[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken von Produkten, insbesondere von
feuchten Produkten, bei dem ein flächiges Verpackungsmaterial unter Ausbildung von
Faltlinien derart an den Außenflächen eines Produktes positioniert ist bzw. wird,
dass dieses vom Verpackungsmaterial vollständig umschlossen ist, wobei das Verpackungsmaterial
zunächst angrenzend an einen Unterseitenbereich derart unter Ausbildung von Seiten-
und Stirnflächenbereichen gefaltet wird, dass ein einseitig offenes Behältnis entsteht.
[0002] Derartige Verfahren sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden eingesetzt,
Produkte oder Stückgüter unterschiedlichster Art zumindest weitgehend automatisiert
mit Papier oder Folie zu verpacken, um sie dann im verpackten Zustand zum Verkauf
anbieten zu können.
[0003] Nachteilig an diesen Verfahren, die beispielsweise auch für das Verpacken von Butterstücken,
Frischkäse oder anderen pastösen Produkten eingesetzt werden, sind insbesondere zwei
Aspekte, die darauf zurückzuführen sind, dass das Verpackungsmaterial durch Faltvorgänge
lediglich an die Außenflächen eines Produktes angelegt wird, ohne dabei in irgendeiner
Weise versiegelt zu werden. Dies führt zum einen dazu, dass sich ein Käufer eines
derart verpackten Produktes niemals sicher sein kann, dass die Verpackung nicht vor
dem Verkauf von Unbefugten geöffnet und wieder verschlossen wurde und auf diese Weise
eventuell eine Verunreinigung des Produktes stattgefunden hat. Zum anderen ist beim
Verpacken von feuchten Produkten, beispielsweise von Frischkäse, die Gefahr gegeben,
dass Flüssigkeit, insbesondere Molke, aus der Verpackung austritt, da durch die bekannten
Faltverpackungen kein tropfdichtes Verschließen des Produktes mit Verpackungsmaterial
erreicht werden kann.
[0004] Eine Aufgabe der Erfindung besteht dementsprechend darin, ein Verfahren der eingangs
genannten Arten derart weiterzuentwickeln, dass mit möglichst geringem wirtschaftlichen
Aufwand zumindest weitgehend tropfdichte Faltverpackungen erzeugt werden können, wobei
insbesondere ein weitestgehend automatisierter Verpackungsvorgang möglich sein soll.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere
dadurch gelöst,
dass Abschnitte des Verpackungsmaterials, die im Bereich einander gegenüberliegender
Produkt-Seitenflächen über den Rand des einseitig offenen Behältnisses überstehen,
unter Bedeckung der Produkt-Oberseite des Produktes so weit aufeinander zu gefaltet
werden, bis sie sich berühren, um dann in einem ersten Siegelbereich miteinander versiegelt
zu werden, und
dass in einem zweiten und dritten Siegelbereich Abschnitte des Verpackungsmaterials,
die im Bereich einander gegenüberliegender Stirnflächenbereiche vom Produkt nach außen
abstehen, mit solchen Bereichen des Verpackungsmaterials versiegelt werden, die vom
Oberseitenbereich und von den Seitenflächenbereichen des Verpackungsmaterials vom
Produkt nach außen abstehen.
[0006] Erfindungsgemäß werden also unterschiedliche Siegelbereiche vorgesehen, die so angeordnet
werden, dass sie aneinander angrenzen und/oder einander überschneiden, so dass sich
letztlich eine vollständige Versiegelung der Verpackung ergibt. Dadurch wird einerseits
erreicht, dass aus der Verpackung keine Feuchtigkeit und insbesondere bei der Verpackung
von Frischkäse keine Mölke austreten kann. Andererseits wird sichergestellt, dass
die Verpackung nur geöffnet werden kann, wenn sie gleichzeitig zerstört wird, so dass
ein Käufer bei unversehrter Verpackung davon ausgehen kann, dass die Verpackung nach
dem werksseitigen Verpackungsvorgang nicht von Unbefugten geöffnet wurde.
