[0001] Die Erfindung betrifft einen Straßenfertiger gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Straßenbelags,
vorzugsweise eines Beton-Straßenbelags, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
[0002] Straßenbeläge werden aus Asphalt (Schwarzdecke) oder Beton hergestellt. Darüber hinaus
gibt es aber auch Straßenbeläge, die teilweise aus Asphalt und Beton bestehen. Hierzu
ist es üblich, auf einen Unterbau oder mindestens einer unteren Schicht aus Asphalt
eine Deckschicht aus Beton aufzubringen. Beispielsweise wird bei Asphalt-Straßenbelägen
die abgefräste verschlissene Asphalt-Deckschicht ersetzt durch eine Beton-Deckschicht.
[0003] Die Herstellung von Asphalt-Straßenbelägen erfolgt mit selbstfahrenden Straßenfertigern,
die im Fachjargon auch als Schwarzdeckenfertiger bezeichnet werden. Straßenbeläge
aus Beton werden mit speziell dafür vorgesehenen Fertigern hergestellt. Deswegen sind
für Straßenbeläge unterschiedlicher Materialien verschiedene Fertiger erforderlich.
Das ist vor allem dann aufwendig, wenn auf einem Asphalt-Unterbau eine Deckschicht
aus Beton aufgebracht werden soll.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das es ermöglicht,
mit einem Straßenfertiger für Asphalt-Straßenbeläge auch Beton-Straßenbeläge, insbesondere
Beton-Deckschichten, herzustellen. Außerdem ist es Aufgabe der Erfindung, einen Straßenfertiger
zur Herstellung von Asphalt-Straßenbelägen zu schaffen, womit auch Beton-Straßenbeläge
hergestellt werden können.
[0005] Ein Straßenfertiger zur Lösung dieser Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 1
auf. Demnach ist vorgesehen, die Verdichtungsmittel als mindestens teilweise in das
Straßenbaumaterial eintauchende Rüttelkörper auszubilden. Die Rüttelkörper ermöglichen
es, mit einem zur Herstellung von Asphalt-Straßenbelägen vorgesehenen Straßenfertigern
Beton-Straßenbeläge herzustellen, indem im Gegensatz zur Herstellung von Asphalt-Straßenbelägen,
wo von oben Druck auf das Asphalt-Straßenbaumaterial ausgeübt wird, der Beton von
den mindestens teilweise in denselben eintauchenden Rüttelkörpern nicht durch Druck,
sondern durch Schwingungen verdichtet wird. Damit erfüllt der erfindungsgemäße Straßenfertiger
eine wesentliche Voraussetzung, die erforderlich ist, um Beton-Straßenbeläge herzustellen.
[0006] Es ist bevorzugt vorgesehen, die Rüttelkörper zwischen dem Fahrwerk des Straßenfertigers
und der Glätteinrichtung desselben anzuordnen. Diese Anordnung geschieht bevorzugt
hängend, wodurch die Rüttelkörper infolge ihrer Rüttel- bzw. Schwingbewegungen ohne
Druck von oben in den frischen Beton eintauchen können, um diesen durch Schwingungen
oder sonstige bevorzugt periodische Bewegungen zu verdichten.
[0007] Eine bevorzugte Weiterbildung des Straßenfertigers sieht es vor, die Rüttelkörper
hängend an vorzugsweise einem Träger zu befestigen. Es kann sich hierbei um einen
Träger handeln, an dem auch die Glätteinrichtung und/oder andere Komponenten des Straßenfertigers
gehalten sind. Die hängende Anordnung ermöglicht es dem Rüttelkörper, sich durch Rüttelbewegungen
bis zu einer vorgesehenen Tiefe in den frischen Beton zur Herstellung des Straßenbelags
"einzugraben". Die hängende Anordnung der Rüttelkörper kann an schlaffen Seilen oder
Ketten erfolgen, sodass sie seitlich auswandern können, also keine Führung in Fertigungsrichtung
und quer dazu aufweisen. Bevorzugt ist es aber vorgesehen, die Rüttelkörper geführt
aufzuhängen, vorzugsweise an starren oder an wesentlichen starren Stangen bzw. Rohren
oder ähnlichen Strängen. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Rüttelkörper aufgrund
des in Fertigungsrichtung sich fortbewegenden Straßenfertigers nicht ausweichen oder
sich zusammenbewegen. Außerdem können vorzugsweise Rohre zum geführten Aufhängen der
Rüttelkörper am Träger zur Energieversorgung des im Inneren der Rüttelkörper angeordneten
Schwingungs- oder Unwuchterzeugers dienen. Hierbei kann es sich um elektrische, hydraulische
oder auch pneumatische Leitungen handeln.
