[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Calciumcarbonatpartikel
und Faserfibrillen enthaltenden Verbundstoffes.
[0002] Den bei der Papierherstellung eingesetzten Faserstoffsuspensionen werden in der Regel
Füllstoffe zugegeben, um die Eigenschaften, insbesondere die optischen Eigenschaften,
des aus der Faserstoffsuspension hergestellten Papiers zu verbessern. Zudem führt
die Füllstoffzugabe zu einer Verringerung der Produktionskosten, da Füllstoffe kostengünstiger
als Faserstoff sind, welcher durch den Füllstoff teilweise ersetzt wird. Ein für diesen
Zweck häufig eingesetzter Füllstoff ist Calciumcarbonat.
[0003] Aus der
US 6,156,118 ist ein Verfahren zur Herstellung eines zur Herstellung von Papier geeigneten Füllstoffs
bekannt, bei dem die Fasern einer Faserstoffsuspension zunächst in einem Refiner gemahlen
werden, um in der Faserstoffsuspension Fibrillen zu bilden, bevor der so erhaltenen
Fasern und Fibrillen enthaltenen Suspension Calciumcarbonatpartikel zugegeben werden.
Ein Nachteil eines solchen Verfahrens, bei dem einer Faserstoffsuspension Calciumcarbonatpartikel
zugegeben werden, liegt allerdings darin, dass die Calciumcarbonatpartikel nur schlecht
an den Fasern bzw. Fibrillen haften. Zudem weist das mit einer solchen Faserstoffsuspension
hergestellte Papier eine vergleichsweise geringe Festigkeit und ein vergleichsweise
geringes spezifisches Volumen auf.
[0004] Um eine bessere Bindung des Füllstoffs an Fasern zu erreichen, ist es vorgeschlagen
worden, der Faserstoffsuspension zusammen mit dem Füllstoff ein oder mehrere Retentionshilfen
zuzugeben, wie beispielsweise Polyacrylamid. Allerdings verursachen diese Verfahren
zusätzliche Kosten und sind bezüglich der Menge an einzubringendem Füllstoff beschränkt.
[0005] Ferner sind Verfahren zur Herstellung von Calciumcarbonatpartikeln und Fasern enthaltenden
Verbundstoffen bekannt, bei denen das Calciumcarbonat der Faserstoffsuspension nicht
in Form eines Feststoffes zugegeben wird, sondern bei denen das Calciumcarbonat in
der Faserstoffsuspension nach der Zugabe entsprechender Reagenzien in situ gebildet
wird. Ein entsprechendes Verfahren wird beispielsweise in der
US 5,824,364 offenbart. Bei diesem Verfahren wird die Faserstoffsuspension zunächst in einem Refiner
behandelt, um einen Teil der Fasern zu Fibrillen zu mahlen, bevor der so behandelten
Faserstoffsuspension, deren Fasern an ihrer Oberfläche Mikrofibrillen aufweisen, Calciumhydroxid
und Kohlendioxid zugegeben werden, wodurch sich auf den Mikrofibrillen Calciumcarbonatkristalle
ablagern, welche die Mikrofibrillen einschließen. Dadurch soll eine feste Bindung
der Mikrofibrillen und der Calciumcarbonatpartikel auch ohne Zugabe von Retentionshilfen
erreicht werden. Obwohl ein mit einem solchen Verbundstoff hergestelltes Papier eine
Verbesserung der Festigkeit bzw. des spezifischen Volumens aufweist, zeichnet sich
der Verbundstoff durch eine schlechte Entwässerungsfähigkeit aus.
[0006] Schließlich ist aus der
WO 2004/053228 A2 ein Verfahren zur Herstellung eines Calciumcarbonat und Fibrillen enthaltenden Verbundstoffs
bekannt, bei dem einer Calciumhydroxidlösung in einem ersten Reaktor Keime und Kohlendioxid
zugegeben werden, um eine Suspension aus Calciumhydroxidlösung und Calciumcarbonatpartikeln
zu erhalten, bevor diese Suspension in einen zweiten Reaktor überführt und dort erneut
mit Kohlendioxid versetzt wird, um in der Calciumhydroxid-Calciumcarbonat-Suspension
weiteres Calciumcarbonat auszufällen. Danach wird diese Suspension in einen dritten
Reaktor überführt, in dem der Suspension Faserfibrillen und erneut Kohlendioxid zugegeben
werden, um einen Calciumcarbonat und Fibrillen enthaltenden Füllstoff zu erhalten.
