[0001] Die Erfindung betrifft einen Entwerteaufdruck zum Aufbringen und damit Entwerten
von Frankiervermerken auf Postsendungen. Bei den Frankiervermerken handelt es sich
insbesondere um Frankiervermerke mit einem Portowert und einem bildlichen Motiv, wie
es beispielsweise bei Postwertzeichen oder dem Produkt Plusbrief der Anmelderin gegeben
ist.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine mit einem solchen Entwerteaufdruck versehene Postsendung
und ein Verfahren zum Aufbringen eines Entwerteaufdrucks auf einen Frankiervermerk
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Überprüfung von Entwerteaufdrucken auf Postsendungen gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 11.
[0003] Für den Versand von Postsendungen wie Briefen, Postkarten, Paketen, etc. werden üblicherweise
Frankiervermerke bzw. Freimachungen eingesetzt, um die Bezahlung eines Portos auf
der Sendung nachzuweisen. Als Frankiervermerke können neben aufklebbaren Briefmarken
auch digitale Aufdrucke verwendet werden, die beispielsweise in Form von Data-Matrix-Codes
von einem Versender auf eine Postsendung aufgedruckt werden, um diese zu frankieren.
Ferner ist es möglich, vorfrankierte Briefumschläge oder Postkarten zu erwerben, die
für den Versand lediglich mit einer Adresse versehen werden müssen. Möglich ist es
auch, lediglich einen Zahlen- oder Buchstabencode auf eine Postsendung aufzubringen,
welcher bei einer Überprüfung in einem Postbearbeitungszentrum als gültiger Code für
einen Frankiervermerk erkannt werden kann.
[0004] Derartige Frankiervermerke werden üblicherweise von einem Postdienstleister entwertet,
wenn eine betreffende Postsendung transportiert und zugestellt wird, um insbesondere
eine nochmalige Verwendung des Frankiervermerks zu verhindern. Die Entwertung kann
durch Aufdruck oder Aufstempelung eines bestimmten graphischen Bildmotivs erfolgen.
Diese Entwerteaufdrucke oder Entwertestempel enthalten jedoch häufig auch das Eingangsdatum
der Postsendung in einem Postverarbeitungszentrum und eine Information zum betreffenden
Postbearbeitungszentrum. Ferner ist es möglich, dass bereits der Absender den verwendeten
Frankiervermerk entwertet oder ein Frankiervermerk bereits eine Information zur Entwertung
des Frankiervermerks enthält.
[0005] Frankiervermerke können somit auf verschiedene Arten erzeugt und auch entwertet werden.
Insbesondere die Entwertung in einem Postverarbeitungszentrum erfolgt üblicherweise
manuell oder in einer Maschine, die entweder nur für die Erkennung und Entwertung
von Frankiervermerken eingesetzt wird, oder in einer Maschine, die neben anderen Funktionen
wie beispielsweise dem Aufstellen und/oder Sortieren von Postsendungen auch eine Entwertung
von erkannten Frankiervermerken durchführt. Gegebenenfalls werden manuell oder in
verschiedenen Maschinen sogar unterschiedliche Arten von Entwerteaufdrucken/Entwertestempeln
aufgebracht.
[0006] Es hat sich jedoch im postalischen Betrieb gezeigt, dass bei den verschiedenen möglichen
manuellen oder maschinellen Verarbeitungsschritten nicht alle Frankiervermerke verlässlich
entwertet werden. Dies ist beispielsweise aufgrund von maschinellen Abzugsfehlern
der Fall, bei denen es zu einem Doppelabzug von Sendungen von einem Stapel kommt und
nur eine der beiden Sendungen entwertet wird. Weitere Ursachen sind Nichterkennung
oder Fehlererkennung aufgrund nicht eindeutig maschineller Erkennbarkeit. Gegebenenfalls
wurden Frankiervermerke auch vom Absender nicht korrekt entwertet, obwohl dies hätte
erfolgen müssen. Problematisch ist auch, dass unterfrankierte Sendungen zum Teil nicht
ausgeschleust werden können, da es mit bekannten Entwertestempeln nicht möglich ist,
gezielte Stichproben zu machen.
[0007] Ob alle Frankiervermerke von Postsendungen entwertet wurden, lässt sich mit den bekannten
Entwerteaufdrucken/Entwertestempeln jedoch nicht maschinell ermitteln. Aufgrund der
graphischen Gestaltung von bisher bekannten Entwerteaufdrucken ist keine verlässliche
maschinelle Erfassung von Entwerteaufdrucken möglich. Zumindest bei den üblichen hohen
Transportgeschwindigkeiten von Postsendungen, die bei der Postbearbeitung zwischen
10.000 und 60.000 Postsendungen pro Stunde liegen, ist eine sichere Maschinenlesbarkeit
nicht gegeben. Daher muss bisher eine manuelle Nachentwertung erfolgen, wenn ein solcher
Fall beispielsweise einem Zusteller bei der Auslieferung der Postsendung auffällt.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen neuen Entwerteaufdruck bereitzustellen,
der eine maschinelle Überprüfung der Entwertung von Frankiervermerken auf Postsendungen
mit hoher Erkennungsrate und niedriger Fehlerkennungsrate bei hohen Transportgeschwindigkeiten
der Postsendungen ermöglicht. Diese Aufgabe bedingt auch ein Verfahren zum Aufbringen
und ein Verfahren zur Überprüfung eines solchen Entwerteaufdrucks.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Entwerteaufdruck mit den Merkmalen
des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Dieser Entwerteaufdruck ist so gestaltet, dass
er im maschinellen Bearbeitungsprozess leicht und sicher erkannt werden kann. Dabei
ist die Gestaltung des Entwerteaufdrucks vorzugsweise so gewählt, dass er ein optisch
ansprechendes Layout aufweist, jedoch insbesondere auch technische Anforderungen im
Hinblick auf eine hohe Erkennungsrate bei möglichst niedriger Fehlerkennungsrate erfüllt.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen dieses Entwerteaufdrucks ergeben sich aus den Unteransprüchen
2-6. Durch Verwendung des erfindungsgemäßen Entwerteaufdrucks ergibt sich eine Postsendung
nach Anspruch 8. Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zum Aufbringen eines
Entwerteaufdrucks gemäß Anspruch 9 und ein Verfahren zur Überprüfung von Entwerteaufdrucken
gemäß Anspruch 11 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen des jeweiligen Verfahrens
ergeben sich aus den Unteransprüchen 8 und 12 bis 15.
