[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Heben und Senken von Lasten, mit den
im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Merkmalen.
[0002] Aus der
DE 10 2004 010 988 A1 ist ein Hybridantriebssystem für einen Portalhubstapler bekannt. Derartige Portalhubstapler
werden weltweit zum Bewegen und Stapeln von Warencontainern eingesetzt. Die erforderliche
Energie wird dabei typischerweise über einen Verbrennungsmotor erzeugt, welcher dann
über einen Drehstromgenerator elektrische Energie zum Antrieb von Fahr- und Hubmotoren
bereitstellt. In der deutschen Anmeldung ist beschrieben, dass zur Speicherung der
beim Abbremsen sowohl des Portalhubstaplers selbst als auch der beim Absenken abgebremsten
Lasten eine Energierückgewinnung über die elektrischen Motoren im generatorischen
Betrieb möglich ist. Die so zurückgewonnene Energie kann dann in Batterien und/oder
Doppelschicht-Kondensatoren gespeichert werden. Um die für das Anheben von Lasten
oder das Beschleunigen des Portalhubstaplers erforderliche Energie aufzubringen, kann
der Verbrennungsmotor und der Drehstromgenerator dann entsprechend kleiner dimensioniert
werden, da in solchen Situationen aus diesen Speichereinrichtungen elektrische Energie
"zugefüttert" werden kann, welche beim Abbremsen oder Absenken der Lasten zurückgewonnen
wurde. In der deutschen Anmeldung ist außerdem beschrieben, dass der Einsatz von Batterien
alleine ebenso wie der Einsatz von Doppelschicht-Kondensatoren alleine hier noch kein
vernünftiges Ergebnis liefert, da beide unterschiedliche Speichercharakteristiken
hinsichtlich der maximalen Speicherkapazität je Zeiteinheit aufweisen. Es wird daher
eine aus der Fahrtzeugtechnik bekannte Verschaltung genutzt, indem Doppelschicht-Kondensatoren
und Batterien als Speicher parallel geschaltet werden, welche dann als Kurzzeitspeicher
und als Langzeitspeicher eingesetzt werden.
[0003] Dies hat den Nachteil, dass zwei spezielle Speichertechnologien notwendig sind, welche
vorgehalten und mitgeführt werden müssen, was den Einsatz entsprechend aufwändig und
teuer macht. Darüber hinaus weisen insbesondere Hochleistungsbatterien einen sehr
hohen Betriebsaufwand auf, da sie im Allgemeinen ständig gekühlt werden müssen und
dennoch eine vergleichsweise kurze Lebensdauer haben. Bei den sehr häufigen Senk-
und Hebevorgängen beispielsweise beim Einsatz der Portalhubstapler in Hafenanlagen
kann dies die Lebensdauer der Hochleistungsbatterien auf wenige Jahre verkürzen, ihr
Austausch ist dann entsprechend aufwändig und teuer und insbesondere auch mit Ausfallzeiten
des mit ihnen ausgerüsteten Portalhubstaplers verbunden.
