(19)
(11) EP 2 286 029 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
07.01.2015  Patentblatt  2015/02

(21) Anmeldenummer: 09737789.9

(22) Anmeldetag:  02.04.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01B 27/04(2006.01)
E01B 27/08(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2009/002409
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2009/132745 (05.11.2009 Gazette  2009/45)

(54)

VERFAHREN ZUM ENTFERNEN VON SCHOTTER EINES GLEISES

METHOD FOR THE REMOVAL OF BALLAST FROM A TRACK

PROCÉDÉ D'ENLÈVEMENT DE BALLAST D'UN RAIL


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 28.04.2008 AT 24808 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
23.02.2011  Patentblatt  2011/08

(73) Patentinhaber: Plasser & Theurer Export von Bahnbaumaschinen Gesellschaft m.b.H.
1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • THEURER, Josef
    A-1010 Wien (AT)
  • BRUNNINGER, Manfred
    A-4203 Altenberg (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 0 152 643
WO-A1-02/052105
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Schotter einer ersten Schotterbettung eines ersten Gleises, wobei Schotterräumvorrichtungen entlang eines zur Schotterbettung parallelen zweiten Gleises geführt werden.

    [0002] Durch EP 0 152 643 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem Schotter aus benachbarten gleislosen Bettungsabschnitten einer Weiche auf ein Arbeitsgleis befördert wird. Dieser Schotter wird anschließend mit Hilfe einer weiteren Schotterräumvorrichtung gemeinsam mit dem unterhalb des Arbeitsgleises befindlichen Schotter aufgenommen und gereinigt.

    [0003] Durch US 5 271 166 oder AT 358 087 ist es auch bekannt, eine in einem Dreieck geführte Räumkette derart breit auszubilden, dass Schotter sowohl vom Stamm- als auch vom beginnenden Abzweiggleis einer Weiche aufgenommen werden kann.

    [0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Verfahrens der eingangs genannten Art, mit dem Schotter aus einem gleislosen Bettungsabschnitt von einem Nachbargleis aus restlos entfernbar ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, dass in einem an eine zweite Schotterbettung des zweiten Gleises anschließenden Abschnitt befindlicher Schotter der ersten Schotterbettung gesondert vom restlichen Schotter der ersten Schotterbettung durch die Schotterräumvorrichtung aufgenommen wird.

    [0006] Durch diese getrennte Aufnahme des Schotters in zwei bezüglich der Gleisquerrichtung benachbarten Abschnitten ist es möglich, den Schotter insbesondere auch im an das Nachbargleis anschließenden Bereich restlos aufzunehmen. Dazu ist es vorteilhaft, wenn der im genannten Bereich vorhandene Schotter in einer in Gleislängsrichtung verlaufenden Förderrichtung aufgenommen wird.

    [0007] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Zeichnungsbeschreibung.

    [0008] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 eine vereinfachte Seitenansicht einer Maschine zur Entfernung einer gleislosen Schotterbettung von einem Nachbargleis,

    Fig. 2 eine vereinfachte, schematische Draufsicht auf die Maschine,

    Fig. 3 eine schematische Perspektivansicht von zwei Schotterräumvorrichtungen der Maschine zur Entfernung des Schotters, und

    Fig. 4 eine Detailansicht der Schotterräumvorrichtungen in Gleislängsrichtung.



    [0009] In Fig. 1 bis 4 ist ein Gleisabschnitt 1 dargestellt, der sich aus einem ersten Gleis 2 mit einer ersten Schotterbettung 3 und einem parallel dazu verlaufenden zweiten Gleis 4 mit einer zweiten Schotterbettung 5 zusammensetzt. Eine Maschine 6 setzt sich aus mehreren mit Schienenfahrwerken 7 ausgestatteten Fahrzeugen 8 zusammen und ist in einer Arbeitsrichtung 9 auf dem zweiten Gleis 4 verfahrbar.

    [0010] Zur Aufnahme von Schotter 10 aus der ersten Schotterbettung 3 ist eine - bezüglich der Arbeitsrichtung 9 - vordere erste Schotterräumvorrichtung 11 und eine nachfolgende zweite Schotterräumvorrichtung 12 vorgesehen.