[0008] Es ist weiter vorgesehen, die Rüttelkörper in mindestens einer quer zur Fertigungsrichtung
verlaufenden Reihe anzuordnen. Vorzugsweise sind die Rüttelkörper mindestens einer
Reihe über die gesamte Arbeitsbreite des Straßenfertigers verteilt am Träger aufgehängt.
Dadurch kann der frische Beton über die gesamte Arbeitsbreite gleichmäßig verdichtet
werden.
[0009] Es ist zur Anpassung an unterschiedlichen Gegebenheiten des Weiteren vorgesehen,
den Abstand der Rüttelkörper zueinander stufenweise oder stufenlos zu verändern und
alternativ oder zusätzlich die Rüttelkörperträger höhenveränderlich aufzuhängen. Durch
die Abstandsänderung der Rüttelkörper ist es möglich, ihren Abstand mit der Veränderung
der Arbeitsbreite der Glätteinrichtung zu verändern. Die Höhenverstellung hat zur
Folge, dass die Rüttelkörper mehr oder weniger, aber ggf. auch vollständig, in den
frischen Beton zur Herstellung der Beton-Straßendecke eintauchen. Dementsprechend
kann der Verdichtungsgrad des Betons individuell beeinflusst werden.
[0010] Die Erfindung sieht es des Weiteren vor, die Rüttelkörper vor und/oder hinter einer
Querverteilungseinrichtung für das Straßenbaumaterial anzuordnen. Wenn die Rüttelkörper
sowohl vor als auch hinter der Querverteilungseinrichtung angeordnet sind, geschieht
das in zwei parallelen Reihen, von denen sich eine jeweils vor und hinter der Querverteilungseinrichtung
befindet. Aufgehängt sind dann die Rüttelkörper zweckmäßigerweise an einem Träger,
an dem sich auch die Querverteilungseinrichtung befindet.
[0011] Ein Verfahren zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs
11 auf. Bei diesem Verfahren ist es vorgesehen, dass das Straßenbaumaterial, vorzugsweise
Beton, durch Rütteln verdichtet wird und dabei die Verdichtungsmittel mindestens teilweise
in das Straßenbaumaterial eingetaucht sind. Durch das Rütteln kann mit einem Straßenfertiger
für Asphalt-Straßenbeläge Beton für daraus herzustellende Straßenbeläge wirksam verdichtet
werden. Durch das Eintauchen der Verdichtungsmittel in den Beton wird dieser von den
Verdichtungsmitteln in Rüttelbewegungen, insbesondere in Schwingungen, versetzt. Diese
periodischen Bewegungen führen zu einem wirksamen Verdichten des Betons für einen
Beton-Straßenbelag, der mit einem Straßenfertiger für Asphalt-Straßenbeläge hergestellt
wird. Eine bevorzugte Weiterbildung des Verfahrens sieht es vor, dass die Glätteinrichtung
des Straßenfertigers in der Arbeitshöhe geführt wird. Im Gegensatz zum bei der Herstellung
von Asphalt-Straßenbelägen üblichen schwimmenden Betrieb der Glätteinrichtung, wobei
die Glätteinrichtung mit ihrem Eigengewicht auf dem frischen Straßenbelag aufliegt,
hat das Führen der Glätteinrichtung in der vorgesehenen Arbeitshöhe zur Folge, dass
die Glätteinrichtung eine quasi starre Einheit mit dem übrigen Teil des Straßenfertigers,
insbesondere seines Antriebs, bildet und dadurch die Glätteinrichtung zusammen mit
wenigstens einem Teil des Gewichts des Straßenfertigers sich auf dem frisch eingebauten
Beton-Straßenbelag abstützt.