[0007] Der erfindungsgemäße erste Siegelbereich, bei dem Abschnitte des Verpackungsmaterials,
die im Bereich einander gegenüberliegender Seitenflächen über den Rand des einseitig
offenen Behältnisses überstehen, miteinander versiegelt werden, kann beispielsweise
durch ein Verfahren gemäß der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2004 055 007.7 der Anmelderin erzeugt werden. Durch dieses Verfahren wird sichergestellt, dass sich
das Produkt ohne Kontaminationen verpacken lässt und dass das Verpackungsmaterial
möglichst vollflächig unter Vermeidung von störenden Lufteinschlüssen an der Produkt-Oberseite
anliegt. Alternativ ist es jedoch ebenso denkbar, andere Verfahren zur Erzeugung des
ersten Siegelbereichs einzusetzen.
[0008] Zusätzlich zum ersten Siegelbereich werden erfindungsgemäß noch ein zweiter und ein
dritter Siegelbereich erzeugt. Im Unterschied zum ersten Siegelbereich verlaufen der
zweite und dritte Siegelbereich nicht entlang der Oberseite des Produktes, sondern
im Bereich von dessen Stirnflächen. Eine bevorzugte Variante zur Erzeugung des zweiten
und dritten Siegelbereichs wird nachfolgend noch näher erörtert.
[0009] Wenn im Rahmen dieser Anmeldung von einem Unterseiten-, Seitenflächen-, Stirnflächen-
oder Oberseitenbereich des Verpackungsmaterials die Rede ist, ist hiermit immer derjenige
Bereich des Verpackungsmaterials genannt, der bei einem fertig verpackten Produkt
direkt an der entsprechenden Seite des Produktes anliegt. Insofern entsprechen die
Abmessungen der Seitenflächenbereiche des Verpackungsmaterials den Abmessungen der
Produkt-Seitenflächen, die Abmessungen des Unterseitenbereichs den Abmessungen der
Produkt-Unterseite, die Abmessungen des Oberseitenbereichs den Abmessungen der Produkt-Oberseite
und die Abmessungen der Stirnflächenbereiche den Abmessungen der Produkt-Stirnflächen.
Im Unterschied zu diesen unterschiedlichen Bereichen des Verpackungsmaterials werden
im Rahmen dieser Anmeldung die Begriffe Produkt-Seitenfläche, Produkt-Stirnfläche,
Produkt-Oberseite und Produkt-Unterseite für die unterschiedlichen Oberflächenbereiche
des zu verpackenden Produktes verwendet.
[0010] Bevorzugt wird erfindungsgemäß ein quader- oder würfelförmiges Produkt verpackt,
es sind jedoch auch andere Produktformen denkbar, insbesondere z.B. Prismenformen
mit sechseckiger oder achteckiger Grundfläche. In diesem Fall bestehen die Produkt-Seitenflächen
bzw. die Produkt-Stirnflächen dann zumindest teilweise aus mehreren Flächen, die aneinander
angrenzen und sich in unterschiedlichen Ebenen befinden. Grundsätzlich ist es im Rahmen
der Erfindung somit nicht zwingend, dass sich die einzelnen Seiten- und/oder Stirnflächenbereiche
innerhalb einer einzigen Ebene erstrecken.
[0011] Vor Durchführung der erfindungsgemäßen Siegelvorgänge wird das Verpackungsmaterial,
wie eingangs bereits erläutert, derart gefaltet, dass sich ein einseitig offenes Behältnis
ergibt. Dieses Falten kann zum einen dann erfolgen, wenn sich das Produkt bereits
auf dem Verpackungsmaterial befindet, so wie dies z.B. in der bereits erwähnten Anmeldung
DE-A-10 2004 055007.7 beschrieben ist, oder das Produkt kann nach dem Faltvorgang in das einseitig offene
Behältnis eingebracht, insbesondere eingespritzt werden.
[0012] Die drei erfindungsgemäßen Siegelbereiche können in beliebiger Reihenfolge erzeugt
werden, insbesondere ist es möglich, den zweiten und den dritten Siegelbereich zu
erzeugen, bevor der erste Siegelbereich erzeugt wurde. Bevorzugt ist es allerdings,
wenn zuerst der erste Siegelbereich und anschließend dann der zweite und der dritte
Siegelbereich erzeugt werden. Die Erzeugung des zweiten und dritten Siegelbereichs
kann dabei vorzugsweise gleichzeitig erfolgen.
