[0001] Die Erfindung betrifft eine Musterkettenschärmaschine mit einer Schärtrommel, an
deren Umfang mehrere Transportflächen angeordnet sind, die parallel zur Achse der
Schärtrommel bewegbar sind, einer Fadenführereinrichtung, die mindestens einen Fadenführer
aufweist, der zwischen einer Position in Axialrichtung vor der Stirnseite der Schärtrommel
und einer Position hinter der Stirnseite der Schärtrommel verlagerbar ist, und einer
Hilfstransporteinrichtung, die parallel zur Achse der Schärtrommel durch die Stirnseite
hindurch bewegbar ist.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Erzeugen einer Musterkette, bei dem
man Fäden auf Transportflächen ablegt, die am Umfang einer Schärtrommel angeordnet
und parallel zur Achse der Schärtrommel bewegbar sind, wobei man einen zeitweilig
nicht benötigten Faden mit Hilfe eines Fadenführers vor die Stirnseite der Schärtrommel
bewegt und auf einer Hilfstransporteinrichtung aufwickelt, die sich parallel zur Achse
der Schärtrommel durch die Stirnseite der Schärtrommel hindurch bewegt.
[0003] Eine derartige Musterkettenschärmaschine ist beispielsweise aus
EP 1 930 489 A1 bekannt. Wenn die Fäden mit Hilfe der Fadenführereinrichtung auf dem Umfang der Schärtrommel
aufgewickelt werden, dann ist die Schärtrommel gegen eine Rotation arretiert und die
Fadenführer bewegen sich. Sie ziehen dabei die Fäden von einem Drehgatter ab, das
sich mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Fadenführer dreht.
[0004] Für manche Mustergebungen sind viele unterschiedliche Fäden erforderlich mit einer
entsprechend großen Anzahl von Spulen. Ab einer gewissen Anzahl von Spulen wird es
schwierig, ein Drehgatter so auszubilden, dass es die gewünschte Anzahl von Spulen
zur Verfügung stellt.
[0005] Aus
WO 2006/056556 A1 ist eine Musterkettenschärmaschine bekannt, bei der sich die Schärtrommel dreht,
wenn die Fäden auf ihren Umfang aufgewickelt werden. Die Fadenführer sind in Bezug
auf die Achse der Schärtrommel undrehbar gehalten und die Fäden können von Spulen
abgezogen werden, die in einem stationären Gatter angeordnet sind. Wenn hier Fäden
aus dem Musterungsvorgang herausgenommen werden, also nicht um den Umfang der Schärtrommel
geführt werden, dann werden sie auf einem Hilfswickelkörper aufgewickelt, dessen Durchmesser
um den Faktor 5 bis 10 kleiner ist als der Durchmesser der Schärtrommel. Auf diesem
Hilfswickelkörper steht jedoch nur ein begrenzter Raum für die Aufnahme der nicht
benötigten Fäden zur Verfügung. Darüber hinaus ist der Fadenverbrauch hier relativ
groß.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hohe Produktivität zu erzielen.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Musterkettenschärmaschine der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, dass die Fadenführereinrichtung in Bezug auf die Achse der Schärtrommel
undrehbar ist, die Schärtrommel einen in Rotationsrichtung wirkenden Schärantrieb
aufweist und die Hilfstransporteinrichtung einen gleichzeitig zum Schärantrieb wirkenden
Rotationsantrieb aufweist.
[0008] Mit dieser Ausgestaltung ist es möglich, die Vorteile einer rotierenden Schärtrommel
zu nutzen und gleichzeitig den Verbrauch an nicht benötigten Fäden zu minimieren.
Dies wird dadurch erreicht, dass man die Hilfstransporteinrichtung in zwei Richtungen
bewegt. Zum einen wird die Hilfstransporteinrichtung in Axialrichtung der Schärtrommel
bewegt. Es kann sich also kein größerer Durchmesser ergeben, wenn mehrere Fäden übereinander
gewickelt werden. Zum anderen wird die Hilfstransporteinrichtung gedreht, so dass
sie fortlaufend eine gewisse Spannung in den nicht auf den Umfang der Schärtrommel
aufgewickelten Fäden aufrecht erhält. Man vermeidet daher, dass sich durch spannungslose
Fäden Fehlabstellungen oder gar Fadenbrüche ergeben. Wenn Fäden aus dem Schärvorgang
herausgenommen werden und später wieder verwendet werden, bilden sie ein "V" mit der
Hilfstransporteinrichtung als tiefstem Punkt. Diese Fäden sind auf der Hilfstransporteinrichtung
fixiert. Sie werden abgelegt und vielfach durch mehrere Lagen überwickelt. Durch eine
Abstimmung der Rotationsgeschwindigkeit der Hilfseinrichtung auf die Rotationsgeschwindigkeit
der Schärtrommel kann man vermeiden, dass diese V-Fäden zu locker werden oder zu stark
gespannt werden, was zum Reißen führen könnte.
