[0001] Die Erfindung betrifft ein Schrupp-Schleif-Werkzeug
- mit einem Tragteller, der
- - konzentrisch zu einer Mittel-Längs-Achse ausgebildet ist und
- - eine mittlere Öffnung zur Aufnahme einer Antriebswelle einer Antriebsmaschine aufweist,
und
- mit einer Fiber-Schleifscheibe, die
- - aus einer Fiber-Scheibe, mit einem harzgebundenen Schleifmittel-Belag gebildet ist,
- - einen radial zur Mittel-Längs-Achse angeordneten, äußeren ringförmigen Schleif-Bereich
aufweist,
- - sich auf dem Tragteller abstützt und
- - eine Schleifseite aufweist,
[0002] Derartige Schrupp-Schleif-Werkzeuge sind in der Praxis in großer Zahl bekannt. Derartige
Fiber-Schleifscheiben sind flexibel ausgebildet und lösbar auf dem Tragteller angebracht.
Die Befestigung auf dem Tragteller erfolgt durch einen aufschraubbaren Flansch im
Kröpfungsbereich der Fiber-Schleifscheibe. Bei Arbeiten, bei denen mittels des Schrupp-Schleif-Werkzeugs
gleichmäßige Oberflächenstrukturen an dem zu bearbeitenden Werkstück erzielt werden
müssen, ist die Standzeit der Fiber-Schleifscheibe kurz, beispielsweise nur ca. 1
Minute. Nach dieser Zeit zeigt das Schleifkorn der Fiber-Schleifscheibe erste Abnutzungserscheinungen,
wodurch die Oberfläche des zu bearbeitenden Werkstücks nicht mehr vollkommen gleichmäßig
wird. Die Fiber-Schleifscheibe wird daher bereits nach dieser Zeit ausgewechselt.
[0003] Um ein schnelles Auswechseln derartiger Fiber-Schleifscheiben zu ermöglichen, wurde
ein Schnellwechselsystem entwickelt, wie es in der
EP 1 741 515 B1 dargestellt und beschrieben ist. Für den erwähnten Anwendungsfall wird feinkörniges
Schleifkorn eingesetzt. Diese feinen Körnungen führen beim Schleifen zu einer großen
Hitzebelastung des Werkstücks. Wenn der zu schleifende Werkstoff beispielsweise Edelstahl
ist oder eine geringe Wärmeleitfähigkeit besitzt, entstehen Anlauffarben. Aus diesem
Grunde wurden bei dem erwähnten Schnellwechselsystem nach der
EP 1 741 515 B1 Kühlkanäle im Tragteller vorgesehen, um eine gute Kühlung der Schleifscheibe zu erreichen.
[0004] Wenn zum Schruppschleifen - wie in der Praxis üblich - Schleifscheiben mit grobkörnigem
Schleifmittel eingesetzt werden, dann besteht die Gefahr, dass die das Schleifmittel
tragende Unterlage zerreißt. Dies gilt insbesondere, wenn als Unterlage für das Schleifmittel
dienende Scheiben aus wenig festem Material eingesetzt werden.
[0005] Aus der
EP 0 750 539 B1 (entsprechend
DE 695 06 851 T2) und der
EP 0 617 652 B1 (entsprechend
DE 692 28 760 T2) sind Schleifmittel auf Unterlage bekannt, wie sie allgemein üblich sind, die also
aus einer als Träger bzw. Unterlage dienenden elastisch biegsamen Scheibe bestehen,
auf der mittels eines Kunstharzes ein Schleifkorn befestigt ist.
[0006] Aus der
DE 10 2006 010 366 B3 und der
DE 90 17 256 U1 sind sogenannte Fächerschleifscheiben bekannt, bei denen die Schleiflamellen in der
üblichen Weise auf einen Träger aufgeklebt sind.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schrupp-Schleif-Werkzeug der gattungsgemäßen
Art so auszugestalten, dass es bei einfachem und kostengünstigem Aufbau hohe Standzeiten
aufweist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Schrupp-Schleif-Werkzeug der gattungsgemäßen
Art dadurch gelöst, dass die Fiber-Schleifscheibe auf den Tragteller aufgeklebt ist.
