Beschreibung
[0001] Strahlungsgerät sowie Pulverauftragsstation und Anordnung zur Beschichtung von temperatursensiblen
Materialien und Verfahren hierzu
Technisches Gebiet
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Strahlungsgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, eine Anordnung zu Pulverbeschichtung nach dem Oberbegriffs des Anspruchs 13, eine
Pulverauftragsstation nach dem Oberbegriff des Anspruchs 23 sowie ein Verfahren zum
Pulverbeschichten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 25.
Stand der Technik
[0003] In der Möbelindustrie gibt es seit einiger Zeit Bestrebungen Holzwerkstoffe und insbesondere
Holzfaserwerkstoffe wie MDF- (Medium-Density-Fibre) Elemente statt zu lackieren mit
Pulver zu beschichten bzw. Pulverlack aufzubringen. Gegenüber dem Nasslackverfahren
hat die Pulverbeschichtung bzw. der Pulverlack den Vorteil, dass vielfältige Arbeitsschritte
wie Aufbringung von Primern (Grundierungen), Füllschichten usw. und dazugehörige Zwischenbearbeitungsschritte
wie Schleifen u. dgl. entfallen können und zudem eine äußerst attraktive und glatte,
mit vielen Effekten versehbare Oberfläche geschaffen werden kann.
[0004] Allerdings bedarf es bei der Pulverbeschichtung hoher Temperaturen für das Aufschmelzen
und Aushärten bzw. Vernetzen des Pulvers. Üblicherweise müssen Temperaturen von über
120 °C bis zu 200 °C erreicht werden. Diese Temperaturen sind jedoch für temperatursensible
Substrate, wie Holzwerkstoffe oder Holzfaserstoffe (MDF-Platten) zu hoch, da sie zu
einem Verdampfen der in dem Holz befindlichen Feuchtigkeit führen und so Rissbildung
verursachen können.
[0005] Aus diesem Grund hat es bereits Versuche gegeben, mittels Strahlungsquellen und entsprechenden
Ofenbehandlungen auf MDF-Platten oder Holzwerkstoffen aufgebrachte Pulver aufzuschmelzen
und auszuhärten bzw. zu vernetzen.
[0006] Allerdings hat sich hierbei gezeigt, dass entweder weiterhin die Temperaturbelastung
des temperaturempfindlichen Substrats zu hoch war oder in Problembereichen, wie z.
B. an den Kanten, keine ausreichend homogene Beschichtung erzielbar war.
Offenbarung der Erfindung
Technische Aufgabe
[0007] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung Vorrichtungen bzw. ein Verfahren
bereitzustellen, mit dem eine insgesamt homogene Pulverbeschichtung von temperaturempfindlichen
Substraten, wie insbesondere MDF-Platten oder sonstigen Holzwerkstoffen möglich ist,
wobei insbesondere ein einfacher und effizienter Arbeitsablauf sowie eine einfache
Herstellbarkeit der Vorrichtungen angestrebt wird.
Technische Lösung
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Strahlungsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs
1 oder 4, einer Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 13, einer Pulverauftragsstation
mit den Merkmalen des Anspruchs 23 sowie einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
25. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Die Erfindung geht aus von der Erkenntnis, dass bei einer Pulverlackierung bzw. -
beschichtung von temperaturempfindlichen Substraten, wie beispielsweise Holzwerkstoffen
oder insbesondere MDF-Platten eine schnelle Aufheizung der Oberfläche und zwar in
allen Bereichen gewährleistet werden muss, wobei die Kerntemperatur des Substrats
nicht über kritische Werte ansteigen darf. Außerdem muss eine ausreichend lange Zeit
für die Aushärtung bzw. Vernetzung des Pulvers gewährleistet werden. Um diesen Anforderungen
zu genügen, wird nach einem ersten Aspekt der Erfindung ein Strahlungsgerät mit Energie-,
insbesondere Wärmestrahlern, vorzugsweise kurzwelligen Infrarot- (IR) Strahlern oder
Ultraviolett(UV)-Strahlern bereitgestellt, bei dem die Energiestrahler auf einem Träger
angeordnet sind und zusammen mit dem Träger oder für sich genommen bewegbar sind und/oder
in einer Art Kreis- oder Ringform angeordnet sind. Diese Maßnahmen bewirken, dass
bei einem an dem Strahlungsgerät vorbei zu transportierenden Objekt, an dem das Pulver
anhaftet, eine gleichmäßige Strahlungsleistung beaufschlagt werden kann, ohne dass
es zu einer Überhitzung kommt.
[0010] Dies wird bei der beweglichen Ausführungsform der Strahler bzw. des Trägers insbesondere
dadurch erreicht, dass die Bewegung so ausgeführt wird, dass die Trägergrundstruktur
mit den Strahlern bzw. die Strahler selbst hin- und herbewegt werden und zwar entweder
linear oder in einer Dreh- oder Schwenkbewegung parallel zur Objektransportrichtung,
so dass die Strahlungseinwirkung an einem Ort zeitlich nur sehr begrenzt stattfindet,
gleichwohl aber für das zu beschichtende Objekt/Substrat flächendeckend.