In einer Ausführungform werden der Calciumhydroxidlösung in dem ersten Reaktor Keime
mit einer Partikelgröße zwischen 0,1 und 0,4 µm zugegeben. In einer weiteren spezifischen
Ausführungsform dieses Verfahrens werden Calciumcarbonatpartikel mit einer Partikelgröße
zwischen 1 und 2,5 µm mit einer Mischung aus Calciumhydroxidlösung, Natriumbicarbonat
und Kohlendioxid versetzt, um rhomboedrische Kristalle zu erzeugen. Dann werden dieser
Mischung Fibrillen und Wasser zugegeben, bevor weiteres Kohlendioxid bei einem pH-Wert
von 7,0 zugegeben wird. Zwar weist das mit diesen Verbundstoffen erhältliche Papier
auch bei erhöhten Füllstoffanteilen eine ausreichende Festigkeit auf. Allerdings zeichnet
sich der Verbundstoff ebenfalls durch eine schlechte Entwässerungsfähigkeit sowie
durch ein unzureichendes spezifisches Volumen aus.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung eines Verfahrens
zur Herstellung eines Calciumcarbonatpartikel und Faserfibrillen enthaltenden Verbundstoffes,
welches zum einen schnell und einfach durchführbar ist, und welches zudem einen Verbundstoff
ergibt, in dem die Calciumcarbonatpartikel fest mit den Fibrillen und ggf. Fasern
verbunden sind, welcher sich insbesondere durch eine gute Entwässerungsfähigkeit auszeichnet
und welcher zur Herstellung. von Papier mit einer großen Füllstoffmenge, mit einer
großen Festigkeit und mit einem großen spezifischen Volumen geeignet ist.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines
Calciumcarbonatpartikel und Faserfibrillen enthaltenden Verbundstoffes, welches die
nachfolgenden Schritte umfasst:
- a) Bereitstellen einer Suspension, welche Cellulosefibrillen und/oder Stärkefibrillen
enthält,
- b) Zugabe von Calciumcarbonatpartikeln zu der Suspension, wobei die Calciumcarbonatpartikel
eine skalenoedrische Morphologie aufweisen und einen mittleren Partikeldurchmesser
(d50) von mehr als 2,5 µm bis 4 µm aufweisen, und wobei das Gewichtsverhältnis Fibrillen
zu Calciumcarbonatpartikeln in der Suspension auf 0,2:1 bis 4:1 eingestellt wird,
- c) Zugabe von Calciumionen zu der Suspension, wobei das Gewichtsverhältnis der Calciumionen
zu den Fibrillen in der Suspension auf 0,02:1 bis 0,2:1 eingestellt wird,
- d) Einstellen des pH-Werts der Suspension auf einen Wert von wenigstens 7,5 und
- e) Zugabe von Kohlendioxid oder eines von Calciumcarbonat verschiedenen Carbonatsalzes
zu der Suspension und Inkubation der Suspension, um Calciumcarbonat auf den in dem
Schritt b) zugegebenen Calciumcarbonatpartikeln und den Fibrillen zu präzipitieren.
[0009] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung konnte überraschenderweise herausgefunden werden,
dass durch das vorstehende Verfahren auf einfache und kostengünstige Weise ein Calciumcarbonatpartikel,
ggf. Fasern und Faserfibrillen enthaltender Verbundstoff erhalten wird, in dem die
Calciumcarbonatpartikel fest mit den Fibrillen und ggf. Fasern verbunden sind, welcher
sich durch eine gute Entwässerungsfähigkeit auszeichnet und welcher zur Herstellung
von Papier mit einer großen Füllstoffmenge, mit einer großen Festigkeit und mit einem
großen spezifischen Volumen geeignet ist. Wie dargelegt, führen die aus dem Stand
der Technik bekannten Verfahren, bei denen Calciumcarbonatpartikel zu einer ggf. Fibrillen
enthaltenden Faserstoffsuspension zugegeben werden, zu einem Verbundstoff mit einer
ausreichend hohen Entwässerungsfähigkeit, wobei jedoch das damit hergestellte Papier
eine geringe Festigkeit und ein geringes spezifisches Volumen aufweist. Hingegen führen
die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren, bei denen Calciumcarbonat in situ
in einer ggf. Fibrillen enthaltenen Faserstoffsuspension gebildet wird, zu einem Verbundstoff
mit einer ungenügenden Entwässerungsfähigkeit, welcher aber die Herstellung von Papier
mit einer ausreichend hohen Festigkeit erlaubt. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden nunmehr Verbundstoffe erhalten, welche nicht nur zu Papier mit einer bei erhöhten
Füllstoffgehalten ausreichend hohen Festigkeit und ausreichend hohem spezifischen
Volumen verarbeitet werden können, sondern welche sich insbesondere auch durch eine
gute Entwässerungsfähigkeit auszeichnen.
[0010] Insbesondere war es überraschend, dass die vorstehenden Eigenschaften, nämlich eine
gute Entwässerungsfähigkeit des Verbundstoffs und dessen Verarbeitbarkeit zu Papier
mit einem hohen spezifischen Volumen und mit einer hohen Festigkeit, auch möglich
sind, wenn der Verbundstoff bzw. das Papier hohe Mengen an Füllstoff enthält. Grundsätzlich
gilt, dass mit einem höheren Füllstoffgehalt die Festigkeit des Papiers abnimmt. Mit
dem mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Verbundstoff kann jedoch überraschenderweise
Papier mit einem hohen Füllstoffgehalt, wie beispielsweise mit einem Calciumcarbonatgehalt
von bis zu 60 Gew.-% insbesondere 10 bis 40 Gew.-%, hergestellt werden, welches eine
hervorragende Festigkeit aufweist.