[0009] Bevorzugterweise ist die Hilfstransporteinrichtung biegeweich und weist eine Spanneinrichtung
auf, die die Hilfstransporteinrichtung in einem Arbeitsbereich in einem gestreckten
Zustand hält, wobei die Spanneinrichtung und der Rotationsantrieb zumindest an einem
Ende des Arbeitsbereichs zusammengefasst sind. Je dünner die Hilfstransporteinrichtung
ausgeführt werden kann, desto geringer ist der Verbrauch an Fadenmaterial derjenigen
Fäden, die aus dem Musterungsvorgang zeitweilig herausgenommen worden sind. Eine dünne
Hilfstransporteinrichtung, die beispielsweise als Schnur oder Draht ausgebildet sein
kann, weist jedoch eine sehr geringe Steifigkeit auf. Sie ist biegeweich. Um das Aufwickeln
dennoch durchführen zu können, verwendet man die Spanneinrichtung, die die Hilfstransporteinrichtung
in einem gestreckten Zustand hält, und zwar vorzugsweise entlang der Achse der Schärtrommel.
Die Spanneinrichtung und der Rotationsantrieb wirken dann zumindest an einem Ende
gemeinsam auf die Hilfstransporteinrichtung. Dies ergibt eine relativ einfache Konstruktion.
[0010] Vorzugsweise wirkt der Rotationsantrieb an zwei in einer Richtung parallel zur Achse
der Schärtrommel einen Abstand zueinander aufweisenden Positionen auf die Hilfstransporteinrichtung.
Man treibt die Hilfstransporteinrichtungen also beispielsweise an den beiden axialen
Enden des Arbeitsbereichs an. Damit hält man ein Verdrillen der Hilfstransporteinrichtung
in sich klein. Dies verringert die Gefahr, dass die Hilfstransporteinrichtung reißt.
[0011] Hierbei ist bevorzugt, dass der Rotationsantrieb die Hilfstransporteinrichtung an
beiden Positionen mit der gleichen Rotationsgeschwindigkeit antreibt. Die Hilfstransporteinrichtung
wird also nicht auf Torsion belastet. Dementsprechend muss sie nur den Zug der Spanneinrichtung
und den Zug der auf die Hilfstransporteinrichtung aufgewickelten Fäden aushalten.
Dies ermöglicht eine kostengünstige Ausführung der Hilfstransporteinrichtung.
[0012] Bevorzugterweise treibt der Rotationsantrieb die Hilfstransporteinrichtung mit einer
Drehzahl an, die maximal der Drehzahl entspricht, mit der der Schärantrieb die Schärtrommel
antreibt. Man kann dann den Rotationsantrieb so steuern, dass er zwar eine ausreichende
Spannung in den Fäden aufrecht erhält, die aus dem Schärvorgang herausgenommen worden
sind, gleichzeitig aber den Fadenverbrauch klein halten. Dies ist in vielen Fällen
bereits dann möglich, wenn der Rotationsantrieb mit einer wesentlich kleineren Drehzahl
arbeitet als der Schärantrieb. Wenn V-Fäden vorhanden sind, kann es sinnvoll sein,
gleiche Drehzahlen zu verwenden. Wenn bei einem Schärvorgang nur zeitweilig V-Fäden
vorhanden sind, beispielsweise weil V-Fäden später abgeschnitten worden sind, kann
es sinnvoll sein, die Rotationsgeschwindigkeit in Zeitabschnitten ohne V-Fäden zu
vermindern.
[0013] Vorzugsweise sind der Schärantrieb und der Rotationsantrieb miteinander synchronisiert.
Dies bedeutet, dass zwischen der Drehzahl des Schärantriebs und der Drehzahl des Rotationsantriebs
ein vorgegebenes Verhältnis eingestellt werden kann.