[0011] Alternativ oder in Kombination dazu können die Strahler kreis- oder ringförmig angeordnet
sein, da auch diese Form für vielfältig geformte Substrate, insbesondere jedoch plattenförmige
Substrate, die an den Strahlern vorbei bewegt werden, eine gleichmäßige, insbesondere
wiederholte, aber nicht zu lange Strahlungseinwirkung gewährleistet.
[0012] Vorzugsweise sind die Strahler so angeordnet, dass sie das Substrat zumindest in
einer Richtung überragen, um sämtliche Flächen des Substrats mit der Strahlung zu
erreichen.
[0013] Zu diesem Zweck sind die Strahler vorzugsweise auch an dem Träger in der Weise justierbar
angeordnet, dass sie auf das zu bestrahlende Objekt mit ihrer Hauptstrahlrichtung
ausgerichtet werden können. Hierzu haben sich Montageelemente bewährt, die an einer
Trägergrundstruktur, z. B. in Ring-, Platten- oder Scheibenform verschwenkbar angeordnet
sind und zwar vorzugsweise um eine Achse, die in der Ebene der Trägergrundstruktur
liegt, so dass die an den Montageelementen befestigten Strahler aus der Trägergrundstrukturebene
herausgeschwenkt werden können und die Hauptstrahlungsrichtung der Strahler unterschiedlich
zur Normalen der Trägergrundstrukturebene wird.
[0014] Im übrigen ist jedoch klar, dass zusätzlich zur Verschwenkbarkeit der Strahler aus
der Ebene der Trägergrundstruktur heraus zur Anpassung an die zu beschichtende Substratgeometrie
die erfindungsgemäße Bewegbarkeit des Trägers bzw. der Strah1er parallel zur Transportrichtung
der zu beschichtenden Substrate bzw. Objekte parallel zu oder in der Ebene erfolgt,
in der im Wesentlichen der oder die Strahler angeordnet sind.
[0015] Die vorzugsweise zur Verwendung kommenden kurzwelligen oder mittelwelligen Infrarotstrahler
können insbesondere als lineare Strahler in segmentweiser Anordnung oder als ring-
oder kreisförmige Strahler ausgebildet sein. Entsprechend können an dem Strahlungsgerät
nur ein Strahler für eine einseitige Bestrahlung oder zwei oder mehr Strahler bei
ein- und zweiseitiger Bestrahlung vorgesehen sein. Bevorzugt ist eine gleichzeitige
zweiseitige Bestrahlung, bei der jeweils eine Trägergrundstruktur mit dem darauf angeordneten
Strahler bzw. den Strahlern gegenüberliegend zueinander angeordnet sind und zwischen
sich den Transportpfad für das zu beschichtende Objekt einschließen.
[0016] Vorzugsweise kann auch der Abstand der zwei gegenüber liegenden Trägergrundstrukturen
mit den darauf angeordneten Strahlern verändert werden, um so die in die Oberfläche
eingebrachte Strahlungsleistung durch Abstandsveränderung einstellen zu können.
[0017] Neben den bereits angesprochenen Infrarotstrahlern können an dein Strahlungsgerät
alle möglichen anderen Energiestrahler, insbesondere auch UV-Strahler angeordnet werden.
[0018] Eine erfindungsgemäße Anordnung zum Pulverbeschichten von temperatursensiblen Materialien
mit dem oben beschriebenen Strahlungsgerät umfasst nach einem weiteren Aspekt eine
vorgeschaltete Pulverauftragsstation und einen nachgeschalteten Bereich zum Aushärten
oder Vernetzen des Pulvers, vorzugsweise einen Ofen und insbesondere einen Umluftofen.
Insbesondere ist es auch möglich das erfindungsgemäße Strahlungsgerät auch im nachgeschalteten
Aushärte- und Vernetzungsbereich einzusetzen, insbesondere bei UV-aushärtenden Lacksystemen.
In diesem Fall umfasst eine entsprechende Anordnung beispielsweise ein oder mehrere
Strahlungsgeräte mit IR-Strahlern zwischen Pulverauftragsstation und Aushärte- bzw.
Vernetzungsbereich und ein oder mehrere Strahlungsgeräte mit UV-Strahlern im oder
nach dem Aushärte- bzw. Vernetzungsbereich. Auch eine Kombination unterschiedlicher
Energiestrahler ist möglich.
[0019] Die Pulverauftragsstation, bei der vorzugsweise durch elektrostatisches Spritzen
das zu beschichtende Pulver auf dem Substrat abgeschieden wird, weist erfindungsgemäß
sog. Ableitelemente auf, die dazu dienen, Ladung abzuleiten und den Feldlinienverlauf
am zu beschichtenden Objekt zu glätten, so dass an den Kanten des Objekts, an den
es üblicherweise zu Feldkonzentrationen kommt, keine Anhäufung des zu beschichtenden
Pulvers erfolgt.
[0020] Vorzugsweise sind die Ableitelemente so angeordnet, dass zwischen Ihnen und einer
gegenüberliegenden Spritzeinrichtung das Objekt beim Pulverauftrag angeordnet ist,
also sich das Ableitelement aus der Sicht der Spritzeinrichtung bzw. Pulverauftragseinrichtung
hinter dem zu beschichtenden Objekt befindet.
[0021] Die Ableitelemente sind vorzugsweise in der Form von Lochblechen, Lamellenvorhängen,
Schutzblechen oder Gitterstrukturen ausgebildet.