[0011] Der erfindungsgemäße Entwerteaufdruck zur Aufbringung auf den Frankiervermerk einer
Postsendung ist mittels eines optischen Erfassungsmittels maschinenlesbar und besteht
aus wenigstens zwei Druckbildern, wobei ein erstes Druckbild wenigstens zwei Balken
aufweist, deren Längsachsen voneinander beabstandet sind, während ein zweites Druckbild
wenigstens ein graphisches Bildmotiv aufweist.
[0012] Vorzugsweise weist das erste Druckbild wenigstens drei parallele Balken auf, und
der Abstand zwischen jeweils zwei benachbarten Balken ist gleich. In einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung besteht das erste Druckbild aus vier Balken mit zwei unterschiedlichen
Längen, von denen jeweils zwei Balken die gleiche Länge haben, wobei die Balken innerhalb
eines imaginären Rahmenrechtecks angeordnet sind, welches den Umriss des ersten Druckbilds
definiert, und die beiden längeren Balken zwischen den beiden kürzeren Balken angeordnet
sind. Dabei erstrecken sich ein erster längerer und ein erster kürzerer Balken vom
unteren Rechteckrand in das Rahmenrechteck hinein, während sich ein zweiter längerer
und ein zweiter kürzerer Balken vom oberen Rechteckrand in das Rahmenrechteck hinein
erstrecken.
[0013] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung, das eine leichte Abwandlung
zu dem Ausführungsbeispiel mit Balken mit zwei verschiedenen Längen darstellt, weist
das erste Druckbild vier Balken mit unterschiedlichen Längen auf, von denen jeder
Balken eine andere Länge hat. Es liegen jedoch zwei längere und zwei kürzere Balken
vor. Auch hier sind die Balken innerhalb eines imaginären Rahmenrechtecks angeordnet,
welches den Umriss des ersten Druckbilds definiert, und die zwei längere Balken sind
zwischen den zwei kürzeren Balken angeordnet. Ein erster längerer und ein erster kürzerer
Balken erstrecken sich vom unteren Rechteckrand in das Rahmenrechteck hinein, während
sich ein zweiter längerer und ein zweiter kürzerer Balken vom oberen Rechteckrand
in das Rahmenrechteck hinein erstrecken.
[0014] Das zweite Druckbild umfasst vorzugsweise wenigstens mehrere wellenförmige Linien,
die sich untereinander schneiden und/oder berühren können. In einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung sind die Anfangspunkte der wellenförmigen Linien, welche auf der Seite
des ersten Druckbilds liegen, auf einer jeweiligen Geraden angeordnet, welche durch
die Anfangspunkte der Balken und senkrecht zu den Längsachsen der Balken verläuft.
[0015] Von der Erfindung umfasst ist auch eine Postsendung mit wenigstens einem Frankiervermerk
und wenigstens einem Entwerteaufdruck, wobei wenigstens Teilbereiche des Entwerteaufdrucks
auf den Frankiervermerk aufgedruckt sind, und der Entwerteaufdruck erfindungsgemäß
ausgestaltet ist.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Aufbringen eines Entwerteaufdrucks auf einen Frankiervermerk,
der sich auf einer Oberfläche einer Postsendung befindet, sieht vor, dass die Postsendung
durch eine Vorrichtung gefördert wird, und ein optisches Erfassungsmittel dieser Vorrichtung
wenigstens einen Erfassungsvorgang durchführt, um wenigstens den Frankiervermerk auf
der Oberfläche der Postsendung zu erfassen und die Position des Frankiervermerks auf
der Oberfläche der Postsendung zu bestimmen. Wenigstens Teilbereiche des erfindungsgemäßen
Entwerteaufdrucks werden dann auf den Frankiervermerk aufgedruckt, wenn eine Auswerteinheit
in Verbindung mit dem optischen Erfassungsmittel das Vorhandensein eines Frankiervermerks
erkannt und die Position dieses Frankiervermerks bestimmt hat.
[0017] In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Postsendung mehrere Frankiervermerke
auf, und mehrere Entwerteaufdrucke werden auf diese Frankiervermerke aufgebracht,
wobei sich die Größe des ersten und zweiten Druckbilds und das graphische Bildmotiv
des zweiten Druckbilds bei wenigstens zwei Entwerteaufdrucken voneinander unterscheiden,
während der Abstand zwischen den wenigstens zwei Balken der jeweiligen ersten Druckbilder
bei den wenigstens zwei Entwerteaufdrucken gleich ist.
[0018] Von der Erfindung umfasst ist ferner ein zugehöriges Verfahren zur Überprüfung von
Entwerteaufdrucken auf Frankiervermerken auf Oberflächen von Postsendungen, bei dem
die Postsendungen durch eine Vorrichtung gefördert werden, und ein optisches Erfassungsmittel
dieser Vorrichtung wenigstens einen Erfassungsvorgang durchführt, um mittels einer
Auswerteinheit in Verbindung mit dem Erfassungsmittel wenigstens einen Entwerteaufdruck
auf der Oberfläche der jeweiligen Postsendung zu erfassen. Der aufgedruckte Entwerteaufdruck
ist erfindungsgemäß ausgestaltet, und eine Postsendung wird in der Vorrichtung aussortiert,
wenn kein Entwerteaufdruck auf der Oberfläche der Postsendung erfasst wurde oder ein
erfasster Entwerteaufdruck nicht dem spezifizierten Abdruck entspricht (Manipulation,
Fälschung).
