[0001] Die Erfindung betrifft eine Hörhilfe mit wechselbarem Hörer.
[0002] Der Hörer oder Lautsprecher einer Hörhilfe wird üblicherweise als Receiver bezeichnet,
diese Verwendung wird im Folgenden benutzt.
[0003] Hörhilfen dienen der Versorgung von hörgeschädigten mit akustischen Umgebungssignalen,
die zur Kompensation der jeweiligen Hörschädigung verarbeitet und verstärkt sind.
Eine typische Hörhilfe umfasst ein oder mehrere Mikrofone zur Erfassung der akustischen
Umgebungssignale, eine Signalverarbeitungseinrichtung zur Verarbeitung und Verstärkung
der Signale sowie einen Receiver zur Erzeugung akustischer Ausgangssignale für das
Ohr des Hörhilfeträgers. Sie enthalten meist weitere elektrische Bauelemente sowie
eine Energieversorgung, die meist durch eine aufladbare oder nicht-aufladbare Batterie
realisiert ist. Daneben können Hörhilfen auch der Therapie von Hörstörungen, z.B.
Tinnitus dienen, indem z.B. kompensierende oder überdeckende oder sonstige geeignete
akustische Signale für das Ohr des Hörhilfeträgers erzeugt werden. Dies können z.B.
Tinnitus-Masker sein. Nachfolgend wird der Begriff Hörhilfe gleichermaßen für Geräte
zur Therapie von Hörstörungen sowie Hörschädigungen verwendet.
[0004] Die elektrischen Komponenten einer Hörhilfe sind während deren Lebensdauer häufig
wechselnden Umgebungseinflüssen durch klimatische Veränderungen unterworfen. Zudem
unterliegen sie Verschmutzungen und können, z.B. beim Sport oder bei Regen feucht
werden. Verschmutzungen, Feuchtigkeit und klimatische Wechsel können eine Verschlechterung
der Qualtität der elektrischen Bauelemente sowie Korrosion elektrischer Verbindungen
hervorrufen. Zudem können die stark miniaturisierten Bauelemente, insbesondere der
Receiver, durch die Dauerbelastung bei ständiger Benutzung altern.
[0005] Hörhilfen dienen der Therapie von Hörschädigungen und Hörstörungen sehr unterschiedlicher
Intensität. Diese kann von Patient zu Patient sehr verschieden sein, zudem treten
auch Veränderungen des Hörvermögens bei ein und derselben Person im Laufe der Zeit
ein. Unterschiede im Hörvermögen erfordern unterschiedliche Verarbeitungen und Verstärkungen
der Ausgangssignale einer Hörhilfe. Die Unterschiede von Patient zu Patient sowie
im Laufe der Zeit bei ein und demselben Patient können teilweise durch Umprogrammierung
der Signalverarbeitungseinrichtung ausreichend berücksichtigt werden. Bei besonders
großen Unterschieden insbesondere hinsichtlich der erforderlichen Signalverstärkung
können jedoch auch Hardware-Änderungen erforderlich werden, insbesondere die Verwendung
anderer Receiver z.B. für höhere Lautstärken.
[0006] Alterung, Verschlechterung sowie veränderliche Anforderungen durch die jeweilige
Hörschädigung machen es deshalb wünschenswert, bei einer Hörhilfe den Hörer wechseln
zu können. Aus der Druckschrift
US 7,016,512 B1 ist eine sog. RIC-Bte (Receiver-in-Canal behind-the-ear)-Hörhilfe bekannt, bei welcher
das die elektronischen Bauteile beinhaltende Gehäuse hinter dem Ohr getragen wird,
während der Receiver mit dem Gehäuse über einen Hörschlauch verbunden und im Gehörgang
des Höhrhilfeträgers positioniert ist. Der Hörschlauch ist mit dem Gehäuse über eine
lösbare Steckverbindung verbunden, so dass ein Wechseln der Einheit aus Steckverbinder,
Schlauch und Receiver ermöglicht wird. Aus der Druckschrift
US 2002/027996 A1 ist eine CIC-Hörhilfe (compelety-in-canal) bekannt, die einen teilmodularen Aufbau
besitzt. Der dem Ohr zugewandte vorderste Teil der Hörhilfe ist vom restlichen Gehäuse
abtrennbar. Er kann dabei den Receiver beinhalten, der durch eine Steckverbindung
mit dem sonstigen Gehäuse lösbar verbunden ist.
