[0001] Die Erfindung betrifft ein Gelenkband für Türen oder Fenster, insbesondere für Glas-
oder Acrylglas-Pendeltüren, mit zwei Bandteilen, die um einen Achsbolzen scharnierend
miteinander verbunden sind und jeweils einen den Achsbolzen umgebenden Stützring aufweisen,
wobei die Stützringe aufeinanderliegende Stützflächen mit einerseits mindestens einer
Einkerbung und andererseits mindestens einem Vorsprung aufweisen, der in einer Drehstellung
in die Einkerbung hineinragt und beim Verdrehen der Bandteile aus der Einkerbung herausgehoben
wird.
[0002] Derartige Gelenkbänder sind für Autotüren bekannt aus der Druckschrift
DE 24 18 147 A1. Hier weisen beide Stützringe im wesentlichen die gleichen Oberflächenverläufe auf
und sind jeweils mit zwei einander diametral gegenüberliegenden erhabenen Flächen
ausgebildet, deren Zwischenräume die Einkerbungen bilden. Die erhabenen Flächen gehen
über schräge Übergangsflächen in die Zwischenräume über. Die Stützflächen sind so
ausgebildet, daß die erhabenen Flächen der einen Stützfläche nur in der Öffnungsstellung
in die Einkerbungen oder Zwischenräume der zweiten Stützfläche eingreifen. Ein Justieren
oder Variieren der Position, in der das Gelenkband durch die ineinander eingreifenden
Stützflächen arretiert ist, ist nicht möglich.
[0004] In beiden Fällen sind zwei einander diametral gegenüberliegende Einkerbungen in ringförmigen
Stirnflächen des einen Bandteils angeordnet, wobei die mit diesen Stirnflächen zusammenwirkenden
Stützelemente von radialen Stiften gebildet werden, welche jeweils mit dem zweiten
Bandteil drehfest verbunden sind. Bei der
EP 0 706 342 B1 ist das genannte zweite Bandteil hülsenförmig ausgebildet und umgreift das erste
Bandteil, dessen ringförmige Stirnfläche die Stützfläche mit Einkerbungen bildet.
Der Stift durchragt zwei einander diametral gegenüberliegende radiale Bohrungen in
dem zweiten Bandteil. Die Position des Türflügels zum festliegenden Bandteil ist zum
einen definiert durch die Form der Stützfläche des festliegenden ersten Bandteils
und durch die Position der Aufnahmebohrungen für den Stift im zweiten Bandteil sowie
den Mitteln für dessen Befestigung an dem Flügel.
[0005] Bei der
EP 0 565 991 B1 ist in der Grundversion kein Stift zur Bildung eines Vorsprungs vorgesehen. Dieser
kann bei Bedarf nachgerüstet werden, indem der Stift in eine Durchgangsbohrung in
dem Achsbolzen des Gelenkbandes eingesteckt wird, wobei anschließend der Achsbolzen
so gedreht wird, daß der Stift in der Einkerbung der Stützfläche liegt. Die Duschkabinentür
wird in die Position gebracht, in der sie zukünftig durch die Einkerbung und den Stift
arretiert werden soll. Mit einem Bohrwerkzeug wird mindestens eine Bohrung in dem
Achsbolzen angebracht, welche mit Bohrungen in den Wandungen der Bolzenaufnahme fluchtet.
Ein Paßstift arretiert den Achsbolzen in der Aufnahme, so daß die Schwenkstellung,
in der die Tür arretiert werden soll, festgelenkt ist. Eine nachträgliche Änderung
dieser Schwenkstellung ist gar nicht oder nur mit großem Aufwand möglich. Es muß der
Paßstift aus dem Achsbolzen und der Achsbolzen aus dem Gelenkband entfernt werden.