[0013] Die Ausbildung der letztlich eine tropfdichte Verpackung schaffenden zweiten und
dritten Siegelbereiche wird dadurch möglich, dass Bereiche des Verpackungsmaterials,
die über dessen Stirnflächenbereiche überstehen, vom Produkt nach außen abstehen und
nicht wie bei aus dem Stand der Technik bekannten Faltverpackungen nach innen auf
die Oberfläche des Produktes gefaltet werden. Diese nach außen abstehenden Bereiche
können dann nämlich dafür verwendet werden, mit anderen Bereichen des Verpackungsmaterials
versiegelt zu werden, die vom Oberseitenbereich und vom Seitenflächenbereich des Verpackungsmaterials
vom Produkt nach außen abstehen.
[0014] Besonders bevorzugt ist es, wenn sich der zweite Siegelbereich entlang dreier Seiten
des einen Stirnflächenbereichs erstreckt, wobei diese drei Seiten an den Oberseitenbereich
und die zwei Seitenflächenbereiche angrenzen. Ebenso kann sich dann der dritte Siegelbereich
entlang dreier Seiten des anderen Stirnflächenbereichs erstrecken, wobei auch diese
drei Seiten an den Oberseitenbereich und die zwei Seitenflächenbereiche angrenzen.
Bei denjenigen Seiten der Stirnflächenbereiche, die dem zweiten und dritten Siegelbereich
zugeordnet sind, handelt es sich also um diejenigen Seiten, mit denen die Stirnflächenbereiche
des Verpackungsmaterials nicht an den Unterseitenbereich des Verpackungsmaterials
angrenzen, was sinnvoll ist, da die Stirnflächenbereiche ohnehin durch eine Faltlinie
tropfdicht mit dem Unterseitenbereich des Verpackungsmaterials verbunden sind, so
dass dort kein Siegeln erforderlich ist.
[0015] Somit wird durch die Erzeugung der zweiten und dritten Siegelbereiche erreicht, dass
an den einander gegenüberliegenden Produkt-Stirnflächen jeweils eine komplett umlaufende
tropfdichte Verbindung zu angrenzenden Bereichen des Verpackungsmaterials erzeugt
wird, so dass gemeinsam mit dem entlang der Produkt-Oberseite verlaufenden ersten
Siegelbereich eine insgesamt tropfdichte Verpackung erhältlich ist.
[0016] Das Verpackungsmaterial besitzt bevorzugt vor den Faltvorgängen in einer ersten Richtung
eine Länge, die größer ist als das Doppelte der Summe aus der Breite und der Höhe
des Produktes. In einer zweiten, senkrecht zur ersten Richtung verlaufenden Richtung
besitzt das Verpackungsmaterial vorteilhafterweise eine Länge, die größer ist als
die Summe aus der Länge und der doppelten Höhe des Produktes. Durch diese Abmessungen
wird erreicht, dass nach dem Bedecken der Produkt-Oberseite durch das Verpackungsmaterial
in allen benötigten Richtungen noch ausreichend Verpackungsmaterial vom Produkt absteht,
welches erfindungsgemäß miteinander versiegelt werden kann. Es wird hier also gezielt
ein gewisses Übermaß an Verpackungsmaterial zur Verfügung gestellt, um die Siegelbereiche
erzeugen zu können.
Zudem wird es durch die genannten Abmessungen des Verpackungsmaterials möglich, dieses
zu einem oben offenen Behältnis zu falten, welches das zu verpackende Produkt komplett
aufnehmen kann. Bei bestimmten, aus dem Stand der Technik bekannten Verpackungen (z.B.