[0012] Vorzugsweise wird die Glätteinrichtung starr geführt bzw. starr in der Arbeitshöhe
fixiert. Die Arbeitshöhe ändert sich dadurch nur dann, wenn dies aufgrund eines gewölbten
Verlaufs des Unterbaus der Straße oder einer Veränderung der Schichtdicke des Beton-Straßenbelags
erforderlich ist. Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, die Glätteinrichtung mit
einer Höhensteuerung oder -regelung zu führen, indem die starre Führung der Glätteinrichtung,
bei der es sich bevorzugt um eine Einbaubohle, insbesondere eine Hochverdichtungs-Einbaubohle,
handelt, erhalten bleibt.
[0013] Die Verdichtungsmittel werden bevorzugt permanent rüttelnd, vorzugsweise schwingend,
angetrieben, und zwar unabhängig voneinander durch jeweils einen eigenen Antrieb.
Die Frequenz, womit die Verdichtungsmittel rütteln bzw. schwingend angetrieben werden,
ist nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung veränderbar, sodass sie individuell
an die vorherrschenden Gegebenheiten anpassbar ist.
[0014] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Straßenfertigers,
- Fig. 2
- einen hinteren Teil des Straßenfertigers der Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf eine Glätteinrichtung und Verdichtungsmittel des Straßen- fertigers,
- Fig. 4
- eine vergrößerte Einzelheit IV aus der Fig. 3, und
- Fig. 5
- eine schematische Draufsicht auf den Straßenfertiger.
[0015] Die Fig. 1 zeigt schematisch einen Straßenfertiger 10, der erfindungsgemäß so ausgebildet
ist, dass er nicht nur zur Herstellung eines Asphalt-Straßenbeiags dient, sondern
auch zur Herstellung eines Beton-Straßenbelags geeignet ist. Vor allem eignet sich
der Straßenfertiger 10 auch dazu, auf einen vorhandenen Asphalt-Straßenbelag, dessen
verschlissene Deckschicht beispielsweise durch Abfräsen entfernt ist, eine Beton-Deckschicht
aufzubringen.
[0016] Der Straßenfertiger 10 verfügt über ein Fahrwerk 11, das im gezeigten Ausführungsbeispiel
als ein Raupenfahrwerk ausgebildet ist. Das Fahrwerk des Straßenfertigers 10 kann
aber auch ein Radfahrwerk sein.
[0017] In Fertigungsrichtung 12 gesehen ist vorn am Straßenfertiger 10 ein wannenartig bzw.
muldenartig ausgebildeter Vorratsbehälter 13 angeordnet. Der Vorratsbehälter 13 dient
zur Aufnahme eines Vorrats des zur Herstellung des Straßenbelags dienenden Materials,
nämlich eine Asphaltmischung, wenn mit dem Straßenfertiger 10 ein Asphalt-Straßenbelag
hergestellt wird. Durch ein Förderorgan, insbesondere einen Kratzerförderer 14 (Fig.
5), wird die Asphaltmischung aus dem Vorratsbehälter 13 gegen die Fertigungsrichtung
12 zu einem hinteren Ende 14 des Straßenfertigers 10 transportiert. Zur Herstellung
des Beton-Straßenbelags oder einer Beton-Deckschicht wird der Vorratsbehälter 13 aber
in der Regel nicht benutzt.
[0018] Der Straßenfertiger 10 verfügt am hinteren Ende 14, und zwar hinter dem Fahrwerk
11, über eine Verteilerschnecke 15, die sich quer zur Fertigungsrichtung 12 erstreckt
und dazu dient, das Material zur Herstellung des Straßenbelags über die gesamte Arbeitsbreite
des Straßenfertigers 10 gleichmäßig zu verteilen. In Fertigungsrichtung 12 gesehen
befindet sich hinter der Verteilerschnecke 16 eine Glätteinrichtung, bei der es sich
beim hier gezeigten Straßenfertiger 10 um eine Einbaubohle 17 handelt. Die Einbaubohle
17 und die Verteilerschnecke 16 sind an zwei Tragarmen 18 aufgehängt. Die Tragarme
18 sind vom Hydraulikzylinder 19 schwenkbar am Fahrwerk 11 gelagert zum Auf- und Abbewegen
der Einbaubohle 17 und der Verteilerschnecke 16. Die Einbaubohle 17 kann sowohl breitenunveränderlich
als auch in der Breite veränderbar sein. Eine solche eine Veränderung der Arbeitsbreite
des Straßenfertigers 10 zulassende Einbaubohle 17 ist in den Figuren gezeigt. Diese
Einbaubohle 17 verfügt über eine mittlere Hauptbohle 20 und zwei an gegenüberliegenden
Seiten derselben quer zur Fertigungsrichtung 12 verfahrbare Verschiebebohlen 21.