Ein neuer Achsbolzen muß eingebracht und mit einer neuen Bohrung versehen werden,
welche die neue gewünschte Schwenkstellung, in der die Tür gehalten wird, festlegt.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gelenkband zu schaffen, dessen Schwenkstellung
beliebig einstellbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens einer der Stützringe
an einem Bandteil drehbar gehalten und mittels eines Schraubelements an diesem Bandteil
in Drehrichtung arretierbar ist.
[0008] Eine Schraubarretierung ist beliebig oft lösbar und festlegbar. Bei dem erfindungsgemäß
fortgebildeten Gelenkband muß lediglich das Schraubelement gelöst werden. Anschließend
kann das Flügelbandteil bezüglich des festliegenden Bandteils verschwenkt werden,
wobei die beiden Stützringe aufgrund der vertikal nach unten wirkenden Gewichtskraft
des Flügels in der Position verbleiben, in der der Vorsprung weitestgehend in der
Einkerbung aufgenommen ist. Nach Verschwenken des Flügels in die gewünschte Stellung
wird durch Festdrehen des Schraubelements der Stützring gegenüber dem betreffenden
Bandteil festgelegt. Anschließend wird bei einem Verschwenken des Flügels der Vorsprung
aus der Einkerbung herausbewegt. Die Arretierung des Flügels erfolgt jeweils in der
durch das Festschrauben des Stützrings gewählten Stellung.
[0009] Vorzugsweise sind beide Stützringe lösbar an den beiden Bandteile befestigt. Dies
hat den zusätzlichen Vorteil, daß die Stützringe mit Vorsprung und Einkerbung ausgetauscht
werden können durch ebene Stützringe, welche keine Haltekraft auf den Flügel in einer
bestimmten Stellung ausüben. Wie im Falle des Gelenkbandes aus der
EP 0 565 991 B1 kann das erfindungsgemäße Gelenkband somit alternativ als frei drehendes Band ohne
Arretierung in einer bestimmten Position eingesetzt werden.
[0010] Vorzugsweise weist mindestens eines der Bandteile eine den Achsbolzen koaxial umgebende
zylindrische Aussparung auf, in der wenigstens ein Stützring aufgenommen ist. Hierdurch
ist von außen die Sicht auf die Stützringe weitgehend verdeckt, und das Gelenkband
weist ein geschlossenes, ästhetisch ansprechendes Erscheinungsbild auf. Lediglich
beim Verschwenken des Gelenkbandes aus der vorgegebenen Drehstellung heraus entsteht
ein geringer Spalt zwischen den beiden Bandteilen durch das Herausheben des Vorsprungs
aus der Einkerbung. Ansonsten ist der Blick auf die technisch wirksamen Bauteile des
Gelenkbandes verdeckt.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weisen beide Bandteile eine zylindrische Aussparung
auf, wobei jede Aussparung im wesentlichen einen Stützring aufnimmt.
[0012] Mindestens einer der Stützringe und vorzugsweise beide sind an eine Lagerhülse angeformt.
Die Lagerhülse ist im wesentlichen spielfrei in einer entsprechenden zylindrischen
Ausnehmung des jeweiligen Bandteils gehalten. Im unteren, festen Bandteil kann die
Lagerhülse mit dem Stützring durch ein radial wirkendes Druckelement lösbar befestigt
werden. Als Druckelement eignet sich beispielsweise ein radial einschraubbarer Gewindestift,
der in einer Stirnfläche eine Innensechskant-Ausnehmung zur Aufnahme eines Sechskantschlüssels
aufweist.
[0013] Alternativ kann die Lagerhülse im unteren Bandteil formschlüssig befestigt, beispielsweise
eingeschraubt werden. Auch eine stoffschlüssige Befestigung durch Löten oder Kleben
ist denkbar.