Butterverpackungen mit Stirnseitenfaltung) ist dies beispielsweise nicht möglich,
da dort zur Bedeckung der Produkt-Stirnflächen Verpackungsmaterial von der Produkt-Oberseite
und von der Produkt-Unterseite auf die Produkt-Stirnfläche gefaltet werden muss. Dies
ist erfindungsgemäß nicht nötig, da durch ein nach oben erfolgendes Falten des Stirnflächenbereichs
ausgehend vom Unterseitenbereich des Verpackungsmaterials bereits eine vollständige
Bedeckung der Produkt-Stirnflächen erzielbar ist.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es, wenn nach der Erzeugung des einseitig offenen Behältnisses
und vor Versiegelung der zweiten und dritten Siegelbereiche jeweils ein an die Stirnflächenbereiche
angrenzender Bereich des Verpackungsmaterials in der Ebene des Oberseitenbereichs
vom Produkt nach außen absteht. Gemäß aus dem Stand der Technik bekannter Verpackungsprinzipien
hätte es eher nahe gelegen, einen derartigen Bereich nach innen auf die Produkt-Oberseite
zu falten. Durch das erfindungsgemäße untypische Falten des genannten Bereichs nach
außen wird jedoch ein Bereich erzeugt, der anschließend mit solchen Bereichen des
Verpackungsmaterials versiegelt werden kann, die vom Oberseitenbereich des Verpackungsmaterials
nach außen abstehen.
Es ist erfindungsgemäß jedoch nicht zwingend, dass sich der genannte, an den Stirnflächenbereich
angrenzende Bereich in der Ebene des Oberseitenbereichs befindet. Alternativ wäre
es auch möglich, dass sich dieser Bereich entlang einer beliebigen anderen Ebene vom
Produkt weg erstreckt. Es muss lediglich sichergestellt werden, dass sich die miteinander
zu versiegelnden Bereiche des Verpackungsmaterials unmittelbar vor dem Siegelvorgang
innerhalb einer gemeinsamen Ebene befinden.
[0018] Die Erfindung ermöglicht auf besonders vorteilhafte Weise, dass sämtliche Siegelvorgänge
zwischen zumindest einem Siegelbacken und zumindest einem Gegensiegelbacken ausgeführt
werden können. Es ist also nicht nötig, einen Siegelvorgang gegen das Produkt selbst
auszuführen, bei dem das Produkt als Gegensiegelbacken wirken würde. Insofern kann
erfindungsgemäß sichergestellt werden, dass das Produkt durch die Siegelvorgänge weder
verformt noch durch hohe Siegeltemperaturen negativ beeinflusst wird.
[0019] Die zweiten und dritten Siegelbereiche werden bevorzugt jeweils zwischen zwei äußeren,
im Wesentlichen L-förmigen Siegelbacken einerseits und einem Gegensiegelbacken andererseits
erzeugt. Der Gegensiegelbacken kann dabei hinsichtlich seiner Abmessungen mit dem
jeweiligen Stirnflächenbereich des Verpackungsmaterials bzw. mit den Abmessungen der
Produkt-Stirnfläche korrespondieren. Diese erfindungsgemäße Variante wird im Rahmen
der Figurenbeschreibung noch näher erläutert.
[0020] Das erfindungsgemäß einzusetzende Verpackungsmaterial wird vorteilhafterweise einstückig
ausgebildet und weist insbesondere eine Kreuzform auf, bei der von einem Basisbereich
jeweils in entgegengesetzter Richtung zwei Seitenlaschen und zwei Stirnlaschen abstehen.
Der Basisbereich steht dabei bevorzugt an allen vier Seiten über den Unterseitenbereich
hervor.
Alternativ zu der genannten Kreuzform ist auch eine rechteckige Form eines einstückigen
Verpackungsmaterials einsetzbar, in diesem Fall wird dann allerdings mehr Verpackungsmaterial
benötigt.
[0021] Das Verpackungsmaterial besteht bevorzugt aus einer Kunststofffolie mit einem Aluminiumanteil,
jedoch sind auch beliebige andere Materialien einsetzbar, an denen ein Siegelvorgang
grundsätzlich durchführbar ist.
[0022] Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen erläutert. Die Erfindung
wird nachfolgend anhand eines Beispiels unter Bezugnahme auf die Figuren erklärt.
