[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Spritzvorrichtung der im Oberbegriff von Anspruch
1 erläuterten Art.
[0002] Eine Spritzvorrichtung dieser Art ist aus der
DE 43 30 335 A1 bekannt. Die bekannte Spritzvorrichtung wird für Flaschenreinigungseinrichtungen
eingesetzt, bei denen ein Förderer die Flaschen kopfüber, d.h. mit der Öffnung nach
unten, durch die Reinigungseinrichtung und über die Spritzvorrichtung hinweg fördert.
Die Spritzvorrichtung enthält eine Mehrzahl von Düsen, die den Düsenstrahl nockengesteuert
entlang der Förderrichtung der Flaschen nachführen. Die Düsen sind die Mündungsöffnungen
von Durchgangsbohrungen durch eine Düsenwelle, die drehbar auf einem Verteiler sitzt,
der eine mit einem Spritzkanal und mit der Düsenwelle in Verbindung stehende Durchgangsbohrung
enthält. Die Düsenwelle dreht sich über die Verteilerbohrung hinweg, so dass immer
dann, wenn die Düsenbohrung mit der Verteilerbohrung fluchtend ausgerichtet ist, ein
Spritzstrahl erzeugt wird, der durch die Öffnung der Flasche in die Flasche eintritt
und dort eine Innenreinigung vornimmt.
[0003] Die Außenreinigung der Flaschen wird entweder durch verschiedene Tauchbäder oder
durch, insbesondere im Spülgang, von oben, d.h. auf den Boden der Flaschen, auftreffende
Flüssigkeiten vorgenommen. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass mit dieser Außenreinigung
die Mündung der Flaschen nicht immer zufriedenstellend gereinigt werden kann.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die Außenreinigung von Behälter,
insbesondere im Bereich der Öffnungsmündung, zu verbessern.
[0005] Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Durch die erfindungsgemäß vorgenommene Abkehr der Spritzung von der Oberseite wird
auf konstruktiv einfache Weise erreicht, dass die Mündung von Behältern besser gereinigt
werden kann, da sie durch den Spritzstrahl von unten optimal zu erreichen ist.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] Besonders vorteilhaft ist die Kombination einer Innenreinigung mit einer Außenreinigung
über kombinierte Innen- und Außendüsen.
[0009] Innen- und Außendüsen sitzen bevorzugt auf einer gemeinsamen Düsenwelle und können
somit über eine einzige Einrichtung, bevorzugt eine Nockensteuerung, angetrieben werden.
Für eine optimale Reinigung sind zwei Außen-Spritzdüsen bevorzugt, die bevorzugt spiegelbildlich
zueinander arbeiten.
[0010] Konstruktiv und herstellungstechnisch besonders einfach sind vorgefertigte Düsenpaarungen
aus jeweils einer Außen- und einer Innen-Spritzdüse, die jeweils auf einer gemeinsamen
Düsenwelle vorgesehen sind. Werden diese Spritzdüsenpaare dann spiegelbildlich zueinander
angeordnet, so ergeben sich zwei in das Innere des Behälters und zwei auf gegenüberliegende
Außenseiten gerichtete Spritzstrahlen.
[0011] Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird auf konstruktiv einfache Weise eine wesentlich
bessere Außenreinigung erreicht. Dabei kann die Außenreinigung noch weiter verbessert
werden, indem der Spritzstrahl aus der Außen-Spritzdüse so eingestellt wird, dass
er über die axiale Länge des Behälters hinausreicht, von oben auf den Boden des Behälters
zurückfällt und dann, der Kontur der Flaschenaußenwand folgend, wieder nach unten
läuft, so dass auch im Bereich der Mündung einander entgegengesetzte Wasserströme
entstehen, die eine gute Reinigungswirkung aufweisen.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Spritzvorrichtung in Förderrichtung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Spritzvorrichtung im Schnitt II-II,
- Fig. 3a bis 3e
- verschiedene Spritzstadien beim Durchlaufen eines Behälters durch die Spritzvorrichtung.