[0022] Da sich auf den Ableitelementen Pulver ansammelt, ist vorzugsweise eine Einrichtung
vorgesehen, mit der die Ableitelemente in einfacher Weise gereinigt werden können,
beispielsweise durch Abschütteln des Pulvers.
[0023] Die Aufhängung bzw. Lagerung der zu beschichtenden Substrate in der Pulverauftragsstation
erfolgt über Halteelement, insbesondere Haken, die einerseits elektrisch leitfähig
zur Ableitung von Ladung ausgebildet sind, aber andererseits in Bereichen, in denen
sie nicht im unmittelbaren Kontakt mit den Substraten stehen, isoliert sind, um Feldlinienkonzentrationen
und Pulveranhäufungen zu vermeiden.
[0024] Der bei der erfindungsgemäßen Anordnung zum Pulverbeschichten von temperatursensiblen
Substraten vorgesehene Bereich zum Aushärten und Vernetzen des Pulvers, schließt sich
in vorteilhafter Weise unmittelbar an das Strahlungsgerät an, um zwischen dem Aufschmelzen
des Pulvers und der nachfolgenden Temperaturbehandlung beim Aushärten und Vernetzen
keine Wärmeverluste zu erleiden. Vorzugsweise kann das Strahlungsgerät auch in den
Eingangsbereich für den Aushärte/Vernetzungsbereich integriert sein.
[0025] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird der Aushärte-/Vernetzungsbereich
durch einen Umluftofen gebildet, bei dem die Luftführung entweder von oben nach unten,
von unten nach oben, sowohl von unten nach oben als auch von oben nach unten mit seitlicher
Wegführung der Luft und/oder mit abwechselnder Luftführung von unten nach oben ausgeführt
sein kann.
[0026] Da durch das Aufschmelzen des Pulvers im Strahlungsgerät bereits eine ausreichende
Haftwirkung des aufgeschmolzenen Pulvers auf dem Substrat vorliegt, kann der Umluftofen
mit einer hohen Luftgeschwindigkeit im Bereich von 1 bis 5 m/s vorzugsweise ca. 2
bis 4 m/s betrieben werden, so dass sich ein großer Bereich mit konstanter Temperatur
insbesondere über das gesamte zu beschichtende Substrat einstellt.
[0027] Vorzugsweise ist der Ofen in mehrere Zonen unterteilt, in denen verschiedene Temperaturen
eingestellt werden können, so dass beim Durchlaufen des Umluftofens das zu beschichtende
Substrat ein Temperaturprofil durchlaufen kann. Dies gewährleistet, dass die für die
Aushärtung und Vernetzung notwendige Temperatur an der Oberfläche ausreichend hoch
gehalten werden kann, während die Kerntemperatur unter einem kritischen Wert bleibt.
[0028] Die Anzahl der Zonen ist beliebig, wobei sich Werte im Bereich von 3 bis 5 Zonen
bewährt haben.
[0029] Zur Temperaturregelung im Umluftofen oder in anderen Temperatureinrichtungen für
die Aushärtung und Vernetzung des Pulvers können Sensoren, insbesondere Infrarotsensoren
zur Messung der Oberflächentemperatur vorgesehen sein, die über eine Steuerung ausgehend
von den gemessenen Werten die Temperatur auf den gewünschten Wert einregeln.
[0030] Alternativ zum Umluftofen oder anderen Einrichtungen zur Aushärtung bzw. Vernetzung
oder in Kombination damit als Nachhärteeinrichtung kann das erfindungsgemäße Strahlungsgerät
auch an dieser Stelle der Anordnung eingesetzt werden, beispielsweise zur Nachhärtung
von UV-aushärtenden Lacksystemen mit UV-Strahlern.
[0031] Bevor das Pulver auf das zu beschichtende Substrat aufgetragen wird, wozu neben dem
bisher erwähnten elektrostatischen Spritzen auch andere bekannte Verfahren eingesetzt
werden können, ist es vorteilhaft das Material in entsprechender Weise vorzubehandeln.
Entsprechend sind bei einer erfindungsgemäßen Anlage zum Pulverbeschichten von temperatursensiblen
Materialien, wie MDF-Platten, entsprechende Behandlungsstationen vorgesehen.
[0032] Zunächst kann eine Klimakammer vorgesehen sein, in der die zu beschichtenden Substrate
so lange aufbewahrt werden, bis mit der Bearbeitung begonnen werden kann. Der Grund
hierfür liegt darin, dass die Holzwerkstoffe und insbesondere MDF-Platten eine bestimmte
Feuchtigkeit aufweisen, aber nicht über- oder insbesondere unterschreiten sollten,
die im Bereich von größer gleich 5, vorzugsweise mehr als 8, insbesondere 5 bis 15
Gew. -% Feuchte liegt. Eine Mindestfeuchte ist notwendig, um eine ausreichende Leitfähigkeit
(Widerstand R = ca. 10 Ω) zu gewährleisten, wobei andererseits durch Vermeidung von
zu großer Feuchtigkeit dem Problem der Rissbildung entgegen gewirkt werden kann.
[0033] Ferner ist es vorteilhaft, die Holz- bzw. MDF-Werkstoffe zu Beginn zu schleifen,
um eine glatte Oberfläche zu erzielen.
