[0001] Die Erfindung betrifft eine Wäschebehandlungsmaschine, insbesondere eine Waschmaschine
oder einen Wäschetrockner, mit einer Vorrichtung zur Bestimmung des Gewichts einer
in die Wäschebehandlungsmaschine eingebrachten Zuladung.
[0002] Aus
DE 89 05 565.9 U1 ist eine Vorrichtung zur Füllmengenmessung und entsprechenden Dosierung bei Waschmaschinen
bekannt. Es wird vorgeschlagen, eine Wiegeanordnung in den Waschmaschinenfüßen zur
Erfassung des durch das einzufüllende Material ändernde Gewicht im Waschmaschinenbereich
vorzusehen und deren Signale einer zentralen elektronischen Steuerschaltung zuzuführen.
Diese Vorrichtung hat den enormen Nachteil, dass die Messung ungewollt dadurch verfälscht
wird, dass der Benutzer Gegenstände, wie beispielsweise Waschutensilien, dauernd oder
vorübergehend auf der Waschmaschine abgelegt.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Wäschebehandlungsmaschine
mit einer Vorrichtung zur Ermittlung des Gewichts einer Zuladung anzugeben, die auf
einfache Wiese eine zuverlässige und unverfälschte Bestimmung des Gewichts einer Zuladung
ermöglicht.
[0004] Die Aufgabe wird durch eine Wäschebehandlungsmaschine gelöst, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass die Vorrichtung zur Bestimmung des Gewichts der Zuladung eine erste Kraftmessvorrichtung
und eine zweite Kraftmessvorrichtung aufweist, wobei auf die erste Kraftmessvorrichtung
die Gesamtgewichtskraft der Wäschebehandlungsmaschine samt darin und darauf befindlicher
Gegenstände wirkt, und wobei auf die zweite Kraftmessvomchtung - vorzugsweise ausschließlich
- die Gewichtskraft von auf der Wäschebehandlungsmaschine befindlicher (fremder) Gegenstände
wirkt.
[0005] Die erfindungsgemäße Wäschebehandlungsmaschine hat den Vorteil, dass eine zuverlässige
Bestimmung des Gewichts der Zuladung unabhängig davon ermöglicht ist, ob der Benutzer
der Wäschebehandlungsmaschine Gegenstände - und sei es nur eine Wäscheklammer - auf
der Wäschebehandlungsmaschine ablegt. Vorteilhafter Weise ist es sogar ermöglicht,
auf der erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsmaschine eine weitere Wäschebehandlungsmaschine
- beispielsweise einen Wäschetrockner auf einer erfindungsgemäßen Waschmaschine -
abzustellen, ohne dass die Funktion der Bestimmung des Gewichts der Zuladung beeinträchtigt
wird.
[0006] Bei einer besonderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsmaschine
ist vorgesehen, dass die Vorrichtung zur Bestimmung des Gewichts der Zuladung das
Gesamtgewicht der Wäschebehandlungsmaschine samt darin und darauf befindlicher Gegenstände
ermittelt und hiervon das Gewicht von auf der Wäschebehandlungsmaschine abgelegter
Gegenstände subtrahiert.
[0007] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die erste Kraftmessvorrichtung erste elektronische
Messsignale erzeugt und dass die zweite Kraftmessvorrichtung zweite elektronische
Messsignale erzeugt. Bei den elektronischen Messsignalen kann es sich um analoge oder
um digitale Messsignale handeln. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung
zur Bestimmung des Gewichts der Zuladung die zweiten Messsignale von den ersten Messsignalen
elektronisch subtrahiert. Dies kann beispielsweise durch eine analoge Subtraktionsschaltung
erfolgen. Es ist jedoch auch möglich, digitale Signale subtrahierend zu verarbeiten.
[0008] Bei einer ganz besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsmaschine
ist vorgesehen, dass die Wäschebehandlungsmaschine die Auswahl und/oder den Ablauf
eines Wäschebehandlungsprogramms und/oder eine Zugabemenge und/oder Wäschebehandlungsparameter
in Abhängigkeit von einem ermittelten Zuladungsgewicht oder in Abhängigkeit von einem
zeitlichen Verlauf eines ermittelten Zuladungsgewichts steuert. Diese Ausführungsform
hat den besonderen Vorteil, dass eine ganz präzise Anpassung der Behandlungsparameter
und der Zugabemengen und der Behandlungszeiten erfolgen kann. Hierdurch kann zum einen
die Wäschebehandlungszeit verringert werden, darüber hinaus kann eine Wäscheschonung
ermöglicht werden und es kann Energie eingespart werden. In diesem Zusammenhang kann
die Zugabemenge beispielsweise eine Menge an Waschmittel und/oder eine Menge an Wasser
und/oder eine Menge an Weichspüler genauso betreffen, wie selbstverständlich das Gewicht
der zu behandelnden Wäsche als solches, wobei in die Ermittlung vorgespeicherte spezifische
Gewichte einzelner Komponenten eingehen können. In erfindungsgemäßer Weise kann die
Wäschebehandlungsmaschine in Abhängigkeit von der ermittelten Zuladung beziehungsweise
in Abhängigkeit vom zeitlichen Verlauf der ermittelten Zuladung beispielsweise eine
Wasch- oder Trocknungstemperatur oder eine Umdrehungsgeschwindigkeit einer Trommel
oder eine Behandlungsdauer als Wäschebehandlungsparameter steuern.