[0019] An den äußeren, freien Enden der Verschiebebohlen 21 sind bei der hier gezeigten
Einbaubohle 17 senkrechte Seitenschilder 22 vorgesehen, deren Längsrichtungen sich
in Fertigungsrichtung 12 erstrecken. Die Seitenschilder 22 liegen also in parallelen
und vertikalen Ebenen, die in Fertigungsrichtung 12 verlaufen.
[0020] Der hier gezeigte Straßenfertiger 10 verfügt zur Verarbeitung von Beton 33 zu einem
Beton-Straßenbelag oder einer Beton-Deckschicht 32 über mehrere Verdichtungsmittel,
die erfindungsgemäß als Rüttelkörper 23 ausgebildet sind. Bevorzugt handelt es sich
bei den Rüttelkörpern 23 um gleichermaßen ausgebildete Rüttelflaschen. Die Rüttelkörper
23 sind zwischen dem Fahrwerk 11 und der Einbaubohle 17 angeordnet. Diese Anordnung
ist derart getroffen, dass alle Rüttelkörper 23 hängend an einem mit den Tragarmen
18 verbundenen Träger 24 angeordnet sind. Bei dem in der Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
sind zwei sich über die jeweilige Arbeitsbreite des Straßenfertigers 10 erstreckende,
parallele Reihen mit jeweils mehreren Rüttelkörpern 23 am von den Tragarmen 18 auf-
und abbewegbaren Träger 24 angehängt. Dabei befindet sich eine Reihe mit Rüttelkörpern
23 zwischen dem Fahrwerk 11 und der Verteilerschnecke 16, während die zweite Reihe
mit mehreren Rüttelkörpern 23 sich zwischen der Verteilerschnecke 16 und der Einbaubohle
17 befindet. Auch die Rüttelkörper 23 dieser zweiten (hinteren) Reihe sind am von
den Tragarmen 18 auf- und abbewegbaren Träger 24 angehängt. Es ist aber auch denkbar,
dass der Straßenfertiger 10 nur eine Reihe aus mehreren Rüttelkörpern 23 aufweist,
die sowohl vor als auch hinter der Verteilerschnecke 16 angeordnet sein kann.
[0021] Der Träger 24 verfügt über eine sich quer zur Fertigungsrichtung 12 erstreckende
Stange 25, die gegebenenfalls auch rohrartig ausgebildet sein kann. Gegenüberliegende
Enden der Stange 25 sind teleskopierbar, wodurch die Stange 25 an die veränderbare
Arbeitsbreite des Straßenfertigers 10, nämlich die jeweilige Breite der Einbaubohle
17, anpassbar ist. Die beweglichen Enden der Stange 25 werden durch geeignete Antriebe,
insbesondere durch Hydraulikzylinder oder Zahnstangen, zur Anpassung an die Arbeitsbreite
des Straßenfertigers 10 zusammen- oder auseinandergefahren.
[0022] Jedem Rüttelkörper 23 ist eine auf der Stange 25 verschiebbare Hülse 26 zugeordnet.
An der Hülse 26 ist der jeweilige Rüttelkörper 23 mit einer stielartigen oberen Haltestange
27 oder einem Halterohr verbunden. In der Haltestange 27 jedes Rüttelkörpers 23 befindet
sich ein senkrechtes Langloch 28. Damit ist die Höhe des jeweiligen Rüttelkörpers
23 veränderbar, und zwar so, dass der Rüttelkörper 23 in einem vorgesehenen Ausmaß
in den Beton 33 vor der Einbaubohle 17 eintaucht. Der Abstand der Rüttelkörper 23
zueinander ist veränderbar durch ein Verschieben der jeweiligen mit der Haltestange
27 verbundenen Hülse 26 auf der Stange 25. Die Abstandsverstellung der Rüttelkörper
23 quer zur Fertigungsrichtung 12 erfolgt im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 stufenweise,
indem eine Reihe mehrerer voneinander beabstandeter Durchgangsbohrungen 29 in der
Stange 25 und der Hülse 26 vorgesehen sind. Durch eine durch eine ausgewählte Durchgangsbohrung
29 hindurchgesteckte Schraube kann sowohl der Abstand der Rüttelkörper 23 zueinander
als auch die Höhe der Rüttelkörper 23 fixiert werden. Alternativ ist es auch denkbar,
eine stufenlose Verstellung des Abstands der Rüttelkörper 23 quer zur Fertigungsrichtung
12 vorzusehen, indem die Hülse 26 durch entsprechende Arretierungen an der vorgesehenen
Stelle der Stange 25 gegen seitliches Verschieben fixiert wird.