[0014] Bevorzugterweise durchsetzt die Hilfstransporteinrichtung die Schärtrommel in Axialrichtung.
Damit vermeidet man, dass man Teile der Hilfstransporteinrichtung, beispielsweise
die Spanneinrichtung oder den Rotationsantrieb, innerhalb der rotierenden Schärtrommel
unterbringen muss. Die Konstruktion kann damit einfach gehalten werden.
[0015] Bevorzugterweise ist an einem Ende der Hilfstransporteinrichtung eine mit dem Ende
der Hilfstransporteinrichtung mitrotierende Abfallaufnahme angeordnet. Diese Abfallaufnahme
kann mehrere Ausgestaltungen haben. Es kann sich um einen Sammelbehälter handeln,
der mit der Hilfstransporteinrichtung rotiert. Es kann sich auch um eine Spule handeln,
auf die das Ende der Hilfstransporteinrichtung aufgewickelt wird.
[0016] Vorzugsweise ist die Schärtrommel mit Hilfe einer Hohlwelle an einer Basis gelagert
und die Hilfstransporteinrichtung ist durch die Hohlwelle hindurchgeführt. Die Hilfstransporteinrichtung
wird also durch die Lagerung der Schärtrommel nicht in ihrer Funktion behindert.
[0017] Vorzugsweise weist die Hilfstransporteinrichtung an jedem Ende eine Spule auf, die
um eine Spulenachse und um die Achse der Schärtrommel drehbar ist. Die Drehung um
die Spulenachse kann verwendet werden, um die Spannung in der Hilfstransporteinrichtung
aufrecht zu erhalten. Die Drehung um die Achse der Schärtrommel wird verwendet, um
die Spannung in den Fäden aufrecht zu erhalten, die auf der Hilfstransporteinrichtung
aufgewickelt werden.
[0018] Vorzugsweise ist vor der Stirnseite der Schärtrommel ein Hilfsaufwickelbereich angeordnet
und neben dem Hilfsaufwickelbereich ist eine Stützeinrichtung für die Hilfstransporteinrichtung
angeordnet. Der Hilfsaufwickelbereich ist der Bereich, in den die Fadenführer die
Fäden, die nicht im Musterungsvorgang benötigt werden, verlagern, um sie auf der Hilfstransporteinrichtung
aufzuwickeln. Bei einem feststehenden Gatter üben diese Fäden dann im Grunde alle
aus etwa der gleichen Richtung eine Zugkraft auf die Hilfstransporteinrichtung aus.
Dieser Zugkraft kann die Stützeinrichtung entgegenwirken, so dass die Verformung der
Hilfstransporteinrichtung klein gehalten werden kann.
[0019] Die Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
man die Schärtrommel beim Ablegen der Fäden auf den Transportflächen dreht und man
die Hilfstransporteinrichtung zumindest dann dreht, wenn mindestens ein Faden vor
die Stirnseite der Schärtrommel geführt worden ist.
[0020] Mit dieser Ausgestaltung kann man relativ hohe Geschwindigkeiten beim Aufwickeln
der Fäden erzielen. Die Fäden können von einem feststehenden Gatter abgezogen werden.
Nicht zur Musterbildung benötigte Fäden können nach wie vor vor die Stirnseite der
Schärtrommel geführt werden und bilden dann die oben erläuterten V-Fäden. In diesen
V-Fäden wird eine gewisse Spannung aufrecht erhalten, indem die Hilfstransporteinrichtung
gedreht wird. Da die Hilfstransporteinrichtung auch in Axialrichtung der Schärtrommel
bewegt wird, kann sich hier keine Fadenansammlung ausbilden, die zu einem übermäßig
großen Durchmesser führt. Der Fadenverbrauch der nicht benötigten Fäden wird dadurch
klein gehalten.
[0021] Hierbei ist bevorzugt, dass man die Hilfstransporteinrichtung mit einer Minimalgeschwindigkeit
dreht, bei der sich eine vorbestimmte Mindestspannung in jedem Faden ergibt, der auf
die Hilfstransporteinrichtung aufgewickelt wird. Man kann also die Umfangsgeschwindigkeit
der Hilfstransporteinrichtung wesentlich geringer wählen als die Umfangsgeschwindigkeit
der Schärtrommel und dennoch dafür sorgen, dass in jedem Faden, der auf die Hilfstransporteinrichtung
aufgewickelt wird, die notwendige Spannung erhalten bleibt. Fehlablagen oder Fadenbrüche
können zuverlässig vermieden werden. Die Drehzahl der Hilfstransporteinrichtung kann
bis zur Drehzahl der Schärtrommel erhöht werden, wenn V-Fäden vorhanden sind.