[0014] Für die Befestigung der Lagerhülse mit dem Stützring im oberen, schwenkbaren Bandteil
hat sich eine axiale Befestigungsschraube bewährt. Die Befestigungsschraube kann in
eine axiale Gewindebohrung des Achsbolzens eingeschraubt sein, wobei sie ein Durchgangsloch
in einer die Ausnehmung des oberen Bandteils abdeckenden Deckwand durchragt und sich
die obere Stirnseite des Achsbolzens gegen eine radiale Schulter im oberen Bereich
der Lagerhülse abstützt. Der Schraubkopf der Befestigungsschraube stützt sich gegen
die Deckwand des Bandteils ab und zieht zusammen mit dem Achsbolzen die Lagerhülse
mit dem Stützring beim Festdrehen nach oben, so daß Lagerhülse mit Stützring gegenüber
dem Bandteil festgeklemmt wird. Durch Lösen der Befestigungsschraube wird die Lagerhülse
mit dem Stützring bezüglich des schwenkbaren Bandteils um den Achsbolzen drehbar,
so daß die gewünschte Schwenkstellung eingestellt werden kann. Anschließend ist lediglich
die Befestigungsschraube gegenüber dem Achsbolzen festzuschrauben, so daß die Lagerhülse
mit dem Stützring wieder in Drehrichtung gegenüber dem schwenkbaren Bandteil arretiert
wird. Zum Verschrauben der Befestigungsschraube gegenüber dem Achsbolzen weist dieser
an seiner unteren Stirnfläche ebenfalls einen Innensechskant zur Aufnahme eines Sechskantschlüssels
auf.
[0015] Ferner weist das untere Ende des Achsbolzens vorzugsweise einen Kopfabschnitt auf,
dessen Durchmesser größer ist als der Innendurchmesser der im unteren Bandteil befestigten
Lagerhülse. Zum Zusammenfügen des Bandes wird der Achsbolzen mit seiner die Gewindebohrung
für die Befestigungsschraube aufweisenden Stirnfläche von unten durch die Lagerhülse
gesteckt, bevor diese im unteren Bandteil befestigt wird. Der Achsbolzen ist dann
axial bezüglich des unteren Bandteils beweglich, so daß das Anheben des oberen Bandteils
bezüglich des unteren Bandteils beim Herausheben des Vorsprungs aus der Einkerbung
ermöglicht ist. Ein vollständiges Lösen der Bandteile voneinander ist jedoch nicht
möglich, da der Kopfabschnitt am unteren Ende des Achsbolzens nicht durch die im unteren
Bandteil befestigte Lagerhülse hindurchgezogen werden kann.
[0016] Vorzugsweise sind beide Stützflächen identisch ausgebildet. Es hat sich eine Stützflächen-Form
als vorteilhaft erwiesen, die an zwei diametral gegenüberliegenden Stellen einer Ringfläche
jeweils einen Kerbengrund aufweist, wobei sich an jeden Kerbengrund zu beiden Seiten
Schrägfläche mit konstanter Neigung anschließen. Die Schrägflächen mit konstanter
Neigung treffen auf der ringförmigen Stützfläche um 90° zu einem Kerbengrund versetzt
zusammen und bilden an diesen Stellen eine Spitze. Die Spitzen der Stützflächen am
oberen, schwenkbaren Bandteil greifen in die Einkerbungen der Stützflächen am unteren
Bandteil ein.
[0017] Die gewählte Ausbildung der Stützflächen führt dazu, daß nur zwei um 180° zueinander
versetzte stabile Schwenkpositionen existieren, in denen die spitzen Vorsprünge der
oberen Stützfläche in die Einkerbungen der unteren Stützfläche hineinragen. In aller
Regel werden Gelenkbänder für Duschen derart an einer Wand befestigt, daß die Türöffnung
geschlossen ist, wenn sich der Flügel im wesentlichen rechtwinklig zur Wand erstreckt.