[0011] Dies wird erfindungsgemäß durch die Kombination von fünf Maßnahmen erreicht, nämlich
zum einen durch den Einsatz von spezifischen Calciumcarbonatkeimen, welche eine skalenoedrische
Morphologie und einen mittleren Partikeldurchmesser (d
50) von mehr als 2,5 µm und maximal 4 µm aufweisen, durch die Copräzipitation, d.h.
durch den Einsatz von spezifischen Calciumcarbonatkeimen, auf denen in situ weiteres
Calciumcarbonat abgeschieden wird, durch die Einstellung des Gewichtsverhältnisses
von Fibrillen zu Calciumcarbonatpartikeln in der Suspension vor der Copräzipitation
auf 0,2:1 bis 4:1, durch den Einsatz von Faserstofffibrillen und durch die Einstellung
des Gewichtsverhältnisses der Calciumionen zu den Fibrillen vor dem Copräzipitationsschritt
auf 0,02:1 bis 0,2:1. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bildet sich ein dreidimensionales
Netzwerk aus miteinander verflechteten Fibrillen aus, an welche das Calciumcarbonat,
und zwar wenigstens 10 bis 50 % der Calciumcarbonatpartikel, über chemische und/oder
physikalische Bindungen fest gebunden ist/ sind. Ohne an eine Theorie gebunden werden
zu wollen, deuten die im Rahmen der vorliegenden Erfindung erhaltenen Versuchsergebnisse
darauf hin, dass die in dem mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Verbundstoff
vorliegenden spezifischen Calciumcarbonatpartikel bzw. Calciumcarbonatkristalle, welche
aufgrund der in dem Verfahren eingesetzten Keime mit einem vergleichsweise hohen mittleren
Partikeldurchmesser und den eingestellten Verhältnissen von Calciumcarbonatpartikeln
zu Fibrillen bzw. Fibrillen zu Calciumionen nach der Copräzipitation einen mittleren
Partikeldurchmesser (d
50) von mehr als 3,5 µm und insbesondere von 3,5 bis 6,5 µm sowie eine skalenoedrische
Morphologie aufweisen, zu einer Verbesserung des spezifischen Volumens und der Entwässerungsleistung
der Verbundstoffe beitragen. Durch die Verwendung der beschriebenen Partikelgrößen
kann insbesondere das aus dem Stand der Technik bekannte Problem des verschlechterten
Entwässerungsverhaltens anderer Kopräzipitationsverfahren verbessert werden. Die skalenoedrische
Morphologie der Calciumcarbonatpartikel ermöglicht zudem eine gute Lichtstreuung und
führt daher in dem aus dem Verbundstoff hergestellten Papier zu einem gutem Weißgrad,
was insbesondere für voluminöses Papier, wie Kopierpapier, besonders wichtig ist.
Aufgrund des vorstehenden kann mit dem erfindungsgemäß hergestellten Verbundstoff
Papier mit einem um 5 bis 10 % höheren Füllstoffgehalt, als dies mit den aus dem Stand
der Technik bekannten Verfahren möglich ist, hergestellt werden, ohne dass die Papiereigenschaften
sowie dessen Herstellungsprozess verschlechtert werden. Dadurch kann teures Fasermaterial
durch vergleichsweise kostengünstigen Füllstoff substituiert werden.
[0012] Unter Calciumcarbonatpartikeln, welche eine skalenoedrische Morphologie aufweisen,
werden im Sinne der vorliegenden Erfindung Calciumcarbonatpartikel bzw. Calciumcarbonatkristalle
verstanden, von denen wenigstens 50%, vorzugsweise wenigstens 80%, besonders bevorzugt
wenigstens 90% und ganz besonders bevorzugt alle einzelnen Partikel eine skalenoedrische
Morphologie aufweisen.
[0013] Grundsätzlich können die Verfahrensschritte a) bis e) in beliebiger Reihenfolge durchgeführt
werden. Gute Ergebnisse werden bei einer chargenweisen bzw. batchweisen Verfahrensführung
insbesondere dann erhalten, wenn die einzelnen Verfahrensschritte in der Reihenfolge
a), b), c), d) und
e), in der Reihenfolge a), c), b), d) und e) oder in der Reihenfolge a), b), d), c)
und e) durchgeführt werden. Bei einer kontinuierlichen Verfahrensführung können die
Verfahrensschritte b), c), d) und e) oder alle Verfahrensschritte a), b), c), d) und
e) parallel durchgeführt werden.
[0014] Wie bereits dargelegt muss der mittlere Partikeldurchmesser (d
50) der in dem Verfahrensschritt b) eingesetzten Calciumcarbonatpartikel bzw. -kristalle,
welcher im Zusammenspiel mit den spezifischen Verhältnissen Fibrillen/Calciumcarbonatpartikeln
und Calciumionen/Fibrillen bei der Copräzipitation gemäß dem Verfahrensschritt e)
zu Calciumcarbonatpartikeln bzw. -kristallen mit einem mittleren Partikeldurchmesser
von mehr als 3,5 µm und insbesondere von 3,5 bis 6,5 µm und besonders bevorzugt von
4 bis 5,5 µm führt, mehr als 2,5 µm bis 4 µm betragen, um einen Verbundstoff mit ausreichend
hoher Entwässerungsfähigkeit zu ergeben, welcher zu einem Papier mit einem hohen spezifischen
Volumen und mit einer ausreichend hohen Festigkeit verarbeitet werden kann. Besonders
gute Ergebnisse werden insbesondere erhalten, wenn die in dem Verfahrensschritt b)
zugegebenen Calciumcarbonatpartikel einen mittleren Partikeldurchmesser (d
50) von mehr als 2,5 µm bis 3,5 µm, bevorzugt von 2,6 bis 3,5 µm, besonders bevorzugt
von 2,7 bis 3,5 µm, ganz besonders bevorzugt von 2,8 bis 3,5 µm und höchst bevorzugt
von 2,9 bis 3,5 µm aufweisen. Im Einklang mit der üblichen Deimition dieses Parameters
wird unter einem mittleren Partikeldurchmesser d
50 gemäß der vorliegenden Patentanmeldung der Wert des Partikeldurchmessers verstanden,
den 50% der vorliegenden Partikel unterschreiten, d.h. 50% aller vorliegenden Partikel
haben einen kleineren Partikeldurchmesser als der d
50-Wert.