Durch das Aufkleben der Fiber-Schleifscheibe auf den Tragteller hat sich überraschenderweise
ergeben, dass ein Ausreißen der Fiber-Schleifscheibe trotz der hohen Belastungen beim
Schruppschleifen nicht eintritt. Dies kann damit erklärt werden, dass beim Schrupp-Schleifen
auftretende Drehmoment nicht vollständig von den Fasern der Fiber-Scheibe aufgenommen
werden muss. Es erfolgt in erheblichem Umfang eine Übertragung auf den Tragteller.
Auch bei Drehmomenten-Überlastung und beim Anstoßen der Außenkante der Fiber-Schleifscheibe
an ein Werkstück kommt es nicht zum Bruch der Fiber-Schleifscheibe. Es lösen sich
also keine kleineren oder größere Segmente von der Fiber-Schleifscheibe, sodass auch
Verletzungen beim Benutzer weitestgehend ausgeschlossen sind.
[0009] Die Fiber-Scheibe besteht aus Vulkanfiber, einem Material, das seit eineinhalb Jahrhunderten
bekannt und auf der Basis von Baumwollfasern hergestellt ist. Überraschenderweise
hat sich weiterhin ergeben, dass das Schrupp-Schleif-Werkzeug sowohl hinsichtlich
der zerspanten Masse pro Zeiteinheit als auch hinsichtlich der gesamten zerspanbaren
Masse konventionellen Schrupp-Schleifscheiben weit überlegen ist. Dies gilt insbesondere,
wenn Ceramic-Korn als Schleifmittel eingesetzt wird.
[0010] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Schleifscheibe mit dem Schleifmittel-Belag
zur Schleifseite hin leicht konvex gewölbt ist. Da derartige Schrupp-Schleifscheiben,
also Schrupp-Schleif-Werkzeuge, an handgeführten Schleifmaschinen eingesetzt werden,
wird beim Einsatz eine exakte Winkelposition des Schleif-Werkzeugs gegenüber der zu
schleifenden Fläche in der Regel nicht eingehalten. Die leichte Wölbung führt dazu,
dass keine hohen lokalen Flächenpressungen zwischen der Schleif-Scheibe und dem zu
bearbeitenden Werkstück mit der Folge eines entsprechenden Ausreißens von Schleifkorn
auftreten. Dies führt zu einer erheblichen Erhöhung der Standzeit bzw. der Zerspanungsleistung.
Wenn weiterhin der Schleif-Bereich in einen Haupt-Schleif-Bereich und einen radial
äußeren kleineren Außen-Schleif-Bereich unterteilt ist, wobei der Außen-Schleif-Bereich
noch stärker zur Rückseite des Schleif-Werkzeugs hin gekrümmt ist, dann wird die Gefahr
des Ablösens der Schleifscheibe vom Tragteller weiter reduziert. Außerdem kann das
Schleif-Werkzeug hiermit auch kurzzeitig zum Stirnschleifen eingesetzt werden.
[0011] Die weiteren Unteransprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen wieder.
[0012] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigt
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform eines Schrupp-Schleif- Werkzeugs gemäß der Erfindung in
einer Rück-Ansicht ge- mäß dem Sichtpfeil I in Fig. 3,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Schleifseite des Schrupp-Schleif- Werkzeugs gemäß dem Sichtpfeil
II in Fig. 3,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch das Schrupp-Schleif-Werkzeug ge- mäß der Schnittlinie III-III
in Fig. 1,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform eines Schrupp-Schleif-Werkzeugs
gemäß der Erfindung,
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch eine dritte Ausführungsform eines Schrupp-Schleif-Werkzeugs
gemäß der Erfindung und
- Fig. 6
- eine Hand-Schleifmaschine mit einem Schrupp-Schleif- Werkzeug nach der Erfindung im
Schleifeinsatz.
