[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Rauchartikelabfällen,
mit mehreren im Wesentlichen vertikal übereinander angeordneten und für die Rauchartikelabfälle
zumindest teilweise nach unten durchlässigen Bearbeitungseinheiten, von denen die
oberste Bearbeitungseinheit mit den Rauchartikelabfällen beschickbar ist.
[0002] Unter "Rauchartikelabfälle" im Sinne der vorliegenden Erfindung wird jede Art von
Ausschuss verstanden, die bei der Herstellung von Rauchartikeln anfällt. Hierunter
fallen insbesondere geschnittener Tabak bzw. Tabakfasern, Umhüllungspapier in Streifenform
und in Schnipselform sowie Filtertowmaterial. Als Rauchartikelabfälle können aber
auch fertig produzierte stabförmige Rauchartikel eingestuft werden, sofern diese beispielsweise
bestimmte Qualitätskriterien nicht erfüllen. Auch Filter und deren Bestandteile fallen
begrifflich unter Rauchartikelabfälle. Für Rauchartikelabfälle wird alternativ auch
der Begriff "Schuss" verwendet; im Falle von stab- oder strangförmigen Rauchartikelabfällen
spricht man auch von "Strangschuss".
[0003] Als "Rauchartikel" im Sinne der vorliegenden Erfindung werden alle Arten von Rauchartikeln
verstanden wie insbesondere Zigaretten, Filterzigaretten, Zigarillos und Zigarren,
und zwar unabhängig davon, ob sie bereits fertig produziert sind oder sich noch in
einem bestimmten Produktionsstadium befinden, sowie ferner unabhängig davon, ob sie
eine Stabform mit diskreter Länge oder noch in Form eines unendlichen Stranges vorliegen.
[0004] Nicht zuletzt aus Kostengründen besteht ein hohes Interesse, zumindest einen größeren
Teil der Rauchartikelabfälle einer weiteren Verwertung zuzuführen und somit wieder
in die Produktion zurückzugeben. Dies gilt ganz besonders für den Tabak. Deshalb kommen
hierfür geeignete Vorrichtungen zum Einsatz, die die Rauchartikelabfälle entsprechend
verarbeiten.
[0005] Aus der
EP 0 170 731 B1 ist ein Schussentsorgungsturm bekannt, in welchem Tabak, Papier und Filtermaterial
über mehrere übereinander angeordnete tellerartige Einrichtungen voneinander gelöst
werden. Die eigentliche Trennung der Bestandteile aus den Rauchartikelabfällen erfolgt
über eine unterhalb des Turms angeordnete Schwingförderrinne, die die Rauchartikelabfälle
in Tabak und sonstige Bestandteile aufteilt.
[0006] Die
EP 0 118 981 B1 offenbart ein Zigarettenabfallaufbereitungssystem, in dem die Rauchartikelabfälle
mit Hilfe einer Zerkleinerungsvorrichtung, die aus zwei Walzen besteht, zerkleinert
und die Bestandteile mit Hilfe zweier Siebe voneinander getrennt werden.
[0007] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art derart zu verbessern, dass sich die Verarbeitung von Rauchartikelabfällen effektiver
durchführen lässt und eine relativ kompakte Bauform ermöglicht.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen eine Vorrichtung zur Verarbeitung von
Rauchartikelabfällen, mit mehreren im Wesentlichen vertikal übereinander angeordneten
und für die Rauchartikelabfälle zumindest teilweise nach unten durchlässigen Bearbeitungseinheiten,
von denen die oberste Bearbeitungseinheit mit den Rauchartikelabfällen beschickbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Bearbeitungseinheiten im Wesentlichen unterschiedliche Funktionen zur
Verarbeitung der Rauchartikelabfälle aufweisen und mindestens einer, vorzugsweise
jeder Bearbeitungseinheit ein zusätzlicher Auslass zum Entfernen bestimmter Bestandteile
der Rauchartikelabfälle aus der Vorrichtung zugeordnet ist.
