[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem in einem Gehäuse beweglichen
Kern, mit einem einen Sperrriegel aufweisenden Sperrmechanismus zur wahlweisen Blockierung
oder Freigabe der Bewegung des Kerns und mit einer elektrischen Antriebseinrichtung
zur Bewegung oder Freigabe der Bewegung des Sperrriegels zwischen der den Kern gegenüber
dem Gehäuse blockierenden Stellung und der die Bewegung des Kerns freigebenden Stellung.
[0002] Derartige Schließzylinder werden meist mittels eines elektronischen Zugangscodes
über eine Steuerelektronik angesteuert. Der Zugangscode kann beispielsweise in einem
elektronischen Schlüssel angeordnet sein. Bei Vorliegen einer Berechtigung zum Entriegeln
des Schließzylinders wird der Sperrmechanismus angesteuert, so dass der Sperrriegel
entweder in einer entriegelnden Stellung gehalten wird oder der Sperrmechanismus aktiv
den Sperrriegel in die entriegelte Stellung bewegt.
[0003] Ein solcher Schließzylinder ist beispielsweise aus der
EP 1 148 189 A1 bekannt und hat einen Elektromagneten zur Halterung eines mit dem Sperrriegel verbundenen
Akers bei einer Ansteuerung des Sperrmechanismus. Mit dem Anker wird auch der im Gehäuse
geführte und in Richtung Kern vorgespannte Sperrriegel in einer Stellung gehalten,
in der der Schließzylinder entriegelt ist. Bei einer unterbleibenden Ansteuerung wird
der Sperrriegel mittels eines Federelementes in eine Tasche des Kerns gedrückt und
blockiert dessen weitere Bewegung.
[0004] Weiterhin ist aus der
EP 1 380 714 A2 ein Schließzylinder bekannt, bei dem der Sperrmechanismus ein piezoelektrisches Element
hat, welches den Sperrriegel an seiner Mantelfläche in der entriegelten Stellung kraftschlüssig
hält. In der entriegelten Stellung des Schließzylinders unterbleibt die Halterung
des Sperrriegels. Der Sperrriegel wird dann von einem Federelement in eine Tasche
des Kerns gedrückt und blockiert dessen weitere Bewegung.
[0005] Weiterhin ist aus der
EP 1 516 983 B1 ein Schließzylinder bekannt geworden, bei dem der Sperrmechanismus ein Piezoelement
aufweist, welches den Sperrriegel über eine Kontaktfläche antreibt. Der Sperrriegel
wird bei einer Bestromung des Piezoelementes aktiv von der entriegelten Stellung in
die verriegelte Stellung in eine Tasche im Kern bewegt.
[0006] Bei Schließzylindern besteht im Allgemeinen das Problem, dass durch so genanntes
Schlagpicking auf Sperrstifte der Schließzylinder von der verriegelten Stellung in
die entriegelte Stellung gebracht werden kann. Die vorgenannten Schließzylinder verhindern
ein solches Schlagpicking dadurch, dass der Sperrriegel von außen nicht zugänglich
ist.
[0007] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, weitere denkbare Möglichkeiten der Entriegelung
des Schließzylinders durch in den Schließzylinder eingebrachte Vibrationen oder Schläge
zuverlässig zu verhindern.
[0008] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Blockierelement in einer
die Bewegung des Kerns gegenüber dem Gehäuse freigebenden Stellung gehalten ist und
bei Einleitung von Vibrationen in eine die Bewegung des Kerns blockierende Stellung
beweglich ist.
[0009] Durch diese Gestaltung lässt sich der erfindungsgemäße Schließzylinder neben dem
Sperrmechanismus zusätzlich mittels des Blockierelementes verriegeln. Im Grundzustand
ist jedoch die Verriegelung durch das Blockierelement verhindert, da das Blockierelement
in der die Bewegung des Kerns freigebenden Stellung gehalten ist. In diesem Grundzustand
lässt sich der erfindungsgemäße Schließzylinder einfach über die Ansteuerung des Sperrmechanismus
schließen. Werden jedoch Vibrationen in den erfindungsgemäßen Schließzylinder eingeleitet,
wird das Blockierelement unabhängig von der Ansteuerung des Sperrmechanismus in die
die Bewegung des Kerns blockierende Stellung bewegt. Damit wird die denkbare Möglichkeit
der Entriegelung des erfindungsgemäßen Schließzylinders durch Vibrationen zuverlässig
verhindert.
