Beschreibung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Verbinder zum Verbinden von Leiterplatten und/oder Steckplatten,
d.h. einen sogenannten Board-to-Board Connector. Des weiteren betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Ausbilden eines derartigen Verbinders.
[0002] Verbinder der sogenannten Board-to-Board Art werden insbesondere in Computern zum
Verbinden von zwei Leiterplatten verwendet, indem der Board-to-Board Connector auf
einer Leiterplatte befestigt und elektrisch kontaktiert ist, beispielsweise über Schrauben
und entsprechende Lötstifte, während die zweite Leiterplatte oder eine Steckkarte
in einen Schlitz des Board-to-Board Connectors eingesteckt wird. In diesem Schlitz
befinden sich Kontakte, die entsprechende Kontakte an einem Rand der Steckkarte beim
Einstecken kontaktieren und die Steckkarte auf federnde Weise klemmen, so daß das
Einstecken der Steckkarte gleichzeitig eine elektrische Kontaktierung und eine Befestigung
der Steckkarte oder Leiterplatte bewirkt.
[0003] In einer vibrierenden Umgebung, wie beispielsweise in einer Werkzeug- oder Baumaschine
oder einem Kraftfahrzeug oder in einem in während einer Bahnfahrt verwendeten tragbaren
Computer (Laptop) oder dergleichen, kann es jedoch zu Kontaktprellungen bzw. Schwingungen
der Kontakte innerhalb des Board-to-Board Connectors kommen, so daß eine Signalstörung
wie beispielsweise eine Unterbrechung eines Signals auftreten kann.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht somit in der Schaffung eines neuartigen Board-to-Board
Connectors, der insbesondere in einer vibrierenden Umgebung eine sichere Befestigung
einer Leiterplatte bzw. einer Steckkarte sowie eine sichere Kontaktierung der Kontakte
gewährleisten kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0006] Erfindungsgemäß wird ein Verbinder (Board-to-Board Connector) mit folgenden Bauteilen
geschaffen:
einer schlitzartigen Aufnahme zum teilweisen Aufnehmen und/oder Einstecken bzw.
Befestigen und/oder Verbinden und/oder Kontaktieren einer Leiterplatte oder Steckkarte;
einer Vielzahl von Kontakten, die an einer oberen und einer unteren Seite der schlitzartigen
Aufnahme vorgesehen sind und die Leiterplatte oder Steckkarte federnd klemmen können;
wobei jeder Kontakt eine federnde Kontaktzunge zum Kontaktieren und Klemmen der Leiterplatte
aufweist und zumindest ein Kontakt eine Zusatzfeder aufweist, die die federnde Kontaktzunge
abstützen kann.
[0007] Die Zusatzfeder bewirkt eine wesentlich steifere Federcharakteristik bzw. eine steilere
Federkennlinie, so daß Kontaktprellungen und/oder ein Abheben eines Kontakts von einem
Gegenkontakt der Leiterplatte vermieden werden. Auf diese Weise wird eine sichere
Signalübertragung gewährleistet. Darüber hinaus wird die in die Aufnahme eingesteckte
Leiterplatte oder Steckkarte mit einer größeren Kraft geklemmt, so daß eine vibrationssichere
Befestigung der Leiterplatte oder Steckkarte gewährleistet ist.
[0008] Vorzugsweise ist die Zusatzfeder derart konfiguriert, dass die Kontaktzunge erst
nach einem vorgegebenen Federweg der Kontaktzunge durch die Zusatzfeder abgestützt
wird.
[0009] Indem die Zusatzfeder so gestaltet ist, daß sie erst nach einem vorgegebenen Federweg
der Kontaktzunge verformt wird, um eine Federkraft aufzubringen, wird eine progressive
Federkennlinie vorgesehen, so daß sich eine Eigenfrequenz der Schwingung der Leiterplatte
instantan oder schlagartig verändert. Auf diese Weise wird eine eventuell auftretende
Schwingung der eingesteckten Leiterplatte innerhalb der kürzestmöglichen Zeit im wesentlichen
zum Stillstand gebracht. In anderen Worten wird eine Federkennlinie vorgesehen, die
nach einem gewissen Federweg einen Knick aufweist und wesentlich steiler wird. Bis
zu diesem vorgegebenen oder vorgebbaren Federweg wirkt nur die federnde Kontaktzunge
und nach diesem vorgegebenen oder vorgebbaren Federweg wirkt sowohl die federnde Kontaktzunge
und zusätzlich die Zusatzfeder. Somit addieren sich die Federkräfte beider Federn
nach dem vorgegebenen Federweg, während bis zu diesem vorgegebenen Federweg nur eine
Feder (federnde Kontaktzunge) wirkt.