[0009] Dadurch, dass die einzelnen Bearbeitungseinheiten unterschiedliche Funktionen übernehmen,
können zumindest alle wesentlichen Funktionen in der turmartigen Anordnung der Bearbeitungseinheiten
untergebracht werden, was nicht nur den Wirkungsgrad der Vorrichtung erhöht, sondern
auch eine relativ kompakte Bauform ermöglicht. Insbesondere können die Bearbeitungseinheiten
die wichtigen Trennfunktionen übernehmen, insbesondere um den Tabak von anderen Bestandteilen
trennen und bei Bedarf in unterschiedlichen Qualitäten aussondern zu können.
[0010] Bevorzugte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0011] So ergibt sich ein besonders kompakter Aufbau der gesamten Vorrichtung dadurch, dass
die zusätzlichen Auslässe im Wesentlichen seitlich nach außen führen, durch welche
ja die von der zugehörigen Bearbeitungseinheit ausgesonderten Bestandteile aus den
Rauchartikelabfällen aus der Vorrichtung entfernt werden können.
[0012] Bevorzugt umfassen die einzelnen Bearbeitungseinheiten eine Auftrenneinheit zum Öffnen
der Rauchartikelabfälle, eine Trenneinheit zum Trennen von geschnittenem Tabak von
sonstigen Bestandteilen aus den Rauchartikelabfällen, eine Trenneinheit zum Aussondern
von Papierschnipseln aus dem Tabak und/oder mindestens zwei Trenneinheiten zum Aussondern
unterschiedlicher Tabakqualitäten.
[0013] Eine gegenwärtig besonders bevorzugte Ausführung zeichnet sich dadurch aus, dass
mindestens einige Bearbeitungseinheiten eine drehbar gelagerte, vorzugsweise etwa
horizontal angeordnete, Scheibe aufweisen, die von einem Antrieb in Rotation versetzt
wird, und die Scheibe und der zusätzliche Auslass so zueinander ausgerichtet sind,
dass aufgrund der Rotation der Scheibe zumindest einige Bestandteile aus den Rauchartikelabfällen
in den Auslass gelangen. Bei einer Weiterbildung dieser Ausführung sind zumindest
einige Scheiben als gelochte Siebscheiben ausgebildet, wobei die Lochgröße von Siebscheibe
zu Siebscheibe nach unten hin abnimmt.
[0014] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung zur
Verarbeitung von stabförmigen Rauchartikelabfällen vorgeschlagen, gekennzeichnet durch
eine Auftrenneinheit zum Auftrennen der Rauchartikelabfälle, welche zwei im Wesentlichen
parallel nebeneinander liegende und drehbar gelagerte Walzen aufweist, die in einem
lichten Abstand voneinander angeordnet sind, welcher kleiner als der Durchmesser der
Rauchartikelabfälle ist. An dieser Stelle sei ausdrücklich erwähnt, dass es sich bei
dieser Ausführung um einen eigenständigen Erfindungsgedanken handelt. Bei einer bevorzugten
Weiterbildung sind die beiden Walzen unterschiedlich profiliert und werden gegenläufig
mit unterschiedlichen Umdrehungsgeschwindigkeiten angetrieben. Auf diese Weise lassen
sich die Rauchartikelabfälle schonend aufdrücken, ohne dass in nennenswerter Anzahl
Papierschnitzel entstehen.
[0015] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch im Längsschnitt einen Schussentsorgungsturm gemäß einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung;
- Fig. 2
- schematisch in vergrößerter Ansicht eine am oberen Ende des Schussentsorgungsturms
angeordnete Auftrenneinheit in zwei unter- schiedlichen Verarbeitungszuständen;
- Fig. 3
- schematisch im Längsschnitt eine detailliertere Ansicht des wesentli- chen Teils des
Schussentsorgungsturms in einer gegenüber Fig. 1 modifizierten Ausführung; und
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf den Schussentsorgungsturm.