In diesen zeigen:
- Fig. 1 a-e
- eine schematische perspektivische Ansicht von schräg oben, in der insgesamt fünf Verfahrensschritte
zur Durchführung eines möglichen erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt sind,
- Fig. 2 a-e
- eine Darstellung entsprechend Fig. 1 von schräg unten,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht einer Siegelvorrichtung zur Er- zeugung des erfindungsgemäßen
ersten Siegelbereichs, und
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht einer Siegelvorrichtung zur Er- zeugung der zweiten oder
dritten erfindungsgemäßen Siegel- bereiche.
[0023] Die Fig. 1a, 2a zeigen einen kreuzförmigen Zuschnitt eines Verpackungsmaterials 10,
welcher gemäß Fig. 2a aus einem rechteckigen Basisbereich 12, zwei in entgegengesetzter
Richtung vom Basisbereich 12 abstehenden Seitenlaschen 14 und zwei in entgegengesetzter
Richtung vom Basisbereich 12 abstehenden Stirnlaschen 16 besteht. Seitenlaschen 14
und Stirnlaschen 16 verlaufen dabei senkrecht zueinander, wobei die Erstreckung der
Seitenlaschen 14 vom Basisbereich 12 weg deutlich größer bemessen ist als die entsprechende
Erstreckung der Stirnlaschen 16. Dies ist dadurch bedingt, dass die Seitenlaschen
14 nicht nur zur teilweisen Bedeckung der Produkt-Seitenflächen sondern auch zur Bedeckung
der Produkt-Oberseite zur Ausbildung des ersten Siegelbereichs vorgesehen sind, wohingegen
die Funktion der Stirnlaschen 16 lediglich darin besteht, die Produkt-Stirnflächen
teilweise zu bedecken und Teile des zweiten und dritten Siegelbereichs auszubilden.
[0024] Der Basisbereich 12 ist größer bemessen als die Produkt-Unterseite, so dass er an
allen vier Seiten über den aus Fig. 1a ersichtlichen Unterseitenbereich 18 hervorsteht.
Der Unterseitenbereich 18 ist in Fig. 1a mit durchgezogenen Linien eingezeichnet und
dient bei der fertigen Verpackung dazu, die Produkt-Unterseite vollständig zu bedecken.
Dementsprechend ist der Unterseitenbereich 18 im Wesentlichen genauso groß bemessen,
wie die Produkt-Unterseite, wobei ein Vergleich der Fig. 1a und 2a deutlich macht,
dass der Unterseitenbereich 18 wesentlich kleiner ist als der Basisbereich 12.
[0025] Ferner sind aus Fig. 1a zwei Seitenflächenbereiche 20 sowie zwei Stirnflächenbereiche
22 ersichtlich, welche sich jeweils gegenüberliegen und sich vom Unterseitenbereich
18 weg erstrecken, so dass der Unterseitenbereich 18 mit den Seitenflächenbereichen
20 und den Stirnflächenbereichen 22 letztlich wiederum insgesamt eine Kreuzform bildet,
welche vollständig innerhalb der Kreuzform des Verpackungsmaterials 10 liegt.
[0026] Die in Fig. 1a gezeigten Seitenflächenbereiche 20 dienen bei der fertigen Verpackung
dazu, die beiden einander gegenüberliegenden Produkt-Seitenflächen jeweils vollständig
zu bedecken. Eine entsprechende Funktion haben die Stirnflächenbereiche 22 hinsichtlich
der Produkt-Stirnflächen.
[0027] Für die Erzeugung der erfindungsgemäßen Siegelbereiche ist es von Bedeutung, dass
sich die Seitenflächenbereiche 20 sowie die Stirnflächenbereiche 22 gemäß Fig. 1 a
nicht bis an den Rand des Verpackungsmaterials 10 erstrecken, so dass zwischen dem
äußeren Ende der Seitenflächenbereiche 20 bzw. Stirnflächenbereiche 22 und der Umfangslinie
des Verpackungsmaterials 10 ein Abstand verbleibt, der im Fall der Stirnflächenbereiche
22 zur Ausbildung des zweiten und dritten Siegelbereichs dienen kann und im Fall der
Seitenflächenbereiche 20 zur Bedeckung der Produkt-Oberseite und zur Ausbildung des
ersten Siegelbereichs.