[0004] Es ist nun die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Heben
und Senken von Lasten zu schaffen, mit einer Energiespeichereinrichtung zur Aufnahme
von beim Senken der Last anfallender Energie, welche einen einfachen und robusten
Aufbau hat, und welche eine lange Lebensdauer ermöglicht.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil von
Patentanspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich dabei aus den abhängigen Ansprüchen.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung sieht es nun vor, dass die Energiespeichereinrichtung
als Druckspeichereinrichtung ausgebildet ist, wobei neben dem als Elektromotor oder
Verbrennungsmotor ausgebildeten primären Antriebsaggregat zum zumindest mittelbaren
Antrieb der Hebeeinrichtung eine hydraulische Maschine vorgesehen ist, welche zumindest
mittelbar mit der Hebeeinrichtung in Verbindung steht. Die hydraulische Maschine ist
dann in der einen Bewegungsrichtung der Hebeeinrichtung dafür geeignet, ein Fluid
von einem Niederdruckspeicher in die Druckspeichereinrichtung zu pumpen, beim Absenken
der Last also die frei werdende potentielle Energie in Druckenergie in einem kompressiblen
Medium umzusetzen. Die hydraulische Maschine ist ferner geeignet, in der anderen Bewegungsrichtung
der Hebeeinrichtung von dem Fluid in der Druckspeichereinrichtung motorisch angetrieben
zu werden und so alleine oder insbesondere ergänzend zum primären Antriebsaggregat
Leistung zum Anheben der Last bereitzustellen. Durch diese Speicherung der beim Absenken
der Last anfallenden Energie in einer Druckspeichereinrichtung ist es möglich, durch
eine entsprechende Dimensionierung der Druckspeichereinrichtung sehr hohe Volumenströme
des Arbeitsfluids und sehr hohe Druckdifferenzen zu realisieren. Damit können auch
große, in kürzester Zeit anfallende Mengen an Energie sicher und zuverlässig mit gutem
Wirkungsgrad gespeichert werden. In der Gegenrichtung kann über dieselbe Maschine
dann die Druckenergie aus der Druckspeichereinrichtung genutzt werden, um beispielsweise
ein Anheben der Last hydraulisch durchzuführen oder zumindest das primäre Antriebsaggregat
durch die in dem Druckspeicher gespeicherte Energie hydraulisch zu unterstützen. Somit
lässt sich eine sehr große Menge an Energie in kürzester Zeit sowohl einspeichern
als auch wieder zum Anheben der Last bereitstellen. Der Aufbau mit einem Druckspeichersystem
und einer hydraulischen Maschine, welche zumindest mittelbar mit der Hebeeinrichtung
verbunden ist, ist dabei vergleichsweise einfach im Aufbau und ist damit entsprechend
wartungsfreundlich und weist eine, insbesondere gegenüber elektrochemischen Systemen,
deutlich längere Lebensdauer auf.
[0007] Damit lässt sich ein einfaches und kostengünstiges System realisieren, welches eine
sehr hohe Effizienz bei der Speicherung und Nutzung der rekuperierten Energie aufweist,
und welches im Betrieb einfach, wartungsfreundlich und kostengünstig mit langer Lebensdauer
betrieben werden kann. Das Fluid, welches von der hydraulischen Maschine gefördert
wird, soll dabei insbesondere ein Hydrauliköl sein. Prinzipiell wären auch andere
Fluide denkbar. Grundsätzlich wäre ein vergleichbarer Aufbau auch pneumatisch, also
mit Luft oder einem gasförmigen Fluid möglich. Bei entsprechend großen Lasten, wie
sie beispielsweise beim Portalhubstapler, Hafenkränen oder dergleichen auftreten,
ist ein hydraulischer, also mit einer inkompressiblen Flüssigkeit betriebener Aufbau,
in jedem Fall zu bevorzugen.
[0008] Grundsätzlich kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Niederdruckspeicher
dabei auf dem Druckniveau der Umgebung liegen, also ein sogenanntes offenes System
eingesetzt werden, oder der Niederdruckspeicher liegt auf einem gegenüber der Umgebung
erhöhten Druckniveau, welches aber immer noch deutlich niedriger als das Druckniveau
in der Druckspeichereinrichtung ist. Ein solches System wird im Allgemeinen als geschlossenes
System bezeichnet. Unabhängig davon, welche Art des Systems gewählt wird, kann es
gemäß einer günstigen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen sein,
dass der Niederdruckspeicher auf einer höheren geodätischen Höhe als die hydraulische
Maschine angeordnet ist. Dieser Aufbau, welcher beim vergleichsweise hohen Aufbau
eines Krans oder eines Portalhubstaplers problemlos zu realisieren ist, ermöglicht
sehr gute Ansaugeigenschaften der hydraulischen Maschine aufgrund des durch den Höhenunterschied
gegebenen Vordrucks.