[0016] Nachfolgend wird der Aufbau und die Funktion eines Schussentsorgungsturms gemäß bevorzugter
Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben, welcher insgesamt mit der Bezugsziffer
"2" bezeichnet ist. Unter "Schuss" wird im weitesten Sinne jede Art von Ausschuss
verstanden, welcher bei der Produktion von Rauchartikeln und insbesondere Zigaretten
anfällt und grundsätzlich sämtliche für die Herstellung derartiger Rauchartikel verwendete
Bestandteile enthalten kann, welche insbesondere geschnittenen Tabak bzw. Tabakfasern
und sonstige Bestandteile wie Umhüllungspapierstreifen und -schnipsel und Filterkomponenten
umfassen. Sofern ungeschnittene Tabakstöcke bzw. ein Strang als Ausschuss anfallen,
werden diese gewöhnlich als "Strangschuss" bezeichnet.
[0017] Wie Fig. 1 erkennen lässt, weist der Schussentsorgungsturm 2 ein seitlich angeordnetes
und vertikal ausgerichtetes endloses Förderband 4 auf, das um eine untere Rolle 6
und eine obere Rolle 8 umgelenkt wird. Das Förderband 4 ist mit Greifelementen 10
versehen, welche den Strangschuss aus einer benachbart und unterhalb von der unteren
Umlenkrolle 6 ausgebildeten Auffangschale 12 aufnehmen. Der Schuss wird als Ausschussware
aus der laufenden Produktion entnommen und in die Auffangschale 12 befördert.
[0018] Mit Hilfe des vertikalen Förderbandes 4 wird der Schuss nach oben gefördert und in
einen Trichter 14 gegeben, in dem beispielhaft Schuss schematisch gezeigt und mit
der Bezugsziffer "16" gekennzeichnet ist. Der Trichter 14 ist am oberen Ende des Schussentsorgungsturms
2 angeordnet. Direkt unterhalb des Trichters 14 sitzt eine Auftrenneinheit 18. Der
vom Förderband 4 zugeförderte Schuss 16 wird zunächst im Trichter 14 gesammelt und
gelangt dann nach und nach mit Hilfe der Schwerkraft in die darunter befindliche Auftrenneinheit
18, deren Aufbau und Funktion nachfolgend noch näher anhand von Fig. 2 beschrieben
wird. Unterhalb der Auftrenneinheit 18 sind mehrere Funktions- bzw. Bearbeitungseinheiten
vorgesehen, die übereinander angeordnet sind, wobei die Prozess- bzw. Verarbeitungsrichtung
von oben nach unten weist. In Fig. 3 sind vier Bearbeitungseinheiten 20, 22, 24 und
26 gezeigt, während in der Darstellung von Fig. 1 die unterhalb der Auftrenneinheit
18 nächstobere Bearbeitungseinheit 20 fehlt. Insbesondere wegen der turmförmigen Anordnung
der Bearbeitungseinheiten übereinander wird die beschriebene Vorrichtung als Schussentsorgungsturm
bezeichnet. Der Aufbau und die Funktion der einzelnen Bearbeitungseinheiten 20 bis
26 wird nachfolgend noch im Einzelnen erläutert.