[0028] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verpackungsvorgangs ist es möglich, ein zu
verpackendes Produkt mit seiner Produkt-Unterseite auf den Unterseitenbereich 18 des
Verpackungsmaterials 10 aufzulegen und das Produkt dann derart durch eine Faltkulisse,
beispielsweise nach unten, zu bewegen, dass die Seitenflächenbereiche 20 und die Stirnflächenbereiche
22 nach oben gefaltet werden, so wie dies in den Fig. 1b und 2b dargestellt ist. Ein
entsprechendes Faltverfahren ist in der bereits genannten Patentanmeldung
DE 10 2004 055 007.7 der Anmelderin beschrieben. Alternativ ist es möglich, das Verpackungsmaterial 10
mittels eines Stempels, dessen Abmessungen dem zu verpackenden Produkt entsprechen,
durch eine Faltkulisse zu drücken, so dass das Verpackungsmaterial 10 wiederum eine
Form gemäß den Fig. 1b und 2b erhält, woraufhin der Stempel wieder vom Verpackungsmaterial
entfernt wird. Auf diese Weise erhält man dann ein oben offenes Behältnis gemäß den
Fig. 1b und 2b, in das das Produkt eingeführt oder eingespritzt werden kann. Ein Einspritzen
ist insbesondere beim Verpacken von Frischkäse sinnvoll.
In allen genannten Fällen ist es möglich, das Verpackungsmaterial 10 mit oder ohne
Produkt in einer beliebigen Richtung durch eine Faltkulisse zu drücken oder ziehen,
also beispielsweise sowohl nach unten, wie vorstehend erläutert, als auch nach oben
oder in einer horizontalen Richtung.
[0029] Unabhängig von der Art der Einbringung des Produktes liegt also am Ende des Verfahrensschritts
gemäß den Fig. 1b und 2b ein einseitig offenes Behältnis aus Verpackungsmaterial 10
vor, in welchem sich ein Produkt befindet, wobei letzteres in den Fig. 1b und 2b aus
Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt ist. In diesem Zustand wird das Verpackungsmaterial
mit dem darin befindlichen Produkt in einer nicht dargestellten Aufnahme gehalten,
um so eine ausreichende Stabilität sicherzustellen.
[0030] Wesentlich für das hier beschriebene Verfahren ist die Tatsache, dass die aus Fig.
1a ersichtlichen Bereiche 24 des Verpackungsmaterials 10, welche außenseitig an die
Stirnflächenbereiche 22 angrenzen, erfindungsgemäß vom Produkt weg gefaltet werden
und somit nicht auf der Produkt-Oberseite zu liegen kommen. Dieses Wegfalten der Bereiche
24 erfolgt derart, dass die Bereiche 24 in der Ebene der Produkt-Oberseite vom Produkt
abstehen. Dabei erstrecken sich die Bereiche 24 über die gesamte Breite der jeweiligen
Produkt-Stirnfläche. Die vorstehend erläuterten Bereiche 24 des Verpackungsmaterials
sind besonders gut aus den Fig. 1b, 2b und 2c ersichtlich.
[0031] Ausgehend von dem Verfahrensschritt gemäß den Fig. 1b und 2b werden die außenseitig
an die Seitenflächenbereiche 20 angrenzenden Oberseitenbereiche 26 um jeweils 90°
auf die Produkt-Oberseite aufeinander zu gefaltet, so dass sie gemeinsam die Produkt-Oberseite
vollständig bedecken. In demjenigen Bereich, in dem sich die Oberseitenbereiche 26
auf der Produkt-Oberseite berühren, werden sie um jeweils 90° nach oben gefaltet,
so dass sich eine senkrecht nach oben von der mit Verpackungsmaterial bedeckten Produkt-Oberseite
abstehende Siegellasche 28 ergibt, die aus den Endabschnitten der beiden Oberseitenbereiche
26 besteht. In dieser Position ergibt sich eine flächige Berührung zwischen nach außen
von den Oberseitenbereichen 26 abstehendem Verpackungsmaterial und den vorstehend
erläuterten Bereichen 24, die von den Stirnflächenbereichen 22 nach außen abstehen.