[0009] Alternativ oder ergänzend könnte dies selbstverständlich auch über Vordrucksysteme
mit entsprechenden Pumpen realisiert werden, diese hätten aber den Nachteil eines
zusätzlichen Energiebedarfs.
[0010] Gemäß einer sehr vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
es außerdem vorgesehen, dass die Hebeeinrichtung mit einer weiteren Bremsvorrichtung
verbunden ist. Die Bremsvorrichtung kann insbesondere eine mechanische Reibbremse
sein und kann dazu dienen, die Hebeeinrichtung vollends auf Null abzubremsen oder
diese bei Notfällen oder Systemausfällen auch ohne Einsatz der hydraulischen Maschine
notfalls bremsen zu können.
[0011] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Aufbaus ist
es außerdem vorgesehen, dass die hydraulische Maschine als Verstellmotor/- pumpe ausgebildet
ist. Diese Ausbildung erlaubt es durch ein Verschwenken der Bauteile der hydraulischen
Maschine zueinander in an sich bekannter Art und Weise den von der hydraulischen Maschine
erzeugten Volumenstrom und damit das Drehmoment und die Leistung entsprechend einzustellen,
um so eine Regelbarkeit sowohl des Bremsvorganges als auch des durch die hydraulische
Maschine im motorischen Betrieb zumindest unterstützten Beschleunigungsvorgangs zu
realisieren.
[0012] In einer sehr günstigen Ausgestaltung dieser Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann es dann vorgesehen sein, dass die hydraulische Maschine ohne Kupplungseinrichtung
direkt auf die Hebeeinrichtung oder ein mit der Hebeeinrichtung direkt gekoppeltes
Getriebe wirkt. Der Aufwand hinsichtlich einer zusätzlichen Kupplung, welche im Betrieb
aktiv betätigt, also ein- und ausgekuppelt wird, lässt sich somit vermeiden. Dies
ist insbesondere bei großen Lasten und damit hohen anfallenden Leistungen beim Abbremsen
und Beschleunigen von besonderem Vorteil, da eine solche Kupplung ansonsten starkem
Verschleiß unterliegt.
[0013] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es ferner vorgesehen, dass diese in einem Aufbau mit einem Bewegungsantrieb.angeordnet
ist, welcher zumindest mittelbar von dem primären Antriebsaggregat angetrieben ist,
wobei die hydraulische Maschine zumindest mittelbar mit dem Bewegungsantrieb in Verbindung
steht. Dieser besonders vorteilhafte Aufbau, bei dem die Vorrichtung in einer Einheit
mit einem Bewegungsantrieb angeordnet ist, ermöglicht es, die Energiespeichereinrichtung
nicht nur für das Heben und Senken von Lasten, sondern auch für die Bewegung des Aufbaus
einzusetzen. Der Bewegungsantrieb kann dabei beispielsweise ein Fahrantrieb sein,
über welchen ein Kran, ein Portalhubstapler oder Ähnliches vorwärts und rückwärts
bewegt werden kann. Der Bewegungsantrieb kann jedoch auch alternativ oder ergänzend
hierzu eine Bewegungseinrichtung sein, über welche der Aufbau verschwenkt werden kann,
oder über welchen die Hebeeinrichtung innerhalb des Aufbaus, beispielsweise bei einem
Portalhubstapler, von der einen Seite auf die andere Seite bewegt werden kann, ohne
dabei die Last unbedingt heben oder senken zu müssen. Dadurch, dass ein solcher Bewegungsantrieb
nun zumindest mittelbar über das primäre Antriebsaggregat angetrieben wird, und zumindest
mittelbar mit der hydraulischen Maschine in Verbindung steht, können auch derartige
Bewegungen durch die Energiespeichereinrichtung entsprechend unterstützt werden. Beim
Abbremsen wird auch hier Energie frei, welche über die hydraulische Maschine entsprechend
gespeichert werden kann, während beim Beschleunigen dann diese gespeicherte Energie
zur Verringerung der Leistung des primären Antriebsaggregates wieder eingesetzt werden
kann.