[0015] Insbesondere, wenn die in dem Verfahrensschritt b) zugegebenen Calciumcarbonatpartikel
einen mittleren Partikeldurchmesser (d
50) von mehr als 2,5 µm bis 3,0 µm, bevorzugt von 2,6 bis 3,0 µm und besonders bevorzugt
von 2,7 bis 3,0 µm aufweisen, werden besonders gute Ergebnisse erhalten.
[0016] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es herausgefunden worden, dass eine enge
Korngrößenverteilung der in dem Verfahrensschritt b) eingesetzten Calciumcarbonatpartikel
vorteilhaft ist. Aus diesem Grund ist es bevorzugt, dass die in dem Verfahrensschritt
b) zugegebenen Calciumcarbonatpartikel einen mittleren Partikeldurchmesser (d
75/25) von 2 bis 4 µm und bevorzugt von 3 bis 4 µm aufweisen. Unter dem mittleren d
75/25-Partikeldurchmesser wird im Sinne der vorliegenden Patentanmeldung der mittlere Partikeldurchmesser
all derjenigen Partikel verstanden, welche einen Partikeldurchmesser aufweisen, den
25 bis 75% aller vorliegenden Partikel aufweisen. Zur Ermittlung dieses Werts wird
zunächst eine Partikelverteilungskurve aufgenommen, bevor diejenigen Partikeldurchmesser
bestimmt werden, welche 25 aller Partikel überschreiten (d
75-Wert) und welche 25 aller Partikel unterschreiten (d
25-Wert). Anschließend wird das Integral unter der Verteilungskurve zwischen dem d
25-Wert und dem d
75-Wert bestimmt und daraus der Mittelwert gebildet.
[0017] Vorzugsweise weisen die in dem Verfahrensschritt b) zugegebenen Calciumcarbonatpartikel
eine BET-Oberfläche von 3 bis 7 m
2/g, besonders bevorzugt von 3 bis 5 m
2/g und ganz besonders bevorzugt von 4 bis 5 m
2/g auf.
[0018] Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, in dem Verfahrensschritt b) ein Gewichtsverhältnis
Fibrillen zu Calciumcarbonatpartikeln von 0,2:1 bis 1:1 einzustellen.
[0019] Unter Fibrillen werden hier im Einklang mit der fachüblichen Bedeutung des Begriffs
feine, lang gestreckte Faserbruchstücke verstanden. Vorzugsweise weisen die in dem
Verfahrensschritt a) bereitgestellten Cellulose- und/oder Stärkefibrillen eine Länge
von wenigstens 0,1 mm, bevorzugt von wenigstens 0,2 mm, besonders bevorzugt von 0,2
bis 0,4 mm und ganz besonders bevorzugt von 0,2 bis 0,25 mm auf. Gute Ergebnisse werden
insbesondere erzielt, wenn Cellulosefibrillen mit den vorgenannten Längen und insbesondere
solche Fibrillen aus Eukalyptuscellulose eingesetzt werden. Diese Fibrillen können
durch Mahlen von Fasern in einem Refiner hergestellt werden.
[0020] In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird es vorgeschlagen, in dem Verfahrensschritt
a) Cellulose- und/oder Stärkefibrillen bereitzustellen, welche einen Schopper-Riegler-Mahlgrad
von wenigstens 50°, bevorzugt von wenigstens 60°, besonders bevorzugt von 60° bis
90° und besonders bevorzugt von 80° bis 90° aufweisen.
[0021] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird
in dem Verfahrensschritt a) eine Suspension bereitgestellt, welche neben Cellulose-
und/oder Stärkefibrillen auch Cellulose- und/oder Stärkefasern enthält. Alternativ
dazu können Cellulosefasern und/oder Stärkefasern auch später in die Suspension zugegeben
werden.
[0022] Vorzugsweise wird bei der vorgenannten Ausführungsform das Gewichtsverhältnis von
Cellulose- und/oder Stärkefasern zu Cellulose- und/oder Stärke fibrillen auf 10:1
bis 1:1, besonders bevorzugt auf 7,5:1 bis 2,5:1, ganz besonders bevorzugt auf 7:1
bis 3:1 und höchst bevorzugt auf 5:1 bis 4:1 eingestellt.
[0023] Dabei können die Cellulose- und/oder Stärkefasern eine Länge von wenigstens 0,2 mm,
bevorzugt eine Länge wenigstens 0,3 mm, besonders bevorzugt eine Länge von 0,3 bis
1,5 mm und ganz besonders bevorzugt eine Länge von 0,3 bis 1,0 mm aufweisen.