[0010] Somit ist einerseits ein leichtes Einstecken der Leiterplatte oder Steckkarte in
die Aufnahme gewährleistet, während andererseits eine hohe klemmende Kraft im Falle
des Auftretens einer Vibration sowie eine sichere Kontaktierung in der vibrierenden
Umgebung gewährleistet wird.
[0011] Vorzugsweise besteht der Kontakt aus einer geprägten oder gestanzten Platte und/oder
weist auf einstückige Weise die Kontaktzunge und die Zusatzfeder auf.
[0012] Die einstückige oder integrale Bauweise führt zu niedrigen Herstellungskosten und
zu einer einfachen und kompakten Bauweise. Darüber hinaus ist eine Montage des Kontakts
sehr einfach.
[0013] Vorzugsweise weist jeder Kontakt des weiteren eine Lötfahne oder einen Kontaktstift
auf.
[0014] Weiter bevorzugt weist die federnde Kontaktzunge an ihrem freien Ende eine gekrümmte
Kontaktschleife auf.
[0015] Durch das Vorsehen der gekrümmten Kontaktschleife an dem freien Ende der federnden
Kontaktzunge kann eine Leiterplatte mit ihrem Rand an der Krümmung der Kontaktschleife
geführt werden, um sanft in die Aufnahme hinein zu gleiten. Eine Anschrägung oder
eine Fase oder dergleichen an der Leiterplatte ist nicht notwendig. Deshalb kann die
Leiterplatte mit geringeren Herstellkosten produziert werden.
[0016] Vorzugsweise weist ein Verbindergehäuse an einem Ende der Aufnahme einen Anlageabschnitt
und an dem anderen Ende eine Feder zum Drücken der Leiterplatte gegen den Anlageabschnitt
auf.
[0017] Der Anlageabschnitt an dem Verbindergehäuse sorgt insbesondere in Verbindung mit
der Feder an dem entgegengesetzten Ende des Gehäuses zu einer vorgegebenen Positionierung
bzw. Ausrichtung einer eingesteckten Leiterplatte oder Steckkarte. Derart wird die
eingesteckte Leiterplatte so positioniert, daß an dem Rand der Leiterplatte ausgebildete
Gegenkontakte mit den Kontakten des Verbinders präzise ausgerichtet und sicher kontaktiert
werden.
[0018] Vorzugsweise weist das Verbindergehäuse an beiden Enden der Aufnahme eine Auflagefläche
zum Auflegen der Leiterplatte und/oder eine Gewindebohrung zum Anschrauben der Leiterplatte
auf, wobei die Auflagefläche vorzugsweise als Erdungsplatte ausgebildet ist.
[0019] Die Auflagefläche schafft eine vorgegebene Positionierung der Leiterplatte in einer
Querrichtung der Aufnahme, das heißt in einer Richtung in der die Kontaktzungen federn.
Somit wird gewährleistet, daß sowohl Kontakte an der oberen Seite der Aufnahme als
auch Kontakte an der unteren Seite der Aufnahme mit einer vorgegebenen bzw. vorgebbaren
Kraft gegen die Gegenkontakte der Leiterplatte gedrückt werden, um eine sichere Kontaktierung
zu gewährleisten.
[0020] Weiter bevorzugt weisen Kontakte, die auf einer aus der oberen und unteren Seite
der schlitzartigen Aufnahme angeordnet sind, die Zusatzfeder auf, während auf der
anderen gegenüberliegenden Seite angeordnete Kontakte einen Federanschlag zum Begrenzen
des Federwegs der federnden Kontaktzunge aufweisen.