[0007] Aus der Druckschrift
DE 10 2005 009 377 B3 ist ein Im-Ohr-Hörgerät mit abnehmbarem Lautsprecher bekannt. Das Mikrofon und der
Verstärker des Hörgeräts sind in einem ersten Gehäuse und der Lautsprecher des Hörgeräts
in einem zweiten Gehäuse untergebracht. Die beiden Gehäuse sind durch einen Bajonett-Verschluss
miteinander lösbar verbunden.
[0008] Aus der Druckschrift
DE 603 18 107 T2 ist ein Hörinstrument mit siliziumbasierter Mikrofonanordnung bekannt. Die Mikrofonanordnung
ist auf einem mechanisch von Hand beweglichen Teil angeordnet. Bei dem Teil kann es
sich beispielsweise um eine Zugangsklappe handeln.
[0009] Aus der Druckschrift
DE 94 14 115.0 U1 ist ein Tiefkanal-Hörgerät mit abnehmbarem Lautsprecher bekannt. Der Lautsprecher
und das sonstige Hörgerät sind jeweils in einem eigenen Gehäuse untergebracht. Die
beiden Gehäuse sind durch einen Schraub-Verschluss miteinander lösbar verbunden.
[0010] Aus der Druckschrift
DE 10 2007 025 936 A1 ist ein Hörgerät bekannt, an dem ein Tragehaken stabil befestigbar ist. Das Hörgerät
weist ein Anschlussstück auf, mittels dem der Tragehaken und ein Gehäuserahmen miteinander
befestigt werden. Die Befestigung kann über Schraubgewinde erfolgen.
[0011] Die vorbekannten Hörhilfen ermöglichen den Wechsel bzw. Austausch des Receivers nur
gemeinsam mit dem jeweiligen Gehäuseteil und weiteren Bauteilen der Hörhilfe. Wünschenswert
wäre jedoch zur Anpassung an geänderte Anforderungen oder zur Kompensation von alters-
und gebrauchs-bedingten Verschlechterungen einen Wechsel ausschließlich des Receivers,
nicht jedoch weiterer Bauelemente.
[0012] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Hörhilfe anzugeben, die einen wechselbaren
Hörer aufweist, der alleine und getrennt von weiteren Bauteile leicht und unaufwändig
sowie ohne spezielle Werkzeuge austauschbar ist.
[0013] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht in einer Hörhilfe umfassend ein Gehäuse, welches
mindestens zweiteilig ausgeführt ist, und in dem Gehäuse eine Energiequelle und eine
Signalverarbeitungseinrichtung, wobei der Receiver aus diesem lösbar in einem ersten
Gehäuseteil und die Signalverarbeitungseinrichtung in einem weiteren Gehäuseteil angeordnet
ist, wobei die beiden Gehäuseteile lösbar miteinander verbunden sind, wobei eine lösbare
Verriegelung vorgesehen ist, mittels der die gegenseitige Verbindung der Gehäuseteile
verriegelt ist, und wobei der Receiver durch einen lösbaren elektrischen Verbinder
mit der Signalverarbeitungseinrichtung verbunden ist, wobei der lösbare elektrische
Verbinder einen Receiver-seitigen und einen Signalverarbeitungseinrichtungs-seitigen
elektrischen Kontakt umfasst, und wobei mindestens einer der elektrischen Kontakte
elastisch ist.