[0013] Das in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Schrupp-Schleif-Werkzeug weist einen in der
üblichen Weise aus mit Phenolharz getränkten und verpressten Glasfasern bestehenden
Tragteller 1 auf, der in üblicher Weise einen ebenen, ringförmigen Einspann-Bereich
2 aufweist, in dem eine ebenfalls kreisförmige Öffnung 3 zur Aufnahme einer Antriebswelle
einer Antriebsmaschine ausgebildet ist. Der die Öffnung 3 umgebende ringförmige Einspann-Bereich
2 ist auf der einer Schleifseite 4 abgewandten Rückseite des Tragtellers 1 mit einem
Metallring 5 versehen. An den Einspann-Bereich 2 schließt sich ein Kröpfungs-Bereich
6 an, der ebenfalls ringförmig ausgebildet ist und radial zur Achse 7 des Tragtellers
1 zur Schleifseite 4 hin ansteigt. An den Kröpfungs-Bereich 6 schließt sich ein ringförmiger
Schleif-Bereich 8 an, der radial zur Achse 7 entgegen dem Kröpfungs-Bereich 6, und
zwar radial zur Achse 7 nach außen von der Schleifseite 4 weg geneigt ist. Diese Ausgestaltung
eines Tragtellers 1 ist allgemein bekannt und üblich.
[0014] Auf der Schleifseite 4 ist eine Fiber-Schleifscheibe 9 befestigt. Hierbei handelt
es sich um ein sogenanntes Schleifmittel auf Unterlage, das aus einer Fiber-Scheibe
10 als Träger bzw. Unterlage und einem harzgebundenen Schleifmittel-Belag 11 besteht.
Die Fiber-Scheibe 10 besteht aus Vulkanfiber, wobei es sich um ein gebundenes, verpresstes
Material auf der Basis von Baumwollfasern handelt. Der Schleifmittel-Belag 11 wird
durch Ceramic-Korn 11.1 gebildet, das aus einem Mikrogranulat durch Sintern hergestellt
wird. Die Mikrogranulate brechen einzeln aus dem jeweiligen Korn heraus, so dass dadurch
die Standfestigkeit des Ceramic-Korns 11.1 im Vergleich zu üblichen Schleifmitteln
erheblich gesteigert wird. Der harzgebundene Schleifmittel-Belag 11 ist in der üblichen
Weise mit der Fiber-Scheibe 10 verbunden. Die Fiber-Scheibe 10 der Fiber-Schleifscheibe
9 ist mit der Schleifseite 4 des Tragtellers 1 mittels einer Klebstoff-Schicht 12
verbunden.
[0015] Der Radius R1 des Tragtellers 1 ist - wie Figur 1 entnehmbar ist - etwas kleiner
als der Radius R9 der Fiber-Schleifscheibe 9, ohne dass die Fiber-Schleifscheibe 9
radial zur Achse 7 über den Außenrand 13 des Tragtellers 1 vorsteht. Der Kröpfungs-Bereich
6 weist am Übergang zum Haupt-Schleif-Bereich 8 einen Radius R6 von der Achse 7 auf.
Der Haupt-Schleif-Bereich 8 weist einen Radius R8 von der Achse 7 auf, der gleich
dem Radius R9 der Fiber-Schleif-Scheibe 9 ist. Für die Radien R6 und R8 in Bezug auf
den Radius R9 gilt folgendes:

[0016] Der Einsatz des Schleif-Werkzeugs erfolgt in der üblichen Weise unter einem Winkel
zur Achse 7.