[0013] Aus den Fig. 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Spritzvorrichtung 1
ersichtlich, die Teil einer Reinigungsanlage 2 für Behälter 3, dargestellt sind Flaschen,
bildet. Die Reinigungsvorrichtung 2 enthält einen Förderer 4, der sich in Förderrichtung
F durch die Anlage bewegt. Der Förderer 4 enthält Halterungen 5 für die Behälter 3,
mit denen die Behälter 3 überkopf, d.h. mit nach unten weisender Öffnung 3a, transportiert
werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Halterungen 5 Flaschenkörbe.
[0014] Die Spritzvorrichtung 1 enthält eine Mehrzahl von Düsen 6, die quer zur Förderrichtung
F derart nebeneinander liegen, dass der Behälter 3 aus jeder der Düsen 6 durch einen
Spritzstrahl erreicht werden kann.
[0015] Die Düsen 6 enthalten mindestens eine Außen-Spritzdüse 6a und mindestens eine Innen-spritzdüse
6i. Die Außen-Spitzdüse 6a und die Innen-Spritzdüse 6i sind als Durchgangsbohrungen
7 in einer Düsenwelle 8 ausgebildet, die drehbar in einer Lagerhülse 9 gelagert ist,
die auf einem Verteiler 10 sitzt. Der Verteiler 10 enthält Durchgangsbohrungen 11
in einem Verteilerraum 10a, wobei die Durchgangsbohrungen 11 so ausgebildet und angeordnet
sind, dass sie mit den Düsenbohrungen 7 beim Drehen der Düsenwelle 8 in Ausrichtung
gelangen. Bevorzugt ist der Durchmesser der Verteilerbohrungen 11 größer als die der
Düsenbohrungen 7, so dass die Düsenbohrungen 7 über einen gewissen Drehwinkelbereich
mit dem Verteilerraum 10a verbunden bleiben. Der Verteilerraum 10a steht über eine
Versorgungsöffnung 12 mit einem Verteilkanal 13 in Verbindung, der alle Spritzeinrichtungen
versorgt. Die Lagerhülse 9 ist im gewünschten Drehwinkelbereich der Spritzung mit
einer Öffnung 14 versehen, durch die ein Spritzstrahl abgegeben werden kann.
[0016] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist jeweils eine Innen-Spritzdüse 6i und eine
Außen-Spritzdüse 6a auf einer gemeinsamen Drehwelle 8 angeordnet. Die Drehwelle 8
wird drehend angetrieben, bevorzugt über eine Nockensteuerung 14. Die Nockensteuerung
14 enthält Nocken 15, die beim Vorbeilaufen der Behälter 3 durch einen Mitnehmer 16
der Halterung 5 betätigt werden. Dadurch wird die Nockensteuerung 14 gedreht und dreht
die Drehwelle 8. Durch das Drehen der Drehwelle 8 gelangen die Düsenbohrungen 7 in
und außer Ausrichtung mit den Durchgangsbohrungen 11 des Verteilers 10 und werden
dadurch mit Spritzflüssigkeit versorgt, wodurch jede der Düsen 6 einen Spritzstrahl
17 erzeugt. Die Düsen 6, die auf einer gemeinsamen Düsenwelle 8 sitzen, können bezüglich
der Winkellage in Umfangsrichtung um die Drehwelle 8 und/oder auch bezüglich ihrer
Winkellage in Axialrichtung zur Drehwelle 8 und/oder der Anordnung neben bzw. unterhalb
der Bewegungsbahn der Öffnung 3a gleich oder unterschiedlich sein. Auf jeden Fall
sollte jedoch eine der Düsen, die Außen-Spritzdüse 6a, einen auf die Außenseite des
Behälters an oder oberhalb der Mündung gerichteten Spritzstrahl 17a, und die Innen-Spritzdüse
6i einen Spritzstrahl 17i erzeugt, der in die Mündung 3a eintreten kann.