[0019] In Fig. 2 ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für die Auftrenneinheit 18 gezeigt,
welche im Übrigen ebenfalls zu den Funktions- bzw. Bearbeitungseinheiten zu zählen
ist. Hiernach sind zwei im Wesentlichen parallel nebeneinander liegende und drehbar
gelagerte Walzen 28, 29 vorgesehen, die sich direkt unterhalb des Auslasses 14a des
Trichters 14 befinden, so dass der Schuss 16 direkt in den zwischen den beiden Walzen
28, 29 gebildeten Spalt fallen kann. Die beiden Walzen 28, 29 rotieren gegenläufig,
wie die Pfeile A und B erkennen lassen. Dabei sind die Rotationsgeschwindigkeiten
der beiden Walzen 28, 29 unterschiedlich. Wie Fig. 2 andeutungsweise erkennen lässt,
sind beide Walzen 28, 29 unterschiedlich profiliert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
weist die Walze 28 eine gerändelte Oberfläche auf. Die andere Walze 29 ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel als Nutenwalze ausgebildet, wobei die nebeneinander liegenden
Nuten 29a parallel zur (in Figur 2 nicht gekennzeichneten) Drehachse verlaufen. Wie
Fig. 2 ferner erkennen lässt, sind jeweils zwei benachbarte Nuten 29a durch eine Erhebung
29b voneinander getrennt, welche eine Art leistenförmige Messerspitze bildet. Der
lichte Abstand zwischen den beiden Walzen 28, 29 ist kleiner als der Zigarettendurchmesser
und somit auch kleiner als der Durchmesser des zu verarbeitenden Strangschusses 16,
was auch Fig. 2a erkennen lässt.
[0020] Durch die zuvor beschriebene Ausbildung und Anordnung der beiden Walzen 28, 29 werden
die Tabakstöcke bzw. der Strangschuss 16 aufgedrückt, wodurch der Tabak, welcher aus
geschnittenem Tabak bzw. Tabakfasern besteht, freigelegt wird und herausfällt. In
den Figuren 2a und 2b ist der freigelegte Tabak mit der Bezugsziffer 16a gekennzeichnet.
Das Öffnen der Tabakstöcke bzw. des Strangschusses 16 wird hauptsächlich durch die
messerförmigen Erhebungen 29b auf der Walze 29 bewirkt.
[0021] Der Vorteil der zuvor beschriebenen Anordnung besteht unter anderem darin, dass die
Tabakstöcke nicht besonders ausgerichtet sein müssen. Beispielsweise ist es denkbar,
den Schuss 16 entweder in paralleler Ausrichtung zu der (in Figur 2 nicht gekennzeichneten)
Drehachse der Walzen 28, 29 gemäß Fig. 2a oder quer hierzu, wie Fig. 2b schematisch
zeigt, mit den Walzen 28, 29 in Eingriff zu bringen. Im Fall von Fig. 2a wird der
Tabak 16a mit einem Längsschnitt durch das Umhüllungspapier 16b und im Falle von Fig.
2b mit Hilfe eines Querschnittes oder mehrerer Querschnitte freigelegt. Ergänzend
sei in diesem Zusammenhang noch angemerkt, dass der in Fig. 2 dargestellte aufgeschnittene
Tabakstock bzw. Schuss 16 eine Filterzigarette mit einem Filter 16c verkörpert.
[0022] Das Auftrennen erzeugt keine oder nur relativ wenige kleine Papierschnipsel und führt
auch zu keiner wesentlichen Zerstörung der Fasern des Tabaks 16a. Die Behandlung durch
die in Fig. 2 gezeigte bevorzugte Ausführung einer Auftrenneinheit 18 findet somit
besonders schonend statt, wobei es auch möglich ist, krumme Tabakstöcke zu verarbeiten.
Ebenfalls erlaubt diese Anordnung auch die Verarbeitung von unterschiedlich langem
Schuss 16.
[0023] Der aufgetrennte Schuss 16 gelangt nach der Auftrenneinheit 18 in die darunter liegende
Bearbeitungseinheit 20, in der das Umhüllungspapier 16b vom Tabak 16a getrennt wird.