[0009] Bei einer besonders robusten und kostengünstig herstellbaren Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsmaschine weist die erste Kraftmessvorrichtung zumindest
einen ersten Kraftsensor - vorzugsweise zumindest drei Kraftsensoren - auf. Dieser
bzw. diese können beispielsweise als Standfüße ausgebildet sein oder zwischen den
Standfüßen und einem Gehäuse oder einer Bodenplatte angeordnet sein. Darüber hinaus
kann vorgesehen sein, dass die zweite Kraftmessvorrichtung zumindest einen zweiten
Kraftsensor aufweist und einen von diesem getragenen Deckel, wobei der Deckel die
Gesamtvorrichtung nach oben begrenzend abschließen kann.
[0010] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weist die erste Kraftmessvorrichtung vier
als Standfüße ausgebildete Kraftsensoren auf. Darüber hinaus sind, zumindest drei
zweite Kraftsensoren vorgesehen, die einen die Wäschebehandlungsmaschine nach oben
begrenzenden Deckel tragen, ohne dass der Deckel auf weiteren Bauelementen aufliegt.
[0011] Die erfindungsgemäße Wäschebehandlungsmaschine ermöglicht nicht ausschließlich das
Bestimmen des Gewichts eingebrachter Wäschestücke, sondern auch die Bestimmung des
Gewichts - und damit zumindest indirekt der Menge - an eingebrachtem (zugelaufenem)
Wasser und ermöglicht auch die Bestimmung des Gewichts von eingebrachtem Waschmittel
oder Weichspüler, dies insbesondere wenn diese Komponenten aus einem externen Vorratsbehälter
oder über externe Zuleitungen eingebracht worden sind.
[0012] Darüber hinaus ist es selbstverständlich auch möglich, dass die Vorrichtung zur Bestimmung
des Gewichts der Zuladung auch das Gewicht eines Abflusses an Brauchwasser und die
Menge des abgeflossenen Brauchwassers ermitteln kann, beispielsweise um die Auswahl
oder den Ablauf eines Wäschebehandlungsprogramms zu steuern.
[0013] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch dargestellt und wird anhand
der Figuren nachfolgend beschrieben, wobei gleich wirkende Elemente mit denselben
Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:
Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Wäschebehandlungsmaschine 1 mit einer Vorrichtung
zur Bestimmung des Gewichts der Zuladung, die eine erste Kraftmessvorrichtung 2 und
eine zweite Kraftmessvorrichtung 3 aufweist. Die erste Kraftmessvorrichtung 2 beinhaltet
vier erste Kraftsensoren 4, die als Standfüße 5 ausgebildet sind und die derart miteinander
verschaltet sind, dass sie ein Messsignal erzeugen, das proportional zur Gesamtgewichtskraft
der Wäschebehandlungsmaschine (ohne das Gewicht der Standfüße) samt darin und darauf
befindlicher Gegenstände ist. Die Wäschebehandlungsmaschine 1 weist eine Befüllungsöffnung
6 auf, durch die Wäschestücke eingebracht werden können. Darüber hinaus weist die
Wäschebehandlungsmaschine 1 ein Gehäuse 7 auf, das nach oben von einem Deckel 8 begrenzt
ist. Der Deckel 8 ist von zweiten Kraftsensoren 9 der zweiten Kraftmessvorrichtung
3 alleinig getragen. Nur exemplarisch ist ein Gegenstand, nämlich eine Waschmittelflasche
10 auf dem Deckel abgestellt, dessen Gewicht von der zweiten Kraftmessvorrichtung
3 insoweit erfasst wird, als diese Messsignale erzeugt, die proportional zum Gewicht
dieses Gegenstandes sind. Die Vorrichtung zur Bestimmung des Gewichts der Zuladung
subtrahiert, die von den zweiten Kraftsensoren 9 erzeugten Messsignale elektronisch
von den von den ersten Kraftsensoren 4 erzeugten Messsignale, um ein Messsignal zu
generieren, das ausschließlich vom Gewicht der Zuladung - nicht vom Gewicht von auf
dem Deckel 8 abgestellter Gegenstände - abhängig ist. Nicht eingezeichnet ist ein
Zulaufschlauch für Wasser, wobei jedoch auch eine Zuladung durch einlaufendes Wasser
zuverlässig ermittelt werden kann.
