[0001] Die Erfindung betrifft ein bewegliches Überdachungssystem.
[0002] Bewegliche Überdachungssysteme werden verwendet, um größere Flächen schnell und einfach
überdachen zu können. Anwendung finden bewegliche Überdachungssysteme insbesondere
bei Veranstaltungen unter freiem Himmel, um Personen oder Gegenstände vor Sonnenlicht
oder Niederschlag zu schützen. Die hierzu verwendeten Überdachungssysteme weisen regelmäßig
eine im wesentlichen kreisförmige Dachkonstruktion auf. Diese Dachkonstruktionen können
einen Durchmesser bis zu 30 m aufweisen, so dass durch ein gattungsgemäßes Überdachungssystem
eine Fläche von bis zu etwa 700 m
2 schnell und einfach überdacht werden kann.
[0003] Bewegliche Überdachungssysteme der vorgenannten Art weisen ein Spannelement zum Aufspannen
eines Schirmes auf. Das Spannelement weist üblicherweise eine kreisförmige oder eine,
einer Kreisform angenäherten Form auf und ist über Standmittel auf einem Untergrund
aufstellbar. Ein Schirm ist oberhalb des Spannelementes an einer Aufhängevorrichtung
aufgehängt und randseitig derart an dem Spannelement befestigt, dass der Schirm durch
das Spannelement aufgespannt ist.
[0004] Das Spannelement kann aus miteinander verbundenen Traversen zusammengesetzt sein.
Aus Traversen zusammengesetzte Spannelemente haben den Vorteil, dass sie schnell zusammensetzbar
sind und gleichzeitig eine hohe Stabilität aufweisen.
[0005] Grundsätzlich haben sich bewegliche Überdachungssysteme der vorgenannten Art bewährt.
Nicht zufriedenstellend gelöst wurde bisher jedoch die Art und Weise der Befestigung
des Schirmes am Spannelement. Bisher wird der Schirm über Zugbänder derart am Spannelement
befestigt, dass der Schirm randseitig im Bereich der unteren Innenkante der Traversen
des Spannelement endet.
[0006] Erfindungsgemäß wurde nunmehr jedoch erkannt, dass eine derartige Anordnung des Schirmes
am Spannelement aus mehreren Gründen nachteilig ist. So kann es, falls der Rand des
Schirmes bis an die untere Innenkante des Spannelement herangeführt ist, in diesem
Bereich bei Regen zu einem Wasserstau kommen, da das Regenwasser nicht mehr frei vom
Schirm ablaufen kann. Ferner wurde erfindungsgemäß erkannt, dass der Schirm durch
die untere Innenkante des Spannelementes beschädigt werden kann, wenn der Schirm in
Kontakt mit der unteren Innenkante des Spannelementes tritt.
[0007] Ferner wurde erfindungsgemäß erkannt, dass es dennoch vorteilhaft wäre, den Schirm
bis über den Bereich der unteren Innenkante des Spannelementes hinweg nach außen führen
zu können, da hierdurch die Gegenstände, die am Spannelement angeordnet sind, insbesondere
beispielsweise Licht- und Audiogeräte, vor Sonnenlicht und Niederschlag geschützt
werden könnten.
[0008] Ausgehend von diesen Überlegungen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein bewegliches
Überdachungssystem der vorgenannten Art zur Verfügung zu stellen, durch welches ein
Wasserstau im Bereich des Außenrandes des Schirmes verhindert werden kann.
[0009] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein solches Überdachungssystem zur Verfügung
zu stellen, bei dem der Schirm vor einer Beschädigung durch das Spannelement besser
geschützt ist.
[0010] Schließlich besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, ein bewegliches Überdachungssystem
zur Verfügung zu stellen, durch welches am Spannelement aufgehängte Gegenstände vor
Witterungseinflüssen besser geschützt werden können.
[0011] Zur Lösung dieser Aufgaben wird erfindungsgemäß zur Verfügung gestellt ein bewegliches
Überdachungssystem mit folgenden Merkmalen:
- a. einem Spannelement zum Aufspannen eines Schirmes;
- b. Standmitteln, mittels derer das Spannelement beabstandet zu einem Untergrund auf
diesem aufstellbar ist;
- c. einer Aufhängevorrichtung mittels derer ein Schirm oberhalb des Spannelementes
aufhängbar ist;
- d. einem Schirm;
- d1.