[0019] Dabei erfasst die Auswerteeinheit bei der Erfassung eines Entwerteaufdrucks durch
das optische Erfassungsmittel in Transportrichtung der Postsendung gesehen vorzugsweise
zuerst die wenigstens zwei Balken des ersten Druckbilds und sucht in einem definierten
Bereich im Verhältnis zu den Balken nach dem zweiten Druckbild. Vorzugsweise sucht
die Auswerteeinheit in Transportrichtung der Postsendung gesehen in einem Bereich
hinter den Balken wellenförmige Linien mit Anfangspunkten, die auf einer jeweiligen
Geraden angeordnet sind, welche durch die Anfangspunkte der Balken und senkrecht zu
den Längsachsen der Balken verläuft. Die Auswerteeinheit kann dabei anhand der erfassten
Balken ein Ausmaß der Verzerrung ermitteln und in invertierter Form auf das zweite
Druckbild projizieren.
[0020] Eine Postsendung ohne Entwerteaufdruck oder mit einem nicht gültigen (verfälschten
oder manipulierten) Entwerteaufdruck kann beispielsweise in einen dafür vorgesehenen
Behälter aussortiert werden.
[0021] Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Abbildungen.
[0022] Von den Abbildungen zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Postsendung mit einem Frankiervermerk und einem
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Entwertaufdrucks;
- Fig. 2
- eine vergrößerte schematische Darstellung eines Frankiervermerks mit einem Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Entwerteaufdrucks;
- Fig. 3
- ein Ablaufdigramm der wesentlichen Schritte beim Aufbringen eines Entwerteaufdrucks
auf einen Frankiervermerk;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines Großbriefs mit mehreren Frankiervermerken und
verschiedenen Entwerteaufdrucken;
- Fig. 5
- ein Ablaufdigramm der wesentlichen Schritte beim Überprüfen von Entwerteaufdrucken
auf Frankiervermerken von Postsendungen; und
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung von Komponenten einer Vorrichtung zur Überprüfung von
Entwerteaufdrucken auf Frankiervermerken von Postsendungen.
[0023] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Postsendung 10 mit einem Adressfeld
40 und einem Frankiervermerk 30. Bei der Postsendung handelt es sich beispielsweise
um eine Postkarte oder einen Brief, die/der eine Sendungsoberfläche 11 aufweist, auf
welcher wenigstens ein Adressfeld 40 und ein Frankiervermerk 30 aufgebracht sind.
Der Frankiervermerk 30 ist beispielsweise als Briefmarke oder Data-Matrix-Code ausgeführt.
Insbesondere handelt es sich dabei um einen Frankiervermerk mit einem Portowert und
einem bildlichen Motiv.
[0024] Im Falle eines Briefumschlags kann es sich bei dem Adressfeld 40 auch um eine rechteckige
Aussparung mit einer Klarsichtfolie handelt, durch welche das Adressfeld eines darin
kuvertierten Briefes sichtbar ist. Das Adressfeld 40 ist üblicherweise im unteren
rechten Bereich der Sendungsoberfläche 11 der Postsendung 10 positioniert, die Ausgestaltung
der Postendung 10 ist jedoch für diese Erfindung nur von untergeordneter Bedeutung,
so dass an dieser Stelle nicht näher auf jede mögliche Ausgestaltung einer Postsendung
eingegangen werden soll.
[0025] Ein Frankiervermerk 30 ist üblicherweise im oberen rechten Bereich der Postsendung
10 auf der Oberfläche 11 positioniert. Der Frankiervermerk 30 kann sich jedoch auch
an anderen Positionen befinden, was eine Lokalisierung des Frankiervermerks erfordert,
um einen Entwerteaufdruck auf den Frankiervermerk aufbringen zu können.
[0026] In dem in Fig. 1 dargestellten Fall sind wenigstens Teilbereiche eines Entwerteaufdrucks
20 so auf den Frankiervermerk 30 aufgebracht, dass dieser als entwertet erkennbar
ist und aufgrund der Entwertung nicht nochmals verwendet werden kann. Das in Fig.
1 dargestellte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Entwerteaufdrucks 20 weist
dabei ein erstes Druckbild 21 und ein zweites Druckbild 22 auf. Das erste Druckbild
21 besteht aus mehreren senkrechten Balken, während das zweite Druckbild 22 aus mehreren
wellenförmigen Linien besteht. Diese Ausgestaltung des Entwerteaufdrucks 20 ist in
Fig. 2 in einem vergrößerten Ausschnitt dargestellt.
[0027] In dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Entwerteaufdrucks
20 umfasst das erste Druckbild 21 vier gerade Balken 21', 21", 21"' und 21
IV, deren Längsachsen voneinander beabstandet sind. Die Balken verlaufen somit vorzugsweise
parallel zueinander, leichte Abweichungen von der Parallelität um bis zu 5 Grad sind
jedoch ebenfalls von der Erfindung umfasst. Die vier Balken sind innerhalb eines imaginären
Rechteckrahmens 23 angeordnet, welches den Umriss des ersten Druckbilds 21 definiert.
Vorzugsweise haben die Balken wenigstens zwei unterschiedliche Längen, wobei zwei
längere Balken 21" und 21"' zwischen zwei kürzeren Balken 21' und 21
IV angeordnet sind. Dabei erstrecken sich die beiden linken Balken 21' und 21" vom unteren
Rechteckrand 24 in das imaginäre Rahmenrechteck 23 hinein, während sich die beiden
rechten Balken 21"' und 21
IV vom oberen Rechteckrand 25 in das Rahmenrechteck 23 hinein erstrecken. Von der Seite
aus gesehen befinden sich somit jeweils zwei Balken hintereinander. In einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung erfolgt beim Erfassen des Entwerteaufdrucks jedoch keine zeilenweise
Erkennung der Balken, sondern das gesamte Bild wird aufgenommen und beispielsweise
mittels OCR-Technik ausgewertet. Dabei kann im Rahmen der Erkennungsoptimierung ein
prozentualer Wert für das Vorhandensein von Balkenelementen eingestellt werden, ab
dem das Erkennungsergebnis als sicher gilt.