[0017] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Spritzdüsenpaare 60A und 60B vorgesehen,
die jeweils mit einer Düsenwelle 8, einer Innen-Spritzdüse 6i, einer Außen-Spritzdüse
6a und einer Nockensteuerung 14 ausgebildet sind. Die Spritzdüsen 6a, 6i sind quer
zur Förderrichtung F beabstandet angeordnet, weisen jedoch die gleiche Winkelausrichtung
auf. Aus Platzgründen sind beide Paare in Förderrichtung F (Fig. 2) hintereinander
und spiegelbildlich angeordnet, so dass jede der Außendüsen 6a der beiden Paare 60A
und 60B eine der beiden gegenüberliegenden Behälterhälften überstreicht. Die zweite
Innendüse 6i eines der beiden Paare 60A, 60B ist nicht unbedingt erforderlich, kann
jedoch so ausgebildet sein, dass sie beispielsweise zusammen mit der zweiten Innen-Spritzdüse
in einer Weise wirkt, wie dies in der
DE 43 30 335 A1 beschrieben ist. Wird eine Halterung verwendet, mit der die Behälter 3 gedreht werden
können, so ist lediglich ein Paar aus einer Außen- und einer Innen-Spritzdüse notwendig.
[0018] Je nach Art und Abmessung der zu reinigenden Behälter können auch die Abmessungen
der Düsen verändert werden, im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Abstand zwischen
den Düsenbohrungen auf einer Düsenwelle ca. 20 mm. Weiterhin ist es möglich, dass
eine oder alle Düsen 6 aus zwei Düsenbohrungen 7 bestehen, die um 90° um die Achse
der Düsenwelle 8 versetzt zueinander angeordnet sind, so dass pro Umdrehung der Düsenwelle
nicht nur zwei sondern vier Spritzstrahlen erzeugt werden können.
[0019] Die Düsen können auf die unterschiedlichste Weise betätigt werden, ein Ausführungsbeispiel
soll nachfolgend anhand der Fig. 3a bis 3i erläutert werden. In den nachfolgenden
Figuren werden die Innenstrahlen 17i mit durchgezogenen Strichen und die Außenstrahlen
17a mit strichpunktierten Strahlen gekennzeichnet.
[0020] Fig. 3a zeigt den Beginn des Abspritzens eines Behälters 3, der in die Spritzvorrichtung
1 einläuft. Der Einfachheit halber ist hier nur ein Spritzdüsenpaar 60A aus zwei senkrecht
zur Zeichnungsebene hintereinander liegenden Spritzdüsen 6a, 6i gezeigt. Beim Einlaufen
in die Spritzvorrichtung 1 wird der Behälter 3 zuerst von Außenstrahlen 17a getroffen,
in den der Behälter 3 hineinläuft. Der Spritzstrahl 17a trifft die Außenwand des Behälters
kurz oberhalb der Öffnung 3a und strömt über die Außenseite des Behälters 3 nach oben.
Die Spritzstrahlstärke ist so eingestellt, dass der Spritzstrahl 17a über die axiale
Länge des Behälters 3 reicht und über den Boden, angedeutet durch eine Tröpfchenwolke
18 übertritt. Die Tröpfchen fallen zurück auf den Boden des Behälters 3 und laufen
an dessen Außenwandung nach unten, bis sie im Bereich der Öffnung 3a abtropfen und
somit alle gelösten Konterminierungen abspülen. Der Behälter 3 bewegt sich in Förderrichtung
F weiter, bis er eine Stelle erreicht, in der die Öffnung 3a von der Innendüse 6i
erreicht werden kann. Dann beginnt die Innendüse 6i zu spritzen und leitet den Strahl
in das Innere des Behälters 3 hinein. Die Reinigung der Innenwand beginnt. Der Außen-Spritzstrahl
17a wird aufrechterhalten und läuft im dargestellten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen
parallel zum Innenspritzstrahl 17i.