- der Schirm ist oberhalb des Spannelementes an der Aufhängevorrichtung aufgehängt;
- d2.
- der Schirm ist randseitig im Bereich des Spannelementes befestigt;
- d3.
- durch den Schirm ist das Spannelement oberseitig zumindest teilweise überdeckt.
[0012] Die Erfindung beruht insbesondere auf der Erkenntnis, dass die vorgenannten Nachteile
bei beweglichen Überdachungssystemen der gattungsgemäßen Art dann überwunden werden
können, wenn das Spannelement oberseitig zumindest teilweise durch den Schirm überdeckt
ist.
[0013] In Abkehr von den bisher bekannten Überdachungssystemen verläuft der Randbereich
des Schirmes damit nicht im Bereich der unteren Innenkante des Spannelementes, sondern
oberseitig des Spannelementes, wobei das Spannelement durch den Schirm zudem zumindest
teilweise überdeckt wird.
[0014] Ein bewegliches Überdachungssystem mit einem entsprechend aufgespannten Schirm bietet
zahlreiche Vorteile.
[0015] So kann zum einen vermieden werden, dass es zu einem Kontakt zwischen der unteren
Innenkante des Spannelementes und dem Schirm kommt und sich in diesem Bereich dadurch
ein Wasserstau bildet oder der Schirm beschädigt wird.
[0016] Ferner können die vom Schirm überdeckten Bereiche des Spannelementes vor Witterungseinflüssen,
insbesondere vor (direkter) Sonnenstrahlung und Niederschlag, geschützt werden. An
diesen Bereichen des Spannelementes aufgehängten Gegenstände, insbesondere beispielsweise
Licht- und Audioelemente für Veranstaltungen, können durch ein erfindungsgemäßes Überdachungssystem
damit verbessert vor Witterungseinflüssen geschützt werden.
[0017] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen beweglichen Überdachungssystems liegt
darin, dass durch dieses System insgesamt eine größere Fläche überdacht werden kann,
ohne dass die Grundkonstruktion des Überdachungssystems vergrößert werden müsste.
Allein der Durchmesser des Schirmes ist zu vergrößern, so dass das Spannelement oberseitig
durch den Schirm zumindest teilweise überdeckt ist.
[0018] Das Spannelement kann oberseitig vollständig durch den Schirm überdeckt sein.
[0019] Je nach Anwendungsfall, beispielsweise wenn eine Überdeckung des Spannelementes nur
in bestimmten Bereichen notwendig ist, beispielsweise weil allein in diesen Bereichen
Gegenstände am Spannelement aufgehängt sind, kann es auch ausreichend und erfindungsgemäß
vorgesehen sein, dass das Spannelement nur zu wenigstens 90%, zu wenigstens 75 %,
zu wenigstens 50 %, zu wenigstens 25 % oder auch nur zu wenigstens 10 % oberseitig
vom Schirm überdeckt ist.
[0020] Nach einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der Schirm das
Spannelement zumindest abschnittsweise - nach außen, also seitlich - überragt. In
diesen Bereichen ist das Spannelement durch den Schirm damit nicht nur oberseitig
überdeckt, sondern zusätzlich bis über die obere Außenkante des Spannelementes hinweg
nach außen geführt. Diese Ausführungsform hat den besonderen Vorteil, dass an diesen
Bereichen am Spannelement aufgehängte Gegenstände besonders wirkungsvoll vor Witterungseinflüssen
geschützt werden können. Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Schirm
das Spannelement oberseitig vollständig überragt.
[0021] Nach einer Weiterbildung dieser Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die das
Spannelement überragenden Abschnitte des Schirmes nach unten abgeknickt sind. Eine
solche Ausführungsform ist insbesondere in ästhetischer Hinsicht vorteilhaft, da diese
nach unten abgeknickten Bereiche des Schirmes die Sicht auf das Spannelement und gegebenenfalls
auf darin oder daran angeordneten Gegenstände erschweren. Dies ist insbesondere bei
technischen Gegenständen, die in oder am Spannring angeordnet sind, beispielsweise
Kabel, in ästhetischer Hinsicht sehr vorteilhaft.