[0028] Ein Vorteil einer solchen Balken- und Strichanordnung liegt darin, dass sie gegenüber
sonstigen Grafiken grundsätzlich schneller und besser maschinenlesbar ist. Ferner
erfordert die Erkennung von Balkenmustern einen geringeren Rechenzeitbedarf. Durch
die Balkenanordnung sollte sichergestellt werden, dass die gesamte Balkenkombination
ein Bild ergibt, das eine Verwechslung mit sonstigen Strichanordnungen, Symbolen,
Grafiken, etc. auf der Sendungsoberfläche möglichst ausschließt. Weiterhin ist der
Abdruck unter Berücksichtigung der üblicherweise eingesetzten Scannertechnik so konzipiert,
dass Linien im vom Scanner aufgezeichneten Bild nicht zerfallen oder verschmolzen
dargestellt werden.
[0029] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Abstand zwischen den
vier Balken 21', 21", 21"' und 21
IV gleich. Der Abstand liegt vorzugsweise in der Größenordnung von 1 bis 2 mm, wobei
ein Abstand von 1,2 mm sich als besonders vorteilhaft erwiesen hat. Vorzugsweise ist
dieser Abstand so gewählt, dass er ein gradzahliges Vielfaches der Strichstärke beträgt.
Dabei liegt die Dicke der Balken in der Größenordnung von 0,5 bis 1 mm, wobei die
Dicke der Balken vorzugsweise 0,6 mm beträgt. Grundsätzlich hängt eine sichere Lesbarkeit
von der Scannerauflösung ab. Scanner mit geringerer Auflösung erfordern dickere Strichstärken
als Scanner mit höherer Auflösung. Eine Mindeststrichstärke von 0,6 mm ergibt sich
beispielsweise bei Scannern mit 212 dpi. Bei Scannern mit höherer Auflösung kann die
Strichstärke jedoch auch reduziert werden.
[0030] Auch für die Länge der Balken haben sich aufgrund der bevorzugten Dicken und Abstände
zwischen den Balken bestimmte Längen als vorteilhaft erwiesen. Vorzugsweise beträgt
bei einer Dicke von 0,6 mm und einem Balkenabstand von 1,2 mm die Länge des Balkens
21' 3,4 mm, die Länge des Balkens 21" 10,2 mm, die Länge des Balkens 21"' 10,4 mm
und die Länge des Balkens 21
IV 3,6 mm. Längere Striche bergen üblicherweise eine höhere Redundanz, als dies bei
kürzeren Strichen der Fall ist.
[0031] Das zweite Druckbild 22 umfasst vorzugsweise mehrere wellenförmige Linien, die sich
schneiden und/oder berühren. Die Anfangspunkte dieser wellenförmigen Linien, welche
auf der Seite des ersten Druckbilds 21 - das heißt in Fig. 2 links - liegen, sind
jeweils auf einer Geraden angeordnet, welche durch die Anfangspunkte der Balken und
senkrecht zu den Längsachsen der Balken des ersten Druckbilds 21 verläuft. Die Anfangspunkte
der wellenförmigen Linien sind somit auf die Lage der Balken 21', 21 ", 21"' und 21
IV abgestimmt, so dass die Anfangspunkte der Linien auf Horizontalen liegen, welche
durch die Anfangs- und Endpunkte der Balken 21', 21", 21"' und 21
IV definiert sind. Die wellenförmigen Linien haben somit bestimmte Verankerungspunkte
im Bezug zu den Balken, bzw. die Balken in Bezug zu den wellenförmigen Linien. Die
Balkenhöhen orientieren sich an den Wellenspitzen, wodurch sich unterschiedliche Balkenlängen
ergeben. Zu beachten ist dabei auch der Verankerungspunkt der Balkenkombination, wodurch
sich ein festgelegter horizontaler Abstand der Balkenkombination zur Welle des zweiten
Druckbilds 22 ergibt. Der linke Endpunkt der untersten Wellenlinie liegt direkt unter
dem dritten Balken von rechts und auf einer horizontalen Linie, welche durch die unteren
Endpunkte der Balken 21' und 21" verläuft.
[0032] Der Entwerteaufdruck 20 wird so auf die Postsendung 10 aufgebracht, dass die Balken
21', 21", 21"' und 21
IV in Transportrichtung der Postsendung gesehen senkrecht verlaufen. Die Balken liegen
somit in einem Winkel von 90° zur Transportrichtung der Postsendung. Die Transportrichtung
einer Postsendung ist in Fig. 1 mit einem Pfeil dargestellt.
[0033] Der Entwertaufdruck kann mit bekannten Druckern beispielsweise in Form von Tintenstrahldruckern
oder Laserdruckern aufgebracht werden. Dabei sollte die verwendete Farbe vorzugsweise
dokumentenecht sein, so dass es nicht möglich ist, den Abdruck durch mechanische oder
chemische Rasur mit Hilfe von gängigen Haushaltsmitteln oder Lösemitteln zu entfernen,
ohne den Frankiervermerk zu zerstören. Abhängig von der eingesetzten Scannertechnik
kann es erforderlich sein, bestimmte Mindestwerte für Druckerauflösung und Farbkontrastabstand
zu fordern. Dabei stellen Binärbildscanner, Grauwertscanner und Farbscanner unterschiedliche
Anforderungen an den Farbkontrastabstand.
[0034] Der Entwerteaufdruck 20 kann neben dem beschriebenen ersten und zweiten Druckbild
weitere graphische Gestaltungsmerkmale enthalten, die nicht oder zumindest nicht wesentlich
zur Maschinenlesbarkeit des Entwerteaufdrucks beitragen. Hierbei kann es sich beispielsweise
um Datumsangaben, Informationen zu einem Postbearbeitungszentrum oder graphische Elemente
wie beispielsweise ein Posthorn handeln. Um die Erfassung des eigentlichen Entwerteaufdrucks
nicht zu erschweren, sollten diese zusätzlichen Elemente jedoch wenigstens in einem
bestimmten Abstand zum ersten und zweiten Druckbild des Entwerteaufdrucks 20 angeordnet
sein. Dieser Abstand wird üblicherweise als Ruhezone bezeichnet und es hat sich gezeigt,
dass Ruhezonen von wenigstens 2 mm vorgesehen sein sollten, damit andere graphische
Elemente auf der Sendungsoberfläche die Erfassung des Entwerteaufdrucks nicht erschweren.