[0023] Die an einer oder gegebenenfalls auch mehreren Stangen 25 aufgehängten Rüttelkörper
23 sind bei Nichtgebrauch, beispielsweise wenn der Straßenfertiger 10 zur Herstellung
von Asphalt-Straßenbelägen eingesetzt werden soll, hochklappbar in die in der Fig.
2 gestrichelt gezeigte Nichtgebrauchstellung. Dieses kann manuell, aber auch durch
entsprechende Schwenkantriebe erfolgen.
[0024] Die vorzugsweise als Rüttelflaschen ausgebildeten zylindrischen Rüttelkörper 23 sind
im Inneren mit einem Schwingungserreger versehen, der beispielsweise durch einen Unwuchtantrieb
gebildet ist. Der Unwuchtantrieb oder ein sonstiger Schwingungsgenerator werden elektrisch
mit einem im Rüttelkörper 23 angeordneten Elektromotor oder hydraulisch bzw. pneumatisch
betrieben. Die dazu benötigte Energie wird vom Antrieb des Straßenfertigers 10 geliefert.
Die Rüttelbewegungen der Rüttelkörper 23 sind bevorzugt radial zur Längsmittelachse
30 des Rüttelkörpers 23 gerichtet, und zwar in beliebigen Richtungen bzw. umlaufend.
Es ist aber auch denkbar, alternativ oder zusätzlich die Rüttelkörper 23 rüttelnd
oder schwingend in Richtung der Längsmittelachse 30 zu bewegen.
[0025] Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend unter Bezugnahme auf den zuvor beschriebenen
Straßenfertiger 10 näher erläutert:
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden mit dem gezeigten Straßenfertiger 10,
der gewöhnlich zur Herstellung von Asphalt-Straßenbelägen eingesetzt wird, auch Straßenbeläge
aus Beton hergestellt. In der Fig. 2 ist dargestellt, wie mit dem Straßenfertiger
10 auf einem beliebigen Unterbau 31, wobei es sich auch um einen Asphaltbelag mit
abgefräster Deckschicht handeln kann, eine Deckschicht 32 aus Beton 33 aufgebracht
wird.
[0026] Der Beton 33 wird gemäß der Darstellung in der Fig. 5 zum Beispiel von einem Betonmischer
auf gegenüberliegenden Längsseiten des Straßenfertigers 10 auf den Unterbau 31 abgeladen,
und zwar als Betonhaufen 34 auf gegenüberliegenden Seiten des Straßenfertigers 10.
Durch Fortbewegen des Straßenfertigers 10 in Fertigungsrichtung 12 gelangen die Betonhaufen
34 in den Einflussbereich gegenüberliegender äußerer Enden der Verteilerschnecke 16,
wodurch der Beton 33 der Betonhaufen 34 über die gesamte Arbeitsbreite des Straßenfertigers
10 vor der Einbaubohle 17 im Wesentlichen gleichmäßig verteilt wird.
[0027] Der vor der Einbaubohle 17 sich ansammelnde Vorrat des Betons 33 (Fig. 2) wird von
den Rüttelkörpern 23 verdichtet. Dabei sind die Rüttelkörper 23 hängend unter den
Trägern 24 geführt, und zwar so, dass sie seitlich von den Haltestangen 27 gehalten
sind, sich also in Fertigungsrichtung 12 und in Richtung quer hierzu - abgesehen von
den Rüttelbewegungen - nicht wesentlich bewegen können. Beim Verdichten tauchen die
Rüttelkörper 23 mindestens teilweise in den Beton 33 ein. Dadurch wird von den Rüttel-
bzw. Schwingbewegungen des Rüttelkörpers 23 der Beton 33 vor der Einbaubohle 17 zu
rüttelnden bzw. pulsierenden Bewegungen angeregt und so verdichtet.