[0034] Anschließend kann eine Beflammungsstation vorgesehen sein, in der die Oberfläche
beflammt wird, um überstehende Holzfasern zu entfernen und den Oberflächenbereich
durch die Flammeinwirkung zu verdichten.
[0035] Zu diesem Zweck kann alternativ oder zusätzlich auch eine Plasmabehandlungseinrichtung
vorgesehen sein.
[0036] Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die MDF-Platten oder Holzwerkstoffe
mit einem Primer, insbesondere einem biologisch abbaubaren Primer zu versehen, welcher
eine luft- bzw. dampfdichte Sperrschicht für die in dem Werkstoff enthaltene Feuchtigkeit
darstellt und darüber hinaus die Poren in der Oberfläche des Werkstückes verschließt.
[0037] Vorzugsweise wird der Primer durch Wasserdampf unterstütztes Spritzen aufgebracht,
wie es in der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2004 012 889 beschrieben ist, welche hier vollumfänglich in die Anmeldung mit aufgenommen wird.
[0038] Durch das Wasserdampf unterstütze Spritzen können insbesondere wasserlösliche Primer
sehr glatt mit sehr guten Oberflächeneigenschaften aufgebracht werden, wobei zusätzlich
der Vorteil darin besteht, dass der Primer sehr schnell trocknet und unmittelbar weiter
verarbeitet werden kann, so dass eine kontinuierliche Anlage zum Beschichten von temperatursensiblen
Materialien verwirklicht werden kann.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0039] Weitere Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei
der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels deutlich.
Die beigefügten Zeichnungen zeigen hierbei in rein schematischer Weise in
[0040] Fig. 1 eine erfindungsgemäße Anlage zur Pulverbeschichtung von MDF-Platten;
[0041] Fig. 2a, 2b eine Seitenansicht und eine Queransicht eines erfindungsgemäßen Strahlungsgeräts,
welches in der Anordnung in Fig. 1 eingesetzt ist; und in
[0042] Fig. 3 ein Temperatur-Zeit-Diagramm für eine in der Anlage der Fig. 1 behandelte
MDF-Platte, während der Bestrahlung durch das Strahlungsgerät und dem Durchgang durch
den Umluftofen.
Beste Ausführungsform der Erfindung
[0043] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung den Aufbau einer erfindungsgemäßen
Anlage zur Pulverbeschichtung von MDF-Platten 8, wie sie in der Möbelindustrie Verwendung
finden.
[0044] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Anlage insgesamt sechs Bearbeitungsstationen
I bis 6 auf, die die MDF-Platte 8 mittels einer Transporteinrichtung 7 durchläuft.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Transporteinrichtung 7 durch eine Schienenanordnung
realisiert, in der Halterungen 10 aufgenommen sind, an welchen die MDF-Platte 8 eingehängt
werden kann.
[0045] In der ersten Bearbeitungsstation 1 wird die MDF-Platte 8 mittels eines Schleifgeräts
9 an den Oberflächen so bearbeitet, dass eine glatte saubere Oberfläche entsteht.
[0046] Anschließend wird die MDF-Platte in der Bearbeitungsstation 2 mittels eines schematisch
dargestellten Gasbrenners 38 an der Oberfläche beflammt, um evtl. nach dem Schleifprozess
verbliebene Holzfasern zu entfernen und die Oberfläche durch die Flammeneinwirkung
zu verdichten.
[0047] Alternativ oder zusätzlich kann nach oder anstelle der Bearbeitungsstation 2 mit
dem Beflammen eine Plasmabehandlungsanlage (nicht gezeigt) vorgesehen werden, wobei
durch die Plasmaeinwirkung auf die Oberfläche ebenfalls eine Verdichtung der Oberfläche
erfolgt.
[0048] In der Bearbeitungsstation 3 ist eine Lackieranlage mit einer Spritzkabine 11 und
einer Spritzeinrichtung 14 gezeigt, durch welche mittels Wasserdampf unterstütztem
Lackieren ein Primer auf die Oberfläche der MDF-Platte 8 aufgebracht wird. Der Primer
dient dazu, die Oberfläche gasdicht zu verschließen und die Poren in der Oberfläche
der MDF-Platte 8 zu füllen, wie dies in der Patentanmeldung von Patrick Oliver Ott
bezüglich eines Verfahrens zum Vorbehandeln von Oberflächen von Holz- und/oder Holzfaserverbundrohlingen
zum anschließenden Pulver- oder Folienbeschichten beschrieben ist.
[0049] Vorzugsweise wird ein wasserlöslicher Primer, welcher ein handelsüblicher Primer
sein kann, verwendet, da dies in Zusammenhang mit einem Wasserdampf unterstützten
Verfahren, wie in der Patentanmeldung
DE 10 2004 012 889 beschrieben, zu besonders glatten und dichten Oberflächenschichten führt. Zu diesem
Zweck ist in der Lackieranlage der Bearbeitungsstation 3 eine Wasserdampferzeugungseinrichtung
12 zusätzlich zur Lackversorgungseinrichtung 13 vorgesehen.