Die Ruhezone soll somit sicherstellen, dass die zu erkennenden Merkmale (Balken) nicht
gestört, d.h. verfälscht werden und somit nicht mehr erkennbar sind.
[0035] Zum Aufbringen des erfindungsgemäßen Entwerteaufdrucks 20 auf den Frankiervermerk
30 einer Postsendung 10 sieht die Erfindung ein entsprechendes Verfahren vor, bei
dem die Postsendung 10 durch eine Vorrichtung gefördert wird, und ein optisches Erfassungsmittel
dieser Vorrichtung wenigstens einen Erfassungsvorgang durchführt, um wenigstens den
Frankiervermerk 30 auf der Oberfläche 11 der Postsendung 10 zu erfassen. Dies kann
auf bekannte Weise mit optischen Erfassungsmitteln wie Kameras erfolgen, die an dieser
Stelle nicht im Detail erläutert werden sollen. Eine solche Erfassung von Frankiervermerken
kann in einem weiteren Schritt auch eine Verifizierung von Frankiervermerken beinhalten,
bei der die Echtheit des Frankiervermerks überprüft wird. Bei Briefmarken kann dies
beispielsweise über die Erfassung einer Fluoreszenz und/oder Superfluoreszenz erfolgen,
während bei digitalen Frankiervermerken in Form eines Data-Matrix-Codes eine Überprüfung
anhand der im Code enthaltenen Informationen erfolgen kann. Die Entwertung erfasster
Frankiervermerke kann gleichzeitig oder parallel zu einer solchen Echtheitsprüfung
erfolgen. Der erfindungsgemäße Entwerteaufdruck kann somit in verschiedenen Vorrichtungen
und bei verschiedenen Bearbeitungsschritten innerhalb der Sendungsverarbeitung aufgebracht
werden. Auch die Überprüfung der Entwertung kann in verschiedenen Vorrichtungen erfolgen.
Aufgrund der Maschinenlesbarkeit und der besonderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Entwerteaufdrucks kann er insbesondere in Vorrichtungen erfasst werden, die von Postsendungen
durchlaufen werden, die bereits mit anderen Codes versehen wurden.
[0036] Ist ein Frankiervermerk 30 auf der Sendungsoberfläche 11 erfasst, erfolgt die Aufbringung
des Entwerteaufdrucks auf den Frankiervermerk. Dieser Ablauf ist in Fig. 3 dargestellt,
wobei das Ablaufschema nur die wesentlichen Schritte wiedergibt, jedoch weitere Ergänzungs-
und/oder Zwischenschritte vorgesehen sein können. Dies ist insbesondere dann der Fall,
wenn in einer Maschine neben der Entwertung von Frankiervermerken weitere Funktionen
verwirklicht sind, so dass mehrere Vorgänge gleichzeitig ablaufen und beispielsweise
anhand eines erfassten Frankiervermerks mehrere Aktionen erfolgen.
[0037] Um einen erfassten Frankiervermerk 30 zu entwerten, muss dieser wenigstens teilweise
mit einem Entwerteaufdruck 20 bedruckt werden, damit der Frankiervermerk als verwendet
gekennzeichnet ist und nicht nochmals verwendet werden kann. Wenigstens Teilbereiche
des Entwerteaufdrucks 20 müssen somit auf den Frankiervermerk 30 gedruckt werden,
was eine vorherige Bestimmung der Position des Frankiervermerks 30 auf der Sendungsoberfläche
11 der betreffenden Postsendung erfordert. Wenn eine Auswerteinheit in Verbindung
mit dem optischen Erfassungsmittel das Vorhandensein eines Frankiervermerks 30 erkannt
und die Position dieses Frankiervermerks 30 bestimmt hat, wird der erfindungsgemäße
Entwerteaufdruck 20 an der entsprechenden Position aufgedruckt.
[0038] In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, das in Fig. 4 dargestellt ist, weist
die Postsendung 10 mehrere Frankiervermerke 30 auf, und es werden mehrere Entwerteaufdrucke
20 auf diese Frankiervermerke 30 aufgebracht. Dies ist beispielsweise bei einem Großbrief
im Format DIN A4 der Fall, auf den für die Freimachung mehrere Briefmarken aufgebracht
wurden. Um alle Briefmarken zu entwerten, würde ein Entwerteaufdruck gegebenenfalls
nicht ausreichen, da dieser nicht alle Briefmarken abdecken kann. Eine Vergrößerung
des Entwerteaufdrucks würde jedoch die Maschinenlesbarkeit beeinflussen. Daher werden
in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung mehrere Entwerteaufdrucke verschiedener
Ausprägung aufgebracht. Vorzugsweise wird wenigstens ein voller Entwerteaufdruck aufgebracht,
wie er zuvor beschrieben wurde. Ergänzend werden abgewandelte Aufdrucke aufgebracht,
bei denen sich die Höhe der Balken im ersten Druckbild und die Anzahl der wellenförmigen
Linien im zweiten Druckbild unterscheiden. Somit unterscheiden sich auch die Höhen
der jeweiligen zweiten Druckbilder. Der Abstand zwischen den Balken und die Balkenstärke
des ersten Druckbilds ist jedoch vorzugsweise bei jedem Entwerteaufdruck gleich.
[0039] Die ergänzenden Entwerteaufdrucke sind vorzugsweise kleiner als der normale, volle
Entwerteaufdruck, so dass damit verbleibende Bereiche von Briefmarken geeignet ausgefüllt
werden können. Dies erfolgt ohne dass über den Rand des Briefes hinausgedruckt wird,
was sonst zur Verschmutzung von Transportrollen führen könnte. Die Anzahl und Art
der auszuwählenden Entwerteaufdrucke wird durch die Auswerteinheit bestimmt, welche
die Positionen der erfassten Frankiervermerke bestimmt.
