[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufhängevorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine derartige Aufhängevorrichtung kann vorzugsweise für den Antrieb eines Rollladens
verwendet werden.
[0003] Die bekannten Aufhängevorrichtungen bestehen oft aus einem Stück Rollladengurt, welcher
sich beim Aufwickeln des Behangs um die Wickelwelle wickelt. In der Regel muss der
Rollladengurt mittels Schrauben an der Wickelwelle befestigt werden. Er ist daher
aufwändig zu montieren und trägt beim Aufwickeln des Behangs im Durchmesser auf. Außerdem
stellt diese Art der Verbindung ein hohes Risiko dar, dass der Gurt reißt, wodurch
sich der Behang lösen und somit unkontrolliert in hohem Tempo abwickeln und dadurch
zu Bruch gehen oder jemanden verletzen kann.
[0004] Des Weiteren ist im Stand der Technik das Anbringen einer Aufhängevorrichtung aus
einem Federelement bekannt, welches sich einerseits mit der Wickelwelle verhakt und
auf der anderen Seite mit dem Behang verbunden ist. Durch die sehr schmale Bauweise
des Federelements vergrößert es den Umfang des Behangs im aufgewickelten Zustand nicht
nennenswert.
[0005] Der genannte Stand der Technik ist nicht dazu geeignet, beim Erreichen der unteren
Endlage ein vorhersehbares plötzlich ansteigendes Drehmoment zu erzeugen. Dieses Drehmoment
ist geeignet, einen elektronisch gesteuerten Motor mit lernfähiger Drehmomentabschaltung
verlässlich abzuschalten.
[0006] Des Weiteren ist aus der
DE 44 44 368 eine Aufhängevorrichtung bekannt, welche an einem Federband auf der zur Wickelwelle
abgewandten Seite Vorsprünge aufweist, die sich in an den am Rollladenkasten innen
an der Wandaußenseite liegend angebrachten Vorsprünge bei vollständig ausgefahrenem
Behang beim Versuch eines gewaltsamen Hochschiebens des Behangs einhängen. Damit ist
eine Hochschiebesicherung verwirklicht. Diese Art der Hochschiebesicherung ist auch
geeignet, ein vorhersehbares plötzlich ansteigendes Drehmoment zu erzeugen, welches
wiederum dazu geeignet ist, einen elektronisch gesteuerten Motor mit lernfähiger Drehmomentabschaltung
abzuschalten. Die Herstellung ist jedoch sehr aufwändig und teuer, die Montage (Ausrichtung)
sehr zeitraubend und die Zuverlässigkeit aufgrund der kleinen Bauteile, die leicht
ausbrechen oder sich deformieren können, sehr gering, wenn der komplette Behang über
das Federband aufgewickelt ist.
[0007] Des Weiteren ist aus der
DE 94 19 412 eine Hochschiebesicherung bekannt, welche mit einem formschlüssigen Ring an der Wickelwelle
befestigt ist und als Bindung zum Behang mehrere Elemente umfasst, welche Sperrglieder
und Kupplungsglieder aufweisen. Bei ganz ausgefahrenem Behang bilden diese eine starre
Verbindung, womit sie in der Lage sind, ein vorhersehbares plötzlich ansteigendes
Drehmoment zu erzeugen. Dieses Drehmoment ist wiederum dazu geeignet, einen elektronisch
gesteuerten Motor mit lernfähiger Drehmomentabschaltung verlässlich abzuschalten.
Nachteil hierbei ist jedoch, dass der Ring, welcher an der Wickelwelle angebracht
ist, den Durchmesser des Behangs in eingefahrenem Zustand zusätzlich vergrößert.
[0008] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Aufhängevorrichtung der eingangs erwähnten Art
zu schaffen, welche einfach zu montieren ist, den Durchmesser des Behangs beim Einfahren
nicht zusätzlich vergrößert und dazu geeignet ist, ein vorhersehbares plötzlich ansteigendes
Drehmoment zu erzeugen, welches wiederum dazu geeignet ist, einen elektronisch gesteuerten
Motor mit lernfähiger Drehmomentabschaltung verlässlich abzuschalten.