[0050] Durch das Wasserdampf unterstütze Lackieren besteht ferner der Vorteil, dass die
mit Primer versehene MDF-Platte 8 unmittelbar nach dem Lackieren in einem kontinuierlichen
Prozess in die nächste Bearbeitungsstation überführt werden kann, da durch die hohe
Temperatur des Wasserdampfs eine sehr schnelle Trocknung erfolgt. Erforderlichenfalls
kann hier in der Anordnung eine nicht dargestellte Pufferstation eingebaut werden,
um für die MDF-Platten 8 eine gewisse Trocknungszeit zu realisieren.
[0051] In der Bearbeitungsstation 4 erfolgt der Pulverauftrag, wobei die Pulverauftragsstation
4 ebenfalls ein Gehäuse 17 sowie entsprechende Einrichtungen für eine elektrostatische
Pulverapplikation, wie Spitzpistolen 16, Pulvervorratsbehälter 15, Zuführleitungen
20 u. dgl. aufweist.
[0052] Erfindungsgemäß ist in der Pulverauftragsstation 4 noch zusätzlich gegenüberliegend
zu jedem Pulverauftragsmittel 16 ein Ableitelement 18 vorgesehen, welches über die
Leitung 19 geerdet ist und dazu dient überschüssige Ladung abzuleiten und den Feldlinienverlauf
an dem zu beschichtenden Objekt 8 zu glätten, um erhöhten Pulverauftrag an den Kanten,
an denen sich Feldkonzentrationen ausbilden können, zu vermeiden.
[0053] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist in der Pulverauftragsstation
4 für jede Seite der MDF-Platte 8 ein Pulverauftragsmittel 16 in Form einer Spritzpistole
16 vorgesehen, wobei gegenüberliegend zu den Spritzpistolen 16 Ableitelemente 18 angeordnet
sind. Im in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist jedoch lediglich ein Ableitelement
1 8 zu sehen. während das andere von der MDF-Platte 8 verdeckt ist. Auch die zweite
Pulverauftragsspritzpistole 16 ist nicht dargestellt, da sie durch das Ableitelement
18 verdeckt ist. Lediglich die Zuführleitung 20 ist zu sehen.
[0054] Wie ferner in der Fig. 1 zu sehen ist, ist das Ableitelement 18 bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel als gitterförmige Struktur ausgebildet, bei der die Gitterstäbe
als Flachstege mit einer Tiefe von einigen Zentimetern (4 bis 6 cm) und einer Dicke
von ca. 0,5 bis 1 cm ausgebildet sind. Neben dieser Ausführungsform des Ableitelements
18 sind weitere Ausführungsformen vorstellbar, wie beispielsweise Lamellenvorhänge,
Lochbleche, Schlitzbleche u. dgl.. Da sich auf den Ableitelementen 18 mit der Zeit
selbst eine gewisse Pulverabscheidung bilden wird, ist es vorteilhaft, wenn eine Vorrichtung
vorgesehen ist, mit der die Ableitelemente 18 von Zeit zu Zeit gereinigt werden können,
beispielsweise durch entsprechendes Rütteln u, dgl..
[0055] Die MDF-Platte 8 wird durch die Transporteinrichtung 7 mit dem aufgebrachten Pulver
in die Bearbeitungsstation 5 überführt, in der ein erfindungsgemäßes Strahlungsgerät
21 mit kurzwelligen Infrarotstrahlern vorgesehen ist, um das auf der Oberfläche der
MDF-Platte 8 befindliche Pulver durch eine sehr schnelle und kurze Aufheizung aufzuschmelzen.
[0056] Das Strahlungsgerät 21 ist in größerer Darstellung in den Fig. 2a und 2b dargestellt,
wobei hier lediglich ein Teil des Strahlungsgeräts ohne den Antrieb 22 (siehe Fig.
1) gezeigt ist.
[0057] Wie die Fig. 2a und 2b zeigen, weist das Strahlungsgerät 21 ein Drehkreuz 29 als
Träger für die Infrarotlampen 35 auf. Das Drehkreuz 29 ist um die Achse 39, die sich
im Mittelpunkt des Drehkreuzes 29 befindet, dreh- bzw. schwenkbar, wie die Pfeile
32 andeuten.
[0058] An dem Drehkreuz 29 ist ein Ring 46 vorgesehen, der als Polygon ausgeführt ist. Der
Polygonring 46 weist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel zehn Linearabschnitte auf,
an denen die Infrarotlampen 35 angeordnet sind.
[0059] Wie insbesondere in Fig. 2b zu sehen ist, sind an dem Polygonring 46 bzw. den einzelnen
Linearabschnitten Montagebleche 33 vorgesehen, die um eine Drehachse 47 geneigt zum
Polygonring 46 bzw. zum Drehkreuz 29 angeordnet sind und zwar aus der Ebene heraus,
die das Drehkreuz 29 bzw. der Polygonring 46 aufspannt.
[0060] Insofern weisen die Montagebleche 33 einen spitzen Winkel zur Normalen der Ebene
des Drehkreuzes 29 bzw. des Polygonrings 46 auf, welche sich senkrecht zur Transportebene
befindet, die durch die MDF-Platte 8 gegeben ist bzw. durch die Transportrichtung
36 und die Vertikale 37 hierzu aufgespannt ist.