[0040] Durch die grundsätzlichen Merkmale des beschriebenen Aufbaus des Entwerteaufdrucks
wird der erfindungsgemäße Entwerteaufdruck maschinenlesbar, sobald er auf eine Postsendung
aufgebracht wurde. Bekannte Entwerteaufdrucke können dagegen insbesondere aufgrund
der hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten bei der Bearbeitung von Postsendungen nicht
zuverlässig maschinell erfasst werden. Übliche Stückzahlen verarbeiteter Postsendungen
liegen zwischen 10.000 und 60.000 Postsendungen pro Stunde. Die Erfindung ermöglicht
die Erfassung von Entwerteaufdrucken bei diesen und höheren Stückzahlen pro Stunde,
das heißt bei hohen Transportgeschwindigkeiten von Postsendungen.
[0041] Üblicherweise werden Aufdrucke auf Postsendungen in geeigneten Verarbeitungsmaschinen
mit einer oder mehreren Kameras erfasst. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit, mit der
die Sendungen an der Kamera vorbeibewegt werden, ergibt sich trotz einer kurzen Belichtungszeit
(bzw. Beleuchtungs-/Blitzperiode) stets eine leichte Verzerrung in Transportrichtung.
Um das Ausmaß dieser Verzerrung in Reinform isolieren zu können, werden erfindungsgemäß
im Winkel von ca. 90 Grad zur Transportrichtung wenigstens zwei Balken in einen Entwerteaufdruck
integriert und auf den Frankiervermerk aufgebracht. Da der Informationsgehalt der
Linien bekannt bzw. nicht vorhanden ist, kann das Ausmaß der Verzerrung am Beispiel
dieser Balken ermittelt werden.
[0042] Das erste Druckbild 21 dient somit zur Ermittlung der Verzerrung, wobei zwei Balken
ausreichen würden, durch vier Balken jedoch eine verbesserte Erfassung erreicht werden
kann, da auf verschiedenen Höhen stets zwei Balken nebeneinander detektiert werden
können. Da bekannt ist, wo sich das zweite Druckbild 22 im Verhältnis zum ersten Druckbild
21 befindet, kann das zweite Druckbild verlässlich erfasst und als Entwertung erkannt
werden. Dabei wird die anhand der Balken ermittelte Verzerrung in Reinform in invertierter
Form auf das zweite Druckbild projiziert. Hierdurch wird die Verzerrung des zweiten
Druckbilds 22 subtrahiert.
[0043] Da das zweite Druckbild 22 für eine sichere und schnelle maschinelle Erkennung aufgrund
seiner Struktur weniger geeignet ist, dient das erste Druckbild 21 mit seinen Balken
in Verbindung mit seiner Relativposition zu den Spitzen der Wellen des zweiten Druckbilds
22 zum Erkennen des Entwerteaufdrucks 20. Das zweite Druckbild 22 wird gegebenenfalls
nicht vollständig erfasst bzw. ausgewertet, da dies zu unsicher und zu zeitintensiv
sein könnte. Die Erkennung des Balkenmusters anstatt der Erkennung des Wellenlinienabdrucks
stellt somit einen wesentlichen Bestandteil der Erfindung dar.
[0044] Es hat sich herausgestellt, dass die wenigstens zwei oder sogar vier parallelen Balken
bei der graphischen Erfassung einer Sendungsoberfläche einer Postsendung besonders
schnell und zuverlässig auffindbar sind. Durch einen Beginn eines Erfassungsvorgangs
des zweiten Druckbilds 22 in unmittelbarer und definierter Nähe der parallelen Balken
ist es möglich, das Vorhandensein des zu erfassenden zweiten Druckbilds 22 besonders
schnell und zuverlässig zu bemerken. Der Erfassungsvorgang für das zweite Druckbild
22 des Entwerteaufdrucks 20 erfolgt somit in einem vorgebbaren Abstand von den zuvor
erfassten Balken.
[0045] Dies vermeidet das in dem nachfolgenden Absatz dargestellte Problem, das bei den
aus dem Stand der Technik bekannten Entwerteaufdrucken auftritt:
[0046] Wenn innerhalb des Frankiervermerks oder innerhalb der Frankierzone Graphiken und/oder
Linien auftauchen, die dem Entwerteaufdruck ähnlich sind, wird die Erken oder es kann
zu Fehlerkennungen kommen. Im Extremfall sind verschiedene Codes auf eine Sendungsoberfläche
aufgebracht, wie es beispielsweise bei einem digitalen Frankiervermerk in Form eines
Data-Matrix-Codes gegeben ist. Wenn die Lesemaschine diesen Data-Matrix-Code zuerst
erfasst, muss sie ihn auswerten, um zu erkennen, dass dieser Code nicht der Entwerteaufdruck
ist, den es zu erfassen gilt.
[0047] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung enthält daher vorzugsweise folgende
Merkmale:
- Besondere Kennzeichnung eines Entwerteaufdrucks durch ein Kennzeichen, das in einer
Lesemaschine einfach auffindbar ist
- Ein Kennzeichen wird beispielsweise durch wenigstens zwei senkrechte Balken neben
einem weiteren definierten Druckbild gebildet
- Der Entwerteaufdruck enthält ein Druckbild mit einem graphischen Bildmotiv, das zur
maschinellen Auswertung herangezogen wird
[0048] Der Einsatz von Balken für die Erkennung eines Entwerteaufdrucks hat den Vorteil,
dass sie bei einem Lesevorgang besonders gut erkennbar sind. Dies ist insbesondere
bei einem Einsatz von optischer Zeichenerfassung (OCR) vorteilhaft.
[0049] Es ist besonders vorteilhaft, dass der Umriss des ersten Druckbilds 21 dieselbe Höhe
hat wie das zweite Druckbild 22. Durch Balkengröße, die Balkenanordnung, Balkenstärke,
definierte Lücken und festgelegte Relativpositionen von Teilen des ersten Druckbilds
21 in Bezug zum zweiten Druckbild 22 ist es einfacher möglich, die Balken gegenüber
sonstigen Strichen auf einer Sendungsoberfläche zu unterscheiden. Außerdem kann ein
Lesegerät anhand der Höhe der Balken bzw. der Länge der Balken die Höhe des an ihnen
anliegenden zweiten Druckbilds 22 ermitteln und so eine zielgerichtete Erfassung des
zweiten Druckbilds vornehmen. Hierdurch wird der Erfassungsvorgang des gesamten Entwerteaufdrucks
weiter beschleunigt. Gegebenenfalls wird das zweite Druckbild 22 dabei nicht vollständig
erfasst, sondern durch Erkennen der Balkenkombination wird auf die Anwesenheit des
zweiten Druckbilds 22 geschlussfolgert.