[0014] In einer besonders günstigen und vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Aufbaus ist es dabei vorgesehen, dass die Hebeeinrichtung als Winde ausgebildet ist,
auf welche ein Seil auf- und abwickelbar ist. Diese Ausgestaltung der Hebevorrichtung
als Winde ermöglicht es direkt durch eine drehende Bewegung, welche von dem primären
Antriebsaggregat und/oder der hydraulischen Maschine direkt oder über ein Getriebe
erzeugt werden kann, die Last entsprechend zu heben und zu senken. Dafür ist es einerseits
möglich, dass gemäß einer der Ausgestaltungen das Seil direkt mit der Last in Verbindung
steht, oder dass das Seil gemäß einer anderen Ausgestaltung mit einer Aufnahmevorrichtung
für die Last in Verbindung steht. Diese Aufnahmevorrichtung könnte beispielsweise
ein Kranausleger, eine Hubgabel oder Ähnliches sein.
[0015] Gemäß einer entsprechenden Weiterbildung hiervon kann es außerdem vorgesehen sein,
dass die Aufnahmeeinrichtung selbst wiederum über eine Hebeeinrichtung verfügt.
[0016] Der hier dargestellte Aufbau eignet sich insbesondere für das Speichern und Zurückgewinnen
hoher Energiemengen in sehr kurzer Zeit. Er hat also eine große Leistungsdichte. Er
ist daher prädestiniert für Vorrichtungen zum Heben und Senken von Lasten, welche
intensiv betrieben werden und dabei vergleichsweise große und schwere Lasten heben
und senken. Hierbei kann die erfindungsgemäße Vorrichtung dann auch ihre besondere
Wartungsfreundlichkeit und ihre lange Lebensdauer ausspielen. Die bevorzugte Verwendung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt daher beim Einsatz in einem Kran, insbesondere
einem Schwerlast- oder Hafenkran. Diese Aufbauten sind typischerweise relativ groß
und schwer, sodass der vergleichsweise große und schwere Aufbau eines hydrostatischen
Speichers und damit die Realisierung eines hydrostatischen Hybridantriebs hier problemlos
möglich ist. Durch eine geeignete Anordnung der Druckspeichereinrichtungen und der
Elemente des erfindungsgemäßen hydrostatischen Speichers kann hier gegebenenfalls
auf Gegengewicht verzichtet werden, welches bei derartigen Kranen als Gegengewicht
zu den zu tragenden Lasten sehr häufig eingesetzt wird.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Aufbaus ergeben sich außerdem
aus den restlichen abhängigen Unteransprüchen und werden anhand des Ausführungsbeispiels
deutlich, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figur näher erläutert wird.
[0018] Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Prinzipskizze;
und
- Figur 2
- eine mögliche Einbindung der Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einen Aufbau mit Bewegungsantrieb.
[0019] Der in Figur 1 dargestellte Aufbau zeigt ein Antriebssystem 1 zum Heben und Senken
einer Last 2, welche hier in direkter Verbindung zu einem Seil 3 prinzipmäßig dargestellt
ist. In der Realität wird die Last 2 typischerweise über Haken oder dergleichen mit
dem Seil 3 verbunden sein. Das Seil 3 läuft in der hier gewählten Prinzipdarstellung
über zwei Umlenkrollen 4 auf eine Winde 5, welche in dem hier dargestellten Fall des
Antriebssystems 1 als Hebeeinrichtung dient. Auf der Winde 5 wird das Seil 3 nun beim
Heben der Last 2 aufgewickelt und von der Winde 5 wird es beim Absenken der Last entsprechend
abgewickelt. Zum Heben und Senken der Last muss also lediglich die Winde 5 angetrieben
und/oder abgebremst werden. Hierfür ist die Winde 5 über ein Zwischengetriebe 6 mit
einem primären Antriebsaggregat 7 verbunden. Dieses primäre Antriebsaggregat 7 kann
beispielsweise als Elektromotor oder als Verbrennungsmotor, gegebenenfalls mit einem
zwischengeschalteten weiteren Getriebe ausgebildet sein. Die Energie kann für den
Fall des Elektromotors dann entweder über eine elektrische Netzanbindung, ein Dieselaggregat
oder dergleichen bereitgestellt werden. Auf eine nähere Darstellung des primären Antriebsaggregats
wurde in der einzigen beigefügten Figur verzichtet.