[0061] Wie durch den Doppelpfeil 34 angedeutet ist, sind die Montagebleche 33 um die Drehachse
47 verschwenkbar angeordnet, so dass der Neigungswinkel und die Abstrahlrichtung der
an den Montageblechen 33 angeordneten Infrarot-Lampen einstellbar ist.
[0062] Wie sich ebenfalls deutlich aus der Fig. 2b ergibt, überragt der Polygonring 46 mit
den daran angeordneten Infrarot-Lampen 35 in vertikaler Richtung die zu behandelnden
MDF-Platten, so dass durch die geneigte Anordnung der Infrarot-Lampen an den Montageblechen
33 eine Einstrahlmöglichkeit der Infrarot-Lampen auf die Oberseite und die Unterseite
der aufgehängten MDF-Platten 8 besteht.
[0063] Da ferner durch die Dreh- bzw. Verschwenkbarkeit des Trägers 29, 46, 47 die Möglichkeit
gegeben ist, durch Hin- und Herschwenken des Drehkreuzes 29 um die Achse 39 eine umlaufend
um den Träger gleichmäßige Bestrahlung für das durch das Strahlgerät 21 hindurchlaufende
Objekt 8 zu gewährleisten, wird eine homogene Pulverbeschichtung in allen Bereich
der MDF-Platte 8 erreicht, insbesondere auch an den Ober-, Unter- und Stirnseiten
der MDF-Platte 8. Durch die Bewegung des Trägers bzw. der Strahler 35 wird vermieden,
dass sich die Lücken zwischen den Strahlern negativ auswirken. Die Polygonanordnung
bzw. kreis- oder ringförmige Anordnung der Strahler bewirkt eine einfache Möglichkeit
unterschiedlich geformte Objekte und insbesondere Platten gleichmäßig zu bestrahlen.
[0064] In den Fig. 2a und 2b ist ferner die Transporteinrichtung in größerem Detail dargestellt,
wobei die Halterungen 10 an verfahrbaren Schlitten 30 angeordnet sind, die sich in
einer Schienenanordnung 31 aus einem weitgehend geschlossenen Hohlprofil bewegen.
Die Halterungen sind im Kontaktbereich mit den MDF-Platten leitend und im übrigen
isolierend ausgebildet, um eine Ableitung von Ladung zu gewährleisten und Feldlinienkonzentrationen
im übrigen zu vermeiden.
[0065] Nach Durchlaufen des Strahlungsgeräts mit den kurzwelligen Infrarot-Strahlern tritt
die so bearbeitete MDF-Platte 8 unmittelbar in einen Umluftofen 6 als sechste Bearbeitungsstation
ein (siehe Fig. 1), in dem in mehreren Zonen, beispielsweise drei Zonen entsprechend
aufgeheizte Umluft beispielsweise durch Eintrittsöffnungen 24 von unten nach oben
(siehe Pfeil 27) zu den Ansaugeinrichtungen 25 geführt wird.
[0066] Da das Pulver durch die vorgeschaltete Behandlung im Strahlungsgerät 21 fest an der
Oberfläche der MDF-Platte 8 haftet, ist es möglich, die Geschwindigkeit der Umluft
sehr hoch einzustellen, beispielsweise im Bereich von 1 bis 5 m/s, vorzugsweise 2
m/s, so dass über eine große Wegstrecke ein konstantes Temperaturprofil eingestellt
werden kann.
[0067] Zur Regelung der Temperatur können in dem Gehäuse 23 des Umluftofens 6 Infrarotsensoren
26 eingesetzt werden, die die Oberflächentemperatur der MDF-Platte 8 messen und damit
die Temperaturregelung des Umluftofens 6 steuern können.
[0068] Durch das Vorsehen unterschiedlicher Temperaturzonen im Umluftofen 6 entlang der
Transportrichtung 28, ist es möglich die Oberflächentemperatur konstant auf einem
hohen Wert zur schnellen Vernetzung und Aushärtung des Pulvers zu halten, wobei gleichzeitig
die Kerntemperatur der MDF-Platte 8 unter einer kritischen Temperatur gehalten werden
kann.
[0069] Dies ist im Diagramm der Fig. 3 dargestellt, bei dem die Temperatur gegenüber der
Zeit aufgetragen ist. Die horizontale Linie 45 zeigt dabei beispielsweise die anzustrebende
maximale Kerntemperatur für die MDF-Platte 8 an. Die weiteren Kurven geben die Umgebungstemperatur
in der Nähe der MDF-Platte (Kurve 40), die Oberflächentemperaturen an der MDF-Platte
(Kurven 41 und 42) sowie die Kerntemperaturen in der MDF-Platte (Kurven 43 und 44)
während des Durchlaufens des Strahlungsgeräts 21 und des Umluftofens 6 an.
[0070] Wie dem Diagramm zu entnehmen ist, wird durch das Strahlungsgerät 21 und die Beheizung
mit den kurzwelligen Infrarot-Strahlern 35 eine sehr schnelle Aufheizung der Oberfläche
und des daran anhaftenden Pulvers realisiert, während die Kerntemperatur der MDF-Platte
8 nur sehr viel langsamer ansteigt. Schon nach der kurzzeitigen Bestrahlung im Bereich
von wenigen Sekunden bis zu ein, zwei Minuten kann dabei die Umgebungstemperatur in
der Nähe der Platte Werte von 145 °C bis 160 °C erreichen. Die Oberflächentemperatur
an der Platte erreicht in dem gezeigten Ausführungsbeispiel Werte von 130 °C bis 140
°C.