[0017] Soweit bei der zweiten Ausführungsform nach Figur 4 gleiche oder ähnliche Teile oder
Bereiche vorhanden sind, wie bei der Ausführungsform nach den Figuren 1 bis 3, werden
die gleichen Bezugsziffern mit einem hochgesetzten Strich verwendet. Der Tragteller
1' besteht aus einem mit Epoxydharz getränkten Glasgewebe. Er besitzt - wie bei dem
Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 3 - eine konstante Dicke h. Der ebene ringförmige
Einspann-Bereich 2' ist ebenfalls mit einer kreisförmigen Öffnung 3' zur Aufnahme
einer Antriebswelle einer Antriebsmaschine ausgebildet. Der die Öffnung 3' umgebende
ringförmige Einspann-Bereich 2' ist in diesem Ausführungsbeispiel nicht mit einem
Metallring verstärkt. Der sich an den Einspann-Bereich 2' anschließende Kröpfungs-Bereich
6' ist ebenfalls ringförmig ausgebildet und steigt radial zur Achse 7' des Tragtellers
1' zur Schleifseite 4' hin an. Der ebene Einspann-Bereich 2' geht mit einem Krümmungsradius
r2' in den Kröpfungs-Bereich 6' über. An den Kröpfungs-Bereich 6' schließt sich wiederum
ein ringförmiger Haupt-Schleif-Bereich 8' an, der radial zur Achse 7' entgegen dem
Kröpfungs-Bereich 6', und zwar radial zur Achse 7' nach außen von der Schleifseite
4' weg geneigt ist. Von der Achse 7' nach außen gesehen ist der Schleif-Bereich 8'
also von der Schleifseite 4' weg geneigt. Auch bei der Ausgestaltung nach Figur 4
ist auf der Schleifseite 4' des Tragtellers 1' eine Fiber-Schleifscheibe 9' befestigt.
Es handelt sich auch hier um ein sogenanntes Schleifmittel auf Unterlage, das aus
einer Fiber-Scheibe 10' als Träger bzw. Unterlage und einem harzgebundenen Schleifmittel-Belag
11' besteht. Die Fiber-Schleifscheibe 9' ist also eine an sich eigenständige Schleifscheibe,
die eingesetzt werden könnte, wie es oben zum Stand der Technik nach der
EP 1 741 515 B1 beschrieben worden ist. Sie ist flexibel, also biegsam. Der Aufbau der Fiber-Schleifscheibe
9' entspricht dem oben zu den Figuren 1 bis 3 bereits Beschriebenen. Der Schleifmittel-Belag
11' weist also Ceramic-Korn 11.1' auf. Auch bei der Ausführung nach Figur 4 ist die
Fiber-Scheibe 10' der Fiber-Schleifscheibe 9' mit dem Tragteller 1' mittels einer
Klebstoff-Schicht 12' verbunden.
[0018] Wie Figur 4 entnehmbar ist, geht der Kröpfungs-Bereich 6' in den Schleif-Bereich
8' mit einem Krümmungsradius r6' über. Der Haupt-Schleif-Bereich 8' selber ist ebenfalls
gekrümmt, und zwar leicht konvex zur Schleifseite 4' mit einem Krümmungsradius r8'.
[0019] Der sich an den Haupt-Schleif-Bereich 8' anschließende Außen-Schleif-Bereich 15'
ist radial nach außen gesehen von der Schleifseite 4' hin weg geneigt und zur Schleifseite
4' mit einem Krümmungsradius r15' konvex gekrümmt.