[0022] Die das Spannelement oberseitig überdeckenden Abschnitte des Schirmes können beabstandet
zum Spannelement verlaufen. Mit anderen Worten: Die das Spannelement überdeckenden
Abschnitte des Schirmes verlaufen oberhalb des Spannelementes und mit Abstand zu diesem.
Eine solche Ausführungsform hat insbesondere den Vorteil, dass eine Beschädigung des
Schirmes durch das Spannelement verhindert werden kann. Randseitig ist der Schirm
im Bereich des Spannelementes befestigt, so dass der Schirm durch das Spannelement
aufgespannt wird. Der Schirm kann beispielsweise unmittelbar am Spannelement oder
an Befestigungselementen befestigt sein. Diese Befestigungselemente können am Spannelement
befestigt sein. Es kann vorgesehen sein, dass die Befestigungselemente lösbar am Spannelement
befestigt sind, beispielsweise mit diesen verschraubt sind, oder fest an dem Spannelement
befestigt sind, beispielsweise mit diesen verschweißt sind. Im Falle der vorbeschriebenen
Ausführungsform, bei der die das Spannelement überdeckenden Abschnitte des Schirmes
mit Abstand zum Spannelement angeordnet sind, können die Befestigungselemente beispielsweise
einen nach oben ragenden Abschnitt aufweisen, der oberhalb der Ebene des Spannelementes
verläuft. Bei der Befestigung des Schirmes an solchen Abschnitten der Befestigungselemente
ist der Schirm in seinen das Spannelement überdeckenden Abschnitten oberhalb des Spannelementes
anordenbar.
[0023] Die Befestigung des Schirmes im Bereich des Spannelementes kann mittels Befestigungsmitteln
erfolgen, die einerseits randseitig des Schirmes, andererseits im Bereich des Spannelementes,
also beispielsweise am Spannelement selbst oder an am Spannelement befestigten Befestigungselementen,
angeordnet sind. Entsprechende Befestigungsmittel können beispielsweise in Form von
Seilen, Bändern, Ketten, Karabinern, Ösen, Haken und dergleichen Mittel oder einer
Kombination dieser Mittel vorgesehen sein.
[0024] Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein bewegliches Überdachungssystem
mit einem aus Traversen zusammengesetzten Spannelement vorgesehen. Bei einer Traverse,
auch Truss genannt, handelt es sich um in der Veranstaltungstechnik seit langem bekanntes
und bewehrtes Konstruktionsmittel für Trage- und Aufbaukonstruktionen. Mit Hilfe von
Traversen kann ein Spannelement mit hoher Stabilität und einem gleichzeitig verhältnismäßig
geringen Gewicht schnell zusammengesetzt werden. Bevorzugt werden Traversen in Form
von 4-Punkt-Traversen verwendet, da diese eine besonders hohe Stabilität aufweisen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist ein bewegliches Überdachungssystem mit
einem aus Traversen zusammengesetzten, eine Ringform oder eine, einer Ringform angenäherte
Form, insbesondere oder eine polygonale Form bildenden Spannelement vorgesehen. Zur
Erstellung eines entsprechenden Spannelementes können Traversen, beispielsweise gerade
4-Punkt-Traversen, winkelig miteinander verbunden werden, so dass sie insgesamt eine
geschlossene Form bilden; bei dieser Ausführungsform bilden die zusammengesetzten
Traversen mithin eine polygonale Ringform. Zur Erstellung eines Spannelementes aus
Traversen, die zusammengesetzt eine solch polygonale Form bilden, können wenigstens
drei, bevorzugt jedoch deutlich mehr Traversen verwendet werden.
[0025] Bei einer winkeligen Anordnung der Traversen zueinander verbleibt im Verbindungsbereich
benachbarter Traversen ein Spalt. Zur Erhöhung der Stabilität eines aus Traversen
zusammengesetzten Spannelementes kann daher vorgesehen sein, in diesen Spalt ein benachbarte
Traversen miteinander verbindendes Zwischenelement einzusetzen.