[0071] Unmittelbar nach der Bestrahlung oder wenn die Bestrahlungseinrichtung am Eingang
des Umluftofen integriert ist, direkt danach wird durch die heiße Umluft die Oberflächentemperatur
der MDF-Platte 8 nahezu konstant gehalten, während die Kerntemperatur weiterhin langsam
ansteigt (Kurven 43 und 44). Um zu vermeiden, dass die Kerntemperatur über die durch
die Linie 45 angegeben Maximaltemperatur ansteigt, wird beim weiteren Durchlaufen
der MDF-Platte 8 durch den Umluftofen 6 die Temperatur in den hinteren Zonen stufenweise
gesenkt, so dass die Oberflächentemperatur möglichst hoch gehalten wird, um ein schnelles
Aushärten und Vernetzen des Pulvers zu erreichen, während die Kerntemperatur unter
der kritischen Temperatur gehalten wird.
[0072] Durch das erfindungsgemäße Verfahren, wie es in dem Ausführungsbeispiel dargestellt
worden ist, können sehr gleichmäßige Pulverbeschichtungen auf MDF-Platten erzeugt
werden, ohne dass es zu einer Schädigung der MDF-Platte kommt. Dies gilt nicht nur
für Holzfaserwerkstoffe, wie MDF-Platten, die hier exemplarisch dargestellt worden
sind, sondern ganz allgemein bezüglich temperaturempfindlicher Substrate, insbesondere
Holzwerkstoffe im allgemeinen.
[0073] Bei diesen Substraten ist lediglich darauf zu achten, dass eine Mindestleitfähigkeit
gegeben ist, um die elektrostatische Pulverbeaufschlagung durchführen zu können. MDF-Platten
sollen hierzu vorzugsweise einen Restfeuchtegehalt von mehr als 5. insbesondere mehr
als 8, vorzugsweise bis 15 Gew.% aufweisen, der beispielsweise durch Lagerung in Klimakammern
o. dgl. erreicht werden kann. Der Widerstand weist hierbei einen Wert von ca. 10
11Ω auf. Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die MDF-Platten eine Dichte
von ca. 800 kg/m
3 +/- 20 kg/m
3 besitzen.
[0074] Für andere Werkstoffe kann die Leitfähigkeit beispielsweise durch entsprechende Zusatzstoffe
oder durch leitfähige Primerbeschichtungen erzielt werden.
[0075] Anstelle der in dem Ausführungsbeispiel beschriebenen kurzwelligen Infrarot-Strahler
können auch andere Energie- oder Wärmestrahlungsgeräte, insbesondere auch mittelwellige
Infrarot-Strahler o. dgl. verwendet werden. Gleiches gilt für den Ofen nach dem Strahlungsgerät,
bei dem neben dem vorzugsweise verwendeten Umluftofen auch andere Öfen zum Einsatz
kommen können, die dieselben Ergebnisse liefern. Auch andere Arten der Aushärtung
oder Vernetzung alternativ oder zusätzlich sind hier vorstellbar, wie die Aushärtung
mittels UV-Strahlung. Hierzu können dann in vorteilhafter Weise wiederum die erfindungsgemäßen
Strahlungsgeräte eingesetzt werden.
[0076] Ferner ist es auch denkbar die Pulverauftragung nicht durch elektrostatisches Spritzen
sondern durch andere bekannte Pulverauftragsverfahren durchzuführen.
[0077] Wesentlich bei der Anordnung und bei dem Verfahren ist, dass durch die spezielle
Geometrie des Strahlungsgeräts (21) bzw. der entsprechenden Arbeitsweise eine gleichmäßige,
ausreichende, aber kurze Strahlungseinwirkung auf die Oberfläche des zu beschichtenden
Substrats (8) ermöglich wird, ohne dass die Kerntemperatur des Substrats über einen
kritischen Wert ansteigt.
[0078] Bei der Anordnung zum Pulverbeschichten sind vorzugsweise eine Schleifstation (1),
eine Beflammstation (2), eine Lackierstation (3), eine Pulverauftragsstation (4),
ein Strahlungsgerät (5), ein Aushärte- /Vernetzungsbereich (6) und/oder eine Nachhärtebereich
vorgesehen, die vorzugsweise kontinuierlich durchlaufen werden können. Das Strahlungsgerät
(21) zeichnet sich hierbei dadurch aus, dass die Strahler ring- oder kreisförmig bzw.
bewegbar angeordnet sind, während bei der Pulverauftragsstation (4) Ableitelemente
vorgesehen sind, die zu einer Glättung des elektrischen Feldes an der Oberfläche der
Substrate dienen und somit Pulverkonzentrationen an Kanten u. dgl. vermeidet.