[0020] Über dieses primäre Antriebsaggregat 7 kann nun, wie auch im Stand der Technik üblich,
die Winde 5 angetrieben werden, sodass das Seil 3 auf- oder abgewickelt wird, worauf
die Last 2 sich hebt oder senkt. Außerdem ist im Bereich der Winde 5 eine Bremse 8
zu erkennen, über welche die Winde 5 typischerweise mechanisch abgebremst werden kann.
Dies kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn der Endpunkt des Senk- oder Hebevorgangs
erreicht ist und ein präzises Anhalten je nach eingesetztem primärem Antriebsaggregat
ohne eine derartige Bremse 8, welche typischerweise als mechanische Reibbremse ausgebildet
ist, so nicht möglich wäre.
[0021] Erfindungsgemäß weist das Antriebssystem 1 nun außerdem ein hydrostatisches Speichersystem
9 auf, welches innerhalb der Strich-2-punktierten Linie dargestellt ist. Dieses hydrostatische
Speichersystem 9 ist über eine Welle 10 und gegebenenfalls ein weiteres Getriebebauteil
mit dem Zwischengetriebe 6 verbunden, sodass die Welle 10 sich, wie durch den Doppelpfeil
dargestellt, beim Heben der Last 2 in die eine und beim Senken der Last 2 in die andere
Richtung dreht. Mit der Welle 10 ist in dem hydrostatischen Speichersystem 9 eine
hydraulische Maschine 11 verbunden. Diese hydraulische Maschine 11 kann dabei sowohl
als Motor als auch als Pumpe eingesetzt werden. Im ersten Betriebsfall, nämlich dem
Einsatz der hydrostatischen Speichereinrichtung 9 zum Speichern von Energie, wird
die Last 2 entsprechend abgesenkt und über die Welle 10 wird die hydraulische Maschine
11 als Pumpe von der sich senkenden Last angetrieben. Die zum Antrieb der Pumpe benötigte
Energie bremst die Last in der gewünschten Art ab. Die als Pumpe angetriebene hydraulische
Maschine 11 saugt aus einem Niederdruckspeicher 12 ein Fluid, insbesondere ein Hydrauliköl,
an und pumpt dieses über ein Steuerventil 13 in einen Hochdruckspeicher 14. Das Steuerventil
13 ist in der Figur 1 in einer Stellung dargestellt, in welcher dieses Einspeichern
von Druckenergie in dem Hochdruckspeicher 14 als Druckspeichereinrichtung erfolgen
soll. Das über die hydraulische Maschine 11 in den Bereich des Hochdruckspeichers
14 gepumpte Medium kann das Steuerventil 13 in Richtung zu dem Hochdruckspeicher 14
hin passieren, der Rückweg ist durch ein Rückschlagelement abgesperrt. Damit sammelt
sich in dem Hochdruckspeicher 14 eine immer höhere Menge des Fluids unter einem entsprechenden
Druck und wird hier gegen einen Federmechanismus, beispielsweise in Form einer Gasfeder,
durch einen in dem Hochdruckspeicher 14 verbleibenden mit Gas gefüllten Raum gepresst.