[0014] Dadurch, dass die Gehäuseteile der Hörhilfe voneinander lösbar sind, die elektrische
Verbindung zum Receiver ebenfalls, und der Receiver aus dem ihn beherbergenden Gehäuseteil
lösbar ist, ergibt sich die Möglichkeit, den Receiver im Bedarfsfalle alleine getrennt
von weiteren Bauteilen zu wechseln. Die lösbaren Verbindungen der Bauteile machen
die Verwendung spezieller Werkstoffe oder gar von Klebstoff unnötig. Insbesondere
braucht kein geklebtes Gehäuse geöffnet und nach Wechseln des Receivers wider verklebt
zu werden. Der elastische elektrische Kontakt zur elektrischen Verbindung von Receiver
und Signalverarbeitungseinrichtung erleichtert dabei das Schließen der elektrischen
Verbindung, so dass bei Zusammenfügen der Gehäuseteile lediglich geringe Anforderungen
an die Präzision gestellt zu werden brauchen, mit der die Gehäuseteile miteinander
verbunden werden. Zudem verbessert die Elastizität des elektrischen Kontakts die Dauerhaltbarkeit
bzw. Verwendung über eine Vielzahl von Receiver-Wechselvorgängen hinweg, da eine funktionsbeeinträchtigende
dauerhafte Verformung, z.B. ein Verbiegen, der elektrischen Kontakte der Verbindung
nicht auftreten kann.
[0015] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Grundgedankens besteht darin, dass mindestens
ein elastischer elektrischer Kontakt Leitgummi enthält.
[0016] Leitgummi stellt eine besonders gut handhabbare, kostengünstige und unaufwändig einzubauende
Materialwahl dar. Unter Leitgummi soll dabei ein mit leitfähigen Partikeln gefüllter
Gummi bzw. Kunststoff verstanden werden, der zur Übertragung von Strom geeignet ist.
Als leitfähige Partikel werden häufig Kohlenstoffpartikel zur Füllung verwendet, z.B.
Graphit oder Ruß.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, dass mindestens ein elastischer
elektrischer Kontakt mehrere abwechselnd parallel angeordnete Leitgummistücke und
nicht leitende Gummistücke (Zebra-Verbinder) enthält.
[0018] Der abwechselnd parallele Aufbau mit Leitgummistücken und nicht leitenden Gummistücken,
der wegen seines gestreiften Aussehens auch als Zebra-Verbinder bezeichnet wird, stellt
einen besonders vielseitigen Verbinder dar, da die abwechselnden leitenden und nicht
leitenden Gummistücke eine Vielzahl voneinander elektrisch isolierten Verbindungsleitungswege
ergeben. Bei flächiger Ausführung des jeweiligen gegenüberliegenden Kontakts, wobei
die Kontaktfläche wenigstens die Erstreckung von 2 Gummistücken haben muss, ist eine
Kontaktierung des Zebra-Verbinders an einem Leitgummi-Stück unabhängig von der genauen
Positionierung des Kontakts sichergestellt. Auch mehrere voneinander elektrisch getrennte
Kontakte, wie sie zum Ansteuern eines Receivers benötigt werden, können auf diese
Weise ohne besondere Anforderungen an die Präzision beim Zusammenstecken verbunden
werden. Die Kontakte brauchen dazu lediglich über die Erstreckung von zwei Gummistücken
voneinander getrennt zu sein, so dass sichergestellt ist, dass zwischen den elektrisch
isolierten Kontakten auch im Zebra-Verbinder ein elektrisch isolierendes nicht leitendes
Gummistück zwischen liegt.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, dass das erste und das weitere
Gehäuseteil so ausgebildet sind, dass sie in einer Steckrichtung voneinander lösbar
sind, und dass die Verriegelung ein quer zur Steckrichtung erstrecktes Widerlager,
einen mit dem Widerlager in gegenseitigem Eingriff stehenden beweglich gelagerten
Riegel, und eine quer zur Steckrichtung orientierte den Riegel führende Riegel-Lagerung
umfasst.
[0020] Dadurch ergibt sich eine besonders einfache Steck- und Regelkonstruktion, die gleichzeitig
eine sichere Verbindung der Gehäuseteile sowie eine gute Handhabbarkeit beim Trennen
der Gehäuseteile gewährleistet.
[0021] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, dass das Widerlager durch
eine längliche Nut gebildet ist, dass der Riegel durch einen Stift gebildet ist, und
dass die Riegel-Lagerung so ausgebildet ist, dass der in der Riegel-Lagerung gelagerte
Stift in Längsrichtung in die Nut einschiebbar ist.