[0026] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist das Spannelement aus gleichen oder zumindest
aus weitgehend gleichen Traversen zusammengesetzt. Dies hat unter anderem den Vorteil,
dass für das Spannelement aufstellerseitig nur eine Traversenform bevorratet werden
muss.
[0027] Nach einer alternativen Ausführungsform ist das Spannelement aus verschiedenartigen
Traversen zusammengesetzt. Dies hat den Vorteil, dass ein Spannelement mit verschiedensten
Formen zusammengesetzt werden kann.
[0028] Es kann vorgesehen sein, dass der von dem Spannelement umschlossene Raum, insbesondere
im Fall eines aus Traversen zusammengesetzte Spannelementes, ganz oder weitgehend
frei von sonstigen Einbauten ist. Eine solche Ausführungsform ist insbesondere in
ästhetischer Hinsicht sehr vorteilhaft. Zur Erhöhung der Stabilität des Spannelementes
kann beispielsweise vorgesehen sein, dass zwischen gegenüberliegenden Seiten des Spannelementes
Spannmittel, beispielsweise Stahlseile, verspannt sind.
[0029] Das Spannelement ist über Standmittel beabstandet zu einem Untergrund auf diesem
aufstellbar. Bevorzugt sind die Standmittel aus Traversen zusammengesetzt, beispielsweise
3-Punkt- oder 4-Punkt-Traversen. Die Standmittel können sich bevorzugt pfeilerartig,
also im wesentlichen vertikal erstrecken, fußseitig auf einem Untergrund aufstellbar
und in ihrem oberen Bereich mit dem Spannelement verbunden sein. Die Standmittel können
beispielsweise unmittelbar oder über zwischengeschaltete Befestigungselemente mit
dem Spannelement verbunden sein.
[0030] Bevorzugt ist das Spannelement derart an den Standmitteln angeordnet, dass das Spannelement
entlang einer horizontalen Ebene verläuft beziehungsweise hinsichtlich seiner Haupterstreckung
im wesentlichen in einer horizontalen Ebene angeordnet ist.
[0031] Um einen sicheren Stand des Spannelementes beziehungsweise des beweglichen Überdachungssystems
zu gewährleisten, sind wenigstens drei, bevorzugt jedoch wenigstens vier oder mehr
Standmittel vorgesehen. Die Standmittel können gleichmäßig voneinander beabstandet
am Spannelement angeordnet sein.
[0032] Die Traversen des beweglichen Überdachungssystems bestehen bevorzugt aus Aluminium.
[0033] Das bewegliche Überdachungssystem weist eine Aufhängevorrichtung auf, mittels derer
der Schirm des Überdachungssystems oberhalb des Spannelementes aufhängbar ist. Bevorzugt
ist auch hier eine aus Traversen zusammengesetzte Aufhängevorrichtung vorgesehen.
[0034] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Aufhängevorrichtung an dem Spannelement
oder an Standmitteln angeordnet. Beispielsweise kann eine aus Traversen zusammengesetzte,
im wesentlichen eine Giebelform bildende Aufhängevorrichtung vorgesehen sein, die
fußseitig an dem Spannelement und/oder an Standmitteln befestigt ist. Bei dieser Ausführungsform
weist die Aufhängevorrichtung demnach zwei, jeweils aus einer oder mehreren Traversen
zusammengesetzte Elemente auf, die fußseitig jeweils an dem Spannelement und/oder
an einem Spannmittel befestigt sind. Bevorzugt liegen diese Befestigungspunkte an
zwei gegenüberliegenden Bereichen des Spannelementes. Von dem jeweiligen Befestigungspunkt
ausgehend erstrecken sich diese beiden Elemente der Aufhängevorrichtung jeweils schräg
nach oben auf einen Punkt oberhalb des Spannelementes zu, wo die beiden Elemente der
Aufhängevorrichtung miteinander verbunden sind. Eine entsprechende Konstruktion kann
beispielsweise auch mit drei oder mehr Elementen der Aufhängevorrichtung vorgesehen
sein, wobei die Befestigungspunkte in diesem Fall bevorzugt gleichmäßig voneinander
beabstandet am Spannelement angeordnet sind.