[0009] Die gestellte Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Man erkennt, dass die Erfindung jedenfalls dann verwirklicht ist, wenn es sich um
eine Aufhängevorrichtung handelt, die den Behang mit der elektrisch angetriebenen
Wickelwelle verbindet und gewährleistet, dass der elektrische Antrieb nach dem betriebsgemäßen
Ausfahren des Behangs automatisch ausgeschaltet wird. In ihrer einfachsten Ausführung
besteht die Aufhängevorrichtung aus einem dünnen Streifen Metall, insbesondere Stahl,
oder Kunststoff, der vorzugsweise einen rechteckigen Querschnitt aufweist und auf
der einen Seite mit quer zur Wickelrichtung verlaufenden Kerben versehen ist. Die
über die ganze Seite sich erstreckenden Kerben/Einschnitte gewährleisten, dass der
"Streifen" um die Wickelwelle nur in einer Richtung ohne merklichen Kraftaufwand gewickelt
werden kann. Wird der "Streifen in seine andere Richtung gebogen, nimmt er ab einer
bestimmten Verformung eine vordefinierte, starre und nicht mehr weiter biegbare Form
ein, was zur automatischen Abschaltung des Elektroantriebs führt.
[0011] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0012] Die Aufhängevorrichtung besteht aus einem oberen Federband und einem darunter angeordneten
unteren Federband. Dabei sind beide Federbänder einseitig fest mit der Wickelwelle
derart verbunden, dass das obere Federband mit dem Behang verbunden ist, dass das
untere kürzere Federband auf der dem Behang zugekehrten Seite mit seinem Ende in einer
Aussparung des oberen Federbands begrenzt verstellbar ist und dass beim Erreichen
der von der Wickelplatte abgewickelten Endposition des Behangs über das untere Federband
ein vordefiniertes plötzlich ansteigendes Drehmoment an der Wickelwelle entsteht,
über das der elektronische Motor abschaltbar ist.
[0013] Diese Aufhängevorrichtung ist sehr einfach und schnell montierbar, wobei sie das
Aufwickeln des Behangs auf die Wickelwelle nicht beeinflusst. Beim Erreichen der Endposition
beim Abwickeln des Behangs kann sich das obere Federband auswölben, während das untere
Federband durch Anschlag in der Aussparung des oberen Federbands festgehalten ist
und den Antrieb ein größeres Drehmoment entgegenstellt, das als eindeutiges Signal
für die Abschaltung des elektrischen Motors benutzbar ist.
[0014] Das obere Federband läuft an dem den Behang zugekehrten Ende in einem Verbindungsabschnitt
aus, der durch zwei Aussparungen der obersten Lamelle des Behangs geschleift und mit
dem zwischen beiden Aussparungen liegenden Bereich der obersten Lamelle verbunden
ist. Der Behang kann oben auch mit einer Verbindungsleiste für die Verbindung mit
dem oberen Federband versehen sein. Der durch die Aussparungen der obersten Lamelle
oder Verbindungsleiste geschleifte Bereich des oberen Federbands verläuft dabei senkrecht
zu den Führungsschienen. Das aus der obersten Lamelle oder der Verbindungsleiste herausgeführte
Ende bildet einen abgekanteten Klemmabschnitt.
[0015] Die begrenzte Verstellbarkeit des unteren Federbands im oberen Federband wird dadurch
sichergestellt, dass das den Behang zugekehrte Ende des unteren Federbands ein T-förmiges
Endstück aufweist, das in einer rechteckigen Aussparung des oberen Federelements begrenzt
verstellbar ist.
[0016] Das obere und das untere Federband können mit einem gemeinsamen Verbindungsglied
(Schraube, Nagel und dgl.) auf der Wickelwelle befestigt sein.
[0017] Eine lösbare Verbindung kann auch dadurch geschaffen werden, dass das obere Federband
an dem zur Wickelwelle weisenden Ende eine T-förmige Ausprägung aufweist, welche diagonal
in eine rechteckige Aussparung der Wickelwelle einführbar und durch Verdrehen festlegbar
ist. Dabei sind die Schenkel der T-förmigen Ausprägung länger als die Breite der rechteckigen
Aussparung in der Wickelwelle.