[0022] Eine längliche Nut bildet für einen stiftförmigen Riegel eine besonders stabiles
Widerlager, da die mechanische Stabilität durch die Länge der Nut und damit des gegenseitigen
Eingriffs mit dem Stift erhöht wird. Gleichzeitig unterstützt die Nut das Einführen
bzw. Herausziehen des Stifts, was die Handhabung erleichtert.
[0023] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, dass das Widerlager in einem
Kontaktbauelement integriert ist, welches einen der elektrischen Kontakte trägt.
[0024] Die Integration des Widerlagers des Kontaktbauelements trägt zur Miniaturisierung
der Hörhilfe bei, indem Bauelemente für mehrere Funktionen gleichzeitig genutzt werden.
Hinzu kommt, dass die Anordnung des Widerlagers im Kontaktbauelement die Stabilität
der elektrischen Verbindung von Receiver und Signalverarbeitungseinrichtung erhöht,
indem nämlich Riegel und Widerlager gerade am elektrischen Kontakt ansetzen.
[0025] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche
oder werden nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- Hörhilfe mit wechselbarem Receiver
- Figur 2
- Kontaktbauelement,
- Figur 3
- Gehäuseabschnitt und Kontaktbauelement
- Figur 4
- Gehäuseabschnitt mit eingesetztem Kontaktbauelement,
- Figur 5
- Gehäuseteil und Receiver,
- Figur 6
- Gehäuseteil mit eingesetztem Receiver,
- Figur 7
- erstes und weiteres Gehäuseteil,
- Figur 8
- zusammengesteckte Gehäuseteile und Stift,
- Figur 9
- zusammengesetzte und verriegelte Gehäuseteile.
[0026] In
Figur 1 ist eine Hörhilfe 1 in IDO-Bauform (in-dem-Ohr) schematisch dargestellt. Ein Gehäuseteil
2 beherbergt die wesentlichen elektrischen Bauteile der Hörhilfe 1 mit Ausnahme des
Receivers 10. Eine Signalverarbeitungseinrichtung wird durch eine Batterie 5 mit elektrischer
Energie versorgt. Sie erhält von Mikrofonen 6 als Eingangssignal akustische Umgebungssignale
und verarbeitet und verstärkt diese. Die verarbeiteten und verstärkten Signale werden
als Ausgangssignal dem Kontaktbauelement 7 zugeleitet. Das Kontaktbauelement weist
einen Kontakt 8 auf, der Teil eines elektrischen Verbinders ist.
[0027] Der erste Gehäuseteil 3 beherbergt den Receiver 10, der einen elektrischen Kontakt
9 umfasst. Der elektrische Kontakt 9 ist mit dem elektrischen Kontakt 8 verbunden
und stellt den elektrischen Verbinder zwischen dem ersten Gehäuseteil 3 und dem weiteren
Gehäuseteil 2 bzw. zwischen dem Receiver 10 und der Signalverarbeitungseinrichtung
4 dar. Der Receiver gibt die akustischen Ausgangssignale über eine Schallaustrittsöffnung
14 im ersten Gehäuseteil 3 zum Ohr der Ohrhilfeträgers hin ab.
[0028] Der Receiver ist in das erste Gehäuseteil 3 lösbar hineingesteckt. Das erste Gehäuseteil
3 ist mit dem weiteren Gehäuseteil 2 lösbar verbunden, indem es zusammengesteckt wurde.
Um ein unbeabsichtigtes Lösen der Steckverbindung zwischen Gehäuseteil 2 und Gehäuseteil
3 zu vermeiden, ist ein seinerseits lösbarer Stift 11 als Riegel vorgesehen. Der Stift
11 wird durch seitliche Öffnungen 15 im Gehäuseteil 3 hineingeschoben bzw. zum Lösen
der Verriegelung herausgezogen.