[0021] Indem auf einer gegenüberliegenden Seite angeordnete Kontakte einen starren Federanschlag
zum Begrenzen des Federwegs aufweist, wird eine zusätzliche Vibrationsdämpfung vorgesehen,
weil durch das Anschlagen an dem Federanschlag aufgrund dessen Starrheit eine zusätzliche
hohe Kraft auf die federnde Kontaktzunge und die Leiterplatte aufgebracht wird, um
nach einem gewissen Federweg der Zusatzfeder eine zusätzliche Dämpfung von Vibrationen
vorzusehen.
[0022] Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt wird ein Verfahren zum Herstellen eines Verbinders
mit folgenden Schritten geschaffen:
Vorsehen einer schlitzartigen Aufnahme zum teilweisen Aufnehmen einer Leiterplatte
oder Steckkarte;
Vorsehen einer Vielzahl von Kontakten an einer oberen und einer unteren Seite der
schlitzartigen Aufnahme, so dass die Kontakte die Leiterplatte oder Steckkarte federnd
klemmen können;
Vorsehen einer federnden Kontaktzunge an jedem Kontakt zum Kontaktieren und Klemmen
der Leiterplatte und Vorsehen einer Zusatzfeder an zumindest einem Kontakt, die die
federnde Kontaktzunge abstützen kann.
[0023] Vorzugsweise weist das Verfahren des weiterem den Schritt des Ausbildens der Zusatzfeder
derart auf, dass die Kontaktzunge erst nach einem vorgegebenen Federweg der Kontaktzunge
durch die Zusatzfeder abgestützt wird.
[0024] Vorzugsweise wird der Kontakt (16) aus einer geprägten oder gestanzten Platte ausgebildet
und/oder der Kontakt (16) wird einstückig mit der Kontaktzunge (162) und der Zusatzfeder
(164) ausgebildet.
[0025] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht des Board-to-Board Connectors.
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Leiterplatte, auf der der Board-to-Board
Connector beispielsweise durch Anlöten befestigt ist und wobei eine zweite Leiterplatte
in die Aufnahme des Board-to-Board Connectors eingesteckt ist, um die beiden Leiterplatten
elektrisch und mechanisch miteinander zu verbinden.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ansicht der Kombination der beiden Leiterplatten mit dem
Board-to-Board Connector von einer Rückseite des Board-to-Board Connectors.
Fig. 4 zeigt einen Kontakt des Board-to-Board Connectors mit der federnden Kontaktzunge
und der Zusatzfeder.
Fig. 5 zeigt einen weiteren Kontakt des Board-to-Board Connectors, der nur mit der
federnden Kontaktzunge jedoch ohne Zusatzfeder ausgebildet ist.
[0026] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0027] Wie in den Fig. 1 bis 3 gezeigt ist, hat ein Verbindergehäuse 18 eines erfindungsgemäßen
Verbinders 10 eine Aufnahme 12 zum Aufnehmen bzw. Einstecken einer (nicht gezeigten)
Leiterplatte L1 oder Steckkarte oder dergleichen. Auf einer oberen und einer unteren
Seite der Aufnahme 12 sind eine Vielzahl von Kontakten 14, 16 angeordnet, die auf
federnde Weise die Leiterplatte L1 zwischen sich klemmen und kontaktieren können.
[0028] Des weiteren hat das Verbindergehäuse 18 einen seitlichen Anschlag 182 für die Positionierung
einer einzusteckenden Leiterplatte L1 sowie an dem entgegengesetzten seitlichen Ende
eine Feder 20, die eine eingesteckte Leiterplatte L1 gegen den Anschlag 182 drückt.
Darüber hinaus sind Gewindebohrungen 186 oder Schraublöcher oder dergleichen zum Befestigen
der Leiterplatte L1 an den entgegengesetzten seitlichen Enden des Gehäuses 18 angeordnet.
Im Bereich dieser Gewindebohrungen 186 oder Schraublöcher oder dergleichen befinden
sich darüber hinaus Auflageflächen 184, die eine vertikale Positionierung einer einzusteckenden
Leiterplatte L1 schaffen. Auf diese Weise wird eine einzusteckende Leiterplatte L1
in der vertikalen Richtung derart positioniert, daß eine ausreichende Federkraft sowohl
der oberen Kontakte 14 als auch der unteren Kontakte 16 auf die einzusteckende Leiterplatte
L1 wirkt.