[0028] Durch Veränderung des Abstands der Rüttelkörper 23, ihrer Eintauchtiefe in den Beton
33 und/oder der Schwingungsfrequenz kann das Ausmaß der Verdichtung an die Art und
das Mischungsverhältnis, insbesondere die Konsistenz, des Betons 23 angepasst werden.
Die entsprechenden Einstellungen und Verstellungen erfolgen bevorzugt durch Steuerungen
und Verstellantriebe, die vom Bedienstand 35 des Straßenfertigers 10 aus vom Bediener
beeinflussbar sind.
[0029] Beim Herstellen der aus dem Beton 33 gebildeten Deckschicht 32 wird die Einbaubohle
17 nicht wie bei der Herstellung von Straßenbelägen aus Asphalt üblich schwimmend
betrieben, sondern in der Höhe fixiert. Die Einbaubohle 17 ist dabei bevorzugt starr
an den Tragarmen 18 aufgehängt, genauso wie die Verteilerschnecke 16 und die Träger
24 für die Rüttelkörper 23. Auch die Tragarme 18 werden dabei nicht bewegt. Dadurch
bleibt beim Herstellen der aus dem Beton 33 gebildeten Deckschicht 32 die Höhe der
Einbaubohle 17 relativ zum Fahrwerk 11 unverändert. Auf diese Weise drückt die Einbaubohle
17 nicht nur mit ihrem Eigengewicht, sondern auch mit dem Gewicht des Straßenfertigers
10 auf den Beton 33 zur Bildung der Deckschicht 32. Nur wenn die Dicke der Deckschicht
32 verändert werden soll oder es der Höhenverlauf des Unterbaus 31 erfordert, wird
durch eine Steuerung die Einbaubohle 17 angehoben oder abgesenkt durch Verschwenken
der von den Hydraulikzylindern 19 betätigbaren Tragarmen 18. Die in der Höhe fixiert
bzw. starr geführte Einbaubohle 17 kann durch die Steuerung, bei der es sich bevorzugt
um eine Nivellierautomatik handelt, im Bedarfsfalle die Höhe und Querneigung der Einbaubohle
17 verändern.
[0030] Soll mit dem Straßenfertiger 10 ein Straßenbelag aus Asphalt hergestellt werden,
ist er einfach umrüstbar, indem lediglich die Rüttelkörper 23 durch Verdrehen der
Hülsen 26 um die Stange 25 hochgeschwenkt werden in die in der Fig. 2 gestrichelt
dargestellte Stellung. Dadurch werden die Rüttelkörper 23 zum Einbauen von Asphalt,
wozu sie nicht benötigt werden, in eine Ruhestellung gebracht. Außerdem wird dann
die Einbaubohle 17 schwimmend betrieben. Umgekehrt kann der Straßenfertiger 10 wieder
leicht zum Einbau von Beton 33 umgerüstet werden.
[0031] Abweichend von der Darstellung in der Fig. 5 ist es auch denkbar, vor dem Fahrwerk
11 des Straßenfertigers 10 ein V-förmiges Schild vorzusehen, das nach Art eines Pfluges
den vor dem Straßenfertiger 10 abgelagerten Betonhaufen zerteilt und den Beton 33
an beiden Seiten neben dem Straßenfertiger 10 vorbeiführt. Dadurch entstehen an gegenüberliegenden
Seiten des Straßenfertigers 10 durchgehende Stränge aus Beton 33, die hinter dem Fahrwerk
10 von der Verteilerschnecke 16 bevorzugt gleichmäßig über die gesamte Arbeitsbreite
des Straßenfertigers 10 vor der Einbaubohle 17 ausgebreitet und von den in den Beton
33 eintauchenden, periodisch schwingenden Rüttelkörpern 23 verdichtet werden.
[0032] Eine weitere alternative Ausgestaltung des Straßenfertigers zur Durchführung des
zuvor beschriebenen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass die Einbaubohle 17
ersetzt ist durch eine eine quer zur Fertigungsrichtung 12 verlaufende Schiene aufweisende
Glätteinrichtung. Durch die Schiene wird der sich zwischen den Seitenschildern 22
befindliche und von den Rüttelkörpern 23 verdichtete bzw. vorverdichtete Beton 33
glatt gezogen. Auch die Schiene der Glätteinrichtung ist höhenunveränderlich vom Straßenfertiger
10 geführt, nämlich während der Herstellung der Deckschicht 33 starr hinter dem Fahrwerk
11 des Straßenfertigers 10 gehalten, und zwar vorzugsweise an den Tragarmen 18.
