralen Sondenschlauch einführbar ist.
9. Sondensystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der gastrale Sondenschlauch (21) der Magensonde (20) einen mindestens zweischichtigen
Aufbau mit einer äußeren Schicht (21a) und einer inneren Schicht (21b) aufweist, wobei
die innere Schicht aus einem Material besteht, das eine größere Härte als das Material
der äußeren Schicht hat.
10. Sondensystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der äußeren Schicht (21a) des gastralen Sondenschlauchs (22) eine Shore-Härte
gemäß ASTM A 2240 hat, die größer als 70 und kleiner als 100 A, vorzugsweise größer
als 80 und kleiner als 90 A, insbesondere 85 A ist.
11. Sondensystem nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der inneren Schicht (21b) des gastralen Sondenschlauchs (21) eine Shore-Härte
gemäß ASTM D 2240 aufweist die größer als 40 und kleiner als 70 D, vorzugsweise größer
als 50 und kleiner als 60 D, insbesondere 55 D ist.
12. Sondensystem nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Oberfläche der inneren Schicht (21b) des gastralen Sondenschlauchs (21)
mikrorau ausgebildet ist.
13. Sondensystem nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das proximale Ende (22) des gastralen Sondenschlauchs (21) mit einem Anschlussstück
(28) mit einem ersten Zugang (29) zur Aufnahme des jejunalen Sondenschlauchs (2) und
einem zweiten Zugang (30) zum Anschluss einer Saugleitung verbunden ist.
14. Sondensystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Zugang (29) des Anschlussstücks (28) des gastralen Sondenschlauchs (20)
und das Anschlussstück (6) des jejunalen Sondenschlauchs (2) derart ausgebildet sind,
dass das Anschlussstück des jejunalen Sondenschlauchs passend auf das Anschlussstück
des gastralen Sondenschlauchs aufsetzbar ist.
15. Sondensystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussstücke (6, 28) des jejunalen und gastralen Sondenschlauchs (2, 20) derart
ausgebildet sind, das die Anschlussstücke einschnappend miteinander verbindbar sind.