Wie Fig. 3 in Verbindung mit Fig. 4 erkennen lässt, weist diese Bearbeitungseinheit,
die wegen ihrer Aufgabe, das Umhüllungspapier 16b vom Tabak 16a zu trennen, auch als
Trenneinheit bezeichnet werden kann, eine kreisförmige Scheibe 30 auf, die entlang
ihres Umfanges mit einem hochstehenden Seitenrand 32 versehen ist. Wie Fig. 3 ferner
erkennen lässt, hat die Scheibe 30 im dargestellten Ausführungsbeispiel eine von ihrem
Mittelpunkt zu ihrem Umfang leicht abfallende Form. Ferner ist eine Ausschleuseinrichtung
34 vorgesehen, die einen Schacht 36 aufweist, deren Einlassöffnung 36a über der Oberfläche
der Scheibe 30 liegt und das Umhüllungspapier 16b gegebenenfalls zusammen mit dem
Filter 16c aufnimmt. Die Aufnahme erfolgt bevorzugt durch Unterdruck, wozu eine in
den Figuren nicht dargestellte Saugeinrichtung vorgesehen ist. Mit Hilfe der Ausschleuseinrichtung
34 werden die aufgenommenen Bestandteile in Richtung des Pfeils C über den Auslass
36b des Schachtes 36 nach außen gefördert und somit aus dem Schussentsorgungsturm
2 entfernt.
[0024] Die Trennung zwischen dem Tabak 16 einerseits und den übrigen Bestandteilen, wie
insbesondere das Umhüllungspapier 16b und gegebenenfalls auch den Filter 16c andererseits
findet dadurch statt, dass die Scheibe 30 als Siebscheibe ausgebildet ist, durch welche
die Tabakfasern 16a nach unten fallen, während die übrigen Bestandteile zurückgehalten
werden. Zur Bildung der Siebfunktion ist die Scheibe 30 bevorzugt geschlitzt oder
gelocht, wobei die Schlitz- oder Lochöffnungen so bemessen sind, dass die zuvor beschriebene
Siebcharakteristik erzielt wird.
[0025] Nach dieser ersten Trennung kann der Tabak 16a in Abhängigkeit vom Aufbau des Schussentsorgungsturmes
2 in beliebig viele Qualitäten getrennt werden. Wie die Figuren 1 und 3 erkennen lassen,
wird im dargestellten Ausführungsbeispiel mit Hilfe der nachfolgenden Bearbeitungseinheiten
22, 24 und 26 eine dreistufige Trennung realisiert.
[0026] Die Bearbeitungseinheit 22 weist eine kreisrunde Scheibe 40 mit einem an ihrem Umfang
hochstehenden Seitenrand 42 auf.
[0027] Die nächstuntere Bearbeitungseinheit 24 weist ebenfalls eine kreisrunde Scheibe 44
mit einem entlang ihres Umfanges hochstehenden Seitenrand 46 auf. Wie Fig. 3 ferner
erkennen lässt, ist für diese Bearbeitungseinheit 24 eine Ausschleuseinrichtung 48
dargestellt, welche einen trichterförmigen Einlass 50 aufweist, der oberhalb der Oberfläche
der Scheibe 44 angeordnet ist und sich in seiner Breite über den nahezu gesamten Radius
der Scheibe 44 erstreckt. An den trichterförmigen Einlass 50 ist ein Rohr 52 angeschlossen,
welches bevorzugt ebenfalls mit Unterdruck betrieben wird, wozu eine in den Figuren
nicht dargestellte Saugeinrichtung vorgesehen ist. Auf diese Weise werden die Papierschnipsel
aus den auf der Scheibe 44 zu liegen kommenden Tabakfasern 16a von der Ausschleuseinrichtung
48 aufgenommen und in Richtung des Pfeils D nach außen befördert und somit aus dem
Schussentsorgungsturm 2 entfernt.
[0028] Die im dargestellten Ausführungsbeispiel an unterster Stelle befindliche Bearbeitungseinheit
26 weist ebenfalls eine kreisrunde Scheibe 60 mit einem am Umfang hochstehenden Seitenrand
62 auf.