In dem Hochdruckspeicher 14 wird so also die beim Abbremsen der Last 2 anfallende
Bremsenergie in Form von Druckenergie, in welche sie die als hydraulische Pumpe betriebene
Maschine 11 wandelt, gespeichert. Der Hochdruckspeicher 14 selbst kann dabei in verschiedenen
an sich bekannten Bauarten ausgeführt sein, beispielsweise mit einem Kolben und einer
Vielzahl von Speichervolumina, einem großen Speichervolumen oder Ähnlichem. In dem
Hochdruckspeicher 14 ist nun also eine entsprechende Menge an Energie in Form von
Druck gespeichert. Soll nun die Last 2 oder eine andere Last 2 durch das Antriebssystem
1 wieder angehoben werden, so kann das Steuerventil 13, beispielsweise magnetisch,
gegen die hier dargestellte Rückstellfeder betätigt werden. Das Steuerventil 13 schaltet
so einen Weg von dem Hochdruckspeicher 14 in Richtung der hydraulischen Maschine 11
frei. Die hydraulische Maschine 11 kann dann als Motor betrieben werden, in welchem
sich das unter hohem Druck stehende Arbeitsmedium entspannt und in den Bereich des
Niederdruckspeichers 12 abfließt. Die im Bereich der hydraulischen Maschine 11 als
Motor anfallende Energie treibt dann die Welle 10 und kann über das Zwischengetriebe
6 alleine oder ergänzend zu einer Antriebsleistung des primären Antriebsaggregats
7 die Winde 5 entsprechend antreiben und so (helfen), die Last 2 anheben.
[0022] Dieser Aufbau des Antriebssystems 1 mit dem hydrostatischen Speichersystem 9 ermöglicht
es so beim Absenken der Last 2, anfallende Energie in Druckenergie umzuwandeln und
mit dem beim Betrieb der hydraulischen Maschine 11 als Pumpe anfallenden Drehmoment
die Last 2 abzubremsen, sodass diese nicht auf dem Untergrund, auf welchem sie abgesenkt
werden soll, aufschlägt. Da mit abnehmender Geschwindigkeit der Last 2 die Möglichkeit
zum Abbremsen derselben über die hydraulische Maschine 11 als Pumpe entsprechend abnimmt,
kann zum endgültigen Abbremsen auf den letzten Zentimetern die Bremse 8 zusätzlich
eingesetzt werden. Wird die Last 2 oder eine andere Last 2 dann durch das Antriebssystem
1 wieder angehoben, kann der in dem Hochdruckspeicher 14 gespeicherte Druck zum Antrieb
der hydraulischen Maschine 11 als Motor genutzt werden, um so alleine oder ergänzend
zu dem primären Antriebsaggregat 7 die zum Anheben der Last 2 erforderliche Leistung
bereitzustellen.
[0023] In der Darstellung der Figur 2 ist ein schematisierter Abschnitt des Antriebssystems
1 der Figur 1 nochmals dargestellt. In dieser alternativen Ausführungsform ist zwischen
dem Zwischengetriebe 6 und der Winde 5 ein Kupplungselement 15 angeordnet, über welche
die Winde 5 in diesem speziellen Fall von dem Zwischengetriebe 6 abgekuppelt werden
kann. Außerdem weist das Zwischengetriebe 6 eine Triebverbindung über ein weiteres
Kupplungselement 16 zu einem Bewegungsantrieb 17 auf. Dieser Bewegungsantrieb 17 ist
dabei als schematisierte Getriebeeinheit dargestellt. Der Bewegungsantrieb 17 kann
für verschiedene Bewegungsaufgaben eingesetzt werden. Beim Einsatz des Antriebssystems
1 in einem Kran, beispielsweise einem Hafenkran, kann der Bewegungsantrieb 17 sowohl
eine Fahrbewegung des Krans realisieren, als auch ein Verschwenken des Krans, beispielsweise
um eine senkrecht zur Erdoberfläche stehende Achse. Beim Einsatz in einem Portalhubstapler
kann über den Bewegungsantrieb ebenfalls eine Bewegung des Portalhubstaplers und/oder
eine seitliche Bewegung einer Aufnahmeeinrichtung für die Last 2 innerhalb des Portals
realisiert werden. Auch diese Bewegungen können in dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
über das primäre Antriebsaggregat 7 und das Zwischengetriebe 6 sowie die weitere Kupplungseinrichtung
16 realisiert werden. Durch die mittelbare Verbindung mit dem hydraulischen Speichersystem
9 können auch hier Energien, welche beim Abbremsen der Bewegung auftreten, durch die
hydraulische Maschine 11 im Pumpbetrieb abgebremst werden. Damit lässt sich auch in
solchen Situationen zurückgewonnene Energie in dem hydraulischen Speichersystem 9
speichern. Diese Energie kann dann sowohl zum (unterstützenden) Antrieb der Winde
5 als auch zum (unterstützenden) Antrieb des Bewegungsantriebs 17 mit eingesetzt werden.