[0020] Die Krümmungen mit den Krümmungsradien r6', r8' und r15' sind konvex zur Schleifseite
4' ausgebildet; der Grund hierfür liegt darin, dass der Einsatz des Schrupp-Schleif-Werkzeugs
in der üblichen Weise unter einem Winkel zur Achse 7' erfolgt. Die Fiber-Scheibe 10'
endet - wie Figur 4 entnehmbar ist - bündig mit dem Außenrand 13' des Tragtellers
1'. Für die Krümmungsradien r2', r6', r8' und r15' gelten folgende Beziehungen:
15 mm ≤ r2' ≤ 30 mm und bevorzugt 20 mm ≤ r2' ≤ 25 mm
15 mm ≤ r6' ≤ 40 mm und bevorzugt 15 mm ≤ r6' ≤ 20 mm
190 mm ≤ r8' ≤ 300 mm und bevorzugt 200 mm ≤ r8' ≤ 250 mm
17 mm ≤ r15' ≤ 40 mm und bevorzugt 15 mm ≤ r15' ≤ 20 mm
[0021] Die Fiber-Schleif-Scheibe 9' weist einen Radius R9' von der Achse 7' auf. Der Kröpfungs-Bereich
6' weist am Übergang zum Haupt-Schleif-Bereich 8' einen Radius R6' von der Achse 7'
auf. Der Haupt-Schleif-Bereich 8' weist einen Radius R8' von der Achse 7' auf, der
nur dann gleich dem Radius R9' der Fiber-Schleif-Scheibe 9' ist, wenn kein gesonderter
stärker gekrümmter Außen-Schleif-Bereich 15' vorhanden ist. Für die Radien R6' und
R8' in Bezug auf den Radius R9' gilt Folgendes:

[0022] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 5 unterscheidet sich von dem nach Figur 4 dadurch,
dass der Tragteller 1" eine radial nach außen zunehmende Elastizität, also eine geringere
Steifigkeit bzw. größere Nachgiebigkeit, aufweist. Alle mit Figur 4 übereinstimmenden
Teile bzw. Bereiche werden daher mit den gleichen Bezugszeichen und alle ähnlichen
Teile oder Bereiche jeweils mit denselben Bezugszeichen bezeichnet, wie sie zur Figur
4 verwendet worden sind, ergänzt um einen hochgesetzten Doppelstrich, ohne dass es
einer erneuten Beschreibung bedürfte.
[0023] Die zunehmende Elastizität des Tragtellers 1" in Richtung zum Außenrand 13" wird
dadurch erreicht, dass der Tragteller 1" mehrere jeweils ringförmige Abschnitte 16,
17 bzw. 18 aufweist, die eine unterschiedliche, radial nach außen abnehmende Dicke
aufweisen. Im Ausführungsbeispiel nach Figur 5 erstreckt sich der Abschnitt 16 etwa
bis zum Übergang vom Kröpfungs-Bereich 6' in den Haupt-Schleif-Bereich 8"; er hat
hier die Dicke h. Der sich radial nach außen daran anschließende ringförmige Abschnitt
17 erstreckt sich radial bis vor den Außen-Schleif-Bereich 15". Der Abschnitt 17 weist
eine Dicke h' auf; der äußere Abschnitt 18 weist eine Dicke h" auf, wobei gilt h >
h' > h". Grundsätzlich ist bei einer abgestuften Ausgestaltung entsprechend Figur
5 davon auszugehen, dass mindestens zwei derartige Abschnitte und höchstens fünf derartige
Abschnitte vorgesehen sind. Für die Radien R6', R8" und R9' gelten die obigen Beziehungen.
[0024] Aus Figur 6 geht der Einsatz des erfindungsgemäßen Schrupp-Schleif-Werkzeugs an Hand-Schleifmaschinen
19 hervor. Das Schrupp-Schleif-Werkzeug wird auf einer Abtriebswelle 20 der Hand-Schleifmaschine
19 aufgesteckt, die durch die Öffnung 3 des Schleif-Werkzeugs hindurch gesteckt wird,
sodass die Achse 7 mit der Mittel-Achse der Abtriebswelle 20 zusammenfällt. Die Befestigung
des Schleif-Werkzeugs auf der Abtriebswelle 20 erfolgt mittels einer Spann-Mutter
21.
[0025] Durch die konvexe Wölbung des Haupt-Schleif-Bereichs 8" zur Schleifseite 4' hin wird
erreicht, dass beim Flächenschleifen von Werkstücken 22, also beim Haupteinsatzgebiet
derartiger Schleif-Werkzeuge, auch bei den unvermeidbaren Pendelbewegungen des Schleif-Werkzeugs
eine gleichmäßige Belastung des Schleifmittel-Belages 11' eintritt, also keine extremen
Flächenpressungen auftreten. Dies führt bei diesen stets an Hand-Schleifmaschinen
eingesetzten Schrupp-Schleif-Werkzeugen zu einem geringeren Verschleiß und damit einer
höheren Standzeit bzw. einer höheren Abtrags-Leistung der Schleifscheibe. Dieser vorteilhafte
Effekt wird noch verstärkt durch die nach außen hin zunehmende Elastizität des Schleif-Werkzeugs
gemäß Figur 5.