[0029] Die Scheiben 40, 44 und 60 sind jeweils als Siebscheiben ausgebildet. Dabei ist die
Siebcharakteristik der einzelnen Scheiben 40, 44 und 60 so gewählt, dass das Siebvermögen
von Scheibe zu Scheibe nach unten hin ansteigt, so dass die Scheibe 40 nur relativ
große Tabakfasern 16a zurückhält, während mit Hilfe der untersten Scheibe 60 relativ
kleine Tabakfasern 16 ausgesondert werden können. Zur Erzielung der Siebwirkung sind
die Scheiben 40, 44 und 60 vorzugsweise gelocht oder geschlitzt, wobei der Öffnungsquerschnitt
der Löcher oder Schlitze von Scheibe zu Scheibe nach unten hin abnimmt.
[0030] Zur Erhöhung der Siebgenauigkeit kann jede Scheibe zusätzlich durch eine in den Figuren
nicht dargestellte Rüttelvorrichtung angeregt werden, wodurch die Scheiben in Schwingungen
versetzt werden. Hierzu kann beispielsweise ein Pneumatikvibrator zum Einsatz kommen.
[0031] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Scheiben 30, 40, 44 und 60 nicht nur
kreisrund und jeweils mit einem hochstehenden Seitenrand 32, 42, 46 bzw. 62 versehen,
sondern mit ihrem Mittelpunkt auch an einer zentralen Welle 64 drehbar gelagert. Während
die tellerförmigen Scheiben 30, 40, 44 und 60 im Wesentlichen horizontal ausgerichtet
sind, verläuft die zentrale Welle 64 im Wesentlichen vertikal, wie die Figuren 1 und
3 erkennen lassen. In Rotation versetzt werden die Scheiben 30, 40, 44 und 60 über
Antriebsriemen von einer außerhalb der Scheiben 30, 40, 44, 60 befindlichen Antriebswelle
68, die wie die zentrale Welle 64 drehbar gelagert und vertikal angeordnet ist. Über
einen gemeinsamen Antrieb können somit die Scheiben 30, 40, 44 und 60 gemeinsam in
Rotation versetzt werden. Alternativ ist es aber auch denkbar, jeder Bearbeitungseinheit
und somit jeder Scheibe 30, 40, 44 und 60 einen separaten Antrieb zuzuordnen oder
die Antriebseinrichtung so zu gestalten, dass zumindest bei Bedarf die Scheiben 30,
40, 44 und 60 mit unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten rotieren können.
[0032] Die Rotation der Scheiben 30, 40, 44 und 60 kann insbesondere für das Ausschleusen
der darauf jeweils verbleibenden und auszusondernden Bestandteile eine erhöhte Bedeutung
haben. Denn die auftretenden Fliehkräfte können dazu benutzt werden, die auf der jeweiligen
Scheibe verbleibenden Bestandteile gezielt in die zugehörige Ausschleuseinrichtung
zu verbringen.
[0033] Zusätzlich kann das Ausschleusen durch eine auf der jeweiligen Scheibe angeordnete
Schaufel unterstützt werden, wobei die verbleibenden und auszusondernden Bestandteile
durch die Drehbewegung der Scheibe die Schaufel hochlaufen und dadurch gezielter in
die Ausschleuseinrichtung verbracht werden. In den Figuren ist eine solche Schaufel,
die auch als Saugschaufel ausgebildet sein kann, nicht dargestellt.
[0034] An dieser Stelle sei ebenfalls angemerkt, dass für die Bearbeitungseinheiten 22 und
26 in Fig. 3 eine Ausschleuseinrichtung nicht erkennbar dargestellt ist. Dennoch sind
auch diese Bearbeitungseinheiten 22 und 26 jeweils mit einer Ausschleuseinrichtung
versehen, die jedoch gegenüber den Ausschleuseinrichtungen 36 und 48 eine andere Ausrichtung
haben, was der Grund dafür ist, dass jene Ausschleuseinrichtungen, die bevorzugt einen
ähnlichen Aufbau wie die Ausschleuseinrichtungen 36 oder 48 haben, in Fig. 3 nicht
erkennbar gezeigt sind.