[0022] Vorzugsweise stützt man die Hilfstransporteinrichtung neben einem Hilfsaufwickelbereich.
Wie oben ausgeführt, verhindert man dadurch, dass sich die Hilfstransporteinrichtung
unter der Einwirkung der von den Fäden ausgeübten Zugkräfte über ein bestimmtes Maß
hinaus verformt.
[0023] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine Musterkettenschärmaschine in stark sche- matisierter perspektivischer Darstellung
und
- Fig. 2
- die Musterkettenschärmaschine in Seitenan- sicht, ebenfalls stark schematisiert.
[0024] Eine Musterkettenschärmaschine 1, die auch als Kurzketten-Schärmaschine bezeichnet
werden kann, weist eine Schärtrommel 2 auf, die an einer Basis 3 drehbar gelagert
ist. Hierzu ist, wie dies in Fig. 2 zu erkennen ist, die Schärtrommel 2 an einer Hohlwelle
4 befestigt, die über zwei Lager 5, 6 in der Basis 3 gelagert ist, und durch einen
schematisch dargestellten Schärantrieb 7 in Drehung oder Rotation versetzt werden
kann, wie dies durch einen Pfeil 8 dargestellt ist.
Am Umfang der Schärtrommel verteilt sind mehrere Transportflächen 9 angeordnet, die
parallel zur Achse der Schärtrommel 2 bewegt werden können. Die Transportflächen 9
können beispielsweise als umlaufende Bänder ausgebildet sein, die aber nicht näher
dargestellt sind. Für Einzelheiten derartiger Bänder kann auf die eingangs genannte
EP 1 930 489 A1 verwiesen werden. Sie sind in Fig. 1 nicht dargestellt.
[0025] Neben der Schärtrommel sind in einem nicht näher dargestellten Gatter mehrere Fadenspulen
10 stationär angeordnet, d.h. die Fadenspulen 10 sind - jedenfalls bei einem Schärvorgang
- relativ zum Maschinengestell 3 ortsfest angeordnet. Von jeder Fadenspule 10 wird
ein Faden 11 abgezogen und durch einen Fadenführer geführt, der hier durch einen Doppelpfeil
12 symbolisiert werden soll. Die Fadenführer können so ausgebildet sein, wie dies
in
EP 1 930 489 A1 dargestellt ist, mit dem Unterschied, dass die Fadenführer in Bezug auf die Achse
der Schärtrommel 2 undrehbar gehalten sind und sich nur parallel zur Achse der Schärtrommel
2 bewegen können.
[0026] Damit ist es möglich, die Fäden 11 entweder, wie dargestellt, auf dem Umfang der
Schärtrommel 2 abzulegen oder die Fäden 11 vor die Stirnseite der Schärtrommel zu
führen, wenn sie zeitweilig für die Erzeugung einer Musterkette nicht benötigt werden.
[0027] Eine Hilfstransporteinrichtung 13, die als Schnur oder Draht oder als Monofilament
ausgebildet sein kann, ist durch die Hohlwelle 4 geführt, d.h. sie durchsetzt die
Schärtrommel 2 und die Basis 3 in voller Länge. Die Hilfstransporteinrichtung 13 wird
in Richtung eines Pfeils 14 bewegt, also an der Stirnseite, an der die Fäden 11 auf
die Schärtrommel 2 aufgewickelt werden, in die Schärtrommel 2 hinein. Die Hilfstransporteinrichtung
13 kann jedoch auch aus der Schärtrommel heraus bewegt werden.
[0028] Die Hilfstransporteinrichtung 13 wird von einer Spule 15 abgewickelt, die an einem
ortsfest zur Basis 3 angeordneten Ständer 16 angeordnet ist. Die Spule 15 ist gebremst.
An dem aus der Basis 3 herausgeführten Ende der Hilfstransporteinrichtung ist eine
weitere Spule 17 angeordnet, die durch einen Antrieb 18 angetrieben werden kann. Dadurch,
dass die Spule 15 gebremst ist, ist es möglich, die Hilfstransporteinrichtung 13 permanent
unter einer gewissen Spannung zu halten. Die Hilfstransporteinrichtung kann also biegeweich
ausgeführt sein und dennoch im Betrieb einen gestreckten Zustand aufweisen.