[0024] Wie die Fibrillen bestehen auch die Fasern vorzugsweise aus Eukalyptuscellulose.
Gute Ergebnisse werden jedoch auch erhalten, wenn beispielsweise wenigstens 50 Gew.-%
und bevorzugt wenigstens 80 Gew.-% der Fasern aus Eukalyptuscellulose bestehen.
[0025] In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird es vorgeschlagen, in dem Verfahrensschritt
a) eine Suspension bereitzustellen, deren Stoffdichte maximal 2,5 % und bevorzugt
0,75 bis 2,5 % beträgt.
[0026] Um bei der Copräzipitation gemäß dem Verfahrensschritt e) Calciumcarbonatpartikel
bzw. Calciumcarbonatkristalle mit den gewünschten Eigenschaften zu erhalten, wird
das Gewichtsverhältnis von Calciumionen zu den Fibrillen in dem Verfahrensschritt
c) gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung auf
0,04: 1 bis 0,1:1 1 eingestellt.
[0027] Die Zugabe von Calciumionen in dem Verfahrensschritt c) kann auf jede dem Fachmann
bekannte Weise erfolgen, beispielsweise durch die Zugabe eines in einer wässrigen
Suspension gut löslichen Calciumsalzes. Lediglich beispielsweise seien in diesem Zusammenhang
Calciumoxid und Calciumhydroxid genannt.
[0028] Um in dem Verfahrensschritt e) eine gute und schnelle Copräzipitation zu erreichen,
wird es in Weiterbildung des Erfindungsgedankens vorgeschlagen, den pH-Wert der Suspension
in dem Verfahrensschritt d) auf mehr als 9, vorzugsweise auf mehr als 10 und besonders
bevorzugt auf 10,8 bis 11,5 einzustellen.
[0029] Insbesondere bei der letztgenannten Ausführungsform ist es zweckmäßig, die Suspension
nach dem Verfahrensschritt e) zu neutralisieren, bevor der Verbundstoff beispielsweise
zu Papier weiterverarbeitet wird.
[0030] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungform der vorliegenden Erfindung
wird das erfindungsgemäße Verfahren kontinuierlich durchgeführt. Ein solches kontinuierliches
Verfahren kann beispielsweise die folgenden Verfahrensschritte umfassen:
- a) kontinuierliches Führen einer Faserstoffsuspension durch einen Refiner, in dem
ein Teil der in der Faserstoffsuspension enthaltenen Fasern zu Fibrillen zermahlen
wird,
- b) kontinuierliches Führen der in dem Schritt a) erhaltenen Fibrillen enthaltenden
Faserstoffsuspension in einen ersten Reaktor und Zugabe von Calciumcarbonatpartikeln
mit einer skalenoedrischen Morphologie und mit einem mittleren Partikeldurchmesser
(d50) von mehr als 2,5 µm bis 4 µm in den Reaktor, wobei das Gewichtsverhältnis Fibrillen
zu Calciumcarbonatpartikeln in der Suspension auf 0,2:1 bis 4:1, bevorzugt auf 0,2:1
bis 1:1, eingestellt wird,
- c) kontinuierliche Zugabe von Calciumhydroxidlösung zu der Suspension in dem ersten
Reaktor,
- d) Einstellen des pH-Werts der Suspension in dem ersten Reaktor auf einen Wert von
wenigstens 7,5 und
- e) Zugabe von Kohlendioxid zu der Suspension in dem ersten Reaktor.
[0031] Vorzugsweise werden die Verfahrensschritte b) bis e) parallel, d.h. in einem kontinuierlichen
Prozess, durchgeführt.
[0032] Um die Effizienz der Copräzipitation zu erhöhen kann bei diesem Verfahren aus dem
ersten Reaktor kontinuierlich Suspension abgeführt werden und diese Suspension in
einen zweiten Reaktor geleitet werden, dem kontinuierlich Kohlendioxid zugeführt wird,
um die Copräzipitation zu vervollständigen.
[0033] In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird es vorgeschlagen, bei der kontinuierlichen
Verfahrensführung einem Faserstoffsuspensionsstrom einen Teilstrom zu entnehmen, welcher
den vorstehend genannten Schritten a) bis e) unterworfen wird, wobei die aus dem ersten
Reaktor und/oder dem zweiten Reaktor abgeführte Suspension mit dem (unbehandelten)
Hauptstrom des Faserstoffsuspensionsstroms zu einem Gesamtstrom vermischt wird.
[0034] Bei der letztgenannten Ausführungsform wird das Verhältnis Teilstrom zu Gesamtstrom
des Faserstoffsuspensionsstroms vorzugsweise auf 5 bis 20 %, bevorzugt 5 bis 15 %
und besonders bevorzugt 9 bis 12 % eingestellt.