[0032] In der erläuterten Position gemäß den Fig. 1c und 2c kann dann gemäß Fig. 3 ein erster
Siegelvorgang durchgeführt werden, indem zwei Siegelbacken 30 parallel zur Produkt-Oberseite
aufeinander zu bewegt werden bis die Siegellasche 28 zwischen den Siegelbacken 30
eingeklemmt ist und ein Siegelvorgang zur Ausbildung des erfindungsgemäßen ersten
Siegelbereichs erfolgen kann. Ein entsprechender Siegelvorgang ist wiederum in der
Patentanmeldung
DE 10 2004 055 007.7 beschrieben.
[0033] Nach der Durchführung des Siegelvorgangs gemäß den Fig. 1c, 2c und 3 ist die Produkt-Oberseite
versiegelt, die Siegelbacken 30 können wieder entfernt werden und die versiegelte
Siegellasche 28 kann auf die Produkt-Oberseite geklappt werden, so dass sich eine
Form des Verpackungsmaterials 10 gemäß den Fig. 1d und 2d ergibt.
[0034] In der Folge werden nun mittels zweier L-förmiger Siegelbacken 32 und einem Gegensiegelbacken
34 die erfindungsgemäßen zweiten und dritten Siegelbereiche erzeugt. Dazu wird der
Gegensiegelbacken 34, dessen Form an die Größe des Stirnflächenbereichs 22 angepasst
ist, parallel zum Stirnflächenbereich 22 nach oben verfahren, bis er den Stirnflächenbereich
22 vollständig bedeckt. In dieser Position liegt der vorstehend erläuterte Bereich
24 des Verpackungsmaterials 10 an der Oberkante des Gegensiegelbackens 34 an. Weiterhin
liegen auch die in Fig. 2c schraffierten Bereiche 36 des Verpackungsmaterials an den
Seitenkanten des Gegensiegelbackens 34 an. Die Bereiche 36 erstrecken sich dabei in
der Ebene der Seitenflächenbereiche 20 vom Produkt weg und verlaufen über die gesamte
Höhe der Stirnflächenbereiche 22. Somit grenzen die beiden Bereiche 36 und der Bereich
24 unmittelbar aneinander an und verlaufen entlang dreier Seiten des Stirnflächenbereichs
22. Folglich sind die Bereiche 24, 36 all denjenigen Seiten des Stirnflächenbereichs
22 zugeordnet, die keine Faltlinie 38 (Fig. 2c) mit dem Unterseitenbereich 18 ausbilden.
[0035] In der Folge werden nun die beiden L-förmigen Siegelbacken 32 gemäß Fig. 4 in Richtung
des Gegensiegelbackens 34 bewegt, bis die Siegelbacken 32 und der Gegensiegelbacken
34 die beiden Bereiche 36 und den Bereich 24 zwischen sich einklemmen. Anschließend
kann dann ein Siegelvorgang erfolgen, mit dem dann der erfindungsgemäße zweite Siegelbereich
erzeugt wird. Danach kann dann mit dem anderen Stirnflächenbereich 22 in entsprechender
Weise verfahren werden, so dass hierdurch der erfindungsgemäße dritte Siegelbereich
geschaffen wird.
[0036] Nach Erzeugung der ersten, zweiten und dritten Siegelbereiche ist die Verpackung
dicht verschlossen, da der erste, entlang der Siegellasche 28 verlaufende Siegelbereich
unmittelbar am versiegelten Bereich 24 (Fig. 2c) anliegt, so dass die ersten, zweiten
und dritten Siegelbereiche letztlich entlang miteinander verbundener Linien verlaufen,
welche die Verpackung vollständig versiegeln.