[0035] Die Rotation der Scheiben 30, 40, 44 und 60 muss natürlich in Richtung auf den Einlass
der Ausschleuseinrichtung stattfinden, um den Tabak 16a in die Ausschleuseinrichtung
34 zu verbringen, wie in Fig. 4 durch den Pfeil E angedeutet ist.
[0036] Durch die Ausschleuseinrichtungen werden Behälter mit den unterschiedlichen getrennten
Bestandteilen und/oder den jeweils unterschiedlichen Tabakqualitäten beschickt. In
Fig. 4 sind beispielhaft vier Behälter 70, 72, 74 und 76 gezeigt. Jeweils ein Behälter
ist einer Bearbeitungseinheit zugeordnet. So ist beispielsweise der Behälter 70 der
Bearbeitungseinheit 20 zugeordnet, so dass deren Ausschleuseinrichtung 34 in diesen
Behälter 70 führt, wie Fig. 4 erkennen lässt. Dies gilt gleichermaßen auch für die
Ausschleuseinrichtungen der übrigen Bearbeitungseinheiten.
[0037] Wie Fig. 1 ferner erkennen lässt, ist der dargestellte Schussentsorgungsturm 2 u.a.
noch mit einem Gebläse 78, einer Dosiereinrichtung 80 oder mehreren Dosiereinrichtungen
zur Zurückführung von ausgesonderten Bestandteilen in dosierter Weise in den Produktionsprozess
und einem Schaltschrank 82 versehen. Ferner weist der Schussentsorgungsturm 2 ein
Gehäuse 84 auf, in dem die zuvor beschriebenen Komponenten untergebracht sind. Wie
Fig. 4 ergänzend erkennen lässt, ist in der dargestellten Ausführung im Gehäuse 84
noch weiterer Raum vorhanden, um bei Bedarf noch zusätzliche Komponenten unterzubringen,
was in Fig. 4 durch die Bezugsziffer 86 angedeutet ist.
[0038] Die einzelnen Bearbeitungseinheiten 18, 20, 22, 24 und 26 bilden einzelne Module,
wodurch der dargestellte Schussentsorgungsturm einen modularen Aufbau erhält, der
im Übrigen eine für sich eigene Baueinheit bildet. Der Schussentsorgungsturm 2 kann
getrennt von der Zigarettenproduktionsanlage aufgebaut und auch betrieben werden.
Deshalb ist der Schussentsorgungsturm 2 vorzugsweise mit (in den Figuren nicht dargestellten)
eigenen Versorgungskomponenten zu versehen, wozu insbesondere eine elektrische Versorgung
für die Antriebe und Steuerung, eine pneumatische Luftversorgung und eine Gebläsestation
zu nennen sind.
[0039] Aufgrund des turmförmigen Aufbaus im Allgemeinen und des besonderen Umstandes, dass
im dargestellten Ausführungsbeispiel die Scheiben 30, 40, 44 und 60 kreisrund geformt
und übereinander angeordnet sind, lassen sich die Behälter, die Dosiereinrichtung
und die zuvor erwähnten Versorgungseinheiten relativ Platz sparend im äußeren Bereich
anordnen, wie die Anordnung der Behälter 70, 72, 74 und 76 in Fig. 4 beispielhaft
zeigt.
[0040] Gleichwohl ist es möglich, den dargestellten Schussentsorgungsturm 2 an eine Maschine
der Anlage anzudocken, wozu im dargestellten Ausführungsbeispiel bevorzugt die in
Fig. 4 mit der Bezugsziffer 84a gekennzeichnete Seite des Gehäuses 84 vorgesehen ist.