[0029] Wie des weiteren in Figur 2 und 3 gezeigt ist, wird eine eingesteckte Leiterplatte
L1 über ein Paar Schrauben S, S und die Gewinderbohrungen 186, 186 an dem Board-to-Board
Connector 10 fixiert. Vorzugsweise ist die Auflagefläche 184 durch eine Erdungsplatte
30 gebildet, die einerseits eine vorgegebene bzw. vorgebbare Positionierung der Leiterplatte
L1 an dem Board-to-Board Connector 10 schafft und andererseits eine große Fläche für
eine Erdung der Leiterplatte L1 zur Verfügung stellt. Die Erdungsplatte 30 ist des
weiteren mit einem entsprechenden (nicht gezeigten) Erdungskontakt der Leiterplatte
L2 verbunden bzw. verbindbar.
[0030] Darüber hinaus ist der Board-to-Board Connector beispielsweise über entsprechende
(nicht gezeigte) Lötfahnen an der Leiterplatte L2 angelötet. Das Anlöten der Kontakte
14, 16 des Board-to-Board Connectors 10 an der Leiterplatte L2 ist eine bevorzugte
Kontaktierung der Kontakte 14, 16 an entsprechenden (nicht gezeigten) Leiterbahn der
Leiterplatte L2. Es kann jedoch auch jede andere Art der Kontaktierung vorgesehen
werden, beispielsweise federnde Kontaktzungen (nicht gezeigt) oder Klemm- oder Schraubkontakte
oder dergleichen.
[0031] In den Figuren 4 und 5 ist eine Detailansicht der Kontakte 14 und 16 gezeigt. Dabei
zeigt Fig. 4 insbesondere einen unteren Kontakt, der an einer Unterseite der Aufnahme
12 des Verbinders 10 anzuordnen ist und Fig. 5 zeigt einen oberen Kontakt 14, der
an einer oberen Seite der Aufnahme 12 des Verbinders 10 angeordnet ist. Eine untere
Seite der Aufnahme 12 wird hier als eine Seite nahe einer Leiterplatte L2 bezeichnet,
d.h. nahe einer Leiterplatte, auf der der Board-to-Board Connector 10 anzuordnen ist.
Als eine obere Seite wird eine Seite fern von der Leiterplatte L2 bezeichnet.
[0032] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind obere Kontakte 14 und untere Kontakte
16 jeweils mit federnden Kontaktzungen 142, 162 ausgebildet und untere Kontakte 16
sind zusätzlich mit einer Zusatzfeder 164 ausgebildet, während die oberen Kontakte
14 ohne Zusatzfeder ausgebildet sind. Es versteht sich, daß sowohl die oberen als
auch unteren Kontakte mit der Zusatzfeder ausgebildet sein können oder umgekehrt zu
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel nur die oberen Kontakte mit der Zusatzfeder ausgebildet
sein können, um die unteren Kontakte ohne Zusatzfeder auszubilden.
[0033] Die federnden Kontaktzungen 142, 162 sind an einem vorderen freien Ende mit einer
Kontaktschleife 148, 168 ausgebildet, die eine gekrümmte Form bildet, so daß an einem
vorderen freien Ende, an dem eine einzusteckende Leiterplatte L1 mit den Kontaktzungen
142, 162 in Kontakt tritt, eine abfallend gekrümmte Form vorgesehen ist. Auf diese
Weise kann die Leiterplatte L1 während dem Einstecken auf sanfte Weise mit den federnden
Kontaktzungen 142, 162 bzw. deren freien Enden 148, 168 in Kontakt treten und wird
durch diese in die Aufnahme 12 hineingeführt. Eine Abschrägung der Leiterplatte L1
oder Fase oder dergleichen ist aufgrund der gekrümmten Form der Kontaktschleifen 148,
168 nicht erforderlich, so dass die Herstellungskosten der Leiterplatte L1 gering
sind.