[0029] In
Figur 2 ist das Kontaktbauelement 7 dargestellt. Zum Herstellen einer elektrischen Verbindung
ist ein elektrischer Kontakt 8 vorgesehen. Dieser ist als sog. Zebra-Verbinder unter
Verwendung von sog. Leitgummi aufgebaut. Als Leitgummi wird Gummi bezeichnet, der
durch eine Füllung mit leitfähigen Partikeln, z.B. Graphit oder Ruß, elektrisch leitfähig
gemacht ist. Im Zebra-Verbinder wechseln Stücke bzw. Platten aus Leitgummi mit abwechselnd
parallel angeordneten nicht leitenden Gummiplatten ab. Dadurch ergibt sich das gestreifte
Muster, das zur Bezeichnung Zebra geführt hat. Leitgummis bzw. Zebra-Verbinder sind
bekannt und beispielsweise beim Unternehmen fujipoly (geschützte Bezeichnung) erhältlich.
[0030] Weiter weist das Kontaktbauelement 7 zwei Nuten auf, die als Widerlager 12 für einen
in die Nuten einlegbaren bzw. einlegbaren Stift dienen sollen.
[0031] In
Figur 3 ist das Kontaktbauelement 7 sowie ein Abschnitt des weiteren Gehäuseteils 2 dargestellt.
Im Gehäuseteil 2 befindet sich eine Verbinderöffnung 13, in die das Kontaktbauelement
7 einschiebbar ist, was durch einen Pfeil angedeutet ist. Das Kontaktbauelement 7
umfasst wie vorangehend erläutert einen elektrischen Kontakt 8, der als Zebra-Verbinder
ausgeführt ist, sowie die beiden Widerlager 12.
[0032] In
Figur 4 ist der vorangehend erläuterte Gehäuseabschnitt 2 mit in die Verbinderöffnung 13
eingesetztem Kontaktbauelement 7 dargestellt. Der elektrische Kontakt 8 ragt deutlich
aus dem Gehäuseteil 2 heraus, sowie ebenfalls die beiden Widerlager 12.
[0033] In
Figur 5 ist das erste Gehäuseteil 3 dargestellt sowie der Receiver 10. Das Gehäuseteil weist
eine Schallaustrittsöffnung 14 auf, in die oder zu der hin der Receiver 10 in das
Gehäuseteil 3 eingeführt werden kann, was durch einen Pfeil angedeutet ist. Weiter
weist das Gehäuseteil 3 seitliche Öffnungen 15 auf, in die ein Stift einführbar ist.
[0034] Der Receiver 10 weist an seiner Unterseite einen elektrischen Kontakt 11 auf, der
ebenfalls als Zebra-Verbinder ausgeführt ist.
[0035] Der elektrische Kontakt 11 ist zur elektrischen Verbindung mit dem vorangehend erläuterten
elektrischen Kontakt 8 vorgesehen und es ist prinzipiell ausreichend, wenn lediglich
einer der beiden Kontakte 8 oder 9 elastisch ist. Insofern ist es ausreichend, wenn
nur einer der beiden Kontakte 8 oder 9 Leitgummi umfasst oder als Zebra-Verbinder
ausgeführt ist. In einer alternativen Ausführungsform könnte einer oder beide Kontakte
8, 9 unter Verwendung elastischer Metallteile ausgeführt sein, die als elastische
Kontaktzungen oder Kontaktfedern ausgeführt werden. Selbstverständlich ist auch die
Verwendung sowohl eines Leitgummis oder Zebra-Verbinders als auch eines elastischen
Metall-Kontakts zur Kombination in einem elektrischen Verbinder denkbar.
[0036] In
Figur 6 ist das erste Gehäuseteil 3 mit darin eingesetztem Receiver 10 dargestellt. Der Receiver
steht in schallleitender Verbindung mit der Schallaustrittsöffnung 14. Die Funktion
der seitlichen Öffnungen 15 wird nachfolgend erläutert.
[0037] In
Figur 7 ist das erste Gehäuseteil 3 mit eingesetztem Receiver 10 sowie ein Abschnitt des
weiteren Gehäuseteils 2 mit eingesetztem Kontaktbauelement 7 dargestellt. Die Gehäuseteile
2 und 3 samt Kontaktbauelement 7 und inne liegendem Receiver 10 sind so ausgeformt,
dass sie ineinander gesteckt werden können, was durch einen Pfeil angedeutet ist.