[0035] In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird es vorgeschlagen, das erfindungsgemäße
Verfahren so durchzuführen, dass die Suspension nach der in dem Verfahrensschritt
e) durchgeführten Copräzipitation Calciumcarbonatpartikel enthält, welche eine skalenoedrische
Morphologie und einen mittleren Partikeldurchmesser (d
50) von mehr als 3,5 µm aufweisen, und ein Wasserrückhaltevermögen von bis zu 130 %
aufweist. Vorzugsweise weisen alle nach der Copräzipitation in dem Verbundstoff vorliegenden
Calciumcarbonatpartikel einen mittleren Partikeldurchmesser (d
50) von mehr als 3,5 µm auf und wenigstens 50 %, vorzugsweise wenigstens 80 % und besonders
bevorzugt alle Calciumcarbonatpartikel eine skalenoedrische Morphologie auf.
[0036] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird
das erfindungsgemäße Verfahren so durchgeführt, dass die Suspension nach der Copräzipitation
Calciumcarbonatpartikel enthält, welche einen mittleren Partikeldurchmesser (d
50) von 3,5 bis 6,5 µm und bevorzugt von 4 bis 5,5 µm aufweisen. Dabei ist es bevorzugt,
dass alle nach der Copräzipitation in dem Verbundstoff vorliegenden Calciumcarbonatpartikel
einen mittleren Partikeldurchmesser (d
50) von 3,5 bis 6,5 µm und bevorzugt von 4 bis 5,5 µm aufweisen.
[0037] Besonders gute Ergebnisse werden insbesondere erhalten, wenn das erfindungsgemäße
Verfahren so durchgeführt wird, dass die Suspension nach der Copräzipitation Calciumcarbonatpartikel
enthält, welche eine BET-Oberfläche von 3 bis 7 m
2/g, bevorzugt von 4 bis 6 m
2/g und besonders bevorzugt von 4 bis 5 m
2/g aufweisen. Dabei ist es bevorzugt, dass alle nach der Copräzipitation in dem Verbundstoff
vorliegenden Calciumcarbonatpartikel eine in die vorgenannten Bereiche fallende BET-Oberfläche
aufweisen.
[0038] Wie bereits dargelegt ist eine enge Partikelgrößenverteilung der in dem hergestellten
Verbundstoff enthaltenen Calciumcarbonatpartikel bzw. -kristalle bevorzugt, weil dies
zu besonders guten Eigenschaften führt. Aus diesem Grund ist es bevorzugt, das erfindungsgemäße
Verfahren so durchzuführen, dass die Suspension nach dem Verfahrensschritt e) Calciumcarbonatpartikel
enthält, welche einen mittleren Partikeldurchmesser (d
75/25) von weniger als 2,5 µm, bevorzugt von maximal 2 µm und besonders bevorzugt von 1,5
bis 2 µm aufweisen. Dabei ist es bevorzugt, dass alle nach der Copräzipitation in
dem Verbundstoff vorliegenden Calciumcarbonatpartikel einen in die vorgenannten Bereiche
fallenden mittleren Partikeldurchmesser (d
75/25) aufweisen.
[0039] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhältlicher Verbundstoff. Der erfindungsgemäße Verbundstoff weist eine
gute Entwässerungsfähigkeit auf und ist zur Herstellung von Papier mit einer guten
Festigkeit und mit einem hohen spezifischen Volumen verwendbar.
[0040] Aus den vorstehenden Gründen ist es bevorzugt, dass die in dem erfindungsgemäßen
Verbundstoff enthaltenen Calciumcarbonatpartikel eine skalenoedrische Morphologie
und einen mittleren Partikeldurchmesser (d
50) von mehr als 3,5 µm, bevorzugt von 3,5 bis 6,5 µm und besonders bevorzugt von 4
bis 5,5 µm aufweisen.
[0041] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des zuvor beschriebenen
Verbundstoffs zur Herstellung von Papier.
[0042] Desweiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von
Papier, bei dem ein zuvor beschriebener Verbundstoff gemäß dem zuvor beschriebenen
Verfahren hergestellt und in einer Papiermaschine zu Papier verarbeitet wird.
[0043] Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung ein Papier, das mit dem zuvor genannten
Verfahren erhältlich ist.
[0044] Vorzugsweise enthält das erfindungsgemäße Papier 5 bis 20 Gew.-% Fibrillen und 5
bis 60 Gew.-% Calciumcarbonatpartikel. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform
enthält das erfindungsgemäße Papier 5 bis 15 Gew.-% Fibrillen und 10 bis 40 Gew.-%
Calciumcarbonatpartikel, wobei es insbesondere bevorzugt ist, wenn das erfindungsgemäße
Papier 9 bis 12 Gew.-% Fibrillen und 25 bis 35 Gew.-% Calciumcarbonatpartikel enthält.
[0045] Das erfindungsgemäße Papier kann beispielsweise bei einem Füllstoffgehalt von bis
zu 30 Gew.-% eine Zugfestigkeit von 25 bis 30 Nm/g aufweisen, ein spezifisches Volumen
von 1,6 bis 1,9 cm
3/g aufweisen und ein Wasserrückhaltevermögen von weniger als 130 % aufweisen.
[0046] Das erimdungsgemäße Papier eignet sich insbesondere als Kopierpapier, als Rohpapier,
jeweils gestrichen oder ungestrichen, als Kartonage, als Verpackungspapier, als Zeitungspapier,
als Katalogpapier und als Dekorpapier.
[0047] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand vorteilhafter
Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben.