[0029] Die Spule 15 wird durch einen Rotationsantrieb 19 in Richtung eines Pfeils 20 gedreht.
Die Spule 17 wird durch einen Rotationsantrieb 21 in Richtung eines Pfeils 22 gedreht.
Beide Spulen 15, 17 werden um die gleiche Achse gedreht, wie die Schärtrommel 2. Die
Wirkrichtungen von Schärantrieb 7 und der beiden Rotationsantriebe 19, 21 stimmen
überein, wie dies durch einen Vergleich der Pfeile 8, 20 und 22 zu erkennen ist. Wenn
also ein Faden 11 aus dem Schärvorgang herausgenommen worden ist und zeitweilig nicht
auf dem Umfang der Schärtrommel 2 abgelegt wird, dann wird er auf der Hilfstransporteinrichtung
13 abgelegt, die sich gleichsinnig zur Schärtrommel 2 und gegebenenfalls mit gleicher
Drehzahl wie die Schärtrommel 2 dreht und dadurch eine gewisse Spannung in dem Faden
11 erzeugt, der vor die Stirnseite der Schärtrommel 2 geführt worden ist.
[0030] Die Drehzahl n1 der Schärtrommel muss nicht unbedingt mit der Drehzahl n2 der Hilfstransporteinrichtung
13 übereinstimmen. Es ist sogar möglich, dass sich die Hilfstransporteinrichtung 13
mit einer etwas geringeren Drehzahl dreht als die Schärtrommel 2, beispielsweise,
wenn die V-Fäden durchtrennt worden sind, weil sie nicht mehr benötigt werden. Gleichwohl
kann man natürlich die Schärtrommel 2 und die Hilfstransporteinrichtung 13 auch mit
den gleichen Drehzahlen rotieren lassen. In diesem Fall kann die Spule 17 beispielsweise
an der Hohlwelle 4 befestigt sein und der Rotationsantrieb 21 bildet dann eine Einheit
mit dem Schärantrieb 7.
[0031] Wenn die Fadenspulen 10 alle an einer Seite der Schärtrommel 2 angeordnet sind, dann
würden die Fäden 11, die auf die Hilfstransporteinrichtung 13 aufgewickelt werden,
einen gewissen Zug auf die Hilfstransporteinrichtung 13 ausüben, der das Risiko einer
Verformung mit sich bringt. Um diesem Zug entgegenzuwirken, ist eine Stützeinrichtung
23 vorgesehen, die die Hilfstransporteinrichtung 13 in der Nachbarschaft eines Bereichs
unterstützt, in dem die aus dem Schärvorgang herausgenommenen Fäden aufgewickelt werden.
Dieser Bereich kann auch als "Hilfsaufwickelbereich" bezeichnet werden.
[0032] Die Spule 17 nimmt nicht nur die Hilfstransporteinrichtung 13 auf, sondern auch die
Fäden, die auf die Hilfstransporteinrichtung 13 aufgewickelt worden sind. Sie kann
dementsprechend auch als Abfallaufnahme bezeichnet werden.
Die Darstellung in den Fig. 1 und 2 ist, wie oben erwähnt, stark schematisiert. In
Fig. 1 sind aus Gründen der Übersicht auch die Transportflächen 9 nicht dargestellt.
Ebenfalls nicht dargestellt sind Teil-, Schneid- und Kreuzstäbe, die man später benötigt,
um aus den endlos aufgewickelten Fäden die eigentliche Kette zu erzeugen.
[0033] Wenn die Kette mit der benötigten Fadenzahl und der gewünschten Länge aufgewickelt
worden ist, dann wird die Schärtrommel angehalten und die Fäden 11 werden in bestimmten
Bereichen durchtrennt. Die so gebildete Kette kann dann auf einen Baum überführt werden,
wobei die Schärtrommel 2 in entgegengesetzte Richtungen gedreht wird.