1. Anordnung zum Pulverbeschichten von Objekten, insbesondere platten- oder scheibenförmigen
Objekten, vorzugsweise MDF-Platten,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Strahlungsgerät für das Bestrahlen von Oberflächen, insbesondere schnelles Beheizen
von Oberflächen von insbesondere am Strahlungsgerät vorbei bewegten Objekten (8),
insbesondere MDF-Elementen angeordnet ist, das mindestens einen, vorzugsweise mehrere
Energiestrahler (35), vorzugsweise Wärmestrahler, welche(r) auf mindestens einem Träger
angeordnet sind (ist), umfasst, wobei der/die Träger (29, 33, 46) oder der/die Energiestrahler
(35) im Wesentlichen eine Ebene definieren und wobei der/die Träger und/oder der/die
Strahler in der Ebene oder parallel dazu bewegbar ausgebildet ist/sind,
eine Pulverauftragsstation (4) und einen Bereich (6) zum Aushärten oder Vernetzen
des Pulvers, insbesondere einen Ofen, vorzugsweise einen Umluftofen, wobei das Strahlungsgerät
(21) zwischen Pulverauftragsstation und Aushärte/Vernetzungsbereich und/oder im Aushärte/Vernetzungsbereich,
insbesondere Nachhärtebereich angeordnet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Strahlungsgerät (21) unmittelbar am Eingangsbereich des Aushärte/Vernetzungsbereich
(6) angeordnet oder in diesen integriert ist.
3. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Transporteinrichtung (7) zum vollautomatischen Transport der zu beschichtenden
Objekte durch zumindest Teile der Anordnung vorgesehen ist.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine oder mehrere Oberflächenbearbeitungsstationen (1 bis 3) vorgesehen sind, die
insbesondere Schleifeinrichtungen, Plasmabehandlungsanlagen, Beflammungseinrichtungen,
Lackieranlagen und dgl. umfassen.
5. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lackieranlage (3) eine Einrichtung zum wasserdampfunterstützten Auftragen oder
Spritzen von insbesondere wasserlöslichen Primern ist.
6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Aushärte/Vernetzungsbereich (6) mehrere Zonen aufweist, in denen unterschiedliche
Aushärte/Vernetzungsbedingungen realisierbar sind, insbesondere unterschiedliche Temperaturbereiche.
7. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Umluftofen (6) so gestaltet ist, dass eine hohe Luftgeschwindigkeit von 1 bis
5 m/s, insbesondere 2 bis 4 m/s einstellbar ist.
8. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Luftführung im Umluftofen (6) so gestaltet ist, dass die Luft von oben nach unten,
von unten nach oben, sowohl von unten nach oben als auch von oben nach unten mit seitlicher
Wegführung oder/und abwechselnd von unten und oben geführt werden kann.
9. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein oder mehrere Sensoren (26) zur Erfassung der Temperaturen, insbesondere Infrarotsensoren
zur Erfassung der Oberflächentemperatur vorgesehen sind, mittels deren Werte die Temperatur
über eine Steuerung geregelt wird.
10. Pulverauftragsstation für das Aufbringen von Pulvern auf Objekten zur Pulverbeschichtung,
insbesondere für eine Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem
Gehäuse (17), einer insbesondere durch das Gehäuse verfahrbaren Halteeinrichtung für
die zu beschichtenden Objekte und einem oder mehreren Pulverauftragsmitteln, insbesondere
Spritzeinrichtungen,
dadurch gekennzeichnet, dass
weiterhin ein oder mehrere Ableitelemente (18) zur Ableitung von Ladung und Glättung
des elektrischen Feldverlaufs am zu beschichtenden Objekt vorgesehen ist, welche(s)
gegenüberliegend zu dem oder den Pulverauftragsmitteln (16) angeordnet ist, wobei
der Transportweg der Halteeinrichtung und somit das zu beschichtende Objekt zwischen
Ableitelement(en) und Pulverauftragsmittel(n) angeordnet ist.
11. Pulverauftragsstation nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ableitelement (18) als Lochblech, als Gitterstruktur, als Schlitzblech mit einer
Mehrzahl parallel angeordneter Schlitze oder mit einer Mehrzahl nebeneinander angeordneter
Lamellen ausgebildet ist.
12. Verfahren zur Pulverbeschichtung von Objekten, insbesondere Holz- oder MDF-Elementen.
vorzugsweise unter Einsatz der Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Pulver elektrostatisch aufgebracht wird, anschließend durch eine Strahlungsheizung
(21) aufgeschmolzen und nachfolgend ausgehärtet oder vernetzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
vor der Pulveraufbringung die Oberfläche in der Reihenfolge der Aufzählung bearbeitet
wird, durch Schleifen und/oder Plasmabehandlung und/oder Beflammen und/oder Lackieren
mit einem Primer, vorzugsweise durch wasserdampfunterstütztes Spritzen.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Oberflächentemperatur beim Bestrahlen des Pulvers größer 110°C, insbesondere größer
140 °C vorzugsweise im Bereich von 140°C bis 160°C ist und die Kerntemperatur unterhalb
90°C bleibt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
während des Aushärtens bzw. Vernetzens die Oberflächentemperatur oberhalb 110°C, vorzugsweise
im Bereich von 115°C bis 130°C gehalten wird, insbesondere für eine bestimmte Zeit
nahezu konstant gehalten und/oder stufenweise abgesenkt wird und/oder während des
Aushärtens bzw. Vernetzens die Kerntemperatur unterhalb 90°C, vorzugsweise im Bereich
von 70°C bis 90°C gehalten wird.