[0014] Die Erfindung wurde in Bezug auf eine besondere Ausführungsform beschrieben. Es ist
jedoch selbstverständlich, dass Änderungen und Abwandlungen durchgeführt werden können,
ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
Bezugszeichenliste:
[0015]
- 1
- Wäschebehandlungsmaschine
- 2
- erste Kraftmessvorrichtung
- 3
- zweite Kraftmessvorrichtung
- 4
- Kraftsensor
- 5
- Standfüße
- 6
- Befüllungsöffnung
- 7
- Gehäuse
- 8
- erste Kraftsensoren
- 9
- zweite Kraftsensoren
- 10
- Waschmittelflasche
1. Wäschebehandlungsmaschine, insbesondere Waschmaschine oder Wäschetrockner, mit einer
Vorrichtung zur Bestimmung des Gewichts einer in die Wäschebehandlungsmaschine eingebrachten
Zuladung, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur Bestimmung des Gewichts der Zuladung eine erste Kraftmessvorrichtung
und eine zweite Kraftmessvorrichtung aufweist, wobei auf die erste Kraftmessvorrichtung
die Gesamtgewichtskraft der Wäschebehandlungsmaschine samt darin und darauf befindlicher
Gegenstände wirkt, und wobei auf die zweite Kraftmessvorrichtung die Gewichtskraft
von auf der Wäschebehandlungsmaschine befindlicher Gegenstände wirkt.
2. Wäschebehandlungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur Bestimmung des Gewichts der Zuladung das Gesamtgewicht der Wäschebehandlungsmaschine
samt darin und darauf befindlicher Gegenstände ermittelt und hiervon das Gewicht von
auf der Wäschebehandlungsmaschine befindlicher Gegenstände subtrahiert.
3. Wäschebehandlungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kraftmessvorrichtung erste elektronische Messsignale erzeugt und dass die
zweite Kraftmessvorrichtung zweite elektronische Messsignale erzeugt.
4. Wäschebehandlungsmaschine nach Anspruch 3, dadurch kennzeichnet, dass die Messsignale analoge Messsignale sind.
5. Wäschebehandlungsmaschine nach Anspruch 3, dadurch kennzeichnet, dass die Messsignale digitale Messsignale sind.
6. Wäschebehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur Bestimmung des Gewichts der Zuladung die zweiten Messsignale
von den ersten Messsignalen subtrahiert.
7. Wäschebehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wäschebehandlungsmaschine die Auswahl und/oder den Ablauf eines Wäschebehandlungsprogramms
und/oder eine Zugabemenge und/oder einen Wäschebehandlungsparameter in Abhängigkeit
von einem ermittelten Zuladungsgewicht steuert.
8. Wäschebehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wäschebehandlungsmaschine die Auswahl und/oder den Ablauf eines Wäschebehandlungsprogramms
und/oder eine Zugabemenge und/oder einen Wäschebehandlungsparameter in Abhängigkeit
von einem zeitlichen Verlauf eines ermittelten Zuladungsgewichts steuert.
9. Wäschebehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugabemenge eine Menge an Waschmittel und/oder eine Menge an Wasser und/oder
eine Menge an Weichspüler betrifft.
10. Wäschebehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wäschebehandlungsparameter eine Wasch- oder Trocknungstemperatur oder eine Umdrehungsgeschwindigkeit
einer Trommel oder eine Behandlungsdauer betrifft.
11. Wäschebehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kraftmessvorrichtung zumindest einen ersten Kraftsensor aufweist und/oder
die zweite Kraftmessvorrichtung zumindest einen zweiten Kraftsensor aufweist.
12. Wäschebehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kraftmessvorrichtung erste Kraftsensoren aufweist, die als Standfüße ausgebildet
sind oder die zwischen Standfüßen und einem Gehäuse oder einer Bodenplatte angeordnet
sind.
13. Wäschebehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kraftmessvorrichtung einen die Wäschebehandlungsmaschine nach oben begrenzenden
Deckel aufweist.
14. Wäschebehandlungsmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein zweiter Kraftsensor vorgesehen ist, der den Deckel trägt.
15. Wäschebehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht der Zuladung das Gewicht eingebrachter Wäschestücke und/oder das Gewicht
von Waschmittel und/oder das Gewicht von Wasser und/oder das Gewicht von Pflegemittel
betrifft.