[0026] Die stärkere Wölbung im Außen-Schleif-Bereich 15' bzw. 15" bewirkt, dass bei einem
Anstoßen des Außenrandes 13' bzw. 13" der Schleifscheibe an einen Gegenstand keine
Ablösung der Fiber-Schleifscheibe 9' samt Schleifmittel-Belag 11 vom Tragteller 1'
bzw. 1" erfolgt.
1. Schrupp-Schleif-Werkzeug
- mit einem Tragteller (1, 1', 1"), der
- - konzentrisch zu einer Mittel-Längs-Achse (7, 7') ausgebildet ist und
- - eine mittlere Öffnung (3, 3') zur Aufnahme einer Antriebswelle einer Antriebsmaschine
aufweist,
und
- mit einer Fiber-Schleifscheibe (9, 9', 9"), die
- - aus einer Fiber-Scheibe (10, 10'), mit einem harzgebundenen Schleifmittel-Belag
(11, 11') gebildet ist,
- - einen radial zur Mittel-Längs-Achse (7, 7') angeordneten, äußeren ringförmigen
Schleif-Bereich (8, 8', 8") aufweist,
- - sich auf dem Tragteller (1, 1', 1") abstützt und
- - eine Schleifseite (4, 4') aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fiber-Schleifscheibe (9, 9', 9")
auf den Tragteller (1, 1', 1") aufgeklebt ist.
2. Schrupp-Schleif-Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fiber-Schleifscheibe (9, 9', 9") mittels einer Klebstoff-Schicht (12, 12') auf
den Tragteller (1, 1', 1") aufgeklebt ist.
3. Schrupp-Schleif-Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Ceramic-Korn (11.1, 11.1') als Schleifmittel.
4. Schrupp-Schleif-Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schleif-Bereich (8', 8") zur Schleifseite (4') hin konvex mit einem Krümmungsradius
r8' ausgebildet ist.
5. Schrupp-Schleif-Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schleif-Bereich einen Haupt-Schleif-Bereich (8', 8") und einen sich radial zur
Achse (7') nach außen anschließenden Außen-Schleif-Bereich (15', 15") aufweist, der
zur Schleifseite (4') hin konvex mit einem Krümmungsradius r15' ausgebildet ist.
6. Schrupp-Schleif-Werkzeug nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet,
dass für den Krümmungsradius r15' in Bezug auf den Krümmungsradius r8' gilt: r15'<r8'.
7. Schrupp-Schleif-Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass für den Krümmungsradius r8' gilt: 190 mm ≤ r8' ≤ 300 mm und bevorzugt 200 mm ≤ r8'
≤ 250 mm.
8. Schrupp-Schleif-Werkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass für den Krümmungsradius r15' gilt: 17 mm ≤ r15' ≤ 40 mm und bevorzugt 15 mm ≤ r15'
≤ 20 mm.
9. Schrupp-Schleif-Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schleif-Bereich (8', 8") einen Innen-Radius R6' und einen Außen-Radius R8' und
die Fiber-Schleif-Scheibe (9') einen Außen-Radius R9' aufweist, wobei gilt:

und
10. Schrupp-Schleif-Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der Tragteller (1") radial zur Achse (7') eine nach außen zunehmende Elastizität
aufweist.
11. Schrupp-Schleif-Werkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Elastizität radial nach außen stufenweise zunimmt.
12. Schrupp-Schleif-Werkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass der Tragteller (1") mehrere ringförmige Abschnitte (16, 17, 18) aufweist, die jeweils
eine radial zur Achse (7') nach außen abnehmende Dicke h, h', h" aufweisen.
13. Schrupp-Schleif-Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fiber-Scheibe (10, 10') aus Vulkanfiber besteht.