Bezugszeichenliste:
[0033]
- 10
- Straßenfertiger
- 11
- Fahrwerk
- 12
- Fertigungsrichtung
- 13
- Vorratsbehälter
- 14
- Kratzerförderer
- 15
- hinteres Ende
- 16
- Verteilerschnecke
- 17
- Einbaubohle
- 18
- Tragarm
- 19
- Hydraulikzylinder
- 20
- Hauptbohle
- 21
- Verschiebebohle
- 22
- Seitenschild
- 23
- Rüttelkörper
- 24
- Träger
- 25
- Stange
- 26
- Hülse
- 27
- Haltestange
- 28
- Langloch
- 29
- Durchgangsbohrung
- 30
- Längsmittelachse
- 31
- Unterbau
- 32
- Deckschicht
- 33
- Beton
- 34
- Betonhaufen
- 35
- Bedienstand
1. Straßenfertiger mit einem antreibbaren Fahrwerk (11) und mindestens einer in Fertigungsrichtung
(12) gesehen hinter dem Fahrwerk (11) angeordneten Glätteinrichtung sowie Verdichtungsmitteln
für das Straßenbaumaterial, vorzugsweise Beton (33), vor der Glätteinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtungsmittel als mindestens teilweise in das Straßenbaumaterial eintauchende
Rüttelkörper (23) ausgebildet sind.
2. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rüttelkörper (23) zwischen dem Fahrwerk (11) und der Glätteinrichtung angeordnet
sind, vorzugsweise hängend.
3. Straßenfertiger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rüttelkörper (23) an wenigstens einem Träger (24) aufgehängt sind.
4. Straßenfertiger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rüttelkörper (23) geführt am Träger (24) aufgehängt sind, vorzugsweise an Stangen,
Rohren oder dergleichen.
5. Straßenfertiger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rüttelkörper (23) an mindestens einer quer zur Fertigungsrichtung (12) verlaufenden
Reihe angeordnet sind, vorzugsweise in mindestens einer Reihe am Träger (24) aufgehängt
sind.
6. Straßenfertiger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Rüttelkörper (23) untereinander veränderbar ist.
7. Straßenfertiger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rüttelkörper (23) am Träger (24) höhenveränderlich und/oder verschwenkbar, vorzugsweise
hochschwenkbar, aufgehängt sind.
8. Straßenfertiger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rüttelkörper (23) vor und/oder hinter einer Querverteilungseinrichtung für das
Straßenbaumaterial angeordnet sind.
9. Straßenfertiger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rüttelkörper (23) zum Verdichten von Beton (33) ausgebildet sind.
10. Straßenfertiger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rüttelkörper (23) jeweils einen eigenen Rüttelantrieb, vorzugsweise einen Schwingungs-
oder Unwuchterzeuger, aufweisen, wobei die Rüttelkörper (23) vorzugsweise als Rüttelflaschen
ausgebildet sind.
11. Verfahren zur Herstellung eines Straßenbelags, vorzugsweise eines Beton-Straßenbelags,
mit einem selbstfahrenden Straßenfertiger (10), von dem das Straßenbaumaterial mit
Verdichtungsmitteln verdichtet und anschließend mit mindestens einer Glätteinrichtung
geglättet wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Straßenbaumaterial durch Rütteln verdichtet wird und dabei die Verdichtungsmittel
mindestens teilweise in das Straßenbaumaterial eingetaucht sind.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtungsmittel rüttelnd und/oder schwingend angetrieben werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass als Verdichtungsmittel Rüttelkörper (23), insbesondere Rüttelflaschen, verwendet
werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass von den Verdichtungsmifteln, insbesondere den Rüttelkörpern (23), Beton (33) für
einen Beton-Straßenbelag, insbesondere eine Beton-Deckschicht (32), verdichtet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Glätteinrichtung in der Arbeitshöhe vorzugsweise starr geführt wird, wobei insbesondere
die Glätteinrichtung von einer Höhensteuerung, zum Beispiel einer Nivelliereinrichtung,
geführt wird.