1. Musterkettenschärmaschine (1) mit einer Schärtrommel (2), an deren Umfang mehrere
Transportflächen (9) angeordnet sind, die parallel zur Achse der Schärtrommel (2)
bewegbar sind, einer Fadenführereinrichtung, die mindestens einen Fadenführer aufweist,
der zwischen einer Position in Axialrichtung vor der Stirnseite der Schärtrommel (2)
und einer Position hinter der Stirnseite der Schärtrommel (2) verlagerbar ist, und
einer Hilfstransporteinrichtung (13), die parallel zur Achse der Schärtrommel (2)
durch die Stirnseite hindurch bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenführereinrichtung in Bezug auf die Achse der Schärtrommel (2) undrehbar
ist, die Schärtrommel (2) einen in Rotationsrichtung (8) wirkenden Schärantrieb (7)
aufweist und die Hilfstransporteinrichtung (13) einen gleichzeitig zum Schärantrieb
(7) wirkenden Rotationsantrieb (19, 21) aufweist.
2. Musterkettenschärmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfstransporteinrichtung (13) biegeweich ist und eine Spanneinrichtung (15,
17) aufweist, die die Hilfstransporteinrichtung (13) in einem Arbeitsbereich in einem
gestreckten Zustand hält, wobei die Spanneinrichtung (15, 17) und der Rotationsantrieb
(19, 21) zumindest an einem Ende des Arbeitsbereichs zusammengefasst sind.
3. Musterkettenschärmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationsantrieb (19, 21) an zwei in einer Richtung parallel zur Achse der Schärtrommel
(2) einen Abstand zueinander aufweisenden Positionen auf die Hilfstransporteinrichtung
(13) wirkt.
4. Musterkettenschärmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationsantrieb (19, 21) die Hilfstransporteinrichtung (13) an beiden Positionen
mit der gleichen Rotationsgeschwindigkeit antreibt.
5. Musterkettenschärmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationsantrieb (19, 21) die Hilfstransporteinrichtung mit einer Drehzahl antreibt,
die maximal der Drehzahl entspricht, mit der der Schärantrieb (7) die Schärtrommel
(2) antreibt.
6. Musterkettenschärmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schärantrieb (7) und der Rotationsantrieb (19, 21) miteinander synchronisiert
sind.
7. Musterkettenschärmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfstransporteinrichtung (13) die Schärtrommel (2) in Axialrichtung durchsetzt.
8. Musterkettenschärmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Ende der Hilfstransporteinrichtung (13) eine mit dem Ende der Hilfstransporteinrichtung
(13) mitrotierende Abfallaufnahme angeordnet ist.
9. Musterkettenschärmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schärtrommel (2) mit Hilfe einer Hohlwelle (4) an einer Basis (3) gelagert ist
und die Hilfstransporteinrichtung (13) durch die Hohlwelle (4) hindurchgeführt ist.
10. Musterkettenschärmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfstransporteinrichtung (13) an jedem Ende eine Spule (15, 17) aufweist, die
um eine Spulenachse und um die Achse der Schärtrommel (2) drehbar ist.
11. Musterkettenschärmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Stirnseite der Schärtrommel (2) ein Hilfsaufwickelbereich angeordnet ist
und neben dem Hilfsaufwickelbereich eine Stützeinrichtung (23) für die Hilfstransporteinrichtung
(13) angeordnet ist.
12. Verfahren zum Erzeugen einer Musterkette, bei dem man Fäden (11) auf Transportflächen
(9) ablegt, die am Umfang einer Schärtrommel (2) angeordnet und parallel zur Achse
der Schärtrommel (2) bewegbar sind, wobei man einen zeitweilig nicht benötigten Faden
mit Hilfe eines Fadenführers vor die Stirnseite der Schärtrommel (2) bewegt und auf
einer Hilfstransporteinrichtung (13) aufwickelt, die sich parallel zur Achse der Schärtrommel
(2) durch die Stirnseite der Schärtrommel (2) hindurch bewegt, dadurch gekennzeichnet, dass man die Schärtrommel (2) beim Ablegen der Fäden (11) auf den Transportflächen (9)
dreht und man die Hilfstransporteinrichtung (13) zumindest dann dreht, wenn mindestens
ein Faden (11) vor die Stirnseite der Schärtrommel (2) geführt worden ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass man die Hilfstransporteinrichtung (13) mit einer Minimalgeschwindigkeit dreht, bei
der sich eine vorbestimmte Mindestspannung in jedem Faden (11) ergibt, der auf die
Hilfstransporteinrichtung (13) aufgewickelt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass man die Hilfstransporteinrichtung (13) neben einem Hilfsaufwickelbereich stützt.