[0001] Die Erfindung betrifft eine Berieselungsanlage (Sprinkleranlage) mit einer steuerbaren
Auslösung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung ist eine Feuerlöschausrüstung, die Mittel zur Feuervorbeugung oder
-dämpfung, insbesondere einem Riesler aufweist. Die Berieselungsanlage dient zum Einsatz
in automatischen Anlagen für eine Wasser- und Schaumlöschung.
[0003] Die Berieselungsanlage besteht in der Regel aus einem Gehäuse, einem Absperrventil,
einem Prallteller für ein Flüssigkeitsabbrausen und einem Temperaturfühler. Die Flüssigkeit
fließt aus einem Austritt eines Rieslers aus. Der Temperaturfühler hält das Absperrventil
des Rieslers fest und löst die Anlage aus, sobald eine eingestellte Temperatur erreicht
ist.
[0004] Als Temperaturfühler für einen thermischen Verschluss werden zurzeit Sprengelemente
- thermische Glaskolben - eingesetzt.
[0005] Die Wirkungsweise der Berieselungsanlage ist wie folgt:
[0006] Ist im Bereich des thermischen Verschlusses eine Nenntemperaturschwelle für die Auslösung
erreicht, so wird ein thermischer Glaskolben zerstört. Das Absperrventil fällt aus
dem Gehäusesitz des Rieslers heraus. Ein Wasserstrom prallt gegen einen Prallteller
des Rieslers und wird über die zu schützende Fläche verteilt.
[0007] Der nächst kommende Stand der Technik gegenüber der erfindungsgemäßen Berieselungsanlage
ist ein Riesler nach dem Patent
US 6491110, IPC A62C 2/00. Dieser Riesler ist als Prototyp gewählt. Der Riesler weist einen
wärmeempfindlichen Kolben auf. Der Kolben stellt eine zylinderförmige geschlossene
Hohlglashülle dar, die mit einer leicht siedenden Flüssigkeit gefüllt ist. Der Riesler
enthält eine elektrische Heizleiterspirale. Die Heizleiterspirale ist in einer Hülle
angeordnet. Der Riesler hat eine negative Elektrode, die auf der Außenoberfläche der
unteren Stirnfläche der Hülle ausgebildet ist. Die negative Elektrode ist an das erste
Wicklungsende der Heizleiterspirale angeschlossen. Die positive Elektrode ist an der
Außenoberfläche der Seitenwand der Hülle angeordnet und an das zweite Wicklungsende
der Heizleiterspirale angeschlossen.
[0008] Dieser Riesler hat einige Mängel: Es ist nicht möglich, den Zustand sowohl des Rieslers
selbst als auch den Stromkreis zu überwachen. Das heißt, es gibt grundsätzlich keine
Möglichkeit, die tatsächliche Auslösung des Rieslers aus einer Entfernung festzustellen.
Das liegt daran, dass die bauliche Ausführung des bekannten Rieslers keine Elemente
für eine Fernkontrolle vorsieht, die die Betätigung des Rieslers eindeutig signalisieren
können.
[0009] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Fernsteuerung und eine Fernkontrolle des Rieslerzustands
zu entwickeln. Das heißt, es muss möglich sein, die Auslösung des Rieslers im Fernbetrieb
zu erkennen und die Betriebsbereitschaft des Rieslers zu überprüfen.
[0010] Die gestellte Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Die neue Berieselungsanlage weist ein Gehäuse, ein Absperrventil, ein Fühlerelement
und ein thermisches Heizelement auf. Das Absperrventil ist in dem Gehäuse angeordnet
und mit einer Abdichttellerfeder angepresst. Das Fühlerelement zerstört sich unter
Wärmeeinwirkung. Das Fühlerelement ist mit dem thermischen Heizelement gekoppelt.
Das Fühlerelement hat Ausgänge (Anschlüsse) zur Verbindung mit einer Stromversorgung,
die gleichzeitig die Steuerungsfunktion speist. Gemäß der Erfindung ist die Berieselungsanlage
mit einem Öffnungskontaktsatz versehen. Der Öffnungskontaktsatz ist mit den Anschlüssen
des thermischen Heizelements verbunden.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0013] So ist der Kontaktsatz in der Form eines Absperrventils und eines Kegelbechers ausgebildet.
Der Kegelbecher ist zwischen dem Absperrventil und dem temperaturempfindlichen zerstörbaren
Fühlerelement angeordnet.
[0014] Darüber hinaus ist die Sitzfläche des Kegelbechers mit kegelförmigen Schlitzen des
Absperrventils in Bezug auf die Form identisch.
[0015] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung nach Fig. 1 näher erläutert.