[0035] Die Aufhängevorrichtung kann das Spannelement beispielsweise auch bogen- beziehungsweise
brückenförmig überspannen, wobei die jeweiligen Fußpunkte der Aufhängevorrichtung
bevorzugt wiederum an dem Spannelement und/oder an den Standmitteln befestigt sein
können.
[0036] Nach einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Aufhängevorrichtung
fußseitig oberhalb des Spannelementes angeordnet ist. Beispielsweise kann die Aufhängevorrichtung
fußseitig an Abstandhaltern angeordnet sein, die das Spannelement nach oben überragen.
Entsprechende Abstandshalter können beispielsweise am Spannelement und/oder an den
Standmitteln befestigt sein. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass der Fußpunkt
einer an dem Spannelement und/oder den Standmitteln angeordneten Aufhängevorrichtung
die Überdeckung des Spannelementes durch den Schirm weniger behindert.
[0037] Der Schirm des Überdachungssystems ist oberhalb des Spannelementes an der Aufhängevorrichtung
aufgehängt und randseitig, also im Bereich seines Außenrandes, im Bereich des Spannelementes
befestigt. Hierdurch wird der Schirm durch das Spannelement aufgespannt.
[0038] Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Schirm randseitig an gleichmäßig
voneinander beabstandeten Befestigungspunkten im Bereich des Spannelementes befestigt
ist. Es kann vorgesehen sein, dass der Schirm in einer sich wiederholenden Folge entsprechender
Stellen im Bereich des Spannelementes beziehungsweise an dem Spannelement befestigt
ist. Bei dieser Ausführungsform sind die Befestigungspunkte des Schirmes im Bereich
des Spannelementes in einer sich wiederholenden Folge entsprechender Stellen angeordnet.
Im Falle eines aus Traversen zusammengesetzten Spannelementes kann bei dieser Ausführungsform
demnach beispielsweise vorgesehen sein, dass der Schirm jeweils an entsprechenden
Stellen der Traversen des Spannelementes befestigt ist.
[0039] Bei einem aus Traversen zusammengesetzten Spannelement kann der Schirm bevorzugt
im Bereich der oberen Außenkante des Spannelementes an diesem angeordnet sein. Eine
solche Befestigung des Schirmes ist zum einen unter statischen Gesichtspunkten sehr
vorteilhaft. Ferner ist dieser Bereich gut erreichbar, so dass der Schirm dort schnell
und einfach mit dem Spannelement verbindbar ist. Schließlich kann der Schirm bei dieser
Ausführungsform einfach bis an die oberen Außenkante des Spannelementes geführt werden,
so dass das Spannelement einfach durch den Schirm überdeckbar ist.
[0040] Erfindungsdungsgemäß wurde festgestellt, dass eine randseitige Befestigung des Schirmes
in dem Bereich, in dem benachbarte Traversen des Spannelementes miteinander verbunden
sind, unter statischen Gesichtspunkten besonders vorteilhaft ist. Demnach kann vorgesehen
sein, dass der Schirm randseitig an den Bereichen, an denen benachbarte Traversen
des Spannelementes jeweils miteinander verbunden sind, am Spannelement befestigt ist;
nach einer Ausführungsform ist der Schirm an sämtlichen Bereichen, an denen benachbarte
Traversen des Spannelementes jeweils miteinander verbunden sind, am Spannelement befestigt
ist. Wie oben ausgeführt kann der im Verbindungsbereich benachbarter Traversen verbleibende
Spalt ein die Traversen miteinander verbindendes Zwischenelement aufweisen; nach einer
Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Schirm an diesem Zwischenelement angeordnet
ist.