Die Duschtüren lassen sich um etwas mehr als 90° in bezug auf ihre Schließstellung
verschwenken, bis sie gegen die Wand anschlagen. Die soeben beschriebene Ausbildung
der Stützflächen mit einander diametral gegenüberliegenden Einkerbungen/Spitzen führt
weiterhin dazu, daß nach Überschreiten einer Schwenkposition von 90° zur Schließstellung
des Flügels der Flügel aufgrund der Stützflächen weiter in Öffnungsrichtung gegen
die Wand bewegt wird und in dieser Öffnungsstellung verharrt. Das erfindungsgemäße
Gelenkband bewirkt nicht nur ein Arretieren des Flügels in der Schließstellung rechtwinklig
zur Wand, sondern auch ein Verharren des um etwas mehr als 90° aufgeschwenkten Flügels
in der Öffnungsstellung, in der seine freie Kante gegen die Wand, an der er befestigt
ist, anliegt.
[0018] Vorzugsweise sind die Stützflächen im Bereich des Kerbengrundes der beiden Einkerbungen
und im Bereich der Spitzen etwas gerundet, um den Betrag der Flächenpressung gering
zu halten. Ferner liegen vorzugsweise die radialen Linien auf beiden Stützflächen
jeweils in zur Längserstreckung des Achsbolzens rechtwinkligen Ebenen, so daß bei
in aller Regel vertikalem Bolzenverlauf sämtliche radiale Linien der Stützflächen
in horizontalen Ebenen liegen. Die Stützflächen erzeugen somit neben ihrer vertikal
das Flügelgewicht abstützenden Stützkraft ausschließlich die in Umfangsrichtung wirkende
Rückstellkraft, welche den Flügel in die Schließposition bewegt.
[0019] Wie oben angesprochen, kann das erfindungsgemäße Gelenkband auch als einfaches Gelenkband
ohne Arretierung der Tür in bestimmter Schwenkposition verwendet werden. In diesem
Fall muß mindestens ein Stützring durch einen alternativen Stützring ersetzt werden,
dessen Stützfläche eben und horizontal verläuft. Vorzugsweise sind beide Stützringe
zu entfernen und auszutauschen, so daß die gesamte Gewichtskraft des Flügels über
gegeneinander anliegende, horizontale Ringflächen übertragen wird. Der alternative
Stützring kann mit dem erfindungsgemäßen Gelenkband zusammen in einem Bausatz vertrieben
werden. Er kann Bestandteil eines alternativen Achsbolzens bilden, der den zuvor beschriebenen
Achsbolzen ersetzt, wenn keine Arretierung an einer bestimmten Schwenkstellung erwünscht
ist.
[0020] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht des oberen Bandteils eines erfindungsgemäßen Gelenkbandes für eine
Glas-Duschtür mit weggeschnittener Klemm- platte zum Halten der Duschtür,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht des Bandteils aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Vorderansicht des festen, unteren Bandteils des erfindungsgemä- ßen Gelenkbandes,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des unteren Bandteils aus Fig. 3,
- Fig. 5
- eine vergrößerte Darstellung des zusammengesetzten erfmdungsgemä- ßen Gelenkbandes
in entlang der Schnittlinie V-V aus Fig. 6 geschnit- tener Darstellung,
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Gelenkband in der vorbe- stimmten Arretierungsposition,
- Fig. 7
- eine entlang der Schnittlinie VII-VII geschnittene Vorderansicht des Gelenkbandes
aus Fig. 6,
- Fig. 8
- eine der Fig. 6 entsprechende Darstellung des Gelenkbandes mit aufgeschwenktem Türflügel,
- Fig. 9
- eine der Fig. 7 entsprechende Darstellung des aufgeschwenkten Gelenkbandes aus Fig.
8,
- Fig. 10
- eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung des erfindungsgemäßen Gelenkbandes mit alternativem
Achsbolzen und
- Fig. 11
- eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung des Gelenkbandes mit alternativen Stützringen.
[0021] In den Fig. 1 bis 4 sind getrennt zum einen das obere Bandteil 1, welches einen Türflügel
2 aus Glas trägt, und zum anderen das untere Bandteil 3, welches an einer Wand festschraubbar
ist, zu erkennen.