[0050] Daraus ergibt sich bei der maschinellen Überprüfung von Entwerteaufdrucken ein Ablaufschema,
wie es in Fig. 5 dargestellt ist. Dieses Ablaufschema der Fig. 5 gibt wiederum nur
die wesentlichen Schritte bei der Überprüfung von Entwerteaufdrucken an, jedoch können
weitere Ergänzungs- und/oder Zwischenschritte vorgesehen sein. Dies ist auch hier
insbesondere dann der Fall, wenn in einer Maschine neben der Überprüfung der Entwertung
von Frankiervermerken weitere Funktionen verwirklicht sind, so dass mehrere Vorgänge
gleichzeitig ablaufen und beispielsweise anhand eines erfassten Frankiervermerks mehrere
Aktionen erfolgen.
[0051] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Überprüfung von Entwerteaufdrucken 20 auf Frankiervermerken
30 sieht vor, dass entwertete Postsendungen 10 durch eine Vorrichtung gefördert werden,
und ein optisches Erfassungsmittel 50 dieser Vorrichtung wenigstens einen Erfassungsvorgang
durchführt, um mittels einer Auswerteinheit 60 in Verbindung mit dem Erfassungsmittel
wenigstens einen Entwerteaufdruck 20 auf der Oberfläche 11 der jeweiligen Postsendung
10 zu erfassen. Die wesentlichen Komponenten einer solchen Vorrichtung und der Fluss
der Postsendungen sind schematisch in Fig. 6 dargestellt.
[0052] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Entwerteaufdrucks 20 ist dieser maschinenlesbar
und kann verlässlich erfasst werden. Kann auf einer Postsendung kein solcher Entwerteaufdruck
detektiert werden, wird die betreffende Postsendung in der Vorrichtung aussortiert.
Dies erfolgt durch bekannte Transport- und Sortiersysteme, bei denen Postsendungen
innerhalb einer Maschine auf verschiedenen Wegen geleitet werden. Beispielsweise kann
eine gezielte Ausschleusung von Postsendungen ohne Entwerteaufdruck in einen dafür
vorgesehen Behälter erfolgen. Sind mehrere Maschinen innerhalb der Postbearbeitung
miteinander vernetzt, kann ferner eine Ausschleusung in eine andere Vorrichtung erfolgen,
in der auch die vorherige Entwertung von Frankiervermerken hätte erfolgen sollen.
Auch kann die Vorrichtung zur Überprüfung von Entwerteaufdrucken ein eigenes Modul
zur nachträglichen Korrektur von nicht entwerteten Frankiervermerken umfassen. Möglich
ist auch die Aufbringung einer Markierung, um die betreffende Sendung dann geeignet
zu sortieren oder auszuschleusen.
[0053] Bei der Erfassung des Entwerteaufdrucks 20 wird durch die Auswerteeinheit 60 zusammen
mit dem optischen Erfassungsmittel 50 zuerst das Vorhandensein der wenigstens zwei
Balken in Form des ersten Druckbilds 21 detektiert, was einen Hinweis auf die Position
des zu erwartenden zweiten Druckbilds 22 des Entwerteaufdrucks 20 gibt. So kann der
abzusuchende Bereich eingegrenzt werden und die Erfassung des Entwerteaufdrucks wird
möglichst geringfügig durch andere graphische Gestaltungen der Postsendung beeinflusst.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Entwerteaufdrucks kann somit eine zuverlässige
Maschinenlesbarkeit bei hohen Transportgeschwindigkeiten der zu überprüfenden Postsendungen
erreicht werden.
Bezugszeichenliste:
[0054]
- 10
- Postsendung, Brief, Postkarte
- 11
- Sendungsoberfläche
- 20
- Entwerteaufdruck
- 21
- Erster Bildbereich eines Entwerteaufdrucks
- 21',21",21"',21VI
- Balken, Kennbalken
- 22
- Zweiter Bildbereich eines Entwerteaufdrucks
- 23
- Rahmenrechteck (imaginär)
- 24
- Unterer Rechteckrand
- 25
- Oberer Rechteckrand
- 30
- Frankiervermerk, Freimachung, Briefmarke, Data-Matrix-Code
- 40
- Adressfeld
- 50
- Erfassungsmittel
- 60
- Auswerteeinheit
1. Entwerteaufdruck zur Aufbringung auf den Frankiervermerk (30) einer Postsendung (10),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Entwerteaufdruck (20) mittels eines optischen Erfassungsmittels maschinenlesbar
ist und aus wenigstens zwei Druckbildern (21;22) besteht, wobei ein erstes Druckbild
(21) wenigstens zwei Balken (21';21";21"';21VI) aufweist, deren Längsachsen voneinander beabstandet sind, während ein zweites Druckbild
(22) wenigstens ein graphisches Bildmotiv aufweist.
2. Entwerteaufdruck nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Druckbild (21) wenigstens drei parallele Balken (21';21";21"';21VI) aufweist, und der Abstand zwischen jeweils zwei benachbarten Balken (21';21";21"';21VI) gleich ist.
3. Entwerteaufdruck nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Druckbild (21) vier Balken (21';21";21"';21VI) mit zwei unterschiedlichen Längen aufweist, von denen jeweils zwei Balken die gleiche
Länge haben, wobei die Balken (21';21";21"';21VI) innerhalb eines imaginären Rahmenrechtecks (23) angeordnet sind, welches den Umriss
des ersten Druckbilds (21) definiert, und die beiden längeren Balken (21";21"') zwischen
den beiden kürzeren Balken (21'; 21VI) angeordnet sind, und sich ein erster längerer und ein erster kürzerer Balken (21';21")
vom unteren Rechteckrand (24) in das Rahmenrechteck (23) hinein erstrecken, während
sich ein zweiter längerer und ein zweiter kürzerer Balken (21"';21VI) vom oberen Rechteckrand (25) in das Rahmenrechteck (23) hinein erstrecken.