[0041] Alternativ oder kumulativ zu den vorgenannten Befestigungspunkten kann der Schirm
randseitig zwischen diesen Bereichen an den Traversen des Spannelementes befestigt
sein und dabei bevorzugt jeweils an entsprechenden Stellen der Traversen. Der Krafteintrag
des Schirmes auf das Spannelement ist hierdurch sehr gleichmäßig. Diese Ausführungsform
unterscheidet sich nachhaltig von gattungsgemäßen beweglichen Überdachungssystemen
nach dem Stand der Technik, bei dem die Befestigungspunkte des Schirmes an dem Spannelement
nicht auf die Geometrie des Spannelementes abgestimmt sind und daher nicht in einer
sich wiederholenden Folge entsprechender Stellen an dem Spannelement befestigt werden
können. Der Krafteintrag des Schirmes auf das Spannelement war bei diesen Überdachungssystemen
nach dem Stand der Technik daher ungleichmäßig und unter statischen Gesichtspunkten
daher äußerst nachteilig.
[0042] Der Schirm des erfindungsgemäßen Überdachungssystems kann beispielsweise als Zugmittel
aufweisendes Flachmaterial ausgebildet sein. Der Schirm kann beispielsweise im wesentlichen
eine Kreisform aufweisen. Von einem zentralen Punkt des Schirms aus können sich Zugmittel
radial nach außen erstrecken. Der zentrale Punkt (Mittelpunkt) des Schirmes kann beispielsweise
der Aufhängepunkt des Schirmes an der Aufhängevorrichtung sein. An dem Aufhängepunkt
des Schirmes können die radialen Zugmittel zusammengefasst und an der Aufhängevorrichtung
befestigt beziehungsweise aufgehängt sein. Die sich radial nach außen erstreckenden
Zugmittel können den Schirm randseitig beispielsweise überragen, um den Schirm mittels
dieser überragenden Abschnitte der Zugmittel einfach im Bereich des Spannelementes
befestigen zu können. Die beim Verspannen des Schirmes am Spannelement auftretenden
Zugkräfte werden im wesentlichen von den Zugmitteln des Schirmes aufgenommen, so dass
auf das Flachmaterial des Schirmes nur geringe Zugkräfte einwirken. Das Flachmaterial
des Schirmes nimmt danach im wesentlichen eine reine Überdachungsfunktion und keine
statische Funktion wahr.
[0043] Neben radial verlaufenden Zugmitteln kann der Schirm beispielsweise auch ein oder
mehrere randseitig umlaufende Zugmittel aufweisen, wobei diese randseitigen Zugmittel
ebenfalls am Spannelement befestigt sein können. Nach einer Ausführungsform verläuft
jeweils ein randseitig verlaufendes Zugmittel zwischen benachbarten Befestigungspunkten
des Schirmes am Spannelement.
[0044] Die Zugmittel können beispielsweise mit dem Flachmaterial des Schirmes vernäht sein
oder beispielsweise in Schläuchen oder Schlaufen des Schirmes verlaufen.
[0045] Bei dem Flachmaterial des Schirmes handelt es sich bevorzugt um ein Gewebe, beispielsweise
ein Gewebe aus Synthetikfasern. Das Flachmaterial ist bevorzugt UV-beständig und wasserdicht,
wozu das Gewebe des Flachmaterials beispielsweise mit einer Beschichtung versehen
sein kann. Das Flachmaterial des Schirmes ist bevorzugt schwerentflammbar, insbesondere
schwerentflammbar im Sinne von Baustoffklasse B1 gemäß DIN 4102 Teil 1.
[0046] Der Schirm kann im wesentlichen eine Kreisform aufweisen, beispielsweise mit einem
Durchmesser im Bereich zwischen 5 und 36 Metern. Entsprechen kann auch das Spannelement,
soweit es eine Kreisform oder eine, einer Kreisform angenäherte Form aufweist, einen
Durchmesser im Bereich zwischen 5 und 36 Metern aufweisen.
[0047] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen beweglichen Überdachungssystems wird
anhand der nachfolgenden Figurenbeschreibung näher erläutert.
[0048] Dabei zeigt, jeweils stark schematisiert,
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines beweglichen Überdachungssystems,
- Figur 2
- eine Ansicht von oben auf das bewegliche Überdachungssystem gemäß Figur 1, jedoch
ohne Schirm, und
- Figur 3
- eine Ansicht von oben auf das bewegliche Überdachungssystem gemäß Figur 1.