[0048] Dabei zeigt die
- Figur 1
- ein Flussdiagramm für ein kontinuierliches Verfahren zur Her- stellung eines Verbundstoffes
gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0049] Bei dem in der Figur 1 dargestellten Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines
Verbundstoffes gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird aus einem
Vorratsbehälter 10 kontinuierlich Pulpe mit einem Schopper-Riegler-Mahlgrad von beispielsweise
32° abgezogen und dieser Strom in einen Hauptstrom 12 und einen Teilstrom 14 aufgeteilt.
Dabei kann das Verhältnis von Hauptstrom 12 zu Nebenstrom 14 beispielsweise 10:1 betragen.
[0050] Der Teilstrom 14 wird dann kontinuierlich in einen Refiner 16 geführt, in dem die
Fasern aufgeraut und gekürzt werden und somit beispielsweise einen Mahlgrad (SR) von
50 bis 85 Schopper-Riegler-Mahlgrad erhalten. Der aus dem Refiner 16 abgezogene Teilstrom
aus Cellulosefasern und Cellulosefibrillen enthaltender Suspension wird dann kontinuierlich
in einen Reaktor 18 geführt, in den über die Zufuhrleitung 20 Calciumhydroxidlösung
und über die Zufuhrleitung 22 eine Calciumcarbonatpartikel enthaltende Suspension
ebenfalls kontinuierlich zugeführt werden. Dabei weisen die Calciumcarbonatpartikel
eine skalenoedrische Morphologie und einen mittleren Partikeldurchmesser (d
50) von mehr als 2,5 µm bis 4 µm auf. Die Zuflussströme zu dem Reaktor 18 werden so
eingestellt, dass in dem Reaktor 18 das Gewichtsverhältnis Fibrillen zu Calciumcarbonatpartikeln
in der Suspension 0,2:1 bis 4:1 beträgt und das Gewichtsverhältnis der Calciumionen
zu den Fibrillen in der Suspension auf 0,02:1 bis 0,2:1 beträgt. Der pH-Wert der Suspension
wird in dem Reaktor 18 auf ca. 11,0 eingestellt. Ferner wird dem Reaktor 18 über die
Zufuhrleitung 24 Kohlendioxid enthaltendes Gas, beispielsweise 20 % Kohlendioxid enthaltendes
Rauchgas, zugeführt.
[0051] Aufgrund der in dem Reaktor 18 eingestellten Bedingungen bildet sich aus den über
das Calciumhydroxid zugeführten Calciumionen und aus dem Kohlendioxid Calciumcarbonat,
welches auf den Fibrillen und den als Keimen in den Reaktor 18 eingeführten Calciumcarbonatpartikeln
(co)präzipitieren, wodurch sich ein dreidimensionales Netzwerk aus miteinander verflechteten
Fibrillen ausbildet, an welche das Calciumcarbonat über chemische und/oder physikalische
Bindungen fest gebunden ist.
[0052] Über die Abfuhrleitung 26 wird aus dem Reaktor 18 der darin gebildete Verbundstoff
abgezogen und mit dem Hauptstrom 12 zu einem Gesamtstrom 28 vereinigt, welcher schließlich
zu der Auslaufbütte einer Papiermaschine 30 geleitet wird.
[0053] Aufgrund der in dem Reaktor 18 eingestellten Bedingungen weisen die in dem Verbundstoff
enthaltenen Calciumcarbonatpartikel eine skalenoedrische Morphologie, einen mittleren
Partikeldurchmesser (d
50) von mehr als 3,5 µm, eine BET-Oberfläche von 3 bis 7 m
2/g und einen mittleren Partikeldurchmesser (d
75/25) von weniger als 2,5 µm auf.
[0054] In dem zuvor beschriebenen Verfahren kann stromabwärts des Reaktors 18 ein zweiter
Reaktor (nicht dargestellt) angeordnet sein, in den aus dem Reaktor 18 abgezogene
Suspension und Kohlendioxid eingeleitet werden, um weiteres Copräzipitat zu bilden,
bevor der aus diesem Reaktor abgezogene Verbundstoffstrom mit dem Hauptstrom 12 zu
dem Gesamtstrom vereinigt 28 wird.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 10
- Vorratsbehälter für Pulpe
- 12
- Hauptstrom
- 14
- Teilstrom
- 16
- Refiner
- 18
- Reaktor
- 20
- Zufuhrleitung für Calciumhydroxidlösung
- 22
- Zufuhrleitung für Calciumcarbonatpartikel enthaltende Sus- pension
- 24
- Zufuhrleitung für Kohlendioxid
- 26
- Abfuhrleitung für Verbundstoff
- 28
- Gesamtstrom
- 30
- Papiermaschine
1. Verfahren zur Herstellung eines Calciumcarbonatpartikel und Faserfibrillen enthaltenden
Verbundstoffes umfassend die nachfolgenden Schritte:
a) Bereitstellen einer Suspension, welche Cellulosefibrillen und/oder Stärkefibrillen
enthält,
b) Zugabe von Calciumcarbonatpartikeln zu der Suspension, wobei die Calciumcarbonatpartikel
eine skalenoedrische Morphologie aufweisen und einen mittleren Partikeldurchmesser
(d50) von mehr als 2,5 µm bis 4 µm aufweisen, und wobei das Gewichtsverhältnis Fibrillen
zu Calciumcarbonatpartikeln in der Suspension auf 0,2:1 bis 4:1 eingestellt wird,
c) Zugabe von Calciumionen zu der Suspension, wobei das Gewichtsverhältnis der Calciumionen
zu den Fibrillen in der Suspension auf 0,02:1 bis 0,2:1 eingestellt wird,