[0024] Dieser Aufbau gemäß den Figuren 1 und 2 kann also einen großen Teil der beim Absenken
der Last und beim Abbremsen einer Bewegung anfallenden Energie zwischenspeichern und
diesen zu einem späteren Zeitpunkt wieder verwenden. Der Aufbau ermöglicht es daher,
das primäre Antriebsaggregat 7 entsprechend kleiner zu dimensionieren und so einen
einfachen, kostengünstigen und energieeffizienten Aufbau des Antriebssystems 1 für
eine Vorrichtung zum Heben und Senken von Lasten zu realisieren. Die bevorzugte Verwendung
kann beim Einsatz beispielsweise in Schwerlastkranen oder Hafenkranen erfolgen, welche
als vergleichsweise große und schwere Bauteile ohnehin ein vergleichsweise großes
Bauvolumen aufweisen und den Platz für das hydrostatische Speichersystem 9 im Allgemeinen
problemlos zur Verfügung stellen können. Das hydrostatische Speichersystem 9 kann
aufgrund der eingesetzten Bauteile und des mit ihnen verbundenen Gewichts dabei auch
als Gegengewicht mit eingesetzt werden, sodass beispielsweise in einem Bereich, in
dem ansonsten das Gegengewicht angeordnet ist, das hydrostatische Speichersystem 9
eingebaut werden kann. Ohne zusätzlichen Aufwand an Bauraum können so die geschilderten
Vorteile genutzt werden. Das hydrostatische Speichersystem 9 ist dabei in der Lage,
auch hohe und höchste Mengen an Energie einzuspeichern, ohne nennenswerte Verluste,
wie sie beispielsweise beim Einspeichern von elektrischer Energie in einer Batterie
auftreten würden. Anders als Batterien weist das hydrostatische Speichersystem 9 außerdem
eine sehr hohe Lebensdauer auf und benötigt während des Betriebs keine oder kaum Wartung.
[0025] Wie bereits eingangs erwähnt, ist der Aufbau dabei beispielhaft zu verstehen. Anstelle
des hier dargestellten Niederdruckspeichers, welcher gegenüber der Umgebung offen
ist, wäre es selbstverständlich auch denkbar, einen Niederdruckspeicher 12 zu verwenden,
welcher bereits auf einem gegenüber der Umgebung erhöhten Druckniveau angesiedelt
ist. Dann wird gegebenenfalls das Ansaugen des Arbeitsmediums durch die als Pumpe
genutzte hydraulische Maschine 11 einfacher. Dies könnte auch durch ein entsprechendes
Vordrucksystem, beispielsweise mit einer Vordruckpumpe, realisiert werden.
[0026] Da in Kranen, insbesondere in Schwerlast- oder Hafenkranen, häufig vergleichsweise
viel Bauraum zur Verfügung steht, wäre es auch denkbar, den Niederdruckspeicher 12
unabhängig davon, ob er als Druckspeicher oder als offener Speicher ausgebildet ist,
auf einer geodätisch höheren Höhe in dem Kran anzuordnen, als die hydraulische Maschine
11. Durch den Höhenunterschied wäre dann eine gute Ansaugung des Arbeitsmediums durch
die hydraulische Maschine 11 im Pumpbetrieb gewährleistet. Der geringfügig höhere
Druckverlust beim Entleeren des Hochdruckspeichers über die hydraulische Maschine
11 im motorischen Betrieb, bei dem dann das Arbeitsmedium in den höher liegenden Niederdruckspeicher
gelangt, lässt sich verschmerzen.