[0034] Durch die Positionierung der Leiterplatte L1 in der Seitenrichtung über den Anschlag
182 und die an dem entgegengesetzten Seitenende angebrachte Feder 20 sowie die vertikale
Positionierung der Leiterplatte L1 über die Auflageflächen 184, 184 wird die Leiterplatte
L1 an einer vorgegebenen Position innerhalb der Aufnahme 12 angeordnet. In dieser
Position wirkt eine vorgegebene federnde Kontaktkraft der Kontaktzungen 142, 162 auf
entsprechende (nicht gezeigte) Gegenkontakte der Leiterplatte L1, die an einem Randabschnitt
der Leiterplatte L1 positioniert sind. Derart wird eine sichere Kontaktierung von
Gegenkontakten der Leiterplatte L1 mit den Kontakten 14, 16 des Verbinders 10 gewährleistet,
wenn die Leiterplatte L1 im wesentlichen vollständig in die Aufnahme 12 eingesteckt
ist.
[0035] Zumindest einer der unteren Kontakte 16, vorzugsweise alle unteren Kontakte 16 weisen
des weiteren eine Zusatzfeder 164 auf, die vorzugsweise erst nach einem gewissen vorgegebenen
Federweg der federnden Kontaktzunge 162 gegen die federnde Kontaktzunge 162 drückt,
um eine Federsteifigkeit deutlich zu erhöhen. In anderen Worten kommt die federnde
Kontaktzunge 162 nach dem vorgegebenen Federweg a in Kontakt mit der Zusatzfeder 164,
um sich an dieser federnd abzustützen. Derart wird eine progressive Federkennlinie
vorgesehen, um nach dem vorgegebenen Federweg a beide Federn 162, 164 wirken zu lassen,
während bis zu dem vorgegebenen Federweg a nur die federnde Kontaktzunge 162 alleine
wirkt. Somit ergibt sich eine Federcharakteristik derart, daß bis zu dem vorgegebenen
Federweg a eine Federkennlinie mit geringer Steigung und nach dem Federweg a eine
Federkennlinie mit großer Steigung vorliegt.
[0036] Auf diese Weise wird das Einstecken einer Leiterplatte L1 in die Aufnahme 12 nicht
durch die Zusatzfeder 164 behindert, so daß ein leichtes Einstecken der Leiterplatte
L1 gewährleistet ist. Andererseits werden Schwingungen der federnden Kontaktzungen
142, 162 durch in Kontakt treten der unteren federnden Kontaktzunge 162 mit der Zusatzfeder
164 auf schnelle Weise gedämpft bzw. eliminiert. Durch die plötzlich sich verändernde
Federrate aufgrund der zusätzlich wirkenden Zusatzfeder 164 ändert sich insbesondere
eine Eigenfrequenz oder Resonanzfrequenz des Feder-Masse-Systems bestehend aus der
Leiterplatte L1 und den federnden Kontaktzungen 142, 162 instantan oder plötzlich
durch Aufschlagen der federnden Kontaktzunge 162 auf der Zusatzfeder 164, weil sich
die Federrate des unteren Kontakts 16 dadurch plötzlich sehr stark verändert. Durch
diese plötzliche starke Veränderung der Resonanzfrequenz des Feder-Masse-Systems wird
eine Schwingung in einer vibrierenden Umgebung sehr schnell gedämpft bzw. beseitigt.
[0037] Vorzugsweise sind an dem Verbindergehäuse 18 des weiteren (nicht gezeigte) Federanschläge
für die oberen federnden Kontaktzungen 142 vorgesehen, die bei einem gewissen vorgegebenen
Federausschlag der federnden Kontaktzunge 142 insbesondere mit der Kontaktschleife
148 in Kontakt treten. Derart wird eine weitere Versteifung des Feder-Masse-Systems
vorgesehen.
[0038] Zum Befestigen der Kontakte 14, 16 werden diese in entsprechende Schlitze des Verbindergehäuses
18 eingesetzt und über Positionierfahnen 147, 167 in einer vertikalen sowie einer
seitlichen Position innerhalb des in dem Gehäuse 18 vorgesehenen Schlitzes positioniert.