[0038] In
Figur 8 sind die ineinander gesteckten Gehäuseteile 2 und 3 samt der Verriegelung dienendem
Stift 11 dargestellt. Der Stift 11 ist zum Verriegeln in die seitliche Öffnung 15
einführbar, was durch einen Pfeil angedeutet ist. Wie vorangehend ersichtlich weist
das Kontaktbauelement 7 zwei beiderseitig angeordnete Widerlager 12 auf, und das erste
Gehäuseteil 3 zeigt jeweils seitlich angeordnete Paare von Öffnungen 15. Der Stift
11 ist so geformt, dass er zum einen durch die Öffnungen 15 hindurch geschoben werden
kann, und dass er zum anderen in das Widerlager 12 eingreifen kann. Dazu weist der
Stift 11 einen runden Querschnitt auf, das jeweilige Widerlager 12 einen halbrunden
Querschnitt mit einem Durchmesser, der nicht kleiner als der Durchmesser des Stifts
11 ist.
[0039] Je nach Ausführung der Steckverbindung zwischen den Gehäuseteilen 2 und 3 kann bereits
zur Einschieben eines einzigen Stifts 11 eine ausreichend sichere Verriegelung der
Steckverbindung erreicht werden. Eine Erhöhung der Festigkeit der Verriegelung wird
erreicht, indem in beide Paare von Öffnungen bzw. beide Widerlager 12 jeweils ein
Stift 11 eingeschoben wird. Der oder die Stifte 11 sind dabei so bemessen, dass sie
entweder in den Öffnungen 15 oder im Widerlager 12 leicht anhaftend Sitz finden. Dadurch
wird vermieden, dass der oder die Stifte 11 unbeabsichtigt und ohne Zutun herausrutschen
und die Verriegelung zwischen den Gehäuseteilen 2 und 3 somit unbeabsichtigt und versehentlich
geöffnet wird. Der anhaftende Sitz des oder der Stifte 11 wird dadurch unterstützt,
dass beim Zusammenstecken der Gehäuseteile 2 und 3 auch die elektrische Verbindung
der Kontakte 8 und 9 geschlossen wird. Da mindestens einer der Kontakte 8 und 9 elastisch
ist, sind die Bauteile so bemessen, dass beim Zusammenstecken die elastische Kraft
des oder der Kontakte 8 und 9 überwunden wird. Die elastische Kraft der somit zusammengedrückten
Kontakte 8 und/oder 9 übt somit eine die Gehäuseteile 2 und 3 auseinander treibende
Kraft aus. Diese Kraft führt dazu, dass der oder die Stifte 11 über die Öffnungen
15 mit einer Kraft beaufschlagt werden, die sie in das jeweilige Widerlager 12 presst.
Somit wird das jeweilige Widerlager 12 indirekt mit der elastischen Kraft des oder
der Kontakte 8 oder 9 beaufschlagt, was zum anhaftenden Sitz des Stifts 11 führt und
damit verhindert, dass dieser unbeabsichtigt herausgleiten kann.
[0040] In
Figur 9 sind die zusammengesetzten und durch Stifte 11 verriegelten Gehäuseteile 2 und 3
dargestellt.