1. Vorrichtung zur Verarbeitung von Rauchartikelabfällen, mit mehreren im Wesentlichen
vertikal übereinander angeordneten und für die Rauchartikelabfälle (16) zumindest
teilweise nach unten durchlässigen Bearbeitungseinheiten (18, 20, 22, 24, 26), von
denen die oberste Bearbeitungseinheit (18) mit den Rauchartikelabfällen (16) beschickbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Bearbeitungseinheiten (18, 20, 22, 24, 26) im Wesentlichen unterschiedliche
Funktionen zur Verarbeitung der Rauchartikelabfälle (16) aufweisen und mindestens
einer, vorzugsweise jeder Bearbeitungseinheit (18, 20, 22, 24, 26) ein zusätzlicher
Auslass (34; 48) zum Entfernen bestimmter Bestandteile (16a; 16b, 16c) der Rauchartikelabfälle
(16) aus der Vorrichtung (2) zugeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bearbeitungseinheiten (18, 20, 22, 24, 26) gemeinsam eine modular aufgebaute,
turmförmige Anordnung bilden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Behälter (70, 72, 74, 76), Dosiereinrichtungen (80) und/oder Versorgungseinheiten
(82) im Wesentlichen an der Außenseite der turmförmigen Anordnung vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach mindestens der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zusätzliche Auslass (34; 48) im Wesentlichen seitlich nach außen führt.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Bearbeitungseinheiten (18, 20, 22, 24, 26) eine Auftrenneinheit (18)
zum Öffnen der Rauchartikelabfälle (16), eine Trenneinheit (20) zum Trennen von geschnittenem
Tabak (16a) von sonstigen Bestandteilen (16, 16b, 16c) aus den Rauchartikelabfällen
(16), eine Trenneinheit zum Aussondern von Papierschnipsein aus dem Tabak und/oder
mindestens zwei Trenneinheiten (22, 24, 26) zum Aussondern unterschiedlicher Tabakqualitäten
umfassen.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einige Bearbeitungseinheiten (20, 22, 24, 26) eine drehbar gelagerte,
vorzugsweise etwa horizontal angeordnete, Scheibe (30, 40, 44, 60) aufweisen, die
von einem Antrieb (66, 68) in Rotation versetzt wird, und die Scheibe (30; 40; 44;
60) und der zusätzliche Auslass (34; 48) so zueinander ausgerichtet sind, dass aufgrund
der Rotation der Scheibe (30; 40; 44; 60) zumindest einige Bestandteile (16a; 16b;
16c) aus den Rauchartikelabfällen (16) in den Auslass gelangen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige Scheiben (30, 40, 44, 60) als Siebscheiben ausgebildet sind, wobei
die Siebscheiben untereinander angeordnet sind und das Siebvermögen von Siebscheibe
zu Siebscheibe nach unten hin ansteigt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Siebscheiben (30, 40, 44, 60) gelocht sind und die Lochgröße von Siebscheibe
zu Siebscheibe nach unten hin abnimmt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch eine Rütteleinrichtung, die mindestens eine Siebscheibe zusätzlich in Schwingungen
versetzt.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf mindestens einer Drehscheibe eine Schaufel derart angeordnet ist, dass aufgrund
der Drehbewegung der Drehscheibe Bestandteile der Rauchartikelabfälle auf der Schaufel
entlang nach oben wandern.
11. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zusätzliche Auslass Saugmittel aufweist.
12. Vorrichtung zur Verarbeitung von stabförmigen Rauchartikelabfällen, insbesondere nach
mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Auftrenneinheit (18) zum Auftrennen der Rauchartikelabfälle (16), welche zwei
im wesentlichen parallel nebeneinander liegende und drehbar gelagerte Walzen (28,
29) aufweist, die in einem lichten Abstand voneinander angeordnet sind, welcher kleiner
als der Durchmesser der Rauchartikelabfälle (16) ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Walzen (28, 29) unterschiedlich profiliert sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Walze (28) eine gerändelte Oberfläche aufweist und die andere Walze (29)
als Nutenwalze ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Walzen (28, 29) mit unterschiedlicher Drehzahl rotierend antreibbar sind.
16. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11 sowie nach mindestens einem
der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftrenneinheit (18) die oberste Bearbeitungseinheit bildet.