Vorzugsweise sind des weiteren Zähne 149, 169 an den Kontakten 16 angeordnet, um ein
Verkrallen bzw. Festhaken oder einen Eingriff der Kontakte 14, 16 in dem aus Kunststoff
bestehenden Verbindergehäuse 18 vorzusehen.
[0039] Des weiteren sind an einer Unterseite der Kontakte 14, 16 vorzugsweise Lötfahnen
146, 166 zum Anlöten der Kontakte 14, 16 an einer Leiterplatte L2 vorgesehen, an der
der Verbinder 10 vorzugsweise durch Anlöten der Lötfahnen 146, 166 befestigt wird.
Der Board-to-Board Connector 10 kann jedoch auch auf andere Weise an der Leiterplatte
L2 befestigt und kontaktiert werden, beispielsweise durch Schrauben oder Klemmen oder
dergleichen.
[0040] Die Kontakte 14, 16 werden vorzugsweise aus einem leitenden Material wie beispielsweise
Kupfer oder einer entsprechenden Legierung geprägt oder ausgestanzt. In anderen Worten
wird ein Kontakt 14, 16 aus einem plattenartigen leitenden Halbzeug oder Material
ausgestanzt und geprägt, um auf einstückige oder integrale Weise federnde Kontaktzungen
142, 162, Lötfahnen 146, 166, Positionierfahnen 147, 167 und die Zusatzfeder 164 aufzuweisen.
Derart sind keine zusätzlichen Bauteile zum Vorsehen der Zusatzfeder 164 erforderlich.
Diese Zusatzfeder 164 kann somit in einem Schritt mit dem Herstellen des Kontakts
16 hergestellt werden und eine Montage sowie Positionierung der Zusatzfeder 164 ist
nicht erforderlich.
[0041] Darüber hinaus hat der Board-to-Board Connector 10 aufgrund der großen Erdungsfläche
über die Erdungsplatten 30 an seinen entgegengesetzten seitlichen Enden eine sehr
gute kapazitive Eigenschaft und es muß keine zusätzliche Erdungsleitung zum Erden
der eingesteckten Platte L1 gegenüber der Grundplatte L2 vorgesehen werden.
[0042] Die Verschraubung über das Paar Schrauben S, S schafft eine zusätzliche im wesentlichen
starre Verbindung der eingesteckten Leiterplatte L1, um Schwingungen und Vibrationen
entgegenzuwirken.
[0043] Der erfindungsgemäße Verbinder bzw. Board-to-Board Connector kann insbesondere in
einer vibrierenden Umgebung wie beispielsweise einer Werkzeug oder Baumaschine, einem
Kraftfahrzeug oder jedem anderen vibrierenden Werkzeug oder Bauteil eingesetzt werden.
Aufgrund der kostengünstigen Herstellung der Zusatzfeder 164, die keinen zusätzlichen
Fertigungsschritt erfordert, kann der erfindungsgemäße Verbinder 10 jedoch auch in
anderen Anwendungen verwendet werden, beispielsweise in Computern. Besonders vorteilhaft
wird der erfindungsgemäße Verbinder 10 in Navigationssystemen und Autoradios von Kraftfahrzeugen
und auch in tragbaren Computern, wie beispielsweise Laptops eingesetzt, die beispielsweise
bei der Verwendung während einer Bahnfahrt auch entsprechenden Schwingungen und Vibrationen
bzw. Erschütterungen ausgesetzt sind.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 10
- Verbinder
- 12
- Aufnahme
- 14
- Kontakt
- 16
- Kontakt
- 18
- Verbindergehäuse
- 20
- Feder
- 30
- Erdungsplatte
- 122
- obere Seite
- 124
- untere Seite
- 142
- Kontaktzunge
- 146
- Lötfahne
- 147
- Positionierfahne
- 148
- Kontaktschleife
- 149
- Zahn
- 162
- Kontaktzunge
- 164
- Zusatzfeder
- 166
- Lötfahne
- 167
- Positionierfahne
- 168
- Kontaktschleife
- 169
- Zahn
- 182
- Anlageabschnitt
- 184
- Auflagefläche
- 186
- Gewindebohrung
- L1
- (gesteckte) Leiterplatte
- L2
- Leiterplatte
- S
- Schraube
1. Verbinder (10) mit:
einer schlitzartigen Aufnahme (12) zum teilweisen Aufnehmen einer Leiterplatte (L1)
oder Steckkarte;
einer Vielzahl von Kontakten (14, 16), die an einer oberen und einer unteren Seite
(122, 124) der schlitzartigen Aufnahme (12) vorgesehen sind und die Leiterplatte (L1)
oder Steckkarte federnd klemmen können;
wobei jeder Kontakt (14, 16) eine federnde Kontaktzunge (142, 162) zum Kontaktieren
und Klemmen der Leiterplatte (L1) aufweist und zumindest ein Kontakt (162) eine Zusatzfeder
(164) aufweist, die die federnde Kontaktzunge (162) abstützen kann.