[0049] In seiner Gesamtheit ist das bewegliche Überdachungssystem in Figur 1 mit den Bezugszeichen
1 versehen.
[0050] Das bewegliche Überdachungssystem 1 weist einen aus acht geraden 4-Punkt-Traversen
3.1 - 3.8 (von denen in Figur 1 nur vier Traversen 3.1 - 3.4 zu erkennen sind) zusammengesetztes
Spannelement 5 auf. Benachbarte Traversen 3.1 - 3.8 sind an ihren Schmalseiten jeweils
derart winkelig zueinander angeordnet, dass die acht zusammengesetzten Traversen 3.1
- 3.8 eine polygonale Form in Form eines Ringes mit einer achteckigen Außen- und Innenkontur
bilden, siehe Figur 2.
[0051] In den aufgrund der winkeligen Anordnung benachbarter Traversen 3.1 - 3.8 zwischen
diesen jeweils verbleibenden Spalt ist jeweils ein Zwischenstück 7.1 - 7.8 eingefügt,
durch das benachbarte Traversen 3.1 - 3.8 jeweils miteinander verbunden sind. Insgesamt
bilden die Traversen 3.1 - 3.8 damit eine polygonale Ringform, die einen im wesentlichen
freien Innenraum I umschließt.
[0052] Das Spannelement 5 ist mittels vierer Standelemente in Form gerader 3-Punkt-Traversen
9.1 - 9.4 auf einem Untergrund aufstellbar. Die vier Traversen 9.1 - 9.4 sind gleichmäßig
voneinander beabstandet am Spannelement 5 angeordnet und halten das Spannelement 5
derart, dass es sich im wesentlichen entlang einer horizontalen, senkrecht zur Zeichenebene
verlaufenden Ebene erstreckt. Die die Standmittel bildenden Traversen 9.1 - 9.4 erstrecken
sich im wesentlichen vertikal von ihrem auf einem Untergrund aufstellbaren Fußpunkt
bis zu ihrem am Spannelement 5 angeordneten Kopfpunkt.
[0053] Auf das Spannelement 5 ist eine aus zwei 4-Punkt-Traversen 11.1, 11.2 zusammengesetzte,
giebelförmige Aufhängevorrichtung 13 aufgesetzt. Der jeweilige Fußpunkt der die Aufhängevorrichtung
13 bildenden Traversen 11.1, 11.2 ist jeweils an auf das Spannelement 5 aufgesetzten
Befestigungselementen 15.1, 15.2 befestigt. Die Befestigungselemente 15.1, 15.2 weisen
jeweils einen Grundkörper in Form einer Traverse 17.1, 17.2 auf, an die einander zugewandte,
Durchgriffslöcher aufweisende Flacheisen 19.1, 19.2 angeschweißt sind. Fußseitig weisen
die, die Aufhängevorrichtung 13 bildenden Traversen 11.1, 11.2 mit diesen Durchgriffsöffnungen
korrespondierende Öffnungen auf. Zur fußseitigen Befestigung der Traversen 11.1, 11.2
an den Befestigungselementen 15.1, 15.2 sind Schrauben durch die miteinander fluchtenden
Öffnungen an den Fußpunkten der Traversen 11.1, 11.2 einerseits und der Flacheisen
19.1, 19.2 andererseits gesteckt.
[0054] Die Befestigungselemente 15.1, 15.2 sind jeweils in der Mitte sich gegenüberliegender
Traversen 3.4, 3.8 des Spannelementes 5 angeordnet.
[0055] Von ihren jeweiligen Fußpunkten aus erstrecken sich die Traversen 11.1, 11.2 der
Aufhängevorrichtung 13 schräg nach oben und sind oberhalb des Mittelpunktes des Spannelementes
5 durch ein Verbindungselement 21 der Aufhängevorrichtung 13 miteinander verbunden.
[0056] Die Traversen 11.1, 11.2 der Aufhängevorrichtung 13, die Traversen der Standmittel
9.1 - 9.4 sowie die Traversen 3.1 - 3.9 des Spannelementes 5 sind jeweils aus Aluminium
gefertigt.