[0022] Das obere Bandteil 1 weist einen Klemmkörper 4 auf, an dem eine Klemmplatte 5 festschraubbar
ist, so daß zwischen Klemmkörper 4 und Klemmplatte 5 die den Türflügel 2 bildende
Glasscheibe eingeklemmt ist. An dem Klemmkörper 4 angeformt ist ein Aufnahmeabschnitt
6 zur Aufnahme des Achsbolzens 7. Im unteren Bereich des Aufnahmeabschnitts 6 ist
ein Stützring 8 mit einer Stützfläche 9 vorgesehen, welche zwei einander diametral
gegenüberliegende Vorsprünge 10 aufweist.
[0023] Das untere Bandteil 3 weist eine Befestigungsplatte 11 auf, welche mit Befestigungsschrauben
12 an einer Wand festschraubbar ist. Von der Rückseite der Befestigungsplatte 11 sind
die Schraubköpfe von Tragschrauben 13 zugänglich, welche ein Aufnahmeteil 14 tragen.
In dem Aufnahmeteil 14 ist im wesentlichen mittig eine in vertikaler Richtung verlaufende
zylindrische Ausnehmung 15 für eine Lagerhülse 16 vorgesehen. Die Lagerhülse 16 ist
mit einem sich radial zur zylindrischen Ausnehmung 15 erstreckenden Gewindestift 17
in der Ausnehmung 15 festgeklemmt. Am oberen Ende ist an die Lagerhülse 16 einstückig
ein zweiter Stützring 18 mit einer Stützfläche 19 angeformt. Die Stützfläche 19 weist
zwei einander diametral gegenüberliegende Einkerbungen 20 auf. Die Stützflächen 9
und 19 der beiden Stützringe 8 und 18 sind identisch ausgeformt und passen bei einer
Verdrehung um 90° zueinander formschlüssig ineinander. Beide Stützflächen 9,19 bestehen
aus Kurvenscharen radialer Geraden, welche vom Kerbengrund der Einkerbungen 20 in
schräger Richtung zu den Spitzen 10 verlaufen.
[0024] Das Zusammenwirken der beiden Bandteile miteinander ist insbesondere in Fig. 5 zu
erkennen. Im Aufnahmeabschnitt 6 des oberen Bandteils 1 ist eine zylindrische Ausnehmung
21 für eine obere Lagerhülse 22 vorgesehen, an der der obere Stützring 8 einstückig
angeformt ist. Die obere Lagerhülse 22 wird mittels des Achsbolzens 7 und einer Befestigungsschraube
23 in der Ausnehmung 21 arretiert. Die Befestigungsschraube 23 durchragt eine Deckwand
24, welche die obere zylindrische Ausnehmung 21 abdeckt und ist axial in den Achsbolzen
7 eingeschraubt. Die Stirnseite des Achsbolzens 7 drückt gegen eine radiale Schulter
25 am oberen Ende der Innenbohrung der Lagerhülse 22 und zieht diese beim Anziehen
der Befestigungsschraube 23 nach oben. Eine radiale Schulter 26, die von der Rückseite
des Stützrings 8 gebildet wird, wird dabei nach oben gegen einen radialen Absatz 27
der Ausnehmung 21 gezogen. Zwischen der radialen Schulter 26 und dem radialen Absatz
27 ist ein Drehsicherungsring 28 eingefügt, der beim Anziehen der Befestigungsschraube
23 einem Verdrehen zwischen dem Stützring 8 und dem Aufnahmeabschnitt 6 des oberen
Bandteils 1 entgegenwirkt. Durch Lösen der Befestigungsschraube 23 ist dagegen der
Stützring 8 frei gegenüber dem oberen Bandteil 1 verdrehbar.