[0010] Die Richtung der Bewegung des Blockierelementes bei Vibrationen lässt sich gemäß
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vorgeben, wenn das Blockierelement
mittels eines Blockierfederelementes in Richtung der die Bewegung des Kerns blockierenden
Stellung vorgespannt ist. Durch diese Gestaltung wird sichergestellt, dass das Blockierelement
bei Vibrationen zuverlässig in die die Bewegung des Kerns blockierende Stellung bewegt
wird. Weiterhin ermöglicht das Blockierfederelement ein Aufschwingen des Blockierelementes
in die blockierende Stellung.
[0011] Die Halterung des Blockierelementes gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn die Halterung des
Blockierelementes in der die Bewegung des Kerns gegenüber dem Gehäuse freigebenden
Stellung einen Kraftschluss aufweist. Der Kraftschluss kann beispielsweise durch quer
zur Bewegungsrichtung des Blockierelementes gerichtete Klemmkräfte erzeugt werden.
Auf das Blockierelement einwirkende Vibrationen überwinden oberhalb einer bestimmten
Stärke diese Klemmkräfte und ermöglichen damit die Freigabe der Bewegung des Blockierelementes
in die die Bewegung des Kerns blockierende Stellung.
[0012] Haltekräfte, bei denen sich die Halterung des Blockierelementes löst, lassen sich
gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders genau einstellen,
wenn sie zur Halterung des Blockierelementes in der die Bewegung des Kerns gegenüber
dem Gehäuse freigebenden Stellung von einem Magneten erzeugt sind.
[0013] Die Haltekräfte des Blockierelementes lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einfach erzeugen, wenn das Blockierelement von einem Haltefederelement
im Wesentlichen quer zu seiner Bewegungsrichtung vorgespannt ist.
[0014] Die vorgesehene Bewegungsrichtung des Blockierelementes beim Einleiten von Vibrationen
lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach festlegen,
wenn das Haltefederelement zu einer Kraftangriffsfläche auf das Blockierelement geneigt
ist, so dass eine Kraftkomponente das Blockierelement quer zu seiner Bewegungsrichtung
vorspannt und eine Kraftkomponente das Blockierelement in Richtung des Kerns vorspannt.
[0015] Besonders genau definierte Reibkräfte für den Kraftschluss zwischen Blockierelement
und dem Gehäuse lassen sich einfach sicherstellen, wenn das Haltefederelement eine
Druckplatte gegen das Blockierelement vorspannt.
[0016] Die Haltekräfte des Blockierelementes lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einfach einstellen, wenn das Haltefederelement von einer
Stellschraube vorspannbar ist.
[0017] Ein Kraftschluss zur Halterung des Blockierelementes lässt sich gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden durch zwei einander gegenüberstehend
auf das Blockierelement vorgespannte Haltefederelemente. Durch diese Gestaltung kann
das Blockierelement bei Vibrationen in die die Bewegung des Kerns blockierende Stellung
vorschnappen.
[0018] Der erfindungsgemäße Schließzylinder reagiert besonders sensibel auf Vibrationen,
wenn auf der dem Kern abgewandten Seite des Blockierelementes zumindest ein Impulselement
angeordnet ist, wenn das Impulselement in Bewegungsrichtung des Blockierelementes
beweglich geführt ist und wenn sich das Blockierelement an dem Impulselement abstützt.
Hierdurch wird die Energie der Vibrationen von dem Impulselement aufgenommen. Da das
Impulselement gegen das Blockierelement beweglich geführt ist und sich das Blockierelement
auf dem Impulselement abstützt, führt die in das Impulselement eingeleitete Energie
zwangsläufig zur Verschiebung des Blockierelementes.
[0019] Das Impulselement lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung besonders kostengünstig fertigen, wenn das Impulselement einen Stift oder
eine Kugel hat und zwischen dem Blockierelement und einem Anschlag eingespannt ist.
[0020] Die Weiterleitung des Impulses des Impulselementes auf das Blockierelement gestaltet
sich besonders verlustfrei, wenn der Anschlag, das Impulselement und das Blockierelement
aus gehärtetem Stahl gefertigt sind.