    [0011] Die erste Schotterräumvorrichtung 11 weist eine Endloskette 14 auf, die durch einen Antrieb 15 in einer normal zu einer Gleisebene 16 verlaufenden Ebene 17 rotierbar ist. Der in einem ersten Abschnitt 18 der ersten Schotterbettung 3 in einer Förderrichtung 21 (s. Fig. 3) aufgenommene Schotter 10 wird über ein Abwurfende 19 auf ein in Maschinenlängsrichtung verlaufendes Förderband 20 abgeworfen. Die Förderrichtung 21 verläuft parallel zu einer Gleislängsrichtung 13.

    [0012] Durch die zweite Räumvorrichtung 12 wird Schotter 10 aus einem an den ersten Abschnitt 18 angrenzenden zweiten Abschnitt 22 der ersten Schotterbettung 3 aufgenommen. Die zweite Räumvorrichtung 12 wird durch eine drei Umlenkpunkte 23 bildende, durch einen Antrieb 24 rotierbare Endloskette 25 (s. Fig. 4) gebildet. Der - im Vergleich zu den beiden in der Gleisebene 16 geführten Umlenkpunkten 23 - höher gelegene Umlenkpunkt 23 bildet eine Abwurfstelle 26 und wird oberhalb einer Mittellinie 27 des zweiten Gleises 4 geführt.

    [0013] Für eine Entfernung von Restschotter in speziellen Bereichen ist ein flexibles Saugrohr 28 mit einem Saugaggregat vorgesehen.

    [0014] Im Folgenden wird das durch die Maschine 6 durchführbare Verfahren näher beschrieben. Vor dem Maschineneinsatz wird das erste Gleis 2 abschnittsweise durch einen Schienenkran entfernt. Zur Entfernung des Schotters 10 aus der gleislosen ersten Schotterbettung 3 wird die Maschine 6 kontinuierlich auf dem benachbarten zweiten Gleis 4 in der Arbeitsrichtung 9 verfahren. Die vordere erste Schotterräumvorrichtung 11 wird bezüglich eines Maschinenrahmens 29 der Maschine 6 querverschoben, um mit einem Aufnahmeende 30 der Endloskette 14 Schotter 10 aus dem ersten Abschnitt 18 aufzunehmen. Da die Förderrichtung 21 parallel zur Gleislängsrichtung 13 verläuft, kann der gesamte Schotter 10 unter Bildung einer scharfen Trennlinie 31 (s. Fig. 4) zur angrenzenden zweiten Schotterbettung 5 auf das Förderband 20 ab transportiert werden.

    [0015] Die Schotterräumvorrichtung 12 ist im Bereich des oberen Umlenkpunktes 23 mit dem Maschinenrahmen 29 verbunden und wird während des Arbeitseinsatzes über nicht näher dargestellte Antriebe über den zweiten Abschnitt 22 der ersten Schotterbettung 3 verschwenkt. Der restliche, im zweiten Abschnitt 22 verbleibende Schotter 10 wird durch ein balkenförmiges Aufnahmeende 32 der nachfolgenden zweiten Schotterräumvorrichtung 12 aufgenommen und über die Abwurfstelle 26 auf das Förderband 20 abgeworfen.

    [0016] Durch eine in Fig. 1 und 2 ersichtliche, mit dem Maschinenrahmen 29 verbundene Vorrichtung 33 wird neuer Schotter 10 zur Bildung einer neuen Schotterbettung 3 abgeworfen, planiert und verdichtet.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Entfernung von Schotter (10) einer ersten Schotterbettung (3) eines ersten Gleises (2), wobei Schotterräumvorrichtungen (11, 12) entlang eines zur Schotterbettung (3) parallelen zweiten Gleises (4) geführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass in einem an eine zweite Schotterbettung (5) des zweiten Gleises (4) anschließenden Abschnitt (18) befindlicher Schotter (10) der ersten Schotterbettung (3) gesondert vom restlichen Schotter (10) der ersten Schotterbettung (3) durch die Schotterräumvorrichtung (11) aufgenommen wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schotter (10), der sich im an das zweite Gleis (4) anschließenden ersten Abschnitt (18) befindet, in einer parallel zu einer Gleislängsrichtung (13) verlaufenden Förderrichtung (21) von der ersten Schotterbettung (3) aufgenommen wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der in einem an den ersten Abschnitt (18) angrenzenden zweiten Abschnitt (22) befindliche Schotter (10) durch eine drei Umlenkpunkte (23) aufweisende Endloskette (25) einer zweiten Schotterräumvorrichtung (12) aufgenommen wird, wobei ein - im Vergleich zu den beiden anderen, in einer gemeinsamen Gleisebene (16) positionierten Umlenkpunkten (23) - höher gelegener Umlenkpunkt (23) oberhalb einer Mittellinie (27) des.zweiten Gleises (4) geführt wird.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der im ersten Abschnitt (18) befindliche Schotter (10) durch eine - in einer normal zu einer Gleisebene (16) verlaufenden Ebene (17) umlaufende - Endloskette (14) einer ersten Schotterräumvorrichtung (11) aufgenommen wird.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schotter (10) des ersten Abschnittes (18) bezüglich einer Arbeitsrichtung (9) vor dem Schotter (10) des zweiten Abschnittes (22) aufgenommen wird.
     