[0025] Damit die Befestigungsschraube 23 gegenüber dem Achsbolzen 7 gelöst werden kann,
weist der Achsbolzen 7 am unteren Ende eine Innensechskant-Ausnehmung zur Aufnahme
eines Sechskantschlüssels auf. Auch die Befestigungsschrauben 12, 23, die Halteschrauben
13 und der Gewindestift 17 sind jeweils mit einer Sechskantausnehmung versehen.
[0026] Zum Verstellen der Drehposition des oberen Stützrings 8 bezüglich des oberen Bandteils
1 müssen lediglich Sechskantschlüssel in die Innensechskant-Ausnehmungen einerseits
der Befestigungsschraube 23 und andererseits des Achsbolzens 7 eingesetzt und die
in den Achsbolzen 7 eingeschraubte Befestigungsschraube 23 losgeschraubt werden. Anschließend
verharrt bei einem Verschwenken des Türflügels 2 der Stützring 8 aufgrund der Gewichtskraft
des Türflügels 2 in der in Fig. 5 dargestellten Position. Erst bei erneutem Festschrauben
der Befestigungsschraube 23 in dem Achsbolzen 7 wird der Stützring 8 in bezug auf
das obere Bandteil 1 festgelegt. Wird nun der Türflügel 2 aus seiner Ruheposition,
bei der die Spitzen 10 am Stützring 8 des oberen Bandteils 1 in die Einkerbungen 20
am Stützring 18 des unteren Bandteils 3 eingreifen (siehe Fig. 5 bis 7) verschwenkt,
beispielsweise in die in den Fig. 8 und 9 dargestellte Position, so gleiten die Stützflächen
9 und 19 aufeinander und der Stützring 8 wird bezüglich des unteren Stützrings 18
angehoben (siehe Fig. 9). Die Gewichtskraft des Flügels bewirkt, daß eine der Öffnungskraft
entgegenwirkende Rückstellkraft in die Ruheposition (Fig. 5 - 7) erzeugt wird. Erst
wenn die Schwenkbewegung des Flügels 2 und des oberen Bandteils 1 mehr als 90° beträgt
und die Spitzen 10 des oberen Stützrings 8 an den Spitzen 10 des unteren Stützrings
18 vorbeigedreht wurden, entsteht durch die Gewichtskraft des Flügels 2 eine in Öffnungsrichtung
wirkende Kraft. Diese drückt den Flügel 2 in Öffnungsrichtung gegen die Wand 29.
[0027] Wie insbesondere in Fig. 5 zu erkennen, ist der obere Stützring 8 in einer Aussparung
am unteren Ende der Ausnehmung 21 aufgenommen. Der untere Stützring 18 ist in einer
Aussparung am oberen Ende der Ausnehmung 15 aufgenommen. Somit wird von außen der
Blick auf die Stützringe 8,18 weitgehend verdeckt. Lediglich im geöffneten Zustand
(vgl. Fig. 9), in der das obere Bandteil 1 um den Abstand a bezüglich des unteren
Bandteils 3 angehoben ist, sind die Stützringe 8,18 mit den Stützflächen 9,19 sichtbar.
[0028] In Fig. 5 ist ebenfalls eine Aushebesicherung zu erkennen. Das untere Ende des Achsbolzens
7 weist einen Kopfabschnitt 30 auf, dessen Durchmesser größer ist als der Innendurchmesser
der unteren Lagerhülse 16, welche in dem unteren Bandteil 3 befestigt ist. Zur Montage
des erfindungsgemäßen Bandteils muß der Gewindestift 17 gelöst werden und die Lagerhülse
16 gemeinsam mit dem Achsbolzen 7 in die Ausnehmung 15 eingeschoben werden, bevor
der Gewindestift 17 wieder festgeschraubt wird. Bei über die Befestigungsschraube
23 fest mit dem Achsbolzen 7 verbundenem oberen Bandteil 1 ist es nicht mehr möglich,
die Bandteile 1,3 voneinander zu trennen.