2. Verbinder nach Anspruch 1, wobei die Zusatzfeder (164) derart konfiguriert ist, dass
die Kontaktzunge (162) erst nach einem vorgegebenen Federweg (a) der Kontaktzunge
(162) durch die Zusatzfeder (164) abgestützt wird.
3. Verbinder nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Kontakt (16) aus einer geprägten oder
gestanzten Platte besteht und/oder auf einstückige Weise die Kontaktzunge (162) und
die Zusatzfeder (164) aufweist.
4. Verbinder nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, wobei jeder Kontakt (14,
16) des weiteren eine Lötfahne (146, 166) oder einen Kontaktstift aufweist.
5. Verbinder nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, wobei die federnde Kontaktzunge
(142, 162) an ihrem freien Ende eine gekrümmte Kontaktschleife (148, 168) aufweist.
6. Verbinder nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, wobei ein Verbindergehäuse
(18) an einem Ende der Aufnahme (12) einen Anlageabschnitt (182) und an dem anderen
Ende eine Feder (20) zum Drücken der Leiterplatte (L1) gegen den Anlageabschnitt (182)
aufweist.
7. Verbinder nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, wobei das Verbindergehäuse
(18) an beiden Enden der Aufnahme (12) eine Auflagefläche (184) zum Auflegen der Leiterplatte
(L1) und/oder eine Gewindebohrung (186) zum Anschrauben der Leiterplatte (L1) aufweist,
wobei die Auflagefläche (184) vorzugsweise als Erdungsplatte (30) ausgebildet ist.
8. Verbinder nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, wobei Kontakte (16) ,
die auf einer (124) aus der oberen und unteren Seite der schlitzartigen Aufnahme (12)
angeordnet sind, die Zusatzfeder (164) aufweisen, während auf der anderen gegenüberliegenden
Seite (122) angeordnete Kontakte (14) einen Federanschlag zum Begrenzen des Federwegs
der federnden Kontaktzunge (14) aufweisen.
9. Verfahren zum Herstellen eines Verbinders (10) mit den Schritten:
Vorsehen einer schlitzartigen Aufnahme (12) zum teilweisen Aufnehmen einer Leiterplatte
(L1) oder Steckkarte;
Vorsehen einer Vielzahl von Kontakten (14, 16) an einer oberen und einer unteren Seite
(122, 124) der schlitzartigen Aufnahme (12), so dass die Kontakte (14, 16) die Leiterplatte
(L1) oder Steckkarte federnd klemmen können;
Vorsehen einer federnden Kontaktzunge (142, 162) an jedem Kontakt (14, 16) zum Kontaktieren
und Klemmen der Leiterplatte (L1) und Vorsehen einer Zusatzfeder (164) an zumindest
einem Kontakt (162), die die federnde Kontaktzunge (162) abstützen kann.
10. Verfahren nach Anspruch 9, des weiterem mit dem Schritt des Ausbildens der Zusatzfeder
(164) derart, dass die Kontaktzunge (162) erst nach einem vorgegebenen Federweg (a)
der Kontaktzunge (162) durch die Zusatzfeder (164) abgestützt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, des weiterem mit dem Schritt des Ausbildens des
Kontakts (16) aus einer geprägten oder gestanzten Platte und/oder einstückiges Ausbilden
des Kontakts (16) mit der Kontaktzunge (162) und der Zusatzfeder (164).