[0037] In einem letzten Verfahrensschritt kann dann der über den Oberseitenbereich 26 und
die Seitenflächenbereiche 20 nach außen überstehende Bereich des Verpackungsmaterials
10 auf die beiden Stirnflächenbereiche 22 gefaltet werden, so dass sich eine kompakte,
quaderförmige und tropfdichte Produktverpackung gemäß den Fig. 1e und 2e ergibt.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 10
- Verpackungsmaterial
- 12
- Basisbereich
- 14
- Seitenlaschen
- 16
- Stirnlaschen
- 18
- Unterseitenbereich
- 20
- Seitenflächenbereich
- 22
- Stirnflächenbereich
- 24
- Bereich
- 26
- Oberseitenbereich
- 28
- Siegellasche
- 30
- Siegelbacken, Gegensiegelbacken
- 32
- Siegelbacken
- 34
- Gegensiegelbacken
- 36
- Bereich
- 38
- Faltlinie
1. Verfahren zum Verpacken von Produkten, insbesondere von feuchten Produkten, bei dem
ein flächiges Verpackungsmaterial (10) unter Ausbildung von Faltlinien derart an den
Außenflächen eines Produktes positioniert ist, dass dieses vom Verpackungsmaterial
(10) vollständig umschlossen ist, wobei das Verpackungsmaterial (10) zunächst angrenzend
an einen Unterseitenbereich (18) derart unter Ausbildung von Seiten- und Stirnflächenbereichen
(20, 22) gefaltet wird, dass ein einseitig offenes Behältnis entsteht,
dadurch gekennzeichnet,
dass Abschnitte des Verpackungsmaterials (10), die im Bereich einander gegenüberliegender
Produkt-Seitenflächen über den Rand des einseitig offenen Behältnisses überstehen,
unter Bedeckung der Produkt-Oberseite des Produktes so weit aufeinander zu gefaltet
werden, bis sie sich berühren, um dann in einem ersten Siegelbereich (28) miteinander
versiegelt zu werden, und
dass in einem zweiten und dritten Siegelbereich Abschnitte (24, 36) des Verpackungsmaterials,
die im Bereich einander gegenüberliegender Stirnflächenbereiche (22) vom Produkt nach
außen abstehen, mit solchen Bereichen des Verpackungsmaterials (10) versiegelt werden,
die vom Oberseitenbereich (26) und von den Seitenflächenbereichen (20) des Verpackungsmaterials
(10) vom Produkt nach außen abstehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der zweite Siegelbereich (24, 36) entlang dreier Seiten des einen Stirnflächenbereichs
(22) erstreckt, wobei diese drei Seiten an den Oberseitenbereich (26) und die zwei
Seitenflächenbereiche (20) angrenzen, und dass sich der dritte Siegelbereich (24,
36) entlang dreier Seiten des anderen Stirnflächenbereichs (22) erstreckt, wobei auch
diese drei Seiten an den Oberseitenbereich (26) und die zwei Seitenflächenbereiche
(20) angrenzen.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verpackungsmaterial (10) vor den Faltvorgängen in einer ersten Richtung eine
Länge besitzt, die größer ist als das Doppelte der Summe aus der Breite und der Höhe
des Produktes und einer zweiten, senkrecht zur ersten Richtung verlaufenden Richtung
eine Länge, die größer ist die Summe aus der Länge und der doppelten Höhe des Produktes.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach der Erzeugung des einseitig offenen Behältnisses und vor Versiegelung der zweiten
und dritten Siegelbereiche (24, 36) jeweils ein an die Stirnflächenbereiche (22) angrenzender
Bereich (24) in der Ebene des Oberseitenbereichs (26) vom Produkt nach außen absteht.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sämtliche Siegelvorgänge zwischen zumindest einem Siegelbacken (30, 32) und zumindest
einem Gegensiegelbacken (30, 34) ausgeführt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweiten und dritten Siegelbereiche (34, 36) jeweils zwischen zwei äußeren, im
Wesentlichen L-förmigen Siegelbacken (32) einerseits und einem hinsichtlich seiner
Abmessungen mit dem jeweiligen Stirnflächenbereich (32) korrespondierenden Gegensiegelbacken
(34) andererseits erzeugt werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verpackungsmaterial (10) einstückig ausgebildet ist und insbesondere im Wesentlichen
eine Kreuzform aufweist, bei der von einem Basisbereich (12) jeweils in entgegengesetzter
Richtung zwei Seitenlaschen (14) und zwei Stirnlaschen (16) abstehen.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Basisbereich (12) an allen vier Seiten über den Unterseitenbereich (18) hervorsteht.