[0016] Der Riesler weist ein Gehäuse 1 mit einem darin angeordneten Absperrventil 2 und
ein thermisches Heizelement 4 auf. Eine Abdichttellerfeder 3 presst das Absperrventil
2 an. Das thermische Heizelement 4 hat Ausgänge 5 für den Anschluss an die Stromversorgung
(in der Zeichnung nicht abgebildet). Das thermische Heizelement 4 umfasst ein temperaturempfindliches
zerstörbares Fühlerelement 6. Das Fühlerelement 6 presst das Absperrventil 2 und die
Abdichttellerfeder 3 mittels eines kegelförmigen Bechers 7 gegen das Gehäuse 1. Das
Absperrventil 2 und der kegelförmige Becher 7 bilden einen Kontaktsatz 8. Das Kontaktabsperrventil
2 und der kegelförmige Kontaktbecher 7 sind am Riesler durch die Anzugskraft des temperaturempfindlichen
zerstörbaren Fühlerelements 6 befestigt. Dies stellt die Haltbarkeit der Konstruktion
während des Betriebs im Bereitschaftszustand sicher.
[0017] Außer der beschriebenen Ausführung kann der Kontaktsatz mit anderen Bauteilen ausgebildet
sein, zum Beispiel Kontaktscheiben, Messerkontakten. Diese stellen die Stromkreisschluss-
und Stromunterbrechungsfunktionen des Steuerungs- und Überwachungsstromkreises sicher.
[0018] Die Funktionsweise der Berieselungsanlage ist wie folgt:
[0019] Im Bereitschaftszustand reicht der über den Kreisstrom des Rieslers fließende Strom
nicht aus das Heizelement 4 aufzuwärmen und somit die thermische Zerstörung des Fühlerelements
6 zum Öffnen des Riesleraustritts sicherzustellen. Dieser Strom ist nur dazu benutzt,
die Ganzheit des Steuerkreises zu überwachen und somit den Rieslerzustand (auf/zu)
anzuzeigen.
[0020] Im Falle eines Brandes ist der Riesler einer Wärmewirkung ausgesetzt. Unter dieser
Einwirkung wird das Fühlerelement 6 zerstört.
[0021] Das Fühlerelement 6 ist eine Vorrichtung, die das Absperrventil 2 des Rieslers arretiert.
Unter einer Druckbeanspruchung des Berieselungssystems durch Wasser / Luft sowie unter
einer Krafteinwirkung der Abdichttellerfeder 3 wird das Absperrventil 2 zusammen mit
dem kegelförmigen Becher 7 ausgestoßen. Das bewirkt die Öffnung des Riesleraustritts
und gleichzeitig die Unterbrechung des Kontaktsatzes 8 des Steuerkreises. Folglich
ist auch die Auslösung des Rieslers überwacht und kann erkannt werden.
[0022] Zusätzlich zur oben beschriebenen Ausführungsform ist auch eine Zwangsöffnung des
Rieslers möglich, bevor das Fühlelement 5 durch den Brand zerstört wird. Im Falle
einer früheren Feuererkennung (mittels einer automatischen Feuermeldeanlage, visuell
usw.) kann der Riesler rechtzeitig manuell betätigt werden. Dafür wird über den Steuerkreis
ein solcher Strom angelegt, der den Strom des Bereitschaftszustands wesentlich überschreitet.
Ein solcher Auslösestrom ermöglicht die Aufwärmung des Heizelements 4, so dass das
Fühlerelement 6 zerstört und der Austritt des Rieslers geöffnet wird. Das Löschmittel
wird zugeführt und die Auslösung des Rieslers ist beim Öffnen des Kontaktsatzes 8
überwacht.
[0023] Damit ist es möglich, den Zustand des Rieslers fernzusteuern, den Zustand des Rieslers
ununterbrochen zu überwachen und die Betriebsbereitschaft des Rieslers zu überprüfen.
1. Berieselungsanlage mit einer steuerbaren Auslösung mit einem Gehäuse (1) und einem
darin angeordneten und durch eine Abdichttellerfeder (3) angepresstes Absperrventil
(2),
dadurch gekennzeichnet,
dass ein temperaturempfindliches zerstörbares Fühlerelement (6) vorgesehen ist, welches
mit einem thermischen Heizelement (4) gekoppelt ist,
dass das Heizelement (4) mit Ausgängen zum Anschluss an eine Stromversorgung mit einer
Steuerungsfunktion versehen ist und
dass die Berieselungsanlage mit einem Öffnungskontaktsatz (8) ausgestattet ist, der mit
den Ausgängen des thermischen Heizelements (4) verbunden ist.
2. Berieselungsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kontaktsatz (8) in Form eines Absperrventils (2) und eines Kegelbechers (7) ausgebildet
ist, wobei der Kegelbecher (7) zwischen dem Absperrventil (2) und dem temperaturempfindlichen
zerstörbaren Fühlerelement angeordnet ist.
3. Berieselungsanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sitzfläche des Kegelbechers (7) eine Form aufweist, die mit der Form eines kegelförmigen
Schlitzes für das Absperrventil (2) identisch ist.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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