d) Einstellen des pH-Werts der Suspension auf einen Wert von wenigstens 7,5 und
e) Zugabe von Kohlendioxid oder eines von Calciumcarbonat verschiedenen Carbonatsalzes
zu der Suspension und Inkubation der Suspension.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die einzelnen Schritte in der Reihenfolge a), b), c), d) und e), in der Reihenfolge
a), c), b), d) und e) oder in der Reihenfolge a), b), d), c) und e) durchgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schritte b), c), d), und e) oder alle Verfahrensschritte parallel durchgeführt
werden.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die in dem Schritt b) zugegebenen Calciumcarbonatpartikel einen mittleren Partikeldurchmesser
(d50) von mehr als 2,5 µm bis 3,5 µm, bevorzugt von 2,6 bis 3,5 µm, besonders bevorzugt
von 2,7 bis 3,5 µm, ganz besonders bevorzugt von 2,8 bis 3,5 µm und höchst bevorzugt
von 2,9 bis 3,5 µm aufweisen.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die in dem Schritt b) zugegebenen Calciumcarbonatpartikel einen mittleren Partikeldurchmesser
(d75/25) von 2 bis 4 µm und bevorzugt von 3 bis 4 µm aufweisen.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Schritt b) ein Gewichtsverhältnis Fibrillen zu Calciumcarbonatpartikeln von
0,2:1 bis 1:1 eingestellt wird.
7. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die in dem Schritt a) bereitgestellten Cellulose- und/oder Stärkefibrillen einen Schopper-Riegler-Mahlgrad
von wenigstens 50°, bevorzugt von wenigstens 60°, besonders bevorzugt von 60° bis
90° und besonders bevorzugt von 80° bis 90° aufweisen.
8. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Schritt a) eine Suspension bereitgestellt wird, welche neben Cellulose- und/oder
Stärkefibrillen auch Cellulose- und/oder Stärkefasern enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stoffdichte der in dem Schritt a) bereitgestellten Suspension maximal 2,5 % und
bevorzugt 0,75 bis 2,5 % beträgt.
10. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Schritt c) ein Gewichtsverhältnis von Calciumionen zu den Fibrillen von 0,04:1
1 bis 0,1:1 1 eingestellt wird.
11. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
dieses die folgenden Schritte umfasst:
a) kontinuierliches Führen einer Faserstoffsuspension durch einen Refiner (16), in
dem ein Teil der in der Faserstoffsuspension enthaltenen Fasern zu Fibrillen zermahlen
wird,
b) kontinuierliches Führen der in dem Schritt a) erhaltenen Fibrillen enthaltenden
Faserstoffsuspension in einen ersten Reaktor (18) und Zugabe von Calciumcarbonatpartikeln
mit einer skalenoedrischen Morphologie und mit einem mittleren Partikeldurchmesser
(d50) von mehr als 2,5 µm 4 µm in den Reaktor (18), wobei das Gewichtsverhältnis Fibrillen
zu Calciumcarbonatpartikeln in der Suspension auf 0,2:1 bis 4:1 eingestellt wird,
c) kontinuierliche Zugabe von Calciumhydroxidlösung zu der Suspension in dem ersten
Reaktor (18),
d) Einstellen des pH-Werts der Suspension in dem ersten Reaktor auf einen Wert von
wenigstens 7,5 und
e) Zugabe von Kohlendioxid zu der Suspension in dem ersten Reaktor (18),
wobei die Schritte b), c), d) und e) gleichzeitig durchgeführt werden.
12. Verfahren nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
dieses so durchgeführt wird, dass die Suspension nach dem Schritt e) Calciumcarbonatpartikel
enthält, welche eine skalenoedrische Morphologie und einen mittleren Partikeldurchmesser
(d50) von mehr als 3,5 µm aufweisen, und ein Wasserrückhaltevermögen von bis zu 130 %
aufweist.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
dieses so durchgeführt wird, dass die Suspension nach dem Schritt e) Calciumcarbonatpartikel
enthält, welche einen mittleren Partikeldurchmesser (d50) von 3,5 bis 6,5 µm und bevorzugt von 4 bis 5,5 µm aufweisen.
14. Verbundstoff erhältlich nach einem Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1
bis 13.
15. Verfahren zur Herstellung von Papier, bei dem ein Verbundstoff gemäß einem Verfahren
nach einem der Ansprüche 1 bis 13 hergestellt wird und dieser in einer Papiermaschine
zu Papier verarbeitet wird.
16. Papier erhältlich nach einem Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
dieses 5 bis 20 Gew.-% Fibrillen, bevorzugt 5 bis 15 Gew.-% Fibrillen bevorzugt 9
bis 12 Gew.-% Fibrillen, und 5 bis 60 Gew.-% Calciumcarbonatpartikel, bevorzugt 10
bis 40 Gew.-% Calciumcarbonatpartikel und besonders bevorzugt 25 bis 35 Gew.-% Calciumcarbonatpartikel,
enthält.