[0027] In der Darstellung der Figur 1 ist außerdem zu erkennen, dass die hydraulische Maschine
11 als Verstellmotor/-pumpe ausgebildet sein soll. Als solche verfügt sie über die
Möglichkeit, der von ihr geförderten oder genutzten Volumenstrom entsprechend einzustellen,
und bei einer entsprechenden Einstellung auf "Null" die hydraulische Maschine 11 über
die Welle 10 praktisch kraftfrei mitzubewegen. Dadurch kann auf eine Kupplung im Bereich
der Welle 10 verzichtet werden, welche bei häufigem Ein- und Auskuppeln einem entsprechend
hohen Verschleiß unterliegen würde.
1. Vorrichtung zum Heben und Senken von Lasten mit
1.1 einem als Elektromotor oder Verbrennungsmotor ausgebildeten primären Antriebsaggregat
(7), welches
1.2 zumindest mittelbar eine Hebeeinrichtung (5) antreibt, welche zumindest mittelbar
mit einer Last in Verbindung steht, und mit
1.3 einer Energiespeichereinrichtung zur Aufnahme von beim Senken der Last anfallender
Energie,
dadurch gekennzeichnet, dass
1.4 die Energiespeichereinrichtung als Druckspeichereinrichtung (14) ausgebildet ist,
wobei
1.5 neben dem primären Antrieb durch das Antriebsaggregat (7) eine hydraulische Maschine
(11) vorgesehen ist, welche zumindest mittelbar mit der Hebeeinrichtung (5) in Antriebs-/Abtriebsverbindung
steht, wobei
1.6 die hydraulische Maschine (11) in der einen Bewegungsrichtung der Hebeeinrichtung
(5) ein Fluid von einem Niederdruckspeicher (12) in die Druckspeichereinrichtung (14)
pumpt, und wobei
1.7 die hydraulische Maschine (11) in der anderen Bewegungsrichtung der - Hebeeinrichtung
(5) von dem Fluid in der Druckspeichereinrichtung (14) motorisch angetrieben ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederdruckspeicher (12) auf einem Druckniveau der Umgebung liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederdruckspeicher (12) auf einem gegenüber der Umgebung erhöhten Druckniveau
liegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederdruckspeicher (12) auf einer höheren geodätischen Höhe als die hydraulische
Maschine (11) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebeeinrichtung (5) mit einer weiteren Bremsvorrichtung (8) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulische Maschine (11) als Verstellmotor/-pumpe ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulische Maschine (11) ohne Kupplungseinrichtung direkt mit der Hebeeinrichtung
(5) oder einem mit der Hebeeinrichtung gekoppelten Getriebe (6) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch ihre Anordnung in einem Aufbau mit einem Bewegungsantrieb (17), welcher zumindest
mittelbar von dem primären Antriebsaggregat (7) angetrieben ist, wobei die hydraulische
Maschine (11) zumindest mittelbar mit dem Bewegungsantrieb (17) in Verbindung steht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewegungsantrieb (17) und/oder die Hebeeinrichtung (5) über Kupplungselemente
(15, 16) wahlweise mit einer Getriebeeinrichtung (Zwischengetriebe 6) verbindbar sind,
welche wiederum mit dem primären Antriebsaggregat (7) und der hydraulischen Maschine
(11) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebeeinrichtung als Winde (5) ausgebildet ist, auf welcher ein Seil (3) auf-
und abwickelbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (2) mit der Last (2) in Verbindung steht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (3) mit einer Aufnahmevorrichtung für die Last (2) in Verbindung steht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinrichtung ihrerseits eine Hebeeinrichtung aufweist.
14. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13 in einem Kran, insbesondere
einem Schwerlast- oder Hafenkran.