4. Entwerteaufdruck nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Druckbild (21) vier Balken (21';21";21"';21VI) mit unterschiedlichen Längen aufweist, von denen jeder Balken eine andere Länge
hat, wobei die Balken (21';21";21"';21VI) innerhalb eines imaginären Rahmenrechtecks (23) angeordnet sind, welches den Umriss
des ersten Druckbilds (21) definiert, und zwei längere Balken (21";21"') zwischen
zwei kürzeren Balken (21'; 21VI) angeordnet sind, und sich ein erster längerer und ein erster kürzerer Balken (21';21")
vom unteren Rechteckrand (24) in das Rahmenrechteck (23) hinein erstrecken, während
sich ein zweiter längerer und ein zweiter kürzerer Balken (21"';21VI) vom oberen Rechteckrand (25) in das Rahmenrechteck (23) hinein erstrecken.
5. Entwerteaufdruck nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Druckbild (22) wenigstens mehrere wellenförmige Linien umfasst.
6. Entwerteaufdruck nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die wellenförmigen Linien untereinander schneiden und/oder berühren.
7. Entwerteaufdruck nach einer Kombination der Ansprüche 1 bis 3 und 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Anfangspunkte der wellenförmigen Linien, welche auf der Seite des ersten Druckbilds
(21) liegen, auf einer jeweiligen Geraden angeordnet sind, welche durch die Anfangspunkte
der Balken (21';21";21"';21VI) und senkrecht zu den Längsachsen der Balken (21';21";21"';21VI) verläuft.
8. Postsendung (10) mit wenigstens einem Frankiervermerk (30) und wenigstens einem Entwerteaufdruck
(20), wobei wenigstens Teilbereiche des Entwerteaufdrucks (20) auf den Frankiervermerk
(30) aufgedruckt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Entwerteaufdruck (20) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 ausgestaltet ist.
9. Verfahren zum Aufbringen eines Entwerteaufdrucks (20) auf einen Frankiervermerk (30),
der sich auf einer Oberfläche (11) einer Postsendung (10) befindet, wobei die Postsendung
(10) durch eine Vorrichtung gefördert wird, und ein optisches Erfassungsmittel dieser
Vorrichtung wenigstens einen Erfassungsvorgang durchführt, um wenigstens den Frankiervermerk
(30) auf der Oberfläche (11) der Postsendung zu erfassen und die Position des Frankiervermerks
(30) auf der Oberfläche (11) der Postsendung zu bestimmen, und wenigstens Teilbereiche
des Entwerteaufdrucks (20) auf den Frankiervermerk (30) aufgedruckt werden, wenn eine
Auswerteinheit in Verbindung mit dem optischen Erfassungsmittel das Vorhandensein
eines Frankiervermerks (30) erkannt und die Position dieses Frankiervermerks (30)
bestimmt hat,
dadurch gekennzeichnet,
dass der aufgedruckte Entwerteaufdruck (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausgestaltet
ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Postsendung (10) mehrere Frankiervermerke (30) aufweist und mehrere Entwerteaufdrucke
(20) auf diese Frankiervermerke (30) aufgebracht werden, wobei sich die Größe des
ersten und zweiten Druckbilds (21;22) und das graphische Bildmotiv des zweiten Druckbilds
(22) bei wenigstens zwei Entwerteaufdrucken (20) voneinander unterscheiden, während
der Abstand zwischen den wenigstens zwei Balken (21';21";21"';21VI) der jeweiligen ersten Druckbilder (21) bei den wenigstens zwei Entwerteaufdrucken
(20) gleich ist.
11. Verfahren zur Überprüfung von Entwerteaufdrucken (20) auf Frankiervermerken (30) auf
Oberflächen (11) von Postsendungen (10), bei dem die Postsendungen (10) durch eine
Vorrichtung gefördert werden, und ein optisches Erfassungsmittel (50) dieser Vorrichtung
wenigstens einen Erfassungsvorgang durchführt, um mittels einer Auswerteinheit (60)
in Verbindung mit dem Erfassungsmittel (50) wenigstens einen Entwerteaufdruck (20)
auf der Oberfläche (11) der jeweiligen Postsendung (10) zu erfassen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der aufgedruckte Entwerteaufdruck (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausgestaltet
ist, und eine Postsendung (10) in der Vorrichtung aussortiert wird, wenn kein Entwerteaufdruck
(20) auf der Oberfläche (11) der Postsendung (10) erfasst wurde oder ein erfasster
Entwerteaufdruck (20) nicht einem spezifizierten Entwerteaufdruck entspricht.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswerteeinheit (60) bei der Erfassung eines Entwerteaufdrucks (20) durch das
optische Erfassungsmittel (20) in Transportrichtung der Postsendung (10) gesehen zuerst
die wenigstens zwei Balken (21';21";21"';21VI) des ersten Druckbilds (21) erfasst und in einem definierten Bereich im Verhältnis
zu den Balken (21';21";21"';21VI) nach dem zweiten Druckbild (22) sucht.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswerteeinheit (60) in Transportrichtung der Postsendung (10) gesehen in einem
Bereich hinter den Balken (21';21";21"';21VI) wellenförmige Linien mit Anfangspunkten sucht, die auf einer jeweiligen Geraden
angeordnet sind, welche durch die Anfangspunkte der Balken (21';21";21"';21VI) und senkrecht zu den Längsachsen der Balken (21';21";21"',21VI) verläuft.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswerteeinheit (60) anhand der erfassten Balken (21';21 ";21 ''';21 VI) ein
Ausmaß der Verzerrung ermittelt und in invertierter Form auf das zweite Druckbild
projiziert.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Postsendung (10) ohne Entwerteaufdruck (20) oder mit einem nicht gültigen Entwerteaufdruck
(20) in einen dafür vorgesehenen Behälter aussortiert wird.