[0057] Am Verbindungselement 21 der Aufhängevorrichtung 13 ist ein Schirm 23 aufgehängt.
Der Schirm 23 weist ein Gewebe 25 auf, in das acht radiale Zugbänder 27.1 - 27.8 und
acht randseitige Zugbänder 29.1 - 29.8 eingenäht sind. Die Zugbänder 27.1 - 27.8 und
29.1 - 29.8 bestehen aus einem zugfesten Gewebe.
[0058] Das Gewebe 25 des Schirmes 23 ist UV-beständig und mit einer wasserdichten Beschichtung
versehen.
[0059] Vom zentralen Punkt des Schirmes 23 aus, an dem der Schirm 23 am Verbindungselement
21 der Aufhängevorrichtung 13 aufgehängt ist, erstrecken sich die acht radialen Zugbänder
27.1 - 27.8 jeweils zu einem Befestigungspunkt am Spannelement 5. Die acht Befestigungspunkte
31.1 - 31.8 liegen an den acht äußeren Eckpunkten des Spannelementes 5, also jeweils
in dem Bereich, an dem benachbarte Traversen 3.1 - 3.9 des Spannelementes 5 miteinander
verbunden sind. Dabei liegen die Befestigungspunkte 31.1 - 31.8 an den, den Spalt
benachbarter Traversen 3.1 - 3.8 des Spannelementes 5 überbrückender Zwischenelementen
7.1 - 7.8.
[0060] Die Befestigungspunkte 31.1 - 31.8 des Schirmes an den Zwischenelementen 7.1 - 7.8
befinden sich dabei im Bereich der oberen Außenkante des Spannelementes 5.
[0061] Die randseitigen Zugbänder 29.1 - 29.8 verlaufen jeweils zwischen benachbarten Befestigungspunkten
31.1 - 31.8. An den acht Befestigungspunkten 31.1 - 31.8 sind die hier jeweils zusammenlaufenden
zwei randseitigen Zugbänder 29.1 - 29.8 und das hierhin laufende radiale Zugband 27.1
- 27.8 durch eine Metallöse am jeweiligen Zwischenelement 7.1 - 7.8 befestigt. Zur
Befestigung an den Metallösen weisen die Zugbänder 27.1 - 27.8, 29.1 - 29.8 jeweils
eine Schlaufe auf.
[0062] Insgesamt ergibt sich daraus ein System, bei dem der Schirm 23 und das Spannelement
5 genau aufeinander abgestimmt sind. Dabei ist der Schirm 23 in einer sich wiederholenden
Folge entsprechender Stellen an dem Spannelement 5 befestigt. Konkret ist bei dem
in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel der Schirm 23 stets an den Eckbereichen
des polygonalen Spannelementes befestigt.
[0063] Ferner ist in Figur 3 deutlich zu erkennen, dass der Schirm 23 das aus den Traversen
3.1 - 3.8 zusammengesetzte Spannelement oberseitig teilweise überdeckt. Im Ausführungsbeispiel
sind die randseitigen Zugbänder 29.1 - 29.8 zwischen benachbarten Befestigungspunkten
31.1 - 31.8 jeweils leicht bogenförmig nach innen gewölbt. Hierdurch ist das Spannelement
durch den Schirm oberseitig zu etwa 60 % überdeckt. Gegenstände, beispielsweise licht-
und audiotechnische Geräte, die an den vom Schirm 23 überdeckten Bereiche des Spannringes
5 befestigt sind, werden durch den Schirm 23 hierdurch gut vor Witterungseinflüssen
geschützt.
[0064] Gleichzeitig ist der Schirm 23 vor einer Beschädigung durch das Spannelement 5 geschützt,
indem die Befestigungspunkte 31.1 - 31.8 des Schirmes 23 auf der Oberseite des Spannelementes
5 liegen. Hieraus ergibt sich gleichzeitig der weitere Vorteil, dass die Traversen
3.1 - 3.8 des Spannelementes 5 den Abfluss von Niederschlag von dem Schirm 23 nicht
behindern, so dass Regen frei vom Schirm 23 ablaufen kann.