[0029] Die Fig. 10 und 11 zeigen jeweils eine Möglichkeit, das erfindungsgemäße Gelenkband
ohne Arretierfunktion einzusetzen. Dies läßt sich durch einfachen Austausch entweder
des Achsbolzens (Fig. 10) oder der Lagerhülsen (Fig. 11) erreichen.
[0030] In Fig. 10 wird ein Achsbolzen 31 verwendet, an dem ein Stützring 32 angeformt ist.
Dieser Stützring 32 hat oben und unten ebene Ringflächen, so daß bei einem Verdrehen
des Stützrings 32 gegenüber den Bandteilen 1 und 3 kein Anheben des oberen Bandteils
1 erfolgt. Zum Umrüsten der in Fig. 5 dargestellten Version auf die in Fig. 10 dargestellte
Version ohne Hebefunktion ist lediglich die Befestigungsschraube 23 herauszuschrauben,
und die Madenschraube 17, die nach Losschrauben der Halteschrauben 13 zugänglich wird,
zu entfernen. Anschließend wird Achsbolzen 7 und beide Lagerhülsen 6,16 durch den
alternativen Achsbolzen 31 mit Stützring 32 ersetzt.
[0031] Die in Fig. 10 dargestellte Ausführungsform kann nur angewendet werden, wenn der
Aufnahmeabschnitt 6 des oberen Bandteils 1 sowie das untere Aufnahmeteil 14 eine ausreichende
Härte aufweisen und beispielsweise aus Stahl bestehen. Bestehen diese Teile aus weniger
hartem Metall, ist die Lösung aus Fig. 11 zu bevorzugen. Hier werden die Lagerhülsen
16 und 22 ersetzt durch Lagerhülsen 33, an welche jeweils ein Stützring 35,36 mit
ebener Stützfläche angeformt ist. In diesem Fall kann der gleiche Achsbolzen 7 wie
in Verbindung mit den ebenen Stützflächen (Fig. 5) verwendet werden.
Bezugszeichenliste:
[0032]
- 1
- oberes Bandteil
- 2
- Türflügel
- 3
- unteres Bandteil
- 4
- Klemmkörper
- 5
- Klemmplatte
- 6
- Aufnahmeabschnitt
- 7
- Achsbolzen
- 8
- Stützring
- 9
- Stützfläche
- 10
- Vorsprung
- 11
- Befestigungsplatte
- 12
- Befestigungsschraube
- 13
- Tragschraube
- 14
- Aufnahmeteil
- 15
- zylindrische Ausnehmung
- 16
- Lagerhülse
- 17
- Gewindestift
- 18
- Stützring
- 19
- Stützfläche
- 20
- Einkerbung
- 21
- zylindrische Ausnehmung
- 22
- obere Lagerhülse
- 23
- Befestigungsschraube
- 24
- Deckwand
- 25
- radiale Schulter
- 26
- radiale Schulter
- 27
- radialer Absatz
- 28
- Drehsicherungsring
- 29
- Wand
- 30
- Kopfabschnitt
- 31
- Achsbolzen
- 32
- Stützring
- 33
- Lagerhülse
- 34
- Lagerhülse
- 35
- Stützring
- 36
- Stützring
1. Gelenkband für Türen oder Fenster, insbesondere für Glas- oder Acrylglas-Pendeltüren,
mit zwei Bandteilen (1,3), die um einen Achsbolzen (7) scharnierend miteinander verbunden
sind und jeweils einen den Achsbolzen (7) umgebenden Stützring (8,18) aufweisen, wobei
die Stützringe (8,18) aufeinanderliegende Stützflächen (9,19) mit einerseits mindestens
einer Einkerbung (20) und andererseits mindestens einem Vorsprung (10) aufweisen,
der in einer Drehstellung in die Einkerbung (20) hineinragt und beim Verdrehen der
Bandteile aus der Einkerbung (20) herausgehoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Stützringe (8,18) an einem Bandteil (1,3) drehbar gehalten und
mittels eines Schraubelements (17,23) an diesem Bandteil (1,3) in Drehrichtung arretierbar
ist.
2. Gelenkband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Stützringe (8,18) lösbar an den beiden Bandteilen (1,3) befestigt sind.
3. Gelenkband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Bandteile (1,3) eine den Achsbolzen (7) koaxial umgebende zylindrische
Aussparung aufweist, in der mindestens ein Stützring (8,18) aufgenommen ist.
4. Gelenkband nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Stützringe (8,18) an eine Lagerhülse (16,22) für den Achsbolzen
(7) angeformt ist, wobei die Lagerhülse (16,22) im wesentlichen spielfrei in einer
zylindrischen Ausnehmung (15,21) des Bandteils (3,1) gehalten ist.
5. Gelenkband nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerhülse (16) mit dem Stützring (18) im unteren, festen Bandteil (3) durch
ein radial wirkendes Druckelement arretierbar ist.
6. Gelenkband nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das radial wirkende Druckelement von einem in ein radiales Durchgangsgewinde in der
die Ausnehmung (15) begrenzenden Wandung des Bandteils (3) einschraubbaren Gewindestift
(17) gebildet wird.
7. Gelenkband nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerhülse (116) mit dem Stützring (18) in der Ausnehmung (15) des unteren, festen
Bandteils eingeschraubt, eingelötet oder eingeklebt ist.
8. Gelenkband nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerhülse (22) mit dem Stützring (8) im oberen, schwenkbaren Bandteil (1) mittels
einer sich axial erstreckenden Befestigungsschraube (23) arretierbar ist.
9. Gelenkband nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsschraube (23) ein Durchgangsloch in einer die Ausnehmung (21) des
oberen Bandteils (1) abdeckenden Deckwand (24) durchragt und in eine axiale Gewindebohrung
des Achsbolzens (7) eingeschraubt ist, dessen obere Stirnseite sich gegen eine radiale
Schulter (25) der Lagerhülse (22) abstützt, so daß die Lagerhülse (22) mit Stützring
(8) mittels der Befestigungsschraube (23) und der Stirnseite des Achsbolzens (7) in
der Ausnehmung (21) nach oben gezogen und an dem schwenkbaren Bandteil (1) festgeklemmt
wird.
10. Gelenkband nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende des Achsbolzens (7) einen Kopfabschnitt (30) aufweist, dessen Durchmesser
größer ist als der Innendurchmesser der im unteren Bandteil (3) befestigten Lagerhülse
(16).
11. Gelenkband nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Stützfläche (19) ringförmig ausgebildet ist und zwei Einkerbungen (20)
aufweist, wobei der Kerbengrund der ersten Einkerbung (20) dem Kerbengrund der zweiten
im wesentlichen diametral gegenüberliegt und wobei sich an jeden Kerbengrund beidseitig
Schrägflächen mit konstanter Neigung anschließen, so daß zwei jeweils um 90° zu einem
Kerbengrund versetzte Spitzen (10) entstehen.
12. Gelenkband nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützfläche (19) im Bereich des Kerbengrundes der beiden Einkerbungen (20) und
im Bereich der Spitzen (10) zwischen diesen Einkerbungen (20) gerundet ist.
13. Gelenkband nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Stützfläche (9) die gleiche Kontur aufweist wie die erste Stützfläche
(19) und die Spitzen (10) der zweiten Stützfläche (9) die in die Einkerbungen (20)
der ersten Stützfläche (19) eingreifenden Vorsprünge (10) bilden.
14. Gelenkband nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß alle radialen Linien auf den Stützflächen (9,19) in zur Längserstreckung des Achsbolzens
(7) rechtwinkligen Ebenen liegen.
15. Bausatz mit einem Gelenkband nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er mindestens einen alternativen Stützring (32 bzw. 35,36) umfaßt, dessen Stützfläche
eben ausgebildet ist.
16. Bausatz nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der alternative Stützring (32) einstückig an einem alternativen Achsbolzen (31) angeformt
ist.