[0021] Eine Blockierung des Kerns durch eine unbeabsichtigte Bewegung des Blockierelementes
lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden,
wenn ein erstes Steuerelement in einen im Kern angeordneten Schließkanal hineinragt
und von einem in den Schließkanal eingeführten Schlüssel beweglich ist und bei von
dem Schließkanal entfernten Schlüssel mit einem Vorsprung das Blockierelement in der
die Bewegung des Kerns freigebenden Stellung abstützt. Durch diese Gestaltung wird
vermieden, dass sich das Blockierelement beispielsweise bei einem kräftigen Zuschlagen
einer mit dem erfindungsgemäßen Schließzylinder ausgestatteten Tür löst und den Kern
blockiert.
[0022] Die Bewegung des Blockierelementes gestaltet sich konstruktiv besonders einfach,
wenn zwischen dem ersten Steuerelement und dem Blockierelement ein zweites Steuerelement
angeordnet ist.
[0023] Das Blockierelement lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung mittels
Vibrationen in die eine Richtung und mittels des Schlüssels in die entgegen gesetzte
Richtung einfach bewegen, wenn das zweite Steuerelement stiftförmig in dem Kern verschieblich
geführt ist und bei in den Schließkanal eingeführtem Schlüssel einer Ausnehmung im
ersten Steuerelement gegenübersteht und wenn das erste Steuerelement zwischen der
Ausnehmung und dem Vorsprung eine Steuerrampe zur Bewegung des zweiten Steuerelementes
hat. Durch diese Gestaltung wird das zweite Steuerelement und damit das Blockierelement
bei einem Abzug des Schlüssels aus dem Schließkanal über die Steuerrampe in eine Stellung
zurück gedrückt, in der die Bewegung des Kerns von der Blockiereinrichtung freigegeben
ist.
[0024] Zur weiteren Vereinfachung des konstruktiven Aufbaus des Schließzylinders trägt es
bei, wenn das Blockierelement stiftförmig, in dem Gehäuse längsverschieblich geführt
ist und wenn der Kern eine Tasche zur Aufnahme eines Endes des Blockierelementes aufweist.
[0025] Der erfindungsgemäße Schließzylinder wird bei der Einleitung von Vibrationen und
bei fehlerhafter Ansteuerung des Sperrmechanismus zuverlässig in die verriegelte Stellung
gebracht, wenn das erste Steuerelement einen Vorsprung zur Abstützung des Sperrriegels
und eine Ausnehmung zur Aufnahme des Sperrriegels und eine Rampe zwischen Ausnehmung
und Vorsprung hat und wenn in der in den Schließkanal eingeführten Stellung des Schlüssels
die Ausnehmungen des ersten Steuerelementes über dem Sperrriegel und über dem Blockierelement
angeordnet sind.
[0026] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips sind mehrere davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- einen Teilschnitt eines erfindungsge- mäßen Schließzylinders mit einem ein- geführten
Schlüssel,
- Fig. 2a - 2c
- vergrößert jeweils einen Teilbereich des erfindungsgemäßen Schließzylin- ders aus
Figur 1 mit einem Sperrme- chanismus und einem Blockierelement in verschiedenen Stellungen,
- Fig. 3a
- eine Schnittdarstellung des erfin- dungsgemäßen Schließzylinders aus Fi- gur 1 entlang
der Linie IIIa - IIIa,
- Fig. 3b
- den erfindungsgemäßen Schließzylinder aus Figur 3a nach dem Einleiten von Vibrationen,
- Fig. 4 - 11
- verschiedene Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schließzylinders.
[0027] Figur 1 zeigt einen Schließzylinder 1 im Teilschnitt mit einem in einem Gehäuse 2
bewegbaren Kern 3 und mit einem mit dem Kern 3 gekoppelten Schließbart 4. In einen
in dem Kern 3 angeordneten Schließkanal 5 ist ein Schlüssel 6 mit einem Transponder
7 eingeführt. Der Schließzylinder 1 hat eine elektronische Steuereinrichtung 8 zur
Erfassung und Auswertung der Signale des Transponders 7 und einen von der Steuereinrichtung
8 ansteuerbaren Sperrmechanismus 9. Die Zusammenwirkung der Steuereinrichtung 8 und
die Gestaltung des Sperrmechanismus 9 ist in den Schriften
EP 1 148 189 A1,
EP 1 380 714 A2 und
EP 1 516 983 B1 ausführlich erläutert, so dass zur Offenbarung dieser Bauteile auf diese Schriften
verwiesen wird.
[0028] Der in den Schließkanal 5 eingeführte Schlüssel 6 verschiebt ein erstes, von einem
Steuerfederelement 10 vorgespanntes Steuerelement 11. Der Sperrmechanismus 9 hat einen
Sperrriegel 12, welcher in der dargestellten Stellung vollständig in dem Kern 3 angeordnet
ist. Weiterhin ist in dem Gehäuse 2 ein stiftförmiges Blockierelement 13 angeordnet,
welches einem ebenfalls stiftförmigen zweiten, im Kern 3 geführten Steuerelement 14
gegenübersteht. Eine Trennebene zwischen Blockierelement 13 und zweitem Steuerelement
14 ist in der Trennebene zwischen Gehäuse 2 und Kern 3 angeordnet. Damit befindet
sich der Schließzylinder 1 in der entriegelten Stellung, so dass der Schließbart 4
mittels des Schlüssels 6 gedreht werden kann.
[0029] Die Figuren 2a - 2c zeigt stark vergrößert einen Teilbereich des Schließzylinders
1 aus Figur 1 mit dem Sperrriegel 12, dem Blockierelement 13, den beiden Steuerelementen
11, 14 und angrenzenden Bereichen des Schließkanals 5 in verschiedenen Stellungen.
[0030] Die mit dem berechtigten Schlüssel 6 zum Schließen des Schließzylinders 1 entriegelte
Stellung aus Figur 1 ist in Figur 2a vergrößert dargestellt. Das erste Steuerelement
11 hat Ausnehmungen 15, 16 für den Sperrriegel 12 und für das zweite Steuerelement
14. Damit sind die Bewegungen des Sperrriegels 12 und des zweiten Steuerelementes
14 freigegeben. Die Freigabe des Sperrriegels 12 führt dazu, dass der Sperrriegel
12 mittels der Steuereinrichtung 8 und eines Sperrfederelementes 17 zwischen der dargestellten,
freigegebenen Stellung und einer Schließstellung, in der die Bewegung des Kerns 3
nicht freigegeben ist, beweglich ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel bilden
damit das Sperrfederelement 17 und der Sperrmechanismus 9 eine Antriebseinrichtung
zur Bewegung des Sperrriegels 12. Selbstverständlich kann der Sperrriegel 12 in einer
anderen, nicht dargestellten Ausführungsform ausschließlich von einem geeigneten Aktor
im Sperrmechanismus 9 bewegt werden. Das unterhalb des zweiten Steuerelementes 14
angeordnete Blockierelement 13 steht einer Tasche 18 im Kern 3 gegenüber und wird
in der dargestellten Stellung kraftschlüssig im Kern 3 gehalten. Ein Blockierfederelement
19 spannt das Blockierelement 13 in Richtung Tasche 18 des Kerns 3 vor.
[0031] Figur 2b zeigt den Schließzylinder 1 in Grundstellung bei freiem Schließkanal 5.
Hierbei ist zu erkennen, dass das erste Steuerelement 11 in den Schließkanal 5 hinein
vorgespannt ist. Das erste Steuerelement 11 hat zwei Vorsprünge 20, 21 zur Abstützung
des Sperrriegels 12 und des zweiten Steuerelementes 14. Die Abstützung des Sperrriegels
12 führt zu einer Blockierung der Bewegung des Kerns 3 gegenüber dem Gehäuse 2. Der
Schließzylinder 1 befindet sich damit bei freiem Schließkanal 5 immer in Schließstellung.
Die Abstützung des zweiten Steuerelementes 14 führt dazu, dass die Trennebene zwischen
zweitem Steuerelement 14 und Blockierelement 13 in der Trennebene zwischen Gehäuse
2 und Kern 3 liegt.
[0032] Figur 2c zeigt den Schließzylinder 1 bei dem Versuch der Entriegelung mit einem in
den Schließkanal 5 eingeführten Manipulationswerkzeug 22 beim Einleiten von Vibrationen
in den Schließzylinder 1. Wie beim Einführen mit dem in Figur 2a dargestellten Schlüssel
6 wurde das erste Steuerelement 11 verschoben und damit die Bewegungen des zweiten
Steuerelementes 14 und des Sperrriegels 12 freigegeben. Da die Ansteuerung des Sperrmechanismus
9 unterbleibt, befindet sich der Sperrmechanismus 9 in der in Figur 2b dargestellten
verriegelnden Stellung. Die Einleitung von Vibrationen könnte jedoch dazu führen,
dass der Sperrriegel 12, wie dargestellt, gegen die Kraft des Sperrfederelementes
17 angehoben wurde, so dass im ungünstigsten Fall eine zuverlässige Verriegelung des
Schließzylinders 1 nicht mehr gegeben ist. Die Einleitung von Vibrationen führt aber
auch dazu, dass die kraftschlüssige Halterung des Blockierelementes 13 überwunden
wird und damit das Blockierelement 13 durch die Kraft des Blockierfederelementes 19
in die Tasche 18 des Kerns 3 gelangt. Damit stellt das Blockierelement 13 bei der
Einleitung von Vibrationen die zuverlässige Verriegelung des Schließzylinders 1 sicher.
Zwischen den Vorsprüngen 20, 21 und den Ausnehmungen 15, 16 des ersten Steuerelementes
11 sind Steuerrampen 23, 24 angeordnet, wodurch der Sperrriegel 12 und das Blockierelement
13 beim Abziehen des in Figur 2a dargestellten Schlüssels 6 oder des in Figur 2c dargestellten
Manipulationswerkzeuges 22 wieder in die in Figur 2b dargestellte Grundstellung gelangen.
[0033] Figur 3a zeigt eine Schnittdarstellung durch den Schließzylinder 1 aus Figur 1 entlang
der Linie IIIa - IIIa. Hierbei ist zu erkennen, dass der Kraftschluss zur Halterung
des Blockierelementes 13 von einer Druckplatte 25 erzeugt ist, welches von einem Haltefederelement
26 quer zur Bewegungsrichtung des Blockierelementes 13 vorgespannt ist.
[0034] Figur 3b zeigt den Schließzylinder 1 aus Figur 3a bei der Einleitung von Vibrationen.
Hierbei ist zu erkennen, dass der Kraftschluss zur Halterung des Blockierelementes
13 in der in Figur 3a dargestellten Stellung überwunden wurde und das Blockierelement
13 von der Kraft des Blockierfederelementes 19 in die Tasche 18 gedrückt ist.
[0035] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform des Schließzylinders 1, bei der ein Haltefederelement
27 zur Vorspannung eines Blockierelementes 28 von einer Stellschraube 29 vorspannbar
ist. Das Haltefederelement 27 ist geringfügig zur Bewegungsrichtung des Blockierelementes
28 geneigt angeordnet und hat damit eine senkrecht auf die Bewegungsrichtung des Blockierelementes
28 wirkende Kraftkomponente und eine in Bewegungsrichtung des Blockierelementes 28
auf den Kern 3 wirkende Kraftkomponente. Das Haltefederelement 27 vermag daher das
Blockierelement 28 bei der Einleitung von Vibrationen in die Tasche 18 des Kerns 3
zu drücken. Die Vorspannung des Blockierelementes 28 mittels des Haltefederelementes
27 erzeugt einen Kraftschluss zur Halterung des Blockierelementes 28 in dem Gehäuse
2.
[0036] Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform des Schließzylinders 1, bei der zwei einander
gegenüberstehende Haltefederelemente 30, 31 gegen ein Blockierelement 32 vorgespannt
sind. Die beiden Haltefederelemente 30, 31 sind jeweils von Stellschrauben 33, 34
vorgespannt und geringfügig zur Bewegungsrichtung des Blockierelementes 32 geneigt
angeordnet.
[0037] Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsform des Schließzylinders 1, bei der ein Blockierelement
35 von einem Magneten 36 in seiner Lage gehalten ist. Ein Blockierfederelement 37
spannt das Blockierelement 35 in Richtung Kern 3 vor. Die Vorspannung des Blockierelementes
35 mittels des Magneten 36 erzeugt einen Kraftschluss zur Halterung des Blockierelementes
35 in dem Gehäuse 2.
[0038] Figur 7 zeigt eine weitere Ausführungsform des Schließzylinders 1, bei der ein Blockierelement
38 von der Schwerkraft in seiner Lage außerhalb des Kerns 3 gehalten ist. Beim Einleiten
von Vibrationen wird das Blockierelement 38 entgegen der Schwerkraft in die Trennebene
zwischen Gehäuse 2 und Kern 3 gelangen.
[0039] Figur 8 zeigt eine weitere Ausführungsform des Schließzylinders 1, bei dem ein Blockierelement
39 einen konischen Abschnitt 42 hat. Eine von einem Haltefederelement 40 vorgespannte
Druckplatte 41 ist gegen den konischen Abschnitt 42 des Blockierelementes 39 vorgespannt,
so dass eine Kraftkomponente des Haltelementes 40 das Blockierelement 39 senkrecht
zu seiner Bewegungsrichtung vorspannt und damit in seiner Lage kraftschlüssig hält.
Eine weitere Kraftkomponente des Haltefederelementes 40 spannt wegen der konischen
Gestaltung des Abschnitts 42 das Blockierelement 39 in Richtung Kern 3 vor. Die Funktion
dieser Ausführungsform entspricht der aus Figur 4.
[0040] Figur 9 zeigt eine weitere Ausführungsform des Schließzylinders 1, bei dem ein Impulselement
43 ein Blockierelement 44 abstützt. Das Impulselement 43 hat einen zwischen einem
Anschlag 45 und dem Blockierelement 44 angeordneten Stift 46 und stößt das Blockierelement
45 bei der Einleitung von Vibrationen in Richtung Kern 3.
[0041] Figur 10 zeigt eine weitere Ausführungsform des Schließzylinders 1, welche sich von
der aus Figur 9 nur dadurch unterscheidet, dass ein Impulselement 47 mehrere Kugeln
48 hat. Die Kugeln 48 sind zwischen einem Blockierelement 49 und einem Anschlag 50
im Gehäuse 2 angeordnet und stoßen das Blockierelement 49 bei der Einleitung von Vibrationen
in Richtung Kern 3.
[0042] Figur 11 zeigt eine weitere Ausführungsform des Schließzylinders 1. Bei dieser Ausführungsform
ist ein Blockierfederelement 51 auf der dem Kern 3 abgewandten Seite eines Blockierelementes
52 angeordnet. Zwischen dem Blockierelement 52 und dem Blockierfederelement 51 ist
ein Impulselement 53 mit einem Stift 54 angeordnet.
[0043] Die Blockierelemente 44, 59, 52 der Ausführungsformen nach den Figuren 9 bis 11 sind
wie das aus Figur 8 aufgebaut und in dem Schließzylinder 1 gehalten. Insbesondere
die mit den Impulselementen 43, 47, 53 zusammen wirkenden Blockierelemente 44, 49,
52 der Ausführungsformen nach den Figuren 9 bis 11 sind wie die zugehörigen Anschläge
45, 50 aus gehärtetem Stahl gefertigt.
1. Schließzylinder (1) mit einem in einem Gehäuse (2) beweglichen Kern (3), mit einem
einen Sperrriegel (12) aufweisenden Sperrmechanismus (9) zur wahlweisen Blockierung
oder Freigabe der Bewegung des Kerns (3) und mit einer elektrischen Antriebseinrichtung
zur Bewegung oder Freigabe der Bewegung des Sperrriegels (12) zwischen der den Kern
(3) gegenüber dem Gehäuse (2) blockierenden Stellung und der die Bewegung des Kerns
(3) freigebenden Stellung, dadurch gekennzeichnet, dass ein Blockierelement (13, 28, 32, 35, 38, 39, 44, 49, 52) in einer die Bewegung des
Kerns (3) gegenüber dem Gehäuse (2) freigebenden Stellung gehalten ist und bei Einleitung
von Vibrationen in eine die Bewegung des Kerns (3) blockierende Stellung beweglich
ist.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Blockierelement (13, 35, 52) mittels eines Blockierfederelementes (19, 37, 51)
in Richtung der die Bewegung des Kerns (3) blockierenden Stellung vorgespannt ist.
3. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung des Blockierelementes (13, 28, 35, 39, 44, 49, 52) in der die Bewegung
des Kerns (3) gegenüber dem Gehäuse (2) freigebenden Stellung einen Kraftschluss aufweist.
4. Schließzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Haltekräfte zur Halterung des Blockierelementes (35) in der die Bewegung des Kerns
(3) gegenüber dem Gehäuse (2) freigebenden Stellung von einem Magneten (36) erzeugt
sind.
5. Schließzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Blockierelement (13, 28, 32, 39, 44, 49, 52) von einem Haltefederelement (26,
27, 30, 31, 40) im Wesentlichen quer zu seiner Bewegungsrichtung vorgespannt ist.
6. Schließzylinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltefederelement (27, 30, 31, 40) auf das Blockierelement (28, 32, 39, 44, 49,
52) geneigt ist, so dass eine Kraftkomponente das Blockierelement (28, 32, 39, 44,
49, 52) quer zu seiner Bewegungsrichtung vorgespannt und eine Kraftkomponente das
Blockierelement (28, 32, 39, 44, 49, 52) in Richtung des Kerns (3) vorspannt.
7. Schließzylinder nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltefederelement (36, 40) eine Druckplatte (25, 41) gegen das Blockierelement
(13, 39) vorspannt.
8. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltefederelement (27, 30, 31) von einer Stellschraube (29, 33, 34) vorspannbar
ist.
9. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 5 bis 8, gekennzeichnet durch zwei einander gegenüberstehend auf das Blockierelement (32) vorgespannte Haltefederelemente
(30, 31).
10. Schließzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Kern (3) abgewandten Seite des Blockierelementes (44, 49, 52) zumindest
ein Impulselement (43, 47, 53) angeordnet ist, dass das Impulselement (43, 47, 53)
in Bewegungsrichtung des Blockierelementes (44, 49, 52) beweglich geführt ist und
dass sich das Blockierelement (44, 49, 53) an dem Impulselement (43, 47, 53) abstützt.
11. Schließzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Impulselement (43, 47) einen Stift (46) oder eine Kugel (48) hat und zwischen
dem Blockierelement (44, 49) und einem Anschlag (45, 50) eingespannt ist.
12. Schließzylinder nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (45, 50), das Impulselement (43, 47) und das Blockierelement (44, 49)
aus gehärtetem Stahl gefertigt ist.
13. Schließzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Steuerelement (11) in einem im Kern (3) angeordneten Schließkanal (5)
hineinragt und von einem in den Schließkanal (5) eingeführten Schlüssel (6) beweglich
ist und bei von dem Schließkanal (5) entfernten Schlüssel (6) mit einem Vorsprung
(21) das Blockierelement (13) in der die Bewegung des Kerns (3) freigebenden Stellung
abstützt.
14. Schließzylinder nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten Steuerelement (11) und dem Blockierelement (13) ein zweites Steuerelement
(14) angeordnet ist.
15. Schließzylinder nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Steuerelement (14) stiftförmig in dem Kern (3) verschieblich geführt ist
und bei in den Schließkanal (5) eingeführtem Schlüssel (6) einer Ausnehmung (16) im
ersten Steuerelement (11) gegenübersteht und dass das erste Steuerelement (11) zwischen
der Ausnehmung (16) und dem Vorsprung (21) eine Steuerrampe (24) zur Bewegung des
zweiten Steuerelementes (14) hat.
16. Schließzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Blockierelement (13, 28, 32, 35, 38, 39, 44, 49, 52) stiftförmig in dem Gehäuse
(2) längsverschieblich geführt ist und dass der Kern (3) eine Tasche (18) zur Aufnahme
eines Endes des Blockierelementes (13, 28, 32, 35, 38, 39, 44, 49, 52) aufweist.
17. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 13 - 16, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Steuerelement (11) einen Vorsprung (20) zur Abstützung des Sperrriegels
(12) und eine Ausnehmung (15) zur Aufnahme des Sperrriegels (12) und eine Steuerrampe
(23) zwischen Ausnehmung (15) und Vorsprung (20) hat und dass in der in den Schließkanal
(5) eingeführten Stellung des Schlüssels (6) die Ausnehmungen (15, 16) des ersten
Steuerelementes (11) über dem Sperrriegel (12) und über dem Blockierelement (13) angeordnet
sind.