[0041] Ein Grundgedanke der Erfindung lässt sich wie folgt zusammenfassen: Die Erfindung
betrifft eine Hörhilfe mit wechselbarem Hörer. Die Aufgabe der Erfindung besteht darin,
eine Hörhilfe anzugeben, die einen wechselbaren Hörer aufweist, der alleine und getrennt
von weiteren Bauteile leicht und unaufwändig sowie ohne spezielle Werkzeuge austauschbar
ist. Ein Grundgedanke der Erfindung besteht in einer Hörhilfe 1 umfassend ein Gehäuse,
welches mindestens zweiteilig ausgeführt ist, und in dem Gehäuse einen Receiver 10
und eine Signalverarbeitungseinrichtung 4. Der Receiver 10 ist lösbar in einem ersten
Gehäuseteil 3 und die Signalverarbeitungseinrichtung 4 in einem weiteren Gehäuseteil
2 angeordnet und die beiden Gehäuseteile 2,3 sind lösbar miteinander verbunden, wobei
eine lösbare Verriegelung der gegenseitigen Verbindung der Gehäuseteile 2,3 vorgesehen
ist. Der Receiver 10 ist durch einen lösbaren elektrischen Verbinder mit der Signalverarbeitungseinrichtung
4 verbunden, wobei der lösbare elektrische Verbinder einen Receiver-seitigen und einen
Signalverarbeitungseinrichtungs-seitigen elektrischen Kontakt 8,9 umfasst, und wobei
mindestens einer der elektrischen Kontakte 8,9 elastisch ist. Dadurch, dass die Gehäuseteile,
die elektrische Verbindung, und der Receiver selbst lösbar zusammengefügt sind, ergibt
sich die Möglichkeit, den Receiver im Bedarfsfalle alleine getrennt von weiteren Bauteilen
zu wechseln. Die Verwendung spezieller Werkstoffe oder gar von Klebstoff ist nicht
erforderlich. Der elastische elektrische Kontakt zur elektrischen Verbindung von Receiver
und Signalverarbeitungseinrichtung erleichtert dabei das Schließen der elektrischen
Verbindung beim Zusammenfügen der Gehäuseteile.
1. Hörhilfe (1) umfassend ein Gehäuse, welches mindestens zweiteilig ausgeführt ist,
und in dem Gehäuse einen Receiver (10) und eine Signalverarbeitungseinrichtung (4),
dadurch gekennzeichnet, dass der Receiver (10) aus diesem lösbar in einem ersten Gehäuseteil (3) und die Signalverarbeitungseinrichtung
(4) in einem weiteren Gehäuseteil (2) angeordnet ist, dass die beiden Gehäuseteile
(2,3) lösbar miteinander verbunden sind, wobei eine lösbare Verriegelung vorgesehen
ist, mittels der die gegenseitige Verbindung der Gehäuseteile (2,3) verriegelt ist,
und dass der Receiver (10) durch einen lösbaren elektrischen Verbinder mit der Signalverarbeitungseinrichtung
(4) verbunden ist, wobei der lösbare elektrische Verbinder einen Receiver-seitigen
und einen Signalverarbeitungseinrichtungs-seitigen elektrischen Kontakt (8,9) umfasst,
und wobei mindestens einer der elektrischen Kontakte (8,9) elastisch ist.
2. Hörhilfe (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein elastischer elektrischer Kontakt (8,9) aus Leitgummi gebildet ist.
3. Hörhilfe (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein elastischer elektrischer Kontakt (8,9) mehrere abwechselnd parallel
angeordnete Leitgummistücke und nicht leitende Gummistücke (Zebra-Verbinder) enthält.
4. Hörhilfe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein elastischer elektrischer Kontakt (8,9) aus einem Metall besteht.
5. Hörhilfe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das weitere Gehäuseteil (2,3) so ausgebildet sind, dass sie in einer
Steckrichtung voneinander lösbar sind, und dass die Verriegelung ein quer zur Steckrichtung
erstrecktes Widerlager, einen mit dem Widerlager in gegenseitigem Eingriff stehenden
beweglich gelagerten Riegel, und eine quer zur Steckrichtung orientierte den Riegel
führende Riegel-Lagerung umfasst.
6. Hörhilfe (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Widerlager durch eine längliche Nut (12) gebildet ist, dass der Riegel durch
einen Stift (11) gebildet ist, und dass die Riegel-Lagerung so ausgebildet ist, dass
der in der Riegel-Lagerung gelagerte Stift (11) in Längsrichtung in die Nut (12) einschiebbar
ist.
7. Hörhilfe (1) nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Widerlager in einem Kontaktbauelement (7) integriert ist, welches einen der elektrischen
Kontakte (8) trägt.
8. Hörhilfe (1) nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Riegel-Lagerung mindestens zwei den Stift (11) aufnehmende Öffnungen (15) in
dem den Receiver (10) tragenden ersten Gehäuseteil (3) umfasst.