[0018] Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer an einer Wickelwelle befestigten Aufhänge- vorrichtung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Aufhängevorrichtung an der Wickelwelle,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Aufhängevorrichtung (Behang ausgefahren),
- Fig. 4
- eine Draufsicht der Aufhängevorrichtung und
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines versteiften Federbands.
[0019] Die Fig. 1 zeigt eine Wickelwelle 1, die als Achtkant ausgebildet ist. Die Erfindung
ist genauso an jeder anderen Form der Wickelwelle 1 anwendbar. Die Aufhängevorrichtung
2 ist an der Wickelwelle 1 befestigt. Die Aufhängevorrichtung 2 ist nur als Bindeglied
zwischen der Wickelwelle 1 und dem Behang = Rollladenpanzer gezeigt. Die Länge des
oberen Federbands 3 ist größer als die Länge des unteren Federbands 4. Das obere Federband
3 weist einen Verbindungsabschnitt 5 auf, der an der obersten Lamelle 11 oder einer
obersten Verbindungsleiste des Behangs befestigt ist. Dabei weist die Lamelle 11 oder
die Verbindungsleiste zwei Aussparungen 12 und 13 auf, wie Fig. 4 zeigt. Der Verbindungsabschnitt
5 ist durch die Aussparungen 12 und 13 gesichert, so dass ein Teil 7 des Verbindungsabschnitts
5 an der Lamelle 11 oder der Verbindungsleiste anliegt und fest mit dieser verbunden
werden kann. Der aus der Aussparung 13 herausgeführte Teil des oberen Federbands 3
bildet einen abgekanteten Klemmabschnitt 8, der auch schon die Festlegung des oberen
Federbands 3 an der Lamelle 11 oder der Verbindungsleiste bringen kann.
[0020] Das untere Federband 4 läuft dem Behang zugekehrt in ein T-förmiges Endstück 10 aus,
das in eine rechteckige Aussparung 9 des oberen Federbands 3 eingeführt und darin
begrenzt verstellbar ist.
[0021] Wie Fig. 2 zeigt, kann das obere Federband 3 der Wickelwelle 1 zugekehrt eine T-förmige
Ausprägung 20 aufweisen, die diagonal in eine rechteckige Aussparung 14 der Wickelwelle
1 einführbar ist. Nach dem Verdrehen des oberen Federbands 3 ist die Verbindung hergestellt,
da die Schenkel 15 der Ausprägung 20 länger sind als die Breite der Aussparung 14.
Es gibt auch andere Befestigungsarten. So können die beiden Enden des oberen und unteren
Federbands 3 und 4 miteinander verschweißt sein und mittels eines gemeinsamen Verbindungsglieds
(Schraube, Nagel und dgl.) an der Wickelwelle 1 befestigt sein.
[0022] Die Fig. 3 zeigt die Sperrstellung der Aufhängevorrichtung 2. Der Behang ist vollständig
ausgefahren. Der untere Endpunkt ist erreicht. Dabei zeigt das obere Federband 3 eine
ausgeprägte konvexe Form und hebt sich deutlich von dem unteren Federband 4 ab, welches
keine oder eine verhältnismäßig kleine konvexe Form angenommen hat. Das T-förmige
Endstück 10 stößt am rechten Ende der Aussparung 9 an. Durch das Zusammenspiel des
Verbindungsabschnitts 5 und der Teile 6 und 7 mit der obersten Lamelle 11 oder der
obersten Verbindungsleiste ist eine vertikale Position erreicht, die einen leichten
Lauf des Behangs in den Führungsschienen mit sich bringt.