    Claims

    1. A method of removing ballast (10) of a first ballast bed (3) of a first track (2), wherein ballast clearing devices (11, 12) are guided along a second track (4) which is parallel to the ballast bed (3), characterized in that ballast (10) of the first ballast bed (3), located in a section (18) adjoining a second ballast bed (5) of the second track (4), is picked up by the ballast clearing device (11) separately from the remaining ballast (10) of the first ballast bed (3).
     
    2. A method according to claim 1, characterized in that the ballast (10) located in the first section (18) adjoining the second track (4) is picked up from the first ballast bed (3) in a conveying direction (21) extending parallel to a longitudinal direction (13) of the track.
     
    3. A method according to claim 1, characterized in that the ballast (10) located in a second section (22) adjoining the first section (18) is picked up by an endless chain (25), comprising three deflection points (23), of a second ballast clearing device (12), wherein a higher positioned deflection point (23) - as compared to the other two deflection points (23) which are positioned in a common track plane (16) - is guided above a center line (27) of the second track (4).
     
    4. A method according to one of claims 1 or 2, characterized in that the ballast (10) located in the first section (18) is picked up by an endless chain (14) - rotating in a plane (17) extending perpendicularly to a track plane (16) - of a first ballast clearing device (11).
     
    5. A method according to one of claims 1, 2 or 4, characterized in that the ballast (10) of the first section (18) is picked up ahead of the ballast (10) of the second section (22), with regard to a working direction (9).
     


    Revendications

    1. Procédé de retrait de ballast (10) d'un premier lit de ballast (3) d'une première voie ferrée (2), dans lequel des dispositifs de dégagement de ballast (11, 12) sont guidés le long d'une seconde voie ferrée (4) parallèle au lit de ballast (3), caractérisé en ce que du ballast (10) du premier lit de ballast (3) se trouvant dans une section (18) adjacente à un second lit de ballast (5) de la seconde voie ferrée (4) est reçu séparément du ballast résiduel (10) du premier lit de ballast (3) par le dispositif de dégagement de ballast (11).
     
    2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le ballast (10) qui se trouve dans la première section (18) adjacente à la seconde voie ferrée (4) est reçu par le premier lit de ballast (3) dans une direction de transport (21) s'étendant parallèlement à une direction longitudinale de voie (13).
     
    3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le ballast (10) se trouvant dans une seconde section (22) adjacente à la première section (18) est reçu par une chaîne sans fin (25) présentant trois points de renvoi (23) d'un second dispositif de dégagement de ballast (12), dans lequel un point de renvoi (23) situé plus haut par rapport aux deux autres points de renvoi (23) positionnés dans un plan de voie commun (16) est guidé au-dessus d'une ligne médiane (27) de la seconde voie ferrée (4).
     
    4. Procédé selon une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que le ballast (10) se trouvant dans la première section (18) est reçu par une chaîne sans fin (14) d'un premier dispositif de dégagement de ballast (11), circulant dans un plan (17) s'étendant perpendiculairement à un plan de voie (16).
     
    5. Procédé selon une des revendications 1, 2 ou 4, caractérisé en ce que le ballast (10) de la première section (18) est reçu avant le ballast (10) de la seconde section (22) par rapport à un sens de travail (9).
     




    Zeichnung














    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente