[0001] Die Erfindung betrifft einen Standbeutel, enthaltend eine Frontwandfolie, eine Rückwandfolie
und eine Faltbodenfolie, wobei die Folien in ihren Randbereichen miteinander verbunden
sind und wobei je eine untere Verbindungsnaht, welche die Frontwandfolie beziehungsweise
die Rückwandfolie mit der Faltbodenfolie verbindet, in einem mittleren Bereich einer
Bodenrandkante parallel zu dieser verläuft und links und rechts daran anschliessend
je eine weitere Verbindungsnaht anschliesst, die sich schräg aufwärts bis zur Falte
der Faltbodenfolie erstreckt.
[0002] Derartige Standbeutel sind bekannt, beispielsweise aus dem Patent
CH549514. Wenn ein solcher Beutel gefüllt wird, beispielsweise mit einer Flüssigkeit, steht
er auf den Bodenrandkanten, wie dies Figur 2 von
CH549514 deutlich zeigt. Dabei kann es vorkommen, dass eine dieser Bodenrandkanten ungewollt
einknickt. Bei Standbeuteln, deren Höhe ein Mehrfaches der Breite beträgt, kann dieses
Einknicken zum Umstürzen des Standbeutels führen. Um die Standfestigkeit dieser Standbeutel
zu verbessern wurde in
CH549514 vorgeschlagen, den Bodenbereich der Beutelwände mit einem steifen Materialstreifen
zu umfassen. Dies hat einen zusätzlichen Fertigungsaufwand und Materialbedarf zur
Folge, was natürlich die Kosten des Beutels erhöht.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde,
einen Standbeutel vorzuschlagen, der die Nachteile des bekannten Standes der Technik
nicht aufweist und insbesondere eine gegenüber bekannten Standbeuteln deutlich verbesserte
Standfestigkeit aufweist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass
die sich unterhalb der weiteren Verbindungsnähte befindenden Bereiche der Bodenrandkante
gegenüber dem mittleren Bereich der Bodenrandkante zurück versetzt sind.
[0004] Diese erfindungsgemässe Gestaltung hat zur Folge, dass beim Befüllen des Standbeutels
die Bodenrandkanten im mittleren Bereich automatisch nach aussen umknicken, wodurch
der Standbeutel auf dem nun in diesem mittleren Bereich gestreckten Faltboden aufliegt,
statt wie bei bekannten Standbeuteln auf den nach unten über den Faltboden hinaus
ragenden Bodenrandkanten.
[0005] Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen umschrieben.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die angefügten
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- einen erfindungsgemässen Standbeutel in leerem, flachem Zustand,
- Figur 2
- den Beutel gemäss Figur 1 in gefülltem Zustand in einer Seitenansicht mit Blick auf
die Frontwandfolie,
- Figur 3
- den Beutel gemäss Figur 1 in gefülltem Zustand in einer Seitenansicht mit Blick auf
eine Seitennaht und
- Figur 4
- den Beutel gemäss Figur 1 in gefülltem Zustand in einem Grundriss mit Blick von oben.
[0007] Der Standbeutel ist aus einer Frontwandfolie 1 und einer Rückwandfolie 2 zusammengesetzt,
die deckungsgleich aufeinander gelegt und durch Verbindungsnähte miteinander verbunden
sind. Im unteren Bereich ist zwischen der Frontwandfolie 1 und der Rückwandfolie 2
eine Faltbodenfolie 3 eingelegt, wobei die Falte 4 nach oben weist. Bei den verwendeten
Folien handelt es sich vorzugsweise um Verbundfolien, die aus mindestens zwei Lagen
zusammengesetzt sind, wobei eine Lage eine höhere Erweichungstemperatur hat als die
andere. Die Verbindungsnähte sind in bekannter Weise durch Erwärmen der Folien erzeugt,
wobei die Folien so aufeinander gelegt werden, dass die niedriger schmelzenden Schichten
aufeinander zu liegen kommen.
[0008] Die Bezugszahl 5 bezeichnet eine Seitennaht links und die Bezugszahl 6 eine Seitennaht
rechts, durch welche die Frontwandfolie 1 mit der Rückwandfolie 2 verbunden ist. In
einem mittleren, unteren Randbereich ist eine untere Verbindungsnaht 7 vorhanden,
an welche links und rechts weitere Verbindungsnähte 8 und 9 anschliessen, welche jeweils
einen Schenkel der Faltbodenfolie 3 dicht mit der Frontwandfolie 1 beziehungsweise
der Rückwandfolie 2 verbinden.
[0009] Die Bodenrandkante, welche sich unmittelbar an die untere Verbindungsnaht 7 anschliesst,
erstreckt sich gerade zwischen den Stellen, an denen die weiteren Verbindungsnähte
8 und 9 von der Verbindungsnaht 7 abzweigen. Die links und rechts anschliessenden
Bereiche 10 und 11 der Bodenrandkante sind gegenüber dem mittleren Bereich um das
Mass 17 zurück versetzt und verlaufen im dargestellten Beispiel parallel zum mittleren
Bereich der Bodenrandkante.
[0010] Links neben der weiteren Verbindungsnaht 8 ist die Frontwandfolie 1 und die Rückwandfolie
2 jeweils mit einem Seitennahtbereich 12 mit einem Schenkel der Faltbodenfolie 3 verbunden
und rechts neben der weiteren Verbindungsnaht 9 ist die Frontwandfolie 1 und die Rückwandfolie
2 jeweils mit einem Seitennahtbereich 13 mit einem Schenkel der Faltbodenfolie 3 verbunden.
[0011] Damit die mit jeweils einem Schenkel der Faltbodenfolie 3 verbundene Frontwandfolie
1 und Rückwandfolie 2 seitlich nicht auseinander klaffen, weist die Faltbodenfolie
3 in diesem Bereich links und rechts jeweils eine Ausnehmung 14, 15 auf, so dass die
niedriger schmelzenden, innen liegenden Lagen der Frontwandfolie 1 und der Rückwandfolie
2 in diesem Bereich direkt aufeinander liegen und miteinander verschweisst sind.
[0012] Links unterhalb der weiteren Verbindungsnaht 8 kann die Frontwandfolie 1 und die
Rückwandfolie 2 jeweils im Bereich 10 mit einem Schenkel der Faltbodenfolie 3 verbunden
sein und rechts unterhalb der weiteren Verbindungsnaht 9 kann die Frontwandfolie 1
und die Rückwandfolie 2 jeweils im Bereich 11 mit einem Schenkel der Faltbodenfolie
3 verbunden sein. Dies ist aber nicht zwingend.
[0013] Am oberen Rand des Standbeutels sind die Frontwandfolie 1 und die Rückwandfolie 2
durch eine obere Naht 16 miteinander verbunden, welche erst nach dem Füllen des Standbeutels
angebracht wird. In diesem Bereich kann beispielsweise auch in bekannter Weise eine
Ausgusstülle eingeschweisst sein.
[0014] Figur 2 zeigt den Standbeutel in beispielsweise mit einer Flüssigkeit gefülltem Zustand
in einem Aufriss mit Blick auf die Frontwandfolie 1. dabei ist zu erkennen, dass der
Standbeutel unten schmaler ist als oben, weil der untere Bereich durch das Spreizen
der Faltbodenfolie 3 seitlich etwas zusammengezogen wurde. Auch sieht man, dass die
obere Naht 16 in der Mitte etwas nach unten gezogen wurde, weil die Frontwandfolie
1 und die Rückwandfolie 2 unten durch die Füllung voneinander distanziert wurden.
Unten ist der in Folge der Füllung umgeknickte Bereich 7 der Bodenrandkante sichtbar.
Besser ist dieser jedoch in Figur 3 zu erkennen.
[0015] Figur 3 zeigt den gleichen Standbeutel in einem Aufriss mit Blick auf die Seitennaht
5. Wie erwähnt ist in dieser Ansicht besonders gut zu erkennen, dass der die Schweissnaht
enthaltende Bereich 7 der Bodenrandkante nach aussen umgeknickt ist, wodurch der Beutel
stabil mit der Faltbodenfolie 3 auf einer Unterlage aufliegt.
[0016] Schliesslich zeigt Figur 4 einen Grundriss des gefüllten Standbeutels mit Blick von
oben, wobei hier ein überraschender Effekt der erfindungsgemässen Gestaltung sichtbar
wird, der darin besteht, dass sich die obere Naht 16 beim gefüllten Standbeutel schlangenförmig
windet. Dieser Effekt verbessert zusätzlich die Stabilität des Standbeutels und verhindert
darüber hinaus, dass die Frontwandfolie 1 und die Rückwandfolie 2 Falten werfen, die
insbesondere bei bedruckten Beuteln stören würden.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 1
- Frontwandfolie
- 2
- Rückwandfolie
- 3
- Faltbodenfolie
- 4
- Falte
- 5
- Seitennaht links
- 6
- Seitennaht rechts
- 7
- untere Verbindungsnaht
- 8
- weitere Verbindungsnaht
- 9
- weitere Verbindungsnaht
- 10
- Bereich der Bodenrandkante
- 11
- Bereich der Bodenrandkante
- 12
- Seitennahtbereich links
- 13
- Seitennahtbereich rechts
- 14
- Verbindungsbereich
- 15
- Verbindungsbereich
- 16
- obere Naht
- 17
- Versetzung
- 18
- 19
- 20
1. Standbeutel, enthaltend eine Frontwandfolie (1), eine Rückwandfolie (2) und eine Faltbodenfolie
(3), wobei die Folien (1, 2, 3) in ihren Randbereichen miteinander verbunden sind
und wobei je eine untere Verbindungsnaht (7), welche die Frontwandfolie (1) beziehungsweise
die Rückwandfolie (2) mit der Faltbodenfolie (3) verbindet, in einem mittleren Bereich
einer Bodenrandkante parallel zu dieser verläuft und links und rechts daran anschliessend
je eine weitere Verbindungsnaht (8, 9) anschliesst, die sich schräg aufwärts bis zur
Falte (4) der Faltbodenfolie (3) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass die sich unterhalb der weiteren Verbindungsnähte (8, 9) befindenden Bereiche (10,
11) der Bodenrandkante gegenüber dem mittleren Bereich der Bodenrandkante zurück versetzt
sind.
2. Standbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass links und rechts neben den weiteren Verbindungsnähten (8, 9) die Frontwandfolie (1)
und die Rückwandfolie (2) durch jeweils einen Verbindungsbereich (14, 15) zusammengehalten
werden.
3. Standbeutel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den sich unterhalb der weiteren Verbindungsnähte (8, 9) befindenden Bereichen
(10, 11) der Bodenrandkante die Frontwandfolie (1) beziehungsweise die Rückwandfolie
(2) mit der Faltbodenfolie (3) verbunden ist.
4. Standbeutel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere Bereich der Bodenrandkante und die sich unterhalb der weiteren Verbindungsnähte
(8, 9) befindenden Bereiche (10, 11) der Bodenrandkante parallel zueinander verlaufen.
5. Standbeutel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mass (17), um das die sich unterhalb der weiteren Verbindungsnähte (8, 9) befindenden
Bereiche (10, 11) der Bodenrandkante gegenüber dem mittleren Bereich der Bodenrandkante
zurück versetzt sind, etwa der Breite der unteren Verbindungsnaht (7) entspricht.