[0023] Die Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung des oberen Federbands 3 und des unteren
Federbands 4 mit der Lamelle 11 in Sperrposition. Ist der Behang ganz ausgefahren
und blockiert die Aufhängevorrichtung 2 die Weiterfahrt, dann schiebt die Wickelwelle
1 das obere Federband 3 in die in Fig. 3 gezeigte konvexe Form und zwar solange, bis
die Anschlagseite 19 des oberen Federbands 3 mit dem vorderen Ende der Führungsnut
18 kollidiert und den Endanschlag auslöst. Da dieses Drehmoment vordefiniert und schnell
ansteigend ist, kann der elektrische Motor dieses schnell ansteigende Moment als Abschaltsignal
werten und den Motor sofort abschalten.
[0024] Die Fig. 5 zeigt, wie das untere Federband 4 versteift werden kann. Um den Kräften
der stärkeren Motoren entgegenwirken zu können, ist das untere Federband 4 in Breitenrichtung
konvex gewölbt.
1. Aufhängevorrichtung zur Verbindung eines Behangs mit einer über einen elektrischen
Motor angetriebenen Wickelwelle (1),
gekennzeichnet durch
eine Federeinrichtung (3, 4), die in einer Drehrichtung der Wickelwelle über mehr
als 360 Grad biegbar ist, während sie in ihrer entgegen gesetzten Biegerichtung um
deutlich weniger als 360 Grad biegbar ist.
2. Aufhängevorrichtung nach Anspruch 1, die aus einem oberen Federband (3) und einem
darunter angeordneten unteren Federband (4) besteht, wobei beide Federbänder (3, 4)
einseitig fest mit der Wickelwelle (1) verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass das obere Federband (3) mit dem Behang verbunden ist,
dass das untere kürzere Federband (4) auf der dem Behang zugekehrten Seite mit seinem
Ende in einer Aussparung (9) des oberen Federbands (3) begrenzt verstellbar ist und
dass beim Erreichen der von der Wickelwelle (1) abgewickelten Endposition des Behangs
über das untere Federband (4) ein vordefiniertes, plötzlich ansteigendes Drehmoment
an der Wickelwelle (1) entsteht, über das der elektrische Motor abschaltbar ist.
3. Aufhängevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das obere Federband (3) dem Behang zugekehrt in einen Verbindungsabschnitt (5) ausläuft,
der durch zwei Aussparungen (12, 13) der obersten Lamelle (11) des Behangs geschleift
und mit dem zwischen beiden Aussparungen (12, 13) liegenden Bereich der obersten Lamelle
(11) verbunden ist.
4. Aufhängevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Behang mit einer Verbindungsleiste abgeschlossen ist, an der das obere Federband
(3) befestigt ist.
5. Aufhängevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der durch die Aussparungen (12, 13) der obersten Lamelle (11) oder Verbindungsleiste
geschleifte Bereich (7) des oberen Federbands (3) senkrecht zu den Führungsschienen
des Behangs verläuft und
dass das aus der Aussparung (13) herausgeführte Ende des oberen Federbands (3) als abgekanteter
Klemmabschnitt (8) ausgebildet ist.
6. Aufhängevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das dem Behang zugekehrte Ende des unteren Federbands (4) ein T-förmiges Endstück
(10) aufweist, das in einer rechteckförmigen Aussparung (9) des oberen Federbands
(3) begrenzt verstellbar ist.
7. Aufhängevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das obere und das untere Federband (3 und 4) mit einem gemeinsamen Verbindungsglied
(Schraube, Nagel und dgl.) auf der Wickelwelle (1) befestigt sind.
8. Aufhängevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das obere Federband (3) an dem zur Wickelwelle (1) weisenden Ende eine T-förmige
Ausprägung (13) aufweist, welche diagonal in eine rechteckige Aussparung (14) der
Wickelwelle (1) einführbar und durch Verdrehen festlegbar ist, wobei die Schenkel
(15) der T-förmigen Ausprägung (13) länger als die Breite der rechteckigen Aussparung
(14) der Wickelwelle (1) sind.
9. Aufhängevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das obere und/oder untere Federband (3 und/oder 4) eine gewölbte Form über die Seitenabmessung
aufweist.
10. Aufhängevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die der Wickelwelle (1) zugekehrten Enden des oberen und des unteren Federbands (3
und 4) miteinander verschweißt sind.