[0021] In Fig. 3c ist die mittige Lage erreicht, in der die Spritzstrahlen 17i und 17a im
Wesentlichen senkrecht nach oben gerichtet sind, wobei die Tröpfchenwolke 18 des Außenspritzstrahls
17a ihre größte Ausprägung erfährt.
[0022] In Fig. 3d steht der Innen-Spritzstrahl 17i kurz davor, die Öffnung 3a zu verlassen,
wobei er zweckmäßigerweise anschließend abgeschaltet wird. Der Außenstrahl 17a kann,
wie Fig. 3e zeigt, weiterhin aktiv bleiben.
[0023] Die Arbeitsweise der Spritzvorrichtung mit zwei Spritzdüsenpaaren 60A, 60B ist analog,
wobei jedoch, da die Paare 60A, 60B um einen gewissen Abstand in Förderrichtung F
versetzt sind, auch die Betätigungsintervalle durch eine geeignete Steuerung versetzt
werden.
[0024] In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiels können gegebenenfalls,
bei nicht-drehendem Behälter, zwei Außen-Spritzdüsen mit einer einzigen Innen-Spritzdüse
auf einer gemeinsamen Drehwelle kombiniert werden, um eine vollständige Rundum-Reinigung
zu erreichen, auch kann der Spritzstrahl 17a und 17i synchron spritzen. Die Steuerung
der gezeigten Spritzdüsen kann durch andere Mittel erfolgen, auch können Spritzdüsen
anderer Konstruktion eingesetzt werden.
1. Spritzvorrichtung (1) für eine Reinigungseinrichtung (2) für Behälter (3), mit einem
Behälterförderer (4), mit dem die Behälter (3) mit nach unten weisender Öffnung (3a)
transportiert werden, und mit von unten auf den Behälter (3) einwirkenden Spritzdüsen
(6), dadurch gekennzeichnet, dass eine auf die Außenseite des Behälters (3) einwirkende Außen-Spritzdüse (6a) vorgesehen
ist.
2. Spritzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass neben einer ersten, zum Spritzen durch die Öffnung (3a) ausgerichtete Innen-Spritzdüse
(6i) wenigstens eine zweite, auf die Außenseite des Behälters (3) gerichtete Außen-Spritzdüse
(6a) vorgesehen ist.
3. Spritzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Außen- und die Innen-Spritzdüse (6a, 6i) auf einer gemeinsamen Düsenwelle (8)
angeordnet sind.
4. Spritzvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Außen-und die Innen-Spritzdüse (6a, 6i) jeweils als wenigstens eine Durchgangsbohrung
(7) durch die Düsenwelle (8) ausgebildet sind.
5. Spritzvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenwelle (8) durch eine Nockensteuerung (14) angetrieben ist.
6. Spritzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Außen-Spritzdüsen (6a) vorgesehen sind.
7. Spritzvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Außen-Spritzdüsen (6a) spiegelbildlich zueinander arbeiten.
8. Spritzvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes und ein zweites Spritzdüsenpaar (60A, 60B) aus jeweils einer Außen- und
einer Innen-Spritzdüse (6a, 6i) vorgesehen sind, die auf jeweils einer eigenen Düsenwelle
(8) angeordnet sind.
9. Spritzvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Spritzdüsenpaare (60A, 60B) spiegelbildlich zueinander angeordnet sind.
10. Verfahren zum Reinigen von Behältern (3), der mit nach unten weisender Öffnung (3a)
durch eine Spritzvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 gefördert werden,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Außen-Spritzstrahl (17a) von unten die Außenseite des Behälters (3) trifft.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass neben einem Innen-Spritzstrahl (17i), der von unten durch die Öffnung (3a) in das
Innere des Behälters (3) gerichtet wird, wenigstens ein Außen-Spritzstrahl (17a) von
unten auf die Außenseite des Behälters (3) gerichtet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Außen-Spritzstrahl (17a) über die axiale